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Kennwort: Schiebeschuh
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Preßeinrichtung für bandförmiges Gut, insbesondere zum Entwässern
-einer Papierbahn Technisches Gebiet: Die Erfindung betrifft eine Preßeinrichtung
für bandförmiges Gut, insbesondere zum Entwässern einer Papierbahn in einer Papiermaschine,
im einzelnen nach dem Oberbegriff des Anspruches 1. Danach hat die Preßeinrichtung
einen sogenannten "verlängerten Preßspalt". Dies bedeutet, daß der Preßspalt zwischen
einem elastischen Preßband oder Mantel und einer normalen Preßwalze ("Gegenwalze")
gebildet wird. Hierdurch entsteht der in Umlaufrichtung verhältnismäßig lange- Preßspalt,
so daß auf die Papierbahn (die durch den Preßspalt zusammen mit einem Filzband hindurchläu.ft),
über eine größere Laufstrecke ein Preßdruck ausgeübt wird als in einer herkömmlichen,
aus zwei Walzen bestehenden Walzenpresse.
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Stand der Technik: 1. DE-OS 31 02 526 2. DE-OS 29 35 630 (= US-PS
4,201,624) 3. DE-Patentanmeldung P 32 05 664.8
Die Erfindung geht
aus vom Gegenstand der Druckschrift 1. Dort sind im Bereich der Preßzone zwei hydraulische
Preßkammern angeordnet, die - im Querschnitt gesehen - nebeneinanderliegen und mit
unterschiedlichen Drücken beaufschlagbar sind. Man kann hierdurch die Verteilung
der Preßkraft in der Laufrichtung des Mantels beeinflussen. Vorzugsweise wird im
Bereich des Auslaufes des Mantels aus der Preßzone eine höhere Preßkraft eingestellt
als im Bereich des Einlaufes.
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Beim Gegenstand der Druckschrift 2 wird das gleiche Ziel dadruch erreicht,
daß die Umfangslänge des Preßschuhes - ausgehend von der Preßebene, in welcher der
Schuh auf einem Kipplager ruht - in Richtung zum Einlauf größer ist als in Richtung
zum Auslauf. Ein Nachteil dieser Konstruktion ist, daß für eine bestimmte Gesamt-Preßkraft
die Preßkraft-Verteilung in Umfanges richtung nicht verändert werden kann. Eine
solche Änderung ist jedoch häufig erforderlich, um die Preßeinrichtung an veränderte
Arbeitsbedingungen anpassen zu können. Beispielsweise kann sich der Zustand des
Filzes oder der Filze (der/die zusammen mit der Papierbahn durch die Preßzone läuft
bzw. laufen) ändern, insbesondere hinsichtlich der Dicke und der Komprimierbarkeit.
Oder die Form des Preßschuhes kann sich durch Verschleiß verändert haben. Oder es
ist eine Anpassung an eine andere Papiersorte erforderlich.
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Die schon erwähnte Bauweise gemäß Druckschrift 1 ermöglicht zwar eine
derartige Anpassung durch Veränderung der Druck-Differenz in den nebeneinanderliegenden
Preßkammern. Es ist jedoch sehr schwierig, die beiden Preßkammern gegenseitig abzudichten.
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Eine weitere Konstruktion, die ein Anpassen der Preßeinrichtung an
veränderte Arbeitsbedingungen erlaubt, wurde in der älteren Patentanmeldung P 32
05 664.8 vorgeschlagen. Dort sind wenigstens zwei Preßschuhe vorgesehen, deren konkave
Anpreßfläche unterschiedlich geformt sein können und die durch Verschwenken des
Tragkörpers abwechselnd in die Arbeitsstellung gebracht werden können. Zwar benötigt
dort der Anpaß-Vorgang (durch das genannte Verschwenken des Tragkörpers) nur kurze
Zeit. Von Nachteil ist jedoch, daß während dieser Zeitspanne die Preßeinrichtung
entlastet werden muß; d.h. die durchlaufende Papierbahn wird während dieser kurzen
Zeitspanne in der Preßeinrichtung nicht entwässert. Es besteht also die Gefahr einer
Betriebsstörung in der Papiermaschine. Unter Umständen muß die Produktion von Papier
sogar.kurzfristig unterbrochen werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Preßeinrichtung mit
den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches 1 dahingehend weiterzuentwickeln,
daß sie bei einfachem Aufbau an unterschiedliche Arbeitsbedingungen anpaßbar ist,
wobei während eines Anpaß-Vorgangs Betriebsstörungen möglichst weitgehend vermieden
werden sollen; d.h. die Produktion von Papier soll bei den Anpaß-Vorgängen möglichst
selten gestört oder unterbrochen werden.
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Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebene Bauweise gelöst.
Danach besteht das Lösungsprinzip in einer Einrichtung, die ein Verschieben des
Preßschuhes in Laufrichtung des Mantels oder entgegengesetzt ermöglicht. Es hat
sich gezeigt, daß -aufbauend auf diesem Lösungs-Prinzip - verschiedene Konstruktionen
entwickelt werden können, die ein sicheres Anpassen der Preßeinrichtung während
des laufenden Betriebes an die jeweiligen Arbeitsbedingungen erlauben. Insbesondere-kann
man die Preßkraft-Kurve (die Preßkraft aufgetragen über der Länge der Preßzone in
der Laufrichtung des Mantels) an die jeweils gewünschte Idealkurve anpassen.
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Die Papier-Produktion kann hierbei völlig ungestört weiterlaufen.
Das Verschieben des Preßdruckes kann von Zeit zu Zeit in kleinen Schritten erfolgen,
also diskontinuierlich. Jedoch ist es auch denkbar, dieses Verschieben kontinuierlich
durchzuführen, wobei allerdings eine extrem kleine Verschiebegeschwindigkeit vorgesehen
werden muß (Größenordnung etwa 0,1 mm pro Tag).
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Das Verschieben des Preßschuhes kann durch eine Steuereinrichtung
selbsttätig ausgelöst werden, vorzugsweise in Abhängigkeit von einer Änderung der
oben erwähnten Preßkraft-Kurve. Zu diesem Zweck kann die Preßkraft laufend gemessen
werden, z.B. mittels einer im Mantel der Gegenwalze angeordneten Meßeinrichtung.
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Durch die Erfindung kann es sich unter Umständen erübrigen, daß mehrere,
abwechselnd einsetzbare Preßschuhe vorgesehen werden.
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In diesem Falle vereinfacht sich die Konstruktion der Preßeinrichtung
wesentlich. Falls jedoch die Bauweise der älteren Patentanmeldung mit mehreren Preßschuhen
beibehalten wird, erzielt man immerhin den Vorteil, daß die Benutzungsdauer eines
einzelnen Preßschuhes wesentlich länger ist als bisher, mit anderen Worten: Ein
Austausch von zwei Preßschuhen muß wesentlich seltener stattfinden.
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Gemäß einem weiteren Gedanken der Erfindung kann vorgesehen werden,
daß die Krümmung der Anpreßfläche des Preßschuhes in der Umlaufrichtung des Mantels
zunimmt. Hierdurch kann der durch das Verschieben des Preßschuhes gewonnene Effekt
noch verstärkt werden.
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Das erfindungsgemäße Lösungsprinzip kann durch verschiedene Bauformen
realisiert werden: Gemäß Anspruch 3 ist der Preßschuh starr auf dem Tragkörper befestigt.
In diesem Falle werden der Tragkörper und der
Preßschuh gemeinsam
in Umfangsrichtung verschoben und auch gemeinsam in radialer Richtung verstellt,
d.h. an die Gegenwalze angepreßt oder von dieser abgehoben.
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Gemäß Anspruch 4 ist allein der Preßschuh in Umfangsrichtung verstellbar.
Er kann also auf dem Tragkörper in Umfangsrichtung hin- und hergeschoben werden.
Hierbei braucht der Tragkörper als ganzes nur in radialer Richtung verstellbar zu
sein. Der Preßschuh ist ion diesem Falle relativ zum Tragkörper in radialer Richtung
unbeweglich.
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Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung, deren Anwendung
vor allem dann vorteilhaft ist, wenn der Tragkörper gemeinsam mit dem Preßschuh
in radialer Richtung verstellbar ist, sind in den Ansprüchen 5 bis 14 angegeben.
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Die im den Anspruch 7 beschriebene Bauart der hydraulischen Stützeinrichtung,
die den Tragkörper und den Preßschuh in Richtung zur Gegenwalze preßt, ist an sich
bei Durchbiegungseinstellwalzen bekannt. Die Anwendung dieser Bauart bei der erfindungsgemäßen
Preßeinrichtung ist beispielsweise dann von Vorteil, wenn gemäß der eingangs erwähnten
älteren Patentanmeldung P 32 05 664.8 mehrere abwechselnd einsetzbare Preßschuhe
vorgesehen sind. Diese Bauart kann jedoch auch dann angewendet werden, wenn der
Preßschuh in Umfangsrichtung nicht verstellbar ist; d.h. für den Gegenstand des
Anspruches 7 wird Elementenschutz beansprucht.
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Durch die Unterteilung der dem-Preßschuh zugeordneten Halbringkammer
in zwei Zonen (Anspruch 9) kann die dem Einlauf des Mantels in die Preßzone zugeordnete
Zone mit höherem Druck beaufschlagt werden als die andere Zone. Hierdurch-wird auf
den Tragkörper (und somit auch auf den Preßschuh) eine
Querkraft-Komponente
ausgeübt, die der Laufrichtung des Mantels durch die Preßzone entgegengerichtet
ist. Diese Querkraft-Komponente hat zwei Wirkungen: A. Einerseits kann hierdurch
die Verteilung der Preßkraft in der Preßzone (in der Laufrichtung des Mantels) beeinflußt
werden. D.h. man kann die gleiche Wirkung erzielen wie mit dem im Anspruch 1 angegebenen
Lösungsprinzip oder man kann dessen Wirkung noch unterstützen.
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B. Andererseits kann die Querkraft-Komponente eine eventuelle sich
ergebende Durchbiegung des Tragkörpers quer zur Preßebene verringern oder beseitigen.
Eine solche Durchbiegung kann durch die vom Mantel auf den Preßschuh ausgeübte Reibungskraft
verursacht werden.
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Die genannte Querkraft-Komponente kann auch durch verschiedene andere
Konstruktionen erzeugt werden; siehe Ansprüche 10 bis 13. Die in den Ansprüchen
11 bis 13 erwähnten Ringkolben sind bei Durchbiegungseinstellwalzen schon bekannt.
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Eine weitere Bauform, durch die das erfindungsgemäße Lösungsprinzip
verwirklicht werden kann, ist in den Ansprüchen 15 bis 17 angegeben.
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Verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend
anhand der Zeichnung im einzelnen beschrieben.
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Die Figur 1 zeigt einen Querschnitt durch eine Preßeinrichtung nach
der Linie I-I der Figur 2.
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Die Figur 2 zeigt einen Längsschnitt durch die Preßeinrichtung nach
Figur 1.
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Die Figur 3 zeigt einen Querschnitt nach der Linie III-III der Figur
2.
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Die Figuren 4 und 5 zeigen Querschnitte durch andere Ausführungsformen
der Erfindung.
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Die Figur 6 zeigt einen Teilquerschnitt durch eine Preßeinrichtung,
deren Preßschuh zweiteilig ist.
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Die wichtigsten Bestandteile der in den Figuren 1 bis 3 gezeigten
Preßeinrichtung sind ein als hohler Walzenkörper ausgebildeter Tragkörper 10, ein
darauf befestigter Preßschuh 11, ein um den Tragkörper 10 und den Preßschuh umlaufender
elastischer, schlauchförmiger Mantel 12 und eine Gegenwalze 13. Der Preßschuh 11
hat eine konkav geformte Anpreßfläche, so daß er mit einem Teil des Umfanges der
Gegenwalze 13 eine in Umlaufrichtung verlängerte Preßzone bildet. Durch diese Preßzone
hindurch laufen der Mantel 12 und - zwischen zwei Filzbändern 14 und 15 - eine zu
entwässernde Papierbahn 16.
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Durch den Tragkörper 10 erstreckt sich ein Biegeträger 17. Dessen
innerhalb des Tragkörpers 10 befindlicher Hauptteil 17' ist als ein dickwandiges
Rohr ausgebildet. An den beiden Enden des Hauptteils 17' sind hohle Lagerzapfen
18 befestigt. Damit sich der Biegeträger 17 durchbiegen kann, ruhen die Lagerzapfen
18 über Kugelbüchsen 19 in einem Maschinengestell 20. Es versteht sich, daß der
Biegeträger 17 nicht rotiert (eine Verdrehsicherung ist in der Zeichnung weggelassen).
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An den Enden des Tragkörpers 40 ist je ein Tragring 21 befestigt,
der eine zentrische, kreisrunde Lagerfläche 21 a aufweist. Mit dieser Lagerfläche
21 a ruht der Tragring auf einer Scheibe 22, die in ihrer Mitte einen rechteckigen
Ausschnitt 22 a aufweist. Dieser Ausschnitt ist passend zu einem am Lagerzapfen
18 des Biegeträgers 17 vorgesehenen Rechteck-Flansch 23 geformt, so daß die Scheibe
22 relativ zum Biegeträger 17 in Richtung zur Gegenwalze 13 oder zurück'verschiebbar
und zugleich gegen Drehung gesichert ist. Hierdurch ist der Tragkörper 10 zusammen
mit dem Preßschuh 11 in radialer Richtung verschiebbar und zugleich relativ zum
Biegeträger 17 verdrehbar.
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Als Verdreheinrichtung kann beispielsweise gemäß den Figuren 2 und
3 folgendes vorgesehen werden: Der Tragring 21 hat eine Innenverzahnung 21 b, in
die ein Stirnrad 24 eingreift. Dieses ist über eine in der Scheibe 22 gelagerte
Welle 25 mit einem Kegelzahnrad 26 starr verbunden. Die Welle 25 erstreckt sich
parallel zur Hauptachse 9 der Preßeinrichtung. Mit dem Kegelzahnrad 26 kämmt ein
zweites Kegelzahnrad 27, dessen Drehachse sich in radialer Richtung erstreckt und
das in einem an der Scheibe 22 befestigten Lager 28 gelagert ist (in Figur 2 nur
schematisch dargestellt). Die zuvor beschriebenen Teile 24 bis 28 der Verdreheinrichtung
sind zusammen mit der Scheibe 22 in radialer Richtung verschiebbar. In das zweite
Kegelzahnrad 27 greift eine Vielkeilwelle 29 ein, die sich in radialer Richtung
erstreckt und im Lagerzapfen 18 des Biegeträgers 17 drehbar, jedoch in radialer
Richtung (also in Richtung seiner Drehachse) nicht verschiebbar ist. Die Vielkeilwelle
29 kann über ein weiteres Kegelzahnrad-Paar 30 und über eine sich durch den hohlen
Lagerzapfen 18 nach außen erstreckende Antriebswelle 31 (beides nur schematisch
dargestellt) angetrieben werden.
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Aus der Figur 1 ist ersichtlich, daß am Umfang des Tragkörpers 10
abwechselnd der schon genannte Preßschuh 11, zwei weitere Preßschuhe lla und llb
sowie Führungsleisten 32, 33 und 34 angeordnet sind, über die der schlauchförmige
Mantel 12 umläuft.
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Die Umfangslänge des Mantels 12 kann abweichend von Figur 1 auch so
gewählt werden, daß er die Führungsleisten 32 bis 34 und die zusätzlichen Preßschuhe
lla und llb nur schwach oder gar nicht berührt. Bei hohen Umlaufgeschwindigkeiten
wird der Mantel 12 von sich aus eine ungefähr kreisförmige Umlaufbahn einnehmen.
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In Achsrichtung wird der Mantel 12 dadurch gespannt, daß jedes seiner
Enden auf einer drehbaren Scheibe 35 befestigt ist. Diese ruht über Wälzlager 36
auf einem Lagerring 37, der axial verschiebbar, jedoch nicht drehbar auf einer Lagerhülse
38 ruht. Diese Lagerhülse 38 ist am Tragring 21 des Tragkörpers 10 befestigt und
nimmt an dessen radialen Verschiebe-Bewegungen
teil. Druckfedern
39 bewirken ein Verschieben des Lagerringes 37 nach außen und somit ein Spannen
des Mantels 12. Abweichend von der dargestellten Konstruktion kann der Lagerring
auch unmittelbar auf dem Lagerzapfen 18 des Biegeträgers 17 angeordnet werden.
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Zur Abstützung des Tragkörpers 10 auf dem Biegeträger 17 und zur radialen
Verschiebung des Tragkörpers 10 zusammen mit dem Preßschuh 11 -ist folgendes vorgesehen:
Der zwischen dem Biegeträger 17 und dem Tragkörper 10 befindliche ringförmige Zwischenraum
ist durch Längsdichtungen 40 (Figur 1) in zwei Kammern 41 und 42 unterteilt. Die
Längsdichtungen 40 sind in der zur Preßebene e senkrechten Mittelebene angeordnet.
Es kommen jedoch auch andere Anordnungen der Längsdichtungen in Betracht, so daß
z.B. zwei ungleich große Teilringkammern entstehen. Nach außen sind die Kammern
41 und 42 durch stirnseitige Umfangsdichtungen 43, die in je einem ringförmigen
Dichtungsträger 44 ruhen, abgedichtet. Die Figuren 2 und 3 zeigen die Preßeinrichtung
in der Ruhestellung. Hierbei stützt sich der den Mantel 12 tragende Tragkörper 10
über die stirnseitigen Tragringe 21 und über die Scheiben 22 auf den Rechteck-Flanschen
23 des Biegeträgers 17 ab. Hierbei liegt die Hauptachse 8 des Tragkörpers 10, die
zugleich die Drehachse der Scheiben 35 ist, in einem gewissen Abstand a von der
Hauptachse 9 des Biegeträgers 17.
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Durch Beaufschlagen der Halbring-Kammer 41, die der Gegenwalze 13
zugewandt ist, mit einem Druckmittel werden der Tragkörper 10, der Preßschuh 11
und der Mantel 12 an die Gegenwalze 13 angepreßt. Die Höhe des Druckes ist einstellbar,
um hierdurch die Anpreßkraft variieren zu können (Druckmittelleitungen und Drucksteuereinrichtungen
sind in der Zeichnung weggelassen).
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Die schon beschriebene Verdreheinrichtung 24 bis 31 kann dazu benutzt
werden, -um den Tragkörper 10 zusammen mit dem in Arbeitsstellung befindlichen Preßschuh
11, wie eingangs erläutert, während des Betriebes ein wenig in Umfangsrichtung zu
verstellen.
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Das Verstellen erfolgt beispielsweise entgegen der Laufrichtung des
Mantels 12, wodurch der radialen Anpreßkraft (des Preßschuhes 11 auf die Gegenwalze
13) eine entgegen der Laufrichtung wirkende Querkraft überlagert wird. Bei der Bemessung
der Verstelleinrichtung ist auch noch zu berücksichtigen, daß der umlaufende Mantel
12 auf den Preßschuh 11 eine Reibungskraft ausübt, die den Tragkörper 10 verdrehen
möchte. Dieses ''Reibungsmomentl' muß entweder von der Verdreheinrichtung auf den
Biegeträger 17 übertragen werden oder mittels einer zusätzlichen, zwischen dem Biegeträger
und dem Tragkörper angeordneten Stützeinrichtung (in der Zeichnung nicht dargestellt).
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Die Verdreheinrichtung kann außerdem - in der Ruhestellung der Preßeinrichtung
(Figur 2 und 3) - dazu benutzt werden, um durch Verdrehen des Tragkörpers 10 einen
der anderen Preßschuhe lla oder-llb in die Arbeitsstellung zu bringen, in der bisher
der Preßschuh 11 war.
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Während des Betriebes der Preßeinrichtung, solange also die Kammer
41 unter Druck steht, biegt sich der Biegeträger 17 ungefähr entlang der Preßebene
e durch. Dagegen wird die entsprechende Durchbiegung des Tragkörpers 10 und des
darauf bei festigten aktiven Preßschuhes 11 zumindest weitgehend aufgehoben. Der
Tragkörper 10 braucht also nicht biegesteif zu sein; er kann sogar als eine verhältnismäßig
dünne Schale ausgebildet sein (Figur 4). Im allgemeinen wird der Tragkörper 10 zusammen
mit dem Preßschuh 11, der sich an die Gegenwalze 13 anlegt, unter der Wirkung des
Druckes in der Kammer 41 eine der Gegenwalze 13 entsprechende Durchbiegung -annehmen.
Besonders günstig ist h.ierbei, daß der Tragkörper 10 und der Preßschuh 11 eine
gleichförmige Durchbiegung annehmen. Dies gewährleistet ein sicheres Umlaufen des
elastischen Mantels 12,-ohne daß die Gefahr besteht, daß sich der Mantel verzieht.
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Falls sich der Tragkörper 10 und der Preßschuh 11 unter Reibungskraft,
die der Mantel 12 auf den Preßschuh ausübt, quer zur Preßebene e durchbiegt, können
die folgenden Maßnahmen, einzeln oder in Kombination, getroffen werden: a) Man kann
die dem Preßschuh 11 zugeordnete Halbringkammer 41 mit Hilfe einer zusätzlichen
Längsdichtung 90 (in Fig. 1 mit strichpunktierten Linien angedeutet) in zwei Zonen
unterteilen. Dabei wird die der Einlaßseite der Preßzone zugeordnete Zone mit einem
höheren Druck beaufschlagt als die andere Zone. Hierdurch wird der Preßkraft, die
die Halbringkammer 41 erzeugt, eine Quer-Komponente überlagert, entgegen der Laufrichtung
des Mantels 12 in der Preßzone.
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b) Man ordnet die Dichtungen 40' gemäß Fig. .5 nicht in einer zur
Preßebene e senkrechten Ebene an, sondern in einer zu dieser geneigten Ebene. Dabei
soll die Anordnung derart getroffen werden, daß wiederum die Wirkrichtung der dem
Preßschuh zugeordneten Halbringkammer 41' eine Quer-Komponente aufweist, die der
Laufrichtung des Mantels 12 in der Preßzone entgegengerichtet ist. Diese Konstruktion
erlaubt es, die Höhe der auf den Tragkörper erzeugten Querkraft durch Verdrehen
des Biegeträgers 17 zu verändern.
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c) Man kann innerhalb der den Preßschuh zugeordneten Halbringkammer
41 einen am Tragkörper mittels Federkraft anliegenden Ringkolben 80 vorsehen, der
in einer Ausnehmung des Biegeträgers 17 dichtend und beweglich geführt ist. In Fig.
1 ist ein solche.r Ringkolben auf der Seite des Einlasses in die Preßzone angeordnet.
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Bei Bedarf werden mehrere Ringkolben dieser Art über die Länge der
Preßeinrichtung verteilt. Wenn man dem Innenraum dieser Ringkolben einen höheren
Druck zuführt als der Halbringkammer 41, erzielt man den gleichen Effekt wie mit
den zuvor beschriebenen Konstruktionen.
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Das Vermeiden einer Durchbiegung des Tragkörpers 10 quer zur Preßebene
e ist deshalb wichtig, weil ansonsten die Gefahr besteht, daß die Verteilung der
Preßkraft in Laufrichtung des Mantels 12 (also im Querschnitt durch die Preßeinrichtung
gesehen) entlang der Längserstreckung des Preßschuhes (also quer zur Laufrichtung
des Mantels) ungleich ist.
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Bei dem in Figur 4 dargestellten Ausführungsbeispiel sind der elastische
Mantel 12, die Gegenwalze 13 und der Biegeträger 17 mit dem Rechteck-Flansch 23
in gleicher Form vorhanden wie in den Figuren 1 bis 3. Nunmehr ist jedoch der Tragkörper
50 in Umfangsrichtung nicht verstellbar, sondern nur noch in radialer Richtung parallel
zu Preßebene e verschiebbar. Dies wird dadurch bewerkstelligt, daß der Tragköper
50 an seinen beiden Enden je eine Tragscheibe 61 aufweist, die eine zu dem Rechteck-Flansch
23 passende Ausnehmung 61a aufweist. Der Preßschuh 51 ist nicht mehr, wie in Figur
1, starr auf dem Tragkörper 50 befestigt, sondern er ist quer zur Preßebene e verschiebbar.
In radialer Richtung ist der Preßschuh 51 mit Hilfe von Halteleisten 52 und 53 festgehalten.
Ein Verschieben des Preßschuhes 51 entgegen der (durch einen Pfeil gekennzeichneten)
Umlaufrichtung des Mantels 12 kann z.B. dadurch erfolgen, daß zwischen dem Preßschuh
51 und der auslaufseitigen Halteleiste 53 ein in Längsrichtung des Schuhes 51 verschiebbarer
Stab 54 angeordnet ist und daß in den gemeinsamen Gleitflächen des Preßschuhes 51
und des Stabes 54 keilförmige Anzugs flächen vorgesehen sind. Anstelle des Stabes
54 könnte auch ein Expansions-Schlauch vorgesehen werden, ähnlich wie in Figur 7
dargestellt ist. Da der Tragkörper 50, wie schon erwähnt, in Umfangsrichtung nicht
verstellbar ist, sind keine zusätzlichen Preßschuhe vorgesehen, sondern nur eine
größere Zahl von Führungsleisten 55.
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In Fig. 6 ist ein zwei-teiliger und insgesamt mit 71 bezeichneter
Preßschuh in einer Ausnehmung 79 des Tragkörpers 70 angeordnet. Dichtungen 78 begrenzen
de.n zwischen Preßschuh 71 und Tragkörper 70 bestehenden Spalt, so daß durch Druck-Beaufschlagung
der Ausnehmung 79 der Preßschuh 71 radial in Richtung zur Gegenwalze 13 gedrückt
wird. Der Tragkörper 70 kann als ein massiver oder hohler Balken ausgebildet sein.
Oder man kann eine Konstruktion entsprechend den Figuren 1 bis 4 mit einem zusätzlichen
Biegeträger 17 wählen. Der Preßschuh 71 ist in ein Kopfteil 72, das die konkave
Anpreßfläche umfaßt und in ein Fußteil 73 unterteilt. Das Kopfteil 72 kann in Umfangsrichtung,
d.h. in der Umlaufrichtung des Mantels 12 oder entgegen dieser Richtung, auf dem
Fußteil 73 verschoben werden. Im Bereich der Auslaufseite der Preßzone ist zwischen
dem Kopfteil 72 und dem Fußteil 73 ein Expansionsschlauch 74 angeordnet. Durch Beaufschlagen
dieses Schlauches 74 mit einem Druckmittel wird zunächst erreicht, daß die Reibungskraft,
die der umlaufende Mantel 12 auf das Kopfteil 72 ausübt, auf das Fußteil 73 übertragen
wird. Durch ein Erhöhen des Druckes im Schlauch 74 kann darüber hinaus das Kopfteil
72 entgegen der Umlaufrichtung des Mantels 12 relativ zur Gegenwalze 13 verschoben
werden. Auf der dem Expansionsschlauch 74 gegenüberliegenden Seite ist zwischen
den beiden Teilen des Preßschuhes 71 wenigstens eine Druckfeder 75 angeordnet, die-dem
Expansionsschlauch 74 entgegenwirkt.
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Aus der Fig. 6 ist auch noch ersichtlich, daß man der konkaven Anpreßfläche
eine in der Laufrichtung des Mantels 12 zunehmende Krümmung geben kann. Man sieht,
daß im Bereich der Auslaufseite der Krümmungsradius r ungefähr gleich der Summe
aus der Hälfte des Durchmessers der Gegenwalze 13 und der Dicke des Mantels 12 (und
gegebenenfalls der Dicke der durch die Preßzone laufenden Filze) ist. Im Bereich
der Einlaufseite ist dagegen ein größerer Krümmungsradius R vorgesehen.
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- Leerseite -