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Die Erfindung betrifft Skischuhe oder Skistiefel mit einem
Zugang von vorne und sie betrifft im einzelnen Verbesserungen
an einer Vorrichtung, die die Neigung des Beinteiles in bezug
auf die Außenschale des Skistiefels einstellt.
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Seit mehreren Jahren werden Skistiefel im wesentlichen aus
steifen Kunststoffmaterialien hergestellt und bestehen aus
einer Außenschale, die eine Sohle hat und mit der das
Beinteil verschwenkbar verbunden ist, wobei der Fuß durch das
Beinteil hindurch eingeführt wird und in den Innenschuh
hineingelangt, der seinerseits innerhalb der Außenschale
angeordnet und mit einer weichen Ausfütterung versehen ist.
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Das Beinteil ist normalerweise vertikal so geteilt, daß es
unmittelbar oberhalb des Knöchels um das Bein herum verspannt
werden kann, daß es jedoch weit geöffnet werden kann, um den
Fuß einzuführen, wobei der Verschluß mit Hilfe von geeigneten
Schnallen oder Haken durchgeführt werden kann.
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Wenn die aufklappbare Hälfte des Beinteils die vordere ist,
dann ist die Einführung des Fußes ziemlich schwierig und der
Tnnenschuh muß darüber hinaus in bezug auf den Fuß
überdimensioniert sein, wodurch die besondere Funktion der
steifen Außenschale teilweise zunichte gemacht wird.
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Um die Fußbekleidung leichter zu machen und um eine wirksame
Abdichtung in bezug auf Wasser und Schnee zu verbessern und
auch die aerodynamischen Eigenschaften des Skistiefels zu
verbessern, sind in den letzten Jahren Skistiefel erzeugt
worden, die von hinten zugänglich sind. In diesem Fall wird
die hintere Hälfte des Beinteiles abgeklappt und es wird
möglich, den Fuß leichter in den Innenschuh und damit in den
Skistiefel einzuführen.
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Bei Skistiefeln dieser Art ist normalerweise ein
Klemmverschluß der hinteren Hälfte des Beinteiles, nämlich
der abklappbaren Hälfte, an der Außenschale vorgesehen, wobei
diesem Verschluß jedoch einige Probleme anhaften.
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Wenn die Verschlußvorrichtung nämlich sehr zerklüftet ist,
und wenn der Verschluß sehr fest ist, dann bestehen
Betätigungsschwierigkeiten, insbesondere bei
Schnellverschlüssen, wobei auch die Tatsache in Betracht
gezogen werden muß, daß eine Betätigung der Verschlüsse auf
dem Skigelände und demzufolge bei niedrigen Temperaturen
durchgeführt werden muß, wobei der Verschlußhebel manchmal
noch von Schnee und Eis bedeckt ist.
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Ein weiteres Problem besteht darin, daß durch diese Art einer
Verschlußvorrichtung die Neigung des Beinteiles in bezug auf
die Außenschale des Skistiefels in einer Stellung festgelegt
ist, wobei hauptsächlich die Stellung des hinteren Anschlages
des Beines festgelegt ist.
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Die EP-A-0 073 991 offenbart eine Vorrichtung zum Einstellen
der Stiefelform eines Skistiefels auf die Notwendigkeiten des
Benutzers, wobei ein Paar von Blöcken längs einer
Gewindespindel axial so bewegbar ist, daß sie sich entweder
voneinander entfernen oder einander annähern, wobei diese
Blöcke durch Verbindungsstangen am selben Punkt eines Reglers
angelenkt sind, mit dessen Hilfe eine Druck- oder Zugwirkung
auf den einzustellenden Teil des Skistiefels ausgeübt werden
kann.
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In der veröffentlichten, europäischen Patentanmeldung Nr.
253 362 desselben Anmelders ist eine hintere, einstellbare
Verschlußvorrichtung für von hinten zugängliche Skistiefel
offenbart, die einen Haken aufweist, der mit der hinteren
Hälfte des Beinteiles verbunden ist, wobei dieser Haken unter
der Wirkung einer Feder in der Lage ist, einen Zahn oder ein
anderes Eingriffsteil, das fest mit der Außenschale des
Skistiefels verbunden ist, in Eingriff zu kommen. Der Haken
ist mit einem Betätigungs- oder Blockierungshebel verbunden,
von dem ein Arm mit einem Anschlagstift verbunden ist, der an
einen festen Anschlag angreift, der an der Außenschale des
Skistiefels vorgesehen ist. In bezug auf den Ort, an dem der
Stift vom Arm des Betätigungshebels absteht, kann der Stift
so eingestellt werden, daß die Stellung, in dem das Beinteil
blockiert und damit seine Neigung in bezug auf die
Außenschale festgelegt wird, bestimmt wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine technische
Lösung zu finden, die die Betätigung der oben beschriebenen
Vorrichtungen zuverlässiger macht, die ihren Aufbau
widerstandsfähiger macht und die bei der industriellen
Herstellung vorteilhaft ist.
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Die vorliegende Erfindung führt zur Lösung dieser Aufgabe. Zu
diesem Zweck besteht sie aus einem von vorne zugänglichen
Skistiefel mit einer Außenschale und einem Beinteil, der
gelenkig mit der Außenschale verbunden ist, wobei das
Beinteil längs einer im wesentlichen vertikalen Ebene jeweils
in eine vordere und hintere Hälfte oder Beinteilhäfte
unterteilt ist, wobei die hintere Beinteilhälfte (13) mit
einer Vorrichtung (17) zur Einstellung der Neigung des
Beinteils in bezug auf die Außenschale versehen ist, wobei in
dieser Vorrichtung (17) in bezug auf die hintere, vertikale
Mittellinie des Beinteilesw, in dem wiederum ein Sitz (22)
vorgesehen ist, ein Bolzen (18) quer verläuft, dessen Enden
in der hinteren Beinteilhälfte (13) so gelagert sind, daß der
Bolzen um seine Achse drehbar ist, wobei dem Bolzen (18) über
eine Schrauben- und Mutternverbindung zwei Blöcke (29, 30)
zugeordnet sind, die in bezug auf die Mittellinie symmetrisch
angeordnet und so gelagert sind, daß die Drehung des Bolzens
18 dazu führt, daß sie sich, abhängig von der Drehrichtung
des Bolzens, aufeinander zu oder voneinander wegbewegen,
wobei die Blöcke mit zwei geneigten Ebenen (41, 42)
zusammenwirken, die an einem Anschlag (43) angeformt sind,
der an der Außenschale vorgesehen ist und der die Form eines
umgekehrten V hat, wobei die Blöcke (29, 30) zwei geneigte
Flächen (29A, 30A) haben, die an den geneigten Ebenen (41,
42) anliegen, um die gewünschte Einstellung zu erzielen,
wobei für die Drehung des Bolzens (18) Betätigungsmittel (23,
24) vorgesehen sind.
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Der Skistiefel ist dabei dadurch gekennzeichnet, daß er einen
in bezug auf die hintere Mittellinie des Beinteiles quer
verlaufenden Bolzen umfaßt, dessen Enden im Beinteil so
gelagert sind, daß der Bolzen in der Lage ist, sich um seine
Achse zu drehen, wobei mit dem Bolzen mit einer Schrauben-
und Mutterverbindung zwei Blöcke verbunden sind, die in bezug
auf die Mittellinie symmetrisch angeordnet sind und die mit
Elementen an der Außenschale zusammenwirken, um die
gewünschte Einstellung zu erreichen und wobei der Bolzen
darüber hinaus durch Betätigungsmittel um seine Achse
verdreht werden kann.
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Im einzelnen haben die o.g. Blöcke untere Flächen, die längs
geneigter Ebenen abgeschnitten sind und die mit
entsprechenden, geneigten Flächen eines feststehenden
Anschlages zusammenwirken, der an der Außenschale angeformt
ist, wobei die gegenseitige Annäherung oder Entfernung der
Blöcke zu einer entsprechenden Verschiebung ihrer geneigten
Ebenen längs des Anschlages führt und damit dazu, daß der
hintere Anschlag des Beinteiles in bezug auf die Außenschale
mehr oder weniger angehoben wird, daß die Gelenkverbindung
des Beinteiles an der Außenschale eine entsprechende Neigung
des Beinteiles ermöglicht.
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Die genauen Einzelheiten und die Vorteile der vorliegenden
Erfindung gehen aus der nachfolgenden, genauen Beschreibung
hervor, in der auf die beigefügten Zeichnungen Bezug genommen
wird. Es zeigen:
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Fig. 1 ist eine perspektivische Ansicht der bevorzugten
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Skistiefels, gesehen
von der Rückseite;
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Fig. 2 ist eine Ansicht des hinteren Teiles des
Skisstiefels in vergrößertem Maßstab, wobei die
erfindungsgemäße Einstellvorrichtung, die teilweise im
Querschnitt dargestellt ist, dort eingebaut ist; und
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Fig. 3 und 4 sind Querschnittansichten jeweils längs der
Linien III-III und IV-IV i Fig. 2.
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In Fig. 1 ist ein Skistiefel 10 dargestellt, der eine
Außenschale 11 aufweist sowie einen Beinteil 12, der an zwei
horizontal ausgerichteten und einander gegenüberliegenden
Stellen an der Außenschale gelenkig angelenkt ist.
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Wie dies bei von hinten zugänglichen Skistiefeln üblich ist,
ist das Beinteil längs einer im wesentlichen vertikalen
Teilungsebene in zwei Beinteilhälften unterteilt, wobei die
hintere Beinteilhäfte 13 mit Hilfe von üblichen
Sperrhakenverbindungen 15 an die vordere, nicht dargestellte
Beinteilhälfte angeklammert werden kann.
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Zur Einstellung der Neigung des Beinteils in bezug auf die
Außenschale ist eine Vorrichtung vorgesehen, die allgemein
mit der Bezugsziffer 17 bezeichnet ist. Anhand der Fig. 2, 3
und 4 wird diese Vorrichtung 17 nun im einzelnen beschrieben.
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Die Vorrichtung umfaßt einen Bolzen 18, dessen erstes Ende 19
um seine eigene Achse drehbar innerhalb eines Sackloches 20
gelagert ist, das seinerseits in der Schulter 21 eines Sitzes
22 eingeformt ist, der in der Dicke der hinteren
Beinteilhälfte 13 vorgesehen ist.
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Das andere Ende 23 des Bolzens 18 hat einen zylindrischen
Kopf, in den ein mehreckiges Sackloch 24 eingeformt ist, in
das mit Hilfe eines Steckschlüssels eingegriffen werden kann,
wobei das Ende 23 des Bolzens 18 in einem Loch gelagert ist,
das gegenüber der Schulter 21 in einer Schulter 25 des Sitzes
22 eingeformt ist, wobei dieses Loch mit der Außenseite über
einen vergrößerten Teil 26 in Verbindung steht, um auf diese
Weise zum Sackloch 24 Zutritt zu erlangen.
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Auf dem Bolzen 18 sind fest und symmetrisch zwei Hülsen 27
und 28 befestigt, die außen jeweils mit Gewinden
gegenläuf iger Richtung versehen sind und die mit zwei
entsprechenden Blöcken 29 und 30 im Gewindeeingriff sind, von
denen jeder mit einem durchgehenden Gewindeloch
entsprechender Gewinderichtung versehen ist.
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Die beiden erwähnten Hülsen liegen über Beilagescheiben 34
und 35 an den Schultern des Sitzes an (jeweils an der
Schulter 25 für die Hülse 27 und an der Schulter 21 für die
Hülse 28), wohingegen zwischen der Beilagescheibe 35 und der
Schulter 21 eine elastische Beilagescheibe 36 liegt, um eine
möglicherweise vorhandene Toleranz auszugleichen.
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Um die beiden Hülsen 27 und 28 am Bolzen 18 starr
festzulegen, ist ein Abstandshalter 37 vorgesehen, der ein
Durchgangsloch 38 hat, das seinerseits mit einem diametralen
Durchgangsloch 39 des Bolzens 18 ausgerichtet ist, wobei in
den Durchgangslöchern 38 und 39 ein Haltestift oder ein
Kerbstift 40 eingefügt ist.
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Anstelle der beiden Hülsen und der Abstandshalter kann
natürlich auch nur eine Hülse vorgesehen sein, die in an sich
bekannter Weise auf dem axialen Bolzen starr festgeklemmt ist
und die in bezug auf eine vertikale Mittellinie symmetrisch
zwei Teile hat, die ihrerseits mit Gewinden in
entgegengesetzter Richtung versehen sind.
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Die Blöcke 29 und 30 sind in ihrem unteren Teil mit geneigten
Flächen 29A und 30A versehen, die an geneigten Ebenen 41 und
42 anstoßen, die ihrerseits an einem Anschlag 43 ausgebildet
sind, der einstückig an die Außenschale des Skistiefels
angeformt ist und der die Form eines umgekehrten V hat.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung 17 ist die folgende:
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Wenn durch die vergrößerte Öffnung 26 ein Steckschlüssel in
das mehreckige Sackloch 24 eingeführt wird, dann kann der
Bolzen 18 zusammen mit den beiden Hülsen 27 und 28 verdreht
werden.
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Die beiden in entgegengesetzten Richtungen verlaufenden
Gewinde führen dazu, daß die beiden Blöcke 29 und 30
aufeinander zu oder voneinander wegbewegt werden, wobei sie
in bezug auf die rückwärtige Mittellinie der Außenschale eine
symmetrische Stellung beibehalten; die beiden geneigten
Flächen 29A und 30A werden demzufolge gezwungen, auf den
jeweiligen geneigten Ebenen 41 und 42 zu gleiten, wodurch ein
stabiler Anschlag des Beinteiles an der Außenschale
geschaffen wird und wobei gleichzeitig eine gewünschte
Neigung des Beinteiles in bezug auf die Außenschale des
Skistiefels eingestellt wird.
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Aus der obigen Beschreibung geht in erster Linie die
konstruktive Einfachheit und Funktionalität der
erfindungsgemäßen Vorrichtung hervor
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Ein weiterer, wichtiger Vorteil besteht in der Einfachheit
und Genauigkeit der Einstellung, zu der lediglich ein
Steckschlüssel benötigt wird und die es ermöglicht, daß die
Einstellung durch den Skifahrer selbst im Skigelände
durchgeführt wird.