DE3301293C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des
Hauptanspruchs
Ein solches Verfahren ist bekannt aus der OE-PS 2 45 534. Dabei
wird Naßphosphorsäure gleichzeitig einer Behandlung mit einem
Reduktionsmittel und mit Aktivkohle unterzogen. Dabei werden
jedoch, abhängig von der Art des eingesetzten Phosphatgesteins,
unzureichende Ergebnisse erzielt.
Die auf nassem Wege hergestellte Phosphorsäure (im folgenden auch
als "nasse Phosphorsäure" bezeichnet) enthält metallische
Verunreinigungen, wie Eisen, Aluminium oder
Calcium, sowie anionische Verunreinigungen, wie Schwefelsäure,
Fluor oder Silikat, welche aus den Rohmaterialien
Phosphatgestein und Schwefelsäure stammen. Sie enthält
ferner gewöhnlich organische Materialien, welche aus dem
Phosphatgestein stammen und welche der Säure eine braune
oder schwärzlichbraune Farbe verleihen. In den letzten
Jahren ist vorgeschlagen worden, die nasse Phosphorsäure
unter Verwendung eines organischen Lösungsmittels zu reinigen,
um auf diese Weise eine Phosphorsäure hoher Reinheit
für industrielle oder medizinische Verwendungszwecke
oder für die Verwendung als Nahrungsmittelzusatz zu erhalten.
Einige dieser Verfahren werden in industriellem
Maßstab praktisch angewendet. Bei derartigen industriellen
Verfahren ist es jedoch erforderlich, sehr spezielle,
nasse Phosphorsäuren als Rohmaterialien zu verwenden. Es
steht derzeit kein praktisches Verfahren zur Reinigung einer
normalen, nassen Phosphorsäure zur Verfügung. Der Grund
dafür ist, daß die Hauptmenge der in der nassen Phosphorsäure
enthaltenen organischen Materialien in die Lösungsmittelphase
extrahiert wird, wodurch die Trennung von
wäßriger Phase und Lösungsmittelphase schwierig wird oder
die Trenngeschwindigkeit äußerst gering wird. Andererseits
neigen die organischen Materialien dazu, in der Extraktionsvorrichtung
auszufallen, wodurch es unmöglich
oder äußerst schwierig wird, das Reinigungsverfahren durchzuführen,
oder wodurch es zu einer Verunreinigung des Produktes
mit den organischen Materialien kommt. Unter diesen
Umständen hat es sich als wünschenswert erwiesen, ein
wirksames und wirtschaftliches Verfahren zur Entfernung
der organischen Materialien zu entwickeln.
Zur Entfernung der organischen Materialien sind verschiedene
Verfahren vorgeschlagen worden. So wurde beispielsweise
ein Adsorptionsverfahren unter Verwendung von Aktivkohle
oder eines Entfärbungsharzes, ein Zersetzungsverfahren
unter Verwendung eines Oxidationsmittels oder ein
Extraktionsverfahren unter Verwendung eines Lösungsmittels
vorgeschlagen. Keines dieser Verfahren vermag jedoch die
obengenannten Schwierigkeiten in ausreichendem Maße zu
überwinden. Der Grund dafür ist, daß die nasse Phosphorsäure
eine wesentliche Menge an nichtfärbenden, organischen
Materialien enthält. Das heißt, diese Verfahren sind
nicht sehr effektiv hinsichtlich der Entfernung der nichtfärbenden,
organischen Materialien, und es ist somit kaum
möglich, mittels dieser Verfahren die mit derartigen organischen
Materialien verbundenen Probleme zu lösen.
Es sind daher Verfahren vorgeschlagen worden, mit denen
die Entfernung von nichtfärbenden, organischen Materialien
angestrebt wird (JA-ASen 16092/1980 und 16093/1980 sowie
US-PS 40 44 108). Ein gemeinsames Merkmal dieser Verfahren
besteht darin, daß die organischen Materialien unter
Verwendung eines Oxidationsmittels bei hoher Temperatur
zersetzt werden. Da jedoch die nasse Phosphorsäure
bei hoher Temperatur in Gegenwart eines Oxidationsmittels
behandelt wird, ist es unvermeidbar, für die Apparatur
teure Materialien zu verwenden. Ferner werden als Zersetzungsprodukte
toxische Gase, wie NOx, ClO oder ClO2, erzeugt,
und es ist demgemäß erforderlich, den Betrieb und
die Handhabung mit der notwendigen Sorgfalt durchzuführen.
Wegen dieser Probleme haben diese Verfahren bisher keine
praktische Verwendung gefunden.
Von den Erfindern wurden umfangreiche Untersuchungen mit
dem Ziel durchgeführt, ein Verfahren zu entwickeln, bei
dem alle Arten organischer Materialien in wirtschaftlicher
und industriell vorteilhafter Weise aus einer auf
nassem Wege hergestellten Phosphorsäure als Rohmaterial
entfernt werden können, wobei die nasse Phosphorsäure beispielsweise
aus einem uncalcinierten Florida-Phosphatgestein
stammen kann, welches im Vergleich zu Phosphatgesteinen
anderer Herkunft eine ausgesprochen große Menge
nichtfärbender, organischer Materialien enthält. Bei diesen
Untersuchungen wurde festgestellt, daß durch Behandlung
der nassen Phosphorsäure mit Aktivkohle anschließend
an eine Behandlung mit einem reduzierenden Material eine
leichte Adsorption nichtfärbender, organischer Materialien,
welche bisher kaum durch Adsorption entfernt werden
konnten, mittels Aktivkohle möglich ist und daß es auf
diese Weise möglich ist, die Adsorptionsmenge der organischen
Materialien pro Einheit der Aktivkohle bemerkenswert
zu verbessern. Die vorliegende Erfindung beruht auf
diesen Untersuchungen.
Es ist somit Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zu
schaffen, welches bei Einsatz von uncalciniertem Florida-Phosphatgestein
zu einer raschen und weitestgehenden Entfernung aller
organischen Verunreinigungen führt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das Verfahren gemäß
Anspruch 1 gelöst.
Im folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren näher
erläutert.
Die Effektivität der Aktivkohle kann als Adsorptionskapazität
ausgedrückt werden, und zwar gemäß der folgenden
Formel.
In Fig. 1 ist die Beziehung zwischen der Konzentration
der organischen Materialien in der nassen Phosphorsäure
und der Adsorptionskapazität dargestellt. In der Zeichnung
bedeuten "erfindungsgemäßes Verfahren" und "herkömmliches
Verfahren" die Ergebnisse, welche unter gleichen Bedingungen
wie in Beispiel 1 und Vergleichsbeispiel 1 erhalten
wurden, abgesehen davon, daß die Menge der zugesetzten
Aktivkohle innerhalb des Bereiches von 0,06 bis 10,0 Teile
variiert wurde. Aus der Figur wird deutlich, daß eine
bemerkenswerte Steigerung der durch die Aktivkohle adsorbierten
Menge eintritt, wenn die Adsorption anschließend
an die Behandlung mit einem reduzierenden Material erfolgt,
verglichen mit dem Fall, in dem keinerlei reduzierendes
Material vorliegt. Falls keinerlei reduzierendes Material
zugegen ist, beträgt die Konzentration der organischen
Materialien in der nassen Phosphorsäure 1100 mg/l, berechnet
auf der Basis des Kohlenstoffs. Das deutet an,
daß die Adsorptionskapazität der Aktivkohle fast Null ist.
Es ist daher auf diese Weise unmöglich, die Konzentration
der organischen Materialien auf einen Pegel unterhalb der
genannten Konzentration abzusenken. In Gegenwart des reduzierenden
Materials kann andererseits die Entfernung
der organischen Materialien zu einem derartigen Ausmaß erreicht
werden, daß in der nassen Phosphorsäure im wesentlichen
keine organischen Materialien verbleiben.
Es besteht derzeit noch keine Klarheit darüber, warum die
Adsorptionskapazität der Aktivkohle hinsichtlich der organischen
Materialien durch die Gegenwart des reduzierenden
Materials in so bemerkenswerter Weise verbessert wird.
Es wird jedoch angenommen, daß die organischen Materialien
in der nassen Phosphorsäure durch die reduzierende Wirkung
chemisch verändert werden, und zwar in eine Form, welche
leicht durch die Aktivkohle adsorbiert werden kann.
Es ist demgemäß erfindungsgemäß wesentlich, die nasse
Phosphorsäure mit einem reduzierenden Material zu behandeln,
gefolgt von einer Behandlung mit Aktivkohle. Es
wurde darüber hinaus festgestellt, daß keine ausreichende
Wirksamkeit erreichbar ist mit einem reduzierenden Material
mit schwachem Reduktionsvermögen eines Standard-
Einzelelektrodenpotentials von größer als 1,42 V, d. h.
größer als das Standard-Einzelelektrodenpotential von
Hydrazin. Es ist folglich auch wesentlich für die vorliegende
Erfindung, ein reduzierendes Material zu verwenden,
welches ein Standard-Einzelelektrodenpotential von
höchstens 1,42 V aufweist.
Das Standard-Einzelelektrodenpotential (Eo) ist hierbei
bezogen auf die Werte, welche bei 25°C unter sauren Bedingungen
erhalten werden.
Falls das reduzierende Material ein Standard-Einzelelektrodenpotential
von höchstens 1,42 V aufweist, kann die
erfindungsgemäße Aufgabe befriedigend gelöst werden. Bei
einem stark reduzierenden Material mit einem Standard-
Einzelelektrodenpotential von weniger als -1,0 V besteht
jedoch die Gefahr einer Zersetzung durch eine Säure,
wobei Wasserstoff entwickelt wird und wodurch die Effektivität
sich verringert. Es ist demgemäß bevorzugt, daß das
reduzierende Material ein Standard-Einzelelektrodenpotential
von -1,0 bis 1,42 V aufweist.
Die erfindungsgemäß eingesetzten, reduzierenden Materialien
umfassen beispielsweise Metalle und Halbmetalle, wie
Bor, Chrom, Titan, Kobalt, Molybdän, Eisen, Nickel,
Kupfer, Zinn und Zink; niederwertige Verbindungen des
Vanadins, Mangans, Chroms, Titans, Kobalts, Molybdäns,
Eisens und Zinns; Phosphorwasserstoff, Hypophosphorsäure
Phosphorsäure und deren Salze; sowie Hydrazin und dessen
Salze. Ferner kann auch ein Calciumsalz oder ein Bariumsalz
verwendet werden. Diese Verbindungen verbinden sich
jedoch leicht mit Verunreinigungen in der nassen Phosphorsäure
unter Bildung von Niederschlägen, welche nachfolgend
zu einer Abdeckung oder Verstopfung der Poren der
Aktivkohle führen können. Es ist demgemäß erforderlich,
die Niederschläge vor der Behandlung mit Aktivkohle zu entfernen.
Im Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit, Verfügbarkeit
und Einfachheit bei der Handhabung umfassen die besonders
bevorzugten, reduzierenden Materialien Eisen, wie beispielsweise
pulverförmiges Eisen oder reduziertes Eisen,
pulverförmiges Zinn, Hypophosphorsäure und Hydrazin. Diese
Materialien können einzeln oder in Kombination als Gemisch
eingesetzt werden. Die Menge des zu verwendenden,
reduzierenden Materials kann in Abhängigkeit von der Menge
des in der nassen Phosphorsäure enthaltenen, organischen
Materials variieren. Im allgemeinen wird jedoch eine
Menge von wenigstens 0,05 Äquiv. (Reduktionsäquivalenten)/l
nasse Phosphorsäure verwendet. Um die Effektivität
zu gewährleisten, wird das reduzierende Material bevorzugt
in einer Menge von wenigstens 0,1 Äquiv./l nasse
Phosphorsäure eingesetzt.
Die Art und Weise der Kontaktierung der nassen Phosphorsäure
mit dem reduzierenden Material ist nicht kritisch.
Im allgemeinen wird das reduzierende Material der nassen
Phosphorsäure zugesetzt und mit ihr umgesetzt und anschließend
findet die Kontaktierung mit Aktivkohle statt.
In einigen Fällen wird es bevorzugt, die Umsetzung bei
einer geringfügig erhöhten Temperatur durchzuführen, und
zwar abhängig von der Natur des verwendeten, reduzierenden
Materials. Falls beispielsweise Eisen oder Hydrazin
verwendet wird, kann die Umsetzung innerhalb einer Stunde
bei Zimmertemperatur vollständig durchgeführt werden.
Falls andererseits Zinn oder Hypophosphorsäure verwendet
wird, ist es erforderlich, die Umsetzung bei einer Temperatur
von etwa 70°C während etwa 2 Stunden durchzuführen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist im allgemeinen anwendbar
zur Behandlung einer nassen Phosphorsäure, welche aus
einem nichtcalcinierten Phosphatgestein erhalten wurde.
Das Verfahren ist jedoch insbesondere zur Behandlung einer
nassen Phosphorsäure geeignet, welche aus Florida-
Phosphatgestein erhalten wurde. Das heißt, bei Anwendung
des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Behandlung einer
nassen Phosphorsäure, die aus einem nichtcalcinierten
Marokko-Phosphatgestein erhalten wurde, ist die Wirksamkeit
relativ gering, und es können in einigen Fällen nachteilige
Effekte auftreten, wie im folgenden anhand der
Vergleichsbeispiele 3 und 4 erläutert wird. Es wird angenommen,
daß diese Beobachtung der Tatsache zugeschrieben
werden muß, daß die Zusammensetzungen und Strukturen der
organischen Materialien, welche in dem Florida-Phosphatgestein
enthalten sind, sich vollständig von denen des
Marokko-Phosphatgesteins unterscheiden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann zur Behandlung einer
beliebigen, nassen Phosphorsäure angewendet werden, vorausgesetzt,
die nasse Phosphorsäure wurde aus einem nichtcalcinierten
Florida-Phosphatgestein erhalten. Das heißt,
das Verfahren ist nicht nur bei der Filtersäure anwendbar,
sondern kann auch bei einer beliebigen Phosphorsäurelösung,
wie einer konzentrierten Säure, einer entfluorierten
Säure oder einer entschwefelten Säure angewendet werden.
Das Verfahren ist auch anwendbar auf eine extrahierte
Phosphorsäure, die mittels eines Extraktionsreinigungsverfahrens
erhalten wurde.
Erfindungsgemäß kann die Menge der organischen Materialien,
die gewöhnlich in einer Menge von 3000 bis 4000 TpM
als Kohlenstoff in z. B. einem nichtcalcinierten Florida-
Phosphatgestein enthalten sind, auf einen Pegel von höchstens
100 TpM als Kohlenstoff verringert werden. Dieser
Pegel entspricht dem Pegel in der nassen Phosphorsäure,
welche aus einem calcinierten Phosphatgestein erhalten
wurde. Die erfindungsgemäß erhaltene Phosphorsäure kann
somit ohne irgendwelche Schwierigkeiten mittels eines herkömmlichen
Reinigungsverfahrens zur Erzielung hochreiner
Phosphorsäure behandelt werden.
Die Aktivkohle und die Art und Weise ihrer Verwendung ist
bei der vorliegenden Erfindung nicht kritisch. Es kann eine
im Handel erhältliche, pulverförmige Kohle, pulverisierte
Kohle oder granulatförmige Kohle verwendet werden.
Als Kontaktierverfahren können je nach Wunsch ein Chargenverfahren
und ein kontinuierliches Verfahren gewählt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist industriell äußerst
wertvoll und weist folgende Vorteile auf:
- (1) Das Verfahren kann bei einer Temperatur im Bereich der Zimmertemperatur durchgeführt werden, und es ist keine spezielle Vorrichtung erforderlich. Das Verfahren ist bei geringem Energieverbrauch äußerst wirtschaftlich.
- (2) Es werden keine korrodierenden oder toxischen Gase gebildet, und das Verfahren ist äußerst sicher und ungefährlich.
- (3) Das Adsorptionsverfahren unter Verwendung von Aktivkohle stellt eine äußerst gebräuchliche und erprobte Arbeitsweise dar, und die dabei erzielte Produktionseffizienz ist äußerst hoch.
- (4) Das Verfahren ist anwendbar auf eine nasse Phosphorsäure, welche aus einem nichtcalcinierten Florida- Phosphatgestein erhalten wurde, wobei es sich um ein äußerst gebräuchliches Rohmaterial handelt. Ferner kann die behandelte Phosphorsäure leicht mittels eines herkömmlichen Reinigungsverfahrens weiter gereinigt werden, ohne daß irgendwelche Schwierigkeiten auftreten.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Beispielen näher
erläutert. In den Beispielen bedeuten die Angaben "%"
und "Teile" jeweils Gew.% bzw. Gew.Teile. Der Gehalt an
organischen Materialien wird durch den Kohlenstoffgehalt
ausgedrückt.
Eine konzentrierte, nasse Phosphorsäure, erhalten durch
Behandlung eines nichtcalcinierten Florida-Phosphatgesteins
(BPL - Bone Phosphate of Lime - 77) mit Schwefelsäure,
weist die folgende Zusammensetzung auf.
P2O5|54,3% | |
SO4 | 4,5% |
Fe | 1,2% |
organische Materialien (als Kohlenstoff) | 3200 TpM |
In ein Reaktionsgefäß, das mit einem Rührer ausgerüstet
ist, werden 100 Teile der obigen nassen Phosphorsäure eingefüllt
und 1,0 Teile pulverförmiges Eisen (Eo = 0,44 V)
als reduzierendes Material zugesetzt. Die Umsetzung wird
1 h bei 20°C unter Rühren durchgeführt. Nach der Umsetzung
werden 6,0 Teile pulverförmige Aktivkohle (Handelsname
Umebachi, hergestellt von Taihei Chemical Industries
Co., Ltd.) zugesetzt und das Gemisch wird 3 h bei 40°C
gerührt. Die so erhaltene Aufschlämmung wird filtriert und
der Gehalt an organischen Materialien in dem Filtrat bestimmt.
Die dabei erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 1
aufgeführt.
Das Verfahren wird auf die gleiche Weise und unter den
gleichen Bedingungen wie bei dem obigen Beispiel 1 wiederholt,
wobei jedoch der nassen Phosphorsäure keinerlei reduzierendes
Material zugesetzt wird. Das dabei erhaltene
Ergebnis ist in Tabelle 1 als Vergleichsbeispiel 1 angegeben.
Es wurde ein weiterer Versuch auf die gleiche Weise und
unter den gleichen Bedingungen wie bei Beispiel 1 durchgeführt,
wobei jedoch keinerlei Aktivkohle zugesetzt wurde.
Das auf diese Weise erhaltene Ergebnis ist in der
Tabelle 1 als Vergleichsbeispiel 2 aufgeführt.
Gehalt an organischen Materialien in der behandelten, nassen Phosphorsäure, TpM | |
Beispiel 1 | |
83 | |
Vergleichsbeispiel 1 | 1040 |
Vergleichsbeispiel 2 | 3230 |
Eine nasse Phosphorsäure, erhalten aus einem nichtcalcinierten
Marokko-Phosphatgestein (BPL 70) weist folgende
Zusammensetzung auf.
P2O5|47,6% | |
SO4 | 2,5% |
Fe | 0,2% |
organische Materialien (als Kohlenstoff) | 350 TpM |
Die Versuche wurden auf gleiche Weise wie in Beispiel 1
durchgeführt. Es wurden jedoch 0,25 Teile Aktivkohle zu
100 Teilen der obigen nassen Phosphorsäure (Vergleichsbeispiel 3)
und keinerlei reduzierendes Material (Vergleichsbeispiel 4)
zugesetzt, wobei die Konzentrationen
der organischen Materialien in der Phosphorsäure 115 TpM
bzw. 48 TpM betragen. Man beobachtet somit, daß die Wirksamkeit
der Aktivkohle durch die Gegenwart des reduzierenden
Materials verringert wird.
Natriumhydroxid und ein Phosphatgestein werden der in Beispiel 1
verwendeten, nassen Phosphorsäure zugesetzt und
mit ihr umgesetzt und die gebildeten Niederschläge entfernt.
Die auf diese Weise erhaltene Phosphorsäurelösung
weist folgende Zusammensetzung auf.
P2O5|50,5% | |
SO4 | 0,12% |
Si | 0,05% |
Fe | 1,10% |
organische Materialien (als Kohlenstoff) | 2680 TpM |
Das Verfahren von Beispiel 1 wird wiederholt, wobei jedoch
Hydrazin (Eo = 1,42 V), pulverförmiges Zinn (Eo =-0,14 V)
und Hypophosphorsäure (Eo = -0,50 V) jeweils
100 Teilen der obigen nassen Phosphorsäure in einer Menge
von 1,2 Teilen als reduzierendes Material zugesetzt werden.
Die Gehalte an organischen Materialien in den behandelten
Phosphorsäuren betragen 108 TpM, 113 TpM bzw.
97 TpM.
Das Verfahren des Beispiels 2 wird wiederholt, wobei jedoch
Mangandioxid (Eo = 1,69 V) als reduzierendes Material
verwendet wird. Der Gehalt der in der behandelten,
nassen Phosphorsäure enthaltenen, organischen Materialien
beträgt 1020 TpM.
Eine nasse Phosphorsäure, erhalten aus einem nichtcalcinierten
Florida-Phosphatgestein (BPL 75), weist folgende
Zusammensetzung auf.
P2O5|34,8% | |
SO4 | 2,0% |
Fe | 0,7% |
organische Materialien (als Kohlenstoff) | 1860 TpM |
100 Teile der obigen nassen Phosphorsäure werden mit
1,0 Teil reduziertem Eisen versetzt und die Umsetzung
wird 1 h bei 20°C unter Rühren durchgeführt. Nach der Umsetzung
wird die Reaktionslösung durch eine Säule aus
einem Glasturm mit einem Innendurchmesser von 20 mm und
einer Höhe von 800 mm geleitet, welche mit einem Heizmantel
ausgerüstet und mit granulatförmiger Aktivkohle (Handelsname
CAL, hergestellt von Calgon Co.) bepackt ist
und bei einer Temperatur von 40°C gehalten wird. Das
Durchleiten erfolgt mit einer Raumgeschwindigkeit von
0,1 h-1, Der Gehalt an organischen Materialien in der
nassen Phosphorsäure, die unten aus dem Turm entnommen
wird, beträgt 24 TpM.
Eine nasse Phosphorsäure, erhalten aus einem nichtcalcinierten
Florida-Phosphatgestein (BPL 68) weist folgende
Zusammensetzung auf.
P2O5|52,0% | |
SO4 | 1,25% |
Fe | 0,84% |
organische Materialien (als Kohlenstoff) | 2580 TpM |
In ein mit einem Rührer ausgerüstetes Reaktionsgefäß werden
100 Teile der obigen nassen Phosphorsäure eingefüllt
und 1,6 Teile Hypophosphorsäure werden kontinuierlich bei
80°C in das Reaktionsgefäß gegeben. Die Umsetzung wird
bei einer Verweilzeit von 2 h durchgeführt. Nach der Umsetzung
wird das Reaktionsgemisch durch die gleiche Säule
wie in Beispiel 5 geleitet, welche mit granulatförmiger
Aktivkohle (Handelsname GLC, hergestellt von Taihei
Chemical Industries Co., Ltd.) bepackt ist, und zwar bei
einer Temperatur von 80°C und mit einer Raumgeschwindigkeit
von 0,1 h-1.
Der Gehalt an organischen Materialien in der zurückgewonnenen,
nassen Phosphorsäure beträgt 80 TpM.
Claims (3)
1. Verfahren zur Entfernung von organischen Materialien aus
einer durch Behandlung eine nichtcalzinierten Phosphatgesteins
mit Schwefelsäure hergestellten Naßphosphorsäure durch Kontaktierung
mit einem Reduktionsmittel mit einem Standard-
Einzelelektrodenpotential von höchstens 1,42 V und mit Aktivkohle
sowie durch Entfernung der gebildeten Niederschläge,
dadurch gekennzeichnet, daß man als
Phosphatgestein Florida-Phosphatgestein einsetzt und die
Kontaktierung mit der Aktivkohle erst vornimmt, nachdem die
Naßphosphorsäure mit dem Reduktionsmittel kontaktiert und die
gebildeten Niederschläge entfernt worden sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Naßphosphorsäure mit 0,05 Äquivalenten des Reduktionsmittels
pro Liter Phosphorsäure kontaktiert.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Reduktionsmittel ein Standard-Einzelelektrodenpotential von
wenigstens -1,0 V aufweist.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: TOSOH CORP., SHINNANYO, YAMAGUCHI, JP |
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D2 | Grant after examination | ||
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |