DE3249259C3 - Verfahren zur katalytischen Entschwefelung eines H¶2¶S enthaltenden sauren Gases - Google Patents
Verfahren zur katalytischen Entschwefelung eines H¶2¶S enthaltenden sauren GasesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur katalytischen
Entschwefelung eines sauren Gases, das H2S und gegebe
nenfalls eine Gesamtmenge von höchstens 3 Vol.-% CS2 und/
oder COS enthält, unter Rückgewinnung dieser Schwefelver
bindungen in Form von Schwefel oder gegebenenfalls auch
SO2.
H2S in einer Konzentration von höchstens 15 Vol.-% ent
haltende saure Gase entstehen bei verschiedenen großtech
nischen Prozessen. Der H2S-Gehalt derartiger Gase ist zu
gering, um in klassischen Schwefelanlagen, die als erste
Stufe die Verbrennung des sauren Gases in einem Brenner
vorsehen, behandelt werden zu können. In der Tat ist
eine Verbrennung nur von solchen sauren Gasen technisch
realisierbar, deren H2S-Gehalt über 15 Vol.-% liegt. Zur
Rückgewinnung des H2S-Gehalts in sauren Gasen, die weni
ger als 15 Vol.-% H2S enthalten, in Form von Schwefel
wurde vorgeschlagen, diese Gase einer katalytischen Oxi
dation in Gegenwart von Sauerstoff oder Luft unter Ver
wendung verschiedener Katalysatoren zu unterziehen.
So wird in der GB-PS 622 324 ein Verfahren beschrieben,
bei dem das in geringer Konzentration in einem sauren
Gas enthaltene H2S zu Schwefel oxidiert wird, indem eine
Mischung aus dem sauren Gas mit einer entsprechenden
Menge Sauerstoff oder Luft über einen Katalysator gelei
tet wird, der aus einem Titanoxid und insbesondere aus
durch Erwärmung aktivierter Orthotitansäure besteht,
wobei die Kontaktierung bei Temperaturen zwischen 100°C
und 400°C erfolgt.
Dieses Verfahren ist zwar interessant, hat jedoch gewisse
Nachteile. Insbesondere benötigt man zur Bildung des Ka
talysators eine von löslichem Salz völlig freie Orthotitan
säure. Die Herstellung dieses Reinproduktes erfordert meh
rere aufeinanderfolgende Neutralisations- und Waschvor
gänge, was den Katalysator verteuert. Außerdem liefert
ein lediglich Orthotitansäure enthaltender Katalysator
eine für technische Zwecke nur unzureichende Schwefel
selektivität. Um diese Selektivität zu verbessern, muß
der Katalysator vorgängig geschwefelt werden, was eine
zusätzliche, die Verfahrenskosten verteuernde Stufe dar
stellt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren
zur katalytischen Entschwefelung eines sauren Gases, das
H2S und gegebenenfalls eine Gesamtmenge von höchstens 3
Vol.-% CS2 und/oder COS enthält, mit einem Katalysator
anzugeben, der erhöhte Festigkeit und Aktivität über län
gere Zeit mit erhöhter H2S-Oxidation und eine ausgezeich
nete Schwefelselektivität aufweist.
Aufgabe der Erfindung war es ferner, die bekannten Verfahren,
insbesondere das aus der GB-PS 622 324 bekannte Verfahren, zu
verbessern, durch Einsatz eines besonderen Katalysators.
Die EP 00 60 741 beschreibt zwar den erfindungsgemäßen Kataly
sator, schlägt jedoch eine andere Verwendung vor, d. h. für die
Katalyse der Oxidation von H2S zu Schwefel mit Hilfe von SO2
nach der Gleichung
2H2S + SO2 ⇄ 3/n Sn + 2H2O
und außerdem für die Katalyse der Hydrolyse der Verbindungen
COS und CS2 gemäß den Gleichungen
COS + H2O ⇄ CO2 + H2S
CS2 + 2H2O ⇄ CO2 + 2H2S
Die Verwendung des Katalysators gemäß der EP 00 60 741 ent
spricht somit nicht der erfindungsgemäßen, d. h. der Katalyse
der Direktoxidation von H2S zu Schwefel mit Sauerstoff als
einzigem Oxidationsmittel gemäß der Gleichung
2H2S + O2 ⇄ 2/n Sn + 2H2O
Die Stufe der Verbrennung des H2S in Anwesenheit einer
gesteuerten Menge Luft stellt die Stufe der thermischen Ver
brennung von H2S (in Abwesenheit eines Katalysators) des CLAUS-
Verfahrens zur Herstellung von Schwefel ausgehend von H2S dar.
Eine solche Stufe der thermischen Verbrennung kann somit nicht
einer Stufe der katalytischen Oxidation von H2S zu Schwefel mit
Sauerstoff entsprechen.
Obwohl außerdem die EP 00 60 741 zeigt, daß das über den
Katalysatorkontakt geführte Reaktionsgemisch, d. h. das H2S und
SO2 in einem Molarverhältnis von H2S : SO2 = 2 : 1 enthaltende
Gemisch, bis zu 2 Vol.-% Sauerstoff enthalten kann, kann dies
für die direkte Oxidation von H2S zu Schwefel mit Sauerstoff
als einzigem Oxidationsmittel mit Katalysatorkontakt nicht
neuheitsschädlich sein.
Die FR 2481145 betrifft die Herstellung von Katalysatorträgern
bzw. von geformten Katalysatoren aus Titanoxid, die kein
Erdalkalisulfat enthalten, wobei diese Katalysatoren zur
Katalyse der Oxidation von H2S zu Schwefel mit SO2 und der
Hydrolyse der Verbindungen COS und CS2 verwendet werden können.
Die Stufe der Verbrennung des H2S in Anwesenheit einer gesteu
erten Menge Luft (erwähnt auf S. 6, Z. 9-12 der FR 2481145)
stellt die Stufe der thermischen Verbrennung von H2S (in
Abwesenheit eines Katalysators) des CLAUS-Verfahrens zur
Herstellung von Schwefel ausgehend von H2S dar. Eine solche
Stufe entspricht somit nicht einer Stufe der katalytischen
Oxidation von H2S zu Schwefel mit Sauerstoff.
Obwohl außerdem diese Druckschrift (S. 7, Z. 12-15; S. 18,
letzter Absatz des Beispiels 20, sowie S. 20, Z. 1) zeigt, daß
das über den Katalysatorkontakt geführte Reaktionsgemisch,
d. h. das H2S und SO2 in einem Molarverhältnis von H2S : SO2
= 2 : 1 enthaltende Gemisch, bis zu 0,5 Vol.-% Sauerstoff ent
halten kann, legt dies keine Direktoxidation von H2S zu Schwe
fel mit Sauerstoff als einzigem Oxidationsmittel am Katalysa
tor nahe. Es ist somit klar, daß diese Druckschrift nicht die
Direktoxidation von H2S zu Schwefel mit Sauerstoff als einzigem
Oxidationsmittel am Kontakt des erfindungsgemäß verwendeten
Katalysators (mit Titanoxid und einem Erdalkalisulfat)
beschreibt und auch keine Lehre enthält, die eine solche
Oxidation nahelegt.
Die Druckschrift CHEMIE-ING.-TECHN. 39 (1967), S. 515-520 wird
in erster Linie erwähnt um zu zeigen, daß die Katalysatoren,
die üblicherweise beim CLAUS-Verfahren für die katalytische
Oxidation von H2S zu Schwefel mit SO2 verwendet werden, spezi
fische Oberflächen und poröse Volumina aufweisen, die mit
denen der erfindungsgemäßen Katalysatoren vergleichbar sind.
Der Inhalt dieser Druckschrift enthält jedoch keinerlei Lehre,
aus der das ausgezeichnete Verhalten eines Katalysators auf
der Basis von Titanoxid und eines Erdalkalisulfats für die
Katalyse der Direktoxidation von H2S zu Schwefel mit Sauerstoff
als einzigem Oxidationsmittel (erhöhte H2S-Konversion und sehr
gute S-Selektivität) hervorgehen könnte.
Die US-PS 2760848 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von
Schwefel ausgehend von einem H2S und Kohlenwasserstoffe enthal
tenden Gas, bei dem man das zu behandelnde Gas mit einem
Katalysator kontaktiert, der aus einem Gemisch aus NaOH oder
KOH und Magnesium-, Calcium- oder Bariumoxid besteht, bei
einer Temperatur von 205 bis 649°C in Anwesenheit eines Oxida
tionsmittels, und zwar Sauerstoff oder SO2, bei einem Molar
verhältnis von Oxidationsmittel zu H2S zwischen 0,05 und 0,75.
Der hier definierte Katalysator hat überhaupt nichts zu tun
mit dem erfindungsgemäßen. Daher liefert diese Druckschrift
keinerlei Lehre, welche die Verwendung eines Katalysators auf
der Basis von Titanoxid und eines Erdalkalisulfats für die
Katalyse der Direktoxidation von H2S zu Schwefel mit Sauerstoff
nahelegt.
Die DE 31 16 240 beschreibt die Oxidation von H2S zu SO2 am
Kontakt eines Katalysators, der aus Titanoxid bestehen kann
und mit einer Metallverbindung, wie einer Fe-Verbindung,
imprägniert ist. Sie wurde am 09.06.82 veröffentlicht, d. h.
nach dem Prioritätsdatum der DE 32 49 259, und ist somit für den
vorliegenden Fall nicht neuheitsschädlich. Es ist klar, daß
hier nicht die Oxidation von H2S zu Schwefel mit Sauerstoff am
Kontakt eines Katalysators auf der Basis von Titanoxid und
eines Erdalkalisulfats beschreibt und daher für das erfin
dungsgemäße Verfahren nicht neuheitsschädlich ist.
Aus der obigen Analyse geht hervor, daß der bekannte Stand der
Technik das erfindungsgemäße Verfahren zur Oxidation von H2S zu
Schwefel mit einem freien Sauerstoff als einziges Oxidations
mittel enthaltenden Gas bei Temperaturen von 100-600°C am
Kontakt eines Katalysators auf Titanoxidbasis, der zusätzlich
noch das Sulfat eines Erdalkalimetalls, ausgewählt unter
Calcium, Strontium, Barium und Magnesium, enthält, nicht
beschreibt und auch nicht ausreichend nahelegt.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Verfahren
zur katalytischen Entschwefelung eines sauren Gases, das H2S
und gegebenenfalls eine Gesamtmenge von höchstens 3 Vol.-% CS2
und/oder COS enthält, so daß der Gehalt an potentiellem H2S des
Gases über 5 Vol.-% liegt, unter Rückgewinnung dieser Schwe
felverbindungen in Form von Schwefel, wobei man das saure Gas
mit einer bestimmten Menge eines freien Sauerstoff enthal
tenden Gasgemisches, welches kein SO2 enthält, unter Verwendung
eines Katalysators auf der Basis von Titanoxid und einem
Sulfat eines Erdalkalimetalls, ausgewählt aus der Gruppe
Calcium, Strontium, Barium und Magnesium, bei 100°C bis 600°C
in Berührung bringt, wobei man das saure Gas durch eine Mehr
zahl in Serie geschalteter katalytischer Zonen schickt, mit
einer katalytischen Anfangszone und einer katalytischen Endzo
ne, gegebenenfalls durch eine oder mehrere katalytischen
Zwischenzonen voneinander getrennt, wobei man die Zahl der
katalytischen Zwischenzonen so wählt, daß das saure Gas beim
Eintritt in die katalytische Endzone höchstens 5 Vol.-% an
potentiellem H2S enthält, wobei jede der katalytischen Zonen
einen Katalysator enthält, der seinerseits Titanoxid und ein
Erdalkalimetallsulfat enthält, wobei man in jeder der genann
ten Zonen in gleicher Weise, vorzugsweise im Gemisch mit dem
sauren Gas, ein freien Sauerstoff enthaltendes Gas in einer
solchen Menge einspritzt, daß der Anteil an in die katalyti
sche Anfangszone und sämtliche katalytischen Zwischenzonen
eintretendem Sauerstoff das 0,7- bis 1,2fache, vorzugsweise
das 0,8- bis 1fache, der Menge beträgt, die zur Umwandlung
einer Menge an potentiellem H2S von 3 bis 5 Vol.-% des sauren
Gases in Schwefel theoretisch erforderlich ist, und man das
Molverhältnis von Sauerstoff : potentiellem H2S beim Ein
tritt in die katalytische Endzone auf einen Wert zur Erzielung
eines H2S und SO2 enthaltenden Abgases mit einem Molverhältnis
von ca. 2 : 1 einstellt, wobei man die Temperatur der in die
einzelnen katalytischen Zonen eintretenden Gase auf Werte von
180°C bis 350°C, vorzugsweise 200°C bis 250°C, einstellt und
die Reaktionsgase mit dem Katalysator in jeder Zone 1 bis 6
Sekunden lang in Berührung hält, wobei man den aus jeder
katalytischen Anfangs- und Zwischenzone austretenden Gasstrom
zwecks Abtrennung des enthaltenen Schwefels kondensiert und
das vom Schwefel befreite Abgas zum Eingang der nächsten Zone
leitet und wobei man das Abgas aus der katalytischen Endzone,
nach Abtrennung des enthaltenen Schwefels durch Kondensation,
durch Umsetzung von H2S mit SO2 am Kontakt eines klassischen
Claus-Katalysators auf Tonerdebasis unter Bildung von Schwefel
bei Temperaturen von 80°C bis 160°C einer regenerativen Reini
gung unterzieht, wobei der Claus-Katalysator, falls er mit
Schwefel beladen ist, durch Spülen mit Hilfe eines keinen
freien Sauerstoff enthaltenden Gases bei einer Temperatur von
200°C bis 400°C regeneriert wird, und wobei mindestens das
letzte Achtel des in der katalytischen Endzone verwendeten
Katalysators aus einem Hilfskatalysator besteht, der aus einem
Träger gebildet ist, dessen Hauptgewichtsanteil auf Tonerde
entfällt, auf den mindestens eine Verbindung eines Metalls,
ausgewählt aus der Gruppe Fe, Co, Ni, Cu und Zn, abgeschieden
wird, wobei der Träger eine spezifische Oberfläche von 30 bis
300 m2/g aufweist und der Hilfskatalysator eine Menge an
Metallverbindung enthält, die einer Gesamtmetallmenge von 0,5
bis 10%, bezogen auf das Gewicht des geglühten Katalysators,
entspricht, wobei der gegebenenfalls zusätzliche Katalysator
anteil in der katalytischen Endzone aus dem Katalysator auf
der Basis von Titanoxid und Erdalkalimetallsulfat besteht.
Unter den Katalysatoren, die Titanoxid und ein Erdalkalime
tallsulfat enthalten, wie sie nach dem erfindungsgemäßen Ver
fahren verwendet werden können, wird ein Katalysator bevor
zugt, der Titanoxid und Calciumsulfat enthält, da ein der
artiger Katalysator außerordentliche mechanische Festigkeit
aufweist.
Die eben definierten Titanoxid und ein Erdalkalimetallsulfat
enthaltenden Katalysatoren können außerdem noch bis zu 30
Gew.-% einer Komponente, ausgewählt aus der Gruppe Kieselerde,
Tonerde, Silikate, Titansulfat und keramische Fasern enthal
ten.
Bei den erfindungsgemäß verwendeten Katalysatoren, ob sie nun
in erster Linie aus Titanoxid und einem Erdalkalimetallsulfat
gebildet werden oder überdies noch eine zusätzliche Komponente
vom oben erwähnten Typ enthalten, beträgt der Gewichtsanteil
des Titanoxids, bezogen auf das Gesamtgewicht des geglühten
Katalysators und ausgedrückt in Form von TiO2, vorteilhafter
weise ca. 60% bis ca. 99%, vorzugsweise 80% bis 99%,
wohingegen der Gewichtsanteil des Erdalkalimetallsulfats,
ebenfalls bezogen auf das Gesamtgewicht des geglühten Kataly
sators, vorteilhafterweise ca. 40% bis ca. 1% beträgt, und
vorzugsweise zwischen 20% und 1% liegt.
Diese Katalysatoren können nach jedem beliebigen Verfahren
hergestellt werden, das geeignet ist, entweder ein Produkt
herzustellen, bei dem die Komponenten Titanoxid, Erdalkalime
tallsulfat und ggf. auch die Zusatzkomponente sorgfältig
miteinander vermischt werden, oder ein Produkt, gebildet aus
Titanoxid und ggf. der Zusatzkomponente, die mit Erdalkalime
tallsulfat durchtränkt ist.
Die Herstellung des Katalysators kann z. B. dadurch erfol
gen, daß man einen Formkörper auf der Basis von Titanoxid
und gegebenenfalls einer Zusatzkomponente nacheinander
mit einer das Sulfatanion einbringenden Verbindung, ins
besondere Schwefelsäure oder Ammonium- oder Hydroxylamin
sulfat und danach mit einer das Erdalkalikation einbrin
genden Verbindung, insbesondere einem Erdalkalimetallace
tat, -nitrat oder -chlorid so tränkt, daß sich das Erdal
kalimetallsulfat in den Poren des Formkörpers auf Titan
oxidbasis bildet, und daß man danach das getränkte Pro
dukt trocknet und bei 300°C bis 900°C, vorzugsweise 350°C
bis 800°C glüht. Der Formkörper auf Titanoxidbasis, der
gegebenenfalls auch noch eine Zusatzkomponente enthält,
kann insbesondere gemäß FR-PA 80 09 126 (veröffentlicht
unter der Nr. 2 481 145) vom 23. April 1980 mit Hilfe von
amorphem und/oder schwach kristallisiertem Titanoxid,
wie ebendort angegeben, oder auch indem man jeglichen in
Titanoxid überführbaren Stoff, wie z. B. Ortho- und Meta
titansäure und Titanoxyhydroxide, zum Glühen verwendet,
hergestellt werden. Die Durchtränkung des Formkörpers er
folgt so, daß das Gewichtsverhältnis SO4 : TiO2 ca 0,01 bis
ca. 0,15, vorzugsweise 0,05 bis 0,10 und das Gewichts
verhältnis zwischen Erdalkalimetall und TiO2 ca. 0,004 bis
0,20, vorzugsweise 0,02 bis 0,15 beträgt.
Der erfindungsgemäß verwendete Katalysator kann auch noch dadurch
bereitet werden, daß man von einem Gemisch ausgeht, das
Titanoxid, gegebenenfalls eine Zusatzkomponente, und Erd
alkalimetallsulfat oder ein Gemisch aus einer das Sulfat
anion einbringenden Verbindung und einer das Erdalkali
kation einbringenden Verbindungen enthält und das Aus
gangsgemisch dann einer Behandlung unterzieht, welche die
Stufen des Knetens, der Formgebung, Trocknung und des
Glühens analog dem in der FR-PA 80 09 126 angegebenen
Verfahren umfaßt. In dem Ausgangsgemisch entsprechen der
Typ des Titanoxids und der jeweils das Sulfatanion bzw.
das Erdalkalimetallkation einbringenden Verbindungen so
wie die Gewichtsverhältnisse SO4 : TiO2 einerseits und Erd
alkalimetall : TiO2 andererseits dem, was oben im Zusammen
hang mit der Bereitung des Katalysators durch Tränken
eines Formkörpers auf TiO2-Basis gesagt wurde. Gemäß einer
Ausführungsform des Verfahrens verwendet man Titanoxid, das
man durch Schwefelsäureaufschluß von Ilmenit nach Hydroly
se, Filtration und Trocknung erhält, und das Sulfatanionen
z. B. in Form von Schwefelsäure, Titanylsulfat, Titansul
fat und/oder basische Titansalze enthält, und das Ausgangs
gemisch somit ausschließlich dieses Titanoxid, gegebenen
falls eine Zusatzkomponente, und die das Erdalkalikation
einbringende Verbindung enthält, wobei die Gewichtsver
hältnisse SO4 : TiO2 und Erdalkalimetall : TiO2 die oben de
finierten Werte aufweisen.
Dieses aus dem Schwefelsäureabbau von Ilmenit stammende
Titanoxid kann gleichermaßen auch zur Bereitung des Kata
lysators durch Tränkung eines Formkörpers auf Titanoxid
basis, wie oben beschrieben, verwendet werden.
In diesem Falle wird der dieses spezielle Titanoxid ent
haltende Formkörper ausschließlich mit der das Erdalkali
metallkation einbringenden Verbindung getränkt. Dabei
arbeitet man so, daß die Gewichtsverhältnisse SO4 : TiO2
einerseits und Erdalkalimetall : TiO2 andererseits die oben
angegebenen Werte aufweisen.
Eine weitere Methode zur Bereitung des erfindungsgemäß
verwendeten Katalysators besteht darin, daß man einen Form
körper auf Basis von Titanoxid und gegebenenfalls der Zu
satzkomponente, und der auch das Erdalkalikation enthält,
sulfatiert. Die Sulfatierung kann bei einer Temperatur von
250°C bis 550°C mit Hilfe eines Gases, das vorzugsweise
ein Gemisch aus SO2 und Luft enthält, wobei die Gewichts
verhältnisse SO4 : TiO2 und Erdalkalimetall : TiO2 die oben
definierten Werte aufweisen, erfolgen. Das sulfatierte
Produkt wird dann gegebenenfalls getrocknet und schließ
lich bei einer Temperatur von 300°C bis 900°C und vor
zugsweise von 350°C bis 800°C geglüht.
Die erfindungsgemäß verwendeten Katalysatoren haben spe
zifische Oberflächen, ermittelt nach der Stickstoffad
sorptionsmethode (BET-Methode), von 5 bis 300 m2/g, vor
zugsweise 10 bis 240 m2/g und ein Gesamtporenvolumen, er
mittelt durch Quecksilberporosimetrie, von 0,05 bis 0,6
cm3/g, vorzugsweise 0,1 bis 0,4 cm3/g. Ihr Abrieb liegt
unter 2%.
Der Abrieb ist jene Staubmenge in g, die von 100 g Kata
lysatorgranulat auf einem Sieb Nr. 24 mit einem Durchmes
ser von 20 cm der Serie AFNOR X 11-501 bei Rütteln wäh
rend 10 Minuten mit Hilfe eines Rüttlers der Marke FEN-
WICK REX erzeugt wird. Der Abrieb wird in % ausgedrückt.
Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren zu behandelnde
saure Gas, d. h. das Gas, das H2S und gegebenenfalls auch
eine Gesamtkonzentration an CS2 und/oder COS von höch
stens 3 Vol.-% enthält, kann eine innerhalb eines weiten
Bereichs schwankende H2S-Konzentration aufweisen. Die Er
findung ist vorteilhaft anwendbar auf die Behandlung
eines sauren Gases, das H2S in einer Konzentration von
maximal 15 Vol.-% und gegebenenfalls eine Gesamtkonzen
tration an CS2 und/oder COS von höchstens 3 Vol.-% ent
hält, vorzugsweise maximal 1 Vol.-%, wobei es insbeson
dere 0,01 bis 12 Vol.-% H2S und gegebenenfalls eine Ge
samtkonzentration an CS2 und/oder COS von maximal 1 Vol.-%
enthält.
Das saure Gas, das man der erfindungsgemäßen Behandlung
unterwirft, kann verschiedenen Ursprungs sein. Insbeson
dere kann es Erdgas sein, aus der Vergasung von Kohle
oder von Schwerölen stammendes Gas oder auch Gas, das man
durch Hydrierung von Schwefelverbindungen aus dem Abgas
von Schwefelfabriken gewinnt.
Das zur Oxidation des im sauren Gas enthaltenen H2S und
für die Umwandlung der gegebenenfalls darin enthaltenen
Verbindungen CS2 und COS verwendete, freien Sauerstoff
enthaltende Gas ist im allgemeinen Luft, obwohl auch rei
ner Sauerstoff, mit Sauerstoff angereicherte Luft oder
auch Gemische aus Sauerstoff und einem anderen inerten
Gas als Stickstoff in verschiedenen Mischungsverhältnis
sen verwendet werden können.
Das saure Gas und das freien Sauerstoff enthaltende Gas
können getrennt voneinander der Berührung mit dem Kata
lysator zugeführt werden. Um jedoch ein möglichst homo
genes gasförmiges Reaktionsmedium zu erhalten, ist es
vorzuziehen, das saure Gas zunächst mit dem freien Sauer
stoff enthaltenden Gas zu mischen und das so erhaltene
Gemisch anschließend der Berührung mit dem Katalysator
zuzuführen.
Die Berührungsdauer zwischen dem gasförmigen Reaktions
medium und dem Katalysator in den einzelnen Entschwefe
lungszonen beträgt
1 bis 6 Sekunden, wobei diese Werte für normalen Druck
und normale Temperatur gelten.
Wie bereits oben ausgeführt, kann die erfindungsgemäße
katalytische Entschwefelung bei Temperaturen von 100°C
bis 600°C, vorzugsweise von 180°C bis 500°C durchgeführt
werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur katalytischen
Entschwefelung eines sauren Gases mit einem Ge
halt an potentiellem H2S von über ca. 5 Vol.-%, bei der
das Abgas aus der katalytischen Endzone H2S und SO2 in
einem Molarverhältnis H2S : SO2 von ca. 2 : 1 enthält und
einer zusätzlichen Reinigung nach einem Regenerativver
fahren unterworfen wird, wobei zur Bildung von Schwefel
H2S mit SO2 bei Temperaturen von 80°C bis 160°C an einem
Kontakt aus einem klassischen Claus-Katalysator auf Ton
erde-Basis umgesetzt wird, wird zur Vermeidung einer
eventuellen Sauerstoffzufuhr zum Kontakt des Claus-Kata
lysators, was zu seiner Sulfatierung führen könnte, vorgeschlagen,
daß mindestens das letzte Achtel, zweckmäßiger
weise die Hälfte und vorzugsweise der gesamte in der ka
talytischen Oxidations-Endzone verwendete Katalysator aus
einem Katalysator besteht, der aus einem Träger gebildet
ist, dessen Hauptgewichtsanteil auf Tonerde entfällt,
vorzugsweise ausschließlich aus Tonerde besteht, auf den
mindestens eine Verbindung eines Metalls, ausgewählt aus
der Gruppe Fe, Co, Ni, Cu und Zn, insbesondere Eisensul
fat, abgeschieden wird, wobei der Träger zweckmäßigerwei
se eine spezifische Oberfläche von 30 bis 300 m2/g, vor
zugsweise 50 bis 120 m2/g aufweist, während der Katalysator
eine Menge an Metallverbindung enthält, die einer Gesamt
metallmenge von 0,5 bis 10%, vorzugsweise 2 bis 6%,
bezogen auf das Gewicht des geglühten Katalysators, ent
spricht.
Die Erfindung wird durch das nachfolgende Beispiel, das
keinen einschränkenden Charakter hat, illustriert.
Katalytisch entschwefelt wird ein saures Gas folgender
Zusammensetzung in Vol.-%:
H2S | 9 |
H2O | 7 |
CO2 | 84 |
Man arbeitet mit einer Anlage aus drei in Serie geschal
teten katalytischen Oxidationsreaktoren, d. h. mit einem
Anfangsreaktor, einem Zwischenreaktor und einem Endreak
tor, wobei sich an die in Serie geschalteten Reaktoren
ein System zur zusätzlichen Reinigung aus zwei parallel
geschalteten Katalysewandlern anschließt.
Die Katalysereaktoren
umfassen jeweils einen durch ein Katalysator
bett getrennten Ein- und Ausgang, eine mit dem Reaktor
eingang verbundene Gaszuführungsleitung, versehen mit
Öffnungen zum Einspritzen des freien Sauerstoff enthal
tenden Gases und einer zwischen diesen Öffnungen und
dem Reaktoreingang angeordneten Heizvorrichtung, sowie
ein Gasabzugsrohr, das eine Verlängerung des Reaktor
ausgangs bildet, und auf dem ein dampfgekühlter Schwe
felkondensator angebracht ist. Der mit jedem Anfangs-
und Zwischenreaktor verbundene Ausgang der Gase aus dem
Schwefelkondensator ist mit dem Gaszuleitungsrohr ver
bunden, mit dem der jeweils nachfolgende Reaktor ober
halb den auf der betreffenden Leitung vorgesehenen Ein
spritzöffnungen ausgestattet ist. Katalyseanfangs- und -zwi
schenreaktor enthalten jeweils 1,1 m3 eines Katalysators
bestehend aus einem aus Titanoxid und Calciumsulfat gebildeten
Produkt mit den nachfolgenden Parametern:
TiO2 | 89,8 Gew.-% |
CaSO4 | 10,2 Gew.-% |
Spezifische Oberfläche | 146 m2/g |
Gesamtporenvolumen | 0,35 cm3/g |
Abrieb | 0,4% |
Dieser Katalysator wird wie nachfolgend beschrieben be
reitet:
Eine Suspension aus Titanoxid, erhalten nach Hydrolyse
und Filtration nach dem klassischen Verfahren des Schwe
felsäureaufschlusses von Ilmenit, Sulfatanionen in einer
solchen Menge, daß das Gewichtsverhältnis SO4 : TiO2 0,08
beträgt, wird mit Calciumnitrat so versetzt, daß die
gesamte Sulfatmenge umgesetzt wird, wobei das Gewichts
verhältnis von Ca zu TiO2 0,033 beträgt. Danach wird die
erhaltene Suspension bei 150°C während einer Stunde ge
trocknet.
Das so erhaltene Pulver wird dann während 2 Stunden mit
Wasser bei einem Gewichtsverhältnis von 64 Teilen Pulver
zu 36 Teilen Wasser geknetet. Das erhaltene Gemisch wird
danach durch eine Spritzdüse mit einem Durchmesser von
4 mm extrudiert. Die auf diese Weise erhaltenen Extrudate
werden bei 110°C während 4 Stunden getrocknet und dann
bei 400°C während 2 Stunden geglüht.
Der Endreaktor enthält 1,1 m3 eines aus Tonderdekügelchen mit
einem Durchmesser von 4 bis 6 mm und einer spezifischen Ober
fläche von 100 m2/g bestehenden Katalysators, wobei die Ober
fläche dieser Kügelchen mit Eisensulfat mit einem Eisengehalt
von 4 Gew.-% getränkt ist.
Jeder der beiden Katalysewandler des Systems zur zusätz
lichen Reinigung enthält ein Katalysatorbett aus 2,5 m3
Tonerdekügelchen mit einem Durchmesser von 4 bis 6 mm und
einer spezifischen Oberfläche von 100 m2/g und weist einer
seits einen Eingang sowie einen Ausgang für das zu behan
delnde Gas und andererseits einen Ein- sowie Ausgang für
das Regenerationsgas auf, wobei die Eingänge der Wandler
von den entsprechenden Ausgängen durch das Katalysator
bett getrennt sind. Die an den Wandlern vorgesehenen Ein
gänge für das zu behandelnde Gas sind über Schieber mit
einer Leitung für die Zufuhr des zu behandelnden Gases
verbunden, die ihrerseits mit dem Ausgang des Schwefel
kondensators verbunden ist, der seinerseits wieder mit
dem Katalyseendreaktor verbunden ist und die Eingangs
leitung des Systems der Zusatzreinigung bildet, während
die Ausgänge für das zu behandelnde Gas an den Wandlern
über Schieber mit einer Leitung zur Ableitung des zu be
handelnden Gases verbunden sind, die die Ausgangsleitung
des Zusatzreinigungssystems darstellt. Die Ausgänge für
das Regenerationsgas an den Wandlern sind über Schieber
mit dem Eingang eines Regenerationsgaskreislaufes ver
bunden, der, von den genannten Ausgängen an in Serie ge
schaltet, einen dampfgekühlten Schwefelkondensator, ein
Gebläse und eine Heizvorrichtung umfaßt, deren Ausgang
über Schieber mit den Eingängen für das Regenerationsgas
an den Wandlern verbunden ist. Die an den Ein- und Aus
gängen der Wandler montierten Schieber werden wechsel
weise so geöffnet und geschlossen, daß jeweils der eine
Wandler von dem aus dem mit dem Katalysereaktor verbun
denen Schwefelkondensator kommenden Gas durchströmt
wird, während der andere vom warmen, aus der Heizvor
richtung kommenden und zum Schwefelkondensator des Re
genarationskreislaufs sich bewegenden Regenerationsgas
durchströmt wird.
Die katalytische Entschwefelung des oben definierten sau
ren Gases wird wie folgt durchgeführt:
In das über das Gaszuleitungsrohr des Katalyseanfangsre
aktors bei einem Durchfluß von 1000 Nm3/Stunde und einer
Temperatur von 40°C zugeführte saure Gas wird bei einem
Durchfluß von 75 Nm3/Stunde bei Raumtemperatur durch die
Einspritzöffnungen auf der Gaszuleitung zusätzlich Luft
eingespritzt. Diese Luftmenge entspricht der zur Oxida
tion einer H2S-Menge des sauren Gases von 3 Vol.-% zu
Schwefel theoretisch erforderlichen Menge. Das Gemisch
aus saurem Gas und Luft mit einem Molarverhältnis von
O2 : H2S von 0,17 wird mittels Durchleiten durch die mit
dem Katalyseanfangsreaktor verbundene Heizvorrichtung auf
eine Temperatur von 200°C gebracht und danach bei dieser
Temperatur in den Reaktor eingespritzt. Die Berührungs
dauer des Gemisches mit dem im Katalyseanfangsreaktor ent
haltenen Katalysator beträgt 4 Sekunden, was einer Volu
mengeschwindigkeit von 900 h-1 entspricht. Der aus dem
Katalyseanfangsreaktor über das Gasableitungsrohr aus
tretende Gasstrom enthält keinen freien Sauerstoff mehr
und besitzt eine Temperatur von 333°C. Zur Abtrennung
des Schwefels, der im austretenden Gasstrom enthalten ist,
wird dieser in dem mit dem Katalyseanfangsreaktor verbun
denen Kondensator auf 175°C abgekühlt. In die aus dem
Kondensator austretenden Gase, die eine Temperatur von
175°C und einen H2S-Gehalt von 5,6 Vol.-% aufweisen,
wird mit 75 Nm3/Stunde über die auf dem Gaszuleitungs
rohr vorgesehenen Einspritzöffnungen des Katalysezwi
schenreaktors bei Raumtemperatur Luft zugeführt. Diese
zusätzliche Luftmenge entspricht außerdem der zur Oxida
tion einer 3 Vol.-% des Gases entsprechenden Menge an
H2S zu Schwefel theoretisch erforderlichen Menge. Das
auf diese Weise erhaltene Gasgemisch mit einem Molar
verhältnis O2 : H2S von 0,27 wird mittels Durchleiten
durch die mit dem Katalysezwischenreaktor verbundene
Heizvorrichtung auf 200°C erwärmt und dann bei dieser
Temperatur in den Zwischenreaktor eingespritzt. Die Be
rührungsdauer dieses Gemisches mit dem im Katalysezwi
schenreaktor enthaltenen Katalysator beträgt 4 Sekunden,
was einer Volumengeschwindigkeit von 900 h-1 entspricht.
Der aus dem Katalysezwischenreaktor über das Gasablei
tungsrohr dieses Katalysators austretende Gasstrom ent
hält keinen freien Sauerstoff mehr und besitzt eine Tem
peratur von 335°C und einen H2S-Gehalt von 2,40 Vol.-%.
Dieser Gasstrom wird in dem mit dem Katalysezwischenre
aktor verbundenen Kondensator auf 175°C abgekühlt, um
auf diese Weise den im Gasstrom enthaltenen Schwefel abzu
trennen. Den aus dem Kondensator austretenden Gasen wird
über die Einspritzöffnungen der Gaszufuhrleitung des Ka
talyseendreaktors bei Raumtemperatur eine solche Luft
menge zugesetzt, daß das Molarverhältnis O2 : H2S in dem
so erhaltenen Gasgemisch schließlich einen Wert von 0,5
aufweist. Dieses Gasgemisch wird dann mittels Durchleiten
durch die mit dem Katalyseendreaktor verbundene Heiz
vorrichtung auf eine Temperatur von 200°C gebracht und
dann bei dieser Temperatur in den Reaktor eingespritzt.
Die Berührungsdauer des Gemisches mit dem im Katalyse
endreaktor enthaltenen Katalysator auf Tonerdebasis be
trägt 4 Sekunden, was einer Volumengeschwindigkeit von
900 h-1 entspricht. Der aus dem Katalyseendreaktor aus
tretende Gasstrom enthält keinen freien Sauerstoff mehr
und besitzt eine Temperatur von 300°C. Dieser Gasstrom
wird in dem mit dem Katalyseendreaktor verbundenen Kon
densator auf 135°C abgekühlt, um auf diese Weise den
im Gasstrom enthaltenen Schwefel abzutrennen.
Der aus dem Kondensator austretende Gasstrom, der H2S
und SO2 als einzige Schwefelverbindungen in einem Molver
hältnis von ca. 2 : 1 (0,77 Vol.-% H2S und 0,38 Vol.-% SO2)
enthält, wird bei einer Temperatur von 135°C in denjeni
gen der beiden Wandler des Zusatzreinigungssystems ein
gespritzt, der gerade die Reinigungsphase durchführt,
während der andere sich in der Regenerationsphase befin
det. Die Berührungsdauer dieses Gasstroms mit der im Wand
ler der Reinigungsphase enthaltenen Tonerde beträgt 8 Se
kunden (Volumengeschwindigkeit 400 h-1), wobei im Verlau
fe der Berührung das H2S mit dem SO2 unter Bildung von
Schwefel reagiert, das sich dann auf der Tonerde absetzt.
Währenddessen wird der in der Regenerationsphase befind
liche Wandler mit Stickstoff, der aus der Heizvorrichtung
des Regenerationsgaskreislaufes mit einer Temperatur von
300°C austritt, gespült, um den auf dem Katalysator nie
dergeschlagenen Schwefel zu entfernen und somit zu rege
nerieren, wobei der mit dampfförmigem Schwefel beladene,
aus dem Wandler austretende Stickstoffstrom durch Passage
des Schwefelkondensators des Regenerationskreislaufes auf
175°C abgekühlt wird, um den Schwefel abzukondensieren,
während der vom Schwefel befreite Stickstoffstrom über
das Gebläse durch die Heizvorrichtung zur Anhebung seiner
Temperatur von 300°C zum Eingang des Wandlers in der Re
generationsphase zurückgeführt wird.
Der aus dem Reaktor in der Reinigungsphase austretende
gereinigte und über die Ausgangsleitung des Systems der
Zusatzreinigung abgeführte Gasstrom weist eine Tempera
tur von 140°C auf und hat einen Gesamtgehalt an H2S und
SO2 von nur noch 0,092 Vol.-%.
Die Gesamtkonversion an H2S beträgt 99%, wobei das um
gesetzte H2S zur Gänze in Form von Schwefel zurückgewon
nen wird.
Claims (10)
1. Verfahren zur katalytischen Entschwefelung eines sauren
Gases, das H2S und gegebenenfalls eine Gesamtmenge von höch
stens 3 Vol.-% CS2 und/oder COS enthält, so daß der Gehalt an
potentiellem H2S des Gases über 5 Vol.-% liegt, unter Rückge
winnung dieser Schwefelverbindungen in Form von Schwefel,
wobei man das saure Gas mit einer bestimmten Menge eines
freien Sauerstoff enthaltenden Gasgemisches, welches kein SO2
enthält, unter Verwendung eines Katalysators auf der Basis von
Titanoxid und einem Sulfat eines Erdalkalimetalls, ausgewählt
aus der Gruppe Calcium, Strontium, Barium und Magnesium, bei
100°C bis 600°C in Berührung bringt, wobei man das saure Gas
durch eine Mehrzahl in Serie geschalteter katalytischer Zonen
schickt, mit einer katalytischen Anfangszone und einer kataly
tischen Endzone, gegebenenfalls durch eine oder mehrere kata
lytischen Zwischenzonen voneinander getrennt, wobei man die
Zahl der katalytischen Zwischenzonen so wählt, daß das saure
Gas beim Eintritt in die katalytische Endzone höchstens 5
Vol.-% an potentiellem H2S enthält, wobei jede der katalyti
schen Zonen einen Katalysator enthält, der seinerseits Titan
oxid und ein Erdalkalimetallsulfat enthält, wobei man in jeder
der genannten Zonen in gleicher Weise, vorzugsweise im Gemisch
mit dem sauren Gas, ein freien Sauerstoff enthaltendes Gas in
einer solchen Menge einspritzt, daß der Anteil an in die
katalytische Anfangszone und sämtliche katalytischen Zwischen
zonen eintretendem Sauerstoff das 0,7- bis 1,2fache, vorzugs
weise das 0,8- bis 1fache, der Menge beträgt, die zur Umwand
lung einer Menge an potentiellem H2S von 3 bis 5 Vol.-% des
sauren Gases in Schwefel theoretisch erforderlich ist, und
man das Molverhältnis von Sauerstoff : potentiellem H2S beim
Eintritt in die katalytische Endzone auf einen Wert zur Erzie
lung eines H2S und SO2 enthaltenden Abgases mit einem Molver
hältnis von ca. 2 : 1 einstellt, wobei man die Temperatur der in
die einzelnen katalytischen Zonen eintretenden Gase auf Werte
von 180°C bis 350°C, vorzugsweise 200°C bis 250°C, einstellt
und die Reaktionsgase mit dem Katalysator in jeder Zone 1 bis
6 Sekunden lang in Berührung hält, wobei man den aus jeder
katalytischen Anfangs- und Zwischenzone austretenden Gasstrom
zwecks Abtrennung des enthaltenen Schwefels kondensiert und
das vom Schwefel befreite Abgas zum Eingang der nächsten Zone
leitet und wobei man das Abgas aus der katalytischen Endzone,
nach Abtrennung des enthaltenen Schwefels durch Kondensation,
durch Umsetzung von H2S mit SO2 am Kontakt eines klassischen
Claus-Katalysators auf Tonerdebasis unter Bildung von Schwefel
bei Temperaturen von 80°C bis 160°C einer regenerativen Reini
gung unterzieht, wobei der Claus-Katalysator, falls er mit
Schwefel beladen ist, durch Spülen mit Hilfe eines keinen
freien Sauerstoff enthaltenden Gases bei einer Temperatur von
200°C bis 400°C regeneriert wird, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens das letzte Achtel des in der katalytischen Endzone
verwendeten Katalysators aus einem Hilfskatalysator besteht,
der aus einem Träger gebildet ist, dessen Hauptgewichtsanteil
auf Tonerde entfällt, auf den mindestens eine Verbindung eines
Metalls, ausgewählt aus der Gruppe Fe, Co, Ni, Cu und Zn,
abgeschieden wird, wobei der Träger eine spezifische Ober
fläche von 30 bis 300 m2/g aufweist und der Hilfskatalysator
eine Menge an Metallverbindung enthält, die einer Gesamtme
tallmenge von 0,5 bis 10%, bezogen auf das Gewicht des geglüh
ten Katalysators, entspricht, wobei der gegebenenfalls zusätz
liche Katalysatoranteil in der katalytischen Endzone aus dem
Katalysator auf der Basis von Titanoxid und Erdalkalimetall
sulfat besteht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
gesamte in der katalytischen Endzone verwendete Katalysator
aus dem Hilfskatalysator besteht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Träger des Hilfskatalysators ausschließlich aus Toner
de besteht.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die auf den Träger des Hilfskatalysators abge
schiedene Metallverbindung aus Eisensulfat besteht.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Träger des Hilfskatalysators eine spezifi
sche Oberfläche von 50 bis 120 m2/g aufweist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Hilfskatalysator eine Menge an Metallver
bindung enthält, die einer Gesamtmetallmenge von 2 bis 6%,
bezogen auf das Gewicht des geglühten Katalysators, ent
spricht.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß man einen Katalysator auf der Basis von Titan
oxid und Calciumsulfat verwendet.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß man einen Katalysator auf der Basis von Titan
oxid und Erdalkalimetallsulfat verwendet, der neben Titanoxid
und Erdalkalimetallsulfat noch bis zu 30 Gew.-% einer Kom
ponente, ausgewählt aus der Gruppe Kieselerde, Tonerde, Tone,
Silikate, Titansulfat und keramische Fasern, enthält.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß man einen Katalysator auf der Basis von Titan
oxid und Erdalkalimetallsulfat verwendet, bei dem sich der Ge
wichtsanteil des Titanoxids zwischen 60% und 99% bewegt,
vorzugsweise zwischen 80% und 99%, bezogen auf das Gewicht des
geglühten Katalysators.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß man einen Katalysator auf der Basis von
Titanoxid und Erdalkalimetallsulfat verwendet, bei dem sich
der Gewichtsanteil an Erdalkalimetallsulfat zwischen 40% und
1% bewegt, vorzugsweise zwischen 20% und 1%, bezogen auf das
Gewicht des geglühten Katalysators.
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