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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ausdehnen des Niedrigviskositätszeitabschnitts
für die
Mischung von Epoxidharz mit Aushärtungsmittel.
Spezieller betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Ausdehnen des
Niedrigviskositätszeitabschnitts
für Epoxidharz
und Aushärtungsmittel
ohne wesentliche Verringerung der Glasübergangstemperatur (Tg) oder
des Anteils des insgesamt eine Reaktion eingegangenen Epoxidharzes.
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Das
deutsche Patent 17 70 045 offenbart Arylsulfonate als Katalysatoren
für die
Reaktion von Epoxidharzen mit Polyamiden. Das US Patent 4 728 674
lehrt tertiäre
oder quartäre
Ammoniumsalze aus alkylierenden oder sauren Estern aus organischen
Phosphorsäuren
oder phosphorigen Säuren
als Katalysatoren für
die Reaktion zwischen Epodixen und Polyisocyanat. US Patent 4 728
674, Spalte 2, Zeilen 13–15.
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Natürlich ist
der allgemeine Hintergrund des Standes der Technik in bezug auf
Epoxidherstellung, Polymerisation und Gebrauch weitgehend in Texten
wie etwa von Lee und Neville, Handbook of Epoxy Resins, McGraw-Hill
Book Company, 1967; Kirk Othmer, Encyclopedia of Chemical Technology, „Epoxy
Resins", Volume
9, (1980) offenbart.
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Es
ist eine Aufgabe der Erfindung eine reaktive Harzmischung mit einer
verlängerten
Topfzeit für
aminausgehärtete
Epoxidharzartikel bereitzustellen. Verlängerte Topfzeit entspricht
allgemein einem verzögerten Gelbildungspunkt.
Es ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Vergrößern des „wet-out" von Verstärkungsfasern
von Epoxidharzverbundartikeln bereitzustellen. Weiterhin ist es
eine Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes Verfahren zum Formen
eines epoxidharzverstärkten
Artikels mittels des als Harztransferformen (Resin Transfer Molding – RTM) bekannte
Verfahren durch Verringerung der Formzeit (inmold time) jedes Teiles
bereitzustellen. Das verbesserte RTM-Verfahren ist teilweise durch
einen längeren
Zeitabschnitt niedriger Viskosität
für das
in das RTM-Formstück
injizierte Harz, schnelles Vernetzen und verbesserte Festigkeit
beim Entformen des Entformartikels im Vergleich mit RTM-Verfahren
des Standes der Technik und mittels RTM-Verfahren hergestellten
Gegenständen
gekennzeichnet. Dieses verbesserte RTM-Verfahren ermöglicht signifikante
Herstellungseinsparungen.
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Weitere
Aufgaben der Erfindung beinhalten eine Verringerung der Verzerrung
von RTM-Artikeln aufgrund von mit verringerten Aushärttemperaturen
in Verbindung stehender verringerter Schrumpfung.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zum Beschichten
von Substraten mit Epoxidfilmen, wie etwa Holz und Kunststoff, welche
auf erhöhte
Temperaturen sensibel reagieren, bereitzustellen. Weiterhin tritt
eine Energieeinsparung ein, wenn pulverige Epoxidbeschichtungen
bei 110°C
bis 120°C anstatt
bei den 150°C
bis 200°C,
die zum Aushärten
von Epoxidbeschichtungen des Standes der Technik benötigt werden,
ausgehärtet
werden.
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Weiterhin
stellt sich der Erfindung eine Aufgabe, ein Handauflegevakuum/Drucktaschenformverfahren (hand
lay-up-vacuum/pressure bag molding method) zum Herstellen eines
verstärkten
Epoxidharzartikels vorzusehen. Die Erfindung sieht ein Handauflegeverfahren
vor, welches durch das Aufweisen eines längeren Zeitintervalls, in welchem
das Epoxidharz bei einer geringeren Viskosität zum Erleichtern des handlings
gehalten wird, ohne jedoch die Länge
des gesamten Formzyklusses in Mitleidenschaft zu ziehen, verbessert
ist. Das heißt,
das Intervall geringer Viskosität
der Mischung aus Harz und Härtungsmittel
wird mittels des Verfahrens ausgedehnt, jedoch da die Aushärtungszeit
beibehalten wird oder verkürzt
wird, ist die gesamte Zykluszeit beinahe gleich oder kürzer als
die Zykluszeit des entsprechenden Standes der Technik.
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Zum
Gießen
und Eintopfen von Epoxidharz, stellt sich der Erfindung die Aufgabe,
das Intervall geringer Viskosität
von Epoxidharz auszudehnen, um das Entweichen von innerhalb der
Form gefangenem Gas zu erleichtern und dadurch zwischenraumfreie
Gussprodukte ohne eines Ansteigens oder unter Verringerung von Formzykluszeit
vorzusehen. Diese und andere Aufgaben und Vorteile werden aus der
folgenden weiteren erklärenden
Beschreibung, den Beispielen und den Ansprüchen ersichtlich.
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Herkömmliche
im Stand der Technik bekannte Katalysatoren für Epoxidaminaushärtzusammensetzungen
sind Säuren,
welche dann, wenn sie mit dem Aminaushärtmittel in Kontakt kommen,
sofort das entsprechende Ammoniumsalz bilden, von welchem ausgegangen
wird, dass es die aktive katalytische Spezie ist.
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Nach
einem ersten Gesichtspunkt der Erfindung ist vorgesehen: die Verwendung
eines Säureesters als
selektiver Aushärtungsbeschleuniger
zum Ausdehnen des Niedrigviskositätsintervalls eines aminausgehärteten Epoxidharzes
in bezug auf die gesamte Aushärtungszeit,
wobei die Aushärtung
des Epoxidharzes bei einer Temperatur von mindestens 50°C und nicht
mehr als 150°C
ausgeführt
wird und wobei der Säureester ein
solcher ist, welcher unter den ausgewählten Aushärtungsbedingungen in der Lage
ist, die Aminogruppen des Aminaushärtungsmittels während der
Aushärtung
zu alkylieren, um so aktive katalytische Spezien in situ in einer
Konzentration, welche sich erhöht,
wenn die Alkylierung der Aminogruppen während dem Aushärtungsverlauf
fortschreitet, zu erzeugen und wobei die Menge des Säureesters
derart ist, dass sie den Zeitraum, in dem die Viskosität der Zusammensetzung
während
dem Aushärten
des Harzes weniger als 300 mPa·s
beträgt,
verlängert,
ohne die Gesamtaushärtungszeit
im Vergleich mit der Verwendung der entsprechenden Säure zu verlängern und
wobei der Säureester
ein Alkylester einer Alkyl- oder Arylsulfosäure, ein Alkylester einer mehr
als eine alkylierende Säureestergruppe
enthaltenden phosphorigen Säure
oder ein Alkylester einer halogenisierten Essigsäure ist.
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Nach
einem zweiten Gesichtspunkt der Erfindung ist ein Verfahren zum
Ausdehnen des Niedrigviskositätsintervalls
eines beschleunigten Epoxidharzsystems ohne Ausdehnung der Aushärtungszeit
eines Epoxidharzartikels vorgesehen mit:
- (a)
einem Herstellen eines Epoxidharzsystems, welches ein mehr als eine
Epoxidgruppe pro Molekül
aufweisendes Epoxid und, auf der Grundlage von 100 Anteilen des
Epoxids, 3 bis 70 Gewichtsanteile eines Aminaushärtungsmittels und 0,05 bis
10,0 Epoxydharz-Gewichtsanteile eines Säureesters, welcher in der Lage
ist, die Aminogruppen des Aminaushärtungsmittels zu alkylieren,
aufweist;
- (b) einem bei einer Temperatur von 50°C bis 150°C Belassen des Epoxidharzsystems;
- (c) wobei der ausgehärtete
Artikel ein an einem Entformzeitpunkt 5 bis 30 Minuten nach der
Beendigung der Schritte (a) und (b) gemessenes Tg von nicht mehr
als 20°C
weniger als die Temperatur von Schritt (b) erlangt;
- (d) wobei die gesamte Umwandlung von Epoxiden in dem Epoxidharz
bei der Temperatur von Schritt (b). gemessen beim Entformzeitpunkt
5 oder mehr Prozent größer ist
als die Umwandlung von Epoxiden in einem ähnlichen Epoxidharzsystem,
jedoch ohne dem Säureester
nach Schritt (a),
- (e) wobei die molare Konzentration des Esters im Schritt (a)
mehr als 1,3 mal die molare Konzentration der entsprechenden Säure eines ähnlichen
Epoxidharzsystems ist, wobei das Tg der Esterzusammensetzung größer als
das Tg des entsprechenden, die entsprechende Säure enthaltenden Epoxidharzsystems
bei Messung am Entformzeitpunkt ist; und
- (f) wobei die Menge des Säureesters
derart ist, dass sie den Zeitraum, in dem die Viskosität der Zusammensetzung
während
dem Aushärten
des Harzes weniger als 300 mPa·s
beträgt,
verlängert,
ohne die Gesamtaushärtungszeit
im Vergleich mit der Verwendung der entsprechenden Säure zu verlängern, und
wobei der Säureester
ein Alkylester einer Alkyl- oder Arylsulfosäure, ein Alkylester einer mehr
als eine alkylierende Säureestergruppe
enthaltenden phosphorigen Säure
oder ein Alkylester einer halogenisierten Essigsäure ist.
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Unmittelbar
nach dem Inkontakttreten des Säureesters
mit dem Amin erhöht
sich die Katalysatorkonzentration über Zeit von Null auf ein Niveau,
welches sich voller Umwandlung nähert.
Die aktive Katalysatorkonzentration ist daher anfangs sehr niedrig,
kann jedoch auf eine Katalysatorkonzentration erhöht werden, welche
ausreichend ist, um eine schnelle Aushärtung zu ergeben, jedoch mit
einem verzögerten
Viskositätsanstieg
im Vergleich mit einer entsprechenden Katalysatorkonzentration,
welche sofort erlangt wird, wenn die Säure anstatt des Säureesters
in der gleichen Harz-Aushärtungsmittel-Zusammensetzung
verwendet wird.
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Die
Rate von in-situ-Katalysatorbildung kann bei einer gegebenen Temperatur
durch die Auswahl von Aminaushärtungsmittel
und durch die Wahl von alkylierendem Ester gesteuert werden. Diese
Reaktionsrate wird auch durch den Säurerest als auch durch den
Alkylrest des Esters beeinflusst. Im allgemeinen verringert sich
für eine
homologe Reihe von größer werdenden
Alkylgruppen die Reaktivität
in dem Maße,
in dem die Größe der Alkylgruppe
für einen
gegebenen Säurerest
sich vergrößert.
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Die
Epoxidharzzusammensetzung besteht aus:
- (a)
zumindest einer organischen Verbindung, welche im Durchschnitt mehr
als eine Epoxidgruppe enthält: Eine
derartige, organisches Epoxid enthaltende Verbindung kann gesättigt, ungesättigt, aliphatisch,
cycloaliphatisch, aromatisch, heterozyklisch oder eine Verbindung
sein, die mehr als eine der vorgenannten Anteile aufweist. Mischungen
aus Epoxid enthaltenden Verbindungen sind auch nützlich.
- (b) einem Polyaminaushärtungsmittel:
Nützliche
Polyaminaushärtungsmittel
beinhalten solche, welche primären
oder sekundären
Aminwasserstoff enthalten, in dem ein Ammoniumkation während dem
anfänglichen
Aushärtungsverfahren
in-situ erzeugt werden kann.
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Derartige
Amine können
aliphatische, cycloaliphatische oder aromatische Polyamine sein.
Allgemein geeignete Aushärtungsmittel
mit aliphatischen Aminen sind in Kapitel 7 des Textes von Lee und
Neville Handbook of Epoxy Resins, McGraw-Hill, (1967) beschrieben.
Allgemein geeignete aromatische Aminaushärtungsmittel sind in Kapitel
8 des Textes von Lee und Neville beschrieben. Ebenfalls geeignete
Aushärtungsmittel sind
Epoxy-Aminadduktaushärtungsmittel,
welche von dem Reaktionsprodukt einer Epoxid-Verbindung mit überschüssigem Amin
und Polyamidoaminen, wie sie von mit einem aliphatischen Polyamin
reagierten mono- oder polybasischen Carboxylsäuren abgeleitet werden. Üblicherweise
werden solche Amidopolyamine von den aus Fetten und Öfen abgeleiteten
Säuren
hergestellt. Solche Säuren
beinhalten z. B. Soja, Tallöl
und Rizinolsäuren.
- (c) einem alkylierenden Ester (auch manchmal
in den folgenden Ausführungsformen
als ein Katalytischer Promotor bezeichnet): Gemäß der Erfindung brauchbare
alkylierende Ester sind Alkylester aus einer Alkyl- oder Arylsulfosäure, ein
Alkylester aus einer phosphorigen Säure, die mehr als eine alkylierende
Säureestergruppe
enthält
oder ein Alkylester einer halogenierten Essigsäure, weiche in der Lage sind,
die Aminogruppen des Polyaminaushärtungsmittels bei einer Temperatur
zu alkylieren, welche mit dem Form-, Gieß-, Topf- oder Beschichtungsverfahren
kompatibel ist. Besonders gut geeignet sind Alkylester aus starken
Säuren,
wie etwa Arylsulfosäuren,
Alkylsulfosäuren,
phosphorischen Säuren,
welche mehr als eine alkylierende Säureestergruppe aufweist, Trichloroessigsäure oder
Trifluoroessigsäure.
Die für
die Erfindung nützlichen
alkylierenden Ester können
wahlweise auch andere chemische Gruppen oder Substituenten enthalten.
Auch können
mehr als eine alkylierende Säureestergruppe
verwendet werden, wie etwa z. B. das di(p-Toluensulfonsäureester)
von Ethylenglykol.
- (d) Wahlweise können
in der Epoxizusammensetzung auch als Füllstoffe, Pigmente, Weichmacher
und Verstärkungsmaterialien
geeignete Bestandteile vorliegen: Geeignete Füllstoffe beinhalten Quarzpulver,
Kreide und Aluminiumoxid. Geeignete Pigmente beinhalten Titaniumdioxid,
Eisenoxid und organische Pigmente, wie etwa Phthalocyaninpigmente.
Geeignete Weichmacher beinhalten Dioctyolphthalat, Tributyl und
Triphenylphosphat. Geeignete Verstärkungsmaterialien beinhalten
z. B. Glas, Glasfasern, Kohlenstofffasern, Glastücher oder -matten und Faserseile.
Holzprodukte, wie etwa Sägemehl,
Furniere, Sperrholz oder Papier können auch als Füllstoffe
oder Verstärkungen
verwendet werden. Verstärkung
kann auch als eine separate Komponente einer Struktur vorliegen,
wie wenn eine geformte Glasfaservorform als Verstärkungsmittel
in ein Formstück
eingeführt
wird und Epoxidharzzusammensetzung in das Formstück wie bei den RTM-Verfahren
injiziert wird.
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Die
Komponente (a) der Epoxidharzzusammensetzung kann jede aliphatische,
cykloaliphatische, aromatische oder heterozyklische, durchschnittlich
mehr als eine Epoxidgruppe enthaltende Verbindung sein. Die vorzugsweise
verwendeten Polyepoxide beinhalten 2 bis 4, am meisten bevorzugt
2 Epoxidgruppen pro Molekül
und weisen ein Epoxidäquivalenzgewicht
von 50 bis 1000 und vorzugsweise von 155 bis 220 auf.
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Geeignete
Polyepoxide beinhalten Polyglycidylether aus mehrwertigen Phenolen,
wie etwa Pyrocatechol, Resorcinol, Hydroquinon, 4,4'-Dihydroxydiphenylmethan,
4,4'-Dihydroxy-3,3'-Dimethyldiphenylmethan, 4,4'-Dihydroxy-Diphe nylpropan,
4-4'-Dihydroxydiphenylclycohexan,
4-4'-Dihydroxy-3,3'-Dimenthyldiphenylpropan,
4,4'-Dihydroxydiphenyl,
4,4'Dihydroxdiphenylsulfon,
tris-(4-Hydroxyphenyl)-Methan, die Chlorierungs- und Bromierungsprodukte
der vorstehend erwähnten
Diphenole, Novolacke (d. h. von Reaktionsprodukten aus einwertigen
oder mehrwertigen Phenolen mit Aldehyden, insbesondere Formaldehyd,
in der Gegenwart von sauren Katalysatoren), aus durch Veresterung
von zwei Mol des Natriumsalzes aus einer aromatischen Hydroxycarboxylsäure mit
einem Mol eines Dihalogenalkans oder Dihalogendialkylethers (britisches
Patent 1 017 612) oder aus durch Kondensation von Phenolen und zumindest
zwei Halogenatome enthaltenden langkettigen Halogenparaffinen erlangte
Phenole oder aus durch Kondensation von Phenolen mit ungesättigten
aliphatischen oder cykloaliphatischen Polyolefinen erlangte Polyphenole.
Andere geeignete Polyepoxide sind Polyepoxidverbindungen, welche
basieren auf aromatischen Aminen und Epichlorohydrin, wie etwa N-di(2,3-Epoxypropyl)-Anilin,
N,N,'-Dimethyl-N,N'-Diepoxypropyl-4,4'-Diaminodiphenylmethan,
N-Diepoxypropyl-4-Aminophenylglycidylether (GB-PS 772,830 und 816,923,
N,N,N',N'-Tetraepoxypropyl-4,4'-Diaminodiphenylmethan.
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Es
ist auch möglich,
Glycidylester von mehrbasischen, aliphatischen oder cykloaliphatischen
Karbonsäuren
(z. B. Phthalsäurediglycidylester,
Adipinsäurediglycidylester)
und Glycidylester von Reaktionsprodukten von einem Mol eines aromatischen
oder cykloaliphatischen Dicarbonsäureanhydrids und einem halben
Mol eines Diols oder 1/n Mol eines n Hydroxygruppen enthaltenden
Polyols oder wahlweise durch Methylgruppen substituierte Cyklohexandicarbonsäurendiglycidylester
zu verwenden.
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Glycidylether
von mehrwertigen Alkoholen, wie etwa 1,4-Butandiol, 1,4-Butendiol, Glycerol,
Trimethylolpropan, Pentaerythritol und Polyethylen oder Polypropylenglykole,
können
auch verwendet werden. Ebenfalls von Interesse sind Triglycidylisocyanurat,
N,N'-Diepoxypropyloxamid,
Polyglycidylthioether von polyfunktionellen Thiolen (z. B. von bis-Mercaptomethylbenzen
oder Diglycidyltrimethylentrisulfon) und Polyglycidylderivate von
Hydantionen.
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Schließlich ist
es auch möglich,
Epoxidationsprodukte von polyungesättigten Verbindungen, wie etwa Pflanzenölen und
deren Umwandlungsprodukten, Epoxidationsprodukte von Di- und Polyolefinen,
wie etwa Butadien, Vinylcyclohexen, 1,5- Cyclooctadien, 1,5,9-Cyklododekatrien,
Polymeren und Copolymeren mit epoxidierbaren Doppelverbindungen,
wie etwa z. B. Copolymere, die auf Polybutadien, Polyisopren, Butadien-Styren,
Divinylbenzen, Dicyclopentadien, ungesättigten Polyestern basieren,
auch Epoxidationsprodukte von Olefinen, welche mittels Diels-Alder-Hinzufügung erlangt
werden und welche in Polyepoxide durch Epoxidation umgewandelt werden
können,
oder von Verbindungen, welche zwei mittels Brückenatomen oder Gruppen von Brückenatomen
angefügte
Cyklopentene oder Cyklohexene enthalten, zu verwenden. Polymere
von ungesättigten
Monoepoxiden, z. B. von Methacrylsäureglycidylester oder Allylglycidylether
können
auch verwendet werden.
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Geeignete
aminfunktionelle Aushärtungsmittel
können
aus sauberen Aminen (neat amins) oder einer Mischung von Aminen
hergestellt werden. Die Verwendung eines Lösungsmittels mit dem aminfunktionellen Aushärtungsmittel
ist optional. Geeignete aromatische Polyamine beinhalten Diaminodiphenylmethan,
ethyl- oder methylsubstituierte Diaminodiphenylmethan und ihre flüssigen eutektischen
Mischungen; m-Phylendiamin in alleiniger Verwendung oder in eutektischen
Mischungen mit anderen aromatischen Polyaminen, Diethyldimaninotoluen,
wie etwa Mischungen von 3,5-Diethyl-2,4-Diaminotoluen und 3,5-Diethyl-2,6-Diaminotoluen,
was kommerziell von Ethyl Corporation erhältlich ist.
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Geeignete
Amine mit aromatischen und aliphatischen Komponenten beinhalten
Diaminomethylbenzen, wie etwa Metaxylylendiamin (MXDA), welches
von Mitsubishi Company angeboten wird.
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Geeignete
cycloaliphatische Polyamine beinhalten 4,4'-Diaminodicyclohexylmethan (auch als
hydriertes Diaminodiphenylmethan, wie etwa das von E. I. duPont
deNemours Company verfügbare
PACM 20, bekannt) Aminoethylpiperazin, 3,3'-Dimethyl-4,4'-Diaminodicyclohexylmethan (auch bekannt
als LAROMINTM C260 von BASF), Diaminocyclohexane
(einschießlich
unter ANCAMINETM 1770, erhältlich von
Anchor Chemicals, verkaufte kommerzielle Produkte), Isophorondamin
(kommerziell verfügbar
von Huels Chemische Werke AG).
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Geeignete
aliphatische Polyamine beinhalten Ethylendiamin, Diethylentriamin,
Triethylentetramin, Tetraethylenpentamin und höhere Homologe. Ethoxylierte
oder propoxylierte Ethylenamine, wie etwa Aminoethylehanolamin,
Polymethylenamine, wie etwa Hexamethylendiamin und bis-Hexamethylendiamin
(von duPont erhältlich),
2-Methyl-Pentamethylendiamin
(MPMD verfügbar
von duPont). Propylenamine, wie etwa Imino-bis-Proylamin (A327,
verfügbar
von BASF), Mannick-Basenaushärtungsmittel
(Mannick bases curing agents), welche Kondensationsprodukte von
Phenolen mit Formaldehyd und Aminen, wie etwa EPILINKTM 500 von
Akzo Chemie, sind. Polyetherdiamine oder Tetramine, wie etwa JEFFAMINETM D und JEFFAMINETM T (JEFFAMINE
D-400 mit aktivem Wasserstoff mit Äquivalentgewicht AHEW = 104,
JEFFAMINE T-403, AHEW = 78), verfügbar von Texaco Corporation,
welche aminierte Polyethylen oder Polyepoxylenglycole sind, Aminosilane
oder Aminosiloxane, Polyamido-Amine, wie etwa diejenigen, die unter
dem Markenzeichen VERSAMIDETM von General
Mills Corporation (USA) kommerzialisiert sind.
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Ebenfalls
geeignete Aushärtungsmittel
beinhalten Epoxyaminaddukte, welche sich aus den Reaktionen eines Überschusses
von Polyaminaushärter
und einem Epoxiharz, wie etwa XZ 92401.00 Aushärtungsmittel von Dow Deutschland
Inc. ergeben.
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Geeignete
Aminaushärtungsmittel
beinhalten auch amino-funktionalisierte Urethane, wie etwa das Reaktionsprodukt
von Poly-Ketimin mit einem Isocyanatabgeschlossenen Urethanprepolymer,
wie etwa im US Patent 5,227,414 offenbart.
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Bevorzugte
Amine zur Verwendung als Aushärtungsmittel
hängen
von der Anwendung und den Verarbeitungsbedingungen des Systems Harz-Aushärtungsmittel-Katalysator ab. Sie
beinhalten Isophorondiamin, Diaminocyclohexan, 4,4'-Diamindiphenylmethan, Diethyldiaminotoluen,
wie etwa Mischungen von 3,5-Diethyl, 2,4-Diaminotoluen und 3,5-Diethyl-2,6-Diaminotoluen,
wie kommerziell verfügbar
von Ethyl Corporation, Aminoethylpiperazin und Triethylentetraamin.
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Bevorzugte
alkylierende Ester beinhalten Ester von Sulfosäuren, phosphorigen Säuren, halogenisierten
Karbonsäuren,
wie etwa:
Methyl-Methansulfonat, erhältlich von FLUKA AG (Schweiz),
Ethyl-Methansulfonat, erhältlich
von E. MERCK, Deutschland, Methyl-4-Toluensulfonat, erhältlich von
E. MERCK; Ethyl-4-Toluensulfonat, erhältlich von FLUKA, Propyl-4-Toluensulfonat,
2- Chloroethyl-4-Tolensulfonat,
erhältlich
von ALDRICH Chemical Co., 2-Methylbutyl-4-Toluensulfonat, erhältlich von ALDRICH Chemical
Co., Methyl-Trichloroacetat, erhältlich
von E. MERCK, Methyl-Trifluoroacetat, erhältlich von E. MERCK; Tetramethyl-Methylendiphosphonat,
erhältlich
von LANCASTER SYNTHESIS GmbH, Epoxid-Ester der starken Säuren und
Epoxid-Harze, wie vorstehend beschrieben, wie etwa das 4-Toluensulfonsäureester
von DGEBA-Epoxid-Harz, welches wie folgt hergestellt wird: 112,5
g D. E. R.TM 330(ein flüssiges Diglycidylether von
Bisphenol-A mit einem Epoxidäquivalentgewicht
von 180 von Dow Deutschland, Inc.)-Lösung zu 90 Gewichtsprozent
in Methylethylketon wurde in einen 500 ml Glasreaktor gefüllt und
auf 0°C
gekühlt;
50 g p-Toluensulfosäuremonohydrat
(erlangt von Aldrich Chemie GmbH)-Lösung
zu 50 Prozent in Methylethylketon wurde tropfenweise zu der D. E.
R. 330-Lösung unter
Stickstoffatmosphäre
zugegeben und die Mischung wurde gerührt. Nach der Zugabe der gesamten
p-Toluensulfosäurelösung wurde
die Reaktionsmischung 24 Stunden bei Raumtemperatur unter Rühren stehen
gelassen. Das Produkt wurde dann zu einem Rotationsverdunster transferiert,
um das Methylethylketonlösungsmittel
zu verdunsten. Das sich ergebende Produkt beinhaltet unreagiertes
Epoxidharz und den p-Toluensulfosäureepoxidester, welcher als
DGEBA-PTSA in den folgenden Patentbeispielen bezeichnet ist.
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Die
Auswahl eines nützlichen
alkylierenden Esters hängt
von dem Epoxidharz und den Typen der Aminaushärtungsmittel und von den Verarbeitungsbedingungen
ab. Temperatur ist eine wesentliche Verarbeitungsbedingung in dieser
Beziehung, wie in den Beispielen 1 bis 17 gezeigt.
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Zusammensetzungen
der gegenwärtigen
Erfindung werden auf eine herkömmliche,
im Stand der Technik gut bekannte Art hergestellt und verwendet.
Wesentliche Komponenten (a), (b) und (c) werden unter Verwendung
herkömmlicher
und bekannter Gerätschaft
vermischt. Derartige Gerätschaft
kann Extrudierer und Mixer beinhalten. Beheizung kann zur Verringerung
der Viskosität
der Mischkomponenten untersucht werden. Komponenten werden so vermischt,
dass die Epoxidkomponente (a) in einer Menge von 30 bis 97 Gewichtsprozent
vorliegt. Die Komponente (b), das Polyaminaushärtungsmittel, ist in einer
Menge von 3 bis 70 Gewichtsprozent vorhanden. Reaktive Epoxidgruppen
und aktive Wasserstoff (N-H)-Gruppen liegen in einen stöchimetrischen
Verhältnis
von 0,6 : 1 bis 1,4 : 1 vor. Vorzugsweise liegen reaktive Epoxidgruppen
und aktive Wasserstoffgruppen in einem stöchimetrischen Verhältnis von
0,8 : 1 bis 1,2 : 1 vor.
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Die
Komponente (c), d. h. die alkylierenden Ester liegen in einer Menge
von 0,05 bis 10 Gewichtsprozent vor. Vorzugsweise liegen die alkylierenden
Ester in einer Menge von 0,1 bis 5 Gewichtsprozent vor. Am meisten
bevorzugt liegen die alkylierenden Ester in einer Menge von 0,4
bis 3 Gewichtsprozent vor.
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Die
wahlweise vorhandenen Füllstoffe,
Pigmente, Weichmacher, Lösungsmittel
und Verstärkungsmittel
können
zu 0 bis 80 Gewichtsprozent des kombinierten Harzsystems plus optionalen
Materialien vorliegen. Um Mischungen nach der Erfindung herzustellen,
werden die wesentlichen Komponenten und optionale Komponenten miteinander
bei einer Temperatur von 0°C
bis zu einer Temperatur über
der Aushärtungtemperatur abhängig von
den Komponenten und der Verarbeitungsgerätschaft vermischt. Obwohl keine
Beschränkung vorliegt,
kann es zum Vermischen der Komponenten vorteilhaft sein, das erste
Epoxidharz mit dem Säureester vor
der Zugabe des Aminaushärtungsmittels
zu vermischen, um eine vorzeitige Reaktion und Katalysatorbildung
zu vermeiden. Die Reaktionsmischungen können bei Temperaturen oberhalb
derjeniger, bei welchen die Alkylierungsreaktion von Aminen durch
die alkylierenden Ester beginnt aufzutreten, gehärtet werden. Allgemein tritt
die Spitzenreaktionsaktivität
dieser Mischungen bei Temperaturen von 15°C bis 160°C auf. Vorteilhafterweise wird
die Ester-Amin-Reaktionszusammensetzung mit einem Reaktivitätsbereich,
der die Aushärtungstemperaturen überlappt,
gewählt.
Die Erfahrung legt nahe, dass bevorzugte Aushärtungstemperaturen zwischen
60°C und
150°C, vorzugsweise
zwischen 80°C
und 120°C
auftreten. Die hergestellte Verbindung kann zum Gießen oder
Eintopfen durch Eingießen
der Zusammensetzung in geeignete Formstücke verwendet werden. Die Zusammensetzung
kann auch unter Druck in Formstücke,
welche wahlweise vorgeformte Verstärkungsmaterialien enthalten
können,
wie im Fall von Harztransferformen eingespritzt werden. In diesem
Fall verwendet das bevorzugte Einspritzverfahren eine Misch-Abgabemaschine.
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Zusammensetzungen
können
hergestellt werden, indem die Zusammensetzung zum Reagieren in eine
B-Stufe gebracht wird, so dass sich die Reaktionszusammensetzung
bei Temperaturen von 0°C
bis 100°C verfestigt,
wobei sie weiterhin unreagiertes Epoxid und Amingruppen enthält, um einen
im Stand der Technik als „B- Stufe" bekannten Zustand
zu erzeugen. Dieses B-Stufenmaterial kann in seiner Teilchengröße zu einem Pulver
reduziert werden. In der Pulverform wird Zusammensetzung gewöhnlich auf
ein Substrat aufgetragen. Ein Aussetzen des beschichteten Substrats
unter Reaktionsbedingungen bei einer Temperatur, welche gewöhnlich höher ist
als die Temperatur, bei welcher die B-Stufenharzzusammensetzung
hergestellt wurde, resultiert in einer weiteren Reaktion der Teilchen,
welche idealerweise eine glatte Schutzbarriere, wie etwa eine Beschichtung
zum Schutz vor Korrosion bilden. In diesem Fall überlappt der Aktivitätstemperaturbereich
der Kombination aus dem alkylierten Ester und dem Amin vorteilhafterweise
die höhere
Temperatur, bei welcher die B-Stufen-Zusammensetzung in eine Schutzbeschichtung
umgebildet wird.
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Das
Verfahren der Erfindung ist vorteilhaft für Harztransferformen, bei dem
herausgefunden wurde, dass es wesentlich die Zykluszeit zum Erzeugen
von günstigerem
wirtschaftlichem Potential und Einsparungen für den Endverbraucher in der
Form von Kapitalausrüstung
und notwendiger Arbeitsleistung pro Produktionseinheit, verringert.
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Verringerte
Schrumpfung von Epoxidharzartikeln ist durch die Verwendung des
hier offenbarten Verfahrens wegen der mittels des Verfahrens ermöglichten
verringerten Verfahrenstemperatur möglich. Der Text von Lee und
Neville beschreibt Aushärtungsschrumpfung
und thermische Schrumpfung von Epoxidharz in den Zeilen 6 bis 29
und im Kapitel 17.
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Abkürzungstabelle
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Die
folgenden Abkürzungen
werden in den Beispielen zur Bezugnahme auf die angezeigten Zusammensetzungen
verwendet: 1.
Epoxidharze
Abkürzungsbeschreibung
DGEBA | Diglycidylether
aus Bisphenol A, D. E. R.TM 330 ein kommerzielles
flüssiges
Epoxidharz von Dow Deutschland, Inc. mit einem EEW von 180. |
XZ
92430 | Ein
kommerzielles festes Epoxidharz niedriger Viskosität für Pulverbeschichtungsanwendungen,
erhältlich von
Dow Deutschland, Inc. mit einem EEW von 450. |
2.
Aminoaushärtungsmittel.
Abkürzungsbeschreibung
IPD | Isophorondiamin,
ein kommerzielles Epoxidhärtungsmittel
von HUELS AG Deutschland. |
ANCA | ANCAMINETM 1770, Daimincyclohexaushärtungsmittel
von ANCHOR Chemicals. |
MDA | 4,4'-Diaminodiphenylmethan,
von E. MERCK |
DETDA | 3,5-Diethyl-2,4-Diaminotoluen/3,5-Diethyl-2,6-Diaminotoluen-80/20 Mischung von
ETHYL Corporation. |
AEP | Aminoethylpiperazin,
von Dow Europe S. A. |
TETA | D.
E. H.TM 24 Epoxidhärtungsmittel von Dow Europe S.
A., Triethylentetramin |
3.
Alkylierende Säureester
Abkürzungsbeschreibung
MMS | Methyl-Methansulfonat,
FLUKA AG |
EMS | Ethyl-Methansulfonat,
E. MERCK |
MPTS | Methyl-4-Toluensulfonat,
E. MERCK |
EPTS | Ethyl-4-Toluensulfonat,
FLUKA AG |
PTSA | 4-Toluensulfosäuremonohydrat,
E. MERCK |
PPTS | Propyl-4-Toluensulfonat,
im Haus hergestellt |
2-CIEPTS | 2-Chloroethyl-4-Toluensulfonat,
ALDRICH CHEMIE GmbH |
2-MBPTS | 2-Methylbutyl-4-Toluensulfonat,
ALDRICH CHEMIE GmbH |
MTCIAc | Methyl-Trichloroacetat,
E. MERCK |
MTFAc | Methyl-Trifluoroacetat,
E. MERCK |
TMMDP | Tetramethyl-Methylendiphosphonat,
von LANCASTER SYNTHESIS |
DGEBA-PTSA | 4-Toluensulfonatester
von DGEBA-Epoxidharz, im Haus hergestellt |
4.
Lösungsmittel
Abkürzungsbeschreibung
DEGDEE | Diethylenglykoldiethylether,
MERCK |
TETRALIN | Tetralin,
MERCK |
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Beispiele 1–17
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Obwohl
es nicht erwünscht
ist, von einer Theorie gebunden zu sein erscheint es, dass die Säureester in-situ
eine katalytische Spezie eines Ammoniumsalzes durch Alkylierung
des Polyaminaushärtungsmittels
erzeugen können.
Relative Reaktivität
von Säureestern
und Aminaushärtungsmitteln
können
mittels der Beispiele 1–17
untersucht werden. Die Zusammensetzungen wurden in Konzentrationen
hergestellt, welche Standardepoxid-Aminaushärtungszusammensetzungen wiederspiegeln.
Zum Bestimmen der relativen Reaktivität des Säureesters und des Aminaushärtungsmittels
wurde die Epoxidspezie durch ein organisches Lösungsmittel mit einem hohen
Siedepunkt, wie angezeigt, ersetzt. Der Säureester und das Aminaushärtungsmittel
wurden dann in den in Gewichtsanteilen angezeigten Mengen zum organischen Lösungsmittel
hinzugefügt.
Die Zusammensetzungen des Säureesters,
des Polyamins und des organischen Lösungsmittels werden mittels
eines METTLER DSC 30 Differential Scanning Calorimeter mit einer
Abtastrate von 10°C
pro Minute verfolgt. Die aus der DSC-Abtastung und der Reaktionsexotherme
sich ergebende Information gab einen Hinwies auf den bevorzugten
Temperaturbereich für
die Reaktion der Säureester-Aminaushärtungsmittel-Kombination,
welche zwischen der Starttemperatur der Reaktion und der Endtemperatur
der Reaktion, wie durch die gemessene Exotherme angezeigt, liegt.
Die sich ergebende Information erscheint in Tabelle 1.
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Tabelle
I: Temperaturbereich für
Alkylierungsreaktion von Aminen (DSC)
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Beispiele 18–44
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Nachdem
in Betracht kommende Paare von Säureestern
und Polyaminaushärtungsmitteln
nahe dem Temperaturbereich ihrer Spitzenreaktivität identifiziert
wurden, wurde eine weitere Evaluierung mit Zusammensetzungen durchgeführt, die
das Epoxidharz, den Aminaushärter
und den alkylierenden Ester enthalten, um den Anstieg von Viskosität über Zeit
zu untersuchen. Dafür
wurden die Zusammensetzungen an einem Kegel- und -Platten-Viskosimeter
bei einer konstanten Temperatur von unmittelbar nach dem Vermischen
zum Gelbildungspunkt untersucht. Die Zeit zum Erreichen der 300
und 2000 mPa·s
Viskositäten
als auch des Gelbildungspunktes wurden in Tabelle IIa und IIb für die Zusammensetzungen
der angegebenen Beispiele angegeben. Aus den angezeigten Reaktionsraten
(die zum Erreichen der Viskositätsprüfpunkte
benötigte
Zeit) war es ersichtlich, dass der alkylierende Ester den Viskositätsanstieg
vermutlich durch eine langsamere Bildung der katalytischen Spezien
im Vergleich mit der entsprechenden Säure verzögerte: siehe Beispiel B im
Vergleich mit Beispiel 24 und Beispiel D im Vergleich mit Beispiel
31. Zusätzlich
wurden Proben mit den gleichen Zusammensetzungen isotherm in dem
DSC 11 Minuten lang ausgehärtet.
Die Epoxidzusammensetzung nach 11 Minuten isothermer Aushärtung wurde
schnell abgekühlt.
Die sich ergebende Harzprobe wurde abermals mittels dem DSC mit
einer Abtastrate von 10°C
pro Minute getestet, um so die bereits erreichte Glasübergangstemperatur
(Tg) zu bestimmen. Auf diese Weise wurde auch die Restreaktionsenthalpie
berechnet. In einem separaten DSC-Experiment wurden die gleichen Zusammensetzungen
von 0°C
bis 250°C
mit einer Abtastrate von 10°C
pro Minute gefahren: Aus diesem Experiment wurde die Gesamtenthalpie
der Reaktion bestimmt. Wenn angenommen wird, dass bei 250°C das Epoxidharz
zu 100 Prozent reagiert hat, ist es möglich, das Ausmaß der isothermen
Aushärtung
nach 11 Minuten als einen Umwandlungsprozentsatz unter Vergleich
der Gesamtreaktionswärme über 250°C mit der
Restreaktionswärme
nach 11 Minuten isothermer Aushärtung
wie folgt zu bestimmen: Umwandlungsprozentsatz nach 11 Minuten isothermer
Aushärtung
= (Gesamtreaktionsenthalpie – Restreaktionsenthalpie)/Gesamtreaktionsenthalpie.
Die Tabellen IIa und IIb enthalten so bestimmte Informationen für die Glasübergangstemperatur
(Tg) und die prozentuale Umwandlung.
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Es
wurde herausgefunden, dass die für
die unterschiedlichen Aminaushärtungsmittel – D. E.
R.TM 330-Systeme gemessene Reaktionsenthalpie unabhängig von
der Art des verwendeten Katalytischer Promotors ist. Durchschnittliche
erlangte Werte waren 485 j/g für
das System D. E. R. 330/IPD (100/27), 526 j/g für D. E. R. 330/ANCAMINE 1770
(100/18) und 429 j/g für
D. E. R. 330/MDA (100/27).
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Zum
einfacheren Überblick über die
Viskositätsdaten
im Vergleich mit der Formzykluszeit wird ein für diese Zwecke bestimmter zusätzlicher
Parameter als die „minimale
Entformzeit" identifiziert.
Die minimale Entformzeit wurde künstlich
als der Punkt, bei dem das Tg der Temperatur der Form (mold) minus
10°C entsprach. Empirisch
wurde für
manche Anwendungen bestimmt, dass harztransfergeformte Gegenstände vorteilhafterweise
zu einem Punkt hin ausgehärtet
wurden, bei dem die Glasübergangstemperatur
innerhalb von 10°C
der Entformtemperatur lag, damit die geformten Artikel ausreichende
Integrität
zum Beibehalten ihrer Form während
dem Entfernungsverfahren und unmittelbar danach bis der geformte
Artikel auf eine Temperatur unter der Glasübergangstemperatur heruntergekühlt war
oder in einem Ofen nachgehärtet
wurde, aufwiesen. Die minimale Entformzeit für einen bestimmten Artikel
wurde damit als die Zeit bestimmt, bei welcher für eine Harzzusammensetzung
das Tg mit der Temperatur des Aushärtungsformstücks minus
10°C übereinstimmte.
Die Formtemperatur wurde bei einer Temperatur gehalten, welche für alle praktischen
Zwecke konstant war. Die minimale Entformzeit (Zeit für das Harz
zum vollständigen
Aushärten,
um ein Tg von 10°C
unter der Aushärttemperatur
zu erreichen) wurde experimentell bestimmt und durch die gleichen
DSC-Experimente wie vorstehend beschrieben berechnet. Die prozentuale
Umwandlung aller experimentellen Ergebnisse für D. E. R. 330-IBG wurde gegenüber der
Glasübergangstemperatur
(Tg) aufgetragen. Aus der berechneten Regressionskurve ergibt sich:
Prozentuale Umwandlung = 4,695 + 1,623Tg – 0,00946(Tg)2 +
1,9210·10–5(Tg)3. Die prozentuale Umwandlung bei der minimalen
Entformzeit wurde mit 83,8 Prozent für Tg = 80°C und eine Formtemperatur von
90°C und
mit 88,1 Prozent für
Tg = 90°C
und eine Formtemperatur von 100°C
bestimmt. Die minimale Entformzeit wurde aus den DSC-Experimenten
unter Messung der zum Erreichen der angegebenen Umwandlungen benötigten Zeit
gemessen. Die Daten werden in Tabelle IIc für die Beispiele 24 bis 28 und
31 bis 38 berichtet.
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Die
Entformzeit für
andere Systeme kann durch Auswahl einer Zielformzeit identifziert
werden, wonach geeignete Ester gemäß der Lehre hierin bei Konzentrationen,
die ausreichend sind zum Erreichen eines zum Erhalten der Integrität des Artikels
bei Trennung des Artikels von der Form ausreichenden Tg's identifiziert werden. „Minimal" in dem Ausdruck
der Formzeit spiegelt das kommerzielle Ziel wieder, ein gewünschtes
Ergebnis ohne die Ausgabe unnötiger
Resourcen zu erreichen. In Zusammenhang in Bezug auf einen Epoxidharzartikel
war die zum Aushärten
des Artikels zu einem zum Beibehalten der Integrität des Artikels
bei Entfernung des Artikels von der Form benötigte Zeit in einer Form eine
minimale Entformzeit in einem kommerziellen Sinn.
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Das
Tg eines Polymers kann gemessen werden. Die prozentuale Umwandlung
wurde indirekt bestimmt. Folglich können in der Praxis Fälle auftreten,
bei denen das relative Tg von Vergleichspolymersystemen nicht auf
enge Weise der Relation zwischen bestehender Umwandlung entspricht.
Das Ausmaß von
in dem Formstück
nötige
Aushärtung,
um einen Artikel, welcher seine Integrität bei Trennung von dem Formstück beibehält, herzustellen,
kann in Prozent der reagierten Epoxidgruppen ausgedrückt werden
oder als eine Differenz zwischen dem Tg des Artikels und der Formtemperatur.
Andere das Ausmaß der
Aushärtung
wiederspiegelnde Ausdrücke
waren auch möglich.
Das Ausmaß der
benötigten
Aushärtung
hängt von
dem Ausmaß ab,
mit dem das Harz mit inertem Füllmaterial
gefüllt
wurde, ob der Artikel verstärkt
wurde, wie etwa z. B. mit Glasfasern und in dem Fall, in dem er
verstärkt
wurde, von dem Ausmaß an
Verstärkungsfasern
als auch der Geometrie des Artikels. Eine starre Regel in Bezug
auf das Ausmaß von
in einer Form notwendigen Aushärtung,
um die Integrität
eines Artikels bei Trennung von der Form zu erhalten, kann nicht
aufgestellt werden. Jedoch ist allgemein die Differenz der Tg von
der Formtemperatur von 20°C
angemessen für
einen Artikel mit einem hohen Maß an Faserverstärkung wie
mit 30 Volumenprozent oder mehr Verstärkung. Eine Tg-Differenz von
der Formtemperatur von 10°C
wird für
moderat verstärkte
Artikel mit 30 bis 10 Prozent Fasern ausreichen. Artikel mit geringem
Fasergehalt, wie etwa mit weniger als 10 Volumenprozent benötigen ein
Aushärten
in der Form in einem größeren Umfang,
möglicherweise
auf ein Tg innerhalb 5°C
der Formtemperatur. Für
Zwecke der minimalen Formtemperatur verhalten sich Füllstoffe ähnlich zur
Faserverstärkung.
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Zusätzliches „Aushärten" eines Epoxidharzartikels
wird, wenn nötig,
möglicherweise
aus Formen durch im Stand der Technik bekannte Verfahren ausgeführt (Ellis,
S. E., 34th Annual Technical Conference,
Society of Plastics Engineers. Atlantic City, NJ 1976).
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Aus
einer Übersicht
der Daten in den Tabellen IIa, IIb und IIc für die Epoxidharze und die angegebenen Polyaminaushärtmittel
kann abgelesen werden, dass die Hinzufügung von Alkylestern von p-Toluensulfosäure das
Niedrigviskositätsverhalten
der Harzzusammensetzung verbessert. Die Zeit bis 300 mPa·s und
2000 mPa·s
für Alkylester von
Toluensulfosäure
wurde über
die Zeit für
entsprechende Viskositäten
von sauberer p-Toluensulfosäure ausgedehnt.
Das Maß der
Aushärtung
wurde, gemessen als Prozentumwandlung nach 11 Minuten bei gleichen
molaren Mengen, litt nicht, obwohl die Zusammensetzung ursprünglich eine
verlängerte Zeit
von niedriger Viskosität
aufwies. Das verlängerte
Zeitintervall niedriger Viskosität
gab eine entsprechende Verzögerung
in der Vernetzung des Harzes an. Das Gleichgewicht zwischen dem
Tg und dem Niedrigviskositätsintervall
kann angepasst werden. Ein Erhöhen
der Konzentration des Alkylesters von p-Toluensulfosäure verkürzte das
Intervall niedriger Viskosität,
erhöhte
jedoch die prozentuale Umwandlung, das Tg und verkürzte die
Entformzeit.
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In
den vorstehenden Beispielen ist es ersichtlich, dass das Niedrigviskositätsintervall
einer Epoxidharzzusammensetzung über
die Werte ausgedehnt werden kann, welche erlangt werden können, wenn
die freie Säure
zum Fördern
der Amin-Epoxid-Reaktion ohne einen Kompromiss bezüglich der
Umwandlung, Entformzeit oder der Glasübergangstemperatur einzugehen,
benutzt wird. Es ist auch ersichtlich, dass das Säureester
und die Aminaushärtmittel
so ausgewählt
werden können,
dass sie der Aushärttemperatur,
welche ausgewählt
wurde, um eine für
die Festigkeitsanforderungen des ausgewählten Zusammensetzungsartikels
erforderliche Umwandlung zu ergeben, entsprechen.
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Der
Vorteil von Niedrigviskositätsretention
während
dem Aushärten
der in Tabelle IIc beispielhaft angegebenen Zusammensetzungen in
bezug auf die Entformzeit ist auch numerisch durch die Verhältnisse
der Zeit zum Erreichen einer Viskosität von 300 mPa·s oder
2000 mPa·s
zur minimalen Entformzeit, R(300) bzw. R(2000) ausgedrückt. Umso
höher die
R(300) und R(2000)-Werte sind, umso besser ist das Viskositätsprofil in
bezug auf die benötige
Aushärtungszeit
in der Form. Die Arten und Niveaus der alkylierenden Säureester
in diesen Beispielen werden so ausgewählt, dass sich eine minimale
Entformzeit von etwa 10 Minuten ergibt.
-
Beispiel 45
-
Das
Ethylester von p-Toluensulfosäure
und das Methylester von p-Toluensulfosäure wurden
weiterhin untersucht, um die Konzentration zu evaluieren, welche
benötigt
wird, um eine äquivalente
Viskosität
nach einem festen Zeitintervall zu ergeben. Beispiel 45 (a) 2,5
Teile Ethylester; Beispiel 45(b) in einer Epoxidharzzusammensetzung
von 100 Teilen Diglycidylether aus Bisphenol-A unter Verwendung
einer Mischung von Diethyldiaminotoluenisomeren, 80 Teilen 3,5-Diethyl-2,4-Diamintoluen
und 20 Teilen 3,5-Diethyl-2,6-Diaminotoluen als das Polyaminaushärtungsmittel.
Es wurde herausgefunden, dass der Übergangspunkt bei 22,5 Minuten bei
einer Viskosität
von 1700 mPa·s
bei einer Formtemperatur von 120°C
auftritt. Obwohl im Beispiel 45(b) mehr als 60 Prozent mehr p-Toluensulfosäurerest
als im Beispiel 45(a) vorhanden ist, behielt die Zusammensetzung
von Beispiel 45(b) eine geringere Viskosität bis zum Übergangspunkt bei, wonach die
Aushärtungsgeschwindigkeit
schneller wurde.
-
Beispiele 46–51
-
Ähnlich werden
gemäß Beispiel
45 die Übergangspunkte
für die
Viskosität
von entspechenden Methyl- und Ethylestern von p-Toluensolfusäure mit
dem Diglycidylether von Bisphenol-A und unterschiedlichen Polyaminaushärtungsmitteln
in Tabelle III berichtet. In allen Fällen halten die einen viel
höheren
Anteil des Ethylesthers von p-Toluensulfosäure als
des Methylesthers enthaltenden Zusammensetzungen eine niedrigere
Viskosität
bis zum Übergangspunkt
bei.
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Tabelle
III: Beispiele von verzögertem
Viskositätsanstieg
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Beispiel 52
-
Testtafeln
(Test panels) wurden aus der Epoxidharzzusammensetzung von Beispiel
Nummer 46 und Verstärkung,
welche von unter der Bezeichnung U816-600 von Vetrotex International
Chambery, Frankreich erhältlichen
Zufallsglasfasermatten bereitgestellt wird. Die Glasverstärkung wies
40 Gewichtsprozent der Testtafeln auf. Eine Form mit einer Dicke
von 3 mm wurde auf 90°C
aufgeheizt. Die Beschleuniger wurden in ihrer Konzentration zum
Ergeben einer Viskosität
von 2000 mPa·s
nach 3 Minuten 45 Sekunden bei der Formtemperatur abgestimmt. Nach
12 Minuten Formzeit von dem Beginn der Einspritzung wurden beide
Tafeln von der Form entfernt und sofort einem einfachen Überhangtest
auf Abweichung unter ihren eigenen Gewichten mit einem 50 cm Überhang
unterzogen. Die Probe mit dem Ethylesterkatalysatorvorläufer (ethylester
catalyst precursor) lenkte um 88 mm aus. Die Probe mit dem Methylesterkatalysatorvorläufer lenkte
um 126 mm aus. Damit war gezeigt, dass die Harzzusammensetzung mit
dem Ethylester anfänglich
ein Harz mit geringerer Viskosität
ergab, was dem Harzfluss und der Faservernetzung (fiber wet-out)
zugute kam. Nichts desto Trotz ergab sich beim Ethylestersystem überlegene
Steifigkeit und Entformintegrität
nach 12 Minuten Formzeit.
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Die
vorstehende Beschreibung und die vorstehenden Beispiele veranschaulichen
die Erfindung. Abänderungen
innerhalb des Umfangs der Erfindung können, ohne von den nachfolgenden
Ansprüchen
abzuweichen, durchgeführt
werden.