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Faßzentriervorrichtung
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung der im Oberbegriff des Anspruches
1 genannten Art.
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Faßbehandlungsvorrichtungen, wie beispielsweise Faßfüllvorrichtungen
die auf das Spundloch des Fasses einwirken, bedürfen einer Zentriervorrichtung,
die das Faß üblicherweise durch Drehen und seitliches Ausrichten in eine Lage bringen9
bei der das Spundloch am Behandlungsplatz des Fasses zur Behandlungseinrichtung
genau zentriert ist.
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Die Zentriereinrichtung kann am Behandlungsplatz selbst vorgesehen
sein. Vorrichtungen der eingangs genannten Art sehen die Zentriereinrichtung in
Transportrichtung des Fasses vor dem Behandlungsplatz vor und überführen das zentrierte
Faß auf den Behandlungsplatz. Dies hat den Vorteil, daß die Zentrierzeit außerhalb
der Behandlungszeit anfällt somit also ein höherer Faßdurchsatz erreicht wird.
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Bekannte Vorrichtungen der eingangs genannten Art verlassen sich bei
der Überführung des zentrierten Fasses auf die genaue Arbeitsweise der das Faß durch
die gesamte Anlage bewegenden Transporteirichtung, die üblicherweise aus
einer
Rollenbahn od. dgl. besteht, auf der das Faß steht.
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Dabei wird das Faß an einem Zentrierplatz zentriert und sodann von
der Transporteinrichtung in zentrierter Lage bis zum Behandlungsplatz transportiert.
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Nachteilig dabei sind die die Konstruktion verteuernden Präzisionsanforderungen
an die Transporteinrichtung, die das Beibehalten der zentrierten Faßlage garantieren
muß.
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Ferner sind derartige Vorrichtungen anfällig gegen während des Uberführens
vom Zentrierplatz auf den Behandlungsplatz einwirkende Störeinflüsse. Derartige
Störeinflüsse können aus in den Überführungsweg ragenden Hindernissen bestehen oder
darin, daß ein älteres Faß mit unebenem Boden unsicher auf der Transporteinrichtung
steht und während der Überführung seine Standlage ändert.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, die eine sichere Einhaltung der zentrierten
Aufstellung am Behandlungsplatz gewährleistet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Kennzeichnungsteiles
des Anspruches 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß wird das Faß, an seinem Spundloch ergriffen und unter
sicherer Führung des Spundloches vom Zentrierplatz auf den Behandlungsplatz gefahren.
Auf diese Weise wird sichergestellt, daß das Spundloch in genau zentrierter Lage
den Behandlungsplatz erreicht. Etwaige Störeinflüsse während des Uberführens können
sich auf die genaue Einhaltung der Zentrierlage des Spundloches nicht auswirken.
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Vorteilhaft ist die erfindungsgemäße Vorrichtung durch die Merkmale
des Anspruches 2 gekennzeichnet. Die Greifeinrichtung kann bei dieser Ausbildung
über den Faßrand geführt
und dann nach Absenken in Eingriff mit
dem tieferliegenden Rand des'Spundioches gebracht werden.
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Weiterhin vorteilhaft ist die erfindungsgemäße Vorrichtung durch die
Merkmale des Anspruches 3 gekennzeichnet.
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Auf diese Weise dient die Greifeinrichtung gleichzeitig als Anschlag
für das Spundloch, so daß spezielle Einrichtungen zur Erkennung der Lage des Spundloches,
wie sie üblicherweise verwendet werden, entfallen können. Das Faß wird in grob ausgerichteter
Stellung so weit gedrehte bis das Spundloch in den aus den beiden Backen gebildeten
Winkel einläuft und gegen diese arretiert ist, wodurch sicherer Greifschluß für
die nachfolgende Überführung gewährleistet ist Dabei ist die erfindungsgemäße Vorrichtung
vorteilhaft durch die Merkmale des Anspruches 4 gekennzeichnet. Auf diese Weise
wird die genau zentrierte Lage des Spundloches in der Greifeinrichtung gewährleistet.
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Weiterhin vorteilhaft ist die erfindungsemäße Vorrichtung durch die
Merkmale des Anspruches 5 gekennzeichnet. Dabei greift die Greifeinrichtung derart
am Faß an, daß beim Überführen das außermittig liegende Spundloch das Faß in stabiler
Lage nachschlepptO Das Faß kann -auf diese Weise über einen rutschfähigen Boden
bzw. eine Rollenbahn von der Greifeinrichtung geschleppt werden, ohne daß störende
Drehbewegungen des Fasses zu befürchten sind.
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Nach Loslassen der Greifeinrichtung auf dem Behandlungsplatz bleibt
das Faß in zentrierter Stellung stehen.
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Schließlich ist die erfindungsgemäße Vorrichtung vorteilhaft durch
die Merkmale des Anspruches 6 gekennzeichnet.
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Hierdurch wird eine besonders raumsparende und technisch einfache
Konstruktion geschaffen.
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In den Zeichnungen ist die Erfindung beispielsweise und schematisch
dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht der Vorrichtung und Fig. 2 einen
Schnitt nach Linie 2 - 2 in Fig. 1.
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In Fig. 1 ist ein Faß 1 schematisch im Schnitt dargestellt, das üblicher
Ausbildung als 200 l-Blechfaß entspricht. Das Faß 1 steht auf einem ebenen Transportweg
2, der im dargestellten Ausführungsbeispiel als ebene Fläche ausgebildet ist, jedoch
auch als Rollenbahn, Transportband od. dgl. ausgebildet sein kann, das in der Darstellung
der Fig. 1 eine Transportrichtung in Richtung des Pfeiles 3 gewährleistet.
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Das Faß ist gestrichelt in zwei weiteren Stellungen dargestellt, und
zwar in Stellung 1' sowie 1" vor bzw.
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hinter der Stellung 1, bezogen auf die Transportrichtung 3.
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In Stellung 1' steht das Faß auf einem Zentrierplatz, dem es durch
nicht dargestellte Transporteinrichtungen gemäß Fig. 1 von rechts her zugeführt
wird. Es wird dort zum Suchen der gewünschten Zentrierlage so lange gedreht, bis
es eine Winkellage erreicht hat, bei der gemäß Darstellung 1 des Fasses das Spundloch
4 in Transportrichtung 3 in Stellung vorn-Mitte steht. Zum Zentrierdrehen des Fasses
dienen beispielsweise seitlich am Faßumfang angreifende Drehräder, von denen ein
Rad 5 in der Fig. 1 dargestellt ist.
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Durch eine im folgenden zu erläuternde Uberführungseinrichtung wird
das Faß aus seiner Stellung 1' am Zentrierplatz in Transportrichtung 3 in die Stellung
1" am Füllplatz überführt. Dabei soll die am Zentrierplatz 1'
erhaltene
Zentrierstel1ung des Spundloches 4 erhalten bieiloens so a ses genau unter das Füllrohr
6 eines rüllRopfes 7 zu stehen kommt, der dort an einem stationären Arm 8 gehalten
ist. Nach zentrierter Aufstellung des Fasses in Stellung 1tV kann das Füllrohr 6
in das Spundloch 4 abgesenkt werden und die Füllung beginnen.
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Weitere Behandlungsköpfe, wie beispielsweise Verschraubköpfe od. dgl.
können dem Füllkopf 7 funktionell vorsowie nachgeschaltet sein.
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Zum Überführen des Fasses aus der Stellung 1' in die Stellung 1' dient
ein Überführungsarm 9, der an seiner Unterseite einen Greifkopf 10 trägt, der zum
Eingriff mit dem äußeren Rand des Spundloches 4 bestimmt ist.
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Der Überführungsarm 9 ist höhenbeweglich vorgesehen, um das Eintauchen
des Greifkopfes 10 hinter den oberen Faßrand 11 zu ermöglichen, der einem horizontalen
seitlichen Heranfahren des Greifkopfes 10 an das Spundloch 4 im Wege steht Zu diesem
Zweck ist der Überführungsarm 9 über vertikale Führungsstangen 12 in einem Schlitten
13 vertikal verschiebbar gelagert. Den Höhenantrieb in Richtung des Pfeiles 14 besorgt
die am Überführungsarm 9 angreifende Kolbenstange 15 eines Hubzylinders 16.
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Der Schlitten 13 ist über Führungen 17 an in Faßtransportrichtung
3 verlaufenden Schienen 18 gelagert, die an stationären Armen 8, 19 gehalten sind.
Ein Überführungsantrieb zur Bewegung des Schlittens sowie des Überführungsarmes
9 und damit des Greifkopfes 10 in Transportrichtung 3 ist in Form eines Hubzylinders
20 vorgesehen, der am stationären Arm 19 befestigt ist und dessen Kolbenstange 21
über die Führung 17 am Schlitten 13 angreift
Am Überführungsarm
9 ist ferner in Transportrichtung 3 längsverschiebbar ein Klemmschieber 22 gelagert,
der an einer bei 23 gelagerten Kolbenstange 24 eines Hubzylinders 25 befestigt ist.
In der in Fig. 1 dargestellten Eingriffstellung des Greifkopfes 10 überragt der
Klemmschieber 22 den Faßrand 11 und kann daher das Faß in Pfeilrichtung 26, also
entgegen der Transportrichtung 3 an den Greifkopf 10 ziehen.
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Die nähere Ausbildung des Greifkopfes 10 ist in der Schnittdarstellung
der Fig. 2 in vergrößertem Maßstabe dargestellt.
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Hieraus ist ersichtlich, daß der Greifkopf 10 im horizontalen Schnitt
zwei Backen aufweist, von denen eine Backe 27 in bezug auf den Faßmittelpunkt M
radial ausgerichtet und die andere Backe 28 tangential ausgerichtet ist. Die tangentiale
Backe 28 ist zu einem, der radialen Backe 27 abgewandten Ende hin radial nach außen,
also zum Faßrand hin zu einer Ecke 29 vorgezogen.
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Wie die Fig. 2 zeigt, ist der dadurch von den beiden Backen 27 und
28 gebildete Anlagewinkel kreisförmig dem Spundlochumfang angepaßt und bildet eine
einen Teil des Spundlochumfanges in Drehrichtung sicher haltende Anlage 30. In der
Anlage 30 wird das Spundloch 4 durch den Klemmschieber 22 gehalten, der das Spundloch
radial nach innen in die Anlage 30 zieht und dort festklemmt.
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In der in Fig. 2 mit ausgezogenen Linien dargestellten Stellung des
Fasses und des Klemmschiebers 22 ist das Spundloch sicher im Greifkopf 10 gehalten
und kann durch Bewegung des Schlittens 13 aus der Faßstellung 1' auf dem Zentrierplatz
in die Faßstellung 1" unter dem Füllkopf 7 bewegt werden, wobei dafür Sorge getragen
wird, daß das Spundloch 4 genau unter dem Füllrohr 6 abgestellt wird.
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Der Zentriervorgang auf dem Zentrierplatz, also in Stellung 1' des
Fasses läuft wie folgt ab: In der Darstellung der Fig. 2 ist das Faß in Draufsicht
mit gestricheltem Rand und gestrichelt dargestelltem Spundloch I auf dem Zentrierplatz
grob vorzentriert aufgestellt Der Greifkopf wird durch Bewegung des Schlittens 13
und Absenken des Überführungsarmes 9 in die in Fig. 2 dargestellte Lage gebracht,
wobei der Klemmschieber 22 ausgefahren in der gestrichelten Darstellung der Fig.
2 steht. \ Das Faß wird nunmehr in Richtung des Pfeiles 31 gedreht.
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Das Spundloch wandert bis zur Stellung II, in der es an die radiale
Backe 27 anschlägt und dort gegen weitere Drehung des Fasses festgehalten wird.
Nun wird der Hubzylinder 25 des Klemmschiebers 22 in Richtung des Pfeiles 26 betätigten
so daß der Klemmschieber 22 das Faß und somit das Spundloch aus der Stellung II
in die Stellung III (ausgezogene Darstellung des Spundloches 4) bringt, in der das
Spundloch sicher in der Anlage 30 durch den weiterhin kraftbeaufschlagten Klemmschieber
22 arretiert wird.
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Durch Betätigung des Hubzylinders 20 wird nunmehr der Schlitten 13
in Transportrichtung 3 bewegt, wodurch das Faß aus Stellung 1' in Stellung 1" überführt
wird. Sodann wird der Klemmschieber 22 wieder entgegen Pfeilrichtung 16 ausgefahren
und der Uberführungsarm 9 angehoben, so daß der Greifkopf 10 außer Eingriff mit
dem Faß kommt.
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Er fährt nun zurück und ergreift das nächste zu zentrierende Faß»
das inzwischen in Stellung 1' gebracht wurde.
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Aus Stellung 1' wird das vom Füllkopf 7 gefüllte Faß vor Überführung
des nächsten zentrierten Fasses gemäß
ig. 1 nach links durch nicht
dargestellte Transporteinrichtungen abtransportiert.
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Die dargestellte Vorrichtung kann im erfindungsgemäßen Umfang variiert
werden. So können die Uberführungsantriebe sowie die Greifeinrichtung in beliebiger
Weise anders ausgebildet sein. Die Greifeinrichtung kann beispielsweise an einem
gelenkig gelagerten Arm als von oben eingreifende Zange ausgebildet sein, wobei
die Kinematik des Überführungsarmes weitgehend beliebig ausgebildet sein kann. Es
muß nur sichergestellt werden, daß das Spundloch des Fasses aus Faßstellung 1' in
Faßstellung 1" überführt wird.
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Vorteilhaft ist eine Zentrierstellung des Fasses mit Stellung des
Spundloches vorn-Mitte in bezug auf die Faßtransportrichtung 3. Die Überführung
kann jedoch gegebenenfalls auch in anderer Winkelstellung des Spundloches erfolgen,
sofern gewährleistet ist, daß ein eventuelles Verdrehen des Fasses beim Uberführen
nicht störend in Erscheinung tritt.
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Die erfindungsgemäße Überführungseinrichtung kann mit beliebigen Transportwegen
2 kombiniert werden. Im einfachsten Falle besteht der Transportweg aus einer ebenen
Bahn, über die der Faßboden geschleppt wird. Es sind auch Rollenbahnen oder synchron
zum Schlitten 13 angetriebene Transporteinrichtungen beliebiger Art anwendbar.
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In letzterem Falle dient der Eingriff des Spundloches 4 mit dem Greifkopf
10 lediglich der Aufrechterhaltung der Feinjustierung.
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Am Faßbehandlungsplatz der dargestellten Vorrichtung, an der das Faß
in Stellung 1 steht, ist, wie Figur 1 zeigt, eine Greifeinrichtung vorgesehen, die
im dargestellten
Ausführungsbeispiel aus zwei seitlich zur Transportrichtung
3 auf das Faß einwirkenden Creifern 31 besteht, die seitlich an das Faß herangeführt
werden können, um es in der Zentrierstellung zu halten.
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Die Steuerung der Greifer 31 erfolgt derart, daß vor Lösen der Klemmeinrichtung
10, 22 die Creifer 31 zufassen.
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Auf diese Weise wird erreicht, daß auch bei unsicher stehendem, z.B.
stark verbeultem Faß, die Zentrierstellung unter dem Füllkopf 7 auch nach Lösen
der Klemmeinrichtung 10, 22 erhalten bleibt.
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Die Greifer 31 halten das Faß in der Stellung 1'' während des Füllvorganges
fest, insbesondere auch während gegebenenfalls erforderlicher Verschraubvorgänge,
wobei sie Drehkräfte aufnehmen.