-
Mauerwerk- und Verkleidungsstein. Hohle Mauerwerksteine, die mit mehreren
lotrecht hintereinanderliegenden Hohlräumen versehen sind, sind in den verschiedensten
Ausführungen bereits bekannt. Es wurde aber auch erkannt, daß selbst die Anwendung
von mehreren Hohlräumen die gewünschte Isolierwirkung nicht verbürgt, weil die Otterstege
solcher Hohlsteine immer noch eine unmittelbare Verbindung zwischen Innen- und Außenraum
herstellen, wodurch eine ungehinderte Wärmeleitung möglich ist, und weil überdies
die in die Hohlräume eindringende Luft Feuchtigkeit enthält, so daß ihre wärmedichtende
Wirkung vermindert wird.
-
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Mauerwerkstein, der
aus einer, hohe Tragfähigkeit gewährleistenden Kunststeinmasse besteht, in bekannter
Weise mit Hohlräumen versehen ist, die einen oder mehrere Luftpolster bilden, und
der an der im Mauerwerk innen -gelegenen Seite nischenförmige Ausnehmungen besitzt,
die durch Verkleidungsplatten aus wärmedichtendem Baustoff abgedeckt werden. Zwischen
der Abdeckung und jenem Teil der Steinfläche, welcher durch die Querrippen in unmittelbarer
Verbindung mit der Außenwand steht, verbleibt ein Luftraum, so daß jede Wärmeänderung
zu einem Umweg gezwungen ist.
-
Eine Ausführungsform des neuen Steins ist in der Zeichnung in Fig.
i in einer schaubildlichen Darstellung, in Fig. z im Grundriß, in Fig. 3 in einem
lotrechten Schnitt gezeigt, während Fig. 4 eine andere Ausführungsform im lotrechten
Schnitt darstellt. Der mit den'bekannten, durch Stegea und b getrennten Hohlräumen
c versehene Stein d besitzt an der Innenseite nischenförmige Ausnelimungen
e, die durch lötrechte Rippenfund durch eine oder mehrere Querrippen
g begrenzt sind. Die Innenseite dieser Steine wird durch wärmedichtende Verkleidungsplatten
1z abgedeckt, die bei der dargestellten Ausführungsform durch Ansätze i an. den
Querrippen g angehängt werden. Die Befestigung dieser Platten kann aber auch in
anderer Weise .geschehen, etwa dadurch, daß sie an in den Querrippen enthaltenen
Holzdübeln angenagelt oder angeschraubt werden. An der Innenseite der Steine bleibt
also ein durch die Verkleidungsplatten abgeschlossener Luftraum e, der eine unmittelbare
übertragung der Wärme unmöglich macht.
-
Durch die geschilderte Ausgestaltung des Steines d wird erreicht,
daß er in seiner gesamten Dicke von der Außenfläche bis zur inneren Endfläche der
lotrechten Rippen f tragfähig ist.
-
Die wärmedichtende Verkleidung, die aus den Plattenh, bestellt, kann
je nach derZweckbestimmung des . zu umschließenden Raumes aus verschiedenem Baustoff
bestehen, und es ist möglich, diese Verkleidung allein auszuwechseln oder daran
Ausbesserungen vorzunehmen; ohne daß der tragende Teil der Mauer davon betroffen
wird.
-
Für die Tragfähigkeit und den Verband der Steine ist ein gutes Aufliegen
der schmalen Längsrippen a aufeinander von ausschlaggebender Bedeutung. Zu diesem
Zweck muß
der jeweils oberc Stein in ein Mörtelband verlegt werden,
zu dessen Aufbringung die Rippen des unteren Steines Platz bieten sollen. Dies ist
bei der geschilderten Ausführungsform des Steines bei der am meisten belasteten
inneren Längsrippe auf der breiten Querrippe g ohne weiteres möglich, und damit
ist auch ein -vollständiger Luftabschluß der äußeren Luftpolster, die die Temperatur
des Betons annehmen; von dem inneren Luftpolster zwischen Beton und Verkleidung
h sichergestellt. Es ist aber überdies möglich und bei für lange Dauer berechneten
Bauten empfehlenswert, alle Längsrippen mit oberen Verbreiterungen h (Fig. q.) zu
versehen. Ohne soldhe Verbreiterungen 'wäre ein dichter Abschluß der einzelnen Luftpolster
nur durch einen großen Mörtelverbrauch zu erreichen, weil ein Teil des Mörtels in
die Hohlräume abfallen und diese unzweckrriäßigerweise ausfüllen würde. Auf dünnen
Stegen wäre ein so dichtes Mörtelband, wie es eine gute Lagerung und die notwendige
Ausgleichung in der Form und Höhe der Steine erfordert, unmöglich aufzubringen.
-
Durch diese Anordnung wird der Betonhohlstein und ein mit diesem aufgeführtes
Betonmauerwerk gegen Wärmeschwankungen geschützt, und es wird erreicht, daB Wohnhausbauten
mit Außenmauern versehen werden können. welche den notwendigen Schutz gegen Temperatur
und Feuchtigkeit in Verbindung mit Lüftung und Nagelbarkeit besitzen. Es ist weiter
möglich, Bauwerke, wie hohe Kamine, Brennöfen, Kühlbottiche u. a. m., welche besonders
großen Wärmeschwankungen ausgesetzt sind, mit einer Innenwand herzustellen, welche
unabhängig von -ler tragenden Wand ist.
-
Während also bei den sonst üblichen Steinen der Durchgang der Wärme
von der ganzcn Fläche auf die Breite der Querrippen b eingeschränkt wurde, ist er
durch die vorliegende Erfindung auf die Berührungsflächen der Ansätze i und der
Rippen g beschränkt und trifft dort auf einen zur Weiterleitung nicht geeigneten
Baustoff.
-
Selbstverständlich ist es möglich, die nur für die Innenmauer gezeigte
Verkleidung auch außen anzubringen, z. B. als Schindelverschalung zum Schutz gegen
Regenschlag oder zur Sicherung der Wetterbeständigkeit.