DE3310900C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Dichtung für eine Heckschraubenwel
le nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Eine Dichtung der gattungsgemäßen Art ist aus der DE-OS 22 26
796 bekannt. Die beiden radialen Gleitflächen auf gegenüberliegenden
Seiten des feststehenden Gleitrings bereiten erhebliche Ausrichtpro
bleme. Jede Gleitfläche muß die Druckdifferenz zwischen dem Schiffsin
nenraum und dem Außenraum, also gegenüber dem Seewasser aufnehmen.
Die beiden erforderlichen Dichtringe machen den Aufbau dieser Dich
tung zusätzlich kompliziert.
Die DE-OS 23 50 497 beschreibt eine Stevenrohrabdichtung mit
Umfangsdichtflächen und insgesamt drei Radialdichtringen. Dabei sind zwei Radial
dichtringe zwischen dem Schiffsaußenraum und einem inneren Druckraum
der Stevenrohrdichtung, der ständig mit einem definierten Öldruck beaufschlagt ist, angeordnet. Der durch diese beiden beabstandeten Dichtringe gebildete
Ringraum dient zur Aufnahme von Leckflüssigkeit.
Die dritte Dichtung ist zwischen dem inneren Druckraum und dem Schiffs
innenraum angeordnet.
Aufgabe der Erfindung ist die Verbesserung der Ausrichtung von
radialen Gleitflächen einer Dichtung der genannten Art.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale im kennzeichnenden Teil
des Anspruchs 1 gelöst.
Die Erfindung unterscheidet sich insofern vom Stand der Technik,
als gemeinsame radiale Gleitflächen vorgesehen sind. Diese Gleitflä
chen sind in metallischen Gleitringen ausgebildet und infolgedessen
sehr verschleißfest. Die Gleitflächen sind in radialer Richtung ge
teilt und nehmen zwischen sich eine Ringnut zu Entlastungszwecken
auf. Hierdurch wird die Ausrichtung der Gleitflächen nicht
beeinträchtigt.
In einer Weiterbildung sieht die Erfindung vor, daß eine Ringlippen
dichtung auf der Innenseite der Ringnut angeordnet ist. Dadurch er
reicht man eine Verringerung des Ausleckens des Schmiermittels von
der Hochdruckseite.
Damit die Ringlippendichtung hohen Belastungen standhalten kann, zeigt
die Lippe der Ringlippendichtung von der Heck
schraubenwelle nach außen.
Zur Verbesserung der Abdichtung sieht die Erfindung vor, daß an
einem der Gleitringe ein zusätzlicher Belag aus Gleitlagerwerkstoff
angeordnet ist.
Ausführungsformen der Erfindung werden im folgenden unter Bezug
nahme auf die Zeichnungen erläutert, in denen darstellt
Fig. 1 einen Halbschnitt durch eine Dichtung einer Heck
schraubenwelle,
Fig. 2 eine Halbstirnansicht eines drehbaren und ver
schiebbaren Gleitrings,
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III in Fig. 2,
Fig. 4 eine Halbseitenansicht des drehbaren und verschieb
baren Gleitrings,
Fig. 5 bis 7 jeweils vergrößerte Ansichten eines Haupt
teils einer Stirnfläche des feststehenden Gleit
rings und
Fig. 8 einen Halbschnitt einer Dichtung einer Heckschrau
benwelle nach einer weiteren Ausführungsform der
Erfindung.
Nach Fig. 1 trägt eine Heckschraubenwelle 1 an ihrem Stirnende
(linksseitig in der Zeichnung der Fig. 1) eine fest aufgespannte
Schraubennabe 2. Eine Dichtung für die Heckschraubenwelle ist zwi
schen der Schraubennabe 2 im Bereich des Außenumfangs der Heckschrau
benwelle 1 und einem Heckspant 3 angeordnet.
Ein Ringgehäuse 4 ist auf die Heckschraubenwel
le 1 geschoben. An das Stirnende im inneren Umfangsbereich schließt sich
einstückig angeformt ein Ringflansch an, der in eine Ringschulter 2 a
der Schraubennabe 2 fest eingepaßt ist. Ein O-Ring 5 sitzt zwischen
dem Ringgehäuse 4 und der Heckschraubenwelle 1. Das Ringgehäuse 4
dreht sich mit der Heckschraubenwelle 1. An dem Ringgehäuse 4 ist
außerdem einstückig ein sich in axialer Richtung nach rückwärts er
streckender Ringflansch 4 a angeformt. Ein
Gleitring 6 sitzt mit Spiel auf der Heckschraubenwelle und
hat einen L-Querschnitt. Dieser Gleitring kann in radialer
Richtung geteilt sein, wie noch im einzelnen erläutert wird.
Ein Ringansatz 6 a mit kleinerem Durchmesser erstreckt sich am Stirnen
de in axialer Richtung und umschließt am Außenumfang die Heckschrau
benwelle 1. Dieser Ringansatz 6 a greift unter den Ringflansch 4 a des
Ringgehäuses 4 und steht einer Innenumfangsfläche dieses Ringflan
sches gegenüber. Eine Packung 7 aus einem elastischen Material wie z. B.
Gummi hat eine trichterförmige Form. Diese Packung 7
ist zwischen einer Außenschulter 6 b des Gleitrings 6 und
einer Innenschulter 4 b am Fuß des Ringflansches 4 a des Ringgehäuses 2
angeordnet. Jeweils eine Schraubendruckfeder sitzt zwischen einer
Ringnut 4 c am Innenteil des Ringgehäuses 4 und einem Haltering 9. Die
erforderliche Anzahl von Schraubendruckfedern ist auf dem Umfang
in gleicher Winkelteilung angeordnet. Der Haltering 9 ist in den
Ansatz 6 a des Gleitrings eingesetzt. Damit drücken die
Schraubendruckfedern 8 den Gleitring 6 in axialer Richtung
gegen den Heckspant 3.
Nach den Fig. 2 bis 4 ist der Gleit
ring 6 in radialer Richtung in zwei Teile geteilt. Augen 6 d mit einer
großen Wandstärke sind in gleichen Abständen an der Stirnfläche eines Ab
schnitts 6 c mit großem Durchmesser angeformt. Es sind acht Augen 6 d
in dem Ausführungsbeispiel vorgesehen. Zwei Augen 6 d, die einander
symmetrisch unter Winkeln von 180° gegenüberstehen, bilden
Stoßstellen für die Halbringe und sind radial in zwei Teile geteilt, die
jeweils mittels eines Bolzens 10 zusammengehalten werden. Das Auge 6 d,
entsprechend einer Stoßstelle, besitzt am Außenumfang eine Nase 6 e,
die über die äußere Umfangsfläche des Teils 6 c nach außen vorsteht.
Diese Nasen 6 e greifen in eine Nut 4 d ein, die am Stirnende des Ring
flansches 4 a des Ringgehäuses 4 in axialer Richtung ausgebildet ist.
Jede Nase 6 e bildet mit der zugehörigen Nut 4 d eine formschlüssige Mitnehmervorrich
tung 11 zur Übertragung der Drehbewegung von dem Ringgehäuse 4 auf
den Gleitring 6.
Ein fest angeordneter Gleitring 12 ist ebenso wie der
Gleitring 6 in zwei Hälften geteilt. Der Gleitring 12 ist mittels
eines O-Rings 14 luftdicht in eine Ringschulter 13 a eines weiteren
Ringgehäuses 13 eingesetzt, das an dem Heckspant 3 befestigt ist. An
dem Gleitring 12 ist einstückig ein Auge 12 a angeformt, das eine Stoß
stelle zur Befestigung von zwei Halbringen mittels eines Bolzens 15
bildet. Das Auge 12 a greift in eine Nut 13 c am Außenende eines Flan
sches 13 b der einstückig in axialer Richtung und stirnseitig von dem
Ringgehäuse 13 vorsteht und eine weitere Mitnehmervorrichtung 16 im
Bereich dieses Auges bildet. Die Mitnehmervorrichtung 16 verhindert
eine Drehung des fest angeordneten Gleitrings zusammen mit dem
Gleitring 6. In der Gleitfläche des feststehenden Gleitrings 12
ist eine Ringnut 12 b ausgebildet, in die ein Verbindunsdurchgang 12 c
mündet, der etwa im Mittelteil der Gleitfläche ausgebildet ist und
sich zu einem entsprechenden Teil in der Fußfläche öffnet. Der Verbin
dungsdurchgang 12 c erstreckt sich in axialer Richtung und öffnet sich
nach der gegenüberliegenden Stirnfläche auf der Rückseite des fest
angeordneten Gleitrings 12. Der Verbindungsdurchgang hat Verbindung
mit einer Öffnung 13 e eines Rücklaufkanals 13 d des Gehäuses 13. Eine
Rücklaufleitung 17 für Leckflüssigkeit schließt sich an dem Verbindungs
durchgang 12 c an und ist über eine Pumpe 18 im Maschinenraum längs
der Leitung "A" mit einem Rücklaufbehälter 19 verbunden.
Die beschriebene Dichtung kann den Eintritt von Seewasser in
einen Maschinenraum a und den Austritt von Öl aus dem Maschinenraum
verhindern. Dieses ist durch die abdichtende Gleitfläche 20 zwischen
dem Gleitring 6 und dem feststehenden Gleitring 12 möglich.
In Abhängigkeit von verschiedenen Bedingungen wie Oberflächeneigen
schaften der Stirnflächen beider Gleitringe 6 und 12 sowie an der
Gleitfläche 20 anliegendem Seewasser- bzw. Öldruck dringt sowohl Seewasser
als auch Öl allmählich in die abdichtende Gleitfläche 20 ein und bil
det eine Ursache für eine große Leckage aufgrund des Ausleckens über
eine lange Zeitdauer. Jedoch ist nach der obigen Beschreibung die
Ringnut 12 b in der Stirnfläche des feststehenden Gleitrings 12 ausge
bildet und die Rücklaufleitung 17 für die Leckflüssigkeit führt von der
Ringnut 12 b ins Schiffsinnere. Infolgedessen wird alle eingedrungene
Leckflüssigkeit über die Rücklaufleitung 17 wiedergewonnen, so daß
keine Möglichkeit für ein Auslecken oder Einlecken besteht. Innerhalb
der Rücklaufleitung 17 wird Leckflüssigkeit unter der Wirkung einer
Pumpe 18 in den Rücklaufbehälter 19 gefördert. Man läßt Seewasser und
Öl stehen. Diese Stoffe trennen sich infolge von Unterschieden der
Dichte innerhalb des Rücklaufbehälters 19. Nach der Trennung wird das
Seewasser nach Außenbord abgelassen, während das Öl in der Maschine
wieder benutzt wird oder als Abfallöl vernichtet wird. Andererseits
kann die Rücklaufleitung 17 über eine Pumpe 18 und die Leitung "B"
nach Fig. 1 in einen Ölabscheider 21 angeschlossen werden, damit See
wasser und Öl unmittelbar getrennt werden können. Die getrennten Stof
fe können in die Rücklaufleitung 19 eingegeben werden.
Innerhalb der vorliegenden Heckschraubenwellendichtung werden
Seewasser und Maschinenöl, die in die abdichtende Gleitfläche 20 ein
gedrungen sind, aus der Ringnut 12 b ins Schiffsinnere zurückgeleitet.
Infolgedessen zeigt diese Dichtung eine ausgezeichnete Dichtwirkung.
Diese Rückleitung und Rückgewinnung ist darüber hinaus geplant, so
daß es nicht erforderlich ist, das Eindringen von Seewasser und Öl in
die abdichtende Gleitfläche 20 vollständig auszuschließen. Die abdich
tende Gleitfläche 20 kann durch die eingedrungenen Leckflüssigkeiten
in einem guten Gleitzustand gehalten werden. Die radiale Lage der
Ringnut 12 b innerhalb der Stirnfläche des feststehenden Gleitrings 12
ist nicht genau festgelegt. Jedoch kann diese Ringnut 12 b an einer
Stelle vorgesehen sein, die ein Drittel von der Innenumfangsseite,
also der Ölseite der Maschine, liegt, wobei die Stirnfläche in drei
Abschnitte in radialer Richtung unterteilt ist.
Der Gleitring 6, der einstückig mit den Augen 6 d ge
formt ist, hat einen im wesentlichen L-förmigen Querschnitt und eine
große Wandstärke an der Stirnseite des Teils 6 c mit großem Durchmes
ser. Im einzelnen umfaßt der Gleitring 6 eine abdichtende
Gleitfläche 20 an der Stirnfläche auf der Seite des Teils 6 c mit gro
ßem Durchmesser, wie bereits erwähnt. Normalerweise wird die genannte
Stirnfläche durch Läppen feinbearbeitet, um die Oberflächengenauig
keit und dadurch die Wirksamkeit der Abdichtung zu erhöhen. Anderer
seits muß jedoch die abdichtende Gleitfläche 20 immer gut
geschmiert sein. Der Gleitring 6 erfüllt die
se Forderung. Wenn infolge Gleitens zwischen dem
Gleitring 6 und dem feststehenden Gleitring 12 eine Erwärmung auf
tritt, überträgt sich diese Erwärmung allmählich auf den gesamten
Gleitring 6. Da jedoch der Gleitring 6 einige
in Umfangsrichtung ausgerichtete Augen 6 d aufweist, wird dadurch eine
unterschiedliche Wärmedehnung zwischen einem
Abschnitt im Bereich der Augen 6 d und einem Abschnitt außerhalb die
ses Bereichs der Augen 6 d bewirkt, so daß durch eine geringfügige
Verspannung eine Wellenbildung innerhalb der
abdichtenden Gleitfläche 20 auftritt. So wird
die Ausbildung eines
Schmiermittelfilms in diesem Bereich begünstigt und
dadurch die Lebensdauer
erhöht.
Bei dieser Ausführungsform ist der Gleitring 6
lose auf die Heckschraubenwelle 1 aufge
paßt und wird durch die Nachgiebigkeit der trichterförmigen Packung 7
indirekt an der Heckschraubenwelle 1 festgehalten. Die Packung 7
besteht aus einem elastischen Material wie z. B. Gummi. Auch wenn sich die
Heckschraubenwelle 1 infolge der Bewegung des Schiffs oder aufgrund
anderer Einflüsse gegenüber dem Heckspant 3 bzw. dem Heckteil ver
schiebt, kann sich die Packung 7 ausreichend in axialer und radialerRichtung verschieben, so daß der
Gleitring an der abdichtenden Gleitfläche 20 anliegt. Unterstützt wird die Dichtwirkung
dadurch, daß außerdem der Gleitring
6 durch die Schraubendruckfedern 8 in axialer Richtung gegen den Heck
spant vorgespannt ist.
Eine zwangsweise Einleitung von Flüssigkeiten (Seewasser und Maschinenöl) in
die abdichtende Gleitfläche 20 gewährleistet
eine außerordentlich gute Wirksamkeit der Abdichtung und auch eine
große Lebensdauer. Diese zwangsweise Einleitung
kann durch Anbringen
von langgestreckten Nuten 21, Eindrückungen 22 oder Kerben 23 inner
halb von Stirnfläche des feststehenden Gleitrings 12 nach den Fig. 5
bis 7 sichergestellt werden.
Fig. 8 zeigt eine zweite Ausführungsform der Erfindung, die le
diglich hinsichtlich der Abweichungen von der zuvor beschriebenen
Ausführungsform erläutert ist. Bei dieser Ausfüh
rungsform ist eine Ringlippendichtung 24 mit einer Druckaufnahmeflä
che 24 a auf der Innenseite (a) innerhalb der Ringnut 12 b des festste
henden Gleitrings 12 angeordnet, damit man eine bessere Abdichtung
gegenüber der Maschinenseite erzielt. Ein Belag 25 aus einem Gleitla
gerwerkstoff ist auf die Stirnfläche des feststehenden Gleitrings 12
aufgebracht.
Die Ringnut ist in der Stirnfläche des feststehenden Gleitrings
ausgebildet. Die Rücklaufleitung für die Leckflüssigkeit schließt sich an
die Bodenfläche der Ringnut auf der Schiffsinnenseite an. Falls erforderlich
wird die Ringlippendichtung 24 mit einer Druckaufnahmefläche
auf der Schiffsinnenseite innerhalb der Ringnut angeordnet. Mit die
ser Anordnung kann Flüssigkeit, die in die abgedichtete Gleitfläche
eingedrungen ist, ins Schiffsinnere zurückgeführt und wiedergewonnen
werden. Man erhält eine ausgezeichnete Dichtwirkung. Auch falls
Schmiermittel oder andere Flüssigkeiten zusätzlich zur Schmierung in die abdichtende
Gleitfläche 20 eingeleitet werden, können diese Flüssigkeiten mittels Ölabscheider
getrennt und gesammelt werden. So kann man die Verunreinigung von Seewasser nahe
zu vollständig ausschließen. Infolgedessen ist die vorliegende Erfin
dung umweltfreundlich.
Claims (4)
1. Dichtung für eine Heckschraubenwelle mit Ölbadabdichtung, mit
einem an einem Heckspant gehaltenen, feststehenden Gleitring und
einem direkt oder indirekt mit der Heckschraubenwelle gekoppelten,
drehbaren Gleitring, wobei zwischen den radialen Gleitflächen an dem
feststehenden Gleitring eine ringförmige Leckflüssigkeitskammer vorge
sehen ist, von der eine Leckflüssigkeits-Rücklaufleitung in den
Schiffsinnenraum führt, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitringe in
einer Stirnfläche die abdichtenden radialen Gleitflächen (20) bilden
und daß die Leckflüssigkeitskammer als Ringnut (12 b) ausgebildet ist.
2. Dichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Ringlippendichtung (24) auf der Innenseite der Ringnut (12 b) angeord
net ist.
3. Dichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lip
pe (24 a) der Ringlippendichtung (24) von der Heckschraubenwelle (1)
nach außen zeigt.
4. Dichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß an einem der Gleitringe (6, 12) ein zusätzlicher Belag
(25) aus Gleitlagerwerkstoff angeordnet ist.
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