DE3309797A1 - Verfahren und anlage zum herstellen nahtloser rohre - Google Patents
Verfahren und anlage zum herstellen nahtloser rohreInfo
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Description
- 4 Beschreibung:
Die Erfindung betrifft zunächst ein Verfahren zum Herstellen
nahtloser Rohre, bei dem Blöcke durch Schrägwalzen über Stopfenstangen einer Lochwalzstraße in Längsrichtung zentrisch
gelocht, anschließend an einem Endabschnitt zumindest teilweise verschlossen und dann von Dornstangen durch Rollenkaliber
einer Stoßbank hindurchgestoßen und zu einer Rohrluppe umgeformt werden.
Bei einem bekannten Verfahren dieser Art (DE-PS 30 21 940)
wird nach dem Lochen der Blöcke auf der Lochwalzstraße der
diese zuerst verlassende vordere Endabschnitt jedes Hohlblocks durch Kumpeln derart umgeformt, daß die auf der Lochwalzstraße
zunächst entstandene durchgehende Längsbohrung an diesem vorderen Endabschnitt im Durchmesser reduziert und somit·
teilweise verschlossen ist. Dieser teilweise verschlossene vordere Endabschnitt dient zur Abstützung der Dornstangenstirnfläche
beim anschließenden Stoßvorgang.
Das vorstehende bekannte Verfahren hat den Nachteil, daß eine Kümpelpresse vorgesehen werden muß und diese nur diskontinuierlieh
arbeiten kann und den sonst kontinuierlichen Verfahrensablauf stört. Außerdem ist es beim Kumpeln erforderlich, daß
die Wanddicke im Bereich der Ankümpelung ausreichend dick gewählt wird, damit beim Stoßen die erforderliche Stoßkraft von
der Stirnfläche der Dornstange auf den Hohlblock übertragen werden kann. Eine derart massive Ankümpelung mit dicker Wand
nimmt aber eine erhebliche Zeit in Anspruch und mindert deshalb die Leistungsfähigkeit einer nach diesem Verfahren arbeitenden
Anlage . Eine Verkürzung der Zeit, die für das Kumpeln benötigt wird, ist möglich, wenn man den Kümpelvqrgang weniger
intensiv durchführt, also den Hohlblockendabschnitt beim Kumpeln weniger stabil gestaltet. Dann besteht jedoch die Gefahr,
daß diese schwächere Ankümpelung dem Druck der Dornstange
beim Stoßvorgang nicht standhält, sondern durchstoßen wird. Darüber hinaus können beim Kumpeln Materialschäden an dem
Hohlblock im Bereich des gekuppelten Endabschnittes auftreten
und ferner kann sich beim Kumpeln der Werkstoff derart
abkühlen und damit verfestigen, daß es beim anschließenden Stoßvorgang zu Schäden an der Stoßbank, insbesondere an deren
Rollen und Rollengerüsten, kommen kann. Außerdem wird bei dem bekannten Verfahren der vordere Endabschnitt des Hohlblocks
gekümpelt, so daß dieser und der ohnehin ausgefranste hintere Endabschnitt später abgetrennt und verschrottet werden müssen,
was das Ausbringen einer so arbeitenden Anlage erheblich reduziert. Würde man den hinteren Endabschnitt ankümpeln, so müßte
man diesen wegen seiner ausgefransten Ausbildung vorher schöpfen und nach dem Ankümpeln und Stoßen nochmals, weil vor
dem Weiterverarbeiten beide Längsbohrungsenden offen sein müssen. Man ist deshalb bei dem bekannten Verfahren stets gezwungen,
zweimal ein Stück des Hohlblocks bzw. der Rohrluppe abzutrennen und zu verschrotten, was einen erheblichen Materialverlust
bedeutet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem auf das Kumpeln
mittels einer Kümpelpresse verzichtet und mit dem eine höhere Leistung bei verbesserter Wirtschaftlichkeit erzielt werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß beim
Schrägwalzen an den hinteren Endabschnitten der Blöcke jeweils eine kurze, radial nach außen und/oder nach innen vorstehende
Wandverdickung angewalzt wird, welche, wenn sie nach außen vorsteht,
in einem nachfolgenden Umformvorgang nach innen in die Längsbohrung hineingeformt und beim anschließenden Stoßen als
Abstützung für die Dornstangenstirnfläche verwendet wird.
Hierdurch wird erreicht, daß bereits beim Schrägwalzen die als stabile Anlage für die Dornstangenstirnfläche benötigte
kurze Wandverdickung entsteht und keine besondere Kümpelvorrichtung zur Herstellung dieser Wandverdickung benötigt wird.
Bei dem ohnehin notwendigen Schrägwalzen läßt sich die Wandverdickung in relativ einfacher Weise dadurch erzeugen, indem
man die Schrägwalzen der Lochwalzstraße kurz vor Erreichen des hinteren Blockendes schnell in radialer Richtung um ein der
notwendigen Wandverdickung entsprechendes Maß in radialer Richtung auseinanderfährt, so daß sich die radial nach außen und/
oder innen vorstehende Wandverdickung bildet. Es besteht deshalb die Möglichkeit, daß sich die Wandverdickung bei diesem
Vorgang auch nach innen in die Längsbohrung des Hohlblocks hinein auswirkt, weil beim Schrägwalzen das Maß der Aufweitung
der Längsbohrung, um welches der Bohrungsdurchmesser größer
als der größte Stopfendurchmesser der Stopfenstange wird, abhängig ist von der gewalzten Wanddicke des Hohlblocks. Wird
diese Wanddicke durch das radiale Verstellen der Schrägwalzen nach außen größer, dann verringert sich die Aufweitung„der
Längsbohrung, so daß es bei entsprechenden Abmessungen auch zu
einer Wandverdickung nach innen in die Längsbohrung hinein kommen kann.
Vorteilhaft ist hierbei, daß die mit dem Kumpeln verbundenen
oben erwähnten Nachteile vermieden werden und vor allem, daß der hintere Endabschnitt nicht mehr ausfranst und infolgedessen
nur einmal, nämlich nach dem Stoßen, geschöpft werden muß, was eine erhebliche Materialeinsparung bewirkt, das Ausbringen erhöht
und die Wirtschaftlichkeit verbessert. 30
Die nach außen vorstehende Wandverdickung soll erfindungsgemäß vollständig nach innen in die Längsbohrung hineingeformt werden,
um später als Abstützung für die Dornstangenstirnfläche zu dienen. Für diesen Umformvorgang benötigt man keine Kümpel-35
presse oder eine andere zusätzliche Einrichtung, sondern
dieser Umformvorgang erfolgt erfindungsgemäß zusammen mit
einem anderen ohnehin erforderlichen Verfahrensschritt und mittels ohnehin vorhandener Einrichtungen. So kann man nach
einem vorteilhaften Merkmal der Erfindung die nach außen vor-,
stehenden Wandverdickungen der Blöcke nach dem Lochwalzen beim anschließenden Durchlaufen einer Hohlblock- oder Kalxbrierwalzstraße
in die Längsbohrung hineinformen. Derartige Walzstraßen dienen sonst nur dazu, die Stoßbank zu entlasten
und dieser Hohlblöcke mit verschiedenen Abmessungen zuzuführen.
Wird eine solche Hohlblock- oder Kalxbrierwalzstraße jedoch nicht verwendet, so besteht nach einem weiteren Merkmal der
Erfindung die Möglichkeit, daß die nach außen vorstehenden Wandverdickungen der Blöcke nach dem Lochwalzen beim anschliessenden
Durchlaufen des oder der einlaufseitigen Gerüste der Stoßbank in die Längsbohrung hineingeformt werden, bevor in
den weiteren Gerüsten der eigentliche Stoßvorgang durchgeführt
wird. Dabei besitzt beispielsweise das erste Gerüst der Stoßbank eine derart große Kaliberöffnung, daß diese im wesentlichen
nur die radial nach außen vorstehende Wandverdickung erfaßt und nach innen in die Längsbohrung des Hohlblocks hineindrückt.
Erst in den nachfolgenden Kalibern der Stoßbank wird der Außendurchmesser und die Wanddicke des Hohlblocks, wie im
Stoßbankverfahren üblich, reduziert, wobei die Dornstange über ihre Stirnfläche und die Wandverdickung des Hohlblocks diesen
antreibt.
Darüber hinaus ist es auch möglich, daß die nach außen vorstehe-nden
Wandverdickungen der Blöcke nach dem Lochwalzen, jedoch vor dem Einstoßen in das oder die einlaufseitigen Gerüste der
Stoßbank von einer die Blöcke beim Dornstangeneinschub fixierenden
Klemmeinrichtung der Stoßbank in die Längsbohrung hineingeformt werden. Auf diese Weise spart man einen zusätzlichen
* · ψ m
Verfahrensschritt, weil das ohnehin notwendige Fixieren
des Hohlblocks beim Einschieben der Dornstange gleichzeitig auch ein Hineinformen der nach außen vorstehenden Wandverdickung
in die Längsbohrung ist. Die Wandverdickung bildet auch hierbei die erforderliche stabile Abstützung für die
Dornstange, so daß in allen Gerüsten der Stoßbank eine normale Querschnittsabnahme benutzt werden kann und ein Stößvorgang
in herkömmlicher Weise durchführbar ist.
Die Erfindung betrifft auch eine Anlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens mit einer Schrägwalzen besitzenden
Lochwalzstraße, einer Umformeinrichtung für die Wandverdickungen und einer Stoßbank. Eine solche Anlage, bei der
jedoch als Umformeinrichtung eine Kümpelpresse verwendet wird, zeigt bereits die DE-PS 30 21 940. Demgegenüber kennzeichnet
sich die erfindungsgemäße Anlage dadurch, daß die Schrägwalzen
der Lochwalzstraße kurz vor dem Walzen des auslaufenden Blockendes
schnell auf eine größere KaliberÖffnung einstellbar sind.
Mit einer in dieser Weise ausgebildeten Lochwalzstraße läßt sich die gewünschte Wandverdickung ohne Verwendung einer zusätzlichen
Einrichtung, wie beispielsweise einer Kümpelpresse, erreichen.
Als Umformeinrichtung für die Wandverdickungen, welche die Aufgäbe
hat, die nach außen vorstehenden Wandverdickungen in die Längsbohrungen der Hohlblöcke hineinzudrücken, kann nach einem
weiteren Merkmal der Erfindung eine Hohlblock- oder Kalibrierwalzstraße der Lochwalzstraße nach- und der Stoßbank vorgeordnet
sein. Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung
können als Umformeinrichtung für die Wandverdickungen das oder die ersten Gerüste der Stoßbank dienen, deren Kaliber aus angetriebenen
Walzen gebildet sind, die eine vergrößerte Kaliberöffnung besitzen, welche' dem wegen der Wand verdickung' vergrösserten
Außendurchmesser der Blöcke entsprechen. Im allgemeinen werden die Gerüste von Stoßbänken nicht motorisch angetrieben.
was sich jeäoch im vorliegenden Fall wegen des Umformens der
Wandverdickungen zumindest beim ersten Gerüst empfiehlt. In aller Regel kommt man mit einem Antrieb für das erste Gerüst
der Stoßbank aus. Lediglich in extremen Fällen empfiehlt es sich, auch das zweite Gerüst der Stoßbank mit angetriebenen
Walzen zu versehen. Zweckmäßigerweise hält man die Durchmesserabnahme in diesen ersten Gerüsten der Stoßbank gering,
so daß zuerst nur die nach außen sich erstreckende Wandverdickung nach innen umgeformt wird. Die Kaliberöffnung des,
eventuell auch der ersten Gerüste sollte dabei geringfügig größer sein als der Außendurchmesser des Hohlblockes hinter
dem voreilenden Endabschnitt mit der Wandverdickung. Dies hat
den Vorteil, daß während des weiter fortgeschrittenen Stoßvorganges der Hohlblock nicht in der Lage ist, das oder die ersten
Gerüste der Stoßbank anzutreiben, so daß in vorteilhafter Weise verhindert wird, daß der Antrieb dieser ersten Gerüste und der
Dornstangenantrieb gegeneinander arbeiten.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung läßt sich als Umformeinrichtung
für die Wandverdickungen eine den gelochten Block beim Einschieben der Dornstange fixierende Klemmeinrichtung vorsehen.
Eine Klemmeinrichtung ist bei den bekannten Stoßbänken ohnehin vorhanden, um ein Einschieben der Dornstange in den
Hohlblock vor Beginn des eigentlichen Stoßvorganges durchführen zu können. Diese Klemmeinrichtung wird erfindungsgemäß ohne
nennenswerten Mehraufwand als Umformeinrichtung für die Wandverdickungen gestaltet und benutzt, so daß vor dem Einführen des
Hohlblockes in das erste Gerüst die nach innen umgeformten Wandverdickungen eine einwandfreie und stabile Anlage für die
Stirnfläche der Dornstange bilden.
In den Zeichnungen ist die Erfindung anhand, von zwei Ausführung
sbe is pie le n dargestellt.
Es zeigen: .· -
Figur 1 eine schematische Darstellung der .
erfindungsgemäßen Verfahrensschritte; Figur 2 eine Anlage zur Durchführung des Verfahrens
gemäß Figur 1 in der Draufsicht; Figur 3 eine schematische Darstellung einer anderen
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens;
Figur 4 eine Anlage zur Durchführung des Verfahrens gemäß Figur 3 in der Draufsicht.
In Figur 1 ist mit 1 eine LochwaIzstraße bezeichnet, welche
durch Schrägwalzen 2 und eine Stopfenstange 3 symbolisiert wird. Ein Block 4, der von links nach rechts die Lochwalzstraße 1
passiert, wird in bekannter Weise dabei zu einem Hohlblock 5 umgewandelt, der im Längsschnitt rechts neben der Lochwalzstraße
1 dargestellt ist. Deutlich erkennbar sind an dem links dargestellten hinteren Endabschnitt des Hohlblocks 5 Wandverdickungen
6, welche dadurch entstanden sind, daß die Walzen 2 der Lochwalzstraße 1 in radialer Richtung um ein bestimmtes
Maß auseinandergefahren worden sind, als der hintere Endabschnitt des Blocks 4 bzw. des Hohlblocks 5 gewalzt wurde. Wenn
der Hohlblock 5 die Lochwalzstraße 1 verlassen hat, werden die Walzen 2 wieder in ihre in Figur 1 dargestellte Ausgangsposition
zurückgestellt, so daß der nächste Block 4 in gleicher Weise gewalzt werden kann.
Der Hohlblock 5 wird anschließend in einer Hohlblock- oder Kalibrierwalzstraße 7 gewalzt, die mehrere Walzkaliber besitzt.
In dieser Hohlblock- oder Kalibrierwalzstraße 7 wird der Hohlblock
5 üblicherweise in seinem Außendurchmesser reduziert und es besteht auf diese Weise die Möglichkeit, aus einer Größe
des Blocks 4 verschieden große Hohlblöcke 5 zu erzeugen, um ein größeres Walzprogramm verwirklichen zu können. Diese bekannte
Hohlblock- oder Kalibrierwalzstraße 7 wird bei dem er-
- 11 *-
findungsgemäßeη Verfahren darüber hinaus dazu benutzt, um die
Wandyerdickungen 6 der Hohlblöcke 5 nach innen in die mit 8 bezeichnete Längsbohrung hineinzuformen. Da die Wandverdickungen
6 am hinteren Endabschnitt der Hohlblöcke 5 ange-5 ordnet sind, entstehen'Tceine Greifprobleme beim Einlaufen der
Hohlblöcke 5 in die Hohlblock- oder Kalibrierwalzstraße 7. Das Ergebnis ist in Figur 1 rechts daneben dargestellt. Dort
ist ein bereits gewalzter Hohlblock 5 dargestellt, bei dem die Wandverdickung 6 nach innen hineingeformt ist.
In den in dieser Weise gewalzten Hohlblock 5 wird anschließend eine Dornstange 9 eingeschoben, was in aller Regel bereits auf
einer Stoßbank lO erfolgt, die in Figur 1 symbolisch durch einige Rollenkaliber dargestellt ist. Die Dornstange 9 drückt
den Hohlblock 5 durch diese Rollenkaliber hindurch, wobei sie sich stirnseitig an den Wandverdickungen 6 abstützt, die nach
. innen in die Längsbohrung 8 hineinragen. Nach dem Stoßen wird, wie allgemein üblich, die Dornstange 9 aus der dann vorhandenen
Rohrluppe herausgezogen und der hintere Endabschnitt mit der Wandverdickung 6 abgetrennt. Es erfolgt dann eine nicht
dargestellte Weiterverarbeitung, beispielsweise in einem Streckreduzierwalzwerk.
In Figur 2 ist mit 11 ein Knüppellager bezeichnet, von dem aus die Knüppel einer Blocksäge 12 zugeführt werden, wo sie in
Blöcke 4 der gewünschten Länge unterteilt werden. Sie gelangen dann in einen Ofen 13, in dem sie ihre WaIztemperatür erhalten.
■ An-der Entnahmestation des Ofens 13 ist eine Blockzentriervorrichtung
14 angeordnet, welche die Mitte des Blockquerschnittes markiert, um ein einwandfreies Einlaufen der Blöcke 4 in die
nachgeschaltete Lochwalzstraße 1, insbesondere ein zentrisches .-- Walzen der Längsbohrung 8, sicherzustellen. Die Spitze der
Stopfenstange 3 (siehe Figur 1) wird durch die Markierung der Blockzentriervorrichtung 14 zentriert und es erfolgt der be-.
- 12 -
reits beschriebene Walzvorgang vom Block 4 zum Hohlblock 5.
Die Stopfenstange 3 wird danach zusammen mit ihrem Widerlager 15 zurückgezogen. Der dadurch von der Stopfenstange
befreite Hohlblock bewegt sich über eine Quertransporteinrichtung 16 zu der Hohlblock- oder Kalibrierwalzstraße 7.
Dort wird der Hohlblock 5, wie bereits beschrieben, im Durchmesser reduziert und die Wandverdickung 6 in die Längsbohrung
8 hineingeformt. Der Hohlblock 5 erreicht so einen Tisch 17 einer Stoßbank 10, wo eine Dornstange 9 in den Hohlblock
5 eingeschoben wird, bevor der eigentliche Stoßvorgang in der Stoßbank 10 erfolgt. Der Stoßbank lO ist ein Dornstangenumlauf
19 zugeordnet, über den die Dornstangen.9 bereitgestellt werden, nachdem sie hinter der Stoßbank 10 von
einem Lösewalzwerk 20 von der Rohrluppe gelöst und mit Hilfe einer Dornstangenausziehvorrichtung 21 aus der Rohrluppe herausgezogen
worden sind.
Eine Schopfsäge 22 trennt dann die Wandverdickungen 6 von den
Rohrluppen ab, bevor diese in einen Nachwärmofen 23 gelangen, von wo aus sie erneut auf Walztemperatur gebracht in einem
Streckreduzierwalzwerk 24 zu Fertigrohren weiterverarbeitet werden. Eine fliegende Säge 25 unterteilt die Fertigrohre in
Fertigrohrabschnitte, bevor sie über einen Auslaufrollgang 26
auf ein Kühlbett 27 gelangen und dort abgekühlt werden. Mit Hilfe einer Kaltsäge 28 ist ein weiteres Unterteilen und
Schöpfen möglich, bevor die fertiggestellten Rohre dann über einen Auslauf rollgang 29 Sammelmulden 30 zum Abtransport zulaufen.
Das in Figur 3 dargestellte Verfahren entspricht weitgehend Figur 1, weshalb auch dieselben Bezugszeichen verwendet worden
sind. Der wesentliche Unterschied besteht darin,-daß das Walzen in der Hohlblock- oder Kalibrierwalzstraße 7 entfällt und
daß der Hohlblock 5 hinter dem Lochwalzwerk 1 unmittelbar der
35 '
- 13 -
Stoßbank lO zugeführt wird. Zu diesem Zeitpunkt ist die
Wandverdickung 6 am Hohlblock 5 noch nach außen gerichtet, sodaß die Dornstange 9 mit ihrer vorderen Stirnfläche keine
Abstützung findet. Es bestehen dann zwei Möglichkeiten, die
beide in Figur 3 dargestellt sind. Zum ersten wird das einlaufseitig erste Gerüst 31 der Stoßbank Io bzw. seine Walzen
wie bei einer Walzstraße motorisch angetrieben. Die Kaliberöffnung dieses ersten Gerüstes 31 ist so groß bemessen, daß
die Wandverdickung 6 erfaßt und nach innen umgeformt werden
lö kann, ohne daß.Greifprobleme auftreten. Die Walzen dieses
ersten Gerüstes 31 übernehmen dann die Funktion der Hohlblockoder Kalibrierwalzstraße 7 gemäß Figur 1 und 2 und formen die
Wandverdickung 6 in die Längsbohrung 8 hinein. Der Antrieb der Stoßbank 10 über die Dornstange 9 wird dann so gesteuert, daß
eine nennenswerte Vorschubkraft erst einsetzt, wenn der voreilende
Endabschnitt des Hohlblocks 5 die Walzen des ersten Gerüstes 31 bereits passiert hat. Dann findet die Stirnfläche
der Dornstange 9 Widerstand an der dann nach innen ragenden
Wandverdickung 6 und der Stoßvorgang kann in herkömmlicher Weise durchgeführt werden.
Die erwähnte zweite Möglichkeit besteht darin, daß vor dem Einstoßen
des Hohlblocks 5 in das erste Gerüst 31 der Stoßbank mit Hilfe einer Klemmeinrichtung 32 die Wandverdickung 6 in
die Längsbohrung 8 hineingedrückt und daß erst dann die Dornstange
9 in den Hohlblock 5 eingeführt wird. Eine Klemmeinrichtung 32 ist auch bei bekannten Stoßbankanlagen vorhanden, aber
sie dient nur zum Festhalten des Hohlblocks 5 beim Einführen der Dornstange 9. Erfindungsgemäß wird diese Klemmeinrichtung
zum Umformen der Wandverdickung 6 von außen nach innen verwendet. Dann brauchen die Walzen des ersten Gerüstes 31 nicht
angetrieben zu sein. Darüber hinaus kann man auch" beide vorerwähnten
Möglichkeiten miteinander kombinieren.
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Der Endabschnitt mit der Wandverdickung 6 wird erfindungsgemäß
nur einmal, und zwar nach dem Stoßen, von der so erzeugten Rohrluppe 33 abgeschnitten. Der beim Lochwalzen vordere
Endabschnitt bleibt ungeschopft.
5'
5'
Figur 4 unterscheidet sich von Figur 2 im wesentlichen nur dadurch, daß die Hohlblock- oder Kalibrierwalzstraße 7 fehlt
und die Quertransporteinrichtung 16 direkt zum Einlegetisch der Stoßbank lO führt.
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Claims (8)
- Verfahren und Anlage zum Herstellen nahtloser Rohre Patentansprüche jjl„J Verfahren zum Herstellen nahtloser Rohre, bei dem Blöcke durch Schrägwalzen über Stopfenstangen einer Lochwalzstraße in Längsrichtung zentrisch gelocht, anschließend an einem Endabschnitt zumindest teilweise verschlossen und dann von Dornstangen durch Rollenkaliber einer Stoßbank hindurchgestoßen und zu einer Rohrluppe umgeformt werden, d a durch gekennzeichnet, daß beim Schrägwalzen an den hinteren Endabschnitten der Blöcke jeweils eine kurze, radial nach außen und/oder nach innen vorstehende Wandverdickung angewalzt wird, welche, wenn sie nach außen vorsteht, in einem nachfolgenden ümformvorgang nach innen in die Längsbohrung hineingeformt und beim anschließenden Stoßen als Abstützung für die Dornstangenstimfläche verwendet wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die nach außen vorstehenden Wandverdickungen der Blöcke nach dem Lochwalzen beim anschließenden Durchlaufen einer Hohlblock- oder Kalibrierwalzstraße in die Längsbohrung hineingeformt werden.
- 3«, Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- ζ e i c h η e t, daß die nach außen vorstehenden Wandverdickungen der Blöcke nach dem Lochwalzen beim anschließenden Durchlaufen des oder der· einlaufseitigen Gerüste der Stoßbank in die Längsbohrung hineingeformt werden, bevor in den weite-Geoehäftshaus: NeustraBe 69 - 4010 Hilden - Telefon (021 03) 7900· - Telex 8581686 frko. d.— 2 —ren Gerüsten der eigentliche Stoßvorgang durchgeführt wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennze ichne t, daß die nach außen vorstehenden Wandverdickungen der Blöcke nach dem Lochwalzen, jedoch vor dem Einstoßen in das oder die einlaufseitigen Gerüste der Stoßbank von einer die Blöcke beim Dornstangeneinschub fixierenden Klemmeinrichtung der Stoßbank in die Längsbohrung hineingeformt werden.
10 - 5. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder einem der folgenden mit einer Schrägwalzen besitzenden Lochwalzstraße, einer Umformeinrichtung für die Wandverdickungen und einer Stoßbank, dadurch gekennzeichnet, daß die Schrägwalzen (2) der Lochwalzstraße (1) kurz vor dem Walzen des auslaufenden Blockendes schnell auf eine größere Kaliberöffnung einstellbar sind.
- 6. Anlage nach Anspruch 5, dadurch gekenn-ζ e i c h η e t, daß als Umformeinrichtung für die Wandverdickungen (6) eine Hohlblock- oder Kalibrierwalzstraße (7) der Lochwalzstraße (1) nach- und der Stoßbank (10) vorgeordnet ist.5
- 7. Anlage nach Anspruch 5, dadurch gekennze ichne t, daß als Umformeinrichtung für die Wandverdickungen (6) das oder die ersten Gerüste (31) der Stoßbank (lo) dienen, deren Kaliber aus angetriebenen Walzen gebildet sind, die eine vergrößerte KaliberÖffnung besitzen, welche dem wegen der Wandverdickung vergrößerten Außendurchmesser der Blöcke entsprechen.ft *— 3 —
- 8. Anlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Umformeinrichtung für die Wandverdickungen (6) eine den gelochten Block (5) beim Einschieben der Dornstange (9) fixierende Klemmeinrichtung (32) vorgesehen ist.
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