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Vorrichtung zur Durchführung eines Rollen-
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wechsels Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Durchführung
eines Rollenwechsels bei Rollenstillstand mit Einrichtungen zur Aufnahme einer eine
Auslaufbahn speisenden und einer eine Anschlußbahn enthaltenden Rolle, mit den Rollenaufnahmeeinrichtungen
zugeordneten Be- und Entladceinrichtungen, mit einer die Auslaufbahn abschneidenden
und die Anschlußbahn hieran anklebenden Bahnverbindecinrichtung, mit einer die volle
Rolle nach erfolgter Bahnverbindung beschleunigenden Beschleunigungseinrichtung
und mit einem bei Rollens-tillstand entleerbaren und
außerhalb hiervon
wieder befüllbaren Bahnspeicher.
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Bei den bekannten Anordnungen dieser Art werden die Rollen auf Spindeln
aufgenommen, die in den hülsenförmigen Rollenkern eingeschoben werden und deren
über die Rollenstirnseiten auskragende Spindelzapfen gesteilseitig fixierbar und
mit einer gestellseitig vorgesehenen Bremseinrichtung kuppelbar sind, Die in die
hülsenförmigen Rollenkerne einschiebbaren Spannspindeln besitzen ein hohes Eigengewicht,
was die Handhabung erschwert. Ferner benötigen diese Spannspindeln mit dem jeweils
zugeordneten Rollenkern in Eingriff bringbare Spannelemente, die erfahrungsgemaß
sehr verschleiß- und reparaturanfällig sind. Außerdem ist hierbei davon auszugehen,
daß der Durchmesser der Spannspindeln durch den fest vorgegebenen Innendurchmesser
der hülsenförmigen Rollenkerne begrenzt ist.
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Bei breiten und somit schweren Rollen besteht daher die Gefahr einer
starken Spindeldurchbiegung, was einen unruhigen Lauf der Papierbahn verursacht
und sich negativ auf die Vermeidung einer Rißgefahr auswirkt.
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Ein ganz besonderer Nachteil der bekannten Anordnungen ist jedoch
darin zu sehen, daß mit den hier verwendeten Spannspindeln lediglich vergleichsweise
kleine Momente übertragbar sind, da diese Momente hier voll über den jeweiligen
hülsenförmigen Rollenkern laufen müssen.
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Beim Auftreten größerer Momente besteht hierbei die Gefahr von Relativbewegungen
zwischen dem hülsenförmigen Rollenkern und der in diesen eingesteckten und mit einer
Bremseinrichtung gekuppelten Spannspindel. Die Folge davon sind Bahnspannungsschwankungen
und damit eine erhöhte Rißgefahr, insbesondere wenn es darum geht, eine volle oder
noch fast volle Rolle schnell abzubremsen. Zur Beschleunigung der beim Rollenwechsel
jeweils stillstehen~ den Rollo wurden vielfach schon von der zu verarbeitenden Bahn
umschlungene
BeschleunigungsalaZzen vorgesehen, mit denen ein Zug auf die von der lauf enden
Rolle sich abwickelnde Papierbahn ausgeübt werden kann. Milch hierbei ergibt sich
eine erhöhte Rißgefahr, insbesondere wenn es sich um eine sehr breite Bahn und damit
um eine sehr breite und sehr schwere Rolle handelt. Ein weiterer Nachteil der bekannten
Anordnungen ist darin zu sehen, daß derartige Beschleunigungswalzen den Bahneinzug
erschweren können. Ganz abgesenen davon sind derartige Beschleunigiingswalzen zur
Unterstützung der vorgesehenen Brernseinrichtung im Balle eines Notstopps etc. völlig
ungeeignet. Die vorstehend geschilderten Nachteile lassen erkennen, daß die bekannten
Anordnungen auf Anwendungsfälle beschränkt sind, bei denen leichte, d.h. schmale
Rollen mit vergleichsweise kleinem Durchmesser verarbeitet werden.
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Hiervon ausgehend ist es daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung
unter Vermeidung der Nachteile der bekannten Anordnungen eine Vorrichtung eingangs
erahnter Art zu schaffeh'die zwar einen Rollenwechsel bei Rollenstillstand gestattet,
die aber dennoch die Verarbeitung schwerer, d.h. breiter und einen großen Durchmesser
aufweisender Rollen ohne nennenswerter Rißgefahr ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die RQllnuf
jeweils- zwei einander gegenüberliegenden,fe positionierten ufnahmekonen, von denen
mindestenseinerin Achsrichtung verschiebbar gelagert und mittels einer Spanneinrichtung
verschiebbar ist, aufnehmbar und mit jeweils einer zugeordneten, an ihrem Umfang
angreifenden Beschleunigungseinrichtung in Wirkverbindung bringbar sind.
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Diese Maßnahmen ermöglic1len in vorteilhafter Weise eine umfangsseitige
Einleitung der Beschleunigungskräfte in die positiv od§r negativ zu beschleunigende
Rolle, womit nicht nur eine Beanspruchung der abgewickelten Bahn entfällt, sondern
gleichzeitig auch unkontrollierte Bewegungen der Rolle selbst unterbleiben, was
die Eialtung einer gleichmäßigen Bahnspannung gewährleistet und sich daher bei der
Verarbeitung einer Papierbahn mit großer Breite und damit starker Anfälligkeit für
Bahnrisse vorteilhaft auf die Betriebssicherheit auswirkt. Die Bahnspannung ist
hierbei vom Gewicht teer Rolle in vorteilhafter Weise unabhängig. Die zur Bildung
der Rollenaufnahmeeinrichtungen vorgesehenen AuSnhhmekonen gestatten eine achslose
Spannung und machen die Verwendung durchgehender Spannspindeln entbehrlich, was
eine hohe Wartungs- und Betriebssicherheit ergibt Die Klonen können in vorteilhafter
Weise fest positiOniert sein, was Schwenkarme etc.
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entbehrlich macht. Die Aufnahmekonen stellen dementsprechend einfache
und robuste Bauteile dar, auf denen auch schwere, d.h. breite und einen großen Durchmesser
aufweisende Rollen zuverlässiS aufgenommen werden können und die gleichzeitig eine
einfache Be- und Entladung gestatten. Die umfangsseitig angreifenden Beschleunigungseinrichtungen,
die vorzugsweise in Form eines Gurtantriebs ausgebildet sein können erlauben in
vorteilhafter Weise auch eine einfache Umsteuerung von positiver auf negative Beschleunigung
und umgekXhrtX so daß hiermit nicht nur nach erfolgtem Rollenweohsel eine zuverlässige
schnelle Beschleunigung der an die ablaufende Bahn angeschlossenen Rolle aus dem
Stand höglich is-t, sondern gleichzeitig auch die DurchführunS eines Auslauf- und
Notstopps bzw. eine wirksame Unterstützung einer hierfür konusseitig vorgesehenen
Brenne bewerkstelligt werden kann, was die erforderliche SUdppzeit reduziert und
gleichzeitig
einen sich schonend auf dos Mahnmate-ial Auswirkenden
Betrieb gewihrleistet. Ein weiterer Vorteil des umfangsseitig angreifenden GurWantriebs
ist darin zu sehen, daß dieser vorteilhaft auch beim ersten Einzug der Bahn im liangsamlauf
aktiviert werden kann, was die Durchführung des Einführvorgangs erleichtert. Die
vorstehenden Ausfuhrungen lassen erkennen, daß die Erz in dung die ihr gestellte
Aufgabe mit einfachen und kostengünstigen Mitteln löst. Die mit der Erfindung erzielbaren
Vorteile sind demnach insbesondere in einer ausgezeichneten Wirtschaftlichkeit zu
sehen.
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Es sind zwar auch schon Rollenwechaler bekannt, bei denen die Rollen
auf seitlichen Aufnahmekonen aufgenommen und mit einer zugeordneten, umfangsseitig
angreifenden Beschleunigungseinrichtung in Wirkverbindung bringbar sind. Hierbei
handelt es sich jedoch nicht um Vorrichtungen zur Durchführung eines Rollenwechsels
bei Rollenstill stand, sondern um sogenannte Drehsterne zur Durchführung eines fliegenden,
d.h. bei laufender Rolle und mit Betriebsgeschwindigkeit bewegter Bahn durchzuführenden
Rollenwechsels. Hierbei dient die umfangsseitige Beschleunigungseinrichtung lediglich
dazu, die neue Rolle vor Durchführung des Rollenwechsels zu beschleunigen. Eine
Mitnahme der neuen Rolle durch die laufende Papierbahn, wie dies bei den bekannten
Anordnungen gattungsgemäßer Art, bei denen der Rollenwechsel bei Rollenstillstand
durchgeführt wird, der Fall ist, wäre bei den bekannten Drehsternen daher gar nicht
möglich, was den Blick des um eine Verbesserung von Anordnungen gattungsgemäßer
Art mit Rollenwechsel bei Rollenstillstand sich bemühenden Fachmanns nicht auf Anordnungen
mit fliegenden Rollenwechsel lenkt. Ganz abgesehen davon ergibt sich bei einem fliegenden
Rollenwechsel beim
Abtrennen der Auslaufbahn bekanntlich eine sehr
große und zu dem noch schlecht kontrollierbare Fahnenlänge, d.h. Doppelung der Papierbahn.
Diese Doppelung kann beim Durchgang durch die Druckwerke zu Schwierigkeiten führen.
Außerdem läßt sich auch beim fliegenden Rollenwechsel ein Spannungsstoß der Bahnspannung
nicht vermeiden, was die Rißgefahr erhöht und damit zu Beschränkungen hinsichtlich
der verarbeitbaren Bahnbreite führt. Die erfindungsgemäße Kombination ist daher
auch Anordnungen nach Art eines Drehsterns überlegen.
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In vorteilhafter Weiterbildung der übergeordneten Naßnahmen können
die den Rollen zugeordneten, vorzugsweise als Gurtantrieb ausgebildeten Beschleunigungseinrichtungen
an den Umfang der zugeordneten Rolle an- bzw.
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hiervon abschwenkbar sein. Hierdurch ist eine Anpassung an den jeweiligen
Rollendurchmesser möglich. Gleichzeitig wird hierdurch der Be- und Entladevorgang
vereinfacht.
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Zur Bewerkstelligung einer guten Zugänglichkeit des Bereichs zwischen
den jeweils zusammengehörenden Aufnahmekonen während des Be- und Entladevorgangs
können die den Rollen zugeordneten Antriebseinrichtungen vorteilhaft im Bereich
des in Transportrichtung der Bahn nach vorne weisenden Rolienumfangsabschnitts vorgesehen
sein.
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Eine weitere zweckmaßige Maßnahme kann darin bestehen, daß die Beschleunigungseinrichtungen
unter Zwischenschaltung jeweils einer zugeordneten BeschleuniSungskupplung von der
Maschinenlängswelle einer dem Bahnspeicher nnchLoordne ben Vera rbe-i. it" tngstnaschino
aus antreibbar sind. Eigen Antriebsmotoren können hierbei
in vorteilhafter
Weise entfallen, was sich voreilhaft auf den baulichen Aufwand sowie auf den Platzbedarf
auswirken kann.
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Eine weitere vor-teilhafte Maßnahme kann darin bestehen, daß jeweils
mindestens ein Aufnahmekonus eines zusammengehörenden Konuspaars mit einer Bremseinrichtung
versehen ist. Eine derartige Bremseinrichtung kann der umfangsseitig angreifenden,
auf Bremsen unsteuerbaren Beschl eunigungseinr.ichtung zur Erzielung vergleichsweise
sehr kurzer Bremszeiten zugeschaltet werden. Hierbei ergibt sich in vorteilhafter
Weise eine Entlastung der umfangsseitig wirkenden Beschleunigungseinrichtung, wodurch
in vorteilhafter Weise sichergestellt werden kann, daß die auf die äußeren Rollenwicklungen
aufzubringenden Kräfte ax:h zuverlässig auf die darunter liegenden Wicklungen übertragen
werden, wodurch Beschädigungen des Bahnmaterials unterbleiben.
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In weiterer vorteilhafter Sortbildung der übergeordneten Maßnahmen
kann unterhalb der unteren der beiden übereinander angeordneten Rollenaufnahmeeinrichtungen
eine Hebebühne vorgesehen sein. Der oberen Rollenaufnahmeeinrichtung kann eine an
einem Huborgan aufgehängte, am Umfang einer Rolle zum Eingriff bringbare Hubzange
zugeordnet sein. Diese Ausgestaltung der Be- und Entladeeinrichtungen stellt in
vorteilhafter Weise sicher, daß die den A1lfnahmekonen zugeordneten Stirnseiten
des hülsenförmigen Rollenkerns beim Be- bzw. Entladen einer Aufnahmeeinrichtung
frei bleiben, was das In- und Außereingriffbringen der Aufnahmekonen vereinfacht
und erleichtert. Die Verwentlung einer. Hebebühne und eines Aufzugs stellen gleichzeitig
sicher, daß die hiermit in die zugeordnete Aufmahmeein-
richtung
einlegbare Ersatzrolle bzw. hieraus abnehmbare Restrolle die im Bereich der jeweils
anderen Aufnahmeeinrichtung laufende Rolle nicht beeinträchtigt.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und zu bevorzugende Weiterbildungen
der übergeordneten Maßnahmen ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung eines
Ausfuhrungsbeispiels anhand der Zeichnung in Verbindung mit den restlichen Unteransprüchen.
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In der Zeichnung zeigen: Figur 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen
Rollenwechslers in schematischer Darstellung und Figur 2 eine Ansicht der Anordnung
nach Figur 1 von der Beladeseite her gesehen.
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Bei der Herstellung von Druckprodukten auf einer in der Zeichnung
nicht näher dargestellten aber an sich bekannten Rollenrotationsdruckmaschine wird
dieser eine laufende Papierbahn 1 zugeführt, die von mittels eines Rollenwechslers
2 ohne Betriebsunterbrechnung nacheinander zum Einsatz bringbaren Rollen 3 bzw.
4 abgewickelt wird.
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Der dargestellte Rollenwechsler 2 besitzt, wie an besten aus Figur
2 erkennbar ist, zwei durch jeweils zwei einander gegenüberliegende, dornartige
Aufnahmekonen 5 gebildet, übereinander angeordnete Aufnahmeeinrichtungen für jeweils
eine Rolle 3 bzw. 4. Die Rollen 3 bzw. 4 weisen einen durch eine Papphfilse bildeten
Rollenkern 6 auf, der mit seinen Enden auf jeweils zwei Aiifnahmekonen 5 auSnehlrlbal
ist. Um die Aufnahmekonen 5 in und außer Eingriff
mit dem Rollenkern
6 e-incr zugcordncten Rolle bringen zu können, ist jeweils ein A1lfnthmekontts 9
eines zusammengehörigen Sonus)aars in AchsrichtunLr verschiebbar gelagert und mittels
einer etwa durch ein Zylinder-Kolbenaggregat gebildeten Spanneinrichtung 7 verschiebbar.
Sämtliche AuSnahmeMonen sind zur Bewerkstelligung einer einfachen Abwickelbewegung
der Rollen 3 bzw. 4 drehbar gelagert. Die Åufnahmekonen 5 sind über ihre Lagerung
an mit entsprechendem Abstand nebeneinander angeordneten Seitenlrtnden 8 abgestützt.
Der Abstand der Seitenwände 8 entsT)richt der Haschinenbreite der dem Rollenwechsler
2 nachgeorineten Verarbeitungsmaschine. Die Seitenwandungen 8 mit den Aufnahmekonen
5 bilden praktisch einen als Ganzes mit 15 bezeichneten Rollenträger für zwei stationär
übereinander in Stellung bringbare Rollen 3 bzw. 4.
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Den durch jeweils zwei paarweise angeordnete Aufnahmekonen 5 gebildeten
Rollenaufnahmeeinrichtungen sind zum Einlegen von Ersatzrollen Da bzw. 4a bzw. zum
Abnehmen der übrig bleibenden Restrolle einer verbrauchten Rolle Be- und Entladeeinrichtungen
zugeordnet. Diese sind so ausgebildet und angeordnet, daß die Rollenstirnseiten
zur Gewährleistung einer guten Zugänglichkeit der Enden der Rollenkerne 6 freiliegen
und daß jede Rollenaufnahmeeinrichtung durch die jeweils zugeordnete Be- und Entladeeinrichtung
bedienbar ist, wihrend eine in der jeweils anderen Rollenaufnahmeeinrichtung aufgenommene
Rolle abgearbeitet wird. Hierzu ist im dargestellten Ausführungsbeispiel die dem
oberen Aufnahmekonuspaar zugeordnete Be- und Entladeeinrichtung als Kran 9 ausgebildet,
der eine an einem als Seil oder Kette oder dergleichen ausgebildeten Huborgan 10
aufgehängte, die zugeordnete Rolle, hier die obere Er-
satzrolle
3a, umfassende Hubzange 11 aufweist. Die Hubzange 11 ist mittels des Huborgans 10
auf- und abbewegbar und mittels einer das Huborgan 10 aufnehmenden Laufkatze hin-
und herverschiebbar. Die Hub zange 11 ist in an sich benannter Weise so ausgebildet,
daß eine in Hubrichtung angreifende Kraft eine Schließkraft bewirkt. Die dem unteren
Aufnahmekonuspaar zugeordnete Be- und Entladeeinrichtung ist als unterhalb hiervon
angeordnete Hebebühne 12 ausCebildet, die eine mittels eines hier nicht näher dargestellten
Zylinder-Kolbenaggregats heb- und senkbare I,adonlatUform 13 allfllcist, die zur
Bewerkstelligung einer sicheren Rollenaufnahme eine dem Rollenumfang angepaßte Mulde
14 aufweisen kann. Die liadeplattform ist auf Flurniveau absenkbar, so daß die zugeordnete
Ersatzrolle, hier die Ersatzrolle 4a, einfach auf die Ladepla-ttform 13 hinaufgerollt
werden kann.
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Der Rollenwechsel soll im vorliegenden Fall bei Rollenstill stand
stattfinden. Die nach durchgeführtem Rollenwechsel die Bahn neu speisende Rolle
muß daher aus dem Stillstand beschleunigt und auf entsprechende, der Bahngeschwindigkeit
entsprechende Drehzahl gebracht werden.
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Hierzu sind den im Rollenträger 15 des Rollenwechslers 2 aufgenommenen
Rollen 3 bzw. 4 mit ihrem Umfang in Wirkverbindung bringbare, hier einfach als Gurtantriebe
16 ausgebildete Beschleunigungseinrichtungen zugeordnet.
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Die Gurtantriebe 16 bestehen aus einem oder mehreren vorzugsweise
mit Abstand neheneinander angeordneten Gurten 17, die über in einem hier nicht näher
dargestelXten Rahmen gelagerte Umlenkwalzen 18 bzw. 19 geführt sind, von denen eine,
hier die Umlenkwalze 19 antreibbar ist. Der die Umlenkwalzen 18 bzw. 19 jeweils
aufnehmende Rahmen ist um die Achse der angetriebenen Umlenkwalze 19 schwenkbar
in
dern durch die Seitenwanduner,en 8 gebildeten Gestell des Rollenträgers
5 gelagert, was eine Anpassung an den sich ändernden Rollendurchmesser ermöglicht
und gleichzeitig ein Abschwenken beim Abnehmen eines verbrauchten Rollenkerns und
Einlegen einer Ersatzrolle erlaubt.
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Die Gurtantriebe 16 sind hier so angeordnet, daß die Reserverollen
3a baw. 4a ungestört von hinten oben bzw.
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hinten unten in den oben und rückwärtig offenen Rollenträger 15 eingelegt
werden können. Die Gurtantriebe 16 sind hierbei so angeordnet, daß sie mit dem in
der durch Pfeile angedeuteten Bahnlaufrichtung nach vorne weisenden Umfangsabschnitt
jeweils zugeordneten Rolle 3 bzw. 4 zusannenwirken. Zum Antrieb der Gurte 17 können
mit jeweils einer Umlenkwalze zusammenwirkende Antriebsmotoren vorgesehen sein.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel soll der Antrieb von der Maschinenlängswelle
der nicht dargestellten Druckmaschine abgenommen werden, mit der die jeweils angetriebene
Umlenkwalze 19 durch eine zweckmäßig als Magnetpulverkupplung ausgebildeten Beschleunigungskupplung
20 kuppelbar ist.
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Die Gurtantriebe 16 sind von Antriebs- auf Bremsbetrieb umsteuerbar.
Hierdurch ist es möglich, nach Erreichen der vollen Bahngeschwindigkeit mittels
des jeweiligen Gurtantriebs 16 eine unerwünschte Voreilung der laufenden Rolle 3
bzw. 4 zu verhindern und eine vorgegebene Bahnseannung einzuhalten. Ferner ist es
hierbei möglich, eine abgearbeitete Rolle, also eine sogenannte Restrolle, zur Wirchführung
des im Stand durchzuführenden Rollenwechsels atzublemsen. Dasselbe gilt für die
Durchführung eines Notstopps im Falle eines Bahnrisses. Zur UnFerstützung der von
Antriebs- auf Bremsbetrieb umsteuerbaren Gurtantriebe 16 bei Brersbe-trievi ist
im dargestellten Ausührungsbeisoiel jearcils ein Aufnthmekonus 5 eines
eine
Aufnahmeeinrichtung bildenden Konuspaars mit einer steuerbaren Bremseinrichtung
21 verbunden. Hierdurch wird sichergestellt, daß die im Falle eines Notstopps oder
dergleichen im Umfangsbereich einzuleitenden Bremskräfte in solchen Grenzen bleiben,
daß eine Beschädigung der Papierbahn nicht zu befürchten ist. Es wäre aber auch
ohne weiteres denkbar, die erforderlichen Bremsvorgänge mit der Bremseinrichtung
21 allein durchzuführen. In diesem Falle wäre eine Umsteuerbarkeit im Bereich der
Gurtantriebe 16 nicht erforderlich.
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Vielmehr würden diese nach Beendigung der erforderlichen Rollenbeschleunigung
in ihre in Figur 1 oben mit gestrichelten Linien angedeutete und dem unteren Gurtantrieb
zugrunde liegende Ruhestellung zurückgeklappt.
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Der Figur 1 liegt ein Betriebszustand zugrunde, bei der die laufende
Papierbahn 1 von der oberen Rolle 3 abgewickelt wird und die untere Rolle 4 in Wartestellung
ist. Der Durchmesser der die Auslaufbahn la speisenden Rolle 3 wird überwacht. Bei
Erreichen eines vorgegebenen Minimalwerts wird die laufende Rolle 3, in diesem Fall
in Form der Restrolle, bis auf Stillstand abgebremst. Im Anschluß daran wird der
Rollenwechsel eingeleitet. Zur Durchführung des Rollenwechsels wird die Auslaufbahn
1a gekappt. Das hierbei hergestellte hintere Bahnende wird mit dem vorderen Ende
der auf einer neuen Rolle, hier der- unteren Rolle 4 enthaltenen Anschlußbahn Ib
verklebt. Hierzu ist eine im rückwärtigen Bereich des Rollenträgers 15 etwa auf
halber Höhe zwischen cton der oberen Rolle 3 und der unteren Rolle 4 zugeordneten
Aufnnhrnooinrich L;ungen angeordnete Bahnverbindeeinrichtung 22 vorgesehen, die
von der laufenden Pal)icrl di chsotzt wird und die den Anfang der Anschlußbahn Ib,
der mit einem Elebstreifen versehen ist,
in Warte stellung h:ilt.
Die Whnverbindeeinriciitung 22 ist mit einem Anpreßwalzenpaar und mit der von der
oberen Rolle und von der unteren Rolle kommenden Bnhn jeweils zugeordneten, nicht
niher dargestellten Messern versehen. Bei der Einleitung des Rollenwechsels werden
das Anpreßwalzenpaar und das der jeweils zu kappenden Bahn zugeordnete Messer aktiviert.
Die an das hierbei hergestellte hintere Bahnende angeklebte, zunächst in Wartestellung
SiCIl befindende Anschlißbahn Ib wird hierbei automatisch in die Verbinde einrichtung
22 eingezogen. Das Abfalltrum der Auslaufbahn 1a kann durch Zurückdrehen der zugehörigen
Rolle ausgezogen werden.
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Nach Instellungbringen einer Brsatzrolle wird das vordere Ende der
hierauf enthaltenen Bahn als neue Anschlußbahn wieder in Wartestellung gebracht.
Die Bahnverbindeeinrichtung 22 ist daher bezüglich des Bahnverlaufs zweckmäßig symmetrisch
ausgebildet.
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Während des bei Rollenstillstand durchzuführenden Rollenwechsels sollen
Betriebsunterbrechungen unterbleiben. Dem die Rollenaufnahmeeinrichtungen, die Beschleunigungseinrichtungen
und die Bahnverbindeeinrichtung aufweisenden Rollenträger 15 ist daher in Bahnlaufrichtung
ein Bahnspeicher 23 nachgeordnet, der eine bestimmte Bahnlänge enthält und aus dem
die während der Durchführung des Rollenwechsels verarbeitete Bahnlänge entnommen
werden kann. Nach Durchführung des Rollenwechsels wird der entleerte Bahnspeicher
für den nächsten Rollenwechsel wieder befüllt. Im dargestellten Bahnsl)eicher 23
verliuCt die Papierbahn 1 in Form mehrerer, jeweils eine stationäre Walze 24 und
eine Tänzerwalze 25 umschlingender Bahnschleifen.
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Sämtliche Tänzerwalzen 25 sind au£ einem verschiebbar angeordneten
Schieberahmen 26 gelagert, der mittels
eines nic1-lt näher dargestellten
Zylinder-Kolbenaggregats zum Entleeren bzw. zum Füllen des Bahn speichers gegenüber
den stationären Walzen 24 heb- bzw. senkbar ist.
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Am Ausgang des Bahnspeichers 23 ist eine Zugwalzenpaarung 27 vorgesehen,
welche die Papierbahn 1 mit vorgegebener Geschwindigkeit aus dem Bahnspeicher 23
ab-.
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zieht. Die Zugwalzenpaarung 27 ist zweckmäßig mit der Maschinenlängswelle
verbunden. Der Verlauf der die Bahnverbindeeinrichtung 22 verlassenden Bahn führt
zwischen dem der oberen Rolle 3 und dem der unteren Rolle 4 zugeordneten Bereich
des Rollentrcigers 15 hindurch. Im Bereich des Bahnspeichereingangs bzw. Rollenträ;erausgangsist
daher eine etwa auf Höhe der Bahnverbinde einrichtung 22 angeordnete Bahnleitwalze
28 angeordnet.