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Zentral-Gurtschloß
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Die Erfindung betrifft ein Zentral-Gurtschloß mit einer Grundplatte
und mit einem an der Grundplatte befestigten Mittelring, zwischen denen auf dem
Umfang verteilt Schlitze für das Einstecken von mit je einem Gurt verbundenen eine
Halteöse aufweisenden Einstecklaschen sowie hakenförmige Anker vorgesehen sind,
die unter dem Druck einer Feder in Verriegelungsstellung gehalten und über ein an
der Grundplatte drehbar gelagertes Kopfteil in Entriegelungsstellung bringbar sind.
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Zentral-Gurtschlösser dienen dem sternförmigen Zusammenschließen von
Gurtenden. Für das Einbringen in das Gurtschloß sind die Gurtenden mit metallischen
Beschlägen, sogenannten Einstecklaschen, versehen, die den Ankern im Schloß angepaßt
sind. Durch Einstecken der Einstecklaschen in das Gurtschloß werden die Gurte mit
diesem und miteinander verbunden; durch Lösen der Anker wieder freigegeben.
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Die gebräuchlichsten zentralen Gurtschlösser haben fünf Anschlüsse,
wobei zwei sich im wesentlichen diametral gegenüberliegende Anschlüsse für Bauchgurte,
zwei zwischen den Anschlüssen für die Bauchgurte symmetrisch angeordnete, gegeneinander
etwa um 900 versetzte Anschlüsse für Schultergurte und auf der entgegengesetzten
Seite mittig zwischen den Anschlüssen für die Bauchgurte ein weiterer Anschluß für
einen Bodengurt vorgesehen sind. Zentral schlösser werden
vornehmlich
dort verwendet, wo Menschen sich mit Hilfe von Gurten gegen Gefahren durch Beschleunigen
schützen.
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Dies ist beispielsweise bei Fallschirmspringern, Piloten, Ralleyfahrern
der Fall.
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Das Lösen der Einstecklaschen aus dem Zentral-Gurtschloß muß nicht
nur in unbelastetem, sondern auch in belastetem Zustand möglich sein. Wird ein Mensch,
der über ein zentrales Gurtschloß zusammengefaßte Gurte angelegt hat, beschleunigt,
wirken auf das Gurtschloß über die Gurte erhebliche Kräfte.
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Muß im Falle der Einwirkung solcher Kräfte das Gurtschloß gelöst werden,
wirken sie der Auslösung-entgegen. Die der Auslösung entgegenwirkenden Kräfte sind
um so größer, je größer die Beschleunigung ist. Bei bekannten Schlössern werden
die im Zentral-Gurtschloß vorhandenen hakenförmigen Anker federnd gelagert; sie
werden nur unter der Wirkung einer Feder in ihre Verriegelungsstellung gehalten.
Beim Ermüden der Feder ist folglich die Verriegelung nicht mehr voll belastbar.
Außerdem ist der Anker auf der in lie Öse eingreifenden Innenseite als senkrechte
Sperrfläche ausgebildet. Die im Belastungsfall zwischen der Einstecklasche und dieser
Sperrfläche wirkende Zugkraft muß beim Entriegeln überwunden werden, wozu die Feder
zu schwach sein kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Zentral-Gurtschloß zu
schaffen, bei dem die hakenförmigen Anker einerseits in Sperrlage gegen unfreiwilliges
Öffnen, auch bei Materialermüdung, zusätzlich gesichert sind, andererseits bei freiwilligem
Öffnen auch unter Belastung die Freigabe der Einstecklaschen erleichtert wird und
sicher erfolgt.
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Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe bei einem Zentral-Gurtschloß
der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß jeder hakenförmige Anker nach Art
eines zweiarmigen Hebels
zwischen Grundplatte und Mittelring gelagert,
am inneren Ende mit einer mit der Drehung des Kopfstücks in Öffnungsrichtung ansteigenden
Auflauffläche versehen und zwischen Lager und äußerem Ende von einem mit der Drehung
des Kopfstücks in Öffnungsrichtung entlang der Grundplatte weggeschwenkten Sicherungsring
abgestützt ist.
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Bei der Erfindung sind drei Zustände des Zentral-Gurtschlosses zu
unterscheiden, nämlich Einstecken, Sichern und Lösen der Gurte. Einstecken der Einstecklaschen
ist möglich, wenn der Sicherungsring aus der Sperrstellung weggeschwenkt ist. In
dieser Lage kann die Einstecklasche den Hakenteil des Ankers passieren. Loslassen
des Kopfteils führt unter der Wirkung einer Feder zu dessen Zurückdrehen in die
andere Extremlage. Mit dem Zurückdrehen dreht der Sicherungsring in seine Sperrstellung.
Er unterstützt als zusätzlizches Lager den hakenförmigen Anker zwischen erstem Lager
und Hakenteil. Ein Absenken des Ankers ist danach ausgeschlossen, gleichgültig auf
welche Weise das Zentral-Gurt schloß belastet wird. Erst wenn das Zentral-Gurtschloß
durch Drehen entgegen der Wirkung der Feder in seine entgegengesetzte Endlage gedreht
und gelöst wird, dreht der Sicherungsring in Entriegelungsstellung und erlaubt das
Schwenken des hakenförmigen Ankers. Dies erfolgt über seine in Öffnungsrichtung
ansteigende Auflauffläche am inneren Ende.
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Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 eine teilweise in Achsrichtung
aufgeschnittene perspektivische Darstellung eines Gurtschlosses; Fig. 2 einen Längsschnitt
durch das Gurtschloß.
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Das als Ausführungsbeispiel gewählte Zentral-Gurt schloß besteht aus
vier Hauptteilen: Einer Grundplatte 1, einem mit der Grundplatte 1 formschlüssig
verbundenen Mittelring 2, einem mit einem Fuß 3 versehenen und gegenüber der Grundplatte
1 schwenkbaren Kopfteil 5 sowie zwischen Grundplatte 1 und Mittelring 2 gelagerte,
über einen Sicherungsring 4 verriegelbare hakenförmige Anker 6.
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Die Grundplatte 1 weist einen ebenen Boden 11 auf. Im Bereich der
Anker 6 ist der Boden 11 in Richtung auf den Mittelring 2 zu einem Rand 12 abgewinkelt.
Zwischen der freien Kante des Randes 12 und dem Mittelring 2 entstehen so Einsteckschlitze
21 für jeweils eine am Ende eines Gurts befestigte, nicht dargestellte Einstecklasche.
Im Abstand von dem Rand 12 nach innen versetzt ist der Boden 11 mit einem Vorsprung
13 versehen. Im Bereich zwischen den Einsteckschlitzen 21 ist der Rand der Grundplatte
1 massiv ausgeführt und bildet Führungsteile 14. Mit den Führungsteilen- 14 liegt
die Grundplatte 1 an dem Mittelring 2 an.
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Die Grundplatte 1 und der Mittelring 2 sind durch Schrauben 22 miteinander
formschlüssig verbunden. Die Grundplatte 1 ist kreisförmig ausgeführte Mittig ist
an ihr ein Mittel zapfen 15 befestigt. Der Mittelzapfen 15 ist durch einen Absatz
in einen am Boden 11 befestigten Teil größeren Durchmessers und einen das freie
Ende bildenden Teil kleineren Durchmessers unterteilt. Der zuletzt genannte Teil
enthält eine Nut 16, in die ein Seegerring 17 eingreift, der einen den Mittelzapfen
15 umgebenden Federringjhält.
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Der Mittelring 2 besteht in seinem an dem Führungsteil 14 der Grundplatte
1 anliegenden Teil aus einer Ringplatte 23, die innen in von der Grundplatte 1 abgewandter
Richtung durch einen Kragen 24 begrenzt ist. Am Ubergang von der Ringplatte 23
in
den Kragen 24 ist der'Mittelring 2 konisch nach innen vertieft; er bildet eine schräge
Fläche 25. An der der Grundplatte 1 zugewandten Seite ist der Mittelring im Bereich
der Einsteckschlitze 21 mit Führungsvertiefungen 26 versehen. Die Vertiefungen 26
reichen bis in die Ebene der Außenfläche des Kragens 24. Zwischen der schrägen Fläche
25 und dem inneren Ende der Ausnehmung 26 entsteht so jeweils ein Vorsprung 27,
der zusammen mit dem Vorsprung 13 der Grundplatte 1 nach Art einer Schneide ein
Lager für den Anker 6 bildet. Bei einem Zentral-Gurtschloß für die Endbefestigung
von fünf Gurten sind fünf derartige Führungsvertiefungen 26 vorgesehen.
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Das Kopfteil 5 und der Fuß 3 sind miteinander verbunden.
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Sie können in der senkrechten Achse geteilt und die Teile kraftschlüssig
miteinander verbunden sein. Der Fuß 3 ist um den an dem Boden 11 der Grundplatte
1 befestigten Mittelzapfen 15 schwenkbar gelagert. Der Fuß 3 weist einen flachen
Sockel 31 auf. Mit dem Sockel 31 liegt der Fuß 3 zwischen Mittelzapfen 15 und Vorsprung
13 bzw. Innenfläche des Führungsteils 14 auf dem Boden 11 auf. In den Sockel 31
sind von-unten nach oben konisch zulaufende Bohrungen 32 eingebracht. In den Bohrungen
32 sind durch Kunststoffteile 33 gehaltene Kugeln 34 gelagert. An seinem Sockel
31 weist der Fuß 3 außen einen Schlitz auf, von dem ein Mitnehmer 35 für den Sicherungsring
4 gehalten ist.
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In Höhe der Anker 6 sind am oberen äußeren Ende des Sockels 31 Ausnehmungen
36 vorgesehen, in di gRoch zu beschreibender Weise jeweils ein Teil des Ankers 6
eingreift.
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Der Sicherungsring 4 ist als Rohrabschnitt ausgebildet.
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Seine Unterseite 41 ist glatt ausgeführt und gleit auf dem Boden 11
der Grundplatte 1. Seine Oberseite 42 ist
jeder der Einsteckschlitze
21 zugeordnet unterteilt in mindestens zwei Flächen, die in höhenunterschiedlichen
Ebenen angeordnet sind. Die eine dieser Ebenen bestimmt die Sperrstellung; sie liegt
dann an dem zugeordneten hakenförmigen Anker 6 an. Die andere Fläche bestimmt die
Freigabestellung für den Anker. Beim Drehen des Fußes 3 über das Kopfteil 5 wird
der in dem Führungsteil 14 der Grundplatte 1 geführte Sicherungsring 4 über den
Mitnehmer 35 in eine der beiden vorgenannten Stellungen gedreht. Bei frei-gegebenem
Kopfteil 5 gelangt der Sicherungsring 4 in noch zu beschreibender Weise stets in
seine Sperrstellung.
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Das mit dem Fuß 3 verbundene Kopfteil 5 ist um den Mittelzapfen 15
angeordnet. Es weist zu diesem Zweck eine zentrale Bohrung 52 auf, die durch ein
Kunststoffhütchen 53 verschlossen ist. Das Kunststoffhütchen 53 deckt somit den
Mittelzapfen 15 mit Seegerring 17 und Federring 18 laub. außen ist das Kopfteil
5 mit Griffnuten 54 versehen. Diese erleichtern die Betätigung des Kopfteils 5.
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Im Innern ist an das Kopfteil 5 ein Hohlzapfen 55 angeformt, zwischen
dem und dem Kragen 24 des Mittelrings 2 ein Zylinderspalt gebildet ist. Der Zylinderspalt
ist von einer Schraubenfeder 56 ausgefülit. Die Schraubenfeder 56 stützt sich einerseits
an dem Kopfteil 5, andererseits an den Ankern 6 ab. Auf der dem zylinderförmigen-Hohlraum
entgegengesetzten Außenseite des Kragens 24 ist eine Ringnut in dem Kopfteil 5 ausgespart,
die von einer Zugfeder 57 ausgefüllt ist. Die Zugfeder 57 liegt einer seits an einem
radial von dem Kopfteil 5 in die Ringnut hineinragenden Anschlag 58, andererseits
in einem von dem Kragen 24 nach außen ragenden Anschlag 28 an. Die Anschläge 28,
58 bewirken zusammen mit der Zugfeder 57, daß
das Kopfteil 5 bei
Freigabe stets in die Sperrstellung des Zentral-Gurtschlosses dreht.
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Jeder hakenförmige Anker 6 ist nach Art eines zweiarmigen Hebels zwischen
der Grundplatte 1 und dem Mittelring 2 gelagert. An seinem äußeren Ende weist der
Anker 6 ein Hakenteil 61 auf. Der Hakenteil 61 ist mit einer nach außen angeschrägten
Fläche 62 versehen. In Freigabestellung ermöglicht diese Fläche 62 das Einstecken
einer Einstecklasche in den Einsteckschlitz 21 durch Herabdrücken des Hakenteils
61 entgegen der Wirkung der Schraubenfeder 56. Im Abstand von dem Hakenteil 61 weist
der Anker 6 einen Vorsprung 63 auf. Der Vorsprung 63 greift in die Ausnehmung 36
am oberen äußeren Ende des Sockels 31. Mit seiner ebenen Fläche 64 liegt der Anker
6 an dem Vorsprung 13 der Grundplatte an.
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Auf der gegenüberliegenden Seite weist der Anker eine abgeschrägte
Gegenfläche 65 auf. Das innere Ende des Ankers 6 bildet im Bereich jeweils der Kugeln
34 eine Auflauffläche 66. Mit der Drehung des Kopfteils 5 in Öffnungsrichtung entgegen
der Wirkung der Zugfeder 57 drücken die über den Fuß 3 und die Kunststoff-Formteile
33 mitgenommenen Kugeln 34 gegen die Auflauffläche und schwenken so den Anker 6
in Freigabestellung; da synchron der Sicherungsring 4 über den am Sockel 31 befestigten
Mitnehmer j5 in die Freigabestellung geführt wurde. Der Sicherungsring 4 kann an
seiner Oberseite noch eine Fläche in einer dritten Horizontalebene aufweisen, in
der der Anker 6 horizontal unter der Wirkung der Schraubenfeder 56 - bei noch in
Ausgangsstellung befindlichen Kugeln 34 - angeordnet ist, bei der aber das Herunterdrücken
des Ankers 6 für das Einstecken der Einstecklaschen möglich ist.
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- Leerselte -