DE3319061C2 - Copolymerisat von Methacrylsäureestern und/oder Acrylsäureestern - Google Patents
Copolymerisat von Methacrylsäureestern und/oder AcrylsäureesternInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
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Abstract
Ein Imprägniermittel zum Imprägnieren von insbesondere Weichstoffflachdichtungen für Verbrennungskraftmaschinen besteht aus einem Homo- und Copolymerisat von Methacrylsäure oder Acrylsäure, deren Säuregruppen im Verhältnis zwischen 10 : 1 und 0 : 1 mit einem längerkettigen Alkohol und einem Polyolacrylsäure- oder Polyolmethacrylsäurehalbester auf ein Molekulargewicht zwischen 1000 und 6000 verestert sind. Die Vernetzung des Imprägniermittels erfolgt thermisch unter Zusatz von Peroxiden oder mittels energiereicher Elektronenstrahlung über die freien Doppelbindungen des Methacrylsäure- beziehungsweise Acrylsäurehalbesters, so daß durch dessen Konzentration der Vernetzungsgrad und damit die Elastizität und Härte der Dichtung auf den jeweiligen Anwendungsfall abgestimmt werden. Da die freien Doppelbindungen bei der Vernetzung zumindest weitgehend umgeestert werden, erwiesen sich die Dichtungsplatten auch bei längerer Lagerung als alterungsbeständig und verloren nicht ihre eingestellten Funktionseigenschaften.
Description
R ein Wasserstoffatom oder die Methylgruppe
R' eine längerkettige Alkylgruppe mit 4 bis 18 C-Atcmen und
R" eine Alkylengruppe mit 3 bis 10 Kohlenstoff-Atomen
bedeuten, wobei die Strukturelemente I und II in einem Mengenverhältnis zwischen 10:1 und 2:1 vorliegen,
und welches eine Molmasse zwischen 1000 und 6000 besitzt.
2. Verfahren zur Herstellung des Copolymerisate nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß In einer
ersten Stufe Acrylate und/oder Methacrylate mit Alkylseitengruppen mit 4 bis 18 C-Atomen und 1 bis 4 C-Atomen
Im Verhältnis zwischen 10:1 und 2: 1 polymerisiert werden, wobei unter Zusatz eines Reglers die
Molmasse von 1000 bis 5000 eingestellt wird, und das in einer zweiten Stufe die Seitengruppen mit 1 bis 4 C-Atomen
mit einem entsprechenden Alkylenglykolacrylsäure- oder -methacrylsäurehalbester umgeestert
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Regler Tetrachlormethan, Acetaldehyd
und/oder Mercaptan eingesetzt werden.
4. Verwendung der Copolymerisate nach Anspruch 1 als Imprägniermittel, Insbesondere zum Imprägnieren
von Wclchstoffflachdlchtungen für Verbrennungskraftmaschinen.
Die Erfindung betrifft ein Copolymerisat von Methacrylsäureestern und/oder Acrylsäureestem sowie das
Verfahren seiner Herstellung und seine Verwendung.
Aus der DE-AS 23 04 558 Ist es bekannt, Zylinderkopfdichtungen aus Faservllesmaterlalien mit einer organischen,
synthetischen, thermisch, peroxidisch oder mit Schwefel vollständig polymeristerbaren Flüssigkeit zu
Imprägnieren. Die Imprägniermittel werden anschließend in der Dichtungsplatte thermisch vernetzt und haben
den Vorteil, daß dabei keine verdampfenden Substanzen frei werden, die das Dichtungsmaterial aufblähen. So
entstehen Dichtungen mit vor allem hoher Festigkeit und Querschnittsdichtigkeit.
Nach der DE-AS 23 04 558 wird dabei als Imprägniermittel ein niedrig viskoses Polybutadien eingesetzt,
dessen Vernetzung In der Dichtungsplatte über die freien Doppelbindungen erfolgt. Bei diesem Vernetzungsvorgang
wird jedoch nur ein Teil der Doppelbindungen umgesetzt, und die restlichen Doppelbindungen bilden
Angriffspunkte für vor allem Luft- und Lichtelnfluß, so daß beim längeren Lagern der Dichtungen diese Alterungserscheinungen
zum Verhärten und Verspröden der Dichtungsplatten führen. Diese Dichtungen werden
nach einer gewissen Zelt unbrauchbar.
Imprägnierte Zylinderkopfdichtungen sollen darüber hinaus neben einer ausreichenden Festigkeit und Qucrschnlttsdlchtigkelt
auch eine ausreichende Anpassungsfähigkeit an die Dichtflächen des Zylinderkopfes und des
Motorblocks besitzen. In mit Polybutadien imprägnierten Zylinderkopfdichtungen wird daher das Imprägniermittel
zunächst bei der Herstellung nur bis zu einer noch plastischen Konsistenz vernetzt, so daß eine
Anpassung beim Einbau an die Dichtflächen von Zylinderkopf und Motorblock erfolgen kann. Die endgültige
Nachvernetzung erfolgt dann In der Betiiebshltze des Motors.
Gerade aber ein solches Vorvernetzen des Polybutadiene Ist In der Fertigung sehr schwierig einzustellen, und
die Im vorvernetzten Polybutadien vermehrt vorhandenen freien Doppelbindungen bilden Angriffspunkte für
Alterungserscheinungen mit nachfolgendem Unbrauchbarwerden der Dichtungen nach längerem Lagern. Nach
bisherigen Verfahren müssen daher die Dichtungen unter Verwendung handelsüblicher Alterungsschutzmittel,
geschützt werden, allerdings verteuern solche Maßnahmen die Herstellung der Dichtungen wesentlich und
bieten zugleich keinen absoluten Schutz gegenüber Alterungserscheinungen.
Der Erflndi ig liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Imprägniermittel auf der Basis vernetzbarer Flüssigkelten
zu schaffen, welches Im vernetzten Zustand In der Dichtungsplatte weltgehend alterungsbeständig 1st, und
welches der Dichtungsplatte neben guten Festigkeitseigenschaften und einer guten Querschnittsdichtigkeit auch
eine gute Anpassungsfähigkeit beim Einbau zwischen den Dichtflächen verleiht.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Copolymerisat von Methacrylsäureester und/oder Acrylsäureester
mit den beiden Strukturelementen I und II
R R
I I
— CH2—C— und —CH2—C —
C=O C=O
! I
(D (Π)
gelöst, worin
einem Mengenverhältnis zwischen 10:1 und 2: 1 vorliegen, und welches eine Molmasse zwischen 1000
und 6000 besitzt.
Die Herstellung des erfindungsgemäßen Copolymerisate erfolgt zweistufig. In der ersten Stufe werden
Acrylate und/oder Methacrylate mit Alkylseitengruppen mit 4 bis 18 C-Atomen und 1 bis 4 C-Atomen im
Mengenverhältnis zwischen 10:1 und 2:1 polymerisiert, wobei unter Zusatz eines Reglers eine Molmasse von 2U
1000 bis 5000 eingestellt wird. In einer zweiten Stufe werden dann die Seitengruppen mit 1 bis 4 C-Atomen mit
einer entsprechenden Alkylenglykolacrylsäure oder -methacrylsäure umgesstert. Als Regler wird bevorzugt
Tetrachlormethan, Acetaldehyd oder Mercaptan eingesetzt.
Die Viskosität des Copolymerisate Hegt dann bevorzugt bei etwa 1000 m PaS, so daß das flüssige Copolymerisat als Imprägniermittel zum Imprägnieren von Weichstoffflachdichtungen für Verbrennungskraftmaschinen
verwendet werden kann. Dem Copolymerlsat können dann bis zu 5% eines Peroxids zugesetzt sein, und die
Vernetzung In der imprägnierten Dichtungsplatte erfolgt bevorzugt thermisch Ober die freien Doppelbindungen
des Acrylsäure- oder Methacrylsäureesters. Ebenso kann die Vernetzung in der Dichtungsplatte mittels energiereicher Strahlung, wie Insbesondere Elektronenstrahlung, initiiert werden. Je nach Menge an Acrylsäure- beziehungsweise Methacrylsäureester im Imprägniermittel entsteht beim Vernetzen ein definierter Vernetzungsgrad,
und damit 1st die Härte und Elastizität der Dichtungsplatte, abgestimmt auf den jeweiligen Anwendungsfall,
einstellbar. Mit dem erfindungsgemäßen Copolymerlsat Imprägnierte Zylinderkopfdichtungen erwiesen sich, da
die freien Doppelbindungen bei der Vernetzung weltgehend umgesetzt wurden, als alterungsbeständig und verloren auch bei längeren Lagerzelten nicht Ihre eingestellten Funktionseigenschaften. Die Dichtungen besaßen eine
hervorragende Festigkeit und Querschnittsdichtigkeit und zeigten sich elastisch und damit anpassungsfähig an
"die Dichtflächen des Motorblocks und des Zylinderkopfes beim Einbau. Während bevorzugt das erfindungsgemäße Copolymerlsat zum Imprägnieren von Zylinderkopfdichtungen und Auspufffianschdichungen eingesetzt
werden soll, ist es jedoch auch möglich, andere Faservliesmaterialien, Insbesondere zur Herstellung von Flachdichtungen, zu verwenden.
In einer ersten Stufe werden 4 mol Ethylhexylacrylat mit 1 mol Methylacrylat unter dem Zusatz von 8 g
Lauroylperoxld als Katalysator und 40 g Tetradecylmercaptan als Molekulargewichtsregler 11 Stunden bei 1100C
copolymerlsiert.
Das entstandene Acrylatöl besitzt ein Molekulargewicht von etwa 3000 und wird mit 1 mol Butandlolmonoacrylat unter dem Zusatz von 0,5 g wasserfreiem Natriumacetat als Katalysator 4 Stunden auf 15O0C erhitzt.
Das bei der Umesterung entstandene Methanol wird kontinuierlich abdestilliert und aus dem Gleichgewicht
entfernt. Das noch vorhandene Mercaptan wird nach der abgeschlossenen Reaktion durch Durchleiten von Luft
aus dem Reaktionsansatz entfernt.
Das entstandene Produkt Ist ein niedrig viskoses Polyacrylat mit einer Molmasse von ca. 3000, dessen Säuregruppen mit 2-Ethylhexyl- und Tetramethylendiolacrylsäurehalbester Im Verhältnis 4:1 umgesetzt sind. Dem
Mittel werden 4% Dlcumylperoxld zugesetzt, und mit der Mischung werden Welchstoffzyilnderkopfdichtungen
Imprägniert. Die Vernetzung erfolgt thermisch über 5 Minuten bei 17O0C. Die so hergestellten Zyllnderkopfdlchtungen erwiesen sich beim Einbau anpassungsfähig an die Dichtflächen des Zylinderkopfes und des Motorblocks und zeigten sehr gute Festlgkelts- und Querschnittsdichtigkeitswerte. Auch beim längeren Lagern über
mehr als einem halben Jahr war kein wesentlicher Verlust der Funktionseigenschaften durch Alterung festzustellen.
Claims (1)
1. Copolymerisat von Methacrylsäureestern und/oder Acrylsäureestem, gekennzeichnet durch die
Strukturelemente
R R
I I
-CH2-C- und -CH2-C-C=O
C=O
I I
O—R' O —R"—OCO—CR=CH2
ω (id
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19833319061 DE3319061C2 (de) | 1983-05-26 | 1983-05-26 | Copolymerisat von Methacrylsäureestern und/oder Acrylsäureestern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19833319061 DE3319061C2 (de) | 1983-05-26 | 1983-05-26 | Copolymerisat von Methacrylsäureestern und/oder Acrylsäureestern |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3319061A1 DE3319061A1 (de) | 1984-11-29 |
DE3319061C2 true DE3319061C2 (de) | 1985-08-08 |
Family
ID=6199902
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19833319061 Expired DE3319061C2 (de) | 1983-05-26 | 1983-05-26 | Copolymerisat von Methacrylsäureestern und/oder Acrylsäureestern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3319061C2 (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3710343A1 (de) | 1987-03-28 | 1988-10-06 | Basf Lacke & Farben | Verzweigtes acrylatcopolymerisat mit polisierbaren doppelbindungen und verfahren zur herstellung des acrylatcopolymerisats |
JP2008069302A (ja) * | 2006-09-15 | 2008-03-27 | Three Bond Co Ltd | 光硬化性シール剤組成物及びシール層付き部材 |
-
1983
- 1983-05-26 DE DE19833319061 patent/DE3319061C2/de not_active Expired
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
NICHTS-ERMITTELT |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3319061A1 (de) | 1984-11-29 |
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