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Bezeichnung :Einrichtung zum Ab-und Auf spulen mehrerer
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Bänder Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Ab- und Aufspulen
mehrerer Bänder, die in einer, zwischen Abwickelstation und Aufwickelstation befindlichen
Bearbeitungsstation zur gemeinsamen Bearbeitung zu einem Paket zusammengeführt und
in der Abspul- und der Aufspulstation jeweils als separate Coils angeordnet sind.
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Eine solche Einrichtung wird beispielsweise zur Bearbeitung von Sägebändern
benötigt. Eine Anzahl Bändercoils wird in der Abspulstation auf einem horizontal
liegenden Wickelteller angeordnet. Die Bänder werden von den Coils abgezogen und
zu einem Paket zusammengefaßt, wonach das Paket gefräst wird. Nach der Bearbeitung
laufen die Sägebänder wieder auseinander und werden in einer Haspelanlage wieder
zu horizontalliegenden Coils aufgewickelt. Solche relativ schweren Coils sind in
horizontaler Lage nur schwer zu handhaben und zu transportieren. Dies gilt auch
bei Verwendung eines Krans. Der Aufbau von Haspeitürmen ist höchst problematisch,
weil eine Einzelentnahme und -beschickung ausfällt, unterschiedliche Bandbreiten
nicht gleichzeitig verwendet werden können und die
Zahl aufeinandergesetzter
Coils begrenzt ist. Im übrigen treten im Betrieb häufig Probleme deswegen auf, weil
sich starke Bänder beim Abspulen selbständig öffnen und dabei den Abspulvorgang
unerwünschterweise bremsen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die Einrichtung der eingangs genannten
Art dahingehend auszubilden, daß eine fast beliebige Zahl von Bandcoils sowohl in
der Abspulstation, als auch in der Aufspulstation untergebracht werden kann und
die Coils unabhängig von benachbarten Coils leicht eingesetzt und auch leicht entnommen
werden können.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Abspulstation
und die Aufspulstation eine Anzahl nebeneinanderliegender vertikaler Fächer aufweist
oder aufweisen,in denen die Coils mit horizontalen parallelen Achsen separat drehbar
gelagert sind.
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Mit der Erfindung wird der Vorteil erreicht, daß die Bandcoils ausschließlich
in vertikaler Stellung transportiert und eingesetzt bzw. herausgenommen werden können.
Sie können somit in die Fächer der Abspulstation eingeführt und aus denjenigen der
Aufspulstation herausgerollt werden. Die Bedienung kann somit ein Mann
vornehmen.
Auch das Be- und Entladen mittels eines Kranes ist, da die Coils nicht in eine Horizontallage
gebracht werden müssen, sehr einfach. Die Nebeneinanderordnung der Coils, anstelle
der bisher üblichen Ubereinandernanordnung bringt weiterhin den Vorteil, daß die
Fächer einzeln beschickt und entleert werden können, daß eine theortisch -beliebige
Zahl von Fächern nebeneinander angeordnet werden kann, sodaß z.B. 40 - 50 Bänder
in beiden Stationen untergebracht werden können, die dann gemeinsam gefräst werden.
Auch ist es möglich, verschieden breite Bänder in derselben Anlage zu verwenden
und schließlich läßt sich die Anlage jederzeit durch Anbau oder Zusammenschieben
der Fächer in der Kapazität vergrössern.
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Durch das Merkmal des Anspruchs 2 wird erreicht, daß die aus der Abspulstation
in horizontaler, flachliegender Stellung auslaufenden Bänder um 900 gedreht und
in vertikaler Hochkantstellung zu einem Paket zusammengefaßt werden, wodurch die
Bearbeitungsstation nahe an der Abspulstation plaziert werden kannt Durch das Merkmal
des Anspruchs 4 wird es möglich, die Fachbreite an die jeweilige Bandbreite anzupassen,
um
die Kapazität zu erhöhen.
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Das Merkmal des Anspruchs 7 bringt den Vorteil, daß trotz einer gemeinsamen
Antriebswelle für alle Laufräder einzelne Laufräder stillstehen können, weil die
Antriebsverbindung zwischen Laufrad und Antriebsrolle eine Rutschkupplung darstellt.
Jedes Laufrad kann mit dem aufgespulten Coil einzeln in vertikaler Stellung aus
der Auf spulstation heraus und z.B. in einen Transportwagen hineingerollt werden
und zwar noch während der Spulvorgang auf benachbarten Coils weiterläuft.
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Das Merkmal des Anspruchs 11 ermöglicht nicht nur das leichte Entnehmen
des aufgewickelten Coils, sondern die Absenkung der als Andrückrolle wirkenden Bodenrolle
bewirkt eine stufenlose Regulierbarkeit des auf das Laufrad von der Antriebsrolle
ausgeübten Drehmomentes, wobei ein Zwischenstellung den Antriebseingriff unterbricht.
Das Coil kommt dann zur Ruhe, obwohl benachbarte Coils weiter aufgespult werden
können.
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Vorzugsweise ist die absenkbare Bodenrolle an einem Schwenkarm gelagert,
der mechanisch beispielsweise über eine Schraubspindel aber auch.pneumatisch oder
elektromotorisch betätigt werden kann, sodaß die erfindungsgemäße Einrichtung für
eine vollautomatisch arbeitende Anlage verwendet werden kann.
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Die Merkmale der Ansprüche 12 und 13 bringen den Vorteil, daß die
seitlichen Abstände der Laufräder entsprechend der jeweiligen Bandbreite eingestellt
werden können, um die Aufnahmekapazität der Auf spulstation zu erhöhen.
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Dank der Merkmale in den Ansprüchen 9, 10 kann das fertige Coil, noch
auf dem Spulkern sitzend,mit durch die Radialschlitze hindurchgeführten Bindedrähten
oder dergl. gebunden und dank des Merkmals gemäß Anspruch 15 leicht vom Spulkern
abgenommen werden.
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Anhand der Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel darstellt, sei die
Erfindung näher beschrieben.
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Es zeigt Fig. 1 eine Seitenansicht einer Abspulstation mit nachgeschalteter
Führungsvorrichtung der neuen Einrichtung, Fig. 2 eine Draufsicht auf die Abspulstation
gemäß Fig. 1, Fig. 3 eine schematische Bearbeitungsstation, die der Abspulstation
nachgeschaltet ist und in welcher die Bänder paketartig zusammengefaßt sind, Fig.
4 eine Seitenansicht einer Auf spulstation mit vorgeschalteter Führungsvorrichtung,
Fig.
5 eine Draufsicht auf die Aufspulstation mit Führungsvorrichtung gemäß Fig. 4, Fig.
6 eine Seitenansicht der Abspulstation in größerem Detail, Fig. 7 eine Draufsicht
auf die Abspulstation gemäß Fig. 6, Fig. 8 eine Seitenansicht der Aufspulstation
in größerem Maßstab, Fig. 9 einen Teil einer Schnittansicht längs der Linie 9-9
der Fig. 8, Fig.10 eine Stirnansicht einer Aufspulstelle der Aufspulstation, Fig.11
eine Seitenansicht der in Fig. 10 dargestellten Aufspulstelle mit Laufrad, Spulkern
und darauf aufgespultem Coil, und Fig.12 eine Detailansicht der in Fig. 3 veranschaulichten
Klemmeinrichtungen mit einem Bänderpaket, dessen Bänder verschiedene Breiten aufweisen.
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Eine Abspulstation 10 besteht aus einem kastenartigen Gehäuse 12,
in dem zwei Sätze Bodenrollen 14, 16 angeordnet sind, die in den Stirnwänden des
Gehäuses 12 drehbar gelagert sind. Ein Rollensatz befindet sich in der vorderen
und der andere Rollensatz in der hinteren Gehäusehälfte. Die inneren Rollen 14 liegen
auf niedrigerem Niveau als die äußeren Rollen 16. Eine Anzahl Metallbandcoils 18
ist stehend auf den Bodenrollen 14,16 abgestützt.
Coils mit größerem
Durchmesser ruhen anfänglich auf den äußeren Rollen 16 und rutschen dann bei abnehmenden
Durchmesser auf die nächsttiefereren Rollen. Die Achsen aller Coils liegen horizontal.
In der Vorderwand und in der Hinterwand des Gehäuses 12 sind drei oder mehr Schlitzschienen
20 angeordnet, von denen jeweils drei Schlitze in einer vertikalen Längsebene liegen.Die
Schlitze 20 dienen zur Aufnahme von Trennwänden 22, die jeweils seitliche Begreuungen
für Aufnahmefächer 24 bilden. Die Trennwände 22 können um eine gemeinsame Achse
26 in die in Fig. 6 strichpunktiert dargestellte Stellung hochgeschwenkt, verschoben
und in benachbarten Schlitzen eingehängt werden, sodaß die Fachbreite an die jeweilige
Bandbreite angepaßt werden kann. Die einzelnen Bänder 28 verlassen die Abspulstation
durch einen horizontalen Spalt eines gemeinsamen horizontalen Rollenpaars 30, werden
dann um 900 gewendet und hochkant gestellt, durchlaufen in der Hochkantstellung
eine Führungsvorrichtung 32, die eine Reihe vertikalstehender Rollenpaare für jeweils
ein Band 28 aufweist.
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Die hochkantstehenden Bänder 28 werden dann zusammengeführt und durchlaufen
ein vertikalstehendes Rollenpaar 34, welches die Bänder 28 zu einem Bandpaket zusammendrückt.
Das Bandpaket wird in einem ersten Spanngerät 36 geklemmt, welches auf einem hin-
und herbeweglichen Transportschlitten befestigt ist. Ein nachgeschaltetes
zweites
Spanngerät 38 gehört zu einer nicht weiter dargestellten Bearbeitungsstation, insbesondere
einer Fräsmaschine. Das Paket durchläuft dann wiederum ein vertikales Rollenpaar
40, hinter dem die einzelnen Bänder 28 auseinanderlaufen, eine aus einer Vielzahl
von vertikalen Rollenpaaren bestehenden Führungsvorrichtung 42 passieren, danach
um 900 in eine Flachlage zurückgewendet werden und durch den Spalt eines gemeinsamen
horizontalen Rollenpaars 44 einer Aufspulstation 50 hindurch und in diese einlaufen.
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In der Aufspulstation 50 wird wiederum eine Anzahl nebeneinander liegender
Fächer 46 gebildet, und zwar jeweils eins für ein aufzuwickelndes Coil 48. Die Fächer
46 sind in der Aufspulstation 50 seitlich nur einseitig begrenzt und zwar durch
scheibenförmige Laufräder 52, deren Durchmesser etwas größer als der maximale Wickeldurchmesser
der Coils ist. Jedes Laufrad 52 wird von drei Spurrollen 54, 56, 58 in vertikaler
Stellung gehalten. Die Spurrolien haben eine V-förmige Umfangsnut und die Laufräder
52 sind am Außenumfang im Querschnitt keilförmig ausgebildet und greifen damit formschlüssig
in die Spurrollen 54, 56, 58 ein. Die beiden Rollen 54, 56 sind Bodenstützrollen
und die Rolle 58 dient der Vertikalführung des Laufrades 52 und wirkt mit diesem
in dessen oberer Hälfte zusammen.
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Im Gestell 60 der Aufspulstation 50 ist eine über dessen ganze Breite
reichende Keilwelle 62 gelagert, auf welcher alle Bodenrollen 54 verschiebbar angeordnet
sind. Diese Bodenrollen 54 stehen mit den Umfängen der Laufräder 52 in Reibkontakt
und bewirken somit eine Drehung der Laufräder 52, wenn die Keilwelle 62 von einem
Antriebsmotor 64 gedreht wird.
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Das Gestell 60 der Aufspulstation 50 ist oben und zur Rückseite hin
offen. Die drei Rollen 54, 56, 58 jeder Aufspulstelle sind an einem L-Rahmen 66
gelagert, der seinerseits auf Querschienen 68 des Gestells 60 ruht und mit T-förmigen
Nutensteinen 70 in entsprechende Quernuten in den Schienen 68 und der Vorderwand
des Gestells 60 eingreift. Die Rahmen 66 mit den Laufrädern 52 können also in Querrichtung
verschoben und je nach der gewünschten Bandbreite über die Nutensteine 70 festgeklemmt
werden.
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An jedem Laufrad 52 ist an einer Seite ein Spulenkern 72 befestigt,
auf dem jeweils ein Band 28 aufgespult wird. Am Laufrad ist weiterhin ein Teller
74 lösbar befestigt, der zusammen mit der benachbarten Laufradstirnfläche den Spulraum
bildet. Der Teller 74 wird innerhalb des Spulenkerns 72 am Laufrad angeschraubt
und durch Wahl entsprechender Abstandsrdire kann der
Spulspalt
an die jeweilige Bandbreite angepaßt werden.
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Die hintere Bodenrolle 56 jeder Aufspulstelle ist an einem Schwenkarm
76 drehbar gelagert, welcher seinerseits am jeweiligen L-Rahmen 66 schwenkbar gelagert
ist.
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Eine mechanische Betätigungseinrichtung 78 in Form einer Schraubspindel
ist jedem Schwenkhebel 76 zugeordnet, sodaß die Rolle 56 jedes einzelnen Faches
46 bis unter die Ebene der Bodenfläche des aus einem U-Profil gebildeten Bodenschenkels
des Rahmens 66 abgesenkt werden kann, womit das Fach 46 geöffnet wird und das aufgewickelte
Coil zusammen mit dem Laufrad 52 aus dem Fach herausgerollt werden kann. In Fig.
8 ist mit ausgezogenen Linien die Aufspulstellung des Laufrades 52 dargestellt,
in welcher die als Andrückrolle wirkende Bodenrolle 56 den Laufradumfang gegen die
Antriebsrolle 54 drückt. Wird die Bodenrolle 56 abgesenkt, so gelangt das Laufrad
in die strichpunktierte Stellung und verliert den Antriebskontakt mit der Antriebsrolle
54, sodaß das Laufrad mit dem aufgespulten Coil zur Ruhe kommt. Das von der Antriebsrolle
54 auf das Laufrad 52 ausgeübte Drehmoment kann durch Einstellen der Andrückstellung
der Bodenrolle 56 über die Betätigungseinrichtung 78 stufenlos verändert werden.
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Die einzelnen Laufräder 52 mit den aufgespulten Coils
können
der Aufspulstation 50 entnommen werden, während benachbarte Laufräder noch ihren
Aufspulvorgang durchführen. Nach Betätigen der Betätigungseinrichtung 78 senkt sich
das Laufrad in die strichpunktierte Stellung ab, gelangt damit auf den Boden des
Rahmenschenkels 66 und kann von einer einzigen Person auf einen Entladewagen gerollt
werden. Hier wird zuerst der Teller 74 abgenommen, dann werden Haltebänder oder
Haltedrähte um das Coil 80 gelegt, wozu im Laufrad 52 Radialschlitze 82 vorgesehen
sind, die bis in den Spulkern 72 hineingreifen. Der Spulkern 72 besteht aus zwei
Halbschalen 84, 86, die im Bereich der Schlitze 82 unterbrochen sind, sodaß das
Coil nach dem Zusammenbinden vom Laufrad 52 abgenommen werden kann. Um die Abnahme
zu erleichtern, ist die untere Halbschale 86 des Spulkerns 72 am Laufrad 52 um eine
Achse 88 schwenkbar gelagert. Die Halbschale 86 weist eine segmentförmige Radialwand
90 auf, die einen Bogenschlitz hat, durch welchen eine Schraube hindurchgreift,
sodaß nach Lösen dieser Schraube die Halbschale 86 nach innen geschwenkt werden
kann, um ein leichtes Abnehmen des Coils vom Spulkern 72 zu gewährleisten.
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Wie sich aus Fig. 10 weiter ergibt, hat die am Laufrad 52 befestigte
Halbschale 84 einen Axialschlitz 92,
durch den hindurch der Bandanfang
in den Spulkern eingesteckt und selbsttätig mittels einer federbelasteten Klinke
94 festgeklemmt wird.
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Mit der neuen Ab- und Aufspuleinrichtung können gleichzeitig Bänder
von unterschiedlicher Breite bearbeitet werden, was allerdings erforderlich macht,
daß die zu bearbeitenden Kanten bündig liegen. Zu diesem Zweck werden bei der Paketbildung
im Bereich der Klemmgeräte 36, 38 Distanzkörper 96 verwendet, die die schmaleren
Bänder rückseitig abstützen. Der Distanzkörper 96 wird mittels einer Feder gegen
das Paket der breiteren Bänder gedrückt (Fig. 12).
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