DE3308917C2 - Verfahren und Anordnung zur Herstellung von hydraulisch gebundenen Preßgutplatten - Google Patents
Verfahren und Anordnung zur Herstellung von hydraulisch gebundenen PreßgutplattenInfo
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Abstract
Verfahren zur Herstellung von hydraulisch gebundenen Preßgutplatten, wobei Preßgut aus Span- und/oder Fasermaterial, Zement und Anmachwasser, ggf. mit Zusätzen, zu Preßgutrohplatten geformt, die Preßgutrohplatten unter Zwischenlage von Preßblechen mit über die freien Kanten der Preßgutrohplatten vorstehendem Freirand gestapelt sowie im Stapel unter einem Vorhärtungsdruck zusammengehalten werden, der in den Preßgutplatten bei homogener Porenverteilung ein Porenvolumen freiläßt. Es werden Preßbleche verwendet, die als Wärmeleitplatten ausgeführt sind und deren Freirand als Wärmetauscher mit dem Heißwasser wechselwirkt. Die Preßgutrohplatten werden im Stapel einem Vorhärtungsdruck von 100 bis 400 N/cm2 so ausgesetzt, daß ein für eine Wasseraufnahme von 1 bis 10 Gew.-% ausreichendes Porenvolumen freibleibt. Der Stapel wird in strömendes Heißwasser eingetaucht, und die Temperatur der Preßgutrohplatten im Stapel bei der Vorhärtung wird über die einstellbare Temperatur des Heißwassers gesteuert oder geregelt. Eine zur Durchführung des Verfahrens eingerichtete Anlage besitzt einen Heißwasservorrat, der als Tauchbecken ausgeführt ist, in welches zumindest ein Stapel mit Hilfe einer als Kran ausgeführten Einrichtung für die Manipulation der Stapel eintauchbar ist. Das Tauchbecken besitzt eine Umwälzvorrichtung sowie eine Heiz- und Kühlvorrichtung für das Heißwasser, dessen Menge ausreicht, um über die als Wärmeleitbleche und Wärmetauscherrand ausgeführten ...
Description
Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf ein Verfahren zur Herstellung von hydraulisch gebundenen
Preßgutplatten,
wobei Preßegut aus Span- und/oder Fasermaterial, Zement und Anmachwasser, ggf. mit Zusätzen, zu
Preßgutrohplatten geformt, die Preßgutrohplatten unter Zwischenlage von Preßblechen mit über die
freien Kanten der Preßgutrohplatten vorstehendem Freirand gestapelt sowie im Stapel unter einem
Vorhärtungsdruck zusammengehalten werden, der in den Preßgutrohplatten bei homogener
Porenverteilung ein Porenvolumen freiläßt,
wobei ferner die freien Kanten der Preßgutrohplatten im Stapel während einer vorgegebenen Vorhärtungszeit
der Einwirkung von Heißwasser ausgesetzt und die Preßgutrohplatten unter Wasseraufnahme durch die
Poren zu Preßgutvorplatten vorgehärtet werden, welche Preßgutvorplatten danach drucklos zu den Preßgutplatten
weiter ausgehärtet werden. — Es versteht sich, daß bei der Herstellung solcher Preßgutplatten das
Preßgut homogen aufbereitet wird, so daß sich in den Preßgutrohplatten auch eine homogene Porenverteilung
mit offenen Poren einstellt, die über Kapillareffekt eine Wasceraufnahme hewirken können Das Preßcnit
wird unter Berücksichtigung der stöchiometrisch für die hydraulische Bindung erforderlichen Wassermenge
nach den herrschenden Regeln so angemacht, daß es nicht zu naß ist und noch Wasser aufnehmen kann. Als
Zement kommen alle hydraulischen Binder gemäß DIN 1164, Teil 1 in Frage. Die Erfindung bezieht sich fernerhin
auf eine Anordnung für die Durchführung eines solchen Verfahrens.
Die bekannten gattungsgemäßen Maßnahmen sind
alt (DE-PS 1 87 093 aus 1905), sie haben in die moderne
Praxis keinen Eingang gefunden.
Den bekannten gattungsgemäßen Maßnahmen liegt die Aufgabe zugrunde, dichte Preßgutplavten herzustellen,
die zum Beispiel als Dachplatten keine Feuchtigkeit durchlassen. Es ist daher anzunehmen, daß mit möglichst
hohem Vorhärtungsdruck und großer Verdichtung, ohne Rücksicht auf das Porenvolumea, gearbeitet
wird. Das heiße Wasser wird offenbar aufgesprüht und kann durch Wasserdampf ersetzt werden. Maßnahmen
zur Steuerung oder Regelung der Temperatur der Preßgutrohplatten im Stapel sind nicht vorgesehen. Das heiße
Wasser soll über die freien Kanten auf die Preßgutrohplatten einwirken und eine Aufquellung des Hydraulits
in den Preßgutrohplatten bewirken, um dadurch zur Erzeugung der angetrebten Dichtheit beizutragen. Arbeitet
man so, so gelingt es nicht, Preßgutplatten zu erzeugen, die reproduzierbar überall gleiche Festigkeit
und darüber hinaus eine homogene Verteilung der weiteren physikalischen Parameter über den gesamten
Grundriß in engen, durch die Aufbereitung des Preßgutes vorgegebenen Toleranzen aufweisen. Im Bereich der
Mitte der fertigen Preßgutplatten stellt man andere Festigkeitswerte fest als im Bereich des Randes und häufig
ist die Festigkeit im Bereich der Mitte der Preßgutplatten nicht ausreichend. Das dürfte der Grund sein, weshalb
in der modernen Praxis mit ihren hohen Qualitätsforderungen anders gearbeitet wird.
In der modernen Praxis werden die Preßgutrohplatten zwar ebenfalls in der angegebenen Weise unter Zwischenlage
von Preßblechen gestapelt, die Stapel werden jedoch, zumeist im Durchlaufverfahren, in Klimakammern
eingebracht und in diesen unter Einwirkung von feuchter Luft vorgehärtet. Damit soll unter Berücksichtigung
der Partialdrücke verhindert werden, daß die Preßgutrohplatten bei der Vorhärtung über ihre freien
Kanten Anmachwasser verlieren. Eine beachtliche Wasseraufnahme aus der freien Luft heraus ist nicht möglich.
Auch hier beobachtet man häufig starke, unkontrollierte Schwankungen der Festigkeit über den Grundriß
der Platten. Untersuchungen, die der Erfindung zugrundeliegen, lassen den Schluß zu, daß diese Mängel der aus
der Praxis bekannten Maßnahmen auf über den Plattenquerschnitt bei der Vorhärtung unterschiedlichen Temperaturen
und unterschiedlicher hydraulischer Bindung beruhen. Dazu mag auch beitragen, daß die Preßgutrohplatten bei Beginn der Vorhärtung durch die heiße Luft
von ihrem Rand her zunächst aufgeheizt werden, wenn auch spärlich, während danach durch die exotherme hydraulische
Bindung in den Preßgutrohplatten Wärme entsteht, die sich im Bereich der Mitte des Stapels anhäuft
und im Rahmen der bekannten Maßnahmen nicht definiert abgeführt werden kann. Zwar findet eine
Wechselwirkung der heißen Luft auch mit dem Freirand der Preßbleche statt, diese Wechselwirkung ist jedoch
spärlich und erlaubt wegen der geringen Wärmeleitung der heißen Luft keine Steuerung oder Regelung der
Temperatur der Preßgutrohplatten im Innern des Stapels.
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tungsgemäße Verfahren so zu führen, daß Preßgutplatten
erzeugt werden können, die über ihren gesamten Plattengrundriß in engen Toleranzen durch die Preßgutaufbereitung
vorgegebene Festigkeitswerte und darüber hinaus auch eine sehr homogene Verteilung der
weiteren physikalischen Parameter aufweisen.
Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß als Preßbleche Wärmeleitplatten verwendet werden, die
einen Wärmetauscherrand aufweisen, daß die Preßgutrohplatten im Stapel einem Vorhärtungsdruck von 100
bis 400 N/cm2 so ausgesetzt werden,
daß ein für eine Wasseraufnahme von 1 bis 10 Gew.-°/o (bezogen auf das Gewicht der Preßgutrohplatte) ausreichendes Porenvolumen freibleibt,
und daß der Stapel in strömendes Heißwasser eingetaucht sowie die Temperatur der Freßgutrohplatten im
Stapel bei der Vorhärtung über die einstellbare Temperatur des Heißwassers und die als Wärmeleitplatten mit
Wärmetauscherrand ausgebildeten Preßbleche gesteuert oder geregelt wird. Handelt es sich um die Herstellung
gebräuchlicher »Faserzementplatten«, so wird nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung mit
einem Vorhärtungsdruck von 200 bis 300 N/cm2 gearbeitet und ein für eine Wasseraufnahme von etwa
7 Gew.-% geeignetes Porenvolumen in den Preßgutrohplatten freigelassen. — Die Erfindung geht von der
Erkenntnis aus, daß die Lösung der angegebenen Aufgabe zwei Voraussetzungen hat: Einerseits muß sichergestellt
werden, daß bei der Vorhärtung nicht nur kein Wasserverlust eintritt, sondern vielmehr eine definierte
Wasseraufnahme erfolgt, andererseits muß Vorsorge getroffen werden, daß bei der Vorhärtung in den Preßgutrohplatten
überall gleiche Temperatur, d.h. möglichst homogene Temperaturverteilung über dem gesamten
Grundriß sich einstellt. Beide Voraussetzungen sind erfüllbar, wenn in der angegebenen Art und Weise
mit Heißwasser gearbeitet wird, ein definiertes Porenvolumen eingerichtet und die Preßbleche zu Elementen
ausgestaltet werden, die eine Steuerung oder Regelung der Temperatur der Preßgutrohplatten im Stapel zulassen.
Es versteht sich, daß die so ausgestalteten Preßbleche Wärmeenergie auch aus dem Heißwasser aufnehmen
bzw. an das Heißwasser abführen müssen, was ohne Schwierigkeiten möglich ist, wenn mit strömendem
Heißwasser gearbeitet wird und dessen Temperatur gesteuert oder geregelt wird. Um eine Strömung des Heißwassers
zu erzeugen, kann mit Umwälzeinrichtungen gearbeitet werden, da es jedoch nur auf eine Relativbewegung
ankommt, besteht auch die Möglichkeit, die Stapel in dem Heißwasser, beispielsweise in einem
Tauchbecken, entsprechend zu bewegen. Das für eine bestimmte Qualität der Preßgutplatten erforderliche
Porenvolumen läßt sich durch Versuche leicht ermitteln. Das Porenvolumen stellt sicher, daß die Preßgutrohplatten
bei der Vorhärtung im Stapel eine definierte Wassermenge aufnehmen, wobei das Wasser überraschenderweise
auch bis in den Bereich der Mitte der Preßgutrohplatten gelangt Das Porenvolumen sowie damit die
aufzunehmende Wassermenge werden so eingestellt, daß eine vollständige, definierte Abbindung des hydraulischen
Binders stattfindet. Das über die Kapillarwirkung in die Preßgutrohplatten eindringerde Wasser
trägt auch zur Wärmeaufnahme der Preßgutrohplatten sowie gleichmäßigen Temperaturverteilung in den
Preßgutrohplatten bei, und zwar durch seine fühlbare
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und der Wärmeleitung.
Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung werden bei der Vorhärtung die Preßgutrohplatten im
Stapel zunächst aufgeheizt und dann auf definierter Temperatur gehalten. Dazu lehrt die Erfindung, daß die
Preßgutrohplatten im Stapel zu Beginn der Vorhärtung auf eine Temperatur von etwa 50 bis 80° C durch das
strömende Heißwasser aufgeheizt und danach unter
Wärmeabfuhr durch das strömende Heißwasser auf dieser Temperatur gehalten werden. Im Rahmen der Erfindung
liegt es, dem strömenden Heißwasser Abbindebeschleuniger beizugeben, beispielsweise so, daß durch
diese der Vorhärtungsvorgang eingeleitet wird. Es können dem strömenden Heißwasser aber auch Abbindeverzögerer
beigegeben werden. Im Rahmen der Erfindung liegt es fernerhin, über das strömende Heißwasser
die Temperaturführung während des Aushärtevorganges zu ändern, beispielsweise mehrmals auf etwa 200C
zu senken und wieder anzuheben.
Die erreichten Vorteile sind darin zu sehen, daß nach dem erfindungsgemäßen Verfahren Preßgutplatten erzeugt
werden können, die über ihren gesamten Grundriß in engen Toleranzen, die durch die Preßgutaufberei- is
tung vorgegeben sind, definierte Festigkeitswerte aufweisen. Aber auch die weiteren physikalischen Parameter
der Preßgutplatten sind über den Grundriß sehr gleichmäßig verteilt. Im Ergebnis erreicht man gegenüber
den eingangs beschriebenen, bekannten gattungsgemäßen Maßnahmen eine beachtliche Verbesserung
der Qualität der fertigen Preßgutplatten. Das gilt aber auch im Vergleich mit den Maßnahmen, mit denen in
der modernen Praxis unter Verwendung von feuchter Luft und Klimakammern gearbeitet wird. Darüber hinaus
ist von Vorteil, daß das erfindungsgemäße Verfahren in sehr einfachen Anlagen durchgeführt werden
kann. Das wird im folgenden anhand einer Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigt in schematischer Darstellung
F i g. 1 eine Draufsicht auf eine Anlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
F i g. 2 einen Schnitt A-A durch den Gegenstand nach Fig. 1,
F i g. 3 den vergrößerten Ausschnitt B aus dem Gegenstand nach F i g. 2 und
F i g. 4 den nochmals vergrößerten Ausschnitt C aus dem Gegenstand nach F i g. 3.
Die in den Figuren dargestellte Anordnung ist für die Durchführung des vorstehend beschriebenen Verfahrens
bestimmt. Zum grundsätzlichen Aufbau der Anordnung gehören
eine Spannvorrichtung 1 für die unter Zwischenlage von Preßblechen 2 zu stapelnden Preßgutrohplatten
3 mit vorgegebenem Vorhärtungsdruck,
eine Einrichtung 4 für die Manipulation der Stapel 5 und
ein Heißwasservorrat.
eine Einrichtung 4 für die Manipulation der Stapel 5 und
ein Heißwasservorrat.
50
Aus einer vergleichenden Betrachtung der F i g. 1 und 2 entnimmt man, daß der Heißwasservorrat als Tauchbecken
6 ausgeführt ist, in welches im Ausführungsbeispiel eine Mehrzahl von Stapeln 5 eintauchbar ist, und
zwar mit Hilfe der als Kran ausgeführten Einrichtung 4 für die Manipulation der Stapel 5. Das Tauchbecken 6
besitzt eine Umwälzvorrichtung 7 sowie eine Heiz- und Kühleinrichtung 8 für das Heißwasser 9, dessen Menge
ausreicht, um über die als Wärmeleitbleche mit Wärmetauscherrand 10 ausgeführten Preßbleche 2 die Temperatur
der Preßgutrohplatten 3 im Stapel 5 zu regeln oder zu steuern. Im Ausführungsbeispiel besitzt die Umwälzvorrichtung
7 für das Tauchbecken 6 eine Umlaufleitung 11 mit Pumpe 12, Filter 13 und die Heiz- und
Kühleinrichtung 8. Die Heiz- und Kühleinrichtung 8 ist ihrerseits mit einer Steuer- oder Regelvorrichtung versehen,
die es erlaubt, die Temperatur des Heißwasses 9 einzustellen, so daß beispielsweise im Tauchbecken 6
zunächst eine Aufheizung der Preßgutrohplatten 3 erfolgt und danach deren Temperatur konstant gehalten
werden kann. Die Umwälzung ist entsprechend eingerichtet. Wie die Preßbleche 2 zur Erfüllung ihrer zusätzlichen
Funktion als Wärmetauscher grundsätzlich aufgebaut sind, ergibt sich aus einer vergleichenden Betrachtung
der F i g. 3 und 4. Sie müssen ausreichende Dicke Jund einen ausreichend breiten Wärmetauscherrand
10 aufweisen und sollen aus einem gut wärmeleitenden Werkstoff bestehen. Insbesondere aus der F i g.
4 entnimmt man, daß bei der Herstellung von Preßgutrohplatten der Dicke D die Preßbleche 2 eine Dicke d
aufweisen, die etwa D/2 entspricht. Man erkennt fernerhin, daß der Wärmetauscherrand 10 der Preßbleche 2
eine Breite b aufweist, die um etwa einen Faktor 5 bis 10
größer ist als der Dicke d entspricht. In F i g. 4 wurde durch Pfeile 14 auch angedeutet, wie der Wärmefluß bei
der Wärmezufuhr bzw. bei umgekehrter Pfeilrichtung bei der Wärmeabfuhr ist. Endlich erkennt man in F i g. 4,
daß der Wärmetauscherrand 10 der Preßbleche 2 auch eine durch aufgesetzte Rippen 15 oder dergl. vergrößerte
Oberfläche aufweisen kann.
Die Spannvorrichtung 1 besteht beispielsweise aus einem Spanngerüst mit seitlichen Zugstangen 16, einem
sogenannten unteren Pressentisch 17 und einem sogenannten oberen Pressentisch 18. Die Anordnung ist so
getroffen, daß das Volumen des Stapels 5 bei der Vorhärtung unverändert bleibt
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung von hydraulisch gebundenen
Preßgutplatten,
wobei Preßgut aus Span- und/oder Fasermaterial,
Zement und Anmachwasser, ggfL mit Zusätzen, zu Preßgutrohplatten geformt, die Preßgutrohplatten
unter Zwischenlage von Preßblechen mit über die freien Kanten der Preßgutrohplatten vorstehendem Freirand gestapelt sowie
im Stapel unter einem Vorhärtungsdruck zusammengehalten werden, der in den Preßgutrohplatten bei homogener Porenverteilung ein
Porenvolumen freiläßt,
wobei ferner die freien Kanten der Preßgutrohplatten im Stapel während einer vorgegebenen Vorhärtungszeit
der Einwirkung von Heißwasser ausgesetzt und die Preßgutrohplatten unter Wasseraufnahme
durch die Poren vorgehärtet sowie danach drucklos weiter ausgehärtet werden, dadurch
gekennzeichnet, daß als Preßbleche Wärmeleitplatten verwendet werden, die einen Wärmetauscherrand
aufweisen, daß die Preßgutrohplatten im Stapel einem Vorhärtungsdruck von 100 bis 400 N/
cm2 so ausgesetzt werden,
daß ein für eine Wasseraufnahme von 1 bis 10 Gew.-% (bezogen auf das Gewicht der Preßgutrohplatte)
ausreichendes Porenvolumen freibleibt,
und daß der Stapel in strömendes Heißwasser eingetaucht sowie die Temperatur der Preßgutrohplatten im Stapel bei der Vorhärtung über
die einstellbare Temperatur des Heißwassers und die als Wärmeleitplatten mit Wärmetauscherrand
ausgebildeten Preßbleche gesteuert oder geregelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit einem Vorhärtungsdruck von 200
bis 300 N/cm2 gearbeitet und ein für eine Wasseraufnahme von etwa 7 Gew.-°/o geeignetes Porenvolumen
in den Preßgutrohplatten freigelassen wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Preßgutrohplatten
im Stapel zu Beginn der Vorhärtung auf eine Temperatur von etwa 50 bis 800C durch das strömende
Heißwasser aufgeheizt und danach unter Wärmeabfuhr durch das strömende Heißwasser auf dieser
Temperatur gehalten werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß dem strömenden
Heißwasser Abbindebeschleuniger beigegeben werden und durch diese der Vorhärtungsvorgang eingeleitet
wird.
5. Verfahren narh einem Her Ansnrürhe 1 hi« λ
dadurch gekennzeichnet, daß dem strömenden Heißwasser Abbindeverzögerer beigegeben werden.
6. Anordnung zu Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5, — mit einer
Spannvorrichtung für die unter Zwischenlage der Preßbleche gestapelten Preßgutrohplatten mit vorgegebenem
Vorhärtungsdruck, Einrichtung für die Manipulation der Stapel und Heißwasservorrat, da-
durch gekennzeichnet, daß der Heißwasservorrat als
Tauchbecken (6) ausgeführt ist, in welches zumindest ein Stapel (5) mit Hilfe der als Kran ausgeführten
Einrichtung (4) für die Manipulation der Siapel (5) eintauchbar ist, und daß das Tauchbecken (6) eine
Umwälzvorrichtung (7) sowie eine Heiz- und Kühleinrichtung (8) für das Heißwasser (9) aufweist, dessen
Menge ausreicht, um über die als Wärmeleitbleche mit Wärmetauscherrand (10) ausgeführten Preßbleche
(2) die Temperatur der Preßgutrohplatten (3) im Stapel (5) zu regeln oder zu steuern.
7. Anordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Herstellung von Preßgutrohplatten (3) der Dicke £>die Preßbleche (2) eine Dicke
d aufweisen, die etwa D/2 entspricht, und daß der
Wärmetauscherrand (10) der Preßbleche (2) eine Breite b aufweist, die um etwa einen Faktor 10 größer
ist als die Dicke d.
8. Anordnung nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Preßbleche (2) aus
gut wärmeleitendem Werkstoff aufgebaut sind.
9. Anordnung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Preßbleche (2) einen
Wärmetauscherrand (10) mit durch Rippen (15) oder dergl. vergrößerter Oberfläche aufweisen.
10. Anordnung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannvorrichtung
(1) das Volumen des Stapels (5) bei der Vorhärtung unverändert festhält.
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