DE3319347C2 - - Google Patents

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Description

Die Erfindung betrifft ein Mittel zum Verstärken der therapeutischen Wirkung von antibiotischen oder Pflanzenalkaloid- Antitumormitteln, unter Verwendung von Diltiazem oder einem pharmazeutisch annehmbaren Säureadditionssalz davon.
Es ist bekannt, daß Diltiazem (chemische Bezeichnung: d-3-Acetoxy-cis-2,3-dihydro-5-[2-(dimethylamino)ethyl]- 2-(p-methoxyphenyl)-1,5-benzothiazepin-4(5H)-on) eine wirksame koronarvasodilatorische Aktivität aufweist und daß es als koronarzirkulationsstimulierendes Mittel wirkt, jedoch ist es nicht bekannt, daß es die Antitumoraktivität von Antitumormitteln verstärkt.
Im allgemeinen können chemotherapeutische Mittel zur Behandlung von verschiedenen Tumoren, wie Leukämie, Lymphoma und festen Tumoren, nur schwer die Tumore vollständig heilen, wenn man sie allein verwendet, weil die Tumorzellen unterschiedliche Empfindlichkeiten gegenüber den jeweiligen Antitumormitteln aufweisen, d. h. daß sie heterogen sind. Wenn außerdem ein Antitumormittel kontinuierlich angewendet wird, dann entwickelt sich eine Resistenz gegenüber dem Antitumormittel (erworbene Resistenz). So ist es bekannt, daß Vincaalkaloide, wie Vincristin und Vinblastin, die aus Vinca Rosea, Apocynaceae oder Doxorubicin aus Kulturen eines Mutanten von Streptomyces peucetius isoliert worden sind, eine starke Antitumoraktivität gegenüber lymphatischer Leukämie, myelogener Leukämie und Hodgkin's disease aufweisen, aber die Tumorzellen erwerben eine Resistenz gegenüber diesen Mitteln, wenn sie während eines längeren Zeitraumes kontinuierlich angewendet werden. Ein weiteres ernstes Problem bei der therapeutischen Behandlung von Tumor oder Leukämie besteht in der Kreuzresistenz, die zwischen Antitumormitteln ähnlicher Struktur ausgebildet wird und dadurch wird es erheblich erschwert, daß ein Antitumormittel die gewünschte therapeutische Wirkung zeigt.
Gründliche Untersuchungen haben nun zu dem unerwarteten Ergebnis geführt, daß der bekannte Koronarvasodilator, Diltiazem, in Kombination mit einem antibiotischen oder Pflanzenalkaloid- Antitumormittel die therapeutische Wirkung des Antitumormittels erheblich verstärkt.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Mittel zur Verfügung zu stellen, mit dessen Hilfe man die therapeutische Wirkung eines antibiotischen oder Pflanzenalkaloid- Antitumormittels verstärken kann.
Diese Aufgabe wird durch ein Arzneimittel mit Antitumorwirkung gemäß Anspruch 1 gelöst.
Der hier nachfolgend verwendete Ausdruck "Antitumormittel" beinhaltet immer ein antibiotisches Antitumormittel oder ein Pflanzenalkaloid-Antitumormittel.
Durch das Mittel gemäß der vorliegenden Erfindung wird nicht nur die Sensibilität von Tumorzellen, die keine Resistenz gegenüber Antitumormitteln zeigen, sogenannte Virginzellen, verstärkt, sondern auch von solchen Tumorzellen, die gegenüber dem Antitumormittel resistent sind. Wenn man infolgedessen das erfindungsgemäße Mittel zusammen mit dem Antitumormittel verwendet, dann kann das Wachstum der Tumorzellen nahezu vollständig inhibiert werden, unabhängig davon, ob die Tumorzellen gegenüber dem Antitumormittel eine Resistenz aufweisen oder nicht. Das heißt, daß dann, wenn ein Antitumormittel allein verwendet wird, die Tumorzellen, die gegenüber dem Mittel eine Resistenz entwickelt haben, am Leben bleiben und das Tumorzellenwachstum wieder beginnt. Verwendet man dagegen Diltiazem zusammen mit dem Antitumormittel, dann zeigen die Tumorzellen, die gegenüber dem Antitumormittel resistent sind, eine stark erhöhte Sensibilität gegenüber dem Antitumormittel und die Resistenz verschwindet und dadurch kann man das Tumorzellenwachstum wirksam inhibieren und den Tumor vollständig heilen und ein Rezidiv inhibieren.
Darüber hinaus werden Antitumormittel im allgemeinen in Maximaldosen verwendet, um dadurch die höchste therapeutische Wirkung zu erzielen, jedoch kann man die Dosis des Antitumormittels vermindern, wenn man das Antitumormittel zusammen mit Diltiazem gemäß der vorliegenden Erfindung anwendet, weil durch das erfindungsgemäße Mittel die Sensibilität der Tumorzellen gegenüber dem Antitumormittel verstärkt wird. Wendet man daher das Antitumormittel zusammen mit Diltiazem an, dann kann man die gewünschte Antitumoraktivität schon bei niedrigeren Dosen mit einer geringeren Toxizität erreichen. Bei einem Versuch, bei dem man P 388-Leukämiezellen mit einer Resistenz gegenüber Vincristin verwendete, muß Vincristin, bei alleiniger Verwendung, in einer Dosis von 60 ng/ml angewendet werden, um eine 50%ige Inhibierung der Tumorzellen zu erreichen. Wenn man andererseits Vincristin zusammen mit Diltiazem (Hydrochlorid) in einer Konzentration von 35 µM oder 100 µM anwendet, dann wird eine 50%ige Inhibierung der resistenten Zellen schon bei einer Vincristinkonzentration von 1 ng/ml oder weniger erreicht. Bei einem Versuch, bei dem man P 388-Leukämiezellen mit einer Resistenz gegenüber Doxorubicin verwendete, mußte man Doxorubicin bei alleiniger Verwendung in einer Dosis von 592 ng/ml anwenden, um eine 50%ige Inhibierung der Tumorzellen zu erreichen. Dagegen konnte man bei Verwendung von Doxorubicin zusammen mit Diltiazem in einer Menbe von 100 µM eine 50%ige Inhibierung der Zellen bei einer Konzentration von etwa 30 ng/ml erreichen.
Diltiazem kann in Form der freien Base oder eines pharmazeutisch annehmbaren Säureadditionssalzes davon verwendet werden. Geeignete pharmazeutisch annehmbare Säureadditionssalze sind Salze mit organischen Säuren, wie Acetate, Oxalate, Malonate, Tartrate, Citrate, Laktate oder Aspartate, und Salze von anorganischen Säuren, wie das Hydrochlorid, Hydrobromid, Sulfat, Nitrat oder Perchlorat.
Antibiotische Antitumormittel sind beispielsweise Mitomycin C, Bleomycin, Aclacinomycin A, Daunorubicin, Doxorubicin, Chromomycin A₃, 4′-O-Tetrahydropyranyladriamycin und Actinomycin D; Antitumor-Pflanzenalkaloiden sind beispielsweise Vincristin, Vinblastin oder Vindesin und Podophyllotoxinderivate, wie 4′-Demethylepipodophlyllotoxin-β-D-ethyliden-glukosid. Von diesen Mitteln werden Daunorubicin, Doxorubicin, Vincristin, Vinblastin, 4′-O-Tetrahydropyranyladriamycin, Vindesin, 4′-Demethylepipodophyllotoxin-β-D- ethyliden-glukosid und Aclacinomycin A besonders bevorzugt mit dem erfindungsgemäßen Mittel verwendet.
Die Dosis von Diltiazem oder eines Säureadditionssalzes davon kann, je nach der Verabreichungsart, dem Alter des Patienten, der Schwere der Erkrankung und auch des damit verwendeten Tumormittels variieren, liegt jedoch im allgemeinen im Bereich von 1 mg/kg bis 20 mg/kg und vorzugsweise 5 mg/kg bis 15 mg/kg pro Tag.
Die zusammen mit Diltiazem oder einem Säureadditionssalz davon verwendete Dosis des Antitumormittels ist nicht kritisch, aber der im allgemeinen angewendete Bereich liegt bei etwa 10 µg bis 30 mg und vorzugsweise 0,005 bis 20 mg und insbesondere 0,01 bis 10 mg, wobei 0,01 bis 3 mg besonders bevorzugt sind. Mitomycin C, Bleomycin oder Chromomycin A₃ werden intravenös in einer Dosis von etwa 0,02 bis etwa 0,05 mg/kg, von etwa 0,2 bis 0,4 mg/kg bzw. von etwa 0,005 bis 0,02 mg/kg angewendet. Actinomycin D wird intravenös in einer Dosis von etwa 10 µg/kg angewendet. Daunorubicin oder Doxorubicin werden intravenös in einer Dosis von etwa 0,2 bis 3 mg/kg und Vincristin oder Vinblastin in einer Dosis von 0,01 bis 0,2 mg/kg angewendet.
Diltiazem oder ein pharmazeutisch annehmbares Säureadditionssalz davon sind somit geeignet, um eine Reihe von malignen Tumoren zu behandeln oder zu verhindern, indem man es zusammen mit dem Antitumormittel einem Warmblüter, einschließlich dem Menschen, der von einem malignen Tumor befallen ist, verabreicht.
Diltiazem oder ein Säureadditionssalz davon und das Antitumormittel können in jeder möglichen pharmazeutischen Zubereitung für orale oder perorale Verabreichung formuliert werden.
Antitumormittel werden im allgemeinen absatzweise oder kontinuierlich verabreicht, wobei man ihre Wirkung und Toxizität berücksichtigen muß, aber auf jeden Fall kann das erfindungsgemäße Mittel eine Verstärkung der Antitumoraktivität des Antitumormittels bewirken.
Diltiazem oder ein Säureadditionssalz davon und das Antitumormittel können in üblichen Zubereitungsformen und in Mischung mit üblichen pharmazeutisch annehmbaren Trägern oder Verdünnungsmitteln angewendet werden. Die pharmazeutisch annehmbaren Träger oder Verdünnungsmittel für die Zubereitung von Diltiazem oder einem Säureadditionssalz davon und für die orale Verabreichung von Antitumormitteln schließen beispielsweise Bindemittel (z. B. Sirup, Gummiarabikum, Gelatine, Sorbit, Tragacanth, Polyvinylpyrrolidon), Verdünnungsmittel (z. B. Laktose, Saccharose, Maisstärke, Kaliumphosphat, Sorbit, Glyzin), Schmiermittel (z. B. Magnesiumstearat, Talkum, Polyethylenglykol, Siliziumdioxid), Zerfallsmittel (z. B. Kartoffelstärke), Befeuchtungsmittel (z. B. Natriumlaurylsulfat) ein. Die Zubereitungen können als übliche pharmazeutische Zubereitungen in Form von Tabletten, Pillen, Pulvern, Kapseln und Granulaten vorliegen.
Für parenterale Verabreichungen kann man sie in Form von Injektionen oder als Tropfinfusionen in Mischung mit destilliertem Wasser, mit physiologischer Kochsalzlösung oder wäßrigen Glukoselösungen anwenden oder in Form einer Suspension, Dispersion oder Emulsion in Mischung mit Glyzerin, Propylenglykol, Ethanol, Fettölen, Ethylenglykol oder Sorbit.
Die Zubereitungen, die Diltiazem oder ein pharmazeutisch annehmbares Säureadditionssalz davon und das Antitumormittel enthalten, enthalten Diltiazem oder ein Säureadditionssalz davon in einer Menge von 10 bis 120 mg und vorzugsweise 20 bis 100 mg und das Antitumormittel in einer Menge von 3 µg bis 30 mg, vorzugsweise 0,005 bis 15 mg und insbesondere 0,003 bis 3 mg in einer Dosierungseinheit.
Das erfindungsgemäße Arzneimittel kann zur Behandlung von verschiedenen malignen Tumoren verwendet werden. Das Antitumormittel wird, je nach der Art des Tumors, gewählt, wobei als Tumore beispielsweise in Frage kommen Hodgkin's disease, Reticulosarkom, akute Leukämie, chronische lymphatische Leukämie, chronische myelogene Leukämie, Multiplemyeloma, Zwölffingerdarmsarcom, Wilms-Tumor, Neuroblatoma, Rhabdomyosarcoma, Carcinoma Planoepitheliale, Lungenkrebs, Brustkrebs, Eierstock- oder Uteruskrebs, Magenkrebs, Dickdarmkrebs, häpatischer Krebs, Pankreaskrebs, Hautkrebs, Blasenkrebs und dergleichen.
Diltiazem oder ein Säureadditionssalz davon können die Aktivität einer Reihe von Antitumormitteln gegenüber Tumorzellen, die gegenüber dem Mittel resistent sind, verstärken und ist auch wirksam, um die Dosis des Antitumormittels sowohl bei resistenten als auch bei nicht-resistenten Tumorzellen zu vermindern und infolgedessen kann man die Toxizität und Nebenwirkungen von Antitumormitteln bei der Verabreichung an Patienten verringern. Darüber hinaus wird durch Diltiazem die Antitumoraktivität von Antitumormitteln selbst bei solchen Tumorzellen verstärkt, bei denen eine Kreuzresistenz gegenüber den Mitteln vorliegt und infolgedessen kann man Antitumormittel verwenden, ohne daß man die Kreuzresistenz der Tumorzellen gegenüber dem Antitumormittel berücksichtigen muß, wenn man das Antitumormittel zusammen mit Diltiazem einem Patienten verabreicht.
Die Erfindung wird in den nachfolgenden Beispielen näher erläutert.
Beispiel 1 Wirkung von gegenüber Vincristin resistenzen P 388- Leukämiezellen
Ein Medium (2 ml), enthaltend P 388-Leukämiezellen (3,0×10⁴), die gegenüber Vincristin (nachfolgend als "VCR" abgekürzt) resistent sind, wird bei 37°C in einer feuchten Atmosphäre mit einem Gehalt von 5% Kohlendioxidgas in einem Kultivierungsrohr inkubiert. Nach 24stündigem Kultivieren wird eine Lösung von Diltiazem-hydrochlorid und VCR in einer physiologischen Kochsalzlösung zu der Kulturbrühe gegeben und die Mischung wird weiter kultiviert.
Zur Kontrolle wird das oben erwähnte Verfahren wiederholt, wobei jedoch VCR alleine zu der Kulturbrühe gegeben wird.
Nach 48stündigem Kultivieren wird die Zahl der Zellen in der Kulturbrühe mit einem Coulter-Zähler gezählt. Die wachstumsinhibierende Wirkung wird gemessen, indem man die Konzentration des Mittels und das Wachstumsverhältnis (Verhältnis der Wachstumsrate in den mit dem Mittel behandelten Zellen im Vergleich zu der Kontrolle) in einer grafischen Darstellung aufträgt und die Konzentration des Mittels (IC₅₀), bei welcher das Wachstum der Zellen um 50% inhibiert wird, abliest. Die Ergebnisse sind in der anliegenden Zeichnung gezeigt, wobei jede Linie die Wachstumsrate von Zellen anzeigt, die (1) mit VCR alleine, (2) mit einer Kombination von VCR und Diltiazem 10 µM), (3) einer Kombination von VCR und Diltiazem (35 µM) und (4) einer Konzentration von VCR und Diltiazem (100 µM) behandelt worden waren.
Beispiel 2 Antitumorverstärkende Wirkung bei Mäusen, die mit VCR-resistenten P 388-Leukämiezellen inokuliert worden sind
Weibliche CDF₁-Mäuse mit einem Gewicht von 20 bis 23 g (eine Gruppe: jeweils 5 Mäuse) wurden intraperitoneal mit einer verdünnten Ascitesflüssigkeit, enthaltend VCR-resistente P 388-Leukämiezellen (1×10⁶) inokuliert. Getrennt davon wurden zwei Lösungen von VCR und Diltiazem-hydrochlorid in einer 0,9%igen wäßrigen Kochsalzlösung hergestellt und miteinander vermischt. Die Mischung wurde intraperitoneal den Mäusen in einer Dosis von 0,01 ml/g Körpergewicht während 10 Tagen nach dem Inokulieren der Leukämiezellen verabreicht.
Die Antitumorverstärkungswirkung wird durch das Verhältnis: T/C und T/V, entsprechend den nachfolgenden Gleichungen, bewertet.
Die Ergebnisse werden in Tabelle 1 gezeigt.
Tabelle 1
Beispiel 3 Antitumorverstärkende Wirkung bei Mäusen, die mit ADM-resistenten P 388-Leukämiezellen inokuliert worden sind
Weibliche CDF₁-Mäuse mit einem Gewicht von 20 bis 23 g (1 Gruppe: 5 Mäuse) wurden intraperitoneal mit einer verdünnten Ascitesflüssigkeit, enthaltend P 388- Leukämiezellen (1×10⁵), die gegenüber Doxorubicin resistent sind (nachfolgend als "ADM" bezeichnet) inokuliert. Getrennt davon wurden zwei Lösungen von ADM und Diltiazem-hydrochlorid in 0,9%iger wäßriger Kochsalzlösung hergestellt und dann vermischt. Die Mäuse wurden in gleicher Weise wie in Beispiel 2 behandelt und die antitumorverstärkende Wirkung von Diltiazem bei ADM wird in gleicher Weise bewertet.
Die Ergebnisse werden in Tabelle 2 gezeigt.
Tabelle 2
Beispiel 4 Antitumorverstärkende Wirkung von Diltiazem bei resistenten und nicht-resistenten Tumorzellen
Beispiel 1 wird wiederholt, wobei jedoch P 388-Leukämiezellen verwendet werden, die keine Resistenz oder die Resistenz gegenüber VCR und ADM aufweisen und wobei humane Leukämiezellen K 562 als Tumorzellen verwendet werden und VCR und ADM allein oder zusammen mit Diltiazem-hydrochlorid angewendet werden. Die Konzentration der Mittel für eine 50%ige Wachstumsinhibierung wurde, wie vorher angegeben, gemessen.
Die Ergebnisse werden in Tabelle 3 gezeigt (hinsichtlich der Daten von ADM) und in Tabelle 4 (hinsichtlich der Daten von VCR). Aus diesen Tabellen geht hervor, daß die Antitumoraktivität der Mittel durch Diltiazem verstärkt wird, unabhängig davon, ob die Tumorzellen resistent oder nicht-resistent sind.
Tabelle 3
Verstärkungseffekt von ADM
Tabelle 4
Verstärkungseffekt von VCR
Beispiel 5 Antitumorverstärkende Wirkung von Diltiazem bei festen Tumorzellen
Die antitumorverstärkende Wirkung von Diltiazem bei VCR wurde in B₁₆-Melanoma-Tumorzellinien (B₁₆-Mischung, F₁₀, F₁, B₂ und BL-6) und Colon 26-Tumorzellinien (C₂₆-Mischung, NL-33, N-1, N-5 und KL-2) untersucht.
Der Versuch wurde in gleicher Weise wie in Beispiel 2 durchgeführt, wobei die Tumorzellen 24 Stunden kultiviert wurden und nach Behandlung mit dem Mittel die Kultivierung 72 Stunden fortgesetzt wurde und wobei der IC₅₀ in gleicher Weise gemessen wurde.
Die Ergebnisse werden in Tabelle 5 gezeigt.
Tabelle 5
Klinischer Test 1
Ein 36 Jahre alter männlicher Patien, der subjektive Symptome eines Lymphadenoms in der linken Armbeuge aufwies, die als Hodgkin's Krankheit (nodulare Sklerosis) durch Biopsie diagnostiziert wurde, wurde in ein Krankenhaus eingeliefert. Er wurde einer MOPP-Therapie unterzogen (cf. Ann. intern. Med., 73, 881-895, 1970) als Fall des klinischen Stadiums IIIa (cf. Cancer Research, Bd. 31 (1971), 1860-1861). Das heißt, am ersten Tag wurde Vicristinsulfat (1,4 mg/m²) und N-Lost (nitrogen mustard; 6 mg/m²) intravenös injiziert und weiter wurden Procarbazin-hydrochlorid (100 mg/m²) und Prednison (40 mg/m²) dem Patienten oral verabreicht. Das Procarbazin-hydrochlorid und das Prednison wurden täglich verabreicht, was während 14 Tagen fortgesetzt wurde, während das Vincristinsulfat und das N-Lost am ersten und am achten Tag in der gleichen Dosis verabreicht wurden. Vom 14. bis zum 28. Tag wurden keine Drogen verabreicht. Der vorstehend beschriebene Behandlungszyklus wurde während etwa 6 Monaten (insgesamt 6 Zyklen) wiederholt, wobei jedoch keine Verringerung des Lymphadenoms festgestellt werden konnte. Ungefähr einen Monat nach der vorstehend beschriebenen MOPP- Therapie wurde dem Patienten Diltiazem-hydrochlorid (90 mg) zusätzlich zu der MOPP-Therapie verabreicht.
Als Ergebnis wurde das Lymphadenom zeitweise beträchtlich reduziert. Obwohl das Lymphadenom nach einem Monat erneut vergrößert war, wurde es durch Verabreichung von Diltiazem (180 mg/Tag, welches aufgeteilt und dreimal täglich verabreicht wurde) während 4 Tagen reduziert. Während der Behandlung wurden keine Nebenwirkungen festgestellt.
Klinischer Test 2
Die Patientin war eine Frau (36 Jahre alt), die zunächst eine Erhöhung der Leukozyten (9200 /µl) nach 6 Wochen Schwangerschaft aufwies, wobei bei genauer Untersuchung ein chronisches Myeloplast diagnostiziert wurde. Ihr wurde zunächst Busulfan (1,4-Butandioldimethansulfonat) während etwa 1 Jahr verabreicht. Danach zeigten sich Symptome von Geniculararthralgia rechts, Pyrexie, Zunahme von Splenoma und von Leukozyten und sie wurde in das Krankenhaus eingeliefert. Im Krankenhaus wurde ihr Vincristin (1 mg/Woche) und Predonisolon (60 mg/Tag) verabreicht. Als Ergebnis wurde die Zahl der Leukozyten und die Splenoma zeitweilig wieder etwas normalisiert aber sogar nach der dritten Verabreichung von Vincristin (1 mg/Woche) nahm die Zahl der Leukozyten und der Splenoma noch zu und es wurde Diltiazem-hydrochlorid in einer Dosis von 180 mg/Tag) verabreicht, die auf dreimal täglich aufgeteilt und verabreicht wurde. Die Verabreichung dauerte 4 Tage zusätzlich zu der Verabreichung von Vincristion (1 mg/Woche) an. Als Ergebnis wurden beide Symptome beträchtlich verbessert und die Wirkung dauerte während etwa 2 Wochen an. Während der Behandlung wurden keine Nebenwirkungen festgestellt.

Claims (3)

1. Arzneimittel mit Antitumorwirkung, dadurch gekennzeichnet, daß es Diltiazem oder ein pharmazeutisch annehmbares Säureadditionssalz hiervon und ein antibiotisches Antitumormittel oder Pflanzenalkaloid-Antitumormittel, gegebenenfalls unter Zumischung von herkömmlichen, pharmazeutisch annehmbaren Trägern, Verdünnungsstoffen oder anderen Hilfsstoffen enthält.
2. Arzneimittel mit Antitumorwirkung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß as Diltiazem oder ein pharmazeutisch annehmbares Säureadditionssalz hiervon in einer Menge von 10 bis 120 mg und das Antitumormittel in einer Menge von 3 µg bis 30 mg in einer Dosiseinheit vorliegt.
3. Arzneimittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Antitumormittel unter Vincristin, Vinblastin, Doxorubicin, Acrasinomycin A, 4′-Demethylepipodophyllotoxin-β-D-ethyliden-glukosid, 4′-O-Tetrahydropyranyladriamycin oder Vindesin ausgewählt ist.
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