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Verfahren zur Herstellung wasserdispergierbarer durch
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ionisierende Strahlung härtbarer Kunstharzbindemittel (11) Die Erfindung
betrifft ein Verfahren zur Herstellung durch ionisierende Strahlung härtbarer Kulstharzbindemittel,welche.
aufgrund ihrer Zusammensetzun5 in Wasser emulgierbar sind und in Form dieser wäßrigen
Emulsionen appliziert werden können.
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Aufgrund ihrer ökologischen Vorteile werden in der Industr wasserverdünnbare
Lacksysteme in steigendem Maße eingesetzt Andererseits bilden auf strahlenhärtenden
Bindemitteln basierende Beschichtungsmittel anwendungstechnische Vorteile, wie kurze
Vernetzungszeiten bei Wegfall der räumlich aufwendigen und in ihrer Energiebilanz
ungünstigen Einbrennöfen. Bei den üblichen Einbrennverfahren ist bei wäßrigen Uberzugsmitteln
außerdem die Erzielung einwandfreier Filmoberflächen bei höheren Schichtstärken
ohne komplizierte Aufheizprogramme meist unmöglich.
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Aus der Literatur sind bereits viele Versuche bekannt, die Vorteile
von Wasser als Hauptverdünnungsmittel und die d Vernetzung durch ionisierende Strahlung
zu verbinden.
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Bei einer Gruppe von solchen Bindemitteln wird die Wasserverdünnbarkeit
durch die Verwendung von Emulgatoren erzielt, wie dies beispielsweise in der DE-OS
28 53 921 angegeben wird. Andere Literaturstellen, wie u. a. die NL-OS 75 07 052,
die D2-OSen 26 50 782 und 30 05 036 oder die US-PS 4.075.366 bzw. 4.127.460 beschreiben
Bindemittel, welche durch Salzbildung an anionischen oder kationischen Gruppierungen
mittels Basen oder Säuren in eine wasserverdünnbare Form gebracht werden. Während
in. ersten Fall durch die eingesetzten Fremdemulgatoren störende Stoffe in den Film
eingebracht werden, benötigen die Produkte gemäß den
im weiteren
angegebenen Literaturstellen relativ große Mengen von Basen und Säuren, welche unter
den bei der Strah lungshärtung gegebenen Bedingungen ebenfalls zumindest teilweise
im gehärteten Film verbleiben.
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Aus der AT-PS.... (A5988/80) ist ein Verfahren zur Herstellung von
(meth)acrylsäuremodifizierten Polyestern, welche durch ionisierende Strahlung vernetzt
werden können, bekannt.
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Es wurde nun gefunden, daß Bindemittel dieser Art in eine wasserverdünnbare
Form gebracht werden können, wenn ein Anteil der verfügbaren a,»-äthylenischen Doppelbindungen
mit einem sekundären Hydroxyamin, wie es durch Umsetzung von primären Aminen mit
Monoepoxidverbindungen erhalten werden kann, umgesetzt wird, wobei der bei der Umsetzung
des hydroxylgruppentragenden Polyesters mit der (Meth)acryl säure verbleibende Säureanteil
üblicherweise bereits ausreicht, um die Stabilität der wäßrigen Emulsion zu gewährleisten.
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Die vorliegende Erfindung betrifft demgemäß ein Verfahren zur Herstellung
wasserdispergierbarer, durch ionisierende Strahlung härtbarer Kunstharzbindemittel
auf der Basis von a,ß-äthylenisch ungesättigten Gruppen tragenden Polymeren, welches
dadurch gekennzeichnet ist, daß man einen Teil der Doppelbindungen des Polymeren
mit einem oder mehreren sekundären Hydroxyaminen der allgemeinen Formel (I) R1 -
NH - R5, wobei R1 = - X oder
R2 = einen geradkettigen oder verzweigten oder cyclischen Alkylenrest mit 2 bis
12 C-Atomen oder einenAralkylenrest, R3 = einen gesättigten oder ungesättigten,
gegebenenfalls Äther- oder Estergruppierungen enthaltenden aliphatischen oder cycloaliphatischen
oder aromatischen Kohlenwasserstoffrest R4 = H oder CH3- und R5 = entweder einen
Rest R1 oder einen geradkettigen oder verzweigten oder cyclischen, gegebenenfalls
tertiäre Aminogruppen tragenden Alkyl-oder Alkanol- oder Aralkylrest bedeutet, bei
70 bis 1300C umsetzt und das Umsetzungsprodukt gegebenenfalls nach Zusatz eines
Photosensibilisierungsmittels und/oder der üblichen Zusatzmittel sowie gegebenenfalls
von Pigmenten und Füllstoffen in Wasser emulgiert.
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Die vorliegende Erfindung betrifft weiters die Verwendung dieser Kunstharzbindemittelemulsionen
als überzugsmittel für Härtungsverfahren, bei denen die Vernetzung durch ionisierende
Strahlung erfolgt.
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Gegenüber den Produkten des Standes der Technik zeichnen sich die
erfindungsgemäß hergestellten Produkte durch folgende Vorteile aus: 1. Die eingebauten
spezifischen Hydroxyamine zeigen bereits bei einem niedrigen Neutralisationsgrad
eine ausgezeichnete Emulgatorwirkung. Üblicherweise genügt die bei der Modifizierung
der Polymeren mit (Meth)acrylsäure freibleibende geringe Säuremenge, sodaß sich
ein Säurezusatz überhaupt erübrigt. Die Emulsionen zeigen eine ausgezeichnete Stabilität.
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2. Durch die Auswahl der erfindungsgemäß eingesetzten Amine ist eine
weitere Modifizierungsmöglichkeit bei den resul tierenden Filmen in bezug auf ihre
chemischen und physikalischen Eigenschaften möglich.
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3. Durch die Emulgatorkomponente wird gleichzeitig ein Reduktionsmittel
für den Photosensibilisator eingeführt, was bekanntlich zu einer Erhöhung seiner
Wirksamkeit führt.
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4. Bei pigmentierten Systemen wird durch diese Amine die Pigmentbenetzung
wesentlich verbessert.
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Als a,»-äthylenisch ungesättigte Gruppen tragende Polymere kommen
vor allem gegebenenfalls verkappte Hydroxylgruppen tragende Polymere zum Einsatz
deren Hydroxylgruppen teilweise oder zur Gänze mit (Meth)acrylsäure verestert sind.
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Im einzelnen eignen sich dafür Polyester, wie sie gemäß der AT-PS.,....
(A 5988/80) hergestellt werden können. In entsprechender Weise können auch hydroxylgruppenhaltige
Polycaprolactone, entsprechende Copolymerisate, vorzugsweise auf Acrylbasis sowie
Veresterungsprodukte aus Di- oder Polyepoxidharzen mit (Meth)acrylsäure oder Halbestern
aus Hydroxyacrylaten und Dicarbonsäuren verwendet werden. Die Einführung der polymerisierbaren
Doppelbindungen kann auch durch Umsetzung von Hydroxylgruppen tragenden Polymeren
mit aß-äthylenisch ungesättigten Monoisocyanatverbindungen, wie sie z. B. durch
Reaktion von Di- oder Polyisocyanaten und Monohydroxyacrylaten erhalten werden,
erfolgen. Natürlich können auch Mischungen dieser Polymeren eingesetzt werden.
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Der Aufbau bzw. die Herstellung dieser Produkte sind dem Fachmann
bekannt und bedürfen daher keiner näheren Erläuterung.
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Die erfindungsgemäß eingesetzten Hydroxyamine weisen in ihrer allgemeinsten.Form
die allgemeine Formel (I) R1 - NH - R5 auf, wobei die angegebenen Reste folgende
Bedeutung haben: R1 = - X oder
R2 = einen geradketXigen oder verzweigten oder cyclischen Alkylenrest mit 2 bis
12 C-Atomen oder einen Aralkylenrest, R3 = einen gesättigten oder ungesättigten,
gegebenenfalls Äther- oder Estergruppierungen enthaltenden aliphatischen oder cycloaliphatischen
oder aromatischen Kohlenwasserstoffrest R4 = H oder CH3 - und R5 = entweder einen
Rest R1 oder einen geradkettigen oder verzweigten oder cyclischen, gegebenenfalls
tertiäre Aminogruppen tragenden Alkyl-oder Alkanol- oder Aralkylrest Diese Aminoverbindungen
stellen niedrigmolekulare Verbindungen dar, welche maximal eine sekundäre Aminogruppe
sowie mindestens eine Hydroxylgruppe und gegebenenfalls tertiäre Aminogruppen aufweisen.
Sie werden durch Umsetzung von ein Mol eines primären Amins, welches n aktive Wasserstoffatome
trägt mit (n - 1) Mol einer Monoepoxidverbindung, beispielsweise gemäß folgender
Formel erhalten:
Als Ausgangsmaterialien für die Herstellung der sekundären Hydroxyamine gemäß der
angegebenen allgemeinen Formel (I) können primäre Monoalkyiamine, deren Alkylrest
geradkettig oder verzweigt sein kann, eingesetzt werden. Vertreter dieser Gruppe
sind beispielsweise n-Butylamin, Isobutylamin,Neopentamin und deren (aus Gründen
der Handhabbarkeit) vorzugsweise höhere Homologe. Weiters können auch Aryl-alkyl-amine,
wie Benzylamin oder Monoalkanolamine, wie Monoäthanolamin oder Isopropanolamin,
oder prim.-tertiäre Amine, wie das Diäthylaminopropylamin und seine Homologen eingesetzt
werden. Eine bevorzugt eingesetzte Gruppe von primären Aminen sind diprimäre Diamine
mit geradkettigen oder verzweigten Alkylenresten mit 2 bis 12 C-Atomen, wie Äthylendiamin
und seine geradkettigen Homologen, verzweigte Homologe wie Neopentyldiamin, cycloaliphatische
Diamine, wie Tricyclodecandiamin (= TCD-Diamin = 3 (4),8(9)-Bis-(aminomethyl)-tricyclo-5.2.1.
o2, '6-decan) oder Trimethylcyclopentardiamin oder Arylalkyldiamine, wie Xyloldiamin
(C6H4(CH2NH2)2). Eine weitere Gruppe von diprimären Aminen stellen Dialkylentriamine,
wie Diäthylentriamin oder 3-(2-Aminoäthyl)aminopropylamin dar.
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Als Monoepoxidverbindungen können Carbonsäureglycidylester, wie insbesonders
Cardura zu E (der Glycidylester von verzwejgten Cg-C11-Monocarbonsäuren) oder Glycidylmethacrylat,
Glycidyläther wie Butyl-, Phenyl-,p-tert.Butylphenol- oder Allvlalvcidvläther oder
Kohlenwasserstoffoxide wie Olefin-
ox |
oxide (CH3-(CH2)n-Cg - CH2), |
-CH - CH - CH3), Styroloxid |
Octylenoxid (CH3-(CH2)4-oder Cyclohexenvinylmonoxid
verwendet werden.
Durch die entsprechende Auswahl des an der Glycidylgruppe befindlichen Restes können
die Eigenschaften des Endproduktes bezüglich Elastizität, Härte, Vernetzungsdichte
etc. wesentlich beeinflußt werden.
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Die Umsetzung der Aminkomponente mit der Epoxidverbindung erfolgt
bei 7C bis 1300C bis zur völligen Umsetzung aller Epoxidgruppen mit den Aminowasserstoffen.
Die Reaktion ist üblicherweise nach etwa 3 Stunden beendet.
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Die Umsetzung der spezifischen sekundären Hydroxyamine gemäß der allgemeinen
Formel (I) mit den a,ß-äthylenisch ungesättigten Polymeren erfolgt in Form einer
Additionsreaktion nach dem Schema
wobei zu beachten ist, daß ein ausreichender Anteil an Doppelbindungen für die Vernetzungsreaktion
entsprechend einer Doppelbindungszahl von mindestens 2,5 <= endständige Doppelbindungen
pro 1000 Molekulargewichtseinheiten) im Molekül verbleibt. Vorzugsweise werden.0,5
bis 20 Mol-% der Doppelbindungen mit der Aminverbindung umgesetzt. Besonders bevorzugt
ist ein Bereich von -2 bis 10 Mol-%. Die Umsetzung erfolgt bei 70 - 1300C, wobei
bei Acrylatdoppelbindungen ein unterer Temperaturbereich (70 - 100°C), bei Methacrylatdoppelbindungen
der obere Bereich (100 - 1300C) zur Anwendung kommt.
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Die weitere Verarbeitung der in der erfindungsgemäßen Weise hergestellten
Kunstharzbindemittel kann entweder unmittelbar nach der Herstellung oder auch vor
der Anwendung erfolgen. Dabei werden die Bindemittel unverdünnt oder
zusammen
mit Reaktivverdünnern bei 20 - 60"C unter Rühren mit soviel Wasser versetzt, daß
eine günstige Verarbeitungsviskosität resultiert. Zur Gewährleistung einer guten
Verteilung der Zusatzstoffe, wie Photoinitiatoren und anderer lacktechnisch wirksamer
Zusatzmittel sowie gegebenenfalls der Pigmente und Füllstoffe ist es vorteilhaft,
diese Zusätze bereits vor der Wasserzugabe in das Bindemittel einzumischen. Natürlich
ist es auch möglich, diese Stoffe mit den in der Lacktechnologie üblichen Methoden
in die wäßrigen Emulsionen einzuarbeiten.
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Als Photoinitiatoren für die Härtung mit UV-Strahlen können die üblichen
Substanzen, wie z. B. Benzophenon, Benzildimethylketal, Benzoinäther in Mengen von
bis zu 10 Gew.-%, bezogen auf das Bindemittel, eingesetzt werden. Ein Einsatz der
sonst üblichen -Synergisten für diese Photoinitiatoren, wie er bei den üblichen
Systemen empfohlen wird, kann bei den erfindungsgemäß hergestellten Emulsionen entfallen,
da die synergistische Wirkung bereits durch die Amingruppen des Bindemittels auftritt.
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Die erfindungsgemäß strahlungshärtbaren wäßrigen überzugsmittelemulsionen
zeichnen sich durch hohe Lagerstabilität aus. Sie sind praktisch frei von organischen
Lösungsmitteln und lassen sich mit gutem Erfolg als Beschichtungsmittel für nichtmetallische
und metallische Substrate, z. B. für Leder, Kunststoffe, Papier, Holz, Glas, Keramik
sowie metallische Untergründe einsetzen, wobei nichtmetallische Untergründe bevorzugt
sind. Mit den erfindungsgemäßen strahlungshärtbaren wäßrigen Bindemittelemulsionen
können in nur einem Arbeitsgang kochblasenfreie, hochglänzende Beschichtungen von
über 100 ßm Dicke erhalten werden.
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Die Verarbeitung der erfindungsgemäßen strahlungshärtbaren wäßrigen
Überzugsmittel erfolgt nach üblichen Methoden, wie durch Streichen, Rakeln, Spritzen,
Walzen, Gießen oder Drucken. Zur Härtung werden die Uberzüge im allgemeinen bis
zu 30 min. bei Temperaturen bis 100"C vorgeheizt und anschließend kurzzeitig einer
W-oder energiereichen Elektronenstrahlung ausgesetzt. Hierzu werden die üblicherweise
für die Härtung von Uberzügen eingesetzten UV- bzw. Elektronenstrahlungsquellen
verwendet, wie z. B. beschrieben in W-Curing: Science and Technology, Editor: S.
Pater Pappas, Technology.Marketing Corporation, Stamford, USA, 1978 und Atomic Radiation
and Polymers, Charlesby, Pergamon Press, 1960.
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Bei porösen Substraten, wie beispielsweise Leder, Papier und Holz,
sind nur sehr kurze Vorheizzeiten erforderlich, da die Hauptmenge des Wassers vom
Untergrund aufgenommen wird. bisweilen kann auf Vorheizen ganz verzichtet werden.
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Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung ohne ihren Umfang
zu beschränken. Alle Angaben in Teilen oder Prozenten beziehen sich auf Gewichtseinheiten.
Folgende Abkürzungen werden in den Beispielen verwendet: MA erfindungsgemäß eingesetztes
sekundäres Hydroxyamin gemäß allgemeiner Formel (I) MOLA Monoäthanolamin BA n-Butylamin
HMDA Hexamethylendiamin TCDA Tricyclodecandiamin DETA Diäthylentriamin CE Glycidylester
von Cg-C11-Monocarbonsäuren GMA Glycidylmethacrylat EPH 1 Epoxidharz auf Basis Bisphenol
A (Epoxidäquivalent- ca. 190)
EPH 2 Epoxidharz auf Basis eines
Phenolnovolakes (Epoxidäquivalent ca. 180) PCL E Verzweigte Polycaprolactondiole
(Molekulargewicht ca. 540, OH-Zahl ca. 310) PCL F Verzweigte Polycaprolactondiole
(Molekulargewicht ca. 250, OH-Zahl ca. 540)
W I Nitrobenzol ) 3 -Wasserdampfflüchtige |
W II 2-Nitrodimethylanilin J Inhibitoren (W) |
NW I Hydrochinon 1 nichtwas serdampf- |
NW II Hydrochinonmono- W flüchtige Inhibi- |
methyläther J toren (NW) |
KL 1 Petroläther |
gemäß DIN 51 630 |
(Siedebereich 60 - 800C) Kreislaufmittel |
KL 2 Spezialbenzin (KLM) |
(Siedebereich 80 - 1200C) |
ACS Acrylsäure MACS Methacrylsäure p-TSS p-Toluolsulfonsäure 1 Herstellung der sekundären
Hydroxyamine gemäß allgemeiner Formel (I) Monoepoxidverbindung und Aminkomponente
werden in einem geeigneten Reaktionsgefäß gemäß den in Tab. 1 angegebenen Verhältnissen
bei Raumtemperatur gemischt und unter Beachtung der auftretenden Exothermie unter
Rühren auf die in Tab. 1 angegebene Temperatur gebracht. Die Reaktionstemperatur
wird bis zur vollständigen Umsetzung noch etwa 1 bis 3 Stunden beibehalten. Eine
Bestimmung des Endpunktes der Reaktion kann durch Titration des freien Amins erfolgen,
ist jedoch nicht unbedingt notwendig, da die Reaktion unter den angegebenen Bedingungen
zum Stillstand kommt.
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TAB 1
Aminokompo- Monoepoxid- Reaktions- berechn. |
nente (Tle) verbindung (Tle) bedingungen Molgewicht |
Stden /°C |
MA 1 61 MOLA 240 CE 3 / 130 - 301 |
MA 2 73 BA 240 CE 3 / 130 -313 |
MA 3 116 HMDA 480 CE 3/100 738 |
142 GMA |
480 CE |
MA 4 194 TCDA 142 GMA 2 / 100 816 |
MA 5 103 DETA 960 CE 3 / 130 1063 |
2. Herstellung der (meth)acrylsäuremodizizierten Polymeren Als Ausgangspolymere
werden Verbindungen gemaß der in TAB 2 angegebenen Zusammensetzung bzw. Kennzahlen
eingesetzt. Zur Herstellung der Polyester A - D werden die Dicarbonsäuren und Diole
in einen mit Thermometer, Kreislaufeinrichtung und lnertgaszufuhr ausgestatteten
Reaktor gefüllt und unter leichter Inertgaszufuhr innerhalb von 3 bis 4 Stunden
au 1700C erhitzt. Durch Zugabe von Toluol wird bei dieser Temperatur ein Kreislauf
eingerichtet und die Veresterung eine weitere Stunde fortgesetzt. Nach Zugabe des
Polyols wird wieder langsam die Temperatur auf 1700C gebracht und unter Kreislauf
bis zu einer Säurezahl von weniger als 10 mg KOH/g verestert. Bei Verwendung flüchtiger
Alkoholkomponenten ) hat sich der Einbau von Destillationskolonnen zur Vermeidung
von Verlusten als s:-nstig erwiesen.
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TAB 2
Polyester Polycaprolacton Epoxidharz |
A B C D E F G |
Adipinsäure 102 117 100 111 |
Polyäthylen- |
glycol 600 90 17 |
Diäthylenglykol 16 8 8 |
Monoäthylenglyko 10 |
Neopentylglykol 16 31 |
Hexandiol . |
Trimethylolpropan 121 121 112 ,C6 |
oH/1000 g (ber.) 7,6 6,7 6,9 6,5£ 5,5 9,6 |
1000g der genannten Ausgangspolymeren A - F werden mit der Acrylsäure bzw. Methacrylsäure
oder einer Mischung dieser Säuren in Gegenwart der Inhibitoren und p-Toluolsulfonsäure
als Veresterungskatalysator bei ca. 1250C unter Rückfluß solange gehalten, bis der
gewünschte Umsatz erreicht ist.
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Anschließend wird das gebildete Reaktionswasser mittels des Kreislaufmittels
entfernt und das Kreislaufmittel bei fallender Temperatur wieder abgezogen. Nach
Bestimmung der Säurezahl wird die äquivalente Menge der Epoxidverbindung zusammen
mit 1 Teil Triphenylphosphin zugegeben nd die Reaktion bei ca. 1200C bis zu einer
Säurezahl von weniger als 15 mg KOS/g geführt.
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Die Umsetzung mit dem Ausgangspolymeren G erfolgt in gleicher Weise;
es erübrigt sich natürlich in diesem Fall die azeotrope Destillation, da kein Reaktionswasser
entsteht.
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Die Ansätze sind in TAB 3 zusammengefaßt.
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TAB 3
Al B1 C1 D1 El Fl G1 |
1000 g Polymer A B C D E F G |
ACS (g) 360 324 - 360 - 324 - 379 |
MACS (g) - - - 344 - 516 - |
Mol Säure pro |
1000 g Polymer 5,0 4,5 5,0 4,0 4,5 6,0 5,26 |
Inhibitor W I(g) @,5 1,5 1,5 - 1,5 - 1,5 |
WII(g) - - - 1,5 - 1,5 - |
Inhibitor |
NW I (g) 2,0 - 2,5 - 2,0 - - |
NW II(g) - 2,0 - 1,5 - 1,5 - |
pTSS (g) 3,0 3,0 3,0 3,0 3,0 3,0 3,0 |
KLM KL 1 KL 1 KL 1 KL 2 KL 2 KL 2 - |
KLT CC 80 80 80 100 100 100 - |
Mol COOH pro |
1000 g Polymer 1,32 1,12 1,02 0,87 0,98 1,37 - |
Epoxid- (g) 410 255 250 159 235 353 - |
verbindung |
(Typ) CE EPH 2 EPS 1 GMA EPH 1 EPH 2 - |
Ausbeute |
(100%iges Harz) 1704 1518 1538 1447 1496 1786 1379 |
Doppelbin- |
dungszahl 2,93 2,96 3,25 2,76 3,01 3,36 3, 81 |
3. Herstellung der wasseremulgierbaren Bindemittel (Beispiele
1 - 7) Gemäß den in TAB 4 angegebenen Mengenverhältnissen wird das acrylatmodifizierte
Bindemittel mit dem Amin gemäß Formel (I) vermischt und auf die angegebene Reaktionstemperatur
erwärmt und diese Temperatur 3 Stunden gehalten. Die so erhaltenen Massen sind mit
Wasser verdünnbar und bilden bei Festkörperbereichen zwischen 50 und 80 % stabile
Emulsionen.
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TAB 4
1 2 3 4 5 6 7 |
Type A 1 1 C 1 D 1 E 1 F 1 G 1 |
Polymer |
Menge 1704 518 1538 1447 1496 1786 1379 |
Type 1 2 3 4 5 5 1 |
MA |
Menge 90 125 148 82 106 159 151 |
Reaktionstemperatur 70 80 75 105 85 110 75 |
Ausbeute 1794 643 1686 1529 1602 1945 1530 |
Mol-% Doppel- |
bindungen 6,0 8,9 4,0 2,5 2,2 2,5 9,5 |
umgesetzt |
verbleibende |
Doppelbindungszahl 2,62 2,5 2,89 2,57 2,75 3, o 3,1 1 |
stabilster , |
Bereich der 70 65 75 70 75 65 60 |
Emulsion |
(% Festharz/H2O |
+ 5 2 |
4. Prüfung der gemäß Beispiel 1 - 7 erhaltenen Bindemittel (a)
Klarlacke: Die gemäß den Beispielen hergestellten Bindemittel werden für die Prüfung
gemäß nachstehender Zusammensetzung als Klarlack formuliert: Bindemittel (100%ig)+)
100 Tle UV Sensibilisator (1) 3 Tle Verlaufmittel (2) 2 Tle Wasser I auf Festkörperbereich
gemäß TAB 4 Wasser II auf Verarbeitungsviskosität (entsprechend 25 sec DIN 53 211/200C)
einschließlich des gegebenenfalls eingesetzten copolymerisierbaren Reaktivverdünners
(1) auf Basis eines Benzoinäthers (2) siliconhältiges Verlaufmittel Das Überzugsmittel
wird in einer Naßfilmstärke von 100-200 ;im auf eine Glasplatte aufgebracht und
bei 50"C ca.
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10 Minuten vorgetrocknet. Die Vortrocknung ist ausreichend, wenn der
anfangs trübe Film kla.eworden ist. Die Härtung erfolgt mittels einer Ouecksilber-Hochdrucklampe
(ETQ-7; Leistungsaufnahme 30 Watt/cm, Objektabstand 12 cm; Härtungszeit 18 Sekunden).
In allen Fällen werden glänzende, kratzfeste Filme erhalten.
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(b) Pigmentierter Lack: in analoger Weise wird ein pigmentierter
Lack geprüft, welcher zusätzlich zu den unter (a) genannten Bestandteilen 5 Tle
eines Aluminiumpigments, 65 % Metallanteil, 35 % Lösungsmittelanteil incl. Fett-und
Zusatzstoffe, Teilchengröße durchschnittlich 22 enthält. Es werden glänzende und
harte Filme mit gleichmäßigem Aluminiumeffekt erhalten.
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Besonders günstige Verarbeitungsparaimeter (Viskosität, Abdunstzeit)
werden erhalten, wenn man die Applikation bei einer Lacktemperatur von 50 bis 80"C
vornimmt Es ist selbstverständlich, daß die Erwärmung erst unmittelbar vor der-Applikation
erfolgen darf.