DE3247709A1 - Parfuem- bzw. duftstoffe abgebende verpackungsmaterialien - Google Patents
Parfuem- bzw. duftstoffe abgebende verpackungsmaterialienInfo
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Description
Henkelstraße 67 &. HENKELKGaA
4000 Düsseldorf, den 21. Dezember 1982 „ _ **ne,„
Dr. ScnOe/Re
Patentanmeldung
D 6735
D 6735
"Parfüm- bzw. Duftstoffe abgebende Verpackungsmaterialien"
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Verwendung von Parfüm- bzw. Duftstoffen bei der Herstellung
von bestimmten Verpackungsmaterialien auf Basis von Pappe bzw. Papierwerkstoffen.
Es ist bekannt, beispielsweise Watte in Beutel zu verpacken, die außer der Watte auf einem Trägermaterial
aufgebracht beispielsweise aus Kügelchen aus Polyethylen, Kieselsäure, oder dergleichen Duftstoffe enthalten, die
langsam an die Wattebäusche abgegeben werden. Außerdem ist es bekannt, auf die Innenseite von Verpackungsmaterialien,
die zur Aufnahme von Wasch- und Reinigungsmitteln bestimmt sind, Pasten, die Duft- und Riechstoffe
enthalten, aufzutragen oder auch die Pappe selbst mit derartigen Mitteln zu imprägnieren.
Außerdem ist es bekannt, bestimmte Klebstoffe mit Parfüm zu versetzen, um ihren Eigengeruch zu überdecken. Dies
wird beispielsweise bei Klebstoffen auf Basis von Cyanacrylsäureestern
angewendet. Weiterhin hat man bereits bei der Polymerisation von bestimmten Polymeren unter
Mitverwendung von Duftstoffen gearbeitet, um eine innige Verbindung zwischen dem Polymerisat und dem Duftstoff zu
erhalten. So vorbehandelte bzw. hergestellte Polymerisate können für die Herstellung von Blisterpackungen verwendet
werden.
Id 230/438539 S 08.81
Patentanmeldung D 6735 <J Ϊ HENKELKGaA
ZR-FE/Patente
Schließlich ist es bekannt, die Innenseite von zur Aufnahme von künstlichen Blumen oder Früchten bestimmten
Behältern mit wäßrigen Emulsionen von ethylenlsehen
Polymerisaten, die mit Duftstoffen versehen sind, zu behandeln, um so ein bleibendes Duftempfinden zu erzeugen.
Die vorliegende Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, Verpackungsmaterialien auf Basis von Pappe und/oder
Papierwerkstoffen so mit einem Duft- bzw. Geruchsträger auszustatten, daß insbesondere beim öffnen der Verpackung
ein deutliches Duftempfinden erzeugt wird, wobei der schädliche Einfluß von den Duftstoff verändernden oder
schädigenden Füllgütern weitgehend ausgeschlossen wird.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Verwendung von Parfüm bzw. Riechstoffen enthaltenden Kleb-
stoffen bei der Herstellung von zur Aufnahme von körnigen bzw. pulverförmigen Füllstoffen, insbesondere Wasch-
und Reinigungsmitteln bestimmten Verpackungen aus Pappe und/oder Papierwerkstoffen. Die so hergestellten Verpackungsmaterialien
eignen sich insbesondere zur Aufnahme von gegenüber Parfüm und Riechstoffen nicht inerten
Materialien. Gerade Reinigungsmittel enthalten häufig Bestandteile, die mit vielen Parfüm bzw. Riechstoffen
reagieren können. So kann dann die Duftnote verändert bzw. der Riechstoff überhaupt zerstört werden. Die Versuche,
den Duftstoff räumlich vom Füllgut zu trennen, indem man das Verpackungsmaterial mit einer Lösung des
Duftträgers besprüht, gegebenenfalls mit einem die Viskosität steigerndem Mittel in der Lösung bestreicht,
sind apparativ aufwendig und führen häufig nicht zum Erfolg, weil das Parfüm bzw. der Riechstoff zu schnell
verfliegt. Auch müssen bei dieser Methode des Auftragens erhebliche Belästigung der Umgebung in Kauf genommen
werden oder durch erheblichen technischen Aufwand verhindert werden.
247709
Patentanmeldung D 6735 4 7 HENKELKGaA
ZR-FE/Patente
Geht man in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung von feinteiligen wäßrigen Kunststoffdispersionen
als Klebstoffe und als Träger für das Parfüm bzw. den Riechstoff aus, treten diese technischen Mängel nicht
auf. Es muß als überraschend angesehen werden, daß die abgetrockneten zwischen den verklebten Lagen verfilmten
Dispersionen das Parfüm bzw. den Riechstoff soweit abgeben, daß ein deutliches Duftempfinden erzeugt wird und
andererseits die Verklebung den gestellten Anforderungen genügt.
Es hat sich als günstig erwiesen, bei der Herstellung dieser mit Parfüm bzw. Riechstoff versehenen Klebstoffen
von wäßrigen Dispersionen von Homopolymerisäten des
Vinylacetats und/oder des Viny!propionate auszugehen.
Ebenfalls sind geeignet Copolymerisate dieser Monomeren mit beispielsweise Ethylen, Propylen oder geringen Mengen
an Crotonsäure oder Maleinsäure. Weiterhin ist es möglich, auch Mischpolymerisate zu verwenden, die neben den genannten
Vinylestern noch längerkettige Vinylester oder aber Styrol oder Butadien enthalten. Derartige Dispersionen
sind als Klebstoffe auch für Verpackungsmaterialien und dergleichen, die zumindest teilweise saugfähig
sind, seit langem bekannt.
Im Rahmen der Erfindung hat es sich als vorteilhaft erwiesen, solche wäßrigen Kunststoffdispersionen zu verwenden,
deren Viskosität bei 20 0C zwischen 800 und 2 500 mPa-s nach Epprecht liegt. Besonders günstig ist
es, wenn die Viskosität bei etwa 1 000 bis 2 000 mPa-s liegt. Der Feststoffgehalt geeigneter Klebstoffdispersionen
soll zwischen etwa 20 und 60, insbesondere 25 und 50 Gewichtsprozent liegen. Der Anteil an vorzugsweise
flüssigem Parfüm bzw. Riechstoff soll sich etwa zwischen 5 und 45 %, insbesondere 10 und 35 %, bezogen auf die
Dispersion, bewegen.
M23O/43eS38 5. 08.81
Patentanmeldung D 6735 {t HENKELKGaA
ZR-FE/Patente
Die Mitverwendung von Emulgatoren wie bekannten nichtionogenen
oder anionenaktiven Netzmitteln oder wasserlöslichen Hydrokolloiden wie etwa Polyvinylalkohol,
Polyvinylpyrrolidon und Methylcellulose als Stabilisatoren kann sich in vielen Fällen als günstig erweisen.
Zur Erhöhung der Geschmeidigkeit der Verklebung können Weichmacher wie Dioctylphthalat, Dibutylphthalat und
dergleichen den Klebstoffdispersionen zugesetzt werden. Zur Erhöhung des Anzugsvermögens der Verklebung kann
man weiterhin flüchtige Lösungsmittel wie etwa Trichlorethylen, Ethanol, Isopropanol und dergleichen einsetzen.
Die erfindungsgemäß mit Parfüm bzw. Riechstoffen versehenen Klebstoffe können mit den üblichen Auftragsaggregaten aufgebracht werden. Die Verklebung erfolgt
dann sofort durch kurzzeitiges Zusammenpressen der zu verklebenden Pappe bzw. Papierwerkstoffen.
Es ist auch möglich, den erfindungsgemäß zu verwendenden Klebstoff zunächst ganz oder weitgehend auftrocknen
zu lassen, insbesondere bei der Verwendung von wenig porösen, mit einer dünnen Lackschicht oder bedruckten
Papp- oder Papierwerkstoffen und anschließend nach dem Zusammenfügen der zu verklebenden Teile durch kurzzeitige
Erwärmung eine Aktivierung des Klebstoffs zu bewirken.
Als Parfüm bzw. Riechstoffe können die verschiedensten
Typen eingesetzt werden, beispielsweise seien erwähnt: Parfümöle mit den Duftnoten grüner Apfel, Conifere,
Chypre, Cypresse, Lavendel und dergleichen mehr. Auch
definierte Geruchsträger wie Phenylethanol, Methylacetophenon
oder Zitronenöl oder Orangenöl können eingesetzt werden.
* tt t>
·
Patentanmeldung D 6735 # ° HENKELKGaA
ZR-FE/Patente
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Klebstoffe nutzen das Parfüm bzw. den Riechstoff in optimaler Weise aus,
so daß man mit relativ geringen Mengen eine nachhaltige Beduftung über einen langen Zeitraum erreichen kann.
Voraussetzung ist, daß zumindest eine Fläche, der verklebt wurde, zumindest teilweise porös ist. Man kann die
erfindungsgemäß zur Verwendung gelangenden Klebstoffe einsetzen bei der Herstellung von Papier- oder Pappeumhüllung
ganz allgemein. Besonders empfehlenswert ist ihre Verwendung bei der Herstellung von Pappkartons,
z.B. für die Aufnahme von körnigen Füllstoffen oder auch von Papptrommeln.
Als sehr effektiv hat sich die erfindungsgemäße Verwendung der Parfüm- bzw. Riechstoffe enthaltenden Klebstoffe
bei der Verklebung von Kopfklappen von Tragetaschen aus
Pappe erwiesen. Insbesondere nach dem öffnen der Klappen wird noch nach Monaten ein deutlicher Duft in Abhängigkeit
von Art und Menge des eingesetzten Riechstoffs wahrgenommen. Schließlich kann der erfindungsgemäß
zu verwendende Klebstoff auch zum Aufkleben von Etiketten auf Behältern oder von Hinweisschildern eingesetzt
werden.
M 33O/438S39 S. 06.81
Patentanmeldung D 6735 ^. V HENKELKGaA
Es wurden für die nachstehenden Beispiele Parfümöle mit der folgenden Duftbeschreibung verwendet:
OC blumig-Phantasie
β Chypre
β Chypre
T^ Phantasie-Conifere
Es wurden folgende wäßrige Dispersionskleber verwendet.
a) In 100 Gewichtsteilen einer 27 %igen Dispersion von
Polyvinylacetat wurden 6 Gewichtsteile Polyvinylalkohol (Verseifungszahl 20) gelöst.
b) In 100 Gewichtsteilen einer 50 %igen Polyvinylacetat-Dispersion
wurden 15 Gewichtsteile Dibutylphthalat eingerührt.
c) In 100 Gewichtsteilen einer 40 %igen Polyvinylacetatdispersion
wurden 10 g Trichlorethylen und 4 g Dibutylphthalat eingerührt.
d) 45-gewichtsprozentiger Polyvinylpropionat-Dispersion,
e) 50-gewichtsprozentige Dispersion aus einem Mischpolymerisat aus 80 Mol-% Vinylacetat und 20 Mol-%
Ethylen.
Patentanmeldung D 6735 JT. HENKELKGaA
ZR-FE/Patente
Zur Testung des Geruchs wurde jeweils von einer insgesamt lOköpfigen Gruppe von voneinander unabhängigen
Personen vorgenommen. Dazu wurden die mit 3 kg handelsüblichen, unparfümierten Waschpulver gefüllten und mit
dem Duft-Klebstoff an der Kopfklappe verschlossenen Tragepakete geöffnet.
Dann wurde das geöffnete Paket abgerochen (Paket). Vom Waschmittel wurden etwa 100 g in einen Becher gegeben
und dann abgerochen (Becher). Schließlich wurde eine 100 g-Probe des Waschmittels in eine mit Schliffstopfen
verschlossene 250 ml Flasche gegeben und nach 24 Stunden abgerochen (Flasche). Dabei wurden folgende Noten
gegeben und gemittelt:
6 | sehr stark | 1 | 2 | schwach |
5 | stark | 1 | sehr schwach | |
4 | weniger stark | 0 | kein Duft | |
3 | mittel | |||
Beispiel |
Es wurden miteinander gemischt je 150 g des Klebers nach a) und b) mit je 50 g Parfümöl nach OC) undβ).
Durch Zusatz von etwa 8 % Wasser wurde die Viskosität auf etwa 2 000 mPa'S eingestellt. Damit wurden
Kopfklappen-Verklebungen unter Verwendung von .jeweils
2 g Klebstoff vorgenommen. In Abhängigkeit vom Klebstoff
und dem Parfümöl wurden in der folgenden Tabelle wiedergegeben die 1 Tag nach der Klebung
festgestellten Duftbeurteilungen sowie die nach 14 Wochen Lagerung bei Raumtemperatur festgestellten
Duftbeurteilungen (Paket, Becher, Flasche).
BAD ORIGINAL
M230/43SS39 5 OaSl ^U
Patentanmeldung D 6735
JS
HENKEL KGaA ZR-FE/Patente
a, 06 | h,oC | *>ß | b,/£ | |
frisch geklebt |
4,9 | 5,0 | 5,3 | 5,5 |
Paket | 4,5 | 4,6 | 5,0 | 5,1 |
Becher | 2,7 | 2,8 | 2,3 | 2,4 |
Flasche | 2,5 | 2,6 | 2,7 | 2,8 |
Jeweils 15Og des Klebstoffs nach c) und d) wurden unter
Rühren mit 50 g des Parfümöls nach ^"gemischt und die Viskosität durch Zugabe von Wasser bei Raumtemperatur
auf 1 500 mPa«s eingestellt.
Es wurden verschiedene Mengen der mit Duftstoff versehenen
Leimsorten verwendet und nach 1 bzw. 2 Wochen die Intensität der Parfümierung beurteilt. In der
folgenden Tabelle 2 sind die Durchschnittsbenotungen in Abhängigkeit von Leim und Art der Beleimung wiedergegeben
.
Leimmenge und -auftrag |
Probe | Leim c 1. u. 2. Woche |
Leim d 1. und 2. Woche |
1,2g Duftleim obere Kopfklappe 1,2 g Duftleim untere Kopfklappe |
Paket Becher NS-Flasche |
5,0 5,2 3,0 3,1 3,5 2,9 |
5,2 5,2 3,0 3,0 3,6 2,9 |
1,2g Duftleim obere Kopfklappe 2,0 g Duftleim untere Kopfklappe |
Paket Becher NS-Flasche |
5,0 4,5 2,5 2,8 3,5 2,7 |
5,4 6,9 2,8 3,1 3,5 2,6 |
Patentanmeldung D 6735
HENKELKGaA ZR-FE/Patenfe
Fortsetzung Tabelle | Leimmenge und -auftrag |
Probe rj | 2 | Leim d 1. und 2. Woche |
2,0 g Duftleim untere Kopfklappe |
Paket Becher NS-Flasche |
Leim c . u. 2. Woche |
4,6 4,8 2,0 2,5 2,4 2,3 |
|
2,0 g Duftleim unteie Kopfklappe Kopfklappen nach unten perforiert |
Paket Becher NS-Flasehe |
4,5 4,7 1,8 2,8 2,5 2,4 |
4,0 4,1 2,2 2,4 2,8 2,5 |
|
4,1 4,0 2,2 2,3 2,7 2,4 |
||||
Es wurden mit einer Mischung aus. Leim e und Parftimöl
Mischungen im Gewichtsverhältnis 3 : 1 und 5 : 1 hergestellt und Kopfklappenverklebung mit 2 g bzw.
3 g der Mischung vorgenommen. in der nächfolgenden
Tabelle 3 ist die Benötung nach Lagerung bei Raumtempera'
tür während 1,2 bzw. 4 Wochen wiedergegeben,
• | Wochen | Tabelle | 3 | 2,5 g Leim + 0,5 g Parfümöl |
|
Beurteilt nach | T | 1,5 0,5 |
g Leim + g Parfömöl |
4,6 | |
Paket | 2 | 4,6 | 2,6 | ||
4 | 2,2 | 4,0 | |||
1 | 3,3 | 3*0 | |||
Becher | 2 | 2,9 | 2,7 | ||
4 | 2,3 | 2,8 | |||
1 | 2,7 | 2,8 | |||
NS-Flasche | 2 | 3,1 | 2,3 | ||
4 | 2,6 | 3,6 | |||
2,7 | |||||
M 330/438539 5. 00.8!
Claims (6)
- Patentanmeldung D 6735 *© HENKELKGaAZR-FE/PatentePatentansprücheVerwendung von Parfüm- bzw. Riechstoffe enthaltenden Klebstoffen bei der Herstellung von zur Aufnahme von körnigen bzw. pulverförmigen Füllstoffen, insbesondere Wasch- und Reinigungsmitteln, bestimmten Verpackungen aus Pappe und/oder Papierwerkstoffen.
- 2. Verwendung mittels Parfüm- bzw. Riechstoffen enthaltenden Klebstoffen hergestellten Verpackungsmaterialien zur Aufnahme von gegenüber Parfüm und Riechstoffen nicht inerten Materialien.
- ii Verwendung von f einteiligen, wäßrigen Kunststoffdispersionen als Klebstoffe nach Ansprüchen 1 und 2.
- 4. Verwendung von Klebstoffen nach Ansprüchen 1 bis 3, die eine wäßrige Dispersion eines Homopolymerisate oder Mischpolymerisats von Vinylacetat und/oder Vinylpropionat darstellen.
- 5. Verwendung von wäßrigen Kunststoffdispersionen nach Ansprüchen 3 und 4, die eine Viskosität bei 20 0C zwischen 800 und 2 500 mPa«s nach Epprecht aufweisen.
- 6. Verwendung von wäßrigen Polymerisatdispersionen nach Ansprüchen 3 bis 5, deren Anteil an Feststoff zwischen 20 und 60 Gewichtsprozent und deren Anteil an Parfüm bzw. Riechstoff zwischen 5 und 45 % liegt.
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DE19823247709 DE3247709A1 (de) | 1982-12-23 | 1982-12-23 | Parfuem- bzw. duftstoffe abgebende verpackungsmaterialien |
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