DE3308221C2 - - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf schon gelierte
Anoden für alkalische, elektrochemische Zellen,
auf ein Verfahren zur Herstellung dieser gelierten oder
gelbildenden Anoden und auf derartige elektrochemische
Zellen, die Zinkanoden und Carboxymethylcellulose (CMC)-
Gelbildner aufweisen.
Derartige Anoden werden in einem gelierten Zustand gehalten,
um eine Homogenität der Anoden der alkalischen
Zellen aufrechtzuerhalten, wodurch die anodischen Materialien,
wie z. B. amalgamierte Zinkpulver, zur maximalen
elektrochemischen Aktivität gleichförmig dispergiert
gehalten werden. Das allgemein übliche Material,
das bei der Bildung derartiger gelierter Anoden Verwendung
findet, ist Carboxymethylcellulose (CMC). Derartige
Carboxymethylcellulose-Gelbildner weisen dennoch mehrere
sehr wohl erkannte Nachteile auf, obwohl diese Gelbildner
in breitem Umfang Verwendung finden.
Anoden, die mit Carboxymethylcellulose-Gelbildnern hergestellt
wurden, tendieren dazu, bei Lagerung unter
Flüssigkeitsabscheidung zu sedimentieren, was einen
Verlust an Homogenität und eine reduzierte Zellkapazität
zur Folge hat. Andere Nachteile dieser CMC-Gelbildner
umfassen eine übermäßige Gasentwicklung in der Zelle und
einen Transport dieser Zellenreaktionsprodukte unter
Niederschlagsbildung, was einen inneren Zellenkurzschluß
und damit eine reduzierte Zellenlebensdauer zur Folge
haben kann.
Infolgedessen ist es eine Hauptaufgabe der vorliegenden
Erfindung, einen Gelbildner für Anoden bzw. gelierte
Anoden für alkalische elektrochemische Zellen zur Verfügung
zu stellen, die auf Carboxymethylcellulose basieren,
jedoch unter weitgehender Vermeidung dieser Nachteile,
die bei der Verwendung von Carboxymethylcellulose
auftreten.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß gemäß der Erfindung
zur Verfügung gestellt wird: ein Verfahren zur
Herstellung gelierter Anoden für alkalische elektrolytische
Zellen, unter Verwendung von vernetzter Carboxymethylcellulose
als Gelbildner, die derart hergestellten
Anoden, und elektrochemische Zellen, die derartige Anoden
enthalten.
Vernetzte Carboxymethylcellulose wird in breitem Umfang
auf pharmazeutischem Gebiet als Tablettendesintegrator
verwendet, und ist im Gegensatz zu unvernetzter Carboxymethylcellulose
in wäßrigen Lösungen unlöslich.
In ihrem Aufbau ist die unvernetzte Carboxymethylcellulose,
die als Gelbildner in alkalischen elektrochemischen
Zellen Verwendung findet, ein langkettiges Molekül
(Molekulargewicht zwischen etwa 90 000 und 1 000 000),
das folgende sich wiederholende Einheiten aufweist:
Die gebräuchlichste Form der im Handel erhältlichen
Carboxymethylcellulose ist ihr Natriumsalz, und es wird
dadurch hergestellt, daß man Alkalicellulose, die man
durch Einweichen von Holzzellstoff oder Baumwollfaser in
Natriumhydroxid erzeugt, mit Natriummonochloracetat zur
Reaktion bringt. Die erhaltene NaCMC weist einen Substitutionsgrad
zwischen 0,4 und 1,2% und in der Regel etwa
0,7% an allen drei verfügbaren Substitutionsplätzen
auf. Die Bildung der vernetzten Carboxymethylcellulose,
die gemäß der vorliegenden Erfindung verwendet wird,
läuft noch unter einem zusätzlichen Schritt ab. Nachdem
die Substitution der Natriumcarboxymethylcellulose vollständig
erfolgt ist, wird der Überschuß des Natriummonochloracetats
zu Glycolsäure hydrolisiert, die wenige
Natriumcarboxymethylgruppen zur freien Säure reagieren
läßt, wodurch die Bildung von Vernetzungen mittels einer
Kondensationsreaktion unter Esterbildung katalysiert
wird:
Die vernetzte Carboxymethylcellulose unterscheidet sich
in entscheidendem Umfang von der einzelnen Kette einer
nicht verzweigten Carboxymethylcellulose, wie sie als
Gelbildner für Anoden in bisher bekannten elektrochemischen
Zellen Verwendung fand.
Die vernetzte Carboxymethylcellulose ist im wesentlichen
unlöslich in wäßrigen Lösungen, wodurch erfindungsgemäß
eine größere Gelhaltbarkeit geschaffen wird, als bei
unverzweigter Carboxymethylcellulose, und es wurde
außerdem gefunden, daß die Homogenität beim Stehenlassen
derartig gelierter Anoden verbessert wird, wodurch die
Zellenleistung gesteigert wird. Außerdem liefert die
vernetzte Carboxymethylcellulose bei ihrer Verwendung in
elektrochemischen Zellen derartige Zellen, die eine
reduzierte Gasentwicklung und ein verringertes Auftreten
von Zellenkurzschlüssen aufweisen.
Der Vernetzungsgrad liegt zwischen 0,01 und 10%, bezogen
auf die Anzahl der einzelnen Glucoseanhydrideinheiten,
und vorzugsweise zwischen 0,1 und 4%
Ein geringerer Vernetzungsgrad liefert ein lösliches
Material, im wesentlichen in der gleichen Weise, wie es
bei unvernetzter Carboxymethylcellulose der Fall ist.
Ein höherer Vernetzungsgrad schafft eine zu feste Molekülbindung
mit einem geringen Platz für eine Entspannung
und Angleichung des Wassers, um das gewünschte Gel zu
erzeugen.
Vernetzte Carboxymethylcellulose (CMC) ist im Handel erhältlich.
Die gelierten Anoden der vorliegenden Erfindung werden
entsprechend der in der Technik bekannten Arbeitsweise
entweder durch vorherige Gelierung der Anode und anschließende
Verteilung des Gels in den Zellen oder durch
Gelbildung in situ hergestellt.
Nach der ersten Verfahrensweise wird die vernetzte Carboxymethylcellulose
(CMC) mit einem aktiven anodischem
Material, wie z. B. pulverisiertes Zink oder amalgamiertes
Zink, und einer eingestellten Menge des Zellenelektrolyten
vermischt, der in der Regel eine alkalische,
wäßrige Lösung, nämlich 30-40%ige KOH ist.
Bei der in situ Verfahrensweise, werden das anodische
Material und die vernetzte Carboxymethylcellulose (CMC)
miteinander vermischt und in dem Zellenbehälter in
trockenem Zustand verteilt und sodann durch Zugabe
des Zellenelektrolyten zu einem Gel aktiviert. Gleitmittel
und Additive, wie z. B. Glycerin oder mehrwertige
Alkohole, die die Handhabung und die Arbeitsweise erleichtern,
können zusätzlich zu der Anodenmischung hinzugegeben
werden.
Die Menge der vernetzten Carboxymethylcellulose, die in
der gelierten Anode verwendet wird, kann im Bereich von
etwa 0,5-7 Gewichtsprozent der gesamten Anode liegen.
Besonders bevorzugt ist der wirksame Bereich von etwa
1,6 bis 4 Gewichtsprozent, wobei der am meisten bevorzugte
prozentuale Bereich zwischen etwa 2,5 und 3 Gewichtsprozent
liegt. Die Teilchengröße der vernetzten
Carboxymethylcellulose liegt in der Regel zwischen -30
und -400 mesh und bevorzugtermaßen zwischen -100 und
-400 mesh. Bei der im Handel erhältlichen vernetzten
Carboxymethylcellulose ist die Teilchengröße z. B.
2-100 mesh, zwischen
60 und 325 mesh oder
-400 mesh.
Die vernetzte Carboxymethylcellulose (CMC) kann entweder
allein als einziger Gelbildner oder in Mischung mit
anderen Gelbildnern, wie z. B. Stärke-Propfcopolymere,
Methylcellulose und auch unvernetzte Carboxymethylcellulose
mit verschiedenartigen Graden an Wirksamkeit verwendet
werden.
Bei der vorliegenden Erfindung ist die Anode eine gelierte
Mischung der Elektrolytlösung und eines Metalls
in spezieller oder poröser Form. Das für die Anode der
vorliegenden Erfindung zweckmäßige Metall kann jegliches
Metall sein, das üblicherweise in elektrochemischen
Zellen mit einem wäßrigen Elektrolyten verwendet wird.
Derartige Metalle können einschließen: Aluminium, Cadmium,
Calcium, Kupfer, Indium, Eisen, Blei, Magnesium,
Mangan, Quecksilber, Nickel, Zinn, Zink und andere auf
diesem Gebiet bekannte Metalle, die entweder alleine
oder in Legierungen, Amalgamierungen oder Mischungen
verwendet werden. Das anodische Metall kann in den
elektrochemischen Zellen als Pulver, in Körnchenform
oder in jeder anderen speziellen Form verwendet werden.
In der erfindungsgemäß bevorzugten elektrochemischen
Zelle ist das Anodenmetall pulverisiertes, amalgamiertes
Zink. Pulverisierte Metalle schaffen die größte Exponierung
der Anodenoberflächenzone gegenüber dem Elektrolyten.
Je feiner des weiteren das Anodenmetallpulver ist,
desto größer ist die Fähigkeit des Gels, die Teilchen
gleichförmig im gesamten Gel festzuhalten, was bewirkt,
daß die Exponierung des Anodenmetalls gegenüber dem
Elektrolyten aufrechterhalten wird. Das bevorzugte anodische
Metallpulver liegt in der Größenordnung von etwa
0,03 bis 0,9 mm im Durchmesser. Die am meisten bevorzugte
Größe des Pulvers, das verwendet werden soll, hängt
von vielen Faktoren ab und kann in einfacher Weise durch
den Durchschnittsfachmann bestimmt werden.
Die Elektrolytlösungen, die mit Hilfe der Gelbildner der
Erfindung geliert werden können, umfassen alle wäßrigen
Elektrolytlösungen, die bei elektrochemischen Zellen
Verwendung finden. In den bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung werden alkalische Elektrolytlösungen verwendet.
Diese umfassen, was jedoch keine Einschränkung
bedeuten soll, Alkalihydroxide und Erdalkalihydroxide.
Natrium- und/oder Kaliumhydroxid sind die in der Regel
am meisten verwendeten alkalischen Elektrolyte.
Das vernetzte Carboxymethylcellulose gelbildende Mittel
bzw. der Gelbildner der vorliegenden Erfindung kann
zusammen mit allen Kathoden verwendet werden, die bisher
bei wäßrigen elektrochemischen Zellen zweckdienlich
waren. Derartige Kathoden schließen mit ein - sie sind
jedoch nicht auf oxidierte Metalle beschränkt - beispielsweise
Cadmiumoxid und Hydroxid, Quecksilberoxid,
Bleioxid, Mangandioxid, Nickeloxid und Hydroxid, Silberoxid
und Luft.
Anhand der nachfolgenden Beispiele wird die Erfindung
noch näher erläutert.
Wenn nicht anders angezeigt, sind alle Teile Gewichtsteile.
Es wurden drei Zinkanodenpulververmischungen hergestellt,
den man 2500 g Zinkpulver, 188 g Hg, 0,25% (Prozentangabe
bezogen auf das Zn+Hg Gewicht); sowie Wasser,
Glycerin und vernetzte Carboxymethylcellulose in den
Mengen und den weiteren Eigenschaften, wie sie in den
nachfolgenden Tabellen I-III angegeben sind. Fünfzehn
"D"-Größe/Zellen wurden sodann mit jeder dieser Mischungen
hergestellt, wobei jede Zelle etwa 18,4 g anodische
Zinkpulvermischung als Anode, etwa 15 cm³ 40%ige KOH-
wäßrige Lösung als elektrolyten und MnO₂ Standard Depolarisatorpulver
und Separator mit den Zellen, die
anodenbegrenzt waren.
Fünf Zellen jeder Anodenmischung wurden
in neuem Zustand bei 2 ¼ Ohm entladen, fünf
Zellen bei 2 ¼ Ohm nach einer Woche Lagerung bei
54,4°C und die verbleibenden fünf wurden in neuem Zustand
bei 10 Ohm entladen, wobei die erhaltenen
Ergebnisse in den nachfolgenden Tabellen I-III wiedergegeben
sind:
Die vernetzte Carboxymethylcellulose (CMC) liefert elektrochemische
Zellen, die eine verbesserte Entladefähigkeit
aufweisen gegenüber den bekannten Zellen mit unverzweigter
Carboxymethylcellulose, Elektrochemische Zellen,
die mit Anoden bestückt sind, die mit vernetzter
Carboxymethylcellulose geliert sind, sind vergleichbar
mit solchen Zellen, die Anoden aufweisen, die mit Stärkepropfencopolymere
geliert sind, die sich
gegenüber unverzweigter Carboxymethylcellulose überlegen erweisen.
Der Gelbildner der vorliegenden Erfindung
hat sogar einen Vorteil gegenüber dem Stärkepropfcopolymeren.
Er besteht darin, daß er wirksamer in Zellen vom Knopftyp,
wie z. B. diejenigen, die
Silberoxidanoden enthalten, verwendet werden kann.
Die vernetzte Carboxymethylcellulose der vorliegenden
Erfindung enthält keinerlei Ammoniak (ein Rückstandsprodukt,
das bei Stärke-Propfcopolymeren gefunden wurde),
das in schädlicher Weise mit dem Silberoxid reagieren
könnte, das in der Regel als Depolarisator in Knopfzellen
Verwendung findet.
Claims (13)
1. Verfahren zur Herstellung gelierter Anoden für
alkalische elektrochemische Zellen,
dadurch gekennzeichnet, daß man anodisches aktives
Material mit vernetzter Carboxymethylcellulose und
einer alkalischen Elektrolytlösung gelieren läßt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß man als anodisches
aktives Material Zink einsetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß man als alkalische
Elektrolytlösung eine KOH-Lösung einsetzt.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß man eine vernetzte
Carboxymethylcellulose einsetzt, die einen Vernetzungsgrad
zwischen 0,01 und 10%, bezogen auf die
Anzahl der einzelnen Glucoseanhydrideinheiten,
aufweist.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß man zwischen 0,5 und 7
Gewichtsprozent dieser Anode vernetzte Carboxymethylcellulose
einsetzt.
6. Anodenmischung für eine alkalische elektrochemische
Zelle,
dadurch gekennzeichnet, daß sie ein anodisches
aktives Pulver und vernetzte Carboxymethylcellulose
enthält.
7. Anodenmischung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß sie als anodisches
aktives Pulver Zink enthält.
8. Anodenmischung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich eine
wäßrige KOH-Lösung enthält.
9. Anodenmischung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der Vernetzungsgrad
der eingesetzten vernetzten Carboxymethylcellulose
zwischen 0,01 und 10%, bezogen auf die Anzahl der
einzelnen Glucoseanhydrideinheiten, liegt.
10. Anodenmischung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Menge der eingesetzten
vernetzten Carboxymethylcellulose zwischen
0,5 und 7 Gewichtsprozent dieser Anodenmischung
liegt.
11. Elektrochemische Zelle mit einer gelierten Anode,
einer Kathode und einem wäßrigen alkalischen
Elektrolyten,
dadurch gekennzeichnet, daß die eingesetzte gelierte
Anode ein Bestandteil der Anodenmischung
nach einem der Ansprüche 6-10 ist.
12. Elektrochemische Zelle nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß der eingesetzte wäßrige
alkalische Elektrolyt eine KOH-Lösung ist.
13. Elektrochemische Zelle nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die eingesetzte Kathode
eine Mangandioxid-Silberoxid- oder Quecksilberoxid-
Kathode ist.
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