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BÜGELENDE VON BRILLENBÜGELN
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Brillen-Die Erfindung betrifft ein Bügelende von \ bügeln gemäß dem
Oberbegriff des Hauptanspruchs.
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Solche Bügelenden liegen im Bereich zwischen dem hinteren Ohrmuschelansatz
und der Kopfhaut auf. Durch dieses Hintergreifen der Ohren helfen sie dabei mit,
daß die nicht Brillen der Nase rutscht Deshalb sind die Ohrbügel vornehmlich auf
Zug beansprucht . Diejenige Fläche, die die oft hohen statischen und dynamischen
Kräfte vornehinlich aufnehmen muß, ist die noch vorne gerichtete Schmalseite des
Bügelendes.
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Diese Seite muß schmal gehalten sein und daher ist der spezifische
Druck hoch. Zwar versucht man, die Bügelenden an die Ohrform des Trägers anzupassen.
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Dies geschieht durch bleibendes Krümmen der Bügelenden. Trotzdem bleibt
es auch bei sorgfältiger Anpassung mehr bei einem tangentialen Nacharbeilen der
Krümmung des Ohrnnsatzes, so daß nicht einmal die gesamte Fläche der Schmalseite
zur Verfügung steht, was den spezifischen Druck weiterhin erhöht.
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Anders als die Haut der Nase, die ja Wind und Wetter widerstehen kann
und auch
gepflegt wird, ist die Haut am Ohransatz vergleichsweise
zart, so doss der Druck, den die Bügelenden ausüben oft als sehr unangenehm empfunden
wird.
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Es ist bekannt, extrem weiches Kunststoff-Material wie z,B. Silikon-Kautschuk
in Form einer Hülse über Damast-Bügelenden zu schieben bzw, über speziell geformte
und im Querschnitt reduzierte Metallbügelenden (DE-OS 25 48 552). Dadurch wird der
Druck gleichmässig verteilt, die Haut nicht irritiert und auch den Forderungen der
Ästhetik wird weitgehend entsprochen. Nachteilig ist jedoch, dass zufolge der Hülsenform,
durch welche das Bügelende rundum eingefasst wird, etwa 50% des teuren Kunststoff-Materials
wirkungslos verbraucht werden. Auch besteht die Gefahr, dass sich die Hülse verwindet,
was den Einsatz eines besonders extrem weichen Kunststoffs ausschliesst.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Bügelende anzugeben, das es gestattet
auch besonders extrem weichen Kunststoff einzusetzen, um somit den spezifischen
Druck erheblich zu reduzieren, das dabei ästhetisch befriedigt und bei der Herstellung
und beim Anpassen der Bügelenden nicht zum Umdenken zwingt und technologisch keine
Schwierigkeiten macht.
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Erfindungsgemöss wird diese Aufgabe durch die im kennzeichnenden Teil
des Hauptanspruchs angegebenen Merkmale gelöst.
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Durch diese Konstruktion erhält man folgende Vorteile: 1. Die Lösung
ldsst sich selbst dann noch anwenden, wenn die Weichheit bis auf 10 heruntergegangen
ist.
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2. Das Profil kann sich gegenüber dem wesentlich härteren Material
nicht verdrillen, was der Fall wäre, wenn man lediglich eine Hülse über das Bügelende
schiebt.
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3. Man kann nun mit dem sehr teuren weichen Kunststoff sparsam umgehen
und sieht es
nur dort vor, wo es tatsächlich gebraucht wird. Bei
einer Hülse z. B. würden mehr als 50 % des Materials die Weichheit gar nicht ausspielen
können.
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4. In den meisten Fallen sieht man das Profil erst bei genauerer Betrachtung.
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5. Die Erfindung läßt sich auf die gebräuchiichsten Biigelenden anwenden,
sei es, daß es sich um massive Kunststoffenden handelt, sei es, daß es sich um auf
ein Metallprofil aufgeschobene HUlsen handelt.
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6. Bei manchen Bügelendentypen kann man diese auch noch mit dem Profil
nachrüsten, indem man einfach die Nut einfräst.
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Natürlich muß der Kopf des Profils dick sein, denn ein folienartig
dünner Kopf des Profils würde bei derart weichem Material.seine Lage nicht beibehalten,
evtl. ausreißen, sich wellen usw. Der Kopf des Profils muß so dick sein, daß die
Haut durch den Kopf des Profils hindurch das wesentlich hartere Material der Schmalseite
entweder nicht mehr oder nur noch in geringem Maße "sieht".
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Durch die Merkmale des Anspruchs 2 erreicht man ein einfaches Einschieben
des Stegs, und man kann die Nut durch einen Fräser einfach herstellen. Im Falle
einer Gußhew stellung hat man keine Hinterschnite.
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Durch die Merkmale des Anspruchs 3 vermeidet man örtlich konzentrierte
Steifigkeitsänderungen, die für das Anpassen und Tragen nachteilig wären und z.
B. dann vorhanden wären, wenn die Nut mit einer Stufe endet.
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Durch die Merkmale des Anspruchs 4 erreicht man einen zusätzlich noch
formschlüssigen Halt des Stegs. Diese Ausbildungsform eignet sich für solche Bügelenden,
bei denen
eine Hülse auf ein Metallprofil aufgeschoben ist. Bei
diesem muß ja bei der Herstellung derjenige Formkern axial herausgezogen werden,
der das Loch für das Metallprofil hinter(äßt. In diesem Fall macht es keine Schwierigkeiten,
den quer zu dieser Richtung hinterschnittenen Formkern herauszuziehen.
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Durch die Merkmale des Anspruchs 5 erreicht man, daß die beiderseits
der Nut stehenbleibenden Wände des Bügelendes gleich stark sind.
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Durch die Merkmale des Anspruchs 7 erreicht man eine optimale Form
in bezug auf Verankerung in der Nut einerseits und Abdeckung der Schmalseite andererseits.
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Falls auch noch der Pilzquerschnitt symmetrisch ist, braucht man sich
bei der Herstellung nicht darum zu kümmern, ob das Profil links herum oder rechts
herum in die Nut eingesetzt wird.
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Insbesondere die im Anspruch 8 genannten Härten üben keinerlei Rückstellkraft
auf das durch die Nut ansich geschwächte Bügelende aus. Beim Abbiegen führen diese
Härten nicht zu Wellungen, sondern schmiegen sich folgsam jedem Radius an.
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Die Erfindung wird nunmehr anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele
beschrieben.
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In der Zeichnung zeigen: Fig. 1 die Seitenansicht eines Bügelendes
mit abgebrochener Bügelstange, Fig. 2 gegenüber Fig. 1 vergrößert in explodierter
Darstellung, Fig. 3 einen perspektivischen Querschnitt längs der Linie 3-3 von Fig.
2, Fig. 4 die Stirnansicht einer Hülse für ein Bügelende, Fig. 5 die abgebrochene
Seitenansicht von Fig. 4, wobei Fig. 4 und 5 eine erheblich vergrößerte Ansicht
wiederoeben.
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Gemäß Fig. 1 geht eine Ohrbügelstange 11 in ein Bügelende 12 mit
seiner charokteristischen, tlropfienförmig auslaufenden Form über. Die Bhrbügelstange
11 und das Bügelende 12 sind aus Acetat. Das Bügelende 12 hat zwei Breitseiten 13,
14, eine äußere Schmalseite 16, sowie eine dem nicht dargestellten Ohransatz des
Trägers zugewendete Schmalseite 17. In diesen, vom üblichen nicht abweichenden Querschnitt,
ist von der Schmalseite 17 her eine Nut 18 eingearbeitet, die etwas mehr als die
Halfte in den Querschnitt des Bugelendes 12 eindringt und einen Boden 19 , sowie
zwei Seitenwände 21, 22 hat. Der Boden 19 ist eben und die Seitenwände 21 22 sind
parallel zueinander. Beiderseits der Seitenwände 21, 22 bleibt also genügend belastbares
Material stehen. An den beiden Enden der Nut 18 läuft der Boden 19 mit großen Radien
23 , 24 aus, so daß dort beim Übergang in die Schmalseite 17 keine Treppen entstehen.
Abges ehen von den Radien 23, 24 ist die Tiefe der Nut 18 konstant.
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Ein Profil 26 aus SiJikon-Kautschuk mit einer Shore D-Härte von 17,
hat einen Steg 27, dessen Form komplementar zur Nut 18 ist. An seiner Außenseite
geht der Steg 27 in einen Kopf 28 über, dessen Innere Schultern 29, 31 auf der Schmalseite
17 aufliegen.
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Der Kopf 28 ist schmaler als das Bügelende 12 breit ist, ragt also
seitlich nicht über dieses hinaus. Im fertig montierten Zustand ist in der Seitenansicht
gemaß Fig lediglich der Kopf 28 sichtbar. Entsprechend den Radien 23, 24 nimmt auch
die Höhe des Stegs 27 ab.
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Bei diesem Ausführungsbeispiel hat der Steg 27 der Breite nach etwas
lJbamaß im Hinblick auf die lichte Weite der Nut 18 und ist dort auswechselbar durch
Klemmung gehalten.
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Gemäß einer weiteren, nicht dargestellten Variante kann aber auch
der Steg 27 in die Nut 18 eingeklebt werden,und wahlweise können auch die Schultern
29, 31 auf die Schmalseite 17 aufgeklebt sein.
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Man kann aber auch eine Ohrbügelstange 11 samt Bügelende 12 in eine
Gießform einbringen und dann das Profil 26 eingießen.
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Beim AusfUhrungsbeispiel nach Fig. 4 und 5 ist das Bügelende 32 von
demjenigen, ansich bekannten Typ, bei dem dieses in geradem Zustand spritzgegossen
wird. Bei diesem Spritzguß sorgt ein Schieber dafür, daß etwa in der Mitte des Halses
33 ein Sackloch 34 Ubrig bleibt, in das dann später ein Metallprofil der Ohrbügelstange
eingeschoben werden kann. Das Sackloch 34 erstreckt sich gemäß einer geometrischen
Längsachse 36 mit einem gemäß Fig. 4 nach 6.oo Uhr weisenden schmalen Schlitz 41,
der in eine Nut 37 übergeht. Die Seitenwände 38, 39 dieser Nut 37 sind von außen
her hinterschnitten. Dies ist hier deshalb wirtschaftlich zu vrrwirklichen, weil
man an den das Sackloch 34 erzeugenden Schieber ohne weiteres einen Steg anformen
kann, der den schmalen Schlitz 41 hinterläßt, und an diesen schmalen Steg des Schiebers
wird dann die Negativform der Nut 37 angeformt. Da von Fig. 5 aus gesehen der Schieber
ohnehin nach rechts längs der geometrischen Längsachse 36 gezogen werden muß, benötigt
man für die hinterschnittene Nut 37 keine mehrteiligen Formen.
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Die Nut 37 faßt dann wiederum einen Steg eines nicht gezeichneten
Profils, so daß man einen ausgezeichneten Formschluß hat.