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Sprühgerät für Raumkulturen in der Landwirtschaft
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Die Erfindung betrifft ein Sprühgerät für Raumkulturen in der Landwirtschaft,
bestehend aus einem oder mehreren auf einem Fahrgestell angeordneten Achsialventilatoren
welche die von vorne angesaugte Luft in ein nach hinten geöffnetes Gebläsegehäuse
pressen, in dessen Austrittsöffnungen Düsenstäbe mit daran angeordneten Düsen zur
Versprühung eines Spritzmittels angeordnet sind.
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Bei den bisher bekannten Sprühgeräten bestand der Nachteil, daß der
in der Landschaft versprühte Sprühnebel beispielsweise im Weinberg, im Obstbau und
in dgl. Raumkulturen relativ ungerichtet in die Umgebung versprüht wurde. Hierbei
war einerseits ein qroßer Verbrauch des Sprühmittels bedingt und andererseits eine
schädliche Verteilung des Sprühmittels in der Umgebung und zwar dort, wo es nicht
gebraucht wurde.
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Ferner bestand die Gefahr, daß der Bediener des Sprühgerätes , der
auf einem Traktor sitzt, von diesem Sprühnebel beaufschlagt wurde, was mit Gesundheits
-gefährdung verbunden ist.
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Die vorliegende Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, ein umweltfreundliches
Sprühgerät für Raumkulturen der eingangs genannten Art so weiter zu entwickeln,
daß eine genau auf die Anlage gerichtete Verteilung in Verbindung mit Luft möglich
ist. Es soll ein genau abgegrenzter Luftstrom erzeugt werden1 der in Verbindung
mit dem Spritzmittel nur auf die Pflanzen gerichtet ist und der eine Abtrift nach
oben und eine Bedeckung des Bodens so klein wie möglich hält.
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Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet,
daß
das Gebläsegehäuse die Formgebung eines annähernd rechteckigen,
aufrechten Kastens aufweist, in dessen vorne frontal in Fahrtrichtunq liegender
Bodenfläche zwei gegenläufig rotierende1 übereinander im Abstand anqeordnete Achsialventilatoren
befestigt sind.
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Wesentlich nach der vorliegenden Erfindung ist also.
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daß zwei Achsialventilatoren an einem Gebläsegehäuse angeordnet sind,
wobei das Gebläsegehäuse vertikal aufrecht auf einem Fahrgestell oder auf einem
Aufsattelgerät angebracht sein kann, und der Luftstrom in dem Gebläsegehäuse über
entsprechende Leitbleche beruhigt zu den seitlichen Stirnflächen geleitet wird und
dort relativ homogen an den Spritzdüsen vorbeistreicht, so daß eine gleichmässige
Verteilung des Spritzmittels erreicht wird. Bei herkömmlichen Geräten war bisher
eine halbrunde Rückwand mit einem daran angebrachten Achsialventilator , wobei am
Umfang der Rückwand die Düsen angeordnet waren, welche einen halbkreisförmigen Sprühnebel
in die Umgebung verteilten.
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Bei der bisher bekannten Methode liest die ungleichförmige Verteilung
des Spritznebels darin, daß keine homogene Verteilung deshalb möglich ist, weil
in einem halbrundförmiaen Kreisbogen versprüht wird und daher durch den ungleichen
Abstand der Düsen zur Laubwand keine auf die Fläche gesehene homogene Verteilung
möglich ist.
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Die vorliegende Erfindung schafft hierdurch Abhilfe, indem die Düsen
und evtl. zusätzlich vorgesehene Zusatzdüsenstäbe genau auf einer Geraden angeordnet
sind und den Düsennebel in der Art einer rechteckförmigen Verteilung verteilt werden
kann.
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Der Kern der vorliegenden Erfindung liegt also darin, daß an einem
Gebläsegehäuse zwei übereinanderliegende Achsialventilatoren anaeordnet sind, deren
Luftstrom
in dem Gebläsegehäuse beruhigt wird und daß das Gebläsegehäuse
seitwärts einen homogenen Luftstrom nach beiden Seiten abgibt, wobei die seitwärts
gerichtete Richtung schräg nach hinten gerichtet modifiziert werden kann. Ein nach
vorne gerichteter Sprühstrahl wird aus Gründen des Fahrerschutzes vermieden.
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Der Luftaustritt kann also sowohl rechtwinklig bzw.
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in Fahrtrichtung gesehen, schräg nach hinten auf die Laubwand gerichtet
sein, wobei sich der schräg nach hinten gerichtete Luftaustritt im Hinblick auf
die Bedeckung der Laubwand als auch im Hinblick auf den Personenschutz des Geräte-Bedieners
als vorteilhafter erweisen kann. Die Ansaugöffnungen der beiden Achsiallüfterräder
sind ebenfalls in Fahrtrichtung vorn angeordnet. Das hat den Vorteil, daß kein Spritzmittel
in
Verbindung mit Luft wieder angesaugt werden kann.
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Der Austritt selbst weist eine länglich rechteckige bzw. länglich
ovale Form auf. Die länglich rechteckige Form hat einen gleichmässigen Luftstrom
zur Folge, die länglich, ovale Form gibt die Möglichkeit, eine größere Luftmenge
auf einen bestimmten Teil der Blattanlage zu verwenden ( je nach Belaubung und Dichte).
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Mit der Verwendung von geraden Düsenstäben ist eine bessere Anpassung
der Spritzmittelaufwandmenge auf bestimmte Teile der Anlage möglich.
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Es ist ebenso möglich, über einen Zusatzdüsenbogen eine gesonderte
Spritzflüssigkeit für eine Sonderbehandlung eines bestimmten Bereiches der Anlage
(z.B. Traubenzone) in einem Arbeitsgang mit einer anderen Spritzflüssigkeit auszubringen.
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Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht
nur aus dem Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination
der einzelnen Patentansprüche untereinander.
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Alle in den Unterlagen offenbarten Angaben und Merkmale, insbesondere
die in den Zeichnungen dargestellte, räumliche Ausbildung werden als erfindungswesentlich
beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik
neu sind.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg
darstellende Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und
ihrer Beschreibung weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung
hervor.
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Es zeigen: Figur 1 Draufsicht von oben auf das Spritzgerät, Figur
2 Rückansicht des Spritzgerätes, Figur 3 Seitenansicht des Spritzgerätes, Figur
4 schematisiert gezeichnete Darstellunq der Verteilung des Sprühnebels, Figur 5
Draufsicht auf die Darstellung nach Figur 4, Figur 6 Vorderansicht einer ersten
Ausführungsform von Austrittsöffnungen am Gebläsegehäuse, Figur 7 Vorderansicht
einer zweiten Ausführungsform einer Austrittsöffnung, Figur 8 Vorderansicht einer
dritten Ausführungsform der Austrittsöffnung.
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Gemäss Figur 1 erfolgt der Antrieb der beiden Achsialventilatoren
22,23 über eine Antriebswelle 17, die an der Zapfwelle eines nicht näher dargestellten
Schleppers angebracht ist. In einer alternativen, nicht näher dargestellten Ausführungsform
ist es vorgesehen, daß jeder Achsialventilator von einem Hydromotor angetrieben
ist , oder daß ein einziger Hydromotor an der Antriebswelle 17 des dort gezeigten
Winkelgetriebes 1 ansetzt.
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Am Winkelgetriebe 1 ist ein vertikal aufrechtstehender Lagerarm 2
angeordnet, der mit der jeweiligen Flügellagerung 3 des Achsialventilators 22,23
verbunden ist.
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Jeder Achsialventilator 22,23 weist einen Gebläseflügel 6 auf, der
in einem geschlossenen Gehäusering 4 umläuft.
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Jeder Gehäusering 4 mündet an der einen Seite in ein Gebläsegehäuse
5. In einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, die bevorzugt wird,
ist es vorgesehen, daß die Drehrichtung der Gebläseflügel 6 qegenläufig ist. Hierdurch
wird der besondere Effekt erzielt, daß sich der Drall der geqenläufigen Gebläseflüqel
im Gebläsegehäuse 5 aufhebt, und im Bereich der Düsenstäbe 9 ein homogener Luftaustritt
in Pfeilrichtung 18,19 möglich ist.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung ist, daß nicht nur ein Satz von
Düsenstäben 9 mit Düsen 11 vorgesehen sein kann, sondern daß im Bereich der Austrittsöffnungen
16 auch ein weiterer Satz von Zusatzdüsenstäben 1o mit zugeordneten Düsen 12 vorgesehen
werden kann. Hier ist es möglich, zwei verschiedene Spritzmittel in einem einzigen
Arbeitsgang auf die jeweilige Pflanze zu verteilen. Dies ergibt eine Kosteneinsparung
von teuren Mitteln, weil die Zusatzdüsenstäbe an anderer Stelle der Austrittsöffnung
16 des Gebläsegehäuses 5 angeordnet sind, und es hierdurch beispielsweise durch
Abstellen mittels Abstelldüsen nur einen ganz bestimmten Bereich der zu besprühenden
Pflanze zu beaufschlagen. Der Zusatzdüsenbogen kann ebenfalls verwendet werden,
um die Ausbring- und dadurch die Konzentrationsmenge durch Zu- bzw. Umschalten zu
verändern.
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Durch eine geringere Länge der Zusatzdüsenstäbe ist es möglich,nur
einen ganz bestimmten Bereich der zu besprühenden Pflanze zu beaufschlagen, während
die außen angeordneten, längeren Düsenstäbe 9 die gesamte Pflanze beaufschlagen.
Hierbei ist es insbesondere bei Weinreben möglich, mit den Zusatzdüsenstäben nur
die Traubenzone der Weinrebe zu beaufschlagen, während die außen angebrachten, längeren
Düsenstäbe 9 die gesamte Weinrebe beaufschlagen.
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Es ist nicht notwendig, daß der Sprühnebel genau rechtwinklig zu der
Luftströmung der Achsialventilatoren aus den Austrittsöffnungen 14,15,16 austritt.
Es ist genauso möglich, wie es in Figur 1 gestrichelt dargestellt ist, daß das Gebläsegehäuse
5 im Bereich der Austrittsöffnung abgeknickt ist und in einen abgewinkelten Gebläsestutzen
8 übergeht, der entweder schräg nach hinten gerichtet ist, wie es in Figur 1 gezeigt
ist, oder der genau seitwärts rechtwinklig gerichtet ist.
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Es kann ebenso vorgesehen sein, daß der Gebläsestutzen 8 schwenkbar
im Gebläsegehäuse 5 angeordnet ist, so daß eine stufenlose Verstellung der Spritzrichtung
möglich ist.
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An der Ober- und Unterseite des Gebläsegehäuses 5 sind schwenkbar
gelagerte Luftklappen 7 vorgesehen.
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Jedes Luftleitblech 7 ist im Schwenklager 20 schwenkbar gelagert und
kann in Pfeilrichtung 21 verstellt werden.
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Ebenso ist die umgekehrte Anordnung möglich, daß das Luftleitblech
7 an der oberen Seite schwenkbar gelagert ist und entsprechend an der unteren Seite
im Bereich des Achsialventilators 22,23 schwenkbar verschiebbar ist.
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Durch Verstellung der Luftleitbleche ist es möglich, den Sprühnebel
noch genauer zu richten und zwar entsprechend der Höhe der Pflanze, so daß mit Verstellung
der unteren Luftleitbleche genau eingestellt werden kann, daß nur noch der Fußbereich
der Pflanze besprüht wird, nicht aber der Boden und durch Verstellung der oberen
Luftleitbleche kann genau eingestellt werden, daß nur noch die Oberseite der Pflanze
besprüht wird, nicht aber der freie Raum darüber.
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Hierdurch ist eine besonders konzentrierte Verteilung des Sprühnebels
auf die Pflanze selbst zu erreichen,
ohne daß der Boden oder die
Umgebung um die Pflanze herum beaufschlagt wird.
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Die Figur 3 zeigt die Seitenansicht von Figur 2 in Richtung des Pfeiles
III in Figur 2, wo die Einzelheiten sichtbar sind, insbesondere auch der schräg
ansetzende Gebläsestutzen 8, der als Ausführungsform gestrichelt eingezeichnet ist.
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Figur 4 zeigt die Seitenansicht in Richtung des Pfeiles IV in Figur
1 auf die Düsen 11; hierbei ist sichtbar, daß der Sprühnebel 13 genau horizontal
gerichtet werden kann, und im wesentlichen ein kastenförmiges Aussehen hat, was
eine sehr homogene Luftverteilung und Sprühmittelverteilung im Sprühnebel 13 bedingt.
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Figur 5 zeigt die Draufsicht auf eine Reihe von Düsen 11 in Richtung
des Pfeiles V in Figur 2, wobei zunächst sich von den Düsen 11 ein leicht keilförmig/erweiternder
Flüssigkeitsstrahl ausgeht, der sich dann mit dem Luftstrom, der in Pfeilrichtung
18,19 aus den Austrittsöffnungen 14,15,16 des Gebläsegehäuses 5 entströmt, innig
vermischt, sich homogen verteilt und dann in Form von einem annähernd parallelen
Luftstrom in die Umgebung verteilt, wodurch sich eine homogene Verteilung des Spritzmittels
in diesem Luftstrom ergibt.
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Die Figuren 6,7 und 8 zeigen weitere Ausführungsformen von Formgebungen
von Austrittsöffnungen der Gebläsegehäuse 5. Figur 6 zeigt eine doppelkeulenförmige
Form der Austrittsöffnung 14, die dann erwünscht wird, wenn eine homogene Verteilung
des Sprühnebels in Bezug auf die Größe der Pflanze erwünscht wird. Oben und unten,
d.h. also im Dachbereich und im Bodenbereich der Pflanze, strömen große Luftmengen
auf die Pflanze,während im Mittelbereich eine geringe Luftmenge entströmt.
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Es wird also oben und unten viel Luft erzeugt und zwar damit man oben
und unten viel Blattmasse durchdringen kann, während in der Mitte weniger Luft erforderlich
ist und damit auch weniger Sprühmittel.
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Es erfolgt also eine noch ökonomischere Verteilung des Sprühmittels
der Anlage entsprechend.
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In Figur 7 ist eine weitere Ausführungsform einer Austrittsöffnung
15 gezeigt, wo sichtbar ist, daß in der Mitte die größte Luftmenge und die größte
Durchdringung der Pflanze gegeben ist , während oben und unten relativ geringe Luftmenqen
erzeugt werden.
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In Figur 8 ist eine Austrittsöffnung genau rechteckigen Querschnitts
gezeigt, wo die Luftmenge und die Durchdringung der Pflanze in allen Bereichen in
Bezug auf die Länge genau gleich gewählt ist.
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Zusätzlich ist vorgesehen, daß in den Zonen, wo weniger Luft aufgrund
der Verengung der Austrittsöffnungen ausgeblasen wird, die Düsen 11,12der Düsenstäbe
9 bzw. der Zusatzdüsenstäbe 10 abschaltbar sind.
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ZEICHNUNGS-LEGENDE 1 Winkelgetriebe 2 Lagerarm 3 Flügellagerung 4
Gehäusering 5 Gebläsegehäuse (fest) 6 Gebläseflügel 7 Luftleitbleche 8 Gebläsestutzen
(schwenkbar) 9 Düsenstäbe 10 Zusatzdüsenstäbe 11 Düse 12 Düse 13 Sprühnebel 14 Austrittsöffnung
15 Austrittsöffnung 16 " 17 Antriebswelle 18 Pfeilrichtung 19 Pfeilrichtung 20 Schwenklager
21 Pfeilrichtung 22 Achsialventilator 23 Achsialventilator
- Leerseite
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