DE19502467A1 - Gleitringdichtung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Gleitringdichtung mit einem Gleitring und einem Gegenring, welche je über einen elastischen Dichtring axial zueinander verspannbar sind und wobei die Dichtringe etwa in der gleichen Radialebene angeordnet sind.

Das Anwendungsgebiet gattungsgemäßer Gleitringdichtungen ist besonders dort zu finden, wo Betriebsbedingungen mit höchsten Verschleißbeanspruchungen herrschen. So werden beispielsweise Triebachsen von schweren Baumaschinen mit derartigen Sonderkonstruktionen von Gleitringdichtungen abgedichtet, da diese Maschinen hohem Verschleiß durch Staub, Sand, Schlamm oder Steine ausgesetzt sind.

Die US PS 3 452 995 zeigt eine gattungsgemäße Gleitringdichtung. Gleit- und Gegenring werden über konische Spannflächen auf denen elastomere Dichtringe in Form von O-Ringen ruhen zueinander verspannt. Auch bei Sondermaschinen geht der Trend zur möglichst kompakten Bauweise über, was dazu führt, daß dem Hersteller von Gleitringdichtungen immer engere Einbauräume zugestanden werden. Die US PS 3 452 995 trägt diesem Gedanken Rechnung, indem die Dichtringe in der gleichen Radialebene angeordnet sind, so daß eine axial niedrige Bauweise erzeugt wird. Nachteilig erweist sich hierdurch, daß die radiale Höhe der Gleitringdichtung sich erhöht, wodurch der Einbauraum in radialer Richtung sich erweitert.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Gleitringdichtung im Hinblick auf eine kompaktere Bauform zu verbessern.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß mindestens einer der Dichtringe des Gleit- und/oder Gegenringes als Zugfeder ausgebildet ist. Auf diese Weise kann auf eine konische Spannfläche für die als Druckfeder wirkenden üblichen Dichtringe verzichtet werden. Das System wird in radialer Richtung kompakter, ohne daß Einbußen im Hinblick auf die Dichtfunktion hingenommen werden müssen.

Vorzugsweise weisen alle Dichtringe der Gleitringdichtung die gleiche Federkraft auf, dadurch ist das gesamte Dichtsystem ausbalanciert, wie es bei bekannten Bauformen üblich ist. Das heißt, trotz der extrem kompakten Bauform verfügt die Gleitringdichtung über eine weiche Federcharakteristik. Die Zugfeder besteht, einem weiteren Gedanken der Erfindung gemäß, aus elastomerem Werkstoff und ist mit einem Gehäuse verbunden.

Überdies ist es vorteilhaft, wenn die Zugfeder und Gleit- oder Gegenring durch Vulkanisation miteinander verbunden sind, dabei können im Verbindungsbereich Durchbrüche angeordnet sein, um so zusätzlich eine formschlüssige Verbindung zu erzeugen.

Die Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispieles in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher erläutert. Es zeigt:

Fig. 1 eine erfindungsgemäße Gleitringdichtung in eingebautem Zustand.

Die in der Fig. 1 dargestellte Gleitringdichtung besteht aus einem Gleitring (1) und einem Gegenring (2) welche über elastische Dichtringe (3, 4) axial zueinander verspannt sind. Im eingebauten Zustand stützt sich der Gleitring (1) über den Dichtring (3) auf einem Maschinenteil (5) ab. Die Umfangsflächen des Gleitringes (1) und des Maschinenteiles (5) sind konisch ausgebildet, so daß der Dichtring (3) eine Druckkraft in Richtung Gegenring erzeugt. Der Gegenring (2) ist mit einem elastomeren Dichtring (4) in Form einer Zugfeder verbunden. Die Zugfeder (4) ist am Gegenring (2) und an einem Gehäuse (6) anvulkanisiert. Zur besseren Haftung sind am Gegenring (2) Durchbrüche (7) vorhanden, durch die das elastomere Material der Zugfeder (4) sich erstreckt. Über das Gehäuse (6) erfolgt eine Verbindung des Gegenringes (2) mit einer Radnabe (8). Die Federkraft der Zugfeder (4) wirkt in Richtung des Gleitringes (1) und ist in der Größe gleich der Federkraft des Dichtringes (3). Zum Schutz vor Beschädigungen von außen weist das Gehäuse (6) einen radial gerichteten Schenkel (9) auf. Zugfeder (4) und Dichtring (3) liegen in der gleichen radialen Ebene, so daß neben der kurzen radialen Bauhöhe auch eine kurze axiale Bauhöhe erzeugt wird, wodurch eine insgesamt kompakte Bauform entsteht. Denkbar wäre es auch, daß der Gleitring (1) ebenfalls mit einer Zugfeder versehen ist oder daß der Gleitring (1) eine Zug- und der Gegenring (2) eine Druckfeder aufweist.

Claims (6)

1. Gleitringdichtung mit einem Gleitring und einem Gegenring welche je über einen elastischen Dichtring axial zueinander verspannbar sind und wobei die Dichtringe etwa in der gleichen Radialebene angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einer der Dichtringe (3, 4) des Gleit- und/oder Gegenringes (1, 2) als Zugfeder ausgebildet ist.

2. Gleitringdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtringe (3, 4) die gleiche Federkraft aufweisen.

3. Gleitringdichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet daß die Zugfeder (4) aus elastomerem Werkstoff besteht und mit einem Gehäuse (6) verbunden ist.

4. Gleitringdichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (6) einen radial gerichteten Schenkel (9) aufweist.

5. Gleitringdichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß Zugfeder (4) und Gleit- oder Gegenring (1, 2) durch Vulkanisation miteinander verbunden sind.

6. Gleitringdichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Gleit- oder Gegenring (1, 2) im Verbindungsbereich der Zugfeder (4) Durchbrüche (7) aufweist.