DE3300649C2 - Einrichtung zum Fördern und Trennen von gefalteten Druckprodukten - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung nach dem Oberbe­ griff des Patentanspruchs 1.

Aus der CH-PS Nr. 322 276 ist eine Einrichtung zum Fördern von gefalteten Zeitungen bekannt, durch welche die schuppen­ artig übereinander liegenden, gefalteten Zeitungen einseitig am nicht bedruckten Rand von Klemmrollen erfaßt, wellen­ förmig abgebogen und gefördert werden können. Die Klemmrol­ len sind an einer endlosen Kette befestigt, die in Führungs­ schienen geführt ist, welche horizontal und vertikal in beliebigen Richtungen verlaufen können. Diese Fördervorrich­ tung erreicht eine hohe Förderkapazität und hat sich in der Praxis gut bewährt.

Seit einiger Zeit ist es bei gewissen Druckprodukten üblich, bei Rotationsmaschinen im Falzapparat jeweils zwei Druck­ produkte ineinander zu falzen, wobei die beiden Druckprodukte seitlich gegeneinander um etwa 25 bis 60 mm versetzt sind, so daß der Rand des inneren aus dem äußeren Druckprodukt herausragt.

Durch die gattungsbildende DE-PS 24 17 614 ist eine Endlosfördereinrichtung mit zwei Reihen von umlaufenden Bügelgreifern bekannt.

Die auf Querstangen zwangsverschieblich geführten Greifer fassen die Druckprodukte am Rand und führen diese exakt quer zur Förderrichtung auseinander. Der Schuppenstrom bewegt sich während des Trennvorganges in einer horizontalen Ebene. Insbesondere bei dicken Produkten und hohen Fördergeschwindig­ keiten arbeitet diese Vorrichtung nicht optimal.

Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Einrichtung der eingangs genannten Art derart auszubilden, daß die Druckprodukte nicht nur gefördert werden, sondern daß die versetzte in­ einander gefalzten Druckprodukte gleichzeitig auch auto­ matisch auseinandergezogen werden. Diese Einrichtung soll auch bei dicken Druckprodukten und hohen Fördergeschwindig­ keiten optimal arbeiten und eine zuverlässige Förderung und Trennung der Druckprodukte ermöglichen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Dadurch, daß jeweils die freien Ränder von zwei ineinander gefalzten Druckprodukten von den Rollen erfaßt und ausein­ ander geführt werden, können die Druckprodukte während der Förderung getrennt und in zwei separaten Schuppenströmen weitergefördert werden.

Zweckmäßig läuft das endlose Förderorgan, dessen Rollen den Rand des äußeren der ineinander gefalzten Druckprodukte erfassen, etwa 1 bis 10% schneller um als das andere Förderorgan. Auf diese Weise können die ineinandergefalzten Druckprodukte optimal auseinander gezogen werden.

Zweckmäßig ist der Abstand zwischen den beiden Förder­ organen einstellbar. Dadurch kann die Einrichtung der Größe der Druckprodukte angepaßt werden.

Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Einrichtung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert.

Es zeigt:

Fig. 1 in schematischer Darstellung eine Draufsicht der Einrichtung zum Fördern und Trennen von gefalzten Druckprodukten,

Fig. 2 eine Seitenansicht der Einrichtung nach Fig. 1,

Fig. 3 eine Ansicht der Einrichtung nach Fig. 1 von der Einlaufseite her gesehen,

Fig. 4 eine Ansicht eines Teils eines der beiden endlosen Förderorgane in der Zone der Übernahme der Druck­ produkte und

Fig. 5 einen Querschnitt nach Linie V-V in Fig. 2.

In den Fig. 1-3 ist die Annahmestation 1 der Einrichtung mit einem Teilstück der endlosen Förderorgane 2a, 2b sche­ matisch dargestellt. Der Aufbau der an sich bereits bekann­ ten endlosen Förderorgane kann den Fig. 4 und 5 entnom­ men werden. Die Förderorgane 2a bzw. 2b umfassen eine end­ lose Kette mit Laschen 3, auf deren Achsen 4 Rollen 5 ange­ ordnet sind. Die Kette läuft in einer im Querschnitt U-förmigen Führungsschiene 6, an deren Innenwänden die Rollen 5 geführt werden. Jeder aus der Führungsschiene herausragende Achsteil 4a trägt einen zweiarmigen Hebel 7, an dessen äußeren Enden zwei nach außen ragende Stifte 8, 9 befestigt sind. Jeder Stift 8 trägt eine kleine Füh­ rungsrolle 10. An jedem zweiarmigen Hebel 7 sind ferner zwei nach der Innenseite gerichtete Klemmrollen 11 ange­ bracht, deren Lauffläche aus einem elastisch nachgiebigen Material, z. B. einem elastischen Schaumstoff, besteht. Jeder Stift 8 ist mit dem Stift 9 des benachbarten Hebels 7 durch eine vorgespannte Zugfeder 12 verbunden. Durch diese Federn 12 werden die zweiarmigen Hebel 7 derart verschwenkt, daß wie am rechten Ende der Fig. 4 dargestellt, jeweils eine Klemmrolle 11 in den Zwischenraum zweier benachbarter Klemmrollen 11 zu liegen kommt. Falls sich Druckmaterial zwischen den Klemmrollen befindet, wird dieses zwischen den Rollen 11 festgeklemmt und gefördert.

An der Annahmestelle für die zu fördernden Druckprodukte und an der Abgabestelle derselben, werden die Klemmrol­ len 11 voneinander abgehoben, wie dies im mittleren Teil der Fig. 4 dargestellt ist. Zu diesem Zweck laufen die Führungsrollen 10 auf in den Fig. 1 und 5 angedeuteten Führungsschienen 13 auf, so daß alle Hebel 7 gegen den Zug der Federn 12 verschwenkt werden und die Klemmrollen 11 in Abstand voneinander stehen.

In der Annahmestation 1 laufen die beiden Förderorgane 2a, 2b je um ein Umlenkrad 14 um, von denen jedes von einem separaten Motor 15 angetrieben wird.

Die auf einem Förderband einlaufenden, einen Schuppen­ strom bildenden, gefalteten Druckprodukte 16 werden z. B. vom Falzapparat einer Rotationsmaschine derart ge­ falzt zugeführt, daß immer zwei Druckprodukte ineinander gefalzt, jedoch seitlich um einen Abstand A versetzt sind. Das innere der beiden Druckprodukte ragt deshalb mit einem Rand 16a aus dem äußeren Druckprodukt heraus, während auf der gegenüberliegenden Seite ein Rand 16b vorhanden ist, der nur vom äußeren Druckprodukt gebildet wird. Die Führungsschienen 6 der einlaufenden Trums der Förderorgane 2a, 2b weisen innerhalb der Einlaufstation 1 einen nach innen geneigten Bereich 6′ auf, wodurch erreicht wird, daß die in diesem Bereich voneinander in Abstand stehenden unteren und oberen Klemmrollen 11 die Ränder 16a und 16b über- bzw. untergreifen können. Am Ende 13a der Führungs­ schienen 13 werden die Ränder 16a und 16b dann von den Klemmrollen 11 erfaßt und festgeklemmt.

Nach dem Bereich 6′ verlaufen die Führungsschienen 6 in einem Bereich 6′′ horizontal und werden anschließend in einem 90°-Bogen vertikal umgelenkt. Im horizontalen Bereich 6′′ sind die Führungsschienen etwas nach außen gedreht, so daß sie im vertikalen Bereich, wie dies aus der Fig. 3 ersichtlich ist, um einen Winkel α von etwa 5-10° nach außen geneigt verlaufen. Dadurch werden die ineinander gefalzten Druckprodukte 16 auseinander gezogen. Sie laufen dann in zwei parallelen Bahnen zu einer nicht dargestellten Abgabestelle. Die beiden Förder­ organe 2a, 2b werden dann zur Annahmestation 1 der Ein­ richtung zurückgeführt.

Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, das Förderorgan 2b, das die äußeren der beiden ineinander gefalteten Druck­ produkte fördert, etwa 1-10% schneller anzutreiben als das Förderorgan 2a. Auf diese Weise können die ineinander gefalteten Druckprodukte optimal auseinander gezogen werden.

Die beiden Förderorgane 2a, 2b mit ihren Antriebsmotoren sind zweckmäßig völlig voneinander unabhängig ausgebil­ det. Sie können dadurch gegeneinander versetzt werden, wodurch der Abstand der Förderorgane 2a, 2b einstellbar ist und eine Anpassung an verschieden große Druckprodukte ermöglicht.

Claims (2)

1. Einrichtung zum Fördern und Trennen von gefalz­ ten, von einer Rotationsdruckmaschine auf einer Förderbahn in einen Schuppenstrom ankommende Druckprodukten, wobei im­ mer zwei Druckprodukte ineinander gefalzt, jedoch seitlich gegeneinander versetzt sind, mit an beidseitig des Schup­ penstromes angeordneten, in Führungsschienen endlos umlau­ fenden Förderorganen befestigten Greiforganen, die die Druckprodukte an ihren freien Rändern erfassen und ausein­ anderziehen, dadurch gekennzeichnet, daß die Greiforgane durch Rollen (11) gebildet sind, zwischen denen die Druck­ produkte (16) festklemmbar sind, wobei jede Rolle (11) fe­ dernd gegen mindestens eine benachbarte Rolle (11) anliegt und die Führungsschienen (6) der beiden Förderorgane (2a, 2b) in einem horizontalen Bereich (6′′) kurz nach dem Erfassen der Druckprodukte (16) durch die Rollen (11) in Längsrichtung um einen vorbestimmten Winkel derart verdreht sind, daß die beiden Förderorgane (2a, 2b) nach einer Um­ lenkung um etwa 90 Grad in einem vertikal nach oben gerich­ teten Bereich V-förmig auseinanderlaufen, wobei das Förder­ organ (2b), dessen Rollen (11) den Rand (16b) des äußeren der ineinander gefalzten Druckprodukte (16) erfassen, zwi­ schen 1-10% schneller umläuft als das andere Förderorgan (2a).

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Abstand zwischen den beiden Förderorganen (2a, 2b) einstellbar ist.