DE3311656A1

DE3311656A1 - Vorrichtung zur zerkleinerung von hausmuell und aehnlichen materialien

Info

Publication number: DE3311656A1
Application number: DE19833311656
Authority: DE
Inventors: Alfred Dipl.-Ing. Eisenmann (FH), 8510 Fürth
Original assignee: KIENER-PYROLYSE GESELLSCHAFT fur THERMISCHE ABFALLVERWERTUNG MBH; KIENER PYROLYSE; Kiener Pyrolyse Gesellschaft Fuer Thermische Abfallverwertung Mbh 7000 Stuttgart
Current assignee: Kraftwerk Union-Umwelttechnik 7000 Stuttgart GmbH
Priority date: 1983-03-30
Filing date: 1983-03-30
Publication date: 1984-10-11

Description

Vorrichtung zur Zerkleinerung von Hausmüll und ähnlichen
Materialien Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Zerkleinerung von Hausmüll und ähnlichen Materialien mit einer in einem Trichtergehäuse angeordneten Rotorschere.
Bei verschiedenen Behandlungsverfahren, beispielsweise bei der Müll--Pyrolyse, muß der Müll auf eine vorgegebene Stückigkeit von z. B. 10 cm Kantenlänge zerkleinert werden, bevor er den verschiedenen thermischen Behandlungsstufen zugeführt wird. Zu diesem Zweck werden sog. Rotorscheren verwendet, die im Eintrags- oder Austragstrichter von Zwischenbunkern angeordnet werden können. Die Rotorscheren bestehen aus zwei gegensinnig umlaufenden Rotoren mit ineinander greifenden Brechwerkzeugen, die ausreichend stabil sind, um auch Metallteile, Keramikgegenstände, Glasformkörper usw. auf die vorgegebene Stückigkeit zu zerkleinern. Aufgrund ihrer konstruktiven Auslegung und ihrer relativ geringen Drehzahlen können diese Rotorscheren jedoch flexible und/ oder hochelastische Materialien nicht zerkleinern, weil sie eine Brechwirkung und keine hierfür notwendige Schneidwirkung ausüben. Im normalen Hausmüll sind beträchtliche Anteile an derartigen flexiblen Materialien, wie beispielsweise Plastikfolien in Form von Plastiktüten, Fäden, Garne, Textilien usw., enthalten, die nur teilweise zerrissen die Rotorschere durchlaufen und in nachfolgenden Behandlungsstufen,/ beispielsweise in den Eintragsschleusen von Schwelaggregaten und Brennkammern, Schwierigkeiten bereiten können.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur Zerkleinerung von Müll und ähnlichen Materialien zu schaffen, mit welcher nicht nur die harten grobstückigen Bestandteile, sondern auch die flexiblen leichteren Müllbestandteile auf das vorgegebene Maß zerkleinert werden können.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß seitlich unter dem Austrag der Rotorschere ein schnellaufendes Schneid- und Häckselwerk vorgesehen ist und daß an der gegenüberliegenden Austragsseite ein Gebläse angeordnet ist, dessen Luftstrom etwa quer zum ausgetragenen Gut der Rotorschere zum Schneid- und Häckselwerk hin gerichtet ist.
Die aus der-Rotorschere teilweise zerrissen austretenden flexiblen Gebilde, beispielsweise Fäden, Garne, Kunststoff-Folien etc., werden durch den quer zum Fallstrom des zerkleinerten Mülls gerichteten Luftstrom seitlich herausbewegt und gelangen in den selbsttätig einziehenden Eintrag des Schneid- und Häckselwerkes. Da diese flexiblen Gebilde relativ weich und damit schneidfähig sind, können die mit Messern besetzten Rotoren des Schneid- und Häckselwerks mit hohen Drehzahlen umlaufen ohne die Gefahr von Beschädigungen durch spezifisch schwerere Metallteile, Steine oder Scherben im Austrag.
Gemäßeiner zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung mündet der Austrag des Schneid- und Häckselwerkes in einen gesonderten Fallschacht, der sich parallel neben dem an den Austrag der Rotorschere anschließenden *) in der Bunl<ertechnik und Fördereinrichtungen Fallschacht für das spezifisch schwerere zerkleinerte Gut erstreckt.
Eine andere zweckmäßige Ausgestaltung zeichnet sich dadurch aus, daß zwischen dem Austrag der Rotorschere und dem Eintrag des Schneid-und Häckselwerkes verstellbare Leitplatten vorgesehen sind, um die Intensität und Richtung des Luftstromes verändern zu können und unerwünschte Wirbelbildungen zu vermeiden.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung im einzelnen beschrieben.
Der Müll gelangt aus einem geschlossenen Behälter über einen Trichter 1 mit einer - nicht dargestellten - Stopfvorrichtung in eine Rotorschere 2, die aus zwei in einem Trichtergehäuse 3 gegensinnig in Richtung der Pfeile A umlaufenden Brechwalzen 4, 5 besteht. Diese Brechwalzen 4, 5 weisen ineinander greifende Zerkleinerungswerkzeuge auf, deren Flugkreis strichpunktiert dargestellt ist.
Unterhalb des Austragstrichters 6 der Rotorschere ist an der Einmündung in einen Fallschacht 7 an der einen Seite ein Gebläse 8 montiert, das einen kräftigen Luftstrom in Richtung der Pfeile B etwa quer zu dem Fallstrom aus der Rotorschere erzeugt. An der dem Gebläse 8gegenüberliegenden Seite ist ein Schneid- und Häckselwerk 9 seitlich neben dem Fallschacht 7 angeordnet, dessen Gehäuse gegenüber der Atmosphäre abgedichtet ist und in einen parallel zum Fallschacht 7 verlaufenden Schacht 11 übergeht. Eine die beiden vertikalen Schächte 7 und 11 trennende Zwischenwand 12 weist an ihrem oberen Ende einen Stromteiler 13 auf. Das Schneid- und Häckselwerk 9 besteht aus zwei gegenläufig in Richtung der Pfeile C hochtourig umlaufenden Messerwalzen 14, 15, deren Messer seitlich gegeneinander versetzt angeordnet sind und eine Schneidwirkung auf das Gut ausüben.
Am unteren Ende des Fallschachtes ist ein Anschlußstutzen 16 für die Abluft vorgesehen, der - ebenso wie der Ansaugstutzen des Gebläses 8 - an das Abluftsystem der Müllverwertungsanlage angeschlossen ist.
Um den in das Schneid- und Häckselwerk 9 eingetragenen Strom an leichten flexiblen Materialien einstellen zu können, ist am Austragstrichter 6 der Rotorschere 2 im Eintragsbereich 17 des Schneid- und Häckselwerks 9 ein Schieber 18 vorgesehen, der über einen - nicht dargestellten -Antrieb in Längsrichtung verstellt werden kann. Eine weitere Verstellmöglichkeit besteht durch Regelung des Gebläseantriebes und durch Verstellen des Stromteilers 13.
Die vorstehend beschriebene Zerkleinerungsvorrichtung arbeitet wie folgt: Der durch den Trichter 1 ggf. mittels einer Stopfvorrichtung zugeführte Müll wird zwischen den Brechwalzen 4, 5 der Rotorschere 3 auf eine Stückigkeit von z. B. maximal 10 bis 15 cm Kantenlänge gebrochen und fällt durch den Austragstrichter 6 in den oberen Teil des Fallschachtes 7. Der etwa quer gerichtete Luftstrom des Gebläses 8 bewirkt, daß die leichten Bestandteile, insbesondere flexible zähe Gebilde, seitlich aus dem Fallstrom herausbewegt und in den Eintragsbereich 17 des Schneid-und Häckselwerkes eingeführt werden. Der grobstückige spezifisch schwere Anteil des zerkleinerten Mülls fällt ohne wesentliche seitliche Ablenkung durch den Fallschacht 7 hindurch. Die leichten Bestandteile durchlaufen das Schneid- und Häckselwerk, wobei beispielsweise Fäden, Textilien, Kunst stoff-Folien usw., zerschnitten und in den Fallschacht 11 ausgetragen werden.
Durch Vorsehen des Gebläses 8 und des Schneid- und Häckselwerkes stromab der Rotorschere wird somit einerseits eine Sortierwirkung nach Größe und spezifischem Gewicht und ein zusätzliches Zerschneiden der leichten zusammenhängenden Müllbestandteile erreicht.
Die Erfindung ist nicht auf die dargestellte Ausführung beschränkt.
So kann beispielsweise das Gebläse 8 weggelassen werden, wenn im Abluftsystem der Müllverwertungsanlage ein ausreichend hoher Überdruck herrscht, um einen quer gerichteten Luftstrom in Richtung der Pfeile B zu erzeugen. Fcrner können statt der Messerwalzen 14, 15 des Schneid-und Häckselwerkes andere zum Zerkleinern von weichen, zähen Gebilden geeignete Vorrichtungen eingesetzt werden.

Claims

Ansprüche kontinuierlichen LVorrichtung zur/Zerkleinerung von Hausmüll und ähnlichen Materialien einer in einem Trichtergehäuse angeordneten Rotorschere, dadurch gekennzeichnet daß seitlich unter dem Austrag (6) der Rotorschere (2) ein schnellaufendes Schneid- und Häckselwerk (9) vorgesehen ist und daß an der gegenüberliegenden Austragsseite ein Gebläse (8) angeordnet ist, dessen Luftstrom (B) etwa quer zum ausgetragenen Gut der Rotorschere (2) zum Schneid- und Häckselwerk (9) hin gerichtet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der jeweilige Austrag der Rotorschere (2) und des Schneid- und Häckselwerkes (9) in je einen gesonderten Fallschacht (7, 11) ausmünden.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem trichterförmigen Austrag (6) der Rotorschere (2) und dem Eintrag (17) des Schneid- und Häckselwerkes verstellbare Leitelemente (13, 18) vorgesehen sind.