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Einrichtung zur Messung der geistigen Energien bzw. zur Ermittlung
der Intelligenz--und Charakterveranlagung von Personen. Die Aufgabe der psychotechnischen
Berufsberatung, den richtigen Mann an den richtigen Platz zu stellen, ist bisher
meistens mit unzulänglichen Mitteln unternommen worden. Man hat vor allen Dingen
unterlassen, eine vertiefte Selbsterkenntnis als erste Vorbedingung zu fordern.
Hierin ist aber die wichtigste Grundlage aller psychotechnischen Berufsberatung
zu erblicken; denn nur aus solcher vertieften Selbsterkenntnis lassen sich geistige
Kraftquellen mit dauerndem Energie -gefalle ermitteln. Die Selbsterkenntnis muß
bei jedem einzelnen Menschen so vertieft werden, daß man für jede einzelne Intelligenz-und
Charaktereigenschaft zahlengemäße Unterschiede aufzustellen in der Lage ist, mit
anderen Worten, daß man die geistigen Energien des Menschen unter Maß und Zahl bringt.
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Als Maßeinheit der geistigen Energie kann man, sofern man von.
der Voraussetzung ausgeht, daß unser gesamtes Denken bestimmten Denkgesetzen unterworfen
ist, jedes zustimmende oder ablehnende Verhalten des Menschen gegenüber einem gesetzmäßigen
oder urigesetzmäßigen Gedanken bezeichnen, sofern diesem Verhalten das Merkmal einer
bestimmten Intelligenz- oder Charaktereigenschaft zukommt. Hiernach lassen sich
beliebige Meßresultate - dadurch gewinnen, daß man einen Menschen eine Reihe die
gleiche Intelligenz- oder Charaktereigenschaft betreffende Fragen beantworten und
registrieren läßt. Wenn z. B. eine Person über das Vorhandensein ihrer Vernunft
einen Maßstab gewinnen will, so läßt man sie z. B. io die eigene Vernunft betreffende
Fragen beantworten. Werden davon 6 Fragen in gesetzmäßigem, q: Fragen in urigesetzmäßigem
Sinne beantwortet, so ergibt sich ein Zahlenverhältnis, welches - besagt, daß sich
bei der betreffenden Person die Vernunft zur Unvernunft wie 6 : 4 verhält. In gleicher
Weise kann man z. B. auch über andere Intelligenz- und Charaktereigenschaften, wie
z. B. über den Verstand, den Willen, den Glauben, die Liebe, die Bescheidenheit,
die Treue, die Selbstbeherrschungskunst usw. zahlengemäße Angaben erhalten. Diese
Maßzahlen werden um so zuverlässiger sein, je wahlloser die Fragen hintereinander
gestellt werden, sich also bald auf die eine, bald auf die andere Intelligenz- und
Charaktereigenschaft beziehen, ferner, je weniger die zu messende. Person darüber
orientiert ist, welche Intelligenz- oder Charaktereigenschaft durch die gestellte
Frage gemessen werden soll und schließlich, je weniger sie bei der Registrierung
sowohl als auch bei Ablesung des Meßresultates andere Personen ins Vertrauen ziehen
muß.
Dies wird nun durch den Gegenstand vorliegender Erfindung erreicht,
einer Einrichtung zur Messung der geistigen Energien bzw. zur Ermittlung der Intelligenz-
und-Charakterveranlagung von - Personen, die sich zusammensetzt aus numerierten
Fragekarten, deren Fragen mit »ja« oder »Nein« zu beantworten sind, sowie einem
Apparat mit einem eine mit Ziffern versehene Teilung aufweisenden Ringe, dessen
Ziffern mit den Nummern der Fragekarten übereinstimmen, einer mit diesem Ringe in
fester Verbindung stehenden Markierungsunterlage sowie einem über der Markierungsunterlage
angeordneten, mit _ einem Erkennungspfeil versehenen und mit diesem auf alle Ziffern
der Teilung des Ringes einstellbaren, drehbaren Deckel, der zwei Markierungslöcher
aufweist, deren eines zur Registrierung einer bejahenden. und deren anderes zur
Registrierung einer verneinenden Antwort bestimmt ist.
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Der einen Teil des Erfindungsgegenstandes bildende Apparat ist auf
beiliegender Zeichnung beispielsweise dargestellt. Es zeigen Fig. i bis 7 ein erstes
Ausführungsbeispiel, und zwar Fig. i die Draufsicht auf den Apparat, Fig. 2 einen
Querschnitt durch denselben, Fig. 3 bis 6 einige Details, Fig. 7 die Rückansicht
des Apparates, Fig. ß bis 1:2 ein zweites Ausführungsbei- -spiel, und zwar Fig.
8 die Seitenansicht; Fig. 9 die Draufsicht, Fig. io einen Querschnitt durch den
Apparat, ferner Fig. i i die Draufsicht auf den teilweise demontierten Apparat,
Fig. i2 eine Einzelheit.
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Im ersten Ausführungsbeispiel- (Fig. i bis 7) bedeutet a eine aus
Pappe hergestellte kreisförmige Markierungsunterlage. Auf derselben ist in der Mitte
eine mit Ansatz versehene Achse b aufgeleimt. Ferner ist auf diese Markierungsunterlage
eine Kreisteilscheibe c mit Feldern und darin befindlichen Ziffern, welch letztere
mit den Nummern der Fragekarten übereinstimmen, aufgelehnt. Auf der Achse drehbar
angeordnet ist eine mit drei exzentrischen Löchern e, f, g versehene Zifferneinstellscheibe
d. Dieselbe läßt bei Drehung auf der Achse sämtliche auf der Kreisteilscheibe c
angeordneten Ziffern der Reihe nach im Ausschnitte paarweise erscheinen. Von dem
AusschnittlocU e gehen noch Erkennungspfeile aus, die gegen das Zentrum der Einstellscheibe
gerichtet sind. Die. Einstellscheibe d kann gegenüber der Kreisteilseheibe c so
eingestellt werden, daß die Erkenr_ungspfeile den Eindruck machen, als gingen sie
von den Ziffern der Kreisteilscheibe aus. Über der Einstellscheibe d liegt ein um
die Achse b drehbarer Deckel h aus Pappe. Derselbe weist mit »ja(,: und »Nein« bezeichnete,
radial gerichtete Schlitze auf, die einander diametral gegenüberliegen, jedoch vom
Drehzentrum ungleichen Abstand haben. Auf dem Deckel ist ferner ein Erkennungspfeil
eingezeichnet, der jedoch, umgekehrt wie die Erkennungspfeile der Einstellscheibe,
vom Zentrum gegen die Peripherie zu gerichtet ist. Beide Scheiben werden beim Gebrauch
so zueinander eingestellt, daÄ der auf dem Deckel befindliche Pfeil mit seiner Spitze
gegen die Spitze eines der Pfeile der Einstellscheibe gerichtet ist. - Hierbei kommt
der -»ja«-Schlitz stets über das mit f bezeichnete und der »Nein«-Schlitz stets
über- das mit -g bezeichnete Loch der Einstellscheibe zu liegen.
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Auf der Markierungsunterlage a ist eine Markierungsplatte .i aus Papier
eingelegt. Dieselbe weist Felder auf, die mit denjenigen der Kreisteilscheibe korrespondieren.
Außerdem besitzt die Platte ein dem Ansatz der Achse b entsprechendes zentrisches
Loch in sowie ein exzentrisch angeordnetes Loch 1. Beim Auflegen der Markierungsplatte
i auf die Markierungsunterlage muß darauf geachtet werden, daß die auf der Markierungsunterlage
aufgeklebte Erkennungsmarke h im Loch l sichtbar wird. Die Markierungsplatte ist
mittels der aus biegsamem Metall hergestellten Heftklammern p auf der Markierungsunterlage
befestigt. Das Befestigen der Markierungsplatte ist durch in der Markierungsplatte
.vorhandene Sehlitze o, -wie solche auch in der Markierungsunterlage vorhanden sind,
erleichtert. Zwischen der auf der Markierungsunterlage befestigten Markierungsplatte
i und der Einstellscheibe d ist eine Schutzscheibe r aus Pappe angeordnet. Letztere
hat der. Zweck, beim Gebrauch des Appa rates Reibungen der Einstellscheibe auf den
Heftklämmerköpfen zu verhüten.
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Der Gebrauch des'Apparates ist folgender: Ist eine neue Markierungsplatte'i
eingelegt, so greift die sich messende bzw. prüfende Person daraufhin aus den untereinander
gemischten Fragekarten eine beliebige Karte hervor, sieht nach, welche Nummer dieselbe
trägt und stellt die Einstellscheibe dann 'so ein, daß die der ausgewählten Karte
entsprechende Ziffer der Kreisteilscheibe in. dem Ausschnitt e sichtbar wird und
den Ausgangspunkt des entsprechend zentral gerichteten Pfeils bildet. Alsdann wird
der Deckel la von Hand so eingestellt, daß die Pfeilspitze des letzteren mit der
Pfeilspitze des ersteren zusammentrifft: Je nachdem nun die sich -prüfende Person
die Frage mit einem »ja« oder »Nein.« beantwortet, hat sie mit einem spitzen Bleistift
in dem entsprechend bezeichneten
Schlitz des Deckels hin. und her
zu fahren, so claß auf der Markierungsplatte ein entsprechender Strich entsteht.
Angenommen, die ::ich prüfende Person würde unter den Fragekarfen solche herausgreifen;
auf, denen die nachfolgenden Fragen verzeichnet wären: i. Verstehen Sie Ihr Fach?
Sind Sie als Zeuge stets unparteiisch? 3. Pflegen Sie häufig einen Gegenstand zu
verlegen? ¢. Bleiben Sie immer bei der Wahrheit? 5. Geräten Sie leicht in Aufregung?
6. Sind Sie mit dringenden Arbeiten im Rückstand 7. Fühlen Sie sich Berufskollegen
unterlegen? B. Glauben . Sie an.ein ewiges Leben? 9. Fehlt es Ihnen an wichtigen
Fachkenntnissen ? io. Schauen Sie immer auf Ihren Vorteil zuerst? so würde man aus
der Beantwortung der Fragen i, 7 und 9 bereits gewisse Schlüsse auf den Berufsverstand
ziehen können. Die Beantwortung der Frage a gibt einen Anhaltspunkt für den Gerechtigkeitssinn;
diejenige der Frage ß einen Anhaltspunkt für die Ordnungsliebe; Frage q.. bezieht
sich auf die Aufrichtigkeit, Frage 5 auf die Selbstbeherrschung; Frage 6 bezieht
sich auf das Pflichtbewußtsein, Frage 8 auf den Glauben und' Frage io auf die Bescheidenheit.
Das Antworten auf .diese und alle übrigen Fragen wird nun entsprechend der Numerierung
der Fragekarten durch Strichmarkierung mit dem Bleistift auf der Markierungsplatte
durchgeführt. Sämtliche Striche auf der Markierungsplatte ergeben alsdann ein zahlenmäßiges
Bild für die durch die Fragen berührte Intelligenz- und Charakterveranlagung der
sich . prüfenden Person. Um das auf diese Weise erhaltene Psychogramm lesen und
deuten zu können; wird die Markierungsplatte abgenommen und auf der Rückseite des
Apparates befestigt. Dort befindet sich auf einer mit s bezeichneten und mit der
Markierungsunterlage verleimten Scheibe ein Namenverzeichnis derjenigen Intelligenz-
und Charaktereigenschaften, welche einem Fragenkomplex der n.umerierten Fragekarten
zugrunde liegen, und zwar sind die Intelligenz- und Charaktereigenschaften in einer
den Ziffern der Kreisteilscheibe entsprechenden Reihenfolge angeführt (auf der Zeichnung
mit A, B, C, D usw. bezeichnet). Es ist auf der Rückseite der Markierungsunterlage
ferner eine Erkennungsmarke k' angebracht, so daß die Markierungsplatte i richtig
eingelegt werden kann. . Dabei kommen auch die Löcher o' der Markierungsplatte wieder
über die entsprechenden Löcher der Markierungsunterlage zu liegen, und es kann die
Markierungsplatte mit den gleichen Heftklammern p auf der Rückseite der Markierungsunterlage
befestigt werden. Es bedeuten ferner auf der Scheibe s A; B, C, D usw. alle
guten und die auf den diametral gegenüberliegenden Feldern befindlichen Buchstaben
A', B', C', D' usw. die entgegengesetzten, schlechten Intelligenz- und Charaktereigenschaften.
Entfallen z. B. auf das Feld B, das die gute Charaktereigenschaft »Gerechtigkeitssinn«,
bedeutet, drei Striche, auf das Feld B', das die entgegengesetzte Charaktereigenschaft
»Mangel an Gerechtigkeitssinn« bedeutet, nur ein Strich, -so gibt der Quotient 3
: i das Zahlen-und Maßverhältnis der beiden. genannten Eigenschaften an.
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Ist der Apparat im Durchmesser genügend groß gehalten, so kann derselbe
für eine entsprechend große Anzahl von Fragekarten. Verwendung finden. Man ist dann
z. B. in der Lage, fünf bis zehn Ziffern. auf jedem Feld anzubringen und ebenso
viele gleichzeitig im Schlitz e der Einstellscheibe erscheinen zu lassen. Der Schlitz
erhält alsdann zweckmäßig eine kurvenförmige Gestalt. Man kann ferner die Anzahl
der Fragekarten und der zu prüfenden Charaktereigenschaften in der Weise noch beliebig
vergrößern, daß man gleichnumerierte Serien von Fragekarten verwendet und entsprechend
der Anzahl . der Fragekartenserien auswechselbar eingerichtete Scheiben s benutzt.
Letztere können als selbständige Scheiben ausgebildet sein oder aber auch unter
Benutzung von Erkennungsmarken mittels Druckknöpfen oder Heftklammern an der Markierungsunterlage
befestigt werden.
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Bei dem zweiten Ausführungsbeispiel bedeutet a -wiederum die Markierungsunterlage,
b ist ein auf der Markierungsunterlage aufgeleimtes Achslager. Mit c ist eine auf
der Markierungsunterlage zylinderartig bzw. hochkantig aufgeleimte Kreisteilscheibe
bezeichnet, deren auf der äußeren Mantelfläche angebrachte Felder Ziffern aufweisen,
die mit den Nummern der Fragekarten übereinstimmen. Über die Kreisteilscheibe c
ist eine Manschette d gestülpt. Dieselbe weist innen zwei schmale Ringe f und g
auf und ferner zwei Handgriffe k, damit sie leicht und ohne großen Reibungswiderstand
von Hand gedreht werden kann. In der Manschette d ist ferner ein Schlitz e angebracht,
in welchem bei Drehung der Manschette sämtliche Ziffern der Kreisteilscheib-e der
Reihe nach paarweise erscheinen. Von diesem Schlitz gehen parallel gerichtete Erkennungspfeile
nach oben gegen den Zylinderdeckel h zu. Der Deckel h besitzt innen
im Zentrum eine mit Ansatz versehene Achse 1, die -in - das Achslager
b hineinpaßt.
Der Deckel ist ferner.mit zwei diametral gegenüberliegenden,
mit »ja« und »Nein« bezeichneten Öffnungen versehen, in welche nach beiden Seiten
vorstehende Röhre nz und n eingelassen sind. Ein in der Mitte oben angebrachter
Handgriff r dient zum Drehen des Deckels. Am Rande des Deckels befindet sich ferner
ein nach unten gerichteter Erkennungspfeil p.; Die Markierungsunterlage a weist
nun eine Reihe von Fächern i auf, die mit den Feldern der Kreisteilscheibe _ präzis
übereinstimmen. Diese Fächer i können auf der Fläche o mit den Namen derjenigen
Intelligenz- und Charaktereigenschaften bezeichnet werden, welche den verschiedenen
Fragekomplexen .der numerierten Fragekarten zugrunde liegen.
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Die Gebrauchsweise dieser Einrichtung ist folgende: Nachdem die sich
prüfende Person aus den numerierten Fragekarten eine Karte ausgewählt hat, stellt
sie die Manschette d des Apparates so ein, daß die Nummer der betreffenden Karte
in dem Ausschnitte sichtbar wird und den Ausgangspunkt des auf der Manschette angebrachten
Erkennungspfeiles -bildet. Alsdann wird der Deckel h so weit gedreht, daß die Spitze
des daran angebrachten Pfeiles p mit der Spitze des Erkennungspfeiles der Manschette
zusammentrifft. Die sich messende und prüfende Person nimmt alsdann ein kleines
Holzstäbchen s gemäß Fig. 12 zur Hand und steckt dieses Stäbchen, je nachdem die
betreffende Frage mit »ja« oder »Nein« beantwortet wird, in die entsprechende Öffnung
des Deckels, von wo dasselbe alsdann durch eines der Röhrchen m oder n in eines
der Fächer i gelangt. In gleicher Weise wird auch die Beantwortung der übrigen Fragen
vorgenommen. Das Meßresültat ergibt sich alsdann nach beendeter Prüfung aus der
Verteilung der Stäbchen in den verschiedenen Fächern i.