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Zentral-Gurtschloß
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- Zusatz zu Patent .. .. ... (Pat-Anm. P 33 02 301.8-23) -Gegenstand
des Hauptpatents ist ein Zentral-Gurtschloß mit einer Halteplatte, in der auf dem
Umfang verteilt Schlitze für das Einstecken von mit je einem Gurt versehenen Einstecklaschen
sowie Halteeinrichtungen in der Form von in der Halteplatte geführten Riegelbolzen
vorgesehen sind, die unter dem Druck einer Feder in Verriegelungsstellung gehalten
sind und in eine Öse je einer der Einstecklaschen eingreifen sowie über einen von
außen betätigbaren, in der Halteplatte geführten Auslöser in Entriegelungsstellung
bewegbar sind.
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Zentral-Gurtschlösser dienen dem sternförmigen Zusammenschließen von
Gurtenden. Für das Einbringen in das Gurtschloß sind die Gurtenden mit metallischen
Beschlägen, sogenannten Einstecklaschen, versehen, die den Halteeinrichtungen im
Schloß angepaßt sind. Durch Einstecken der Einstecklaschen in das Gurtschloß werden
die Gurte mit diesem und miteinander verbunden; durch Lösen der Halteeinrichtungen
wieder freigegeben. Die gebräuchlichsten zentralen Gurtschlösser haben fünf Anschlüsse,
wobei zwei sich im wesentlichen diametral gegenüberliegende Anschlüsse für Bauchgurte,
zwei zwischen den Anschlüssen für die Bauchgurte symmetrisch angeordnete, gegeneinander
etwa um 500 versetzte Anschlüsse für Schultergurte und auf der ent-
gegengesetzten
Seite mittig zwischen den Anschlüssen für die Bauchgurte ein weiterer Anschluß für
einen Bodengurt vorgesehen sind. Zentralschlösser werden vornehmlich dort verwendet,
wo Menschen sich mit Hilfe von Gurten gegen Gefahren durch Beschleunigen schützen.
Dies ist beispielsweise bei Fallschirmspringern, Piloten, Ralleyfahrern der Fall.
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Das Lösen der Einstecklaschen aus dem Zentral-Gurtschloß muß nicht
nur in unbelastetem, sondern auch in belastetem Zustand möglich sein. Wird ein Mensch,
der über ein zentrales Gurtschloß zusammengefaßte Gurte angelegt hat, beschleunigt,
wirken auf das Gurtschloß über die Gurte erhebliche Kräfte. Muß im Falle der Einwirkung
solcher Kräfte das Gurtschloß gelöst werden, wirken sie der Auslösung entgegen.
Die der Auslösung entgegenwirkenden Kräfte sind um so größer, je größer die Beschleunigung
ist. Andererseits soll das Gurtschloß möglichst geringes Gewicht haben, um Behinderungen
des Menschen zu vermeiden.
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Bei dem Zentral-Gurtschloß nach dem Hauptpatent ist ein Kompromiß
zwischen Gewichtsersparnis, einfacher Bedienbarkeit und leichter Aufbringung der
Auslösekräfte auch bei Belastung über die Gurte dadurch erzielt, daß in einem mit
der Halteplatte verbundenen Deckel ein zentraler Auslöseknopf geführt ist, der an
den freien Enden von im Rand des Deckels schwenkbar gelagerten Hebeln angreift,
von denen jeder an einem der Riegelbolzen anliegt. Diese Ausführung mit einem zentralen
Auslöseknopf ist hinsichtlich der Sicherheit gegen ungewolltes Öffnen verbesserungsfähig.
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Diese Verbesserung will die Erfindung schaffen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Zentral-Gurt schloß
nach dem Hauptpatent so weiterzubilden, daß es auch hinsichtlich der Sicherheit
allen denkbaren Anforderungen genügt. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch
gelöst, daß der Auslöser als in der Halteplatte gelagerter Drehgriff ausgebildet
ist, der auf seiner den Riegelbolzen zugewandten Seite Führungsbahnen in der Form
von Wendelflächen aufweist, an denen in einer feststehenden Zwischenplatte geführte
Rollkörper anliegen, die andererseits an einer axial verschiebbaren Druckplatte
anliegen, an der die Riegelbolzen abgestützt sind.
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Bei der Erfindung erfolgt die Auslösung des Zentral-Gurtschlosses
durch den Drehgriff. Der Drehgriff trägt an seiner Unterseite mehrere Führungsbahnen,
die Teile einer WendeEläche - eines Gewindeganges - darstellen. Wenn der Drehgriff
nach rechts oder links gedreht wird, werden durch die Führungsbahnen Rollkörper
in der Form von Rollen oder Kugeln nach unten bewegt. Diese Bewegung wird durch
die Druckplatte auf die Riegelbolzen so übertragen, daß die Einstecklaschen freigegeben
werden. Die Zwischenplatte verhindert hierbei, daß die Rollkörper in Drehrichtung
des Drehgriffs mitgenommen werden. Bei der Erfindung ist ungewolltes Auslösen so
gut wie ausgeschlossen.
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Das Aufbringen der Auslösekräfte ist erleichtert. Der einfache Aufbau
des Zentral-Gurtschlosses nach dem Hauptpatent bleibt erhalten.
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Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
beschrieben. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen in verkleinerter Darstellung
Fig.
1 die Draufsicht eines Gurtschlosses bei abgenommenem Drehgriff und teilweise weggebrochener
Halteplatte; Fig. 2 einen Längsschnitt durch das Gurtschloß entlang der Schnittlinie
II-II in Fig. 1, wobei nur eine Einstecklasche im Ausschnitt dargestellt ist.
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Das als Ausführungsbeispiel gewählte Zentral-Gurtschloß weist eine
Halteplatte 1 auf. Die Halteplatte 1 ist einerseits von einer Grundplatte 3, andererseits
von einem auch als Gehäuseoberteil dienenden Drehgriff 5 abgedeckt. Auf dem Umfang
der Halteplatte 1 und der Grundplatte 3 sind Schlitze verteilt. In jeden Schlitz
ist eine Einstecklasche 4 eingeführt. Jede Einstecklasche 4 ist mit einem nicht
dargestellten Gurt verbunden. Wie im einzelnen noch zu beschreiben sein wird, wird
beim Einstecken einer der Einstecklaschen 4 in einen der Schlitze der Halteplatte
1 und der Grundplatte 3 eine Verregelungsvorrichtung kurzzeitig gelöst, um dann,
wenn die Einstecklasche 4 die Endlage erreicht hat, in Verriegelungsstellung zu
gehen. Aus dieser Verriegelungsstellung werden die Einstecklæ hen mit Hilfe des
Drehgriffs 5 gelöst.
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Die Halteplatte 1 ist aus einer Doppelplatte gebildet. Die Teile der
Doppelplatte sind über vernietete Distanzstücke 11 am Rand und eine zentrale von
einer Hohlniet 12 durchsetzte Distanzbuchse 13 im Abstand miteinander parallel verbunden.
Auf der dem Drehgriff 5 abgewandten Seite ist von der Grundplatte 3 mittels eines
Nietzapfens 34 eine Feder 35 gehalten.Der Nietzapfen 34 ist in der Verlängerung
der Hohlniet 12 angeordnet. Die Feder 35 ist sternförmig ausgebildet. Mit ihren
Armen 36 liegt die Feder 35 an Riegelbolzen 15 an, die auf einem Kreisumfang angeordnet
in
der Halteplatte 1 geführt sind. Von der Feder 35 sind die Riegelbolzen 15 in ihrer
Ruhelage gehalten.
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Jeder Riegelbolzen 15 weist einen die Halteplatte 1 durchsetzenden
Vollzylinder 17 auf. Die Länge des Vollzylinders 17 ist im wesentlichen gleich der
Dicke der Halteplatte 1. Auf der der Anlagefläche für die Feder 35 abgewandten Stirnseite
ist der Vollzylinder 17 als radial nach außen geneigte Auflauffläche 18 für die
Einstecklasche 4 ausgebildet. Beim Einstecken der Einstecklasche 4 in den Schlitz
der Halteplatte 1 und der Grundplatte 3 gleitet das freie Ende der Einstecklasche
4 entlang der Auflauffläche 18 und drückt den Riegelbolzen 15 entgegen der Wirkung
der Feder 35 in Richtung der Grundplatte 3.
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Erreicht der Riegelbolzen 15 eine Öffnung in der Einstecklasche 4,
wird er unter der Wirkung der Feder 35 in die Öffnung gedrückt und sperrt jetzt
mit seinem Vollzylinder 17 die Einstecklasche 4 gegen Herausziehen aus der Halteplatte
1. An dem der Anlagefläche für die Feder abgewandten Ende ist der Riegelbolzen 15
als Führungssteg 19 ausgebildet. Der Führungssteg 19 besteht aus einem radial gerichteten,
am freien Ende ebenen, die Breite des Durchmessers des Zylinders 17 aufweisenden
Flachstück. Der Führungssteg 19 sichert zusammen mit Ausnehmungen in der Halteplatte
1 den Riegelbolzen 15 gegen Verdrehen. An dem Führungssteg 19 werden die Einstecklaschen
4 geführt und die Entriegelung ausgelöst.
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Die Einstecklasche 4 weist eine kreisförmige Halteöse 41 auf, deren
Durchmesser gleich dem Durchmesser des Vollzylinders 17 ist. An die Halteöse 41
schließt sich ein radial bis zum freien Ende verlaufender Schlitz 42 an, dessen
Breite
gleich der Stärke des Führungsstegs 19 ist. Die Einstecklasche 4 wird mittels des
Schlitzes 42 entlang dem Führungssteg 19 geführt, wobei sie den Riegelbolzen 15
auf die beschriebene Weise entriegelt, bis die Halteöse 41 in der Achse des Riegelbolzens
15 liegt, sodaß letzterer durch die Feder 35 wieder in die Verriegelungsstellung
gedrückt werden kann.
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Die Entriegelung der Riegelbolzen 15 erfolgt über den in der Halteplatte
1 gelagerten Drehgriff 5. Der Drehgriff 5 ist mittels eines die Hohlniet 12 durchsetzenden
Gewindebolzens 51 und einer selbstsichernden Mutter 52 drehbar an der Halteplatte
1 gelagert. Auf seiner den Riegelbolzen 15 zugewandten Seite weist der Drehgriff
5 mehrere Führungsbahnen 53 in der Form von Wendel flächen oder Gewindegängen auf.
An den Führungsbahnen 53 liegen Rollkörper 54 an. Die Rollkörper 54 liegen andererseits
an einer axial verschiebbaren Druckplatte 55 an. An der Druckplatte 55 sind die
Riegelbolzen 15 abgestützt. Die Rollkörper 54 sind in einer feststehenden Zwischenplatte
6 geführt. In der Zwischenplatte 6 sind zu diesem Zweck Öffnungen 61 vorgesehen,
in denen die Rollkörper 54 drehbar sind. Die Rollkörper 54 bestehen aus Rollen oder
Kugeln. An die Zwischenplatte 6 sind in Richtung der Riegelbolzen 15 abgewinkelte
Füße 62 angeformt. Mit Hilfe der Füße 62 ist die Zwischenplatte 6 an der Halteplatte
6 abgestützt. Die Füße 62 sind in Schlitzen 56 geführt, die in der Druckplatte 55
am Rand vorgesehen sind. In axialer Verlängerung eines der Riegelbolzen 15 weist
die Zwischenplatte 6 eine Ausnehmung 63 auf, deren Umriß gleich dem des Führungsstegs
19 des Riegelbolzens 15 ist.
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Ausgehend von einer Verriegelungsstellung - eingesteckten Laschen
4 - erfolgt das Lösen der Einstecklaschen durch Drehen des Drehgriffs 5 auf folgende
Weise: Die nach Art eines Gewindegangs oder einer Wendelfläche ausgebildete
Führungsbahn
53 einerseits sowie die feststehende Zwischenplatte 6 andererseits, in deren Öffnungen
61 die Rollkörper 54 geführt sind, bewirkt, daß die Rollkörper 54 entgegen der Wirkung
der Feder 35 auf die Riegelbolzen 15 drücken. Sind die Riegelbolzen 15 um das Stück
gegen die Feder 35 gedrückt, welches der Länge des Vollzylinders 17 entspricht,
sind die Laschen 4 freigegeben.
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Die Ausnehmung 63 in der Zwischenplatte 6 bewirkt, daß der Führungssteg
19 sich bei Bewegung der Zwischenplatte 6 in dieser Ausnehmung 63 bewegen kann.
Der zugehörige Riegelbolzen 15 wird nicht bewegt. Die zugehörige Lasche 4 bleibt
an dem Zentral-Gurt befestigt.
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Die Grundplatte 3 ist nach Art eines an der äußeren Stirnseite geschlossenen
Hohlzylinders ausgebildet. An seinem Innenrand weist die Grundplatte Ausnehmungen
37 für die Aufnahme der Einstecklaschen und Schnapphaken 38 sowie Führungsnasen
39 für die Befestigung an der Halteplatte 1 auf. Die Distanzstücke 11 in der Halteplatte
1 sind so angeordnet, daß in der inneren Verlängerung der Ausnehmung 37 auch in
der Halteplatte 1 genügend Raum für die Aufnahme der Einstecklaschen 4 vorhanden
ist.