DE3308187A1 - Verwendung von formulierungen als vertraeglichkeitsmittel - Google Patents
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Description
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Dr. F. Zumstein sen. - Dr. E.
Dip!.-Ing. F. Kiingseisen - Dr. F. Zumstein jun.
PATENTANWÄLTE
CIBA-GEIGY AG . * S· 5-13839/MA 1824/=
Basel (Schweiz)
Die Erfindung betrifft die Verwendung von Formulierungen in der
Landwirtschaft und insbesondere die Verwendung von Formulierungen als Verträglichkeitsmittel zur Verbesserung der Homogenität und
Stabilität von Mischungen flüssiger Düngemittel und Pestizide, wodurch es möglich wird, Mischungen zu versprühen, die früher
nicht sprühfähig waren.
Im allgemeinen müssen Behandlungen mit Pestisiden und flüssigen
Düngemitteln in getrennten Arbeitsgängen erfolgen, weil die meisten Pestizide und flüssige Düngemittel miteinander unverträglich sind,
d.h. sie lassen sich nicht miteinander mischen oder bilden unstabile Mischungen. Diese Unverträglichkeit kann von der Ausbildung von
Agglomeraten der Pestizide im Sprühtank herrühren, wodurch eine . schlechte Sprühleistung erzeugt wird, die in Kulturschäden und/oder
Wirkungslosigkeit der Behandlung resultiert.
Es ist daher klar, dass es bedeutende wirtschaftliche Vorteile
mit sich bringen würde, wenn es gelänge,die Pestizid-Applikation
und das Ausbringen des flüssigen Düngemittels zu kombinieren da
man dadurch eine oder mehrere Feldbehandlungen vermeiden würde.
Frühere Versuche,Pestizide und flüssige Düngemittel in einer einzigen
einheitlichen und stabilen Mischung zu kombinieren, hatten die Anwendung von bekannten emulgierenden oder suspendierenden Reagenzien
zum Gegenstand. Die Verwendung solcher Materialien als Verträglichkeitsmittel hat sich als nicht zufriedenstellend erwiesen.
_ — *h
Ueberraschendetweise haben wir jetzt gefunden, dass die Verwendung
bestimmter N-Acyl-Sarcosinate oder ihrer Salze als Verträglichkeitsmittel die Herstellung von einheitlichen und stabilen Suspensionen
oder Emulsionen von Pestiziden in flüssigen Düngemitteln vereinfacht.
Die vorliegende Erfindung stellt somit Formulierungen zur Verwendung
als Verträglichkeitsmittel in Pestizid/Tlüssigdünger-Mischungen
bereit, die
a) ein N-Acyl-Sarcosinat der Formel I
a) ein N-Acyl-Sarcosinat der Formel I
RCON(CH )CH COOX (I)
worin R einen geradkettigen oder verzweigten Alkyl- oder Alkenylrest
mit 2-18,vorzugsweise 8-17 Kohlenstoffatomen und X Wasserstoff,
ein Alkalimetall, den Ammoniumrest, eine primäre, sekundäre oder tertiäre Amingruppe oder eine Hydroxyalkylamingruppe
bedeuten, oder ein Salz davon und
b) ein Lösungsmittel oder ein Lösungsmittelgemisch für die Komponente
a) enthalten.
Vorzugsweise enthalten die Verträglichkeitsmittel-Formulierungen
der vorliegenden Erfindung 20-99, insbesondere 60-80 Gew.% Lösungsmittel
und 1-8Ü, insbesondere 20-40 Gew.% der Verbindung der Formel
In den Verbindungen der Formel I umfassen die Alkylsubstituenten R
beispielsweise Aethyl, Propyl, Butyl, Pentyl, Hexyl, Heptyl, Nonyl,
Undecanyl, Tridecanyl, Pentadecanyl und Heptadecanyl. Die Alkenylsubstituenten
R bedeuten im allgemeinen 2-Propenyl, 3-Butenyl, 4-Pentenyl,
5-Hexenyl, 6-Heptenyl und 8-Heptadecenyl.
Beispiele für Verbindungen der Formel I umfassen demnach Aethanoyl-,
Propanoyl-, Butanoyl-, Hexanoyl-, Octanoyl-, Decanoyl-, Lauroyl-, Tetradecanoyl-,
Hexadecanoyl- und Octadecanoyl-Sarcosine und insbesondere
ihre Salze, z.B. ihre Alkalimetallsalze, vorzugsweise ihre Natriumsalze;
ihre Ammoniumsalze; ihre C-C Alkylaminsalze und ihre Triäthanolaminsalze.
Von besonderem Interesse sind Salze der Verbindung der Formel I,
in denen R C -C Alkyl bedeutet. Ganz besonders bevorzugt ist das 8 17
Natriumsalz des N-Lauroyl-Sarcosins der Formel:
CH3(CH2)1OCON(CH3)CH2COONa
Das Lösungsmittel (Komponente b) kann beispielsweise ein x<rässriges
System,das ein oder mehrere weitere Lösungsmittel enthalten kann
oder ein nicht-wässriges System, z.B. ein polarer Alkohol, sein. Beispiele für Lösungsmittelkomponenten sind Wasser als besonders
bevorzugtes Lösungsmittel, Methanol, Methanol/Wasser-Mischungen
in jedem Verhältnis, Aethanol/Wasser-Mischungen mit einem Aethanolanteil
bis zu 50 Gew.%, Isopropanol/Wasser-Mischungen mit einem
Isopropanolanteil bis zu 50 Gew.% und Methanol/Aethano!-Mischungen
mit einem Aethanolanteil bis zu 50 Gew.%.
Das am meisten bevorzugte Verträglichkeitsmittel der vorliegenden Erfindung ist eine wässrige Lösung von Natrium-N-Lauroyl-Sarcosinat,
die ungefähr 30 Gew.% des Natriumsalzes von N-Lauroyl-Sarcosin enthält. Dieses bevorzugte Material ist im Handel als eine farblose
Flüssigkeit erhältlich, die ein spezifisches Gewicht von ungefähr 1,035 g/ml und eine Viskosität von 20 cps hat.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
einer stabilen und einheitlich kombinierten Flüssigdünger/ Pestizid-Mischung, die dadurch gekennzeichnet ist, dass sie
(i) Flüssigdünger,
(ii) Pestizid,
(ii) Pestizid,
(iii) ein Sarcosinat der Formel I und
(iv) ein Lösungsmittel oder ein Lösungsmittelgemisch für
die Komponente (iii) enthält.
Einen weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung bilden Verfahren zur Herstellung der genannten Mischungen.
Die Konzentrationen der Flüssigdünger- und der Pestizidkomponente in
den erfindungsgemassen Mischungen ist variabel und hängt jeweils
von den Eigenschaften des einzelnen Aktivstoffes und seiner Aufwandmenge
ab.
Die Konzentration des Sarcosinats der Formel I liegt vorzugsweise zwischen 0,01 und 5%, insbesondere zwischen 0,01 und 1% des Volumens,
bezogen auf das Gesamtvolumen der Mischung.
Das bevorzugte Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemassen
kombinierten Düngemittel/Pestizid-Mischungen besteht darin, dass man
a) den Flüssigdünger,beispielsweise im Sprühtank,zwischen 0,01 und
5 , vorzugsweise zwischen 0,01 und 1 Volumenprozent (bezogen auf das Gesamtvolumen der Mischung) einer Lösung eines Sarcosinats
der Formel I zusetzt und gegebenenfalls gründlich mischt;
b) das Pestizid der hergestellten Mischung zusetzt und dann
c) die gesamte Mischung gründlich aufrührt.
f) O Αβ AO OO
Nach einem anderen Verfahren kann man auch zuerst die benötigten Mengen des Pestizids und eine Lösung einer Verbindung der Formel I
in Wasser vormischen und dieses Gemisch dann zur benötigten Menge des Flüssigdüngers zusetzen, beispielsweise in einem Sprühtank,und
die gesamte Mischung dann gründlich durchrühren. Diese Herstellungsvariante ist in den Fällen empfehlenswert, wo Düngemittel mit einem
hohen Phosphatgehalt und hoher Viskosität verwendet werden.
Die Flüssigdünger, die in den Mischungen der vorliegenden Erfindung
verwendet werden,können beispielsweise flüssige Stickstoffdünger,
die gegebenenfalls Phosphat-und/oder Kaliumcarbonatanteile enthalten,
oder Blattnährstoffe oder andere Formulierungen, die Mikronährstoffe
wie z.B. Spurenelemente enthaltens sein. Solche gemischten,
flüssigen Düngemittel werden üblicherweise durch ihren prozentualen Gewichtsanteil an Stickstoff, Phosphor und Kalium (N-P-K) gekennzeichnet.
Typische Beispiele solcher Kennzeichnung sind 4-10-10, 6-18-18 oder 10-30-0.
Es können auch Düngemittel verwendet werden, die keinen Stickstoffanteil
enthalten, z.B. 0-6-6.
Pestizide die besondere Probleme in Bezug auf ihre Unverträglichkeit
mit flüssigen Düngemitteln darstellen sind beispielsweise ein 50%iges
(Gewicht/Volumen) Terbutryne Suspensions-Konzentrat, ein 50%iges (Gewicht/Volumen) Isoproturon Suspensions-Konzentrat, ein 50%iges
(Gewicht/Volumen) Atrazine Suspensions-Konzentrat, ein 50%iges (Gewicht/Volumen) Chlortoluron Suspensions-Konzentrat, ein Spritzpulver,
das 10 Gew.% Metalaxyl und 48 Gew.% Mancozeb enthält, ein Suspensionskonzentrat,das 35% (Gewicht/Volumen) Terbutryne und
15% (Gewicht/Volumen) Terbutylazine enthält und ein 24%iges (Gewicht/
Gewicht) Chlorfenvinphos Emulsionskonzentrat.
10.
Wie schon erwähnt, können Veränderungen bestimmter Parameter wie Dichte, Viskosität, Salzkonzentration und Nährstoffgehalt der
Flüssigdünger sowie die verschiedenen Effekte auf diese Parameter, wenn die verschiedenen Pestizide zugesetzt werden, das Verträglichkeitsgleichgewicht
zwischen Düngemittel und Pestizid beeinträchtigen. Darüberhinaus kann ein Flüssigdünger mit nominal gleicher Zusammensetzung
von verschiedenen Herstellern so unterschiedlich formuliert werden, dass es in Bezug auf dessen Verträglichkeit mit der Pestizidkomponente
zu unterschiedlichem Verträglichkeitsverhalten kommen kann.
Aus diesen Gründen und um die optimale Menge des Verträglichkeitsmittels zu bestimmen, die für bestimmte Flüssigdünger/Pestizid-Kombinationen
notwendig ist, ist es wünschenswert, für jede einzelne Düngemittel/Pestizid-Kombination einen Verträglichkeitstest auszuführen.
Ein brauchbares Laborverfahren zur Ueberprüfung der Verträglichkeit
ist im folgenden skizziert:
1." In 2 χ 100 ml Messzylinder wird die geeignete Menge von Dünger
eingefüllt. Ein Zylinder wird mit einem "+"-Zeichen versehen,
2. In den markierten Zylinder gibt man 0,05 ml des Verträglichkeitsmittels, verschliesst den Zylinder und kehrt ihn 10 mal um.
3. Die benötigte Menge des Pestizids wird in beide Zylinder gegeben.
Liegt das Pestizid als Spritzpulverfonnulierung vor wii'd es
notwendig sein,unter Verwendung des flüssigen Düngemittels aus dem entsprechenden Zylinder,vorher einen Brei herzustellen.
Λ # 3 PQ Ct OOO *
Ϊ PO ft O Ο» 0«
4. Die Zylinder werden verschlossen und 10 mal umgekehrt.
5. Die Zylinder werden abgestellt und die Einheitlichkeit der Suspensionen
wird in 5-Minuten-Invervallen für insgesamt 30 Minuten
beobachtet.
Zeigt die Mischung im markierten Zylinder keine wesentliche Verbesserung
bezüglich der Stabilität und Gleichförmigkeit im Vergleich zur Mischung im unmarkierten Zylinder, wird der Test unter
Verwendung von 0,1 ml oder mehr des Verträglichkeitsmittels wiederholt. Ist bei einer Menge von 0,5 ml die Mischung immer noch nicht
zufriedenstellend stabil und gleichmässig, stellt man zunächst eine Mischung des Pestizids mit dem Verträglichkeitsmittel und einer
gleichen Menge Wasser her und setzt dies unter Vermischung dem Flüssigdünger zu ,bis das optimale Ergebnis erreicht ist.
Bei der Bewertung der Verträglichkeit zur Feststellung der geeigneten
Anwendungsmenge des Verträglichkeitsmittels wird eine minimale Stabilitätsperiode von 30 Minuten ohne Rühren für eine akzeptierbare
Norm gehalten. Jede Mischung9 die die Verwendung eines Verträglichkeitsmittels
notwendig macht, sollte so schnell wie möglich nach dem Mischen versprüht werden, wobei so wenig Zeit wie möglich beim
Transport zwischen den einzelnen Feldern vergehen soll.
Die erfindungsgemässen Suspensionen und Emulsionen von Flüssigdünger/
Pestizid-Kombinationen sind in der Zusammensetzung gleichmässiger und stabiler als solche, die ohne Zusatz von Sarcosinaten der
Formel I hergestellt werden.
Die folgenden Beispiele dienen der weiteren Veranschaulichung der Erfindung.
Beispiel 1: Das Verträglichkeitstestverfahren wird angewendet,um die
Verträglichkeit eines herbiziden 50%igen (Gewicht/Volumen) Terbutryne
Suspensions-Konzentrats(Aufwandmenge 5,6 Liter pro ha) mit einem 2,3-10-10 Flüssigdünger (Aufwandmenge 354 Liter pro ha), einem 4-12-12
Flüssigdünger (Aufwandraenge 400 Liter pro ha), einem 4-10-10 Flüssigdünger
(Aufwandmenge 330 Liter pro ha) und einem 3,3-10-10 Flüssigdünger (Aufwandmenge 280 Liter pro ha) zu bewerten. Die verwendeten
Verträglichkeitsmittel sind auf Basis von (a) Oleoyl- Sarcosin , (b) Natriumoleoyl-Sarcosinat, (c) Ammoniumoleoyl-Sarcosinat, (d)
(d) Triethanolammmoniumoleoyl-Sarcosinat hergestellt. Jedes Sarcosinsäurederivat
wird in Wasser zu einer Konzentration von 30 Gew.% gelöst und das erhaltene Verträglichkeitsmittel wird in einer Menge
von 0,05%, entsprechend 50 ml pro 100 Liter Flüssigdünger;verwendet.
Gleichzeitig werden Kontrollmischungen hergestellt ,die kein Verträglichkeitsmittel
enthalten.
In den Kontrollzylindern beginnen die Pestizidteilchen sofort auszuflocken;
die vollständige Trennung ist innerhalb von 5 Minuten abgeschlossen. In dem Zylinder,der das Oleoyl—Sarcosin enthält,
beginnt die Ausflockung nach 5 Minuten und die vollständige Trennung
ist nach 15 Minuten abgeschlossen. In den Zylindern,die die anderen
Verträglichkeitsmittel enthalten,bleibt die Stabilität und Gleichförmigkeit
für mehr als 6 Stunden erhalten.
Beispiel 2: Das Verträglichkeitstestverfahren wird verwendet,
um die Verträglichkeit eines herbiziden 50%igen (Gewicht/Volumen)
Isoprotuion Suspensions-Konzentrats(Aufwandmenge 5 Liter pro ha)
mit einem 3-10-6 Flüssigdünger (Aufwandmenge 500 Liter pro ha) zu bewerten. Die verwendeten Verträglichkeitsreagenzien sind hergestellt
auf der Basis von:
a) Natriumlauroy1-Sarcosinat,
b) des Natriumsalzes des Kokosnussöl-Sarcosinats,
c) des Natriumsalzes des Palmkernöl- Sarcosinats und
d) Natriumoleoyl-Sarcosinat.
Die Sarcosinate werden einzeln in Wasser mit einer Konzentration von 30 Gew.% gelöst und die erhaltenen Verträglichkeitsmittel werden
in einer Menge von 0,05%, entsprechend 50 ml pro 100 Liter Flüssigdünger, angewendet . Man stellt einen Kontrollzylinder bereit,der
kein Verträglichkeitsreagenz enthält.
In dem Kontrollzylinder ist die Dispersion nicht vollständig und die
Ausflockung der dispergierten Herbizidteilchen wird sofort beobachtet. Die vollständige Trennung ist innerhalb von 5 Minuten abgeschlossen.
In dem Zylinder, der das Natriumoleoyl-Sarcosinat enthält, beginnt
die Ausflockung nach 5 Minuten und die vollständige Trennung ist nach 10 Minuten abgeschlossen.
In dem Zylinder, der das Natriumsalz des Palmkernöl—Sarcosinats
enthält,beginnt die Ausflockung nach 5 Minuten und die vollständige
Trennung ist abgeschlossen nach 15 Minuten.
In dem Zylinder,der das Natriumsalz des Kokosnussöl-Sarcosinats enthält,beginnt
die Ausflockung nach 5 Minuten und die vollständige Trennung ist nach 20 Minuten abgeschlossen.
In dem Zylinder,der das Natriumlauroyl-Sarcosinat enthält,beginnt
die Ausflockung nach 15 Minuten und die vollständige Trennung ist nach 40 Minuten abgeschlossen.
Beispiel 3: Das oben beschriebene Verträglichkeitstestverfahren wird
verwendet,um. die Verträglichkeit eines fungiziden Netzpulvers, dass
10% Metalaxyl und 48% Mancozeb enthält,(Aufwandmenge 3 kg pro ha)
mit den folgenden Blattnährstoffen zu bewerten: Complessal^-^(Aufwandmenge
4j2 kg pro ha), StimufolV-'(Aufwandmenge 2 kg pro ha) und
Polyverdol^—'(Aufwandmenge 8 kg pro ha). Bei diesen Mitteln handelt
es sich um Formulierungen, die Mikronährstoffe enthalten.
Das verwendete Verträglichkeitsmittel ist eine Formulierung die 32,5% des Natriumsalzes des Kokosnussöl-Sarcosinats und 67,5% Wasser
enthält. Die Blattnährstoffe werden zuerst im Wasser dispergiert, wobei die Menge 200 Liter Lösung pro ha entspricht, dann wird das
Verträglichkeitsreagenz zugesetzt,in einer Menge,die 300 ml pro
Liter Lösung entspricht (0,3%). Anschliessend wird den Lösungen von Blattnährstoffen das Fungizid, das 10% Metalaxyl und 48% Mancozeb
enthält, zugesetzt. Gleichzeitig werden Kontrolllösungen hergestellt, die kein Verträglichkeitsmittel enthalten.
In den Kontrolllösungen tritt eine vollständige Entmischung von Fungizid und Blattnährstofflösung in weniger als 5 Minuten ein.
In den Messzylindern, die das Verträglichkeitsreagenz enthalten, bilden sich hervorragende Suspensionen aus. Nach 30 Minuten werden
die Zylinder nochmals kontrolliert. Die Suspensionen in den Messzylindern, die das Verträglichkeitsreagenz enthalten, bleiben einheitlich
und zeigen kein Anzeichnen von Auftrennung.
Beispiel 4: Das Verträglichkeitstestverfahren wird verwendet, um die
Verträglichkeit eines herbiziden 50%igen (Gewicht/Volumen) Chlortoluron
Suspensions-Konzentrats (Aufwandmenge 7 Liter pro ha) mit einem klaren 2-6-12 oder 4-10-10 oder 6-13-8 Flüssigdünger (Aufwandmenge
300 Liter pro ha) zu beurteilen.
-M-
4ε-
In diesem Fall verwendet man das Verfahren bei dem zunächst Pestizid
und Verträglichkeitsreagenz miteinander vermischt werden. Die Aufwandmenge an Verträglichkeitsreagenz beträgt 0,3%, entsprechend
300 ml auf 100 Liter Düngemittel. Als Verträglichkeitsreagenz wird
eine 30%ige (Gewicht/Volumen) Lösung des Natriumsalzes des Palmkernöl—Sarcosinats
in Wasser verwendet. Ebenso werden Kontrollzylinder vorbereitet, die kein Verträglichkeitsreagenz enthalten. In den
Kontrollzylindern ist die Trennung innerhalb von 5 Minuten vollständig.
Die Zylinder die das Verträglichkeitsreagenz enthalten, zeigen auch nach 30 Minuten noch stabile Suspensionen.
Beispiel 5: Das Verträglichkeitstestverfahren wird verwendet, um die
Verträglichkeit eines Insektiziden 25%igen (Gewicht/Volumen) Chlorfenvinphos
Emulsions-Konzentrats(Aufwandmenge 5,6 Liter pro ha) mit einem klaren 3,3-10-10 Flüssigdünger (Aufwandmenge 280 Liter
pro ha) zu bewerten.
Das verwendete Verträglichkeitsreagenz enthält 30 Gew.% Natriumlauroy
1—Sarcosinat und 70% Methanol.
Die erforderliche Menge an Pestizid und das Verträglichkeitsmittel
in einer Menge von 0,3 Vol.%, entsprechend 300 ml pro 100 Liter
Düngemittel, werden zuerst miteinander gemischt und dann dem Flüssigdünger zugesetzt. Weiterhin wird ein Kontrollzylinder vorbereitet,
der kein Verträglichkeitsmittei enthält.
Im Kontrollzylinder erfolgt die Trennung innerhalb von 5 Minuten vollständig,
während in dem Zylinder, der das Verträglichkeitsmittel enthält, die Mischung für 30 Minuten einheitlich bleibt.
Beispiel 6: Das Verträglichkeitstestverfahren wird angewendet, um
eine Mischung eines 50%igen (Gewicht/Volumen) Atrazine Suspensions-Konzentrats
(Aufwandmenge 3,4 Liter pro ha) und eines 6-13-8
-W-
Flüssigdüngers (Aufwandmenge 200 Liter pro ha) zu beurteilen.
Zur Sicherstellung einer vollständigen Dispersion im Düngemittel wird das 50%ige Atrazine Suspensions-Konzentrat mit einem gleichen
Volumen Wasser vorgemischt und dieses Gemisch mit einer 30%igen (Gewicht/Volumen) wässrigen Lösung von Natrium-N-Lauroyl-Sarcosinat
in einer Menge, die 300 ml Verträglichkeitsreagenz pro 100 Liter Düngemittel entspricht versetzt. Diese Mischung wird dann dem
Flüssigdünger zugesetzt.
Nach der gleichen Methode wird ein Kontrollzylinder vorbereitet, der kein Verträglichkeitsreagenz enthält.
Im Kontrollzylinder tritt Ausflockung nach 5 Minuten auf. Die Trennung ist nach 30 Minuten vollständig.
Im Zylinder,der das Verträglichkeitsmittel enthält, tritt bis nach
25 Minuten keine Ausflockung auf. Die Trennung ist nach mehr als 120 Minuten noch nicht vollständig.
Claims (20)
1. Die Verwendung einer Formulierung als Verträglichkeitsmittel
in Pestizid/Flüssigdünger-Mischungen, dadurch gekennzeichnet, dass sie
in Pestizid/Flüssigdünger-Mischungen, dadurch gekennzeichnet, dass sie
a) ein N-Acyl-Sarcosinat der Formel I
RCON(CH3)Ch2COOX
worin R einen geradkettigen oder verzweigten Alkyl- oder Alkenylrest
mit 2-18 Kohlenstoffatomen und X Wasserstoff, ein Alkalimetall, die Ammoniumgruppe,eine primäre, sekundäre oder tertiäre
Amingruppe oder eine Hydroxyalkylamingruppe bedeuten, oder ein Salz dieser Verbindungen und
b) ein Lösungsmittel oder ein Lösungsmittelgetnisch für die Komponente
a) enthält.
2. Verwendung gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die
Verbindung der Formel I in Form eines Salzes verwendet wird.
3. Verwendung gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die
Formulierung 20-99 Gew.% eines Lösungsmittels und 1-80 Gew.% der
Verbindung der Formel I enthält.
Verbindung der Formel I enthält.
4. Verwendung gemäss Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Formulierung 60-80 Gew.% des Lösungsmittels und 20-40 Gew.%
der Verbindung der Formel I enthält.
5. Verwendung gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die
Verbindung der Formel I ein Cn-C Acyl-Sarcosinat oder dessen
y is
Natrium-, Ammonium- oder Triethanolaminsalz ist und dass die Formulierung 60-80 Gew.% eines Lösungsmittels und 20-40 Gew.% einer
- W - Λ
Verbindung der Formel I enthält.
Verbindung der Formel I enthält.
6. Verwendung gemäss Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung der Formel I Natrium-N-Lauroyl-Sarcosinat ist.
7. Verwendung gemäss Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Formulierung eine wässrige Lösung ist, die ungefähr 30 Gew.% Natrium-N-Lauroyl-Sarcosinat
enthält.
8. Eine kombinierte Flüssigdünger/Pestizid-Mischung, dadurch gekennzeichnet,
dass sie
(i) ein flüssiges Düngemittel,
(ii) ein Pestizid,
(ii) ein Pestizid,
(iii) eine Verbindung der Formel I geraäss Anspruch 1 und (iv) ein Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch für die
Komponente (iii) enthält.
9. Eine Mischung gemäss Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Konzentration der Verbindung der Formel I zwischen 0,01 und
5 Vol.%, bezogen auf das Gesamtvolumen der Mischung, beträgt.
10. Eine Mischung gemäss Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Konzentration der Verbindung der Formel I zwischen 0,01 und
1 Vol.%, bezogen auf das Gesamtvolumen der Mischung, beträgt.
11. Eine Mischung gemäss Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass
das flüssige Düngemittel ein flüssiger Stickstoffdünger, der gegebenenfalls Phosphat-und/oder Kaliumcarbonatkomponenten enthält,
oder ein Blattnährraittel ist.
12. Eine Mischung gemäss Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Pestizid ein Terbutryne Suspensions-Konzentrat, ein Isoproturon
- Ϊ3 - ·
Suspensions-Konzentrat, ein Atrazine Suspensions-Konzentrat, ein Chlortoluron
Suspensions-Konzentrat, ein Metalaxyl/Mancozeb Spritzpulver, ein Terbutryne/Terbutylazine Suspensions-Konzentrat oder ein Chlorfenvinphos
Emulsions-Konzentrat is.
13. Eine Mischung gemäss Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das
Lösungsmittel Wasser ist.
14. Verfahren zur Herstellung einer Mischung gemäss Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass man
a) zu einem flüssigen Düngemittel zwischen 0,01 und 5 Vol.%, bezogen
auf das Gesamtvolumen der Mischung, einer Lösung einer Verbindung der Formel I gemäss Anspruch 1 zusetzt und die erhaltene Mischung
gegebenenfalls gründlich durchmischt,
b) die Pestizidkomponente der nach Stufe a) hergestellten Mischung
zusetzt und
c) die gesamte Mischung gründlich durchrührt.
15. Verfahren gemäss Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass
man die Stufen a) bis c) in einem Sprühtank durchführt.
16. Verfahren zur Herstellung einer Mischung gemäss Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass man
a) zunächst die benötigten Mengen des Pestizides und der Lösung der Verbindung der Formel I in Wasser miteinander mischt,
b) das nach Stufe a) erhaltene Gemisch der benötigten Menge des flüssigen Düngemittels zusetzt und
c) die gesamte Mischung gründlich aufrührt.
17. Verfahren gemäss Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die
Stufen b) und c) in einem Sprühtank durchgeführt werden.
18. Verfahren gemäss Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass
das verwendete Düngemittel einen hohen Phosphatgehalt und eine hohe Viskosität hat.
19. Ein kombiniertes Flüssigdünger/Pestizid-Gemisch, hergestellt nach dem Verfahren gemäss Anspruch 14.
20. Ein kombiniertes Flüssigdünger/Pestizid-Gemisch, hergestellt nach dem Verfahren gemäss Anspruch 16.
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