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Spannvorrichtung für ein seilförmiges übertragungsglied einer
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Antriebsvorrichtung in Schreib- oder ähnlichen Büromaschinen Die Erfindung
betrifft eine Spannvorrichtung für ein seilförmiges Übertragungsglied einer Antriebsvorrichtung
für einen entlang eines Aufzeichnungsträgers in Zeilenrichtung bewegbaren Druckwerkswagens
in Schreib- oder ähnlichen Büromaschinen der in dem Gattungsbegriff des Patentanspruchs
1 angegebenen Art.
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Spannvorrichtungen werden an Geräten benötigt, bei denen ein zu verstellendes
Teil über ein seilförmiges übertragungsglied von einer Antriebsvorrichtung angetrieben
wird. Wenn die Antriebsvorrichtung dabei die verschiedenen Verstellagen des zu verstellenden
Teiles genau vorgeben muß, wie es z. B. bei durch elektromotorische Inkrementalantriebe
antreibbaren Druckkopfwagen oder dreheinstellbaren Typenträgern,an Büromaschinen
der Fall ist, muß dafür Sorge getragen werden, daß das übertragungsglied für einen
spielfreien Zwangslauf in beiden Verstellrichtungen zwischen der Antriebsvorrichtung,
den erforderlichen Umlenkrollen und dem zu verstellenden Teil selbständig straff
ausgespannt ist. Eine weitere Bedingung für einen exakten, stellengenauen Antrieb
des anzutreibenden Teiles stellt sich dadurch, daß zwischen der Antriebsvorrichtung
und dem anzutreibenden Teil kein Stellenversatz und auch keine Lose auftreten darf.
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Um dieses zu gewährleisten, muß das Übertragungsglied stets aus zwei
wirksamen Teilstücken bestehen, und zwar aus einem ersten, das zwischen einer Antriebstrommel
der Antriebsvorrichtung und der einen Seite des anzutreibenden Teiles ausgespannt
ist, und einem zweiten, das von der Antriebstrommel ausgehend an der anderen Seite
des anzutreibenden Teiles angreift.
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Ein z. B. aus einem Drahtseil oder Band bestehendes Übertragungsglied
für den Antrieb eines Druckkopfwagens an Büromaschinen kann dabei aus einem einzigen
Stück bestehen (z. B. DE-AS 22 63 283), das mit seinen beiden Enden unmittelbar
oder mit Bereichen seiner Teilstücke über Umlenkrollen (z. B. DE-OS 23 06 036) an
dem zu verstellenden Teil angreift. Bei der letztgenannten Ausführung sind die Enden
der Teilstücke am Maschinengestell, und zwar an entgegengesetzten Enden der Wagenbewegungsbahn
befestigt. Wie die DE-OS 23 06 036 aufzeigt, kann das Stahlseil aber auch aus zwei
getrennten Teilstücken bestehen, die dann, wie auch bei einer einstückigen Ausführung
aligemein üblich (siehe z. B. DE-OS 25 53 264), mit mehreren Windungen um die, Antriebstrommel
herumgewickelt und mit ihren anderen Enden an derselben festgesetzt sind. Bei einstückigen
seilartigen Übertragungsgliedern wird einfach nur eine Windung an der Antriebstrommel
festgesetzt.
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Um die Losen herauszuziehen, werden bei bekannten Anordnungen entweder
das Ende des einen Teilstückes des übertragungsgliedes im Maschinengestell bzw.
an einem Druckkopfwagen federelastisch befestigt oder eine der an den Enden der
Wagenbewegungsbahn vorgesehenen Umlenkrollen im Mase+tinngestell federelastisch
angeordnet.
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Die bei den Schrittschaltungen, insbesondere bei Druckfequenzen über
30 Hz auftretenden Beschleunigungskräfte wirken sich bei den oben genannten Anordnungen
auf die Federn derart aus, daß Schwingungen am Druckwerkswagen auftreten, welche
beim Doppelanschlag eines Zeichens, z. B. zur Fettschrifterzeugung einen Versatz
erkennen lassen. Ein solcher Lageversatz des Druckwerkswagens ist auch bei Schreibmaschinen
mit Löschvorrichtungen sehr nachteilig. Bei diesen Schreibmaschinen mit einer Löschvorrichtung
ist es notwendig, daß die Position des Druckwerkswagens beim Abheben eines fehlerhaften
Zeichens durch ein Haftband exakt mit
der Position übereinstimmen
muß, die der Druckwerkswagen beim Abdruck des alten Zeichens inne hatte. Bereits
eine seitliche Abweichung von 1/100 mm hinterläßt eine Restzeichenkontur, die schmal,
aber deutlich sichtbar ist. Daher ist es wichtig, daß der über den Motor angetriebene
Wagen auch stets genau eingestellt wird. Dieses ist bei den federelastisch ausgebildeten
Riemenantriebsvorrichtungen nicht immer gegeben.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Spannvorrichtung für
ein seilförmiges Übertragungsglied einer Antriebsvorrichtung für einen Druckwerkswagen
zu schaffen, bei der eine exakte Einstellung des Druckwerkswagens sowohl beim Vor-
als auch beim Rücklauf ermöglicht wird, derart, daß dieselben Schriftzeichen beim
Vor- und Rücklauf des Druckwerkswagens deckungsgleich, d. h. ohne Versatz angeschlagen
werden können. Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch gekennzeichnete Erfindung
gelöst.
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Durch die erfindungsgemäße Spannvorrichtung werden die am Druckwerkswagen
auftretenden Schwingungen, die insbesondere bei. hohen Schreibfrequenzen über 30
Hz auftreten, derart gedämpft, daß z. B.
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ein irrtümlich zum Abdruck gebrachtes Schriftzeichen von dem Aufzeichnungsträger
wieder vollständig abgehoben werden kann.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes sind
den weiteren Ansprüchen zu entnehmen.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand der Figuren näher erläutert
Es zeigt: Figur 1 eine Draufsicht auf eine schematische Anordnung des Erfindungsgegenstandes,
Figur 2 eine Einzelheit aus Figur 1 und Figur 3 eine zweite Ausführungsform des
als Dämpfungsglied ausgebildeten Schiebekeils.
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Wie die Figur 1 zeigt, ist an dem Rotor 1 eine aus einem Elektromotor
(z. B. Schrittmotor) bestehende Antriebsvorrichtung 3 mit einer Antriebstrommel
5 befestigt, welche an ihrem Außenmantel mit schraubenartig verlaufenden Umfangsrillen
7 versehen ist, in denen ein aus einem einstückigen Stahiseil bestehendes übertragungsglied
9 mit mehreren Windungen herumgeführt ist. Dieses Übertragungsglied 9, das mit seinen
beiden Enden 11 und 13 von entgegengesetzten Richtungen her an einem Druckwerkswagen
15 angreift, wird in der Mittelstellung dessen gesamt möglicher Bewegungsbahn von
der Antreibstrommel 5 praktisch in zwei gleichlange Teilstücke 17 und 19 unterteilt,
da der Elektromotor 3 in der Mitte der Maschine, d. h. an einem sich in der Bewegungsbahn
des Druckwerkswagens erstreckenden Bereich des Ubertragungsgliedes 9angreift.
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Das Teilstück 17 des Stahlseils 9 ist um eine Umlenkrolle 21 herumgeführt,
die auf einem Lagerbock 23 einer Seitenwand 25 um eine ortsfest Achse 27 drehbar
gelagert ist. Das andere Teilstück 19 des Stahlseils 9 ist um eine Umlenkrolle 29
herumgeführt, die an einem freien Ende 30 eines Schwenkhebels 31 mit einer Achse
33 drehbar angeordnet ist. Dieser Schwenkhebel 31 ist sattelförmig ausgebildet und
weist zwei Schenkel 35, 37 auf, die mit einem Verbindungssteg 39 einstückig ausgebildet
sind, siehe Figur 2.
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Der Schwenkhebel 31 ist um eine Achse 41 in einem Lagerbock 43 schwenkbar
gelagert, welcher mit einer Seitenwand 45 fest verbindbar ist. Der Lagerbock 43
ist auf der Innenseite der Seitenwand 45 gelagert, während der Schwenkhebel 31 auf
der Außenseite dieser Seitenwand 45 auf einem durch eine Öffnung 47 ragenden Arm
49 des Lagerbocks 43 schwenkbar gelagert ist. Um die Losen und die Dehnung aus dem
Stahiseil 9 herausziehen zu können, ist zwischen dem Lagerbock 43 und dem Schwenkhebel
31 eine Druckfeder 51 angeordnet, die den Schwenkhebel 31 stets von der Seitenwand
45
weg nach außen drückt. Diese Druckfeder 51 besteht z. B. aus einem Tellerfedernpaket,
bei dem die Tellerfedern 53 auf einem Lagerbolzen 55 paarweise entgegengesetzt zueinander
angeordnet sind. Die Tellerfedern 53 stützen sich einerseits an dem Verbindungssteg
39 des Schwenkhebels 31 ab, und drücken andererseits den mit einem Lagerzapfen 63
in einer Lagerbohrung 61 des Lagerbockes 43 gelagerten Lagerbolzen 55 mit einem
Anschlagflansch 61 gegen eine Anschlagfläche 67 an den Lagerbock 43. Die Federkraft
der Tellerfedern 53 ist durch Verdrehen des Lagerbolzens 55 mittels eines an dessem
freien Ende angeordneten, geschlitzten Schraubkopfes 57 einstellbar, wobei eine
durch die Schenkel 35, 37 unverdrehbar gehaltene Mutter 56 auf einem Gewinde 58
des Lagerbolzens 55 verschiebbar ist. Die äußere Tellerfeder 53 des Tellerfedernpaketes
liegt hierbei unmittelbar an der Mutter 56 an. Der Schraubkopf 57 ragt durch eine
Öffnung des Verbindungssteges 39 und ist daher leicht mit einem Schraubenzieher
zu verdrehen, um die Federspannung der Druckfeder 51 und damit die Seilspannung
des Stahlseils 9 sicher einzustellen.
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Hierdurch wird das Stahlseil 9 stets stramm gehalten. Der Druckwerkswagen
15 ist übrigens auf Führungsachsen 69 und 71 längs eines Aufzeichnungsträgers 73
in Zeilenrichtung bewegbar angeordnet, wobei der Aufzeichnungsträger 73 über'eine
Papierwalze 75 transportierbar ist. Diese Papierwalze 75 ist über einen nicht dargestellten
Schrittmotor in bekannter Weise antreibbar. Auf dem Druckwerkswagen 15 ist ein Typenrad
77 über einen Schrittmotor 79 einstellbar gelagert, wobei die auf den Enden von
federnden Speichen 81 des Typenrades 77 angeordneten Typen 83 durch einen Druckhammer
85 zur Erzeugung eines Abdrucks auf dem Aufzeichnungsträger 73 beaufschlagbar sind.
Der Druckhammer 85 ist über einen Elektromagneten 87 in bekannter Weise antreibbar.
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Der Lagerbock 43 ist in Zeilenrichtung mittels Langlöcher 89, 91 auf
einem Steg 93 zwischen den Seitenwänden 45 und 25 in Bewegungsrichtung
des
Druckwerkswagens 15 verschieb- und mittels Schrauben 95, 97 arretierbar ist. Hierdurch
ist die Lagerachse 41 für den Schwenkhebel 31 zu der Seitenwand 45 justierbar.
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Die bei der Schrittschaltung in dem Stahlseil 9 auftretenden Beschleunigungskräfte
erzeugen nicht zu vermeidende Schwingungen in der Druckfeder 51 und damit in dem
Schwenkhebel 31 und dem Druckwerkswagen 15, welche zu einem Druckversatz bei Doppelanschlag
desselben Schriftzeichens bei der Fettschrifterzeugung oder zu einem unsauberen
Abheben eines zu korrigierenden Schriftzeichens bei einem Korrekturvorgang führen.
Diese Schwingungen werden nun erfindungsgemäß durch einen als Dämpfungselement ausgebildeten
Schieberkeil 99 gedämpft. Der Schieberkeil 99 ist an der Außenseite der Seitenwand
45 senkrecht zur Bewegungsrichtung des Druckwerkswagens 15 gegen die Kraft einer
Feder 101 verschiebbar gelagert, wobei der Schieberkeil 99 mit der Seitenwand 45
und dem freien Ende 30 des Schwenkhebels 31 in reibungsschlüssiger Verbindung steht.
Der Schieberkeil 99 ist zu diesem Zweck mit einer Gleitfläche 103 durch die Feder
101 gegen die Seitenwand 45 preßbar und über eine keilförmig zu der Seitenwand 45
angeordnete Stift-Schlitz-Führung 105 mit dem Schwenkhebel 31 verbunden. Der Stift
107 dieser Stift-Schlitz-Führung 105 ist an dem Schwenkhebel 31 angeordnet und der
Schlitz 109 als Langloch in dem Schieberkeil 99 ausgebildet.
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Weiterhin steht der Schieberkeil 99 mit einer Auflagefläche 111 auf
dem Seitenschenkel 35 des sattelförmig ausgebildeten Schwenkhebels 31 in reibungsschlüssiger
Berührung. Hierdurch wird die Dämpfungswirkung des Schieberkeils 99 wei-ter verstärkt.
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Um einerseits eine Verschiebebewegung des Schieberkeils 99 in Pfeilrichtung
113 zur Dämpfung der Schwingungen des Druckwerkswagens 15 und andererseits das Herausziehen
der Losen des Schieberkeils 99 zwischen dem Schwenkhebel 31 und der Seitenwand
45
in Pfeilrichtung 115 zu gewährleisten, muß der Winkel zwischen der Seitenwand 45
und der geometrischen Mittellinie der Stift-Schlitz-Führung 105 größer als .60 und
kleiner als 30° sein. Wenn dieser Winkel nämlich kleiner als 60 ist, dann tritt
Selbsthemmung des Schieberkeils 99 ein. Hierdurch wird die Bewegung des Schieberkeils
99 in die Pfeilrichtung 113 derart behindert, daß die Zugspannungen in dem Stahiseil
9 sehr stark schwanken und sogar zu einem Riß des Stahlseils 9 führen können.
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Ist dagegen der Winkel größer als 30°, dann wird die Reibunskraft
zwischen der Gleitfläche 103 und der Seitenwand 45 so klein, daß keine ausreichende
Dämpfungswirkung mehr erzielbar ist. Je größer der Winkel wird, desto kleiner wird
die Dämpfungswirkung.
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Bei den Schrittschaltungen macht der Schieberkeil 99 durch die Spannkräfte
in dem Stahiseil 9 zuerst eine Bewegung in Pfeilrichtung 113, wobei mit dem Nachlassen
der Spannung in dem Stahlseil 9 die Feder 101 den Schieberkeil 99 sofort wieder
in Pfeilrichtung 115 zieht. Hierdurch werden einerseits störende Schwingungen an
dem Druckwerkswagen 15 vermieden und außerdem jegliche Losen in dem Riemengetriebe
sofort ausgeschaltet.
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Weiterhin können hierdurch dieselben Schriftzeichen beim Vor-und Rücklauf
deckungsgleich zum Abdruck auf dem Aufzeichnungsträger 73 gebracht werden, was sowohl
für die Erzeugung von Fettschrift als auch zum sauberen Abheben von irrtümlich zum
Abdruck gebrachten Schriftzeichen sehr wichtig ist.
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Im Rahmen der Erfindung sind konstruktive Änderungen des Schieberkeils
99 selbstverständlich möglich. So kann gemäß Figur 3 die Seitenwand 45 einen keilförmig
vorstehenden Steg 117 aufweisen, der mit einer Keilfläche 119 eines parallel zur
Seitenwand 45 an dem Schwenkhebel 31 geführten Schieberkeils 121 in Wirkverbindung
gehalten wird. Auch kann die Druckfeder 51 aus einer zylindrischen oder kegelförmigen
Schraubenfeder bestehen.
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Wesentlich ist, daß die bei hohen Druckfrequenzen (30-50Hz) auftretenden
Beschleunigungskräfte durch Einsatz des erfindungsgemäßen Dämpfungselementes keine
störenden Schwingungen mehr ans Druckwerk erzeugen können.