DE3309363C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Stevenrohrdichtung für eine Propel­ lerwelle eines Schiffsantriebs mit

• - einem fest auf der Propellerwelle sitzenden Ringgehäuse mit Ringflansch
• - einem innerhalb des Ringgehäuses axial verschiebbaren Gleitring, der durch Schraubenfedern, die sich am Ringgehäuse abstützen, an einem schiffsfesten Gleitring dichtend angepreßt wird und der gegenüber dem Ringgehäuse gegen Verdrehen gesichert ist,
• - einer zwischen Ringgehäuse und axial verschiebbarem Gleitring angeordneten ringförmigen Dichtung.

Eine derartige Stevenrohrdichtung ist aus der DE-PS 1 67 792 be­ kannt. Diese Dichtung erlaubt innerhalb der Dichtung Ausgleichsbewe­ gungen in axialer Richtung.

Im Schiffsbetrieb - Einbaugenauigkeit, Beladungs- und Belastungs­ bedingungen - kann es jedoch zusätzlich zu radialen Bewegungen und zu Schiefstellungen der Propellerwelle gegenüber dem festen Gleitring kommen, so daß dann durch teilweises Aufklaffen des Dichtspaltes Gleitflüssigkeit austreten kann.

Aufgabe der Erfindung ist es eine solche Ausbildung einer Dichtung der genannten Art, daß sich radiale Verschiebungen und Schiefstellun­ gen der Propellerwelle innerhalb des Heckspants nicht auf einen mit der Propellerwelle drehenden Gleitring der Dichtung übertragen.

Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß

• - der feststehende Gleitring mit Spiel gegenüber der Propellerwelle unmittelbar an einem Heckspant gehalten ist,
• - der Gleitring ein radiales Spiel gegenüber der Propellerwelle und dem Ringgehäuse aufweist und zwischen einer Außenschulter des mit der Propellerwelle drehenden Gleitringes und einer Innenschulter am Fuß des Ringflansches des Ringgehäuses eine trichterförmige Dichtung angeordnet ist,
  die eine radiale Relativverschiebung zwischen Ringgehäuse und Gleitring zuläßt.

Die Erfindung unterscheidet sich insofern vom Stand der Technik, als sich der sich mit der Propellerwelle drehende und radial und axial verschiebbare Gleitring mittels der nachgiebigen Dichtung in ra­ dialer Richtung verschieben kann. Infolgedessen kann sich die Propel­ lerwelle innerhalb dieses beweglichen Gleitrings, der fest auf der Dichtfläche des schiffsfesten Gleitrings aufliegt, verschieben und schiefstellen. Verschiebungen und Schiefstellungen der Propellerwelle beeinträchtigen also nicht die Dichtigkeit und den Sitz der jeweili­ gen Dichtfläche zwischen den Gleitringen. Der schiffsfeste Gleitring ist in dem Heckspant fest in den Durchgang für das Stevenrohr eingebaut.

Bei einer Dichtung, wobei das Ringgehäuse einen sich von der Pro­ pellernabe weg erstreckenden Ringflansch und der Gleitring einen L- förmigen Querschnitt aufweisen, ist vorgesehen, daß der Ringflansch und ein einen kleineren Durchmesser aufweisender Ansatz des L-förmi­ gen Gleitrings sich so weit überlappen, daß ein Ringraum zur Aufnahme der trichterförmigen Dichtung gebildet wird.

Ferner sieht die Erfindung vor, daß sich die Dichtung an der Außenschulter des Gleitrings und an der Innenschulter des Ringgehäu­ ses abstützt.

Eine Ausführungsform der Erfindung wird im folgenden unter Bezug­ nahme auf Fig. 1 erläutert, die einen Halbschnitt durch eine Steven­ rohrdichtung einer Propellerwelle darstellt.

Eine Propellerwelle 1 trägt an ihrem Stirnende (linksseitig in der Zeichnung der Fig. 1) eine fest aufgespannte Propelleranordnung 2. Eine Stevenrohrdichtung für die Propellerwelle ist zwischen der Propelleranordnung 2 im Bereich des Außenumfangs der Propellerwelle 1 und einem Heckspant 3 angeordnet.

Ein Ringgehäuse 4 ist über den Außenumfang der Propellerwelle 1 geschoben. An das Stirnende im inneren Umfangsbereich schließt ein­ stückig angeformt ein Ringflansch an, der in eine Ringschulter 2 a der Propelleranordnung 2 fest eingepaßt ist. Ein O-Ring 5 sitzt zwischen dem Ringgehäuse 4 und der Propellerwelle 1. Das Ringgehäuse 4 dreht sich mit der Propellerwelle 1. An dem Ringgehäuse 4 ist außerdem ein­ stückig ein sich in axialer Richtung nach rückwärts erstreckender Ringflansch 4 a angeformt. Ein sich mit der Propellerwelle 1 drehender und radial und axial verschiebbarer Gleitring 6 hat einen L-Quer­ schnitt. Dieser Gleitring kann radial geteilt sein. Ein Ringansatz 6 a mit kleinerem Durchmesser erstreckt sich am Stirnende in axialer Rich­ tung und umschließt am Außenumfang die Propellerwelle 1. Dieser Ring­ ansatz 6 a erstreckt sich unterhalb des Ringflansches 4 a des Ringgehäu­ ses 4 und steht einer Innenumfangsfläche dieses Ringflansches gegen­ über. Eine Dichtung 7 aus einem nachgiebigen Material wie Gummi hat im wesentlichen eine Trichterform. Diese Dichtung 7 ist zwischen einer Außenschulter 6 b des Gleitrings 6 und einer Innenschulter 4 b am Fuß des Ringflansches 4 a des Ringgehäuses 2 angeordnet. Schrauben­ druckfedern 8 sitzen in Bohrungen 4 c am Innenteil des Ringgehäuses 4 und wirken auf einen Haltering 9. Die Schraubendruckfedern sind in Um­ fangsrichtung unter gleichen Winkelabständen angeordnet. Der Halte­ ring 9 ist in den Ansatz 6 a des Gleitrings 6 eingesetzt. Damit span­ nen die Schraubendruckfedern 8 den Gleitring 6 in axialer Richtung nach rückwärts vor.

Der Gleitring 6 ist radial in zwei Teile geteilt, die jeweils durch einen Bolzen 10 zusammengehalten werden. Nasen 6 e, die über die äußere Umfangsfläche radial vorstehen, greifen in eine Nut 4 d ein, die am Stirnende des Ringflansches 4 a des Ringgehäuses 4 in axialer Richtung ausgebildet ist. Jede Nase 6 e bildet mit der zugehörigen Nut 4 d eine Mitnahmevorrichtung 11 zur Übertragung der Drehbewegung von dem Ringgehäuse 4 auf den Gleitring 6.

Ein schiffsfest angeordneter Gleitring 12 ist ebenso wie der sich mit der Propellerwelle 1 drehende Gleitring 6 in zwei Hälften geteilt. Der Gleitring 12 ist mittels eines O-Rings 14 luftdicht in eine Ringschulter 13 a eines weiteren Ringgehäuses 13 eingesetzt, das an dem Heckspant 3 befestigt ist. An dem Gleitring 12 ist einstückig ein Auge 12 a angeformt, das eine Stoßstelle zur Befestigung von zwei Halbringen mittels eines Bolzens 15 bildet. Das Auge 12 a greift in eine Nut 13 c am Außenende eines Flansches 13 b der einstückig in axia­ ler Richtung und stirnseitig von dem Ringgehäuse 13 vorsteht und eine Feststellvorrichtung 16 im Bereich dieses Auges bildet. Die Feststell­ vorrichtung 16 verhindert eine Drehung des schiffsfest angeordneten Gleitrings 12 zusammen mit dem Gleitring 6.

Die beschriebene Stevenrohrdichtung für eine Propellerwelle kann den Eintritt von Seewasser in einen Maschinenraum a und den Austritt von Öl aus dem Maschinenraum verhindern. Dieses ist durch die abdich­ tende Gleitfläche 17 zwischen dem Gleitring 6 und dem feststehenden Gleitring 12 möglich. Der Gleitring 6 sitzt jedoch beweglich und lose auf der Propellerwelle 1 und ist infolge der Nachgiebigkeit der trich­ terförmigen Dichtung 7 aus einem nachgiebigen Material wie Gummi indi­ rekt an der Propellerwelle 1 festgehalten. Wenn sich dann die Propel­ lerwelle infolge der Schiffsbewegung gegenüber dem Heckspant 3 oder dem Heck verschiebt, kann der Gleitring 6 in ausreichendem Maße die­ ser Bewegung nachfolgen. Diese Ausgleichsmöglichkeit wird durch Ver­ schiebung sowohl in axialer Richtung als auch in radialer Richtung er­ möglicht. Da außerdem der Gleitring 6 durch die Schraubendruckfedern 8 in axialer Richtung an die Gleitfläche 17 gedrückt wird, lassen sich diese Ausgleichseigenschaften gegenüber einer axialen Versetzung auch durch die Schraubendruckfedern 8 erreichen. Die normalerweise verwendeten Schraubendruckfedern 8 bestehen aus Metall. Die Schrauben­ druckfedern 8 sind gegenüber Seewasser durch die Dichtung 7 ge­ schützt, die zwischen dem Gleitring 6 und dem Ringgehäuse 4 nach der obigen Beschreibung angeordnet ist. Infolgedessen braucht man auf die Korrosionsbeständigkeit keine besondere Rücksicht zu nehmen. Außerdem besteht keine Möglichkeit, daß Fremdstoffe des Seewasser an den Schraubendruckfedern anhaften.

Der Gleitring 6 hat einen im wesentlichen L-förmigen Querschnitt und eine große Wandstärke an der Stirnseite mit großem Durchmesser. Im einzelnen umfaßt der Gleitring 6 eine abdichtende Gleitfläche 17 an der Stirnfläche mit großem Durchmesser. Normalerweise wird die ge­ nannte Stirnfläche durch Läppen feinbearbeitet, um die Oberflächenge­ nauigkeit und dadurch die Wirksamkeit der Abdichtung zu erhöhen. An­ dererseits muß jedoch die abdichtende Gleitfläche 17 immer in einem guten Schmierzustand gehalten werden.

Claims (4)

1. Stevenrohrdichtung mit

• - einem fest auf der Propellerwelle sitzenden Ringgehäuse mit Ringflansch
• - einem innerhalb des Ringgehäuses axial verschiebbaren Gleitring, der durch Schraubenfedern, die sich am Ringgehäuse abstützen, an einem schiffsfesten Gleitring dichtend angepreßt wird und der gegenüber dem Ringgehäuse gegen Verdrehen gesichert ist,
• - einer zwischen Ringgehäuse und axial verschiebbarem Gleitring angeordneten ringförmigen Dichtung,

dadurch gekennzeichnet, daß

• - der feststehende Gleitring (12) mit Spiel gegenüber der Propel­ lerwelle (1) unmittelbar an einem Heckspant (3) gehalten ist,
• - der Gleitring (6) ein radiales Spiel gegenüber der Propellerwelle (1) und dem Ringgehäuse (4) aufweist und zwischen einer Außen­ schulter (6 b) des mit der Propellerwelle (1) drehenden Gleitrin­ ges (6) und einer Innenschulter (4 b) am Fuß des Ringflansches (4 a) des Ringgehäuses (4) eine trichterförmige Dichtung (7) ange­ ordnet ist,
  die eine radiale Relativverschiebung zwischen Ringgehäuse (4) und Gleitring (6) zuläßt.

2. Dichtung nach Anspruch 1, wobei das Ringgehäuse einen sich von der Propellernabe weg erstreckenden Ringflansch und der Gleitring einen L-förmigen Querschnitt aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß der Ringflansch (4 a) und ein einen kleineren Durchmesser aufweisender Ansatz (6 a) des L-förmigen Gleitrings (6) sich so weit überlappen, daß ein Ringraum zur Aufnahme der trichterförmigen Dichtung (7) gebil­ det wird.

3. Dichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Dichtung (7) an der Außenschulter (6 b) des Gleitrings (6) und an der Innenschulter (4 b) des Ringgehäuses (4) abstützt.