DE3248984C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen magnetischen Aufzeichnungsträger, der einen
nichtmagnetischen Kunststoff-Schichtträger, einen darauf ausgebildeten ersten
magnetischen Überzug mit einer Koerzitivkraft von mindestens 27,8 kA/m sowie
einem auf dem ersten Überzug ausgebildeten zweiten magnetischen Überzug
aufweist, der eine höhere Koerzitivkraft als der erste Überzug hat.
In den letzten Jahren war auf dem Gebiet der Tonaufzeichnung ein steigendes
Bedürfnis nach Kassettenbändern mit verbesserter Hochfrequenzkennlinie zu
beobachten. Auch Niedergeschwindigkeitsbänder, beispielsweise für Decks mit
halber Bandgeschwindigkeit und Mikrokassetten, sind in dieser Hinsicht weiter
verbesserungsbedürftig. Generell sind Magnetpulver mit hoher Koerzitivkraft we
sentlich für Bänder mit besserer Hochfrequenzkennlinie, doch würde dies zu La
sten der Niederfrequenzkennlinie der betreffenden Bänder gehen. Um diesen
Bedürfnissen gerecht zu werden, wurden zweifach beschichtete magnetische Auf
zeichnungsträger entwickelt, die zwei übereinanderliegende Überzüge aufweisen,
die getrennt für die Hoch- und die Niederfrequenzkennlinie verantwortlich sind.
So ist es bei einem magnetischen Aufzeichnungsträger der eingangs genannten
Art bekannt (JP, A, 54-21 304), den ersten magnetischen Überzug mit einer Koer
zitivkraft von 27,8 bis 39,8 kA/m und einer Dicke von 2,5 von 10 µm auszubilden,
während der zweite magnetische Überzug eine Koerzitivkraft von 43,8 bis 55,7
kA/m und eine Dicke von 2,0 bis 3,0 µm hat. Dabei sind für beide magnetische
Überzüge thermoplastische oder duroplastische Bindemittel vorgesehen.
Im Falle von duroplastische Bindemittel enthaltenden magnetischen Überzugs
stoffen kommt es zu chemischen Reaktionen eines Vernetzungsmittels, beispiels
weise einer polyisocyanathaltigen Verbindung, mit reaktionsfähigen funktionellen
Gruppen, beispielsweise Hydroxyl- und Aminogruppen, in den Bindemitteln un
ter Ausbildung eines dreidimensionalen Netzgefüges zwischen den Bindemitteln.
Auf diese Weise wurden zweifach beschichtete Tonkassettenbänder mit immer
günstigerem Hochfrequenzverhalten hergestellt. Es zeigte sich jedoch, daß der
Einsatz solcher duroplastischer Bindemittel zu Qualitätsproblemen, wie Aus
gangsschwankungen bei niedrigen Frequenzen, z. B. im Bereich von 1 bis 3 kHz,
und niedrigerem oder sprunghaftem Ausgangssignal bei hohen Frequenzen sowie
zu Problemen der Produktionssteuerung führt, zu denen Einschränkungen hin
sichtlich der Rationalisierung und Automatisierung der Fertigungsstraßen gehö
ren. Es kommt daher zu größeren Einschränkungen oder Hindernissen gegenüber
den in der einschlägigen Technik ständig unternommenen Bemühungen, Pro
dukte hoher Qualität mit niedrigen Kosten zu fertigen.
Im einzelnen gehören zu den beim Stand der Technik noch zu lösenden Proble
men die folgenden:
- (a) Wenn eine hochgradig reaktionsfähige Verbindung, bei spielsweise ein Isocyanat, benutzt wird, führt der magne tische Beschichtungsstoff zu einem Topfzeitproblem. Wenn die Topfzeit zu Ende geht, reagiert das Beschichtungsma terial übermäßig stark; dies erwies sich als in hohem Um fang verantwortlich für sprunghafte Ausgangssignale des Produkts bei niedrigen Frequenzen, insbesondere im Be reich von 1 bis 3 kHz, sowie für niedrige Ausgangssigna le bei hohen Frequenzen. Eine weitere Einschränkung be steht darin, daß nach dem Beschichten die Oberflächen fertigbearbeitung und andere Bearbeitungen der magneti schen Überzüge so rasch wie möglich durchgeführt werden müssen, bevor in diesen das dreidimensionale Netzgefüge wächst.
- (b) Der als Schichtträger für magnetische Aufzeichnungs träger in großem Umfang benutzte Polyesterfilm muß gegen eine Verschlechterung seiner Maßbeständigkeit auf Grund von thermischen Verformungen geschützt werden. Es müs sen auch eine Übertragung von ungleichmäßigen Teilen zwischen den magnetischen Überzügen und ein Blockieren auf Grund von Ausschwitzen von Bestandteilen der magne tischen Beschichtung aus den Überzügen vermieden werden. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, war es not wendig, obere Grenzwerte für die Temperaturen des Aus härteofens, von Heißluft sowie von Infrarot und im fer nen Infrarot arbeitenden Wärmequellen vorzusehen. Grenz werte waren auch bezüglich Anteilen mit niedrigem Mole kulargewicht, beispielsweise dem Härtemittel, zu berück sichtigen.
- (c) Weil die Antriebskraft für die Härtungsreaktion in der Form von thermischer Energie zugeführt wird, ist der Energiewirkungsgrad niedrig. Des weiteren besteht das Bindemittel des Beschichtungsstoffes, der an der ersten Beschichtungswalze aufgetragen wird, in der Haupt sache aus einem Polymer mit ausreichend hohem Molekular gewicht, um im Hinblick auf die Geschwindigkeit der Fer tigungsstraße und aus anderen Erwägungen ein unerwünsch tes Anhaften zu vermeiden. Daher ist eine relativ große Lösungsmittelmenge notwendig. Infolgedessen sind die Energie- und Lösungsmittelkosten beträchtlich.
- (d) Je höher die Aufzeichnungsdichte ist, für die ein magnetischer Aufzeichnungsträger bestimmt ist, desto wichtiger wird die Glätte der Oberfläche seiner magne tischen Beschichtung. Im Verlauf der Ausbildung eines magnetischen Beschichtungsfilms neigt die Oberfläche zu einer Aufrauhung, teils weil die Rauhigkeit der Rück seite des zu einem Wickel aufgewickelten Schichtträgers leicht der Überzugsoberfläche der nächsten Lage "auf geprägt" wird, die mit der Rückseite in innigem Kontakt steht, und teils weil das in einem großen Anteil benutz te Lösungsmittel die Beschichtungsoberfläche nach dem Trocknen uneben macht.
- (e) Während der thermischen Aushärtung wird der Ober
flächenaufrauhungseffekt des sich beim Aufwickeln
strammziehenden Wickels unvermeidlich auf den ersten
Überzug ausgeübt. Außerdem bewirkt der enge Kontakt
zwischen dem zweiten magnetischen Überzug und dem
Schichtträger während des thermischen Aushärtens wie
derum ein Strammziehen des Wickels beim Aufwickeln; die
resultierenden Spannungen in dem Schichtträger und dem
Überzug führen zu erheblichen Beanspruchungen im Ver
lauf der Ausbildung des Beschichtungsfilmes. Dies hat
Verformungen des Schichtträgers und des Beschichtungs
filmes, Blockieren und andere unerwünschte Phänomene
zur Folge.
Der innige Kontakt der Oberfläche des Schichtträgers mit der Oberfläche der magnetischen Beschichtung zu Beginn der thermischen Härtung führt zuweilen zu einem Abstrei fen des magnetischen Überzuges, während er noch weich und instabil ist. - (f) In gewissem Umfang in Verbindung mit dem unmittelbar
zuvor genannten Problem ist es zunehmend schwieriger ge
worden, eine höhere magnetische Beschichtungsdichte mit
Verbesserungen hinsichtlich anderer physikalischer Ei
genschaften des Aufzeichnungsträgers ins Gleichgewicht
zu bringen, um der Tendenz von Aufzeichnungen höherer
Dichte Rechnung zu tragen, die in den kommenden Jahren
größere Bedeutung gewinnen dürfte.
Außerdem besteht bei konventionellen zweifach beschich teten Bändern das Problem einer unbefriedigenden, ver zerrten Mittelfrequenzkennlinie, währen die Nieder- und Hochfrequenzkennlinien auf Grund der starken Abwei chung zwischen den Koerzitivkräften des ersten und zwei ten magnetischen Überzuges annehmbar sind. Infolgedessen erfolgt die Wiedergabe des originalen Schallfeldes im mittleren Frequenzbereich, in dem die Schallkomponenten von Musik normalerweise besonders stark vertreten sind, nicht mit perfekter Treue, sondern mit merklicher Ver zerrung. Ein weiterer Mangel sind starke Ausgangsschwan kungen, die auf die relative Dicke des zweiten magneti schen Überzuges zurückzuführen sind.
Es ist auch bekannt (DE-AS 21 00 037), bei magnetischen Aufzeichnungsträgern,
die einen einzigen magnetischen Überzug aufweisen, eine Mischung von Magnet
pigmenten und einem polymerisierbaren Bindemittel durch Bestrahlung zu poly
merisieren und zu vernetzen. Ferner ist die Verwendung von thermoplastischem
Bindemittel für einen magnetischen Aufzeichnungsträger bekannt (DE-PS 27 53 694).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen magnetischen Aufzeichnungs
träger mit zwei übereinanderliegenden magnetischen Überzügen von unter
schiedlicher Koerzitivkraft zu schaffen, der sich durch besonders günstige Kennli
nien und niedrige Verzerrungen im Nieder-, Mittel- und Hochfrequenzbereich
auszeichnet, der eine Ausdehnung des Koerzitivkraftbereichs der magnetischen
Überzüge in Richtung höherer Koerzitivkraft erlaubt und der eine Fertigung in
einem rationalisierten und automatisierten Herstellungsverfahren zuläßt.
Diese Aufgabe wird bei einem Aufzeichnungsträger der eingangs genannten Art
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der erste Überzug in einer Dicke von 2,1
bis 2,8 µm unter Verwendung eines durch Bestrahlung vernetzten und polymeri
sierten Bindemittels ausgebildet ist und eine Koerzitivkraft im Bereich von 27,8
bis 50,1 kA/m sowie einen Magnetpulvergehalt von mindestens 81,8 Gew.-%, be
zogen auf die Gesamtmenge von Magnetpulver und Harz, hat, und daß der unter
Verwendung eines thermoplastischen, duroplastischen oder strahlungsvernetzba
ren oder -polymerisierbaren Bindemittels in einer Dicke von mindestens 2,1 µm
ausgebildete zweite Überzug eine Koerzitivkraft im Bereich von 40,6 bis 63,7
kA/m hat.
Vorteilhafte weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Un
teransprüchen.
Bei dem magnetischen Aufzeichnungsträger nach der Erfindung werden beson
ders gute Niederfrequenz- und Mittelfrequenzkennlinien erzielt. Die Verzerrun
gen im Nieder- und Mittelfrequenzbereich bleiben niedrig. Insbesondere für den
ersten Überzug ist der Koerzitivkraftbereich nach oben erweitert. Die erhaltenen
Filme sind chemisch und physikalisch stabil. Es bestehen keine Beschränkungen
hinsichtlich der Topfzeit des Beschichtungsmaterials oder der Verfahrensstufen
einschließlich der Oberflächenfertigbearbeitung der Überzugsfilme, bis letztere
Strahlung ausgesetzt werden. Dies schließt die in der Vergangenheit häufig anzu
treffende Möglichkeit aus, daß das magnetische Beschichtungsmaterial, wenn sich
dessen Topfzeit dem Ende nähert, zu einem ersten Überzug mit verschlechterter
Oberflächengüte führt, der aufgrund seines unzureichenden Oberflächenfinishs
sprunghafte Ausgangssignale im Niederfrequenzbereich (1-3 kHz) zur Folge hat.
Weil die Strahlungshärtung augenblicklich bewirkt wird, ist es möglich, die Be
strahlungsstufe in den Prozeß im Anschluß an alle notwendigen Behandlungen zu
integrieren. Dies erleichtert in hohem Maße eine Rationalisierung und Automati
sierung des Herstellungsverfahrens, was seinerseits zu Produkten von gleichblei
bender Güte führt.
Die Bestrahlung erzeugt in dem Bindemittel Radikale, wodurch es zu einer au
genblicklichen Vernetzung und Polymerisation kommt, um den magnetischen
Überzug auszuhärten und zu trocknen. Es reicht aus, den beschichteten Schicht
träger nur für einen Augenblick einer Strahlung von höchstens etwa 20 Mrd aus
zusetzen, nur um Radikale zu bilden; infolgedessen wird der als Schichtträger in
großem Umfang verwendete Polyesterfilm nicht thermisch verformt oder auf an
dere Weise beeinträchtigt. Der beschichtete Schichtträger kann in Form eines in
der Fertigungsstraße ausgebreiteten Flächengebildes bestrahlt werden, was inso
fern von Vorteil ist, als jede Minderung der Ausbeute oder jedes übermäßige
Strammziehen von Windungen aufgrund eines Zwischenschichtüberganges von
ungleichmäßigen magnetischen Überzugsteilen ebenso wie jede Senkung des
Signal/Rausch-Abstandes im Kurzwellenbereich aufgrund einer Übertragung der
Oberflächenrauheit von der Rückseite des Schichtträgers auf den Überzug der
benachbarten Schicht vermieden werden.
Der Grad der Vernetzung und Trocknung durch Polymerisation lassen sich ein
fach steuern, indem der Grad der Bestrahlung eingestellt wird. Infolgedessen
werden Schwierigkeiten, wie Anhaften aufgrund von Ausschwitzen von Bestand
teilen mit niedrigem Molekulargewicht aus dem magnetischen Überzug vermie
den. Der Energieverbrauch für die Aushärtung ist relativ niedrig.
Bei dem Bindemittel für den ersten Überzug handelt es sich vorzugsweise um ein
Bindemittel, das durch Mischen und Plastizieren eines durch Bestrahlung sensi
bilisierbaren Harzes mit einer strahlungsempfindlichen ungesättigten Doppelbin
dung, wie der Acryldoppelbindung von Acryl- oder Methacrylsäure oder eines
Esters derselben, der eine radikalisch polymerisierbare ungesättigte Doppelbin
dung aufweist, der Maleindoppelbindung von Maleinsäure oder einem
Maleinsäurederivat oder der Allyldoppelbindung von Diallylphthalat, mit einem
eine der vorstehend genannten Doppelbindungen aufweisenden
strahlungsempfindlichen Weichharz oder einem Präpolymer, Oligomer oder
Telomer desselben hergestellt wird.
Das Mischungsverhältnis des durch Strahlung sensibilisierbaren Harzes mit dem
strahlungsempfindlichen Weichharz oder dessen Präpolymer, Oligomer oder Te
lomer liegt zweckmäßig im Bereich von 8 : 2 zu 2 : 8, damit das Bindemittel die un
ten erläuterten Anforderungen an seine Eigenschaften erfüllen kann.
Vorliegend soll unter dem Begriff
"strahlungssensibilisierbares Harz" ein Harz verstan
den werden, das im vorsensibilisierten Stadium einen
dynamischen Modul bei einer Frequenz von 100 Hz von
zweckmäßigerweise mindestens 1,0×10⁴ N/cm² im Tempe
raturbereich von 20° bis 60°C aufweist. Andererseits ist
das strahlungsempfindliche Weichharz oder dessen Präpo
lymer, Oligomer oder Telomer ein Material mit größerer
Elastizität, wie synthetischer Kautschuk, Weichheit und
Adhäsion an dem Polyesterschichtträger. Es besitzt fer
ner solche mechanische Eigenschaften, daß sein dynami
scher Modul bei 100 Hz im Temperaturbereich von 20° bis
60°C unter 1,0×10⁴ N/cm² liegt, und es sollte in
Lösungsmitteln löslich sein.
Das strahlungssensibilisierbare Harz und das strahlungs
empfindliche Weichharz oder dessen Präpolymer, Oligomer
oder Telomer werden einer Bestrahlungssensibilisierung
ausgesetzt, um Radikale zu bilden und ein vernetztes Ge
füge entstehen zu lassen. Die strahlungssensibilisierte
Harzkomponente und das Weichharz oder lassen oder dessen Präpolymer,
Oligomer oder Telomer sind vorzugsweise kompatibel mit
einander, um eine innige Dispersion der magnetischen
Teilchen zu gewährleisten.
Die Verwendung des Bindemittels, das sowohl eine strah
lungssensibilisierte Harzkomponente als auch ein Weich
harz oder dessen Präpolymer, Oligomer oder Telomer um
faßt und das ein dreidimensionales Gefüge hat, das da
durch gebildet wird, daß die Kombination Strahlung aus
gesetzt wird, vermeidet
sprunghaft Ausgangssignale im Niederfrequenzbereich
(etwa 1-3 kHz), die auf die Topfzeitbeschränkungen von
konventionellen Bindemitteln zurückzuführen sind. Das
Bindemittel ist in hervorragender
Weise geeignet, auf stabile Weise nicht nur die elektro
magnetischen Umwandlungseigenschaften der magnetischen Auf
zeichnungsträger für Audio-, Video-, Speicher-, Meß- und an
dere Zwecke, sondern auch die verschiedenen physikalischen
Eigenschaften, wie Härte, Flexibilität, Verschleißfestig
keit, geeigneten Reibungskoeffizienten, Vermeidung des Haft-
Schlupf-Phänomens, Oberflächenformbarkeit, Adhäsion am
Schichtträger und Elastizitätsmodul, die für die magneti
schen Überzüge solcher Aufzeichnungsträger unter unterschied
lichen Umweltbedingungen von niedrigen zu hohen Temperatu
ren und Luftfeuchtigkeiten gefordert werden, aufrechtzuer
halten.
Zu brauchbaren thermoplastischen Harzen, die zur Verwen
dung in dem ersten magnetischen Überzug durch Strahlung
sensibilisiert werden, gehören die folgenden syntheti
schen Harze für Beschichtungszwecke:
a) Vinylchlorid-vinylacetat-vinylalkohol-Copolymer, Vinyl
chlorid-vinylalkohol-Copolymer, Vinylchlorid-vinylalkohol-
vinylpropionat-Copolymer, Vinylchlorid-vinylacetat-maleat-
Copolymer und Vinylchlorid-vinylacetat-Copolymer mit durch
OH-abgeschlossener Alkylseitenkette.
Wenn insbesondere ein strahlungssensibilisierbares
Copolymer auf Vinylchloridbasis einer geringen Strah
lungsdosis von nicht mehr als 20 Mrd ausgesetzt wird,
zeigt es sich, daß neben der durch die reaktionsfä
hige funktionelle Gruppe, beispielsweise die Acryl
doppelbindung, induzierten Radikalreaktion eine ge
wisse Reaktion auf Grund der Strahlung eine Radikal
bildung und Vernetzung bewirkt, obwohl der Reaktions
mechanismus noch zu klären ist, und daß die das sen
sibilisierte Copolymer aufweisende Zusammensetzung
sich als Bindemittel zur Verwendung bei der Herstel
lung eines magnetischen Aufzeichnungsträgers eignet.
b) Die vorstehend erwähnten Copolymere, strahlungssen
sibilisiert durch Einführung einer Acryl-, Malein
säure- oder Allyldoppelbindung oder -bindungen durch
weiter unten erläutertes Vorgehen.
a) Gesättigte Polyesterharze, gewonnen durch Esterbin
dung einer gesättigten mehrbasigen Säure, wie
Phthal-, Isophthal-, Terephthal-, Bernstein-, Adipin-
oder Sebacinsäure, mit einem mehrwertigen Alkohol,
wie Äthylenglykol, Diäthylenglykol, Glycerin, Trime
thylolpropan, 1,2-Propylenglykol, 1,3-Butandiol, Di
propylenglykol, 1,4-Butandiol, 1,6-Hexandiol, Penta
erythrit, Sorbitol, Neopentylglykol oder 1,4-Cyclo
hexandimethanol. Diese Polyesterharze können mit
SO₃Na oder dergleichen modifiziert werden, um ihre
Affinitäten für magnetische Teilchen zu verbessern.
b) Die vorgenannten Harze, strahlungssensibilisiert
durch im folgenden erläuterte Maßnahmen.
Polyesterverbindungen, die eine strahlungshärtbare
ungesättigte Doppelbindung oder -bindungen in der
Molekülkette aufweisen. Beispiele sind ungesättigte
Polyesterharze (oder ihre Präpolymere und Oligomere)
mit mindestens einer strahlungshärtbaren ungesättig
ten Doppelbindung, die aus einem gesättigten Poly
esterharz bestehen, das durch Esterbindung einer
mehrbasigen Säure, oben in (II) als thermoplastisches
Harz klassifiziert, und eines mehrwertigen Alkohols
gebildet ist, wobei ein Teil der mehrbasigen Säure
durch Maleinsäure ersetzt ist.
Die mehrbasigen Säure- und mehrwertigen Alkoholkom
ponenten der gesättigten Polyesterharze können aus
den oben in I erwähnten Verbindungen bestehen, und
bei der strahlungshärtbaren ungesättigten Doppelbin
dung kann es sich um die von Maleinsäure, Fumarsäure
oder dergleichen handeln.
Das strahlungshärtbare ungesättigte Polyesterharz
wird auf übliche Weise aus jeweils mindestens einem
Vertreter der mehrbasigen Säure- und mehrwertigen
Alkoholkomponenten unter Zugabe von Maleinsäure, Fu
marsäure oder dergleichen hergestellt. In Gegenwart
eines Katalysators läßt man das Ausgangsstoffge
misch zwecks Dehydrierung oder Dealkoholisierung in
einer Stickstoffatmosphäre bei einer Temperatur im
Bereich von 180° bis 200°C reagieren, und nach Ab
schluß der Reaktion wird die Temperatur auf 240°
bis 280°C gesteigert; dann erfolgt eine Kondensation
unter vermindertem Druck von 67 bis 133 Pa, um
das gewünschte Polymerharz zu erhalten. Der Gehalt
an Malein-, Fumar- oder einer anderen Säure im Aus
gangsgemisch liegt im Bereich von 1 bis 40 Mol% und
vorzugsweise im Bereich von 10 bis 30 Mol%, bezogen
auf die Gesamtsäuremenge, um die Vernetzung zu er
leichtern und für die gewünschte Strahlungshärtbar
keit im Verlauf der Fertigung des magnetischen Auf
zeichnungsträgers zu sorgen.
a) Polyvinylalkohol, Butyralharz, Acetalharz, Formal
harz und ihre Copolymere, die für magnetische Teil
chen affinitiv sind.
b) Die vorgenannten Harze, deren Hydroxylgruppen durch
weiter unten beschriebene Maßnahmen strahlungssen
sibilisiert sind.
a) Epoxidharze, gebildet durch die Umsetzung von Bisphe
nol A mit Epichlorhydrin oder Methylepichlorhydrin.
Auch die durch Polymerisieren der
obigen Epoxidharze zu höheren Graden erhaltenen Harze
sind brauchbar.
a) Cellulosederivate mit variierenden Molekulargewich
ten eignen sich vorliegend gleichfalls als thermoplastische
Harzkomponenten.
Zu den besonders effektiven Harzen gehören
Nitrocellulose, Cellulose-acetobutyrat, Äthylcellu
lose, Butylcellulose und Acetylcellulose.
b) Die obengenannten Harze, strahlungssensibilisiert
durch weiter unten beschriebene Maßnahmen unter Aus
nutzung ihres Gehalts an Hydroxylgruppen.
Exemplifiziert durch polyfunktionelle Polyäther als
Verbindungen mit mindestens einer Hydroxylgruppe.
Zum Beispiel polyfunktionelle Polyester.
a) Vorliegend brauchbar als thermoplastische Harze
sind auch thermoplastische starre
Polyurethanharze, Polyätheresterharze, Polyvinyl
pyrrolidonharze und ihre Derivate (PVP-Olefincopo
lymere), Polyamidharze, Polyimidharze, Phenolharze,
Spiroacetalharze und Acrylharze, die hydroxylhalti
ge Acryl- oder Methacrylester aufweisen.
b) Die vorstehend genannten Harze können durch Strah
lungssensibilisierung wirksamer gemacht werden.
Das thermoplastische Weichharz oder sein Präpolymer,
Oligomer oder Telomer, das mit einem der zuvor ge
nannten thermoplastischen Harze zu kombinieren ist,
wird aus den folgenden Harzen ausgewählt:
Unter diesen Urethanverbindungen eignen sich insbeson
dere Polyurethanharze und ihre Präpolymere sowie Telo
mere, die aus Polykondensaten eines Isocyanats, ausge
wählt aus verschiedenen Polyisocyanaten, wie Toluol-
2,4-diisocyanat, Toluol-2,6-diisocyanat, Xylol-1,3-
diisocyanat, Xylol-1,4-diisocyanat, Naphthalen-1,5-di
isocyanat, m-Phenylendiisocyanat, p-Phenylendiisocyanat,
3,3′-Dimethyl-4,4′-diphenyl-methandiisocyanat, Diphenyl
methan-4,4′-diisocyanat, Dimethyl-3,3′-biphenylen-diiso
cyanat, Biphenylen-4,4′-diisocyanat, Hexamethylen-di
isocyanat, Isophoron-diisocyanat, Dicyclohexylmethan
diisocyanat, sowie eines linea
ren gesättigten Polyesters (gebildet durch Polykonden
sation eines mehrwertigen Alkohols, wie Äthylenglykol,
Diäthylenglykol, Glycerin, Trimethylolpropan, 1,4-Bu
tandiol, 1,6-Hexandiol, Pentaerythrit, Sorbitol, Neo
pentylglykol oder 1,4-Cyclohexan-dimethanol und einer
gesättigten mehrbasigen Säure, wie Phthal-, Isophthal-,
Terephthal-, Bernstein-, Adipin- oder Sebacinsäure),
eines linearen gesättigten Polyäthers (Polyäthylengly
kol, Polypropylenglykol oder Polytetramethylenglykol)
oder eines von verschiedenen anderen Polyestern, wie
Caprolactam oder hydroxidhaltigem Acryl- oder Methacryl
ester, bestehen.
Es ist möglich, ein solches Weichharz unmittelbar mit
einem der vorerwähnten strahlungssensibilisierbaren
thermoplastischen Harzen zu kombinieren. Eine ausgepräg
te Verbesserung hinsichtlich der Effektivität wird je
doch durch Strahlungssensibilisierung der Kombination
auf Grund einer weiteren Umsetzung mit einem Monomer er
reicht, das mindestens eine Acryl- oder Allyldoppelbin
dung aufweist, die mit der Isocyanat- oder Hydroxylgrup
pe an dem Ende der Molekülkette des Urethanharzes rea
giert.
Ein Acrylnitril-butadien-Copolymerpräpolymer mit einer
Endhydroxylgruppe
eignet sich besonders als Weichharzbestandteil, bei dem
die Doppelbindung im Butadien bei Bestrahlung Radikale
für die Vernetzung und Polymerisation erzeugt. Das Prä
polymer mit einer Endhydroxylgruppe verbessert die Strah
lungsempfindlichkeit der Zusammensetzung, indem es die
Acryldoppelbindung über das Diisocyanat oder derglei
chen beisteuert.
Ein ähnliches endhydroxylhaltiges Präpolymer
mit niedrigem Molekulargewicht ist wegen seiner Kompati
bilität mit dem thermoplastischen Harz sowie der Affi
nität für magnetische Teilchen besonders günstig. Ein
Präpolymer, dessen Molekül mit einer Hydroxyl
gruppe abschließt, kann für eine verbesserte Strahlungs
empfindlichkeit sorgen, indem am Ende des Moleküls eine
Acryldoppelbindung vorgesehen wird. Dies trägt zu der
Brauchbarkeit des erhaltenen Bindemittels bei.
Zyklisierte Polybutadiene
können gleichfalls mit dem
thermoplastischen Harz kombiniert werden, um für ver
bessertes Betriebsverhalten zu sorgen. Sie gestatten
eine besonders wirkungsvolle Vernetzung oder Polymeri
sation bei Bestrahlung auf Grund der dem Polybutadien
inhärenten Radikale mit ungesättigter Bindung, was dem
Bindemittel ausgezeichnete Eigenschaften verleiht.
Unter anderen zweckentsprechenden thermoplastischen
Weichharzen und ihren Präpolymeren können chlorierter
Kautschuk, Acrylkautschuk, Isoprenkautschuk und ihre
Zyklisierungsprodukte,
epoxidmodifizierter Kautschuk, intern
plastizierter, gesättigter linearer Polyester
und andere ähnliche Weich
harze mit Vorteil einer Strahlungssensibilisierung der
unten geschilderten Art unterzogen werden.
Unter dem Begriff "Strahlungssensibilisierung" wird
vorliegend verstanden, daß in die Moleküle eines vor
gegebenen Harzes Gruppen eingeführt werden, die durch
Bestrahlen vernetzt oder polymerisiert und getrocknet
werden, beispielsweise die Acryldoppelbindungen von
Acryl- oder Methacrylsäure oder einem Ester dieser
Säuren mit radikalisch polymerisierbaren ungesättig
ten Doppelbindungen, die Allyldoppelbindungen von Di
allylphthalat oder dergleichen, oder die ungesättig
ten Bindungen von Maleinsäure oder einem Maleinsäure
derivat.
Andere ungesättigte Doppelbindungen können gleich
falls benutzt werden, wenn sie vernetzt oder polyme
risiert werden können, indem sie Strahlung ausgesetzt
werden.
Die Strahlungssensibilisierung geschieht insbesondere
wie folgt:
I. Man läßt eines der oben erwähnten thermoplastischen
Harze, thermoplastischen Weichharze oder ihrer Prä
polymere mit einer oder mehreren Hydroxylgruppen im
Molekül mit den Isocyanatgruppen einer Polyisocyanat
verbindung bei einem Molverhältnis von 1 : 1 oder mehr
reagieren, und das Reaktionsprodukt wird bei einem Mol
verhältnis von 1 : 1 oder mehr mit einem Monomer weiter
umgesetzt, das mit den Isocyanatgruppen reagierende
Gruppen sowie mindestens eine strahlungshärtbare unge
sättigte Doppelbindung hat. Beispielsweise wird jede
Hydroxylgruppe eines verseiften Vinylchlorid-vinylace
tat-Copolymers mit einem Mol Toluol
diisocyanat umgesetzt, worauf das Reaktionsprodukt
mit einem Mol 2-Hydroxyäthylmethacrylat unter Bildung
eines Harzes umgesetzt wird, das ein Vinylchlorid-vi
nylacetat-Copolymer mit Acryldoppelbindungen in Penta
form ist.
Beispiele der für die Erfindung brauchbaren Polyiso
cyanatverbindungen sind Toluol-2,4-diisocyanat, Toluol-
2,6-diisocyanat, Xylol-1,3-diisocyanat, Xylol-1,4-di
isocyanat, m-Phenylendiisocyanat, p-Phenylendiisocya
nat, Hexamethylen-diisocyanat und Isophoron-diisocyanat.
Zu den Monomeren, die mit der Isocyanatgruppe reagie
rende Gruppen sowie mindestens eine strahlungshärtbare
ungesättigte Doppelbindung aufweisen, gehören: hydoxyl
haltige Ester, wie 2-Hydroxyäthylester, 2-Hydroxypro
pylester und 2-Hydroxyoctylester der Acryl- und Meth
acrylsäuren; Monomere, die mit der Isocyanatgruppe re
agierenden aktiven Wasserstoff sowie Acryldoppelbin
dungen aufweisen, wie Acrylamid, Methacrylamid und
N-Methylolacrylamid, sowie Monomere, die mit der Iso
cyanatgruppe reagierenden aktiven Wasserstoff und min
destens eine strahlungshärtbare ungesättigte Doppel
bindung aufweisen, wie Allylalkohole, Maleinsäureester
von mehrwertigen Alkoholen und Mono- und Diglyceride
von langkettigen Fettsäuren mit ungesättigten Doppel
bindungen.
II. Eine Verbindung mit einer oder mehreren Epoxidgruppen
im Molekül wird mit einem Monomer, das eine mit der
Epoxidgruppe reagierende Gruppe sowie mindestens eine
strahlungshärtbare ungesättigte Doppelbindung aufweist,
bei einem Molverhältnis von 1 : 1 oder mehr umgesetzt.
Ein Beispiel ist ein Harz, Präpolymer oder Oligomer,
bei dem Acryldoppelbindungen in Pendantform im Molekül
gehalten werden, und das dadurch erhalten wird, daß
Acrylsäure mit einem epoxidhaltigen thermoplastischen
Harz umgesetzt wird, das durch Radikalpolymerisation
von Glycidylmethacrylat gewonnen wird, wodurch eine
Ringöffnungsreaktion der Carboxyl- und Epoxidgruppen
herbeigeführt wird. Ein weiteres Beispiel ist ein Harz,
Präpolymer oder Oligomer, das durch Umsetzen von Male
insäure und Herbeiführen einer Ringöffnungsreaktion
der Carboxyl- und Epoxidgruppen erhalten wird, so daß
das Produkt mindestens eine strahlungshärtbare unge
sättigte Doppelbindung im Molekülgefüge aufweist.
Beispiele der Verbindungen mit einer oder mehreren
Epoxidgruppen im Molekül sind Homopolymere oder Copo
lymere mit anderen polymerisierbaren Monomeren eines
epoxidhaltigen Acryl- oder Methacrylesters, wie Glyci
dylacrylat oder Glycidylmethacrylat, der oben in (V)
angegebenen Art; zu diesen gehören thermoplastische
Harze
sowie verschiedene andere Arten von Epoxidharzen.
Zu den Monomeren, die eine mit der Epoxidgruppe rea
gierende Gruppe und mindestens eine strahlungshärtba
re ungesättigte Doppelbindung aufweisen, gehören car
boxylhaltige Acrylmonomere, wie Acryl- und Methacryl
säuren; primäre oder sekundäre aminohaltige Acrylmono
mere, wie Methylaminoäthylacrylat und Methylaminometh
acrylat, sowie mehrbasige Säuremonomere mit mindestens
einer strahlungshärtbaren ungesättigten Doppelbindung,
wie Malein-, Fumar-, Croton- und Undecylensäure.
III. Eine Verbindung mit einer oder mehreren Carboxylgrup
pen im Molekül läßt man mit einer Verbindung, die eine
mit der Carboxylgruppe reagierende Gruppe und minde
stens eine strahlungshärtbare ungesättigte Doppelbin
dung aufweist, bei einem Molverhältnis von 1 : 1 oder
mehr reagieren. Ein Beispiel ist ein Harz, Präpolymer
oder Oligomer, das durch Umsetzen von Glycidylmethacry
lat mit einem carboxylhaltigen thermoplastischen Harz,
erhalten durch Lösungspolymerisation von Methacryl
säure und Durchführung einer Ringöffnungsreaktion der
Carboxyl- und Epoxidgruppen auf die gleiche Weise wie
im obigen Abschnitt II hergestellt wird, wodurch
Acryldoppelbindungen in das Produktmolekül eingeführt
werden.
Die Verbindungen, die eine oder mehrere Carboxylgrup
pen im Molekül enthalten, sind zum Beispiel Polyester
mit einer Carboxylgruppe oder -gruppen in der Molekül
kette oder an den Molekülenden, Homopolymere von radi
kalisch polymerisierbaren, carboxylhaltigen Monomeren,
wie Acrylsäure, Methacrylsäure, Maleinanhydrid und Fu
marsäure, sowie Copolymere solcher Monomere mit ande
ren polymerisierbaren Monomeren.
Beispiele von Verbindungen mit einer mit der Carboxyl
gruppe reagierenden Gruppe und mindestens einer strah
lungshärtbaren ungesättigten Doppelbindung sind Glyci
dylacrylat und Glycidylmethacrylat.
Was die zur Vernetzung und Polymerisation des ersten
magnetischen Überzuges benutzten
radioaktiven Strahlen anbelangt, werden aus den unten
geschilderten Gründen bevorzugt die Elektronenstrahlen
eines als Quelle vorgesehenen Elektronenstrahlbeschleuni
gers verwendet. Es kann auch mit γ-Strahlen von Co⁶⁰,
β-Strahlen von Sr⁹⁰, Röntgenstrahlen eines Röntgen
strahlgenerators oder dergleichen gearbeitet werden.
Als Strahlungsquelle ist ein Elektronenstrahlbeschleu
niger von besonderem Vorteil, was die Leichtigkeit der
Steuerung der absorbierten Dosis, die Selbstabschir
mung gegenüber ionisierenden Strahlung, die Einfügung
der Strahlungsquelle in die Fertigungsstraße und den
Anschluß der Strahlungsquelle an die in der Fertigungs
straße befindlichen Einheiten für eine Taktsteuerung
anbelangt. Elektronenstrahlbeschleuniger unterschied
licher Bauart, insbesondere Hochspannungsbeschleuniger,
stehen handelsüblich zur Verfügung; zu diesen gehören
der Cockcroft-Walton-Beschleuniger, der Van de Graaff-
Beschleuniger, Beschleuniger mit Resonanztransformator,
Beschleuniger mit Isolierkerntransformator und Linear
beschleuniger.
Bei magnetischen Aufzeichnungsträgern für allgemeine
Anwendungen, die meist dünne magnetische Überzugsfilme
von 10 µm Dicke oder weniger haben, sind nicht die ho
hen Beschleunigungsspannungen in der Größenordnung von
1000 kV notwendig, wie sie für gewöhnlich bei den oben
erwähnten Beschleunigern benutzt werden. Ein Elektro
nenstrahlbeschleuniger, der mit einer niedrigen Be
schleunigungsspannung von 300 kV oder weniger arbeitet,
reicht vorliegend aus. Ein solcher
Beschleuniger mit niedriger Beschleunigungsspannung ist
besonders geeignet, weil er nicht nur die Gesamtkosten
des Systems vermindert, sondern auch zu Kosteneinspa
rungen hinsichtlich der Abschirmung gegenüber ionisie
render Strahlung führt. Was Fragen des Aufbaus der Ab
schirmung aus Blei oder Beton und die Dicke der Ab
schirmung anbelangt, wurden die in der nachstehenden Ta
belle aufgeführten Standardwerte angegeben (Japan Ato
mic Industrial Forum: "Report of the Radiation Utili
zation Study Meeting", Seite 8, August 1979).
Wie die Tabelle erkennen läßt, läßt sich der Austritt
von Röntgenstrahlen bei Verwendung von Elektronenstrahl
beschleunigerspannungen von 300 kV oder weniger völlig
dadurch vermeiden, daß der gesamte Beschleunigerröhren
körper, der die mit Elektronenstrahlen bestrahlten Tei
le abdeckt, mit Bleiplatten von bis zu 3 cm Dicke um
geben wird. Es besteht keine Notwendigkeit, eine kost
spielige Elektronenstrahl-Bestrahlungskammer vorzuse
hen, und das Bestrahlungssystem selbst kann als Einheit
in die Produktionsanlage für magnetische Aufzeichnungs
träger integriert werden. Infolgedessen wird es möglich,
in der gleichen Produktionsstraße den magnetischen Über
zug durch Bestrahlung mit Elektronenstrahlen zu trock
nen und auszuhärten.
Beim Strahlungshärten kommt es darauf an, den magneti
schen Aufzeichnungsträger Bestrahlung in einem Strom
von N₂, He, CO₂ oder einem anderen inerten Gas auszu
setzen. Ein magnetischer Überzugsfilm, der mit einem
magnetischen Pigment sehr dick gefüllt ist, hat ein
hochgradig poröses Gefüge. Wenn er Elektronenstrahlen
in Luft ausgesetzt wird, haben durch die Bestrahlung
für die Vernetzung der Bindemittelbestandteile erzeug
te Stoffe wie O₃ und dergleichen einen nachteiligen
Effekt; die in dem Polymer gebildeten Radikale werden
daran gehindert, an der Vernetzungsreaktion wirkungs
voll teilzunehmen. Der schädliche Effekt wird nicht
nur an der Oberfläche des magnetischen Überzuges aus
geübt, sondern auch tief innerhalb des porösen Filmes,
wodurch die Vernetzung des Bindemittels behindert wird.
Daher ist es wesentlich, eine inerte Gasatmosphäre aus
N₂, He, CO₂ oder dergleichen, insbesondere mit einer
Sauerstoffkonzentration von höchstens 1%, um den mit
aktiven Energiestrahlen zu bestrahlenden Bereich herum
aufrechtzuerhalten.
Für die Polymerisation und Vernetzung des Überzuges mit
tels Elektronenstrahlen erwiesen sich Dosen bis zu 10 Mrd
als wirkungsvoll. Um dem ausgehärteten Film in ausgegli
chener Weise geeignete Weichheit und Steifigkeit zu ver
leihen, wird vorzugsweise mit Dosen im Bereich von 0,5
bis 5 Mrd gearbeitet.
Bei dem beschich
teten Substrat kann es sich um den Polyäthylenterephtha
latfilm handeln, der als Schichtträger für magnetische
Aufzeichnungsträger in großem Umfang benutzt wird. Für
Anwendungen, bei denen Wärmebeständigkeit notwendig ist,
kann ein Film aus Polyimid, Polyamid oder dergleichen
verwendet werden. Im Falle eines Polyesterfilmes als dün
nem Schichtträger wird häufig ein einachsiges oder zwei
achsiges Recken vorgesehen.
Vorliegend geeignete fei
ne magnetische Teilchen sind γ-Fe₂O₃, Fe₃O₄, Co-do
tiertes γ-Fe₂O₃, eine feste Lösung aus Co-dotiertem q-
Fe₂O₃-Fe₃O₄, CrO₂, mit einer Co-Verbindung beschichte
tes γ-Fe₂O₃ und mit einer Co-Verbindung beschichtetes
Fe₃O₄ (einschließlich derjenigen Oxide, die bis zu ei
nem Zwischenstadium zwischen sich selbst und γ-Fe₂O₃
oxidiert sind). (Unter dem Begrifft "Co-Verbindungen"
werden vorliegend Kobaltoxid, Kobalthydroxid, Kobalt
ferrit, Kobaltionenadsorbate und dergleichen verstan
den, die es dem Magnetpulver erlauben, die magnetische
Anisotropie von Kobalt zur Verbesserung der Koerzitiv
kraft zu nutzen.)
Bei dem strahlungshärtbaren Bindemittel für den magne
tischen Aufzeichnungsträger werden
zweckmäßig verschiedene Zusätze vorgesehen, wie sie üb
licherweise bei solchen Anwendungen zur Anpassung an
den jeweiligen Bestimmungszweck verwendet werden, wie
ein Antistatikum, Dispersionsmittel und ein Filmverstär
kungsmittel.
Für das Bindemittel des ersten Überzuges werden für ge
wöhnlich Lösungsmittel benutzt, obwohl auch Harze ver
wendet werden können, die kein Lösungsmittel erfordern,
weil sie innerhalb kurzer Zeitdauern aushärten. Soweit
vorliegend Lösungsmittel eingesetzt werden,
eignen sich Ketone, wie Aceton, Methyläthylketon, Methyl
isobutylketon und Cyclohexan; Ester, wie Äthylacetat und
Butylacetat; Alkohole, die bei thermisch härtenden Iso
cyanaten nicht verwendet werden können, wie Methanol,
Äthanol, Isopropanol und Butanol; Verbindungen mit Ester
bindungen, wie Tetrahydrofuran und Dioxan; Dimethylform
amid, Vinylpyrrolidon und ähnliche Lösungsmittel sowie
aromatische Kohlenwasserstoffverdünner und Lösungsmittel,
wie Toluol und Xylol.
Bei der Kombination aus dem strahlungssensibilisierbaren
Harz und dem strahlungsempfindlichen Weichharz oder sei
nem Präpolymer oder dergleichen würde die Harzkomponen
te mit größerem Elastizitätsmodul, wenn sie Strahlungs
sensibilisierung ausgesetzt wird, die Vernetzungsdichte
des Bindemittels steigern, den resultierenden magneti
schen Überzug erhärten sowie den Überzug steif und sprö
de machen, wodurch die Verschleißfestigkeit und die
Kopfanlage des beschichteten Aufzeichnungsträgers be
einträchtigt werden. Weil der Einsatz eines für Magnet
bänder geeigneten thermoplastischen Harzes in der Lage
ist, dem Aufzeichnungsträger die geeignete Weichheit zu
vermitteln, ist es zweckmäßig, mit der obengenann
ten Kombination ein thermoplastisches Harz zu mischen.
Das Gemisch erlaubt dann eine geeignete Polymerisation,
führt zu einer zweckmäßigen Vernetzungsdichte und er
gibt einen Überzug, der hinsichtlich Weichheit und Stei
figkeit gut ausgeglichen ist. Es versteht sich, daß das
thermoplastische Harz mit geeigneter Weichheit statt
mit dem strahlungssensibilisierbaren Harz auch mit dem
strahlungsempfindlichen Weichharz kombiniert werden
kann.
In diesem Falle liegt zur Erfüllung der oben geschilder
ten Erfordernisse das Mischungsverhältnis des thermo
plastischen Harzes mit dem strahlungsempfindlichen
Weichharz zweckmäßig im Bereich von 8 : 2 bis 2 : 8.
Wie oben erläutert, wird für den ersten Überzug
das magnetische Beschichtungsmaterial in
der Weise zubereitet, daß das Magnetpulver mit dem durch
Strahlung vernetzbaren und polymerisierbaren Bindemit
tel, falls erforderlich zusammen mit einem oder mehre
ren geeigneten Zusätzen, gemischt wird. Zum Mischen der
Komponenten im Rahmen der Bereitstellung des Beschich
tungsmaterials eignen sich verschiedenartige Geräte,
beispielsweise eine Kugelmühle, ein Sandmahlwerk, eine
Walzenmühle, eine Dispersionsmühle mit Hochgeschwindig
keitspropeller, ein Homogenisierapparat oder eine Ul
traschalldispersionsmühle.
Das so erhaltene magnetische Überzugsmaterial wird auf
ein Filmträgersubstrat aufgebracht, die magnetischen
Teilchen werden ausgerichtet, die Lösungsmittel werden
abgetrocknet, und die Überzugsoberfläche wird auf übli
che Weise geglättet. Schließlich wird in der weiter un
ten beschriebenen Weise der Überzug einer Bestrahlung
ausgesetzt, um einen 2,1 bis 2,8 µm dicken ersten mag
netischen Überzug zu bilden.
Nachdem der erste Überzug auf die erläuterte Weise her
gestellt ist, wird darüber ein zweiter Überzug wiederum
in herkömmlicher Weise ausgebildet. Zu den Harzen, die
für die Bildung des zweiten Überzuges verwendet werden
können, gehören Polyesterharze (polyesterifizierend um
gesetzte Alkydharze und ölfreie, alkydungesättigte Poly
ester), Aminoharze, Epoxidharze, Polyurethanharze, Acryl
harze, Polyvinylchloride, reaktionsfähige Polyvinylchlo
ride, Vinylchloridcopolymere, Fluorkohlenwasserstoffhar
ze, Silikonharze, Celluloseerzeugnisse, Phenolharze,
Xylolharze, Toluolharze, Polyäthylenharze, Polypropylen
harze, Polybutadienharze, Polycyclopentadienharze und
Polyvinylbutyralharze. Ein solches Harz wird zusammen
mit einer thermoplastischen oder duroplastischen Verbin
dung verwendet, beispielsweise Tolylendiisocyanat, Di
phenylmethan-4,4′-diisocyanat, Xylylendiisocyanat,
Methaxylylendiisocyanat, Hexamethylendiisocyanat, Lysin
diisocyanat, Isophorondiisocyanat, Trimethylhexamethy
lendiisocyanat oder einem dimeren Diisocyanat. In dem
so erhaltenen Harzbindemittel wird ein magnetisches Ma
terial in vorbestimmtem Anteil in der gleichen Weise,
wie oben erläutert, dispergiert, und das erhaltene mag
netische Beschichtungsmaterial wird über dem ersten
Überzug aufgetragen. Die Anwendung eines duroplasti
schen Harzes im zweiten Überzug ist für industrielle
Zwecke erlaubt, weil sein Nachteil hinsichtlich der Pro
duktionssteuerung weniger stark ins Gewicht fällt als
bei dem ersten Überzug.
Die für den zweiten Überzug zu verwendenden Harze kön
nen die gleichen strahlungshärtbaren Harze wie im er
sten Überzug sein, oder sie lassen sich aus den oben
erwähnten strahlungshärtbaren Harzen für den ersten
Überzug wählen. Die beiden magnetischen Überzüge sollen
jedoch, wie unten erläutert ist, Magnetpulver mit un
terschiedlichen magnetischen Eigenschaften enthalten.
Die Dicken- und Koerzi
tivkraftbereiche der gebildeten ersten und zweiten
magnetischen Überzüge sowie der Magnetpulvergehalt des
ersten Überzugs werden derart gewählt, daß über den Vorteil
der Strahlungshärtung des ersten Überzuges hinaus ein
zweifach beschichteter magnetischer Aufzeichnungsträger
mit minimierten Ausgangsschwankungen im Niederfrequenz
bereich und Freiheit von Verzerrungen im Mittelfrequenz
bereich erhalten wird. Auch bei dem zweiten Überzug ver
mindert die Verwendung eines strahlungsempfindlichen Har
zes den Ausgangsabfall im Hochfrequenzbereich,
beispielsweise bei 16 kHz, wegen der Topfzeit des Beschichtungs
materials. Eine thermische Aushärtung des zweiten Über
zuges hat keine Verformung des Aufzeichnungsträgers zur
Folge, wenn dieser zu einem Wickel aufgewickelt wird,
und es ist möglich, jeden Abfall hinsichtlich der Maß
beständigkeit auf Grund von thermischer Deformation des
Polyesterbasisfilmes oder Blockieren in den magneti
schen Überzügen zu vermeiden. Der Einsatz von strah
lungsempfindlichen Harzen für den ersten und den zwei
ten Überzug gestattet die Fertigung des magnetischen
Aufzeichnungsträgers in einem konstant gehaltenen Fer
tigungsprozeß, der stabilisierte und verbesserte Quali
tät gewährleistet.
Der erste magnetische
Überzug wird zweckmäßig so ausgebildet, daß seine Koerzitiv
kraft zwischen 27,8 und 50,1 kA/m sowie seine Dicke zwi
schen 2,1 und 2,8 µm liegt, wobei der Magnetpulverge
halt mindestens 81,8% beträgt. Der zweite Überzug hat
vorzugsweise eine Dicke von mindestens 2,1 µm und eine
Koerzitivkraft im Bereich von 40,6 bis 63,7 kA/m.
Von konventionellen zweifach beschichteten magnetischen
Aufzeichnungsträgern her ist bekannt,
daß dadurch, daß der zweite magnetische Überzug
etwas dicker als der darunterliegende erste Überzug aus
gebildet wird, die Oberflächenunregelmäßigkeiten des er
sten Überzuges verringert werden und ein zweifach be
schichteter Aufzeichnungsträger mit verringerten Aus
gangsschwankungen im Hochfrequenzbereich erhalten wird.
Es wurde festgestellt, daß vorliegend (1) die Dicke
des zweiten magnetischen Überzuges nicht klei
ner als 2,1 µm zu wählen ist, weil seine Ausgangsschwan
kungen auf 0,5 dB oder weniger beschränkt werden, wenn
der Überzug mit 1,5 µm oder dicker für eine niedrige
Frequenz von 8 kHz benutzt wird, oder wenn die Dicke
2,1 µm oder mehr für eine hohe Frequenz von 16 kHz be
trägt, und daß (2) der erste magnetische Überzug mit
einem Magnetpulvergehalt von 81,8% oder mehr
eine Dicke im Bereich von 2,1 bis 2,8 µm haben muß
diese Dicke eine befriedigende Niederfrequenzkennlinie
gewährleistet, während eine Dicke von mehr als 2,8 µm
die Gesamtkoerzitivkraft des Aufzeichnungsträgers herab
setzt und trotz Verbesserungen hinsichtlich der Nieder
frequenzkennlinie Verzerrungen im mittleren Bereich auf
treten.
Außerdem wurde gefunden, daß deshalb, weil das
Bindemittel des ersten Überzuges
durch Bestrahlen gehärtet oder polymerisiert wird ein
Überzug mit einer Koerzitivkraft von bis zu 50,1 kA/m im
Gegensatz zu dem herkömmlichen oberen Grenzwert von
47,0 kA/m benutzt werden kann. Infolgedessen ist der Ko
erzitivkraftbereich des ersten Überzuges breiter als
bisher, und damit wird ein magnetischer Aufzeichnungs
träger mit geringeren Verzerrungen bei niedrigen Fre
quenzen erhalten. Dies dürfte auf das Netzgefüge des
Bindemittels zurückzuführen sein, das durch Bestrahlen
polymerisiert wird und das sich von den bekannten Ge
fügen unterscheidet.
Vorliegend wird der
Einsatz eines strahlungshärtbaren Bindemittels für den
ersten magnetischen Überzug mit der Vorgabe von Dicke und
Koerzitivkraft des ersten und des zweiten Überzu
ges kombiniert, um die Fertigung eines magnetischen Aufzeichnungs
trägers mit geringeren Ausgangsschwankungen als bisher
und ohne unbefriedigende, verzerrte Mittelfrequenzkenn
linie in einem rationalisierten Produktionsprozeß zu
gestatten. Bei konventionellem Magnetband, bei dem eine
als Härtemittel in dem Beschichtungsmaterial dienende
Isocyanatverbindung für eine Vernetzungsreaktion er
hitzt wird, setzt für gewöhnlich, nachdem die Verbin
dung zugesetzt ist, die Reaktion mit den Hydroxylgrup
pen usw. in dem Bindemittel ein, und nach dem Aufbrin
gen und Trocknen des Beschichtungsmaterials schreitet
die Vernetzungsreaktion in dem Bindemittel rasch fort.
Mit dem Verstreichen der Topfzeit des Beschichtungsma
terials erhärtet der Überzugsfilm auf Grund des Fort
schreitens der Vernetzungsreaktion, so daß es zu einem
sprunghaften Ausgangssignal auf Grund der verminderten
Oberflächenformbarkeit kommt. Bei der Verwendung von
strahlungsempfindlichen Harzen schreitet dagegen die
Vernetzung mit durch Bestrahlung mittels Elektronen
strahlen erzeugten Radikalen nach der Oberflächenform
gebung fort, und infolgedessen kommt es zu keinen Aus
gangsschwankungen oder Verschlechterungen auf Grund ei
ner Verminderung der Oberflächenformbarkeit angesichts
der Topfzeit des magnetischen Beschichtungsmaterials.
Ferner können Beschränkungen hin
sichtlich Ausgangsschwankungen auf Grund einer unbefrie
digenden Oberfläche beseitigt werden, die durch verschlech
terte Oberflächenformbarkeit in Abhängigkeit von der
nach dem Aufbringen verstrichenen Zeitspanne ausgebildet
wird. Die Mangelhaftigkeit der Mittelfrequenzkennlinie
von konventionellen Aufzeichnungsträgern ist jetzt durch
den Einsatz von strahlungsempfindlichen Harzen beseitigt,
der den oberen Grenzwert der Koerzitivkraft des ersten
magnetischen Überzuges auf 50,1 kA/m steigert.
Für den im Einzelfall zu verwendenden magnetischen Auf
zeichnungsträger ist es zweckmäßig, eine Kombination
von speziellen Bereichen der Koerzitivkraft für den er
sten und den zweiten Überzug zu wählen. In diesem Falle
werden der erste und der zweite Überzug so ausgebildet,
daß ihre Koerzitivkraftbereiche entsprechend der Koer
zitivkraft des betreffenden Magnetbandes gesenkt werden
können. Beispielsweise lassen sich für eine Tonaufzeich
nungsvorrichtung, die für Koerzitivkräfte von mehr als 27,9 kA/m
ausgelegt ist die folgenden Kombinationen wäh
len:
Erster Überzug | |
Zweiter Überzug | |
(1) 31,8-50,1 kA/m | |
47,0-63,7 kA/m | |
(2) 30,2-47,7 kA/m | 44,6-60,5 kA/m |
(3) 27,9-43,8 kA/m | 40,6-55,7 kA/m |
Die Erfindung ist im folgenden an Hand der untenstehen
den Beispiele unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 eine graphische Darstellung, die den Einfluß der Topfzeit auf
die Ausgangsschwankung erkennen läßt;
Fig. 2 eine graphische Darstellung, die die Beziehung zwischen der
Topfzeit und dem Abfall des Ausgangssignals im Hochfre
quenzbereich zeigt;
Fig. 3 eine graphische Darstellung, die die Dauerlaufeigenschaften
von verschiedenen Ausführungsformen des Aufzeichnungsträ
gers nach der Erfindung wiedergibt; und
Fig. 4 eine graphische Darstellung, die die Gesamtfrequenzkennlinien
der Produkte der Beispiele 5, 6 und 7 zeigt.
Ein Zusammensetzung bestehend aus
mit Kobalt beschichtetem nadelförmigem τ-Fe₂O₃ | |
100 Teile | |
Acryldoppelbindungen enthaltendes Vinylchlorid-vinylacetat-Copolymer | 10 Teile |
(auf Feststoffbasis) | |
Acryldoppelbindungen enthaltendes Polyäther-urethan-Elastomer | 10 Teile |
(auf Feststoffbasis) | |
Dispersionsmittel (gereinigtes Sojabohnenlecithin) | 4 Teile |
Methyläthylketon | 80 Teile |
Methylisobutylketon | 80 Teile |
Toluol | 80 Teile |
wurde in einer Kugelmühle 24 Stunden lang gemischt. Der
erhaltene Stoff wurde auf einen Polyesterfilm so aufge
bracht, daß nach Ausrichten der magnetischen Teilchen,
Trocknen der Lösungsmittel und Glätten der Oberfläche ein
magnetischer Überzug von 2,1 µm Dicke gebildet werden
konnte. Der so ausgebildete Überzug hatte einen Magnetpul
vergehalt von 83,4% und wies eine Koerzitivkraft von
47,0 kA/m auf. Der Überzug wurde durch Bestrahlen mit Elek
tronenstrahlen in einer N₂-Atmosphäre mittels eines
"Electro-curtain"-Elektronenstrahlbeschleunigers bei ei
ner Beschleunigungsspannung von 150 kV, einem Elektroden
strom von 10 mA und einer absorbierten Gesamtdosis von
5 Mrd gehärtet.
Eine Zusammensetzung bestehend aus
mit Kobalt beschichtetem γ-Fe₂O₃ | |
100 Teile | |
Vinylchlorid-vinylacetat-Copolymer | 15 Teile |
Urethanpräpolymer | 10 Teile |
Dispersionsmittel (gereinigtes Sojabohnenlecithin) | 1 Teil |
Methyläthylketon | 100 Teile |
Methylisobutylketon | 100 Teile |
Toluol | 100 Teile |
wurde mittels einer Kugelmühle 48 Stunden lang gemischt.
Vier Teile eines Polyisocyanats
wurden als Vernetzungsmittel zugesetzt.
Das so zubereitete magnetische Beschichtungsmaterial wur
de auf dem zuvor ausgebildeten ersten magnetischen Über
zug so aufgebracht, daß nach Ausrichten der Teilchen in
einem Magnetfeld, Beseitigung des Lösungsmittels durch
Trocknen und Oberflächenbehandlung ein 2,2 µm dicker
Überzug erhalten wurde. Die Koerzitivkraft dieses zwei
ten Überzuges betrug 54,1 kA/m.
Eine Zusammensetzung bestehend aus
mit Kobalt beschichtetem nadelförmigem γ-Fe₂O₃ | |
100 Teile | |
Vinylchlorid-vinylacetat-Copolymer | 10 Teile |
Urethanpolymer | 10 Teile |
Dispersionsmittel (gereinigtes Sojabohnenlecithin) | 4 Teile |
Methyläthylketon | 80 Teile |
Methylisobutylketon | 80 Teile |
Toluol | 80 Teile |
wurde 24 Stunden lang gemischt. Drei Teile eines Polyiso
cyanats wurden
als Vernetzungsmittel zugesetzt, und das so zubereitete
Beschichtungsmaterial wurde zur Ausbildung eines ersten
Überzuges in der gleichen Weise wie im Beispiel 1 er
läutert aufgetragen. Der Überzug wurde 48 Stunden lang
auf 60°C erhitzt, um das Bindemittel durch Vernetzen zu
härten. Die Koerzitivkraft des Überzuges betrug 42,2 kA/m.
Unter Verwendung der gleichen Zusammensetzung und des Ver
fahrens zur Ausbildung des zweiten Überzuges wie im Bei
spiel 1 wurde ein zweiter Überzug gebildet. Der Überzug
hatte eine Dicke von 2,2 µm und eine Koerzitivkraft von
54,1 kA/m.
Das zweifach beschichtete Magnetband entsprechend dem Bei
spiel 1 wies weniger Verzer
rungen im Nieder-, Mittel- und Hochfrequenzbereich als
das Magnetband des Vergleichsbeispiels 1 auf.
Um den Einfluß der Topfzeit auf die Ausgangsschwankungen
zu bestimmen, ließ man die magnetischen Beschichtungsma
terialien für die ersten Überzüge des Beispiels 1 und
des Vergleichsbeispiels 1 verschiedene Zeitspannen lang
stehen, und die Ausgangsschwankungen bei 1 kHz und 3 kHz
wurden gemessen. Die Ergebnisse sind in Fig. 1 darge
stellt. Die im wesentlichen geradlinige Kurve A gilt für
das Magnetband des Beispiels 1, während die Kurve B das
Band des Vergleichsbeispiels 1 darstellt. Wie die graphi
sche Darstellung erkennen läßt, bereitete der magneti
sche Aufzeichnungsträger un
ter Verwendung des strahlungsgehärteten Bindemittels ge
mäß Beispiel 1 keine Probleme hinsichtlich eines sprung
haften Ausgangssignals, wenn sich die Topfzeit des mag
netischen Überzuges ihrem Ende näherte, und zwar sowohl
bei 1 als auch bei 3 kHz. Demgegenüber zeigte der Auf
zeichnungsträger des Vergleichsbeispiels 1, bei dem das
thermisch gehärtete Bindemittel benutzt wurde, bei bei
den Frequenzen ähnliche Tendenzen zu Ausgangsschwankun
gen.
Ein Gemisch einer Zusammensetzung bestehend aus
mit Kobalt beschichtetem nadelförmigem γ-Fe₂O₃ | |
100 Teile | |
Acryldoppelbindungen aufweisendem Butyralharz | 8 Teile |
(auf Feststoffbasis | |
Acryldoppelbindungen aufweisendem Urethanelastomer | 12 Teile |
Dispersionsmittel (gereinigtes Sojabohnenlecithin) | 5 Teile |
Methyläthylketon | 120 Teile |
Toluol | 100 Teile |
wurde auf die gleiche Weise wie bei der Herstellung des
ersten Überzuges im Beispiel 1 zu einem ersten magneti
schen Überzug ausgebildet und durch Bestrahlen mit Elek
tronenstrahlen in einer N₂-Atmosphäre bei einer Be
schleunigungsspannung von 170 kV, einem Elektrodenstrom
von 20 mA und einer absorbierten Dosis von 10 Mrd gehär
tet. Der erhaltene Überzug hatte eine Koerzitivkraft von
44,6 kA/m und eine Filmdicke von 2,8 µm.
Ein magnetisches Beschichtungsmaterial folgender Zusam
mensetzung:
mit Kobalt beschichtetes nadelförmiges γ-Fe₂O₃ | |
100 Teile | |
Vinylchlorid-vinylacetat-Copolymer | 13 Teile |
thermoplastisches Urethan | 12 Teile |
Dispersionsmittel (gereinigtes Sojabohnenlecithin) | 1 Teil |
Methyläthylketon | 150 Teile |
Toluol | 100 Teile |
wurde in der gleichen Weise wie im Falle des zweiten mag
netischen Überzuges des Beispiels 1 zubereitet und zu ei
nem zweiten Überzug verarbeitet. Dieser zweite Überzug
hatte eine Koerzitivkraft von 51,7 kA/m und eine Dicke von
2,1 µm.
Das so erhaltene zweifach beschichtete Magnetband hatte
eine ausgezeichnete Frequenzkennlinie in allen Frequenz
bereichen und insbesondere verbesserte Eigenschaften im
Hochfrequenzbereich. Seine Ausgangsschwankungen in den
niedrigen Frequenzbereichen von 1 und 3 kHz betrugen
nicht mehr als 0,5 dB.
Dieses Beispiel veranschaulicht die Verwendung eines
thermoplastischen Harzes neben einem strahlungshärtba
ren Harz für den ersten Überzug.
Aus einem Gemisch der folgenden Zusammensetzung:
mit Kobalt beschichtetes nadelförmiges γ-Fe₂O₃ | |
100 Teile | |
Vinylchlorid-vinylalkohol-Copolymer (mit einem Polymerisationsgrad von ab. 300, hergestellt entsprechend der untenstehenden Anmerkung | 10 Teile |
Acryldoppelbindungen aufweisendes Polyäther-urethan-Elastomer | 10 Teile |
Dispersionsmittel (gereinigtes Sojabohnenlecithin) | 5 Teile |
Methyläthylketon | 120 Teile |
Toluol | 100 Teile |
wurde ein erster magnetischer Überzug gebildet, und der
Überzug wurde durch Bestrahlung mit Elektronenstrahlen
in einer N₂-Atmosphäre bei einer Beschleunigungsspannung
von 175 kV, einem Elektrodenstrom von 15 mA und einer ab
sorbierten Dosis von 3 Mrd in der gleichen Weise wie bei
der Ausbildung des ersten Überzuges gemäß Beispiel 1 ge
härtet. Der so gebildete Überzug hatte eine Dicke von
2,1 µm und eine Koerzitivkraft von 50,1 kA/m.
Ein Beschichtungsmaterial der gleichen Zusammensetzung
wie derjenigen des Materials für den zweiten Überzug des
Beispiels 2 wurde auf den ersten Überzug aufgetragen, und
es wurde ein zweiter Überzug mit einer Dicke von 2,8 µm
und einer Koerzitivkraft von 57,3 kA/m ausgebildet.
Die Ausgangsschwankungen des zweifach beschichteten Mag
netbandes bei Frequenzen von 1 und 3 kHz lagen innerhalb
von 0,5 dB, und die Frequenzkennlinien waren in sämtli
chen Frequenzbereichen ausgezeichnet.
Anmerkung: Das Vinylchlorid-vinylalkohol-Copolymer, das
bei diesem Beispiel als Materialkomponente benutzt wurde,
wurde in folgender Weise zubereitet:
Ein Vinylchlorid-vinylacetat-Copolymer mit einem Vinyl chloridgruppen/Vinylacetatgruppen-Verhältnis von 75/25 und einem mittleren Polymerisationsgrad n von 400 wurde als Ausgangsstoff in einer gemischten Dispersion von MIBK (Methylisobutylketon) oder einem ähnlichen Lösungs mittel und Wasser suspendiert, und durch mechanisches Dispergieren mit einem Rührer oder dergleichen wurde ei ne aufschlämmungsartige Suspension gebildet, in welcher das Harz aufgequollen war.
Ein Vinylchlorid-vinylacetat-Copolymer mit einem Vinyl chloridgruppen/Vinylacetatgruppen-Verhältnis von 75/25 und einem mittleren Polymerisationsgrad n von 400 wurde als Ausgangsstoff in einer gemischten Dispersion von MIBK (Methylisobutylketon) oder einem ähnlichen Lösungs mittel und Wasser suspendiert, und durch mechanisches Dispergieren mit einem Rührer oder dergleichen wurde ei ne aufschlämmungsartige Suspension gebildet, in welcher das Harz aufgequollen war.
Als Katalysator wird Ätznatron-natriummethylat zugesetzt,
und das Gemisch wird verseift, um die Acetylgruppen des
Vinylacetats in Hydroxylgruppen umzuwandeln, während die
Temperatur auf etwa 80°C gehalten wird.
Der erhaltene Stoff kann einen Stabilisator zum Verhin
dern der Beseitigung von Salzsäure und ein Suspensions
mittel zur Gewährleistung einer gleichförmigen Suspen
sion enthalten.
Die verseifte Aufschlämmung wird dann mit Wasser gewa
schen, um den Katalysator sowie die durch die freigesetz
ten Acetylgruppen erzeugte Essigsäure zu beseitigen, wo
durch die Stabilität des Harzes verbessert wird. Falls
notwendig, kann eine Entfärbung erfolgen, um Chlorionen
und dergleichen und damit die Farbe zu beseitigen, die
sich auf Grund der Verseifung gegebenenfalls einge
stellt hat.
Das Vinylchlorid-vinylalkohol-Copolymer, das durch die
vorstehend erläuterte Verseifungsmethode erhalten wurde,
hatte die folgende Zusammensetzung:
Vinylchloridgruppe:|87,0% | |
Vinylacetatgruppe: | 0,3% oder weniger |
Vinylalkoholgruppe: | 12,6% |
Polymerisationsgrad: | 330 |
Dieses Beispiel veranschaulicht die Ausbildung eines er
sten magnetischen Überzuges aus einer Kombination eines
strahlungssensibilisierbaren Harzes, eines thermoplasti
schen Harzes und eines strahlungsempfindlichen Weichhar
zes.
Ein Gemisch aus einer Zusammensetzung bestehend aus
mit Kobalt beschichtetem nadelförmigem γ-Fe₂O₃ | |
100 Teile | |
strahlungssensibilisierbarem Polyvinylalkoholharz | 5 Teile |
Epoxidharz | 5 Teile |
Acryldoppelbindungen aufweisendem Urethanelastomer | 10 Teile |
Dispersionsmittel (gereinigtes Sojabohnenlecithin) | 5 Teile |
Methyläthylketon | 120 Teile |
Toluol | 100 Teile |
wurde benutzt, um in der gleichen Weise wie im Beispiel 3
erläutert, einen ersten magnetischen Überzug zu bilden.
Mit einem Material der gleichen Zusammensetzung wie im
Beispiel 3 wurde ein zweiter magnetischer Überzug der
gleichen Dicke und Koerzitivkraft ausgebildet. Die Aus
gangsschwankungen des so erhaltenen zweifach beschichte
ten Magnetbandes betrugen nicht mehr als 0,5 dB, und die
Frequenzkennlinien des Bandes waren in sämtlichen Fre
quenzbereichen ausgezeichnet.
In dem folgenden Beispiel wurden strahlungshärtbare Har
ze zur Ausbildung sowohl des ersten als auch des zweiten
magnetischen Überzuges benutzt.
Ein Gemisch einer Zusammensetzung bestehend aus
mit Kobalt beschichtetem nadelförmigem γ-Fe₂O₃ | |
100 Teile | |
Acryldoppelbindungen aufweisendem Vinylchlorid-vinylacetat-Copolymer | 10 Teile |
(auf Feststoffbasis) | |
Acryldoppelbindungen aufweisendem Polyätherurethanelastomer | 10 Teile |
(auf Feststoffbasis) | |
Dispersionsmittel (gereinigtes Sojabohnenlecithin) | 4 Teile |
Methyläthylketon | 80 Teile |
Methylisobutylketon | 80 Teile |
Toluol | 80 Teile |
wurde in einer Kugelmühle 24 Stunden lang gemischt. Das
erhaltene Material wurde derart auf einen Polyesterfilm
aufgetragen, daß nach Ausrichtung der magnetischen Teilchen
in einem Magnetfeld, Beseitigung der Lösungsmittel
durch Trocknen und Glätten der Überzugsoberfläche ein
2,1 µm dicker magnetischer Überzug erhalten wurde. Der so
gebildete Überzug hatte einen Magnetpulvergehalt von
83,4%, und er wies eine Koerzitivkraft von 47,0 kA/m auf.
Der Überzug wurde durch Bestrahlen mit Elektronenstrahlen
in einer N₂-Atmosphäre mittels eines
Elektronenstrahlbeschleunigers bei einer Beschleunigungsspannung
von 150 kV, einem Elektrodenstrom von
10 mA und einer absorbierten Gesamtdosis von 5 Mrd gehärtet.
Zur Abdeckung des ersten magnetischen Überzuges wurde
ein magnetisches Beschichtungsmaterial der folgenden Zusammensetzung
zubereitet:
mit Kobalt beschichtetes nadelförmiges γ-Fe₂O₃ | |
100 Teile | |
Acryldoppelbindungen aufweisendes Vinylchlorid-vinylacetat-Copolymer | 15 Teile |
Acryldoppelbindungen aufweisendes Urethanelastomer | 10 Teile |
Dispersionsmittel (gereinigtes Sojabohnenlecithin) | 1 Teil |
Methyläthylketon | 100 Teile |
Toluol | 150 Teile |
Dieses Beschichtungsmaterial wurde auf den ersten Überzug
aufgebracht und unter den gleichen Bedingungen bestrahlt,
wie sie bei der Ausbildung des ersten Überzuges vorgesehen
waren. Es wurde auf diese Weise ein zweifach beschichtetes Magnetband
erhalten. Der zweite Überzug hatte
eine Koerzitivkraft von 54,1 kA/m und eine Dicke von
2,2 µm.
Bei den Produkten der Beispiele 5 und 1 wurde der Abfall
des Ausgangssignals mit der Topfzeit der Beschichtungsmaterialien
für die zweiten magnetischen Überzüge bei der
hohen Frequenz von 16 kHz gemessen. Die Ergebnisse sind
in Fig. 2 dargestellt. Die Kurve C stellt das Produkt
des Beispiels 5 dar, während die Kurve A für dasjenige
des Beispiels 1 gilt. Wie zu erkennen ist, führte die
Verwendung des strahlungshärtbaren oder -polymerisierbaren
Bindemittels zu Magnetbändern, bei denen kein
Ausgangsabfall bei hohen Frequenzen auf Grund
der Topfzeit des Beschichtungsmaterials vorlag. Das Band
des Beispiels 5 stellte eine eindeutige Verbesserung gegenüber
demjenigen des Beispiels 1 dar, bei dem der zweite
magnetische Überzug so rasch wie möglich über dem ersten
Überzug ausgebildet werden mußte.
Mit dem im Beispiel 5 erhaltenen Magnetband wurden Versuche
bezüglich der Ausgangsschwankungen bei niedrigen
Frequenzen von etwa 1 und 3 kHz durchgeführt. Die Ergebnisse,
dargestellt durch die Kurve C in Fig. 1, waren
ähnlich wie diejenigen für das Beispiel 1.
Es wurde gefunden, daß bei Verwendung eines herkömmlichen
Bindemittels auf Isocyanatbasis die Oberflächenformbarkeit
des Materials abnimmt, wenn sich die Topfzeit des
magnetischen Beschichtungsmaterials ihrem Ende zuneigt,
und daß sich beim Vorbeilauf des Magnetbandes an dem Kopf
eines Tonbandgerätes Beschichtungsmaterial in zunehmendem
Maße auf dem Gerät ablagert. Bei den entsprechend den
Beispielen 5 und 1 ausgebildeten Bändern wurden die Kopfablagerungen
optisch beobachtet, und die Ergebnisse wurden
in der unten tabellarisch zusammengestellten Weise
durch eine 5-Punkte-Bewertung ausgedrückt.
Es ist zu erkennen, daß das Band des Beispiels 5 eine
weitere Verbesserung gegenüber demjenigen des Beispiels
1 darstellt.
Die Spannungen von Bandproben der Beispiele 5 und 1 wurden
bestimmt, nachdem die Bänder eine Woche lang unter
Umgebungsbedingungen von 60°C und 80% relativer Luftfeuchtigkeit
standen. Setzte man diejenige der erstgenannten
zu 100% an, betrug die der letztgenannten bei einer Topfzeit
von 2 Stunden 150%, was erkennen läßt, daß sich das
Band beim Aufwickeln zu einem Bandwickel
weniger straff zieht. Dies bedeutet, daß das
Band seine Stabilität unter
den Temperatur-, Feuchtigkeits- und anderen Umweltbedingungen
gegen das Ausschwitzen von Bestandteilen mit niedrigem
Molekulargewicht aus den magnetischen Überzügen
beibehält.
Aus einem Gemisch folgender Zusammensetzung:
mit Kobalt beschichtetes nadelförmiges γ-Fe₂O₃ | |
100 Teile | |
Acryldoppelbindungen enthaltendes Butyralharz | 8 Teile |
(auf Feststoffbasis) | |
Acryldoppelbindungen enthaltendes Urethanelastomer | 12 Teile |
(auf Feststoffbasis) | |
Dispersionsmittel (gereinigtes Sojabohnenlecithin) | 5 Teile |
Methyläthylketon | 120 Teile |
Toluol | 100 Teile |
wurde ein erster magnetischer Überzug ausgebildet, und
der Überzug wurde durch Bestrahlen mit Elektronenstrahlen
in einer N₂-Atmosphäre bei einer Beschleunigungsspannung
von 170 kV, einem Elektrodenstrom von 20 mA und
einer absorbierten Dosis von 10 Mrd auf die gleiche Weise
ausgehärtet wie bei der Ausbildung des ersten Überzuges
im Beispiel 1. Der so erhaltene Überzug hatte eine
Koerzitivkraft von 47,7 kA/m und eine Dicke von 2,8 µm.
Zur Ausbildung eines zweiten magnetischen Überzuges wurde
ein Beschichtungsmaterial der folgenden Zusammensetzung
zubereitet:
mit Kobalt beschichtetes nadelförmiges γ-Fe₂O₃ | |
100 Teile | |
Acryldoppelbindungen enthaltendes Epoxidharz | 13 Teile |
(auf Feststoffbasis) | |
Acryldoppelbindungen enthaltendes Polybutadienelastomer | 12 Teile |
(auf Feststoffbasis) | |
Dispersionsmittel (gereinigtes Sojabohnenlecithin) | 1 Teil |
Methyläthylketon | 150 Teile |
Toluol | 100 Teile |
Dieses Beschichtungsmaterial wurde auf den ersten Überzug
aufgebracht, und der erhaltene zweite Überzug wurde
durch Bestrahlen mit Elektronenstrahlen in einer N₂-Atmosphäre
mittels eines Elektronenstrahlenbeschleunigers
bei einer Beschleunigungsspannung von 150 kV, einem
Elektrodenstrom von 10 mA und einer absorbierten Dosis
von 5 Mrd gehärtet. Der zweite Überzug hatte eine Koerzitivkraft
von 51,7 kA/m und eine Dicke von 2,1 µm.
Dieses Beispiel zeigt die Verwendung eines thermoplastischen
Harzes, zusätzlich zu einem strahlungshärtbaren
Harz, bei der Ausbildung des zweiten magnetischen Überzuges.
Unter Verwendung des gleichen magnetischen Beschichtungsmaterials,
wie es für den ersten Überzug im Beispiel 6
vorgesehen war, wurde ein erster Überzug mit einer Dicke
von 2,3 µm und einer Koerzitivkraft von 50,1 kA/m ausgebildet.
Sodann wurde für einen zweiten Überzug ein Beschichtungsmaterial
der nachstehend genannten Zusammensetzung
zubereitet und auf den ersten Überzug aufgetragen:
mit Kobalt beschichtetes nadelförmiges γ-Fe₂O₃ | |
100 Teile | |
Vinylchlorid-vinylalkohol-Copolymer (mit einem Polymerisationsgrad von ab.300, hergestellt entsprechend der untenstehenden Anmerkung) | 13 Teile |
Acryldoppelbindungen enthaltendes Polyätherurethanelastomer | 12 Teile |
Dispersionsmittel (gereinigtes Sojabohnenlecithin) | 1 Teil |
Methyläthylketon | 120 Teile |
Toluol | 100 Teile |
Dieser zweite Überzug wurde durch Bestrahlen mit Elektronenstrahlen
in einer N₂-Atmosphäre bei einer Beschleunigungsspannung
von 175 kV, einem Elektrodenstrom von
15 mA und einer absorbierten Dosis von 3 Mrd gehärtet.
Der so gebildete zweite Überzug hatte eine Dicke von
2,6 µm und eine Koerzitivkraft von 57,3 kA/m.
Es wurde bestätigt, daß die Verwendung eines thermoplastischen
Harzes in Kombination mit einem strahlungshärtbaren
Harz, wie dies in Beispiel 7 der Fall ist, dem erhaltenen Band
eine zweckentsprechende Weichheit verleiht
und insbesondere für die Lauf-Dauerfestigkeit des Aufzeichnungsträgers
bei erhöhten Temperaturen günstig ist.
In Fig. 3 sind die Versuchsergebnisse zusammengestellt.
Die Kurve A gilt für das Band des Beispiels 1, die Kurve
C für das Band des Beispiels 5 und die Kurve D für
das Band des Beispiels 7. Es ist zu erkennen, daß das
Band des Beispiels 7, bei dem das strahlungshärtbare
Harz mit einem thermoplastischen Harz kombiniert wurde,
hinsichtlich der Lauf-Dauerfestigkeit dem Band des Beispiels
5 überlegen ist, bei dem nur strahlungshärtbare
Harze verwendet wurden. Das Band des Beispiels 5 zeigt
gleichfalls eine wesentlich bessere Lauf-Dauerfestigkeit
als das Band des Beispiels 1. Unter den getesteten
Bandproben des Beispiels 1 hatte eine mit einer
Topfzeit von 10 Stunden eine schlechte Laufgüte; sie
hörte mittendrin zu laufen auf. Dies war vermutlich den
Temperatur- und anderen Umweltbedingungen zuzuschreiben,
die sich ungünstig mit Bezug auf das Ausschwitzen
von Bestandteilen niedrigen Molekulargewichts aus dem
magnetischen Überzug auf Grund der übermäßig langen
Topfzeit auswirkten. Bei dem Band des Beispiels 7 zeigte
es sich, daß eine absorbierte Dosis von 5 Mrd oder weniger
geeignet ist, Kopfablagerungen zu vermindern.
Wie die Fig. 4 zeigt, wiesen die entsprechend den Beispielen
5 bis 7 hergestellten Bänder ausgezeichnete Ergebnisse
mit merklichen Verbesserungen der Frequenzkennlinien
in sämtlichen Frequenzbereichen auf. Die Ausgangsschwankungen
bei niedrigen Frequenzen von 1 und 3 kHz betrugen
in vorteilhafter Weise weniger als 0,5 dB, was auf
keinen Einfluß der Topfzeit der Beschichtungszusammensetzungen
hinweist. Die Kurve C gilt für den magnetischen
Aufzeichnungsträger des Beispiels 5, die Kurve D für den
des Beispiels 6 und die Kurve E für den des Beispiels 7.
Bei diesem Beispiel wurde der zweite magnetische Überzug
aus einer Zusammensetzung hergestellt, bei der ein strahlungsempfindliches
Harz, ein thermoplastisches Harz und
ein strahlungsempfindliches Weichharz wie folgt kombiniert
waren:
mit Kobalt beschichtetes γ-Fe₂O₃ | |
100 Teile | |
strahlungsempfindliches Polyvinylalkoholharz | 7 Teile |
Epoxidharz | 6 Teile |
Acryldoppelbindungen enthaltendes Urethanelastomer | 12 Teile |
Dispersionsmittel (gereinigtes Sojabohnenlecithin) | 1 Teil |
Methyläthylketon | 120 Teile |
Toluol | 100 Teile |
Es wurde ein erster magnetischer Überzug ausgebildet,
der demjenigen des Beispiels 7 identisch war; darauf
wurde ein zweiter Überzug in der gleichen Weise wie im
Beispiel 7 ausgebildet. Das so erhaltene Magnetband war
in seiner Lauf-Dauerfestigkeit den Magnetbändern überlegen,
deren Beschichtungsmaterialien nur Kombinationen
von strahlungsempfindlichen Harzen enthielten. Der Aufzeichnungsträger
erwies sich als hervorragend in allen
Frequenzbereichen mit akzeptablen Ausgangsschwankungen
bei niedrigen Frequenzen von 1 und 3 kHz.
Claims (7)
1. Magnetischer Aufzeichnungsträger, der einen nichtmagnetischen Kunststoff-
Schichtträger, einen darauf ausgebildeten ersten magnetischen
Überzug mit einer Koerzitivkraft von mindestens 27,8 kA/m sowie einen
auf dem ersten Überzug ausgebildeten zweiten magnetischen Überzug
aufweist, der eine höhere Koerzitivkraft als der erste Überzug hat,
dadurch gekennzeichnet, daß der erste Überzug in einer Dicke von
2,1 bis 2,8 µm unter Verwendung eines durch Bestrahlung vernetzten
und polymerisierten Bindemittels ausgebildet ist und eine Koerzitivkraft
im Bereich von 27,8 bis 50,1 kA/m sowie einen Magnetpulvergehalt von
mindestens 81,8 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge von Magnetpulver
und Harz, hat, und daß der unter Verwendung eines thermoplastischen,
duroplastischen oder strahlungsvernetzbaren oder -polymerisierbaren
Bindemittels in einer Dicke von mindestens 2,1 µm ausgebildete zweite
Überzug eine Koerzitivkraft im Bereich von 40,6 bis 63,7 kA/m hat.
2. Magnetischer Aufzeichnungsträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Bindemittel des ersten und/oder des zweiten magnetischen
Überzuges ein strahlungsempfindliches Harz mit mindestens einer
strahlungsempfindlichen ungesättigten Doppelbindung und/oder ein thermoplastisches
Harz sowie ein strahlungsempfindliches Weichharz mit der
genannten Doppelbindung oder ein Präpolymer, Oligomer oder Telomer
derselben aufweist.
3. Magnetischer Aufzeichnungsträger nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die strahlungsempfindliche ungesättigte Doppelbindung eine
Acryl-, Malein- oder Allyldoppelbindung ist.
4. Magnetischer Aufzeichnungsträger nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bestrahlung in einer Inertgasatmosphäre
mitels eines mit einer Beschleunigungsspannung von 150
bis 300 kV betreibbaren Elektronenstrahlbeschleunigers durchgeführt
ist.
5. Magnetischer Aufzeichnungsträger nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Koerzitivkraft des ersten
magnetischen Überzuges 31,8 bis 50,1 kA/m und die Koerzitivkraft des
zweiten Überzuges 46,9 bis 63,7 kA/m beträgt.
6. Magnetischer Aufzeichnungsträger nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Koerzitivkraft des ersten magnetischen
Überzuges 30,2 bis 47,7 kA/m und die Koerzitivkraft des zweiten Überzuges
44,6 bis 60,5 kA/m beträgt.
7. Magnetischer Aufzeichnungsträger nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Koerzitivkraft des ersten magnetischen
Überzuges 27,8 bis 43,8 kA/m und die Koerzitivkraft des zweiten Überzuges
40,6 bis 55,7 kA/m beträgt.
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