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Vorrichtung für die Zerkleinerung von ins-
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besondere weichem Dokumentmaterial Die Erfindung bezieht sich auf
eine Vorrichtung für die Zerkleinerung von insbesondere weichem Dokumentmaterial,
wie z.B. Magnetbandern und -blättern, Floppy-Disks, Carbonbändern und Mikrofilmen,
mit einem feststehenden, leistenförmigen Messer, gegen das rotierende Messer arzeiten.
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Aus der DE-OS 26 41 370 ist ein Gerät zum Vernichten von Mikrofilmen
und dergleichen bekannt, bei dem eine ortsfeste Schneide und eine relativ zu ihr
bewegbare Schneide
vorgesehen sind, wobei die bewegbare Schneide
entlang einer geschlossenen Mantelfläche eines geraden Kreiszylinders angeordnet
und im Querschnitt durch mäanderförmige Unterbrechungen in eine Anzahl Einzelschneiden
aufgeteilt ist. Bei dem bekannten Gerät setzen sich die mäanderförmigen Unterbrechungen
zwischen den Einzelschneiden nach relativ kurzer Benützungsdauer mit Schnittgut
voll, weil z.B. Magnetbänder, Carbonbänder und Mikrofilme einen Kunststoffträger
haben, der durch die beim Schneiden auftretende Erwärmung plastisch wird und die
Nuten in der Schneidwalze schon nach kurzer Dauer ausfüllt. Hierdurch wird der Materialdurchsatz
bei dem bekannten Gerät erheblich herabgesetzt.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
für die Zerkleinerung von insbesondere weichem Dokumentmaterial zu schaffen, die
einen großen Materialdurchsatz aufweist, der auch bei längerem Betrieb nicht beeinträchtigt
wird, bei der kaum Erwärmung während des Betriebs auftritt, und die einfach herstellbar
ist und betriebssicher arbeitet.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die im Kennzeichen des Anspruchs
1 aufgeführten Merkmale gelöst.
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Die Erfindung weist gegenüber dem Bekannten die Vorteile auf, daß
die relativ einfach herstellbare Vorrichtung einen großen Materialanfall verarbeiten
kann, wobei kaum Betriebswärme durch den Schneidvorgang auftreten kann.
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Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung .ann man auf ein
zusätzliches
Gebläse zur Absaugung der zerkleinerten Teile des zugeführten Materials verzichten,
weil ein Messerträger gleichzeitig als Lüfter wirkt. Hierdurch ist eine gute Kühlung
der Messer und eine sichere Abfuhr der zerkleinerten Teilchen gewährleistet. Da
nur geringe Wärme beim Schneidvorgang auftritt und kein Materialstau möglich ist,
hat die erfindungsgemäße Vorrichtung eine hohe Lebensdauer.
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Weitere, vorteilhafte Merkmale der Erfindung gehen aus der nachfolgenden
Beschreibung und den Zeichnungen hervor.
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Die .erfindung wird an einem Ausführungsbeispiel anhand einer Zeichnung
erläutert. Es zeigen Fig. 1 einen Schnitt durch die erfindungsgemäße Vorrichtung
nach Fig. 2 entlang einer Linie I-I, Fig. 2 eine Ansicht der Vorrichtung nach Fig.
1, teilweise im Schnitt und ohne Gehäuse.
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Ein elektrischer Motor 1 (Fig. 2) ist über eine Welle 8 drehfest-mit
einem Messerträger 2 verbunden. Letzterer besteht aus einem drehfest mit der Welle
8 verbundenen Flansch 7, der seinerseits in einem Lagerbock 4 drehbar gelagert ist,
ferner aus leistenförmig gestalteten Messern 3 und schließlich aus einem Flansch
9, der drehbar in einem weiteren Lagerbock 5 gelagert ist. Die Messer 3 sind mit
ihren Schmal seiten einerseits mit dem Flansch 7 und andererseits mit dem Flansch
9 starr verbunden. Hierdurch ergibt sich gewissermaßen ein Käfig, dessen Hüllkurve
durch die mantelseitigen Enden der Messer 3 ge-
bildet wird. Zwischen
jeweils zwei Messern 3 ist ein Zwischenraum 37 (Fig. 1) frei, durch den Luft hindurchstreichen
kann.
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Die einzelnen, rotierenden Messer 3 des Messerträgers 2 sind auch
als Laufschaufeln (Fig. 1) eines Lüfters ausgebildet und vorwärts geneigt. Sie könnten
auch vorwärts gekrümmt sein (in der Zeichnung nicht dargestellt). Ein den Messerträger
2 umgreifendes Gehäuse 20 ist als Spiralgehäuse wie bei einem Lüfter ausgebildet.
Dreht sich der Messerträger 2 in Richtung eines Pfeils 25, entsteht der Effekt,
wie er jedem Lüfter zu eigen ist. Dies bedeutet, daß Luft in Richtung eines Pfeils
22 (Fig. 2) durch den innen hohlen Flansch 9 in den Messerträger 2 gelangt, die
Luft dringt durch die Zwischenräume 37 zwischen den einzelnen, rotierenden Messern
3 und verläßt das Gehäuse 20 in Richtung eines Pfeils 29 (Fig. 1).
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Der Motor 1 und die Lagerböcke 4, 5 sind beim Ausführungsbeispiel
auf einer Platte 6 montiert. Wegen der Deutlichkeit der Darstellung ist in der Fig.
2 das Gehäuse 20 (Fig. 1) nicht gezeigt.
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Oberhalb des Messerträgers 2 (Fig. 1, 2) ist eine Vorschubwalze 12
in den Lagerböcken 4, 5 drehbar gelagert.
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Beim Ausführungsbeispiel geht durch die vorzugsweise mit Gummi belegte
Vorschubwalze 12 eine Welle 14 (Fig. 2) hindurch, die an ihrem motorseitigen Ende
ein Ritzel 11 trägt. Auf der vom Motor 1 kommenden Welle 8 ist ebenfalls ein Ritzel
10 drehfest angebracht. Beide Ritzel 10, 11 sind über einen Zahnriemen 13 wirkungsmäßig
miteinander verbunden. Bei Drehung des Messerträgers 2 durch den Motor 1 wird daher
auch die Vorschubwalze 12 in Richtung eines Pfeils 27 (Fig. 1) geareht.
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Die Vorschubwalze 12 arbeitet gegen eine Kante einer Führungsleiste
42, die mittels Schrauben 43 am Gehäuse 20 befestigt ist. In der Führungsleiste
42 sind Schlitze 44 vorgesehen, mit denen die Führungsleiste nach Lösen der Schrauben
43 in Richtung auf den Messerträger 2 bzw.
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von.diesem weg verschoben und dann durch Festziehen der Schrauben
43 in dieser Lage arretiert wird. Hierdurch ist es möglich, die Führungsleiste 42
genau zu justieren.
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Ein feststehendes Messer 15 (Fig. 1, 2) arbeitet mit den rotierenden
Messern 3 zusammen und muß dementsprechend gegenüber diesen justiert werden. Hierzu
ist das feststehende Messer 15 um einen Drehpunkt 18 am Gehäuse 20 verschwenkbar
gelagert. Durch das feststehende Messer 15 laufen Schrauben 16 (Fig. 1) hindurch,
die sich am Gehäuse abstützen. Am freien Ende einer jeden Schraube 16 ist durch
deren Bolzen ein Stift 19 quer hindurchgesteckt, der - gegebenenfalls zusammen mit
einer Beilagscheibe -den Abstand des feststehenden Messers 15 von den rotierenden
Messern 3 bestimmt. Hierzu umschlingen Druckfedern 17 die Schrauben 16 und stützen
sich einerseits am feststehenden Messer 15 und andererseits am Gehäuse 20 ab. Die
Schrauben 16 laufen in einem Gewinde im Gehäuse 20. Durch diese Maßnahmen ist es
möglich, durch Drehen der Schrauben 16 den Abstand zwischen dem feststehenden Messer
15 und den rotierenden Messern 3 exakt zu justieren.
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Zu zerkleinerndes Dokumentmaterial kann z.B. in aufgewickelter Form
auf einer Rolle 24 vorhanden sein, die mittels einer oder mehrerer Stützen 36 gelagert
ist. Nach Einschalten des Motors 1 werden sowohl der Messerträger 2 wie auch die
Vorschubwalze 12 in Rotation versetzt.
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Durch die Vorschubwalze 12 von der Rolle 24 in Richtung eines Pfeils
23 abgespultes Material wird zwischen Vorschubwalze 12 und Führungsleiste 42 hindurch
in die Schneidebene zwischen dem feststehenden Messer 15 und den rotierenden Messern
3 gelangen. Das abgespulte Material wird bei Rotation des Messerträgers 2 durch
die rotierenden Messer 3 einerseits und das feststehende Messer 15 andererseits
in einzelne, kleine Stücke - also Schnipsel 28 - zerkleinert. Da der Messerträger
2, wie oben beschrieben, auch als Radiallüfter wirkt, wird Luft, die in den Messerträger
2 in Richtung eines Pfeils 22 (Fig. 2) eindringt, in Richtung des Pfeils 29 (Fig.
1) aus dem Gehäuse 20 heraustransportiert. Hierbei werden die Schnipsel 28 mitgerissen
und gelangen über ein Verbindungsstück 30 in einen Behälter 31. Letzterer kann als
Beutel, Sack oder ein Gefäß aus steifem Material ausgeführt sein. Die Luft durchströnt
den Behälter 31 in Richtung eines Pfeils 38 und verläßt den Behälter über ein Filter
21 in Richtung eines Pfeils 34. Falls die Strömung nicht ausreicht, die von dem
Messerträger 2 hervorgerufen wird, kann dem Behälter 31 ein zusätzliches Gebläse
33 nachgeschaltet werden, das seine Luft1 aus Gründen der Geräuschdämmung über ein
weiteres Filter 32, an die Umgebung abgibt.
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Die Größe der von dem zu zerkleinernden Dokumentmaterial abgetrennten
Teilchen, also der Schnipsel 28, hängt sowohl von der Drehgeschwindigkeit des Messerträgers
2 wie auch von der Drehgeschwindigkeit der Vorschubwalze 12 ab. Eine Einstellung
der beiden Geschwindigkeiten zueinander könnte in an sich bekannter Weise z.B. durch
einen Zweimotorenantrieb (in der Zeichnung nicht dargestellt) erfolgen, wobei der
Messerträger 2 einerseits und die
Vorschubwalze 12 andererseits
durch getrennte Motoren angetrieben würden, von denen mindestens ein Motor in seiner
Drehzahl geregelt werden müßte. Eine andere Möglichkeit der Veränderung der Drehzahlen
von Messerträger 2 einerseits und Vorschubwalze 12 andererseits besteht darin, daß
zwischen der vom Motor 1 kommenden Welle 8 und der Welle 14 der Vorschubwalze 12
(Fig. 2) ein verstellbares Getriebe (in der Zeichnung nicht dargestellt) z.B. ein
Exzentergetriebe mit einstellbarer Exzentrizität, verwendet wird.
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Das zu zerkleinernde Dokumentmaterial muß nicht in Rollenform angeliefert
werden. Es kann auch sein, daß das Dokumentmaterial in einer Cassette gelagert ist.
Es würde genügen, eine Kassette 41 (Fig. 1) auf das Gehäuse 20 zu legen. Das zu
zerkleinernde Dokumentmaterial müßte nur zwischen der Vorschubwalze 12 und der Führungsleiste
42 eingefädelt werden. Danach muß der Motor 1 eingeschaltet werden, worauf das Dokumentmaterial
aus der auf gelegten Kassette 41 selbsttätig herausgezogen wird.
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Die Längenausdehnungen der leistenförmigen, rotierenden Messer 3 am
Messerträger 2 sind nicht parallel zu der gedachten Achse 39 des Messerträgers 2
ausgerichtet, sondern vielmehr gegen diese geneigt. Sie sind auch gegenüber der
Längsausdehnung einer Schneide 26 des feststehenden Messers 15 sowie ferner gegenüber
der Längsausdehnung der Führungsleiste 42 geneigt. Hierdurch ergibt sich der Vorteil,
daß das feststehende Messer 15 niemals in die Hüllkurve des Messerträgers 2 eindringen
kann. Die Hüllkurve wird durch die äußeren Begrenzungen der einzelnen Messer 3 gebildet.
Selbst bei Stillstand des Messerträgers 2 würde das verschwenkbare, fest-
stehende
Messer 15 deshalb, wurde man die Schrauben 16 zu weit lockern, mindestens an einem
der rotierenden Messer 3 zur Anlage kommen. Man könnte dann die Schrauben 16 wieder
soweit anziehen, daß ein Schleifen des feststehenden Messers 15 an den rotierenden
Messern 3 sicher vermieden wird.
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Die Schneiden der Messer 3 des Messerträgers 2 sind entlang ihrer
Längsausdehnung mit Einschnitten 35 versehen.
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Diese können z.B. rechteckigen, keilförmigen, trapezförmagen oder
einen anderen Querschnitt haben. Die Einschnitte 35 jeweils benachbarter Messer
3 sind gegeneinander in Richtung der Längsausdehnung der Messer 3 versetzt. Die
Anordnung der Einschnitte 35 bzw. die Anordnung der zwischen den Einschnitten liegenden
Teilschneiden benachbarter Messer 3 können so erfolgen, daß sich eine schraubenförmige
Anordnung von Teilschneiden rund um die Mantelfläche des Messerträgers 2 ergibt.
Dann stellt sich auch eine schraubenförmige Anordnung der Einschnitte 35 rund um
die Mantelfläche des Messerträgers 2 ein.
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Durch diese Maßnahme wird Streifenbildung des zu zerkleinernden Dokumentmaterials
zuverlässig vermieden. Es ist sichergestellt, daß nur kleine Teilchen, also die
Schnipsel 28, beim Zerkleinerungsvorgang entstehen.
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Das feststehende Messer 15 kann mit einer aus Hartmetall versehenen
Schneide 26 bestückt sein, die mit ebenfalls aus Hartmetall bestehenden Schneiden
40 der rotierenden Messer 3 zusammenarbeiten. Die Schneiden 26, 40 können nachgeschliffen
werden.
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Durch die in Richtung des Pfeils 29 aus dem Messerträger 2 herausgeschleuderten
Schnipsel 28 erfolgt ein Abtransport von Wärme vom Schnittbereich. Dieser Effekt
wird noch dadurch verstärkt, daß auch Luft durch den Messerträger 2 ständig hindurchströmt.
Dementsprechend sind keine nennenswerte Erwärmung der Schneiden 26, 40 und keinerlei
Verstopfung in den Zwischenräumen 37 zwischen den einzelnen, rotierenden Messern
3 möglich.
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Auch bei hoher Drehgeschwindigkeit des Messerträgers 2 und dementsprechend
nohem Materialdurchsatz kann sich am Messerträger keinerlei Dokumentmaterial festsetzen.
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Der Messerträger 2 bleibt vollkommen frei von Dokumentmaterial und
sauber. Durch das Hindurchströmen der Luft kann sich nicht einmal feiner Staub im
Inneren der Vorrichtung sammeln, so daß sie ständig vollkommen sauber bleibt.
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Anstatt der beim Ausführungsbeispiel verwendeten, geradlinigen Messer,
können auch über ihre Längs ausdehnung gebogene Messer 3 verwendet werden. Je nach
verwendeter Drehzahl des Messerträgers 2 können auch verschieden breite, rotierende
Messer 3 verwendet werden, ihre Neigung kann verschieden gewählt werden, um einen
guten Luftdurchsatz und ein gutes Schneidergebnis zu erzielen.
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- Leerselte -