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Beschreibung:
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Die Beseitigung von Bauschutt wird immer problematischer wegen der
immer dichter werdenden Besiedlung der Landflächen. Die Möglichkeiten zum Deponieren
von Bauschutt sind zum größten Teil ausgenutzt, so daß diese Art der Bauschuttbeseitigung
stark eingeengt und oft nur noch mit großem Nachteil für die Umwelt überhaupt möglich
ist.
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Es ist deshalb erwünscht, Bauschutt so weit wie möglich wiederzuverwenden.
Bevor eine Wiederverwendung möglich ist, muß Bauschutt aufbereitet werden. Hierbei
müssen vor allem Holz, das in Bauschutt häufig vorkommt, sowie andere spezifisch
leichte Teile, wie z.B. Isolierteile au Kunststoff, vom Bauschutt abgetrennt werden.
Auch sollen möglichst Schmutzbestandteile aus dem Bauschutt entfernt werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren vorzuschlagen,
mit dem die Abtrennung spezifisch leichter Bestandteile aus Bauschutt zuverlässig
und mit geringem Arbeitsaufwand durchgeführt werden kann. Durch die Erfindung soll
auch eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens vorgeschlagen werden.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß der Bauschutt
in ein Wasserbad geschüttet wird, daß die auf der Wasseroberfläche schwimmenden
spezifisch leichten Teile von der Wasseroberfläche abgenommen werden und daß
unter
die Wasseroberfläche abgesunkene spezifisch schwere Bauschuttbestandteile aus dem
Wasserbad geschöpft und entwässert werden.
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Mit einem solchen Verfahren wird eine sichere Abtrennung von Holz
und anderen spezifisch relativ leichten Bestandteilen erreicht, und zwar unabhängig
von der Größe solcher Bestandteile. Die Abtrennung ist wesentlich sicherer als das
an sich bekannte Abtrennen mittels eines Luftstromes.
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Die Ausnutzung des Auftriebes spezifisch leichter Bestandteile in
einem Wasserbad nämlich ist im wesentlichen ein statischer Vorgang, der unabhängig
von der Größe der Bestandteile wirksam ist, während die Abtrennung mittels eines
Luftstromes hauptsächlich auf dynamischen Wirkungen beruht, so daß unerwünschterweise
auch spezifisch schwere Teile abgetrennt werden, wenn sie genügend klein sind.
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Es werden auch Bestandteile entfernt, deren spezifisches Gewicht größer
ist als das spezifische Gewicht von Wasser, da eine Trübe mit einem spezifischen
Gewicht entsteht, das höher ist als das spezifische Gewicht von Wasser. Abschlämmbare
Schmutzbestandteile des Bauschuttes werden ebenfalls aus diesem entfernt. Das Verfahren
arbeitet zuverlässiger als ein bekanntes Verfahren, bei dem ein in einem Wasserbad
laufendes Förderband mit seitlichem hohem Rand verwendet wird, da bei diesem bekannten
Verfahren wegen starker dynamischer Kräfte der Separierungsvorgang gestört wird.
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Eine Vorrichtung zur Durchführung des genannten Verfahrens ist gekennzeichnet
durch eine Wanne für die Aufnahme des Wasserbades, eine umlaufende Schöpfeinrichtung
für die Aufnahme der spezifisch schweren Bauschuttbestandteile aus dem Wasserbad
und eine Abstreifeinrichtung zum Abstreifen von spezifisch leichten Bauschuttbestandteilen
von der Wasseroberfläche. Mit einer solchen, verhältnismäßig einfachen Vorrichtung
kann das Verfahren vollautomatisch ausgeführt werden; eine Bedienungsperson für
die Überwachung der Vorrichtung ist nicht erforderlich.
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Besonders vorteilhaft ist die Anordnung einer Trennwand gemäß Anspruch
3. Mit einer solchen Trennwand erreicht man
eine örtliche Konzentrierung
der abzutrennenden spezifisch leichten Bestandteile, so daß diese mit einer verhältnismäßig
klein ausgebildeten Abstreifeinrichtung sicher entfernt werden können.
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Mit einer Weiterbildung gemäß Anspruch 4 erreicht man, daß auch sehr
kleine Bestandteile, die durch die Wasserströmung aus der ersten Zone unter der
Trennwand hindurch ausgespült werden, noch vom Bauschutt abgetrennt werden können.
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Eine solche Vorrichtung hat sozusagen eine Grobzone, die vor der Trennwand
liegt und eine Feinzone, die sich hinter der Trennwand befindet. Durch diese UnterteiLung
ist bei einer sehr guten Separierung ein hoher Durchsatz an Bauschutt möglich.
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Die umlaufende Schöpfeinrichtung ist vorzugsweise als Schöpfrad ausgebildet
(Anspruch 5), deren Becher zugleich zur Entwässerung des Bauschuttes dienen.
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Als Abstreifeinrichtung ist ein Rechenband gemäß Anspruch 6 besonders
vorteilhaft. Eine solche Einrichtung arbeitet kontinuierlich mit gleichbleibender
Umlaufrichtung, so daß hin- und hergehende Bewegungen vermieden werden. Möglich
sind jedoch auch Abstreifeinrichtungen in Form von hin- und hergehenden Harken.
Das Rechenband ist vorzugsweise gemäß Anspruch 7 quer zur Schöpfeinrichtung angeordnet.
Diese Anordnung ist räumlich besonders günstig und ergibt eine geringe Baulänge
der Vorrichtung. Um trotzdem eine genügende Länge für das Rechenband zu erhalten,
kann gemäß Anspruch 8 eine seitliche Erweiterung vorgesehen sein.
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Die Zuführung des Bauschuttes erfolgt vorzugsweise über ein Zuführ-Förderband
(Anspruch 9). Mit einer solchen Zuführeinrichtung kann Bauschutt kontinuierlich
aufgegeben werden, was für eine im Durchlaufverfahren arbeitende Vorrichtung besonders
vorteilhaft ist. Im Prinzip könnte man jedoch den Bauschutt auch schubweise aufgeben,
wobei auch andere Fördereinrichtungen als ein Förderband verwendet werden könnten.
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Die Entwässerungseinrichtung für die oben angegebene Feinzone ist
vorzugsweise gemäß Anspruch 10 ausgebildet.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur
Abtrennung von spezifisch leichten Teilen aus Bauschutt dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht der Vorrichtung, Fig. 2 eine Endansicht auf die Abgabeseite
für gereinigten Bauschutt in Richtung des Pfeiles II in Fig. 1, Fig. 3 eine Draufsicht
auf die Vorrichtung in Richtung des Pfeiles III in Fig. 1 und Fig. 4 einen vertikalen
Schnitt entsprechend der Linie IV-IV in Fig. 1.
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Die Vorrichtung hat eine Wanne 1, in die ein Schöpfrad 2 eingreift,
ein Rechenband 3, ein Zuführband 4 und eine Entwässerungseinrichtung 5. Die Beschaffenheit
dieser Bestandteile und ihr Zusammenwirken werden nachfolgend näher erläutert.
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Die Wanne 1 hat, wie ein Vergleich der Endansicht nach Fig.2 und der
Seitenansicht nach Fig. 1 zeigt, eine etwa trichterförmige Gestalt, die sich nach
unten verjüngt. Die Wanne 1 ist aus zwei Hälften zusammengesetzt, die an Flanschen
6 aneinanderliegen und'dort miteinander verbunden sind. Die Wanne 1 ruht auf Stützen
33, die auf kräftigen Doppel-T-Profilen 34 aufsitzen. Durch eine Trennwand 7 ist
die Wanne in eine erste Zone I und eine zweite Zone II unterteilt. Der untere Rand
7a der Trennwand 7 befindet sich verhältnismäßig weit oberhalb des Bodens der Wanne
1, so daß ein Durchlaß 35 großen Querschnittes zwischen den Wannenzonen I und II
besteht.
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Das Schöpfrad 2 greift in die zweite Wannenzone II ein, während das
Rechenband 3 und das Zuführband 4 über der ersten Wannenzone I angeordnet sind.
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Das Schöpfrad 2 ist an seinem Umfang mit Bechern 8 besetzt. Die Becher
8 bestehen aus perforierten Wänden, durch die Wasser ablaufen kann. Unterhalb eines
jeden Bechers befindet sich eine Leitwand 9, die abgelaufenes Wasser in die Wanne
1 ablenkt und dadurch verhindert, daß abgelaufenes Wasser in den benachbarten Becher
gelangt.
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Am Abgabeende des Schöpfrades 2 ist eine Schurre 10 angeordnet, in
die der Inhalt der Becher 8 ausgeschüttet wird und die eine Abgabeöffnung 10a für
gereinigten Bauschutt aufweist.
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Zum Antrieb des Schöpfrades 2 dient ein Antriebsaggregat 11, bestehend
aus einem Elektromotor 12 und einem Untersetzungsgetriebe 13. Das Schöpfrad ist
in Lagern 14, 15 gelagert, die von Längsträgern 16, 17 getragen werden, die zugleich
als Sammelrinnen dienen, was noch beschrieben wer den wird.
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Seitlich des Schöpfrades 2 ist die Wannenzone II von Überlaufrinnen
18 abgedeckt, die zu den als Sammelrinnen ausgebildeten Längsträgern 16, 17 hin
Gefälle haben und in diese Sammelrinnen einmünden. Zwischen den Überlaufrinnen 18
befinden sich Spalte 19, über die Wasser zwischen den Oberlaufrinnen ansteigen kann,
so-daß das Wasser über die Seitenränder der Rinnen 18 in diese gelangen kann. Die
Sammelrinnen 16, 17 führen zu der bereits erwähnten Entwässerungseinrichtung 5.
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In der ersten Wannen zone I hat die Wanne eine seitliche Erweiterung
20, in die das Rechenband 3 hineinragt. Die seitliche Erweiterung 20 hat eine nur
geringe Bauhöhe, wie aus den Abbildungen 2 und 4 zu ersehen ist.
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Das Rechenband 3 hat zwei parallele Ketten 21, 22, die über Kettenräder
an den Enden des Rechenbandes geführt sind.
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Zwischen den Ketten 21, 22 sind mehrere Rechen 23 angeordnet,
die
rechtwinklig von den Ketten 21, 22 abragen. Wie man aus den Fig. 1 und 3 ersehen
kann, verläuft das Rechenband 3 unmittelbar neben der Trennwand 7.
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Das Zuführband 4 ist neben dem Rechenband 3 angeordnet.
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Wie insbesondere Fig. 4 zeigt, verläuft das Zuführband 4 ansteigend.
Sein Abgabeende liegt etwa in der Quermitte der Wanne 1. Es handelt sich um eine
gewöhnliches umlaufendes Förderband.
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Die Entwässerungseinrichtung 5, in die die Sammelrinnen 16, 17 mit
schrägen Abschnitten 16a, 17a einmünden, hat einen Kasten 24, in dem ein Sieb 25
derart schräg angeordnet ist, daß es in Fließrichtung des Wassers ansteigt. Über
dem Sieb ist ein umlaufendes Bürstenband angeordnet. Das Bürstenband 26 hat zwei
parallele Ketten 27, 28, zwischen denen sich Leisten 29 erstrecken, die mit Bürsten
30 besetzt sind. Die Laufrichtung des Bürstenbandes ist so, daß sich das untere
Trum 26a des Bürstenbandes 26 längs des Siebes 25 aufwärts bewegt, also in Richtung
des Pfeiles 31. An den Wasserkasten 24 ist eine Abflußleitung 32 angeschlossen.
Die Sammelrinnen 16, 17, der Kasten 24 und die Abflußleitung 32 verlaufen mit Gefälle,
wie dies aus Fig. 1 ersichtlich ist.
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Die Vorrichtung arbeitet wie folgt. Ungereinigter Bauschutt wird mittels
des Zuführbandes 4 kontinuierlich oder auch schubweise zugeführt. Der -ungereinigte
Bauschutt 36 fällt am Abgabeende 4a des Zuführbandes 4 in die Wanne 1, die mit Wasser
gefüllt ist. Der Wasserspiegel 37 reicht annähernd bis zum oberen Rand der Wanne
1. Seine Höhe wird durch die Höhenlage der Überlaufkanten der Überlaufrinnen 18
bestimmt.
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In der Wannen zone I schwimmen solche Teile an die Wasseroberfläche,
die einen starken Auftrieb haben, insbesondere Holzteile. Auch Bauschutteile, die
spezifisch schwerer sind als Wasser, z.B. Gasbetonteile und Kunststoffteile, schwimmen
andie
Wasseroberfläche, da das Bad aus einer Trübe besteht, deren
spezifisches Gewicht größer ist als das spezifische Gewicht von Wasser. Je nach
Art des Bauschuttes liegt das spezifische Gewicht der Trübe zwischen 1,2 und 1,4
g/cm3.
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Insofern ist der hier verwendete Ausdruck "Wasseroberfläche" nicht
ganz korrekt; tatsächlich handelt es sich um die Oberfläche einer Trübe. Die in
der Zone I aufschwimmenden spezifisch leichten Anteile des Bauschutt werden mittels
des Rechenbandes 3 von der Wasseroberfläche 37 abgestreift. Die Rechen 23 reichen
ein wenig unter den Wasserspiegel 37. Das untere Trum 3a bewegt sich in Fig. 4 gesehen
nach rechts, also in Richtung des Pfeiles 38. Die Rechen 23 fördern also auf der
Wasserfläche 37 schwimmendes Gut nach rechts zu der seitlichen Erweiterung 20 der
Wanne.
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Dort werden die schwimmenden Teile 39, z.B. Holzstücke, über den Rand
20a abgeworfen. Sie können mittels eines in der Zeichnung nicht dargestellten Bandes
abgefördert werden oder in einem untergestellten Behälter aufgefangen werden. Sofern
die Teile im wesentlichen Holz enthalten, ist eine Verwertung als Brennstoff möglich.
Die abschlämmbaren Bestandteile der Trübe werden in einem Kreislauf außerhalb des
gezeichneten Teiles der Anlage ausgeschieden bzw. vermindert, wozu in bekannter
Weise Absetzbecken oder Zyklone verwendet werden können.
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Die spezifisch schweren Teile des Bauschuttes gelangen über den Durchlaß
35 in die Wannenzone II. Das ständig in Richtung des Pfeiles umlaufende Schöpfrad
2 nimmt den am Boden der Wanne liegenden Bauschutt auf und fördert ihn zu der Schurre
10. Nach dem Austauchen eines gefüllten Bechers aus dem Wasserbad beginnt das Wasser
über die perforierten Becherwände 8 abzulaufen, so daß am Abgabeende bei der Schurre
10 der Bauschutt bereits weitgehend entwässert ist. Gereinigter Bauschutt 41 kann
mittels eines nicht dargestellten Förderbandes auf eine Halde gefördert werden.
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Kleinere spezifisch leichte Teile können durch die Wasserströmung
in die Wannenzone II mitgerissen werden. Dort
sind die Strömungen
seitlich des Schöpfrades 2 relativ gering, so daß auch kleine Teilchen an die Oberfläche
37 des Wasserbades schwimmen können. Diese Teilchen werden in die Überlaufrinnen
18 geschwemmt und fließen zusammen mit Wasser in die Sammelrinnen 16, 17 und von
dort in die Entwässerungseinrichtung 5. Da die Sammelrinnen 16, 17 über dem Sieb
25 einmünden und der Abfluß 32 unterhalb des Siebes liegt, bleiben die Teilchen
am Sieb 25 hängen und werden von dort mittels des Bürstenbandes 26 abgestreift.
Die vom Sieb 25 zurückgehaltenen Teilchen werden über das Ende des Siebes 25 abgestreift
und können z.B.
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ebenfalls für Brennzwecke wiederverwendet werden.
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Die Vorrichtung arbeitet vorzugsweise kontinuierlich, wobei auch ein
ständiger Durchlauf von Trübe stattfindet.
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Die Trübe wird an der Aufgabestelle 4 a über ein Rohr 43 zugeführt
und dabei in den Bauschuttstrom eingeleitet.
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