DE102007038260A1 - Verfestigte Riechstoffmischung und Dispersionsklebstoff der diese enthält - Google Patents

Verfestigte Riechstoffmischung und Dispersionsklebstoff der diese enthält Download PDF

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Abstract

Riechstoffhaltige Klebstoffmischungen aus einem organischen Bindemittel und einem Riechstoff sollten hinsichtlich ihrer Lagerstabilität verbessert werden. Dies gelang dadurch, dass eine kleinteilige, feste Zubereitung, enthaltend ein schmelzbares Polymer und eine Riechstoffmischung, bereitgestellt wird, wobei diese insbesondere nach einem zweistufigen Verfahren hergestellt werden kann, bei dem in einer Druckstufe eine Schmelze aus Polymer und Riechstoffmischung und einem inerten Trägergas vorliegt und danach in einer Entspannungsstufe sich das Polymer und die Riechstoffmischung durch Druckabfall zu festen Partikeln umwandeln und das Trägergas abgetrennt wird.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft einen Dispersionsklebstoff, der eine Riechstoffmischung enthält sowie eine kleinteilige, feste Zubereitung aus einem schmelzbaren Polymer und einer Riechstoffmischung als Zwischenprodukt. Es ist bekannt eine Vielzahl von Produkten des täglichen Bedarfs mit Riechstoffen zu versetzen um deren Akzeptanz durch den Verbraucher zu erhöhen und ein angenehmes Dufterlebnis bei Kauf und Anwendung des Produktes zu erzeugen.
  • Viele Verpackungen (im speziellen Kartonagen) habe eine deutlich wahrnehmbare, unangenehme Note, die die Gesamtbeurteilung des Produktes beeinflussen.
  • Da manche dieser Produkte jedoch außerdem die Riechstoffmischung chemisch angreifen können und so in deren olfaktorische Qualität und Stabilität negativ beeinflussen können ist vorgeschlagen worden, neben dem Produkt auch die Verpackung mit dem Riechstoff zu behandeln. Um dies tun zu können, wurden im Stand der Technik bereits viele unterschiedliche Wege vorgeschlagen.
  • So wird in der internationalen Patentanmeldung WO 00/37319 ein Verfahren vorgeschlagen, das es erlaubt Parfum- oder Aromastoffe mit einem Polymer und einem Carbonsäuresalz zu mischen und als Schmelzklebstoff zu verarbeiten.
  • In der ebenfalls auf die Anmelderin zurückgehenden europäischen Patentanmeldung EP 0 114 301 wird die Verwendung von Parfum- bzw. Riechstoffe enthaltenen Klebstoffen bei der Herstellung Verpackungen aus Pappe- und/oder Papierwerkstoffen vorgeschlagen. Dabei werden als Klebstoffe wässrige Dispersionen eines Homo- oder Copolymerisats von Vinylacetat und/oder Vinylpropionat eingesetzt. Die Anmeldung schlägt vor, die Parfumöle als solche in die Klebstoffdispersion einzubringen. In der Praxis ergeben sich daraus Beschränkungen auf solche Riechstoffmischungen, die gut oder zumindest vertretbar in den Klebstoffen dispergierbar sind. Dies stellt eine erhebliche Einschränkung der Möglichkeiten des Parfumeurs dar, da Riechstoffmischungen auch aus höher schmelzenden ja sogar festen Produkten bestehen können und gegebenenfalls aufgrund ihrer Viskosität oder anderer physikalischer oder chemischer Eigenschaften oft schlecht in wässrigen Klebstoffdispersionen dispergierbar sind.
  • Auf einem ganz anderen Gebiet der Technik ist aus der WO 95/21688 ein Verfahren zur Herstellung von Partikeln bzw. Pulvern bekannt, bei dem eine Substanzmischung in einem Druckbehälter bereitgestellt wird, so dann ein kompressibles Fluid in der vorgelegten Substanz bzw. Substanzmischung unter Druck aufgelöst wird und die so erhaltene Lösung in der Weise entspannt wird, dass sich beim Entspannen Partikel bilden. Die gebildeten Partikel werden aus dem Strom entkomprimierten, kompressiblen Fluids abgetrennt. Die genannte Anmeldung nimmt keine Bezug auf Riechstoff, da diese ja ihre Wirkung nur dann entfalten, wenn sie sich in der gasförmigen Phase befinden, weshalb der Fachmann zu der Vorstellung neigt, dass bei einem solchen Produktionsverfahren zumindest die leichtflüchtigen Anteile eines Parfümöls mit dem Trägergas verloren gehen.
  • Die Erfinder haben sich die Aufgabe gestellt, derartige Partikel, mit hohem Riechstoffanteil bereit zu stellen und diese als Additive zur Erzeugung von hochstabilen riechstoffhaltige Klebstoffdispersionen vorzuschlagen.
  • Gegenstand der Erfindung ist in einer ersten, allgemeinen und wichtigen Ausführungsform eine kleinteilige, feste Zubereitung enthaltend ein schmelzbares Polymer und eine Riechstoffmischung, herstellbar nach einem Verfahren umfassend die folgenden Stufen:
    • a) eine Druckstufe, in der eine Schmelze umfassend das Polymer, die Riechstoffmischung und ein inertes Trägergas vorliegt, und
    • b) eine Entspannungsstufe, in der sich das Polymer und die Riechstoffmischungen nach Druckabfall zu festen Partikeln umwandeln und das Trägergas abgetrennt wird.
  • Weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine riechstoffhaltige Klebstoffmischung umfassend eine kleinteilige, feste Zubereitung und eine wässrige Dispersion eines organischen Bindemittels, dadurch gekennzeichnet, dass als schmelzbares Polymer in der Zubereitung ein Polyether eingesetzt wird.
  • Schließlich ist auch die Verwendung derartiger Klebstoffmischungen zum Verkleben von Verpackungen und zur Herstellung von Verkaufsaufstellern Gegenstand der Erfindung.
  • In ihrer allgemeinsten Ausführungsform betrifft die Erfindung daher feste, kleinteilige Zubereitungen aus schmelzbaren Polymer und Riechstoffen. Dabei kann das Verhältnis zwischen schmelzbarem Polymer und Riechstoff vorzugsweise zwischen 1:1 und 5:1 betragen, insbesondere beträgt es zwischen 2,5:1 und 1,5:1. Allerdings ist es dem Fachmann freigestellt, im Rahmen der Erfindung auch geringere Riechstoffmengen einzusetzen, also mit Verhältnissen Polymer zu Riechstoff von nur bis zu 20 zu 1 zu arbeiten. falls nur ein sehr dezentes Dufterlebnis angestrebt wird.
  • Chemische Basis für die kleinteiligen, festen Zubereitungen sind somit schmelzbare Polymere. Darunter werden im allgemeinen thermoplastische Polymere verstanden. Bevorzugt ist es Polymere mit Schmelzpunkten bzw. Schmelzbereichen zwischen 40°C und 180°C einzusetzen, insbesondere solche zwischen 45°C und 120°C. Unter den einsetzbaren, schmelzbaren Polymeren sind solche bevorzugt, die wasserlöslich sind. Unter den wasserlöslichen wiederum wird der Fachmann bevorzugt zu solchen greifen, die in wässriger Lösung, also z. B. in einer Klebstoffdispersion Schutzkolloid-Eigenschaften entwickeln. Geeignete schmelzbare Polymere können Polymerisate andererseits, Polykondensate oder Polyaddukte sein. Unter Polymerisaten werden hier Polymere aus olefinisch ungesättigten Monomeren verstanden, so beispielsweise Polyacrylate, Polymethacrylate, Polyvinylester, Polyolefine, halogenierte Polyolefine und dergleichen. Unter Polykondensaten werden beispielsweise Umsetzungsprodukte von Carbonsäuren mit Aminen oder Estern zu Polyamiden oder Polyestern verstanden, auch Polylactame oder Polylactide fallen unter diesen Oberbegriff. Eine weitere Klasse von Polykondensaten sind Polyether, so beispielsweise Polyethylenglykol, Polypropylenglykol und deren höhere Homologe. Unter Polyadditionsprodukten werden Stoffe wie Polyurethane verstanden, die durch Addition von Alkoholen an die Isocyanate erhältlich sind oder Polyharnstoffe. Unter den genannten schmelzbaren Polymeren sind wasserlösliche Polymere bevorzugt, hierzu gehören insbesondere Polyacrylate, Polymethacrylate und Verseifungsprodukte von Polyvinylacetat, also Polyvinylalkohol. Eine weitere ganz besonders bevorzugte Klasse sind wasserlösliche Polyether, insbesondere Polyethylenglykol, ist hier besonders bevorzugt. Dem Fachmann ist bekannt, dass bei vielen dieser Polymere der Schmelzpunkt auch vom Molekulargewicht abhängt, so dass er geeignete Stoffe aus den allseits bekannten Tabellenwerken entnehmen kann. Für die Zwecke der Erfindung hat sich insbesondere Polyethylenglykol mit einem Gewichtsmittel des Molekulargewichts von ca. 6000 g/mol als besonders vorteilhaft erwiesen, da diese Substanz einen Schmelzpunkt im gut beherrschbaren Bereich unterhalb 100°C aufweist und im geschmolzenen Zustand mit der überwiegenden Zahl von Riechstoffe mischbar ist
  • Die erfindungsgemäßen Zubereitungen enthalten als weiteren zwingenden Bestandteil eine Riechstoffmischung. Eingesetzt werden kann hier ein breites Spektrum an Riechstoffmischungen.
  • Nach einer bevorzugten Ausführungsform enthält die Riechstoffmischung haftfeste Riechstoffe, die im Rahmen der vorliegenden Erfindung einsetzbar sind, sind beispielsweise die ätherischen Öle wie Angelikawurzelöl, Anisöl, Arnikablütenöl, Basilikumöl, Bayöl, Bergamottöl, Champacablütenöl, Edeltannenöl, Edeltannenzapfenöl, Elemiöl, Eukalyptusöl, Fenchelöl, Fichtennandelöl, Galbanumöl, Geraniumöl, Gingergrasöl, Guajakholzöl, Gurjunbalsamöl, Helichrysumöl, Ho-Öl, Ingweröl, Irisöl, Kajeputöl, Kalmusöl, Kamillenöl, Kampferöl, Kanagaöl, Kardamomenöl, Kassiaöl, Kiefernnadelöl, Kopaivabalsamöl, Korianderöl, Krauseminzeöl, Kümmelöl, Kuminöl, Lavendelöl, Lemongrasöl, Limetteöl, Mandarinenöl, Melissenöl, Moschuskörneröl, Myrrhenöl, Nelkenöl, Neroliöl, Niaouliöl, Olibanumöl, Orangenöl, Origanumöl, Palmarosaöl, Patschuliöl, Perubalsamöl, Petitgrainöl, Pfefferöl, Pfefferminzöl, Pimentöl, Pine-Öl, Rosenöl, Rosmarinöl, Sandelholzöl, Sellerieöl, Spiköl, Sternanisöl, Terpentinöl, Thujaöl, Thymianöl, Verbenaöl, Vetiveröl, Wacholderbeeröl, Wermutöl, Wintergrünöl, Ylang-Ylang-Öl, Ysop-Öl, Zimtöl, Zimtblätteröl, Zitronenöl, Zitronenöl sowie Zypressenöl.
  • Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann die Zubereitung auch höhersiedende bzw. feste Riechstoffe enthalten. Zu diesen Verbindungen zählen die nachfolgend genannten Verbindungen sowie Mischungen aus diesen: Ambrettolid, α-Amylzimtaldehyd, Anethol, Anisaldehyd, Anisalkohol, Anisol, Anthranilsäuremethylester, Acetophenon, Benzylaceton, Benzaldehyd, Benzoesäureethylester, Benzophenon, Benzylakohol, Benzylacetat, Benzylbenzoat, Benzylformiat, Benzylvalerianat, Borneol, Bornylacetat, α-Bromstyrol, n-Decylaldehyd, n-Dodecylaldehyd, Eugenol, Eugenolmethylether, Eukalyptol, Farnesol, Fenchon, Fenchylacetat, Geranylacetat, Geranylformiat, Heliotropin, Heptincarbonsäuremethylester, Heptaldehyd, Hydrochinon-Dimethylether, Hydroxyzimtaldehyd, Hydroxyzimtalkohol, Indol, Iron, Isoeugenol, Isoeugenolmethylether, Isosafrol, Jasmon, Kampfer, Karvakrol, Karvon, p-Kresolmethylether, Cumarin, p-Methoxyacetophenon, Methyl-n-amylketon, Methylanthranilsäuremethylester, p-Methylacetophenon, Methylchavikol, p-Methylchinolin, Methyl-β-naphthylketon, Methyl-n-nonylacetaldehyd, Methyl-n-nonylketon, Muskon, β-Naphtholethylether, β-Naphtholmethylether, Nerol, Nitrobenzol, n-Nonylaldehyd, Nonylalkohol, n-Octylaldehyd, p-Oxy-Acetophenon, Pentadekanolid, β-Phenylethylalkohol, Phenylacetaldehyd-Dimethylacetal, Phenylessigsäure, Pulegon, Safrol, Salicylsäureisoamylester, Salicylsäuremethylester, Salicylsäurehexylester, Salicylsäurecyclohexylester, Santalol, Skatol, Terpineol, Thymen, Thymol, γ-Undelacton, Vanilin, Veratrumaldehyd, Zimtaldehyd, Zimatalkohol, Zimtsäure, Zimtsäureethylester, Zimtsäurebenzylester.
  • Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung können die Zubereitungen auch leichter flüchtige Riechstoffe enthalten. Beispiele für leichter flüchtige Riechstoffe sind Alkylisothiocyanate (Alkylsenföle), Butandion, Limonen, Linalool, Linaylacetat und -propionat, Menthol, Menthon, Methyl-n-heptenon, Phellandren, Phenylacetaldehyd, Terpinylacetat, Zitral, Zitronellal.
  • Bevorzugt werden jedoch Mischungen verschiedener Riechstoffe verwendet, die gemeinsam eine ansprechende Duftnote erzeugen. Dabei enthalten solche Riechstoffmischungen in der Regel auch natürliche Riechstoffgemische, wie sie aus pflanzlichen Quellen zugänglich sind.
  • Ganz besonders bevorzugte Riechstoffmischungen können ein oder mehrere der folgenden Einzelriechstoffe enthalten: Bergamotteöl, Tangerineoel, Dimethylanthranilat, Aldehyd C 11(en), Dihydromyrcenol, 4-tert-Butylcyclohexylacetat, Allylamylglycolat, Tetrahydrolinalool, 6-Methyl-gamm-ionon, Isobornylacetat, Cyclovertal, Ethyllinalool, Aldehyd C 12, Dynascone 10, Limonen, Orangenoel, Isobornylacetat, Eucalyptusoel (globulus), Calone, Cyclovertal, Ethyl-2-methylbutyrat, Tetrahydrolinalool, Aldehyd C 10, Styrolylacetat, Otbca, Waterfruit base, Citronitril, Undecavertol, Styrolylacetat, Tonalid und/oder Dihydromethyljasmonat, insbesondere aber Dihydromyrcenol und/oder 4-tert-Butylcyclohexylacetat. Bevorzugte Riechstoffmischungen können folglich zumindest einen der zuvor genannten Riechstoffe umfassen.
  • Weitere ganz besonders bevorzugte Riechstoffmischungen enthalten beispielsweise Decalacton gamma, Cyclamenaldehyd, Lilial, Troenan, Canthoxal, Citronellol, Geraniol, Moschus, Phenylethylalkohol, Dihydrofloriffone, Dmbca, Phenirat, Phenylethylisobutyrat, Rosenoxid, Jasmelia, Hexylzimtaldehyd (alpha), Jonon beta, Ylang, Cyclohexylsalicylat, Hexenylsalicylat (cis-3), Sandelice, Santobar, Bacdanol, Guajakholzoel, Iso E Super, Timberol (forte), Norlimbanol, Ambroxan, Zimtalkohol, Cyclopentadecanolide, Nirvanol, Javanol, Aldehyd C 11, Habanolide, Maltol, Benzylaceton, Cumarin, Benzylsalicylat, Melonal, Galbanum(öl), Ethylvanillin, Koavone, Ptbca 25 cis, Hedione, Lilial, Dihydrofloriffone, Isoraldein, Methylpalmitat, Methyloleat und/oder Methylmyristat.
  • Der auf diesem Gebiet tätige Fachmann weiß, dass zur Verlängerung des Dufteindrucks insbesondere höhere siedende Riechstoffe einzusetzen sind. Hier gilt das allgemeine Fachwissen des Parfumeurs.
  • Die erfindungsgemäßen Zubereitungen werden vorzugsweise nach einem Verfahren hergestellt, welches eine Druckstufe und eine Entspannungsstufe umfasst. Besonders geeignet ist das Verfahren gemäß internationaler Anmeldung WO 95/21688 . Kennzeichen für ein derartiges Verfahren ist es, in einem Druckbehälter eine Substanzmischung bereitzustellen, im vorliegenden Falle die Mischung aus Riechstoff und schmelzbarem Polymer, und sodann unter Zugabe eines gasförmigen Fluids und Druckerhöhung eine flüssige Zubereitung zu erzeugen. Diese flüssige Zubereitung wird über eine Entspannungsvorrichtung ausgeschleust, wobei sich durch Druckabfall, Verdampfen des Fluids und mechanisches Zerstäuben Partikel bilden, die sich beim Abkühlen verfestigen. Im Einzelnen sei dabei auf die eingangs zitierte internationale Patentanmeldung hingewiesen. Durch Variation der Prozessbedingung wird die Übersättigung und die Keimbildungsrate beeinflusst, so dass der Fachmann Größe, Größenverteilung und Morphologie der erhaltenen Partikel steuern kann. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung hat es sich dabei als günstig erwiesen mit Drücken von vorzugsweise 10 bis 100 Bar zu arbeiten.
  • Wenngleich ein solches Herstellverfahren im Prinzip vorbekannt war, so ist es für den Fachmann überraschend, dass nach einem solchen Verfahren riechstoffhaltige Zubereitungen mit Erfolg hergestellt werden können, d. h. dass der Riechstoff bevorzugt in den festen Partikeln verbleibt und nicht mit dem gasförmigen Fluid entweicht.
  • Die so hergestellten Zwischenprodukte sind interessante Rohstoffe für eine Vielzahl von Weiterbearbeitungsschritten. Neben dem Einsatz in Dispersionsklebstoffen können sie auch als Riechstoffspeicher für eine Vielzahl anderer Anwendungen Verwendung finden.
  • Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung werden die kleinteiligen, festen Zubereitungen in Dispersionsklebstoffe eingegeben. Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden solche kleinteilige, feste Zubereitungen in Dispersionsklebstoffe eingerührt, die als schmelzbares Polymer ein Polyether, insbesondere Polyethylenglykol aufweisen. Dabei enthalten die Klebstoffe vorzugsweise 5 bis 25% des schmelzbaren Polymers und eine entsprechende Menge von darin dispergiertem Parfumöl.
  • Als Dispersionsklebstoff können beispielsweise wässrige Klebstoffdispersionen eingesetzt werden, wie sie zum Verkleben, Kaschieren oder Laminieren von Papier und Pappe, insbesondere in der Verpackungsmittelherstellung üblich sind. Hier wird auf das einschlägige Fachwissen des Klebstofffachmanns in der Verpackungsmittelindustrie verwiesen.
  • Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden Dispersionsklebstoffe eingesetzt, die aus Emulsionspolymerisaten oder aus Suspensionspolymerisat bestehen. Bevorzugt ist es Polyacrylatdispersionen, Dispersionen auf Basis Polyvinylacetat oder Polyurethandispersionen einzusetzen. Unter Polyacrylatdispersionen sind hier Dispersionen zu verstehen, die als Monomere Acryl-, Methacrylsäure und deren Ester mit Alkoholen mit 1 bis 8 C-Atomen enthalten, Diese können darüber hinaus weitere Monomere, wie beispielsweise Monoolefine, insbesondere Styrol oder Vinylester enthalten.
  • Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden Dispersionen auf Basis von Polyvinylestern, insbesondere Polyvinylacetat eingesetzt.. Diese erhält man durch Homopolymerisation oder Copolymerisation Vinylestern aus Carbonsäuren mit 2 bis 10 C-Atomen. Ferner können diese als Modifizierungsmittel auch weitere ungesättigte Carbonsäuren, Acrylate oder andere damit copolymerisierbare Monomere enthalten. Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung können Polyurethandispersionen eingesetzt werden. Unter Polyurethandispersionen werden Polyaddukte von Diisocyanaten mit Diolen verstanden, die in wässriger Lösung in Gegenwart von Hydroxycarbonsäuren oder Sulfonsäuren erzeugt werden und als Polymerdispersionen vorliegen.
  • Bevorzugte Klebstoffe auf Basis dieser Polymerdispersionen enthalten die üblichen Hilfsstoffe und weiteren Bestandteile, so zum Beispiel weiter Polymere, zur Erhöhung der Klebrigkeit, Lösemittel zur Variation der offenen Zeit, Füllstoffe, Stabilisatoren und dergleichen.
  • Es ist ein besonderer Vorteil der Erfindung, dass die erfindungsgemäßen Zwischenprodukte, nämlich die kleinteiligen, festen Zubereitungen besonders leicht in die Dispersion einzubringen sind. Dies gilt insbesondere dann, wenn als polymerer Träger Polyether und insbesondere Polyethylenglykol eingesetzt werden. Der Fachmann wird zum Einbringen die Zubereitung einfach unter Rühren in die Dispersionsklebstoffe einmischen. Für Zwecke der Erfindung ist es dabei unwesentlich, ob das Polyethylenglykol in der Dispersion in Lösung geht oder ob die diskreten, riechstoffhaltigen Partikel als solche in den Klebstoffen bestehen bleiben. Das Einbringen der kleinteiligen festen Riechstoffzubereitungen kann bei Raumtemperatur oder leicht erhöhter Temperatur stattfinden.
  • Vorzugsweise werden dazu die Klebstoffdispersionen gerührt und die Zubereitungen durch Schütten in die flüssige Dispersion eingearbeitet.
  • Die so erhaltenen Riechstoffhaltigen Klebstoffe zeichnen sich durch besondere Lagerstabilität, insbesondere gegen „Aufrahmen" (Ansammeln in Form flüssiger Tröpfchen an der Oberfläche) aus.
  • Die erfindungsgemäßen riechstoffhaltigen Klebstoffmischungen eignen sich besonders zum Verkleben von Papier und/oder Pappe mit sich selbst oder aneren Materialien, So kann man sie z. B. zum Verkleben und nachhaltigen Beduften von Verpackungen, Aufstellern u. ä., insbesondere Kartonagenverpackungen einsetzen. Sie eignen sich besonders zum Verkleben von Verpackungen für Wasch- und Reinigungsmittel, Weichspüler Desinfektionsmitteln, aber auch Lebensmittel und Kosmetika. Darüber hinaus eignen sie sich zum Auftrag verfestigter Parfümproben auf Zeitschriftenpapier sowie zum Beduften von Briefumschlägen oder Grußkarten sowie Geschenkverpackungen.
  • Beispiele
  • I. Herstellung einer festen kleinteiligen Zubereitung
  • 68 g Polyethylenglykol (Mw = 6000 g/mol, Croda GmbH, 41334 Nettetal) wird über seinen Schmelzpunkt erwärmt und einem Statikmischer zugeführt. Anschließend werden 32 g Riechstoff (z. B. Frescanella FT 10068, Symrise GmbH & Co KG) und flüssiges CO2 dem Statikmischer zugeführt und dabei in eine unter Druck stehende Polyethylenglykolschmelzmischung überführt. Die so erhaltene flüssige Schmelzmischung wird bei einem Druck zwischen 10 bis 100 bar über eine Düse versprüht, wobei hinter der Düse ein Massenstrom an Partikeln aus Polyethylenglykol und Riechstoff austritt, die Partikel erstarren und eine kleinteilige, feste Zubereitung mit einer Partikelgröße zwischen 0,1 und 3 mm bilden.
  • II. Herstellung einer riechstoffhaltigen Klebstoffmischung
  • Die gewünschte Menge der Zubereitung aus I wird durch Einrühren in die eine Klebstoffmischung dispergiert (vgl. Tabelle 1). Gegebenenfalls wird die Verarbeitungsviskosität der Klebstoffmischung mit der Zubereitung aus I durch Zugabe von Wasser auf den gewünschten Wert eingestellt.
  • Ausführungsbeispiel:
  • Vorlegen von 50 g Dispersionsklebstoff auf Basis eines Polyvinylacetatdispersionklebstoffs (z. B. Adhesin A 7237 mit 55 Gew.-% Ethylen-Vinylacetat-Copolymer, Fa. Henkel KgaA, Düsseldorf), Einarbeiten der gewünschten Menge Zubereitung nach Herstellvorschrift II (vgl. Tabelle I).
  • Einstellen der Verarbeitungsviskosität durch Zugabe von 20 g Wasser.
  • III. Testverfahren
  • Eine Prüfung besteht aus mindestens 2 Proben.
  • Bei einer Probe wird auf ein Probestück von 14 × 40 cm Verpackungskarton, wobei die Faserlaufrichtung des Kartons parallel zur längeren Seite des Probestücks verläuft, 2–3 cm3 einer Klebstoffmischung nach II ausgebracht und mit einer Ziehrakel gleichmäßig ausgezogen. Direkt nach Ausziehen der Klebstoffmischung, jedoch maximal 5 Sekunden nach Auftragsbeginn, wird auf das so vorbereitete Probestück ein zweites, kleineres Probenstück von 12 × 30 cm, das auf einer Längsseite vom Rand des Probenstücks parallel zur Schmalseite 10 cm weit eingeschnitten ist, aufgebracht, und mittig auf einer Fläche von 30 × 4 cm mit einem Belastungsgewicht von 3580 g zusammengepresst.
  • Die Haft- und Klebewerte werden in verschiedenen Zeitabständen nach der Verklebung bestimmt. Dabei wird jeweils ein Kartonabschnitt des Probestücks durch zügiges Hochziehen von der Klebestelle getrennt. Die Duftwirkung wird sensorisch geprüft.
  • Bestimmung des Haftwerts:
  • Der Haftwert gibt den Flächenanteil der aufgetrennten Klebestelle nach einer bestimmten Zeit (Sekunden/Minuten/Stunden) an, auf dem Teile verbleiben, die aus dem Fasergefüge der Probenoberfläche des abgetrennten Kartonstücks herausgelöst wurden, und die sich anschließend leicht, z. B. mit dem Fingernagel, von der Klebestelle ablösen lassen.
  • Bestimmung des Klebewerts:
  • Der Klebewert gibt den Flächenanteil der aufgetrennten Klebestelle nach einer bestimmten Zeit (Sekunden/Minuten/Stunden) an, der nur unter Zerstörung des Fasergefüges der Probenoberfläche des abgetrennten Kartonstücks abgelöst werden konnte.
  • Im Gegensatz zum Haftwert, sind die Kartonteile nicht leicht von der Klebestelle ablösbar. Dieser Wert liefert also einen Hinweis auf die Verfilzung bzw. Durchdringung der Substrate mit Klebstoff unter bzw. über der Klebestelle. Tabelle I: Beispiele
    Vergleichsbeispiel Beispiel I Beispiel II Beispiel III
    Riechstoff [g] - 2,24 3,2 4,16
    Riechstoff [%] - 2,9 4,0 5,0
    schmelzbares Polymer [g] - 4,76 6,8 8,84
    schmelzbares Polymer [%] - 6,2 8,5 10,7
    Bindemitteldispersion [g] 50 50 50 50
    Gewichtsanteil Bindemittel in Bindemitteldispersion [%] 55 55 55 55
    Wasser [g] - 20 20 20
    Gesamtmasse der Klebstoffmischung [g] 50 77 80 83
    Tabelle II: Ergebnisse
    Vergleichsbeispiel Beispiel I Beispiel II Beispiel III
    Zeit (t) Haftwert [%] Klebewert [%] Haftwert [%] Klebewert [%] Haftwert [%] Klebewert [%] Haftwert [%] Klebewert [%]
    20 s ≤ 5 70 < 10 < 20 < 5 < 5 < 5 < 5
    30 s ≤ 5 80 < 10 < 80 < 5 < 10 < 5 < 5
    40 s ≤ 5 > 95 < 10 > 80 < 5 < 25 < 5 < 15
    50 s ≤ 5 > 95 < 10 > 80 < 5 < 40 < 5 < 30
    60 s ≤ 5 > 95 < 10 < 90 < 5 < 50 < 5 < 45
    80 s ≤ 5 > 95 < 10 > 90 < 5 > 80 < 5 < 70
    120 s ≤ 5 > 95 < 10 > 90 < 5 > 90 < 5 < 70
    1 h - 100 - > 90 < 5 > 95 < 5 > 95
    ≥ 2 h - 100 - 100 - 100 - 100
    Duftwirkung - ausgeprägt intensiv intensiv
  • Auswertung:
  • Aus Tabelle 2 ist entnehmbar, dass durch zunehmenden Zusatz der erfindungsgemäßen Zubereitung ein zunehmender Dufteindruck erzeugt werden kann. Dabei verlängert sich der Zeitpunkt, an dem mehr als 90 bzw. 95 der Klebewirkung erreicht werden. in Abhängigkeit der Menge an zugesetzten Zubereitung, wobei ein guter Kompromiss in Beispiel 2 erreicht wird.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - WO 00/37319 [0004]
    • - EP 0114301 [0005]
    • - WO 95/21688 [0006, 0021]

Claims (11)

  1. Kleinteilige, feste Zubereitung enthaltend ein schmelzbares Polymer und eine Riechstoffmischung, herstellbar nach einem Verfahren umfassend die folgenden Stufen: a) eine Druckstufe, in der eine Schmelze umfassend das Polymer, die Riechstoffmischung und ein inertes Trägergas vorliegt, und b) eine Entspannungsstufe, in der sich das Polymer und die Riechstoffmischung nach Druckabfall zu festen Partikeln umwandeln und das Trägergas abgetrennt wird.
  2. Zubereitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als schmelzbares Polymer ein thermoplastisches Polymer mit einem Schmelzpunkt von 40 bis 180°C, insbesondere zwischen 45 und 120°C eingesetzt wird.
  3. Zubereitung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das schmelzbare Polymer wasserlöslich ist.
  4. Zubereitung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das schmelzbare Polymer in wässriger Lösung Schutzkolloideigenschaften aufweist.
  5. Zubereitung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewichtsverhältnis von schmelzbarem Polymer zu Riechstoffmischung in der Zubereitung zwischen 1:1 und 5:1, insbesondere zwischen 2,5:1 und 1,5:1 beträgt.
  6. Riechstoffhaltige Klebstoffmischung umfassend eine kleinteilige, feste Zubereitung nach einem der Ansprüche 1 bis 5 und eine wässrige Dispersion eines organischen Bindemittels, dadurch gekennzeichnet, dass als schmelzbares Polymer in der Zubereitung ein Polyether eingesetzt wird.
  7. Klebstoffmischung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass als schmelzbares Polymer Polyethylenglykol eingesetzt wird.
  8. Klebstoffmischung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass sie 5 bis 25 Gew.- schmelzbares Polymer bezogen auf ihr Gesamtgewicht enthält.
  9. Klebstoffmischung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass sie als organisches Bindemittel ein oder mehrere Homo- und/oder Copolymere ausgewählt aus der Gruppe Polyvinylacetat, Polyacrylat oder Polyurethan, insbesondere Polyvinylacetatcopolymer enthält.
  10. Klebstoffmischung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass sie 1 bis 15 Gew.- insbesondere 2 bis 8 Gew.- Riechstoffmischung bezogen auf das Gesamtgewicht der Klebstoffmischung enthält.
  11. Verwendung der Klebstoffmischung nach einem der Ansprüche 6 bis 10 zum Verkleben Papier und Pappe mit sich selbst oder mit anderen Materialien.
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