DE3305549A1 - Verfahren zum beschichten von kunst- oder natursteinplatten - Google Patents
Verfahren zum beschichten von kunst- oder natursteinplattenInfo
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Description
Verfahren zum Beschichten von Kunst- oder Natursteinplatten
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Beschichten von Kunst- oder Natursteinplatten mit
härtbaren Kunstharzmischungen auf Basis von Epoxidharz/ Härter-Mischungen unter. Mitverwendung von Pasern oder
Geweben als Verstärkungs- und Versteifungsmaterialien.
Kunst- oder Natursteinplatten aus Marmor oder auf Marmorbasis werden in zahlreichen Bereichen des Bauwesens,
insbesondere zur Verkleidung von Wänden, Böden und Passaden eingesetzt. Besonders in der industriellen
Praxis werden hierfür großformatige Platten gefordert.
Aufgrund der durch das Grundmaterial gegebenen Festigkeitswerte muß insbesondere bei Marmor mit wachsender
Plattengröße auch die Dicke sehr stark ansteigen. Man ist daher bemüht, die Dicke an der möglichen unteren
Grenze zu halten, wobei eine gesteigerte Zerbrechlichkeit in Kauf genommen werden muß.
Nicht nur Lagerung und Transport, auch Vor- und Nachbehandlungsschritte
bei der Fertigung, wie Zuschneiden, Zuschleifen, Polieren usw., waren durch Gewicht und Zerbrechlichkeit
der Platten problematisch, so daß ihr Verwendungsbereich auf begrenzte Maße eingeschränkt war.
Es wurde bereits versucht, die Stabilität der Platten dadurch zu erhöhen, daß auf einer Seite eine Verstärkungsschicht
in Wabenstruktur aufgebracht wurde. Diese Methode hat den Nachteil, daß sie sehr material- und
kostenaufwendig ist und außerdem die Plattendicke auf ein für manche Bereiche nicht tragbares Maß erhöht. .
35
In der DE-OS 28 33 87-4 wird ein Verfahren zur Herstellung
von dünnen Platten beschrieben.
Hierbei werden in einem ersten Sägedurchgang Platten mit einer Dicke von ca. 2 cm hergestellt, die entstehenden
Sägespalten mit einem härtbaren Kunststoff gefüllt und dann in einem zweiten Sägedurchgang auf Enddicke gesägt.
Es entstehen sogenannte "Sandwich-Strukturen", bei denen zwei äußere Steinplatten durch eine verbindende Kunststoffzwischenschicht
zusammengehalten werden. Vor dem Trennen dieser Plattenpaare können auf die Außenflächen
der Platten verstärkende Schichten aus mit Kunstharzen getränkten Glasfasern aufgebracht werden.
Vor dem Aufbringen der Verstärkungsschicht war es aber erforderlich, das während der Sägedurchgänge von den
Platten adsorbierte Wasser durch einen zwischengeschalteten Trocknungsvorgang zu entfernen. Für diesen unbedingt
erforderlichen Trocknungsvorgang sind insbesondere Wärmekammern erforderlich, in denen die Platten gegebenenfalls
bei Unterdruck über einen bestimmten Zeitraum verweilen müssen. Investitionskosten, Heizkosten und
Verweilzeit beeinträchtigen die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens und drücken die Produktionskapazität.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu beheben und ein Verfahren bereitzustellen, mit
welchem auch feuchte Plattenoberflächen direkt mit einer härtbaren Kunstharzschicht und Verstärkungs- und Versteifungsmaterialien
beschichtet werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren
zum Beschichten von Kunst- oder Natursteinplatten, insbesondere aus Marmor oder auf Marmorbasis, mit
härtbaren Kunstharzmischungen auf Basis von Epoxidharzen, die im Durchschnitt mehr als eine Epoxy-gruppe im
Molekül enthalten, und Härtungsmitteln für die Epoxidharze unter Mitverwendung von Füll- oder Versteifungsmaterialien
und gegebenenfalls üblichen Lösungsmitteln
Pigmenten, Hilfs- und Modifizierungsmitteln, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß die Platten einseitig beschichtet werden mit härtbaren Mischungen aus
A) mindestens einem Epoxidharz und
B) mindestens einem Härtungsmittel bestehend aus
1) Addukten aus Epoxidharzen und überschüssigen
Amlnoamiden und/oder Aminimidazolinen und/oder imidazolingruppenhaltigen Aminoamiden und/oder
2) Phenol-Formaldehyd-Amin-Kondensationsprodukten
und
C) Füll- und/oder Versteifungsmaterialien und gegebenenfalls
D) üblichen reaktiven Verdünnern, Härtungsmitteln, Beschleunigern, Lösungsmitteln, Benetzungs- und
Verlaufsmitteln.
Eine bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens ist dadurch
gekennzeichnet, daß die Härtungsmittel gemäß B l) Addukte sind aus Epoxidharzen und Kondensationsprodukten
aus monomeren Fettsäuren mit 6 bis 22, insbesondere 18, Kohlenstoffatomen und überschüssigen Aminen der allgemeinen
Formel
H2N-(CH2-CH2-NH)nH
mit η = 1 - 5 und daß als Härtungsmittel gemäß B 2) Kondensationsprodukte
aus Formaldehyd, Phenol und/oder ptert.-Butylphenol
und/oder die isomeren Nonylphenole und n/p-X.ylylendiamin und/oder Trimethylhexamethylendiamin
verwendet werden.
Weitere bevorzugte Ausführungsformen sind durch die in 'den Ansprüchen beschriebenen Verfahren gekennzeichnet.
Die erfindungsgenäß mitverwendeten Glycidylverbindungen
sind handelsübliche Produkte mit mehr als einer Epoxygruppe pro Molekül, die sich von ein- und mehrwertigen,
ein- und mehrkernigen Phenolen, insbesondere Bisphenolen, sowie Novolaken ableiten. Eine umfangreiche Aufzählung
dieser Di- oder Polyphenole findet sich in dem Handbuch "Epoxidverbindungen und Epoxidharze" von A. M.
Paquin, Springer Verlag, Berlin, 1958, Kapitel IV, und Lee, Neville "Handbook of Epoxy Resins", 1967, Chapter
2.
Es können auch Mischungen von zwei und mehreren der Epoxidharze untereinander verwendet werden. Bevorzugt
werden flüssige Glycidylverbindungen auf Basis von Bisphenol A (4,4-Dihydroxy-diphenylpropan-2,2) oder Bisphenol
P (4,4-Dihydroxy-diphenylmethan) mit Epoxidwerten von 0,4 bis 0,55 eingesetzt.
Es können auch Mischungen der Glycidylverbindungen mit sogenannten reaktiven Verdünnern, wie z. B. Monoglycidyläthern
von Phenolen, verwendet werden. Diese reaktiven Verdünner dienen in erster Linie zur Viskositätsreduzierung
und sollten, da sie die Endeigenschaften des Duromern ungünstig beeinflussen, nur in geringen Mengen
mitverwendet werden.
Die beispielsweise genannten Glycidylverbindungen können sowohl für die härtbaren Kombinationen als auch zur Herstellung
der im erfindungsgemäßen Verfahren mitverwendeten Härtungsmittel-Epoxid-Addukte verwendet werden.
Härtungsmittel und Glycidylverbindungen werden in dem erfindungsgemäßen Verfahren vorzugsweise in etwa äquivalenten
Mengen, d. h. bezogen auf aktive Aminwasserstoffatome und reaktive Epoxy-gruppen eingesetzt. Es ist
aber auch möglich, Härtungsmittel oder Glycidylkomponente
im über- bzw. Unterschuß zu verwenden. Die jeweiligen
Mengen richten sich nach den gewünschten Endeigenschaften des Reaktionsproduktes, übliche katalytische oder
reaktive Härter für Epoxidharze können in dem erfindungsgemäßen Verfahren mitverwendet werden.
Die erfindungsgemäß mitverwendeten Härtungsmittel gemäß
B 1) sind Polyaminoamide und/oder imidazolingruppenhaltige Polyaminoamide auf Basis monomerer oder dimerisierter
Fettsäuren mit überschüssigen mehrwertigen Aminen, welche auch Heteroatome, wie z. B. Sauerstoff, enthalten
können mit einem Unterschuß, bezogen auf äquivalente Mengen an Epoxidharz.
Als Aminoamide, Aminoimidazoline und imidazolingruppenhaltige Aminoamide sind die als Härtungsmittel für
-Epoxidverbindungen zum Stand der Technik gehörenden Verbindungen, wie sie beispielsweise aus den deutschen
Patentschriften 972 757, 1 074 856, den deutschen Auslegeschrlften
1 041 246, 1 O89 544, 1 IO6 495, 1 295 869, 1 250 918, den britischen Patentschriften 803 517, 810
873 224, 865 656, 956 709, der belgischen Patentschrift 593 299, der französischen Patentschrift 1 264 244,
sowie den US-Patentschriften 2 705 223, 2 712 001, 2 881 194, 2 966 478, 3 002 941, 3 062 773 und
3 188 566 bekannt sind, geeignet.
Als vorteilhaft für das erfindungsgemäße Verfahren haben sich Aminoamide, Aminoimidazoline und imidazolingruppenhaltige
Aminoamide erwiesen, welche hergestellt werden durch Umsetzung von
a 1) Monocarbonsäuren, wie gradkettigen oder verzweigten Alkylcarbonsäuren mit 2 bis 22 Kohlenstoffatomen,
insbesondere mit 2-4 und l6 - 22, bevorzugt mit 18 C-Atomen, wie Essigsäure, Propionsäure, Butter-
säure, Capronsäure, Caprylsäure, Caprinsäure, Laurinsäure, Myrlstinsäure sowie insbesondere die
natürlichen Fettsäuren wie Stearin-, Öl-, Linol-, Linolen-, Tallölfettsäure oder
5
5
a 2) die durch Polymerisation von ungesättigten natürlichen und synthetischen einbasischen aliphatischen
Fettsäuren mit 16 bis 22 Kohlenstoffatomen,.bevorzugt 18 Kohlenstoffatomen, nach bekannten Methoden
erhältlichen sogenannten dimeren Fettsäuren (vgl. z. B. DE-OS 1 443 938, DE-OS 1 443 968,
DE-PS 2 118 702 und DE-AS 1 280 852). Typische im Handel erhältliche polymerisierte Fettsäuren haben
etwa folgende Zusammensetzung:
15
15
monomere Säuren 5-15 Gew.-% dimere Säuren 60 - 80 Gew.-%
trimere und höher-
funktionelle Säuren 10 - 35 Gew.-JS. 20
Es können jedoch auch Fettsäuren verwendet werden, deren trimerer und höherfunktioneller Gehalt oder
deren Dimeranteil durch geeignete Destillationsverfahren angereichert worden ist oder Fettsäuren, die
nach bekannten Verfahren hydriert worden sind oder
a 3) aus ungesättigten höheren Fettsäuren mit 16 - 22, insbesondere 18 Kohlenstoffatomen oder deren Ester
mit aromatischen Vinylverbindungen durch Copolymerisation erhaltenen Carbonsäuren
(z. B. GB-PS 803 517)·
.--„to: -:
a 4) Addukten aus ungesättigten höheren Fettsäuren oder Fettsäureestern mit ungesättigten niederen Mono-
oder Dicarbonsäuren bzw. -anhydriden wie Fumarsäure, Maleinsäure, Maleinsäureanhydrid oder Acrylsäure
(z. B. DE-AS 1 295 829, DE-AS 1 420 76l, DE-AS 1 272 918) oder
a 5) Säuren, die durch Umsetzung von ungesättigten Fettsäuren, Kohlenmonooxyd und Wasser hergestellt
werden (z. B. Reppe und Kroper, Ann., 582, S. 63 65 (1953), DE-PS 1 006 849) oder
a 6) epoxidierten ungesättigten höheren Fettsäuren z. B. DE-AS 1 041 246) oder
a 7) die in der US-PS 3 993 661 beschriebene C36-Dicarbonsäure
oder als hydroaromatische Dicarbonsäuren : 1^-Cyclohexandicarbonsäure oder
a 8) Säuren, hergestellt durch Addition von Phenol bzw. dessen Substitutionsprodukten an ungesättigte Monocarbonsäuren
(z. B. DE-OS 1 543 754) wie Hydroxyphenylstearinsäure oder 2,2-Bis-(hydroxy-phenyl)-valeriansäure
oder Additionsprodukte von Phenol an Polycarbonsäuren, wie dimere Fettsäure (z. B.
US-PS 3 468 920) oder
mit Polyaminen im Verhältnis von Amingruppen : Carboxylgruppen von -^ 1.
Im allgemeinen werden die Säuren der obengenannten Gruppen für sich für die Kondensation mit den Polyaminen
eingesetzt, man kann aber auch Mischungen verwenden. Eine besondere Bedeutung in der Technik haben die PoIyaminoamide
und Polyaminoimidazoline der unter a 1) und a 2) genannten monomeren bzw. polymeren Fettsäuren erlangt,
die daher für das erfindungsgemäße Verfahren bevorzugt
eingesetzt werden.
Als erfindungsgemäß verwendete Aminkomponenten zur
Herstellung der Komponente A) v/erden Polyamine wie
Herstellung der Komponente A) v/erden Polyamine wie
aa 1) Polyäthylenpolyamine, wie Diäthylentriamin, Triäthylentetramin,
Tetraäthylenpentamin (z. B.
DE-OS 1 543 754) oder
DE-OS 1 543 754) oder
aa 2) Polypropylenpolyamin, sowie die durch Cyanäthylierung von Polyaminen, insbesondere des Ä'thylendiamins
und anschließende Hydrierung erhaltenen
Polyamine (Firmenprospekt der BASF AG, 1976) oder
aa 3) aliphatische Polyamine, wie Diaminoäthan, Diaminopropan, Diaminobutan, Diaminohexan, 3,3,5(3,5,5)-Trimethyl-1,6-diaminohexan,
oder
aa 4) cycloaliphatische Polyamine, wie 1-Amino-3-aminomethyl-3,5,5-trimethy1-cyclohexan
(Isophorondiamin), 1,4-Diaminocyclohexan (z. B.
DE-AS 1 694 958) oder
DE-AS 1 694 958) oder
aa 5) heterocyclische Polyamine wie N-Aminoäthyl-piperazin
oder
aa 6) Polyätheramine, hergestellt durch Cyanäthylierung von Alkanolen mit mindestens 2 Hydroxylgruppen
und anschließende Hydrierung, wie 1,12-Diamino-4,8-dioxadodecan
und anschließende Hydrierung, wie 1,12-Diamino-4,8-dioxadodecan
oder
Mischungen von zwei oder mehreren der unter aa 1) bis
aa 6) genannten Amine eingesetzt. Erfindungsgemäß bevorzugt werden die unter aa 1) und aa 2) genannten Polyamine eingesetzt.
aa 6) genannten Amine eingesetzt. Erfindungsgemäß bevorzugt werden die unter aa 1) und aa 2) genannten Polyamine eingesetzt.
Zur Adduktherstellung werden die Aminoamide, Aminoimidazoline
und imidazolingruppenhaltigen Aminoamide mit den entsprechenden Epoxidharzen in an sich bekannter Weise
umgesetzt. Erfindungsgemäß bevorzugt werden flüssige
Epoxidharze auf Basis von Bisphenol A und/oder Bisphenol P. Die Mengen an Epoxidharz werden so gewählt, daß ca.
1/15 bis 1/4, vorzugsweise 1/12 bis 1/6, der reaktiven Aminwasserstoffatome der Aminoamide, Aminoimidazoline
bzw. der Imidazolingruppen enthaltenden Aminoamide adduktiert werden.
Als Phenol-Formaldehyd-Amin-Kondensationsprodukte
(Mannichbasen) im Sinne der vorstehenden Erfindung (B 2) sind Umsetzungsprodukte aus Phenolen, Formaldehyd und
sekundären und/oder primären Monoaminen oder Polyaminen zu verstehen. Als Phenole können eingesetzt werden Monophenole
wie Phenol, ortho, -metha^-para-Kresol, die isomeren
Xylenole, p. tert.-Butyl-Phenol, para-Nonylphenol,
·<--Naphthol, ß-Naphthol sowie Di- und Polyphenole wie
Resorcin, Hydrochinon, 4,4'-Dioxydiphenyl, 4,4'-Dioxydiphenyläther,
4 ,4'-Dioxydiphenyls'ulf on, 4,4'Dioxydiphenylmethan,
Bisphenol A, sowie die als Novolake bezeichneten Kondensationsprodukte aus Phenol und
Formaldehyd.
Als sekundäre Monoamine können eingesetzt werden: Dimethylamin, Diäthylamin, Dipropylamin, Dibutylamin,
Piperidin, Pyrolidin, Morpholin und Methylpiperazin. Als primäre Monoamine seien z. B. die; längerkettigen aliphatischen
Monoamine wie die Kokosamine mit 8-18 C-Atomen genannt.
Als Polyamine können Polyamine wie
a 10) Polyäthylenpolyamine, wie Diäthylentriamin, Triäthylentetramin,
Tetraäthylenpentamin (z. B. DE-OS 1 543 754) oder
a 11) Polypropylenpolyamin sowie die durch Cyanäthylierung von Polyaminen, insbesondere des ithylendiamins
und anschließende Hydrierung erhaltenen Polyamine (Firmenprospekt der BASF, 1976) oder
5
a 12) aliphatische Polyamine, wie Diaminoäthan, Diaminopropan,
Neopentandiamin, Diaminobutan, Diaminohexan,
3,335(3,5,5)-Trimethyl-l,6-diaminohexan
und/oder
10
10
a 13) cycloaliphatische Polyamine, wie l-Amino-3-aminomethyl-3,5,5-trimethyl-cyclohexan
(Isophorondiamin), 1,4-Diaminocyclohexan (z. B. DE-AS
1 694 958) und/oder
15
15
a 14) heterocyclische Polyamine wie N-Aminoäthyl-piperazin
und/oder
a 15) Polyätheramine, wie l,12-Diamino-4,8-dioxadodecan
und/oder Polyätherpolyamine der allgemeinen Formel
R-I- (0-CH2- CH
χ y
'
CH
in welcher χ 2, insbesondere 2 - 20, y = 2,3,4 und R ein Kohlenwasserstoffrest mit einer Wertigkeit
entsprechend y ist und/oder
a 16) aromatische Amine
a 17) araliphatische Diamine wie Xylylendiamin
oder
Mischungen von zwei oder mehreren der unter a 10) bis a 16) genannten Amine eingesetzt werden. Erfindungsgemäß
bevorzugt werden die unter a 10), a 11), a 14) und a 17) genannten Polyamine eingesetzt. Die Polyamine können
auch in Mischung mit Monoaminen verwendet werden.
Eine umfassende Aufzählung der einsetzbaren Phenole und Amine findet sich in M. Tramontini, Synthese 1973,
S. 703. Bezüglich Herstellung der Mannichbasen wird ebenfalls auf diese Literaturstelle verwiesen.
Die Molmengen Formaldehyd und Amin pro Mol Phenol richten sich nach der Anzahl der substitutionsfähigen
Gruppen: Im Phenol sind es 3, im Bisphenol A 4, im
paratertiär-Butyl-Phenol 2.
Die erfindungsgemäß bevorzugt verwendeten Mannichbasen
sind die Reaktionsprodukte aus gegebenenfalls substituierten
Phenolen oder Bisphenol A5 Formaldehyd und Dimethylamin
mit 1 bis 4 tertiären Amingruppen, längerkettigen aliphatischen Monoaminen wie Kokosaminen mit 8 18
C-Atomen, Polyaminen wie Hexamethylendiamin oder Trimethylhexamethylendiamin
(a 12), araliphatischen Polyaminen wie Xylylendiamin (a 17) und heterocyclischen
Diaminen wie N-Aminoäthyl-piperazin (a 14).
Als weitere Mannichbasen sind die durch Aminaustauschreaktion hergestellten Produkte geeignet. Diese Aminaustauschreaktion
erfolgt, wenn Mannichbasen aus niedrigsiedenden Monoaminen, gegebenenfalls unter Mitverwendung
von inerten Lösungsmitteln, unter Rühren auf Temperaturen von 100 0C, vorzugsweise von 130 0C bis I80 0C, erhitzt
werden. Das freiwerdende sekundäre Monoamin wird durch Destillation kontinuierlich entfernt.
Erfindungsgemäß v/erden Verstärkungs- oder Versteifungsmaterialien wie feinteilige Sande, Metalle oder Metallverbindungen
in Span- oder Pulverform, organische oder anorganische Gewebe oder Fasern wie z. B. Textilfasern
oder Gewebe auf natürlicher oder synthetischer Basis, Asbest, Glasstapelfasern, Glasfasergewebe mitverwendet.
Falls erforderlich, können zur Modifizierung die auf
diesem Gebiet üblichen Lösungsmittel, Farbstoffe, Pigmente, flammverzögernden Stoffe zugesetzt werden.
Herstellung der Polyaminoamid-Epoxidharz-Addukte Beispiel 1
148 g einer dimerisierten Fettsäure (monomere Fettsäure
13,6 %, dimere Fettsäure 75,9 %, trimere
Fettsäure 10,5 %) werden mit 79,5 g Triäthylentetramin (TETA)
unter Stickstoff und Rühren in 2 Std. auf 240 0C aufgeheizt. Die Temperatur wird 4 Std. gehalten,
wobei in den letzten 2 Std. ein Vakuum von ca. 20 Torr angelegt wird. Das entstehende Kondensationswasser wird
über eine Destillationsbrücke kontinuierlich abdestilliert.
Das Reaktionsprodukt weist eine Aminzahl (Az) von 400
und eine Viskosität von 0,4 Pa . s bei 75 0C auf.
Zu 120 g des obigen Reaktionsproduktes werden 20 g eines Diglycidyläthers auf Basis von Bisphenol A mit einem Ep-Wert
von 0,53 gegeben (entsprechend 1/12 aller reaktiven Aminwasserstoffatome) und 1 Std. bei 50 0C adduktiert.
Beispiel 2
25
25
Entsprechend Beispiel 1 werden
133 S Tallölfettsäure und
133 S Tallölfettsäure und
87 g Triäthylenpentamin (TEPA) zu dem Aminoamid umgesetzt
(Az ca. 450) und anschließend 120 g dieses Aminoamids mit
4o g eines Diglycidyläthers (entsprechend 1/6 aller
reaktiven Aminwasserstoffatome) auf Basis von
Bisphenol F (Ep-Wert 0,53) entsprechend Beispiele 1 umgesetzt .
Das Produkt weist eine Aminzahl von ca. 350 auf.
- 17 -
Das Addukt gemäß Beispiel 2 wird modifiziert mit 20 g Benzylalkohol und
12 g Xylol und
12 g Xylol und
8 g 2,4,6-Tris(hydroxymethyl)phenol (DMP 30). Das
Produkt weist eine Aminzahl von ca. 250 und eine Viskosität von ca. 5 Pa . s bei 25 0C auf.
In einem Reaktionsgefäß mit Rührer und Destillationsaufsatz werden
60 g Diäthylentriamin (DTA) und 30 g Phenol und
10 g p-Formaldehyd in einer Stickstoffatmosphäre
1 Std bei 60 0C umgesetzt und das Reaktionswasser
kontinuierlich abdestilliert.
Das Reaktionsprodukt hat eine Az von 900 und eine Viskosität von ca. 0,8 Pa . s bei 25 0C.
200 g der obigen Mannichbase werden entsprechend Beispiel
1 mit 100 g eines Epoxidharzes auf Basis von Bisphenol A (Ep-Wert 0,5) zu dem entsprechenden Addukt bei
dem 1/10 aller reaktionsfähigen Aminwasserstoffatome voradduktiert sind - umgesetzt.
Beispiel 5
30
30
Das Addukt gemäß Beispiel 1 wird durch Zugabe von 15,8 g Trimethylhexamethylendiamin (als zusätzliches handelsübliches
Härtungsmittel) modifiziert.
Gemäß Beispiel 4 wird eine Mannichbase hergestellt aus
Formaldehyd, p-tert.-Butylphenol, Xylylendiamin und Trimethylhexamethylendiamin (TMD) im Molverhältnis 3 :
9:7:3.
Das Produkt weist eine Aminzahl von 400 und eine Viskosität von 0,4 Pa . s bei 25 0C auf.
360 g Tallölfettsäure und
l60 g Pentaäthylenhexamin
l60 g Pentaäthylenhexamin
werden entsprechend Beispiel 1 kondensiert.
Das Produkt hat eine Az von ca. 300 und eine Viskosität von ca. 0,5 Pa . s bei 25 0C.
120 g dieses Aminoamids werden mit 30 g Xylylendiamin
15 g N-Aminoäthylpiperazin gemischt und mit 40 g Diglycidyläther auf Basis Bisphenol-A mit Ep-Wert
15 g N-Aminoäthylpiperazin gemischt und mit 40 g Diglycidyläther auf Basis Bisphenol-A mit Ep-Wert
0,5 3 entsprechend Beispiel 1 adduktiert und mit 40 g p-tert.-Butylphenol und
25 g Benzylalkohol vermischt.
25 g Benzylalkohol vermischt.
Die Mischung hat eine Az von ca. 250 und eine Viskosität von 0,54 Pa . s bei 60 0C.
100 g eines Diglycidyläthers auf Basis von Bisphenol-F
mit einem Ep-Wert von 0,53 werden unter intensivem Rühren mit 64 g des Addukts gemäß Beispiel 1 (äquivalente
Menge bezogen auf reaktive Aminwasserstoffatome) vermischt. Diese Mischung ist gebrauchsfertig und kann
durch die üblichen Verfahren auf die Substrate aufgetragen v/erden.
Entsprechend wurden die Mischungen der in der Tabelle
aufgeführten Beispiele hergestellt.
Bei | Addukt aus Gew.-Teile | Addukt | Harz | Menge Ep-Harz,bez. |
spiel | Beispiel | auf reaktive | ||
64 g | 100 g* | Amin-H-Atome | ||
1 | 1 | 70,4 g | 100 z% | äquivalent |
2 | 1 | 88 g | 100 gf | 10 % Überschuß |
3 | 2 | 72 g | 100 gf | 10 ?S Überschuß |
j=- | 2 | 100 g | 100 Z0 | 10 % Unterschuß |
5 | 3 | 33 g | 100 Z0 | äquivalent |
6 | j=· | 95 g | 100 Zo | äquivalent |
7 | UI | 88 g | 100 Z | äquivalent |
8 | 3 | 12 g | äquivalent | |
6 | 85,5 g | 100 ζ | ||
9 | 7 | 10 % Überschuß | ||
Ver | 13 S | 100 ζ | ||
gleichs- | - | TETA | äquivalent | |
beispiel |
1) Bisphenol-P Ep-Wert 0,53
2) Bisphenol-A Ep-Wert 0,54
überprüfung der Haftfestigkeit
Die überprüfung der Haftfestigkeit der erfindungsfremäß
verwendeten Kunstharznischungen wurde folgendermaßen
durchgeführt.
Marmorplatten werden 2 h bei Raumtemperatur in Wasser gelagert. Danach läßt man größere Wasserperlen abtropfen,
beschichtet die Oberfläche mit der zu überprüfenden Xunstharzmischung und setzt Aluminiumprobekörper
auf.
Der Film wird dann in einem Trockenschrank bei 60 0C 2 h
lang gehärtet. Danach läßt man auf Raumtemperatur abkühlen und überprüft mit dem Adhäsionstester Typ 432 der
Firma Erichsen, Hemer/Westf.(US-PS 3 527 093) die Haftung
der ausgehärteten Kunstharzbeschichtung auf der Marmoroberfläche durch Stirnabzug der Aluminium-Probekörper.
Bei der überprüfung mit Verstärkungsmaterialien wird
analog verfahren, mit der Abänderung, daß vor der Härtung auf die Klebstoffschicht noch die Verstärkungsmaterialien aufgebracht bzw. in üblicher Weise eingearbeitet
werden.
überprüfung der Haftung
Beispiel | Glasgewebe | Glasfasern | Glasvlies | ohne Ve r- |
stärkungs- | ||||
materialien | ||||
1 | SB | SB | SB | SB |
2 | SB | SB | SB | SB |
3 | SB | SB | SB | SB |
4 | SB | SB | SB | SB |
5 | SB | SB | SB | SB |
6 | SB | SB | SB | SB |
7 | SB | SB | SB | SB |
8 | SB | SB | SB | SB |
9 | SB | SB | SB | SB |
Vergleichs | ||||
beispiel | AB | AB | AB | AB |
SB = Substratausbruch AB = Adhäsionsbruch
- Materialbruch in Marmor
Es wurden in Anlehnung an die DE-OS 28 33 871J
1,30 π χ 3,10 m χ 0,007 m Sandwich-Platten au» Marnor-Polyurethanschaum-Marnor
hergestellt, welche nach dem Sären auf dem Beschichtungsfließband naß verlegt und in
einem Ofen vorgewärmt wurden, um den Härtungsvorgang nach dem Beschichten zu beschleunigen.
Beschichtet wurde mit einer härtbaren Mischung aus dem Addukt gemäß Beispiel 1 und etwa äquivalenten Mengen
eines Diglycidyläthers auf Basis von Bisphenol-P mit einem EP-Wert von 0,53.
Mittels eines Airless-Spritzgerätes wurde erst eine dünne
Schicht des Bindemittels aufgetragen, darauf die Glasfasern gleichmäßig verteilt und dann eine zweite
Schicht Bindemittel aufgebracht. Die Gesamtmenge Harz/ Härter (Volumenverhältnis vorzugsweise 1:1) betrug dabei
ca. 350 - 500 g/m2.
Die Beschichtung wurde anschließend in einem Warmluftofen 2 h bei ca. 70 0C gehärtet.
Nachdem die zweite Sandwichseite analog beschichtet worden war, werden die Platten mit einer Holzsäge getrennt,
von den Resten des PU-Schaums gesäubert und poliert.
Die überprüfung der Haftfestigkeit ergab auch hier Materialbruch
im Marmor.
ORIGINAL INSPECTED
Claims (1)
- PatentansprücheΊΪ Verfahren zum Beschichten von Kunst- oder Natursteinplatten mit härtbaren Kunstharzrnischungen auf Basis von Epoxidharzen, die im Durchschnitt mehr als eine Epoxy-gruppe im Molekül enthalten, und Härtungsmitteln für die Epoxidharze unter Mitverwendung von Füll- oder Versteifungsmaterialien und gegebenenfalls üblichen Lösungsmitteln, Pigmenten, Hilfs- und Modifizierungsmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß die Platten einseitig beschichtet werden mit härtbaren Mischungen ausA) mindestens einem Epoxidharz und B) mindestens einem Härtungsmittel bestehend aus1) Addukten aus Epoxidharzen und überschüssigen Aminoamiden und/oder Aminoimidazolinen und/oder imidazolingruppenhaltigen Aminoamiden und/oder2) Phenol-Formaldehyd-Amin-Kondensationsprodukten undC) Füll- und/oder Versteifungsmaterialien und gegebenenfallsD) üblichen reaktiven Verdünnern, Härtungsmitteln, Beschleunigern, Lösungsmitteln, Benetzungs- und Verlaufsmitteln.2. Verfahren zum Beschichten von Kunst- oder Natursteinplatten gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Härtungsmittel gemäß B) mindestens eine Verbindung gemäß B 1) und mindestens eine Verbindung gemäß B 2) verwendet wird.ORIGINAL INSPECTED3· Verfahren zum Beschichten von Kunst- oder Natursteinplatten gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Härtungsmittel gemäß B 1) Addukte aus Epoxidharzen und Kondensationsprodukten aus monomeren Fettsäuren mit 16 - 22 Kohlenstoffatomen und überschüssigen
Aminen verwendet werden.4. Verfahren zum Beschichten von Kunst- oder Natursteinplatten gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Aminverbindungen Polyalkylenpolyamlne der allgemeinen FormelH2N-(CH2-CH2-NH)nH
mit η = 1 - 5 verwendet werden.5. Verfahren zum Beschichten von Kunst- oder Natursteinplatten gemäß den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Härtungsmittel gemäß B 2) Kondensationsprodukte aus Formaldehyd und gegebenenfalls substituierten ein- oder mehrwertigen Phenolen und aliphatischen und/oder araliphatischen mehrwertigen
Aminen verwendet werden.6. Verfahren zum Beschichten von Kunst- oder Natursteinplatten gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Phenole Phenol und/oder p-tert.-Butylphenol und/
oder isomeren Nonylphenolen und als Aminverbindungen Trimethylhexamethylendiamin und/oder m/p-Xylylen-diamin verwendet werden.7. Verfahren zum Beschichten von Kunst- oder Natursteinplatten gemäß den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Füll- und/oder Versteifungsmaterialien Glasfasern oder Glasfasergewebe verwendet
werden.8. Verfahren zum Beschichten von Kunst- oder Natursteinplatten gemäß den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zu den Härtungsmitteln gemäß B) übliche aminische Härtungsmittel mitverwendet
werden.9· Verfahren zum Beschichten von Kunst- oder Natursteinplatten gemäß den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß als Beschleuniger Kondensationsprodukte aus Phenol-Formaldehyd und sekundären Monoaminen mitverwendet werden.10.Verfahren zum Beschichten von Kunst- oder Natursteinplatten gemäß den Ansprüchen 1 bis 9> dadurch gekennzeichnet, daß als Kunst- oder Natursteinplatten Marmorplatten oder Platten auf Marmorbasis verwendet
werden.
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