DE3316186C1

DE3316186C1 - Vorrichtung zum Einbringen mechanischer Schwingungen des Niederfrequenzbereiches in tiefere Körperschichten und Organe

Info

Publication number: DE3316186C1
Application number: DE19833316186
Authority: DE
Inventors: Werner Dr. med. 4330 Mülheim Schubert
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1983-05-04
Filing date: 1983-05-04
Publication date: 1984-04-12

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Einbringen mechanischer Schwingungen des' Niederfrequenzbereiches in tiefere Körperschichten und' Organe gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Entmischungserscheinungen von Körpersubstanzen sind sehr häufig, wie bei der Arterlosklerose, mit übermäßiger Fett- bzw. Lipidablagerung begleitet, auch Eiweißentmischungen spielen am arteriellen Gefäßsystem mit Ödem eine Rolle; hinzutreten können Blutpfröpfe (Thrombosen), die sich in den verschiedenen Gefäßgebieten auch In Venen bekanntlich bilden. Im vorliegenden Zusammenhang ist aber auch an Zellsubstanzentmischungen, wie bei der übermäßigen Leberzellverfettung, zu denken. Auch Infarkte mit abgestorbenem Gewebe der verschiedenen Organe können als umschriebene Entmischungen aufgefaßt werden.

Wie bei Ultraschall kann auch mit mechanischen Schwingungen im Niederfrequenzbereich emulgiert werden. Eine hervorragende Eigenschaft solcher mechanischer Schwingungen im Niederfrequenzbereich sind Ablösungsvorgänge an Grenzflächen, wobei auf die nicht vorveröffentlichte deutsche Patentanmeldung P 32 38 832.2 hingewiesen wird (vor allem genutzt, um Endoskope verschiedener Art besser gleitbar zu machen).

Klinisch sind von anderen wenige, vor allem auch tierexperimentelle Untersuchungen durchgeführt worden, um blutig und direkt durch mit Ultraschall angeregte Hohlsonden Thromben im Gefäß selbst aufzulösen bzw. zu dispergieren (Klinische Wochenschrift 52,

K) 1117 bis 1121, 1974).

Ultraschallgeneratoren sind komplizierte und teure Geräte. Das Heranbringen der Ultraschallsonde bedarf des operativen Eingriffs, der Incision, sogar der Gefäßperforation, wonach nicht selten sich später wieder erneut Thromben am Ort dieser künstlich gesetzten Gefäßläsion Innen bilden.

Weitere eigene, vor allem experimentelle Untersuchungen mit mechanischen Schwingungen im Niederfrequenzbereich (50 Hz, 100 Hz), in Kumulation der Wirkung mehrerer Vibratoren, ergab beachtliche und auch danach stabile emulgatorische Wirkung. Für Emulsion und Dispersion ist von Bedeutung, daß die zu emulgierende festere Substanz sich in Flüssigkeit befindet, wie das ja auch nach Entmischungsprozessen im menschlichen oder tierischen Körper der Fall 1st. Die Entmischung findet statt In einem Organismus, der zu rund 70% aus Wasser besteht, wobei sich darin ohnehin dauernd Zirkulation durch Blutumlauf und Saftströmung abspielt.

JO Zur Massage und zu gesundheitsfördernden Zwecken sind schon vibrierende Vorrichtungen bekannt geworden:

DE-GM 76 01 645 Vibrationsmassagegerät,
DE-OS 31 23 647 Kissen-Massagevorrichtung,
DE-OS 30 48 293 Schönheltsbehandlungs-

Vorrichtung,

DE-OS 29 37 360 Massagegerät,
DE-OS 27 04 229 Fußbehandlungsgerät

mit Luftpumpe und Vibration,
DE-OS 26 53 922 Gerät zum Massieren

bzw. Reinigen der Füße,
DE-OS 26 15 201 Massagegerät mit Fahrbarkelt

und Fahrtrichtungswechsel selbsttätig sowie

mit vibrierender und rotierender Wirkungsweise, DE-OS 25 20 535 Gesichts-Massage-Maske,
DE-OS 24 50 549 Massagegerät,
DE-OS 24 26 508 Massagetisch,
DE-OS 23 56 481 Gesundheitsfördernde Vorrichtung,
EP 0058 858 A 1 Apparat für

Chlropraktische Therapie und Massage.

Bei allen dabei genannten Geräten sind nicht, oder längst nicht ausreichend, technische Elemente oder funktionell technische Einheiten vorhanden, die es ermöglichen, stets oder mit ausreichender Sicherheit mit mechanischen Schwingungen tiefere Gewebsschichten oder Organe wirkungsvoll zu erreichen; entsprechend kann auch nicht von einer biologisch-medizinischen ausreichend abgesicherten Prophylaxe oder Therapie in Anwendung dieser Geräte gesprochen werden.

Aus der »Deutschen Medizinischen Wochenschrift«, 1953, Nr. 6, Sonderdruck, Selten 1 bis 15 1st es bekannt geworden, ein Vlbratlonsbehandlungsgerät für Schwingungen im Niederfrequenzbereich (genannt sind dort 100 bis 150 Hz), zur Behandlung von Krankheiten einzusetzen. Dieses Gerät Ist tischförmlg aufgebaut und besitzt als Koppelteil für den Körper eine Stahlplatte, die durch zwei gekoppelte Unwuchtscheiben erregt wird. Nachteilig

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ist bei diesem Gegenstand, daß sehr große Teile des Körpers oder der gesamte Rumpf stark erschüttert werden, wodurch die Schwingungsenergieübertragung auf den Körper niedrig sein muß.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vor- ■> richtung zum Einbringen mechanischer Schwingungen des Niederfrequenzbereiches in tiefere Körperschichten anzugeben, die solche Schwingungen nur in begrenzte Körperbereiche zu übertragen gestattet, wobei dann örtlich besonders hohe Schwingungsenergien, in Anwen- m dung kräftiger Vibratoren, eingebracht werden können.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmale gelöst.

Der Gegenstand des Patentanspruches 1 weist folgende ι j Vorteile auf:

Ausrichtung und verstärktes Einbringen von Schwingungsenergie auf eingeengtem Querschnitt der Ankopplungsfläche,

b) feste reproduzierbare Ankopplung auf den Körperbereich oder im Bereich von Schleimhäuten,

c) trotz kleinerer Koppelfläche ist durch die besondere Ausbjldung des Gehäuses die Unterbringung auch kräftiger Vibratoren möglich.

Besondere Ausführungsarten der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis 8 angegeben.

Zur Anwendung werden beispielsweise frischere Formen der Coronarthrombose bzw. Herzkranzschlagadernthrombose genannt, die durch Anwendung mechanischer Schwingungen günstig beeinflußt werden können, zumal dort Thromboembolie nicht zu befürchten ist. Es werden im Gefäß emulgatorlsche Kräfte freigesetzt.

Beinarterienthrombosen sind In gleicher Welse günstig zu beeinflussen. Solche Einwirkungen mechanischer Schwingungen unterstützen auch die natürlichen Hellkräfte; im bereits thrombosierten Gefäß wird es nach der Einwirkung mechanischer Schwingungen besser und schneller zur Rekanallsation, d. h., zu erneuter teilweiser Eröffnung der Blutbahn kommen.

Selbst bei großtropfiger Leberzellverfettung kann sich nach Einwirkung mechanischer Schwingungen eine Verringerung des Fettgehaltes ergeben. Krankhafte Ausfällungstendenz in Körper- oder Ausscheidungssäften, wie in Galleflüssigkeit zum Beispiel als Steinbildung, wird durch Einsatz mechanischer Schwingungen ebenfalls verringert.

Über Stunden in den Organismus eingebrachte mechanische Schwingungen (50 Hz, 100 Hz) ergeben keine Hämolyse und keine Beeinträchtigung der Körperverfassung.

Anhand der Zeichnungen wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben:

Mit Fig. 1 wird der Längsschnitt durch einen Unterschenkel 34, auch zugleich der Längsschnitt durch ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung gemäß der Erfindung mit trichterförmigem Gehäuse 20 dargestellt. Dieses Gehäuse 20 verjüngt sich an dem einen Ende und kann dort durch eine Membran 25 verschlossen sein, insbesondere zum Einsatz des Gerätes unter Wasser oder anderer Flüssigkeit. Feste zum Teil aber auch für Luftdurchtritt durchbrochene Querwände 28 unterteilen das feste Gehäuse in Aufnahmeräume 29, 30, in denen je ein Vibrator 23, 24 untergebracht ist. Als Vibratoren werden Elektromagnete mit schwingendem Joch, angeschlossen an das Wechselstromnetz, oder Unwuchtrüttler mit motorischem Antrieb oder andere bekannte Schwingungserreger verwendet.
Das andere Ende des Gehäuses (20) ist mittels eines Deckels 35 ebenfalls dicht verschlossen, so daß die gesamte Vorrichtung unter Wasser einsetzbar ist. Es versteht sich, daß auch die Elektroleitungen mit Anschlüssen zum Gehäuse gegen Flüssigkeit isoliert sein müssen. Unter der Bezugszahl 36 der Fig. 1 wird eine im Unter-

2-5 schenkel zum Teil thrombosierte Arterie dargestellt, es kann sich dabei um den Zustands nach Thromboembolie handeln.

In der Fig. 2 ist u. a. ein Brustkorbquerschnitt dargestellt. Ventral (vorn-links) ist der Herzraum, dahinter Mittelfell und Wirbelsäule, die hier nicht von Interesse sind, gezeigt. Die Vibratorgeräte sind fest auf die Haut, ohne diese zu verletzen, aufgesetzt. Jedes Vibratorgerät enthält ein Gehäuse 20, Querwände 28, eine Membran

25, Aufnahmeräume 29, 30 für die Vibratoren 23 und 24, eine Zuluftleitung 27 von außen, Öffnungen 31, 32 für den Luftkreislauf in den Querwänden, eine Saugleitung

26, einen halblinsenförmigen Raum 33 vor der Membran zwischen dem konisch verjüngten Teil des Gehäuses 20, einen Deckel 35 des Gehäuses 20, und ist an den vorderen Brustraum fest angesetzt, so daß die mechanischen Schwingungen über Zwischenrippenräume, Rippen sowie Teile des Brustbeines den gesamten Herzraum erreichen. Hilfsvorrichtungen müßten zur räumlichen Ausrichtung und Halterung der Gehäuse mit polsterförmigen

4-5 Einlagerungen aus stark lufthaltigem Gewebe, wie Schaumgummi, ausgerüstet sein. Zudem wäre noch für festen, aber auch nicht zu starken Andruck der Gehäuse der Vibratorgeräte zur Ankopplung in Begünstigung der Schwingungsübertragung durch Federn oder Gummizug

so. zu sorgen.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen COPY

Claims

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Einbringen mechanischer Schwingungen des Niederfrequenzbereiches in tiefere Körperschichten und Organe, zur prophylaktischen und therapeutischen Behandlung von Entmischungen von Körpersubstanzen und Krankheiten, mit Vibratoren, die auf einen starren Koppelteil wirken, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung als Koppelteil ein trichterförmiges Gehäuse (20), das mit seinem konisch verjüngten Teil senkrecht an die Körperoberfläche angekoppelt wird, aufweist, und daß die Vibratoren (23, 24) in dem Gehäuse (20) befestigt und so angebracht sind, daß die von ihnen ausgesandten Schwingungen parallel zur Längsachse des Gehäuses und in dieselbe Richtung gerichtet verlaufen.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (20) aus festem Material, Stahl, Kunststoff, besteht.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Stoßwellen erzeugende Vibratoren (23, 24) eingesetzt werden.

4. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (20) gegen Wasser abgedichtet ist und am verjüngten Teil eine Gummimembran (25) als Dichtung vorhanden ist.

5. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Vibratoren (23, 24) mit Netzfrequenz schwingen.

6. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Vibratoren (23, 24) luftgekühlt werden und Zugluft- und Saugleitungen (26, 27) für die Kühlluft am Gehäuse (20) angeordnet sind.

7. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (20) Haltevorrichtungen zur Befestigung an der zu behandelnden Körperregion aufweist.

8. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Vibratoren (23, 24) in mehreren, als Koppelteile wirkenden Gehäusen (20) befestigt sind.