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Die Erfindung betrifft eine Abgabevorrichtung für flüchtige Substanzen.
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Stand der Technik
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Es ist eine Vielzahl verschiedenster Duftabgabevorrichtungen aus dem Stand der Technik bekannt.
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Beispielsweise existieren mit Duftstoff getränkte Zellstoffformkörper (sog. „Wunderbäume”), die bis zur vollständigen Abgabe des Duftstoffs eine Dauerbeduftung der Umgebung bewirken. Derartige Duftstoffabgabesysteme, die eine Dauerbeduftung der Umgebung bewirken, sind jedoch ungeeignet, für die Bereitstellung von Duftproben in Verkaufsräumen, in denen üblicherweise eine Mehrzahl von Duftproben für verschiedene Produkte bereit zu stellen sind.
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Parfümspender bzw. -sprühspender sind ebenfalls hinlänglich aus dem Stand der Technik bekannt, sie besitzen jedoch Nachteile für eine Anwendung in Verkaufsräumen. Das üblicherweise flüssige Trägermaterial aus derartigen Parfümspe0nder wird dabei auf einen Papierstreifen aufgetragen, der anschließend weggeworfen wird, was aus Umweltaspekten vermieden werden sollte. Ferner entwickelt sich der korrekte Dufteindruck erst nachdem die leichtflüchtigen Alkoholträgerkomponenten vaporisiert sind.
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Auch mit Duftstoff imprägnierte und durch eine abrubbelbare Schicht versiegelte Papiere sind für eine Duftpräsentation von Produkten insbesondere in Verkaufsräumen ungeeignet, da eine wiederholte Freisetzung nicht möglich ist. Derartige Duftpräsentationspapiere sind lediglich für den Einmalgebrauch konzipiert.
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Aufgabe der Erfindung
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Abgabevorrichtung zur wiederholten Freisetzung flüchtiger Substanzen bereitzustellen, die einfach herzustellen sowie zu handhaben ist und die nur flüchtige Substanzen in die Umgebung abgibt, wenn dies durch den Benutzer gewünscht ist.
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Diese Aufgabe wird durch eine Duftabgabevorrichtung nach Anspruch 1 sowie einem Duftpräsentationssystem nach Anspruch 27 gelöst.
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Behälter
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Der Behälter der Duftabgabevorrichtung ist im Wesentlichen formstabil und weist flexible Wände auf. Die Wände sind in derart ausgebildet sind, dass sie durch die Hand eines Benutzers quetschbar sind.
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Der Behälter kann als Flasche, Tube, Becher oder dergleichen ausgeformt sein.
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Besonders vorteilhaft ist es, den Behälter stiftförmig auszubilden, so dass er von der Hand eines Benutzers umschlossen werden kann.
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Der Behälter weist eine Behälteröffnung auf. Vorteilhaft ist es, dass die Behälteröffnung in derart ausgeformt ist, dass die Trägermaterialien die Öffnung nicht passieren können.
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Bevorzugt ist der Behälter zumindest abschnittsweise transparent, so dass beispielsweise der Verbrauch einer flüchtigen Substanz anhand einer Entfärbung des Trägermaterials von Außen durch den Benutzer feststellbar ist.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Behälter nachfüllbar, d. h. dass der Behälter geöffnet und das verbrauchte Trägermaterial entnommen werden kann, um ihn anschließend mit „frischem”, beladenen Trägermaterial zu befüllen.
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Der Behälter ist vorzugsweise aus einem Kunststoff gefertigt und kann jede beliebige Raumform einnehmen. Besonders bevorzugt ist eine zylindrische Raumform. Insbesondere zu bevorzugen ist eine stiftförmige Ausbildung des Behälters.
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Silikonventil
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In der Behälteröffnung des Behälters ist ein Silikonventil angeordnet, welches aus einem elastischen Silikonmaterial hergestellt ist und die Behälteröffnung vollständig, teller- bzw. deckelartig überdeckt.
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Das Silikonventil weist wenigstens einen Einschnitt auf, wobei sich der Einschnitt beim Vorliegen eines definierten Innendrucks in dem Behälter weitet und beim Unterschreiten dieses Innendrucks schließt.
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Bevorzugt weist das Silikonventil einen X-förmigen Einschnitt auf.
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In der Ruhestellung des Ventils ist ein Austritt von beladener Luft aus dem Inneren des Behälters verhindert.
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Das Ventil und das Trägermaterial sind in derart konfiguriert, dass ein Austritt von Trägermaterial aus dem Ventil verhindert ist. Bei einem festen Trägermaterial kann dies beispielsweise dadurch realisiert sein, dass die Öffnung des Ventils kleiner ist als das Trägermaterial, so dass es die Ventilöffnung nicht passieren kann.
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Hierdurch wird ferner gewährleistet, dass ein Benutzer – insbesondere Kinder – nicht in direkten Kontakt mit dem Trägermaterial kommen können.
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Trägermaterial
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Das Trägermaterial für flüchtige Substanzen kann ein Feststoff, eine Gel oder eine Flüssigkeit sein.
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Insbesondere kann das Trägermaterial ein Feststoff auf der Basis eines Polymers sein. Es ist jedoch auch denkbar, andere im Stand der Technik bekannte, feste Trägermaterialien wie etwa zellstoffbasierte Materialien, Schwämme und dergleichen zu verwenden.
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In einer weiteren Alternative, ist das Trägermaterial eine Flüssigkeit oder ein Gel. Diese ist beispielsweise in einem mit einer permeablen Membran verschlossenen Behälter aufgenommen. Die Membran ist derart ausgestaltet, dass eine flüchtige Substanz, wie etwa ein Duftstoff oder andere Wirksubstanzen, die Membran passieren, das Trägermaterial jedoch nicht.
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Polymere
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Unter dem Begriff der ”Polymere” werden im Rahmen der vorliegenden Anmeldung Polymerisate, Polyaddukte und Polykondensate zusammengefasst.
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Als Polymerisate werden in dieser Anmeldung solche hochmolekularen Verbindungen bezeichnet, deren Aufbau nach einem Kettenwachstumsmechanismus verläuft. Bevorzugte Polymerisate sind im Rahmen der vorliegenden Anmeldung Polyethylen, Polypropylen, Poly-1-buten, Poly-4-methyl-1-penten, Polyvinylchlorid, Polyvinylidenchlorid, Polyacrylnitril und/oder Polystyrol.
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Polyaddukte entstehen durch Polyaddition, also Polyreaktionen, bei denen durch sich vielfach wiederholende und voneinander unabhängige Verknüpfungsreaktionen von bis- oder polyfunktionellen Edukten (Monomeren) über reaktive Oligomere schließlich Polymere entstehen. Bevorzugte Polyaddukte sind Polyurethane.
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Polykondensate entstehen wie die Polyaddukte durch sich vielfach wiederholende und voneinander unabhängige Verknüpfungsreaktionen diskreter Oligomere und Monomere, wobei jedoch im Gegensatz zur Polyaddition gleichzeitig eine Abspaltung niedermolekularer Verbindungen erfolgt. Bevorzugte Polykondensate im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind Polyamide, Polycarbonate und Polyester.
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Zusammenfassend enthält das polymere Trägermaterial wenigstens anteilsweise Polyethylen, Polypropylen, Polyethylen/Polypropylen-Copolymere, Polyether/Polyamid-Blockcopolymere, Styrol/Butadien-(Block-)Copolymere, Styrol/Isopren-(Block-)Copolymere, Styrol/Ethylen/Butylen-Copolymere, Acrylnitril/Butadien/Styrol-Copolymere, Acrylnitril/Butadien-Copolymere, Polyetherester, Polyisobuten, Polyisopren, Ethylen/Ethylacrylat-Copolymere, Polyamide, Polycarbonat, Polyester, Polyacrylnitril, Polymethyl-methacrylat oder Polyurethane.
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Besonders bevorzugt ist es, das ein polymeres Trägermaterial einen Schmelz- oder Erweichungspunkt zwischen 30 und 150°C sowie mindestens einen Duftstoff aufweist.
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Als polymeres Trägermaterial für leichtflüchtige Substanzen eignen sich generell alle Polymere oder Polymergemische, welche die oben genannten Kriterien bezüglich der Schmelz- oder Erweichungstemperatur erfüllen. Im Rahmen der vorliegenden Anmeldung bevorzugte Duftabgabesysteme sind dadurch gekennzeichnet, daß das polymere Trägermaterial mindestens eine Substanz aus der Gruppe umfassend Ethylen/Vinylacetat-Copolymere, Polyethylen niederer oder hoher Dichte (LDPE, HDPE) oder Gemische derselben, Polypropylen, Polyethylen/Polypropylen-Copolymere, Polyether/Polyamid-Blockcopolymere, Styrol/Butadien-(Block-)Copolymere, Styrol/Isopren-(Block-)Copolymere, Styrol/Ethylen/Butylen-Copolymere, Acrylnitril/Butadien/Styrol-Copolymere, Acrylnitril/Butadien-Copolymere, Polyetherester, Polyisobuten, Polyisopren, Ethylen/Ethylacrylat-Copolymere, Polyamide, Polycarbonat, Polyester, Polyacrylnitril, Polymethyl-methacrylat, Polyurethane, Polyvinylalkohole enthält.
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Polyethylen (PE) ist eine Sammelbezeichnung für zu den Polyolefinen gehörende Polymere mit Gruppierungen des Typs CH2-CH2 als charakteristische Grundeinheit der Polymerkette. Polyethylene werden in der Regel durch Polymerisation von Ethylen nach zwei grundsätzlich unterschiedlichen Methoden, dem Hochdruck- und dem Niederdruck-Verfahren hergestellt. Die resultierenden Produkte werden entsprechend häufig als Hochdruck-Polyethylene bzw. Niederdruck-Polyethylene bezeichnet; sie unterscheiden sich hauptsächlich hinsichtlich ihres Verzweigungsgrades und damit verbunden in ihrem Kristallinitätsgrad und ihrer Dichte. Beide Verfahren können als Lösungspolymerisation, Emulsionspolymerisation oder Gasphasenpolymerisation durchgeführt werden.
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Beim Hochdruck-Verfahren fallen verzweigte Polyethylene mit niedriger Dichte (ca. 0,915–0,935 g/cm3) und Kristallinitätsgraden von ca. 40–50% an, die man als LDPE-Typen (low density polyethylene) bezeichnet. Produkte mit höherer Molmasse und dadurch bedingter verbesserter Festigkeit und Streckbarkeit tragen die Kurzbezeichnung HMW-LDPE (HMW = high molecular weight). Durch Copolymerisation des Ethylens mit längerkettigen Olefinen, insbesondere mit Buten und Octen, kann der ausgeprägte Verzweigungsgrad der im Hochdruck-Verfahren hergestellten Polyethylene reduziert werden; die Copolymere haben das Kurzzeichen LLD-PE (linear low density polyethylene).
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Die Makromoleküle der Polyethylene aus Niederdruck-Verfahren sind weitgehend linear und unverzweigt. Diese Polyethylene, Kurzzeichen HDPE (von E high density polyethylene) haben Kristallinitätsgrade von 60–80% und eine Dichte von ca. 0,94–0,965 g/cm3. Sie werden als Produkte mit hoher bzw. ultrahoher Molmasse (ca. 200 000–5 000 000 g/mol bzw. 3 000 000–6 000 000 g/mol) unter der Kurzbezeichnung HD-HMW-PE bzw. UHMW-HD-PE angeboten. Auch Produkte mit mittlerer Dichte (MDPE) aus Mischungen von Polyethylenen niedriger und hoher Dichte sind kommerziell erhältlich. Lineare Polyethylene mit Dichten < 0,918 g/cm3 (VLD-PE, von E very low density polyethylene) gewinnen nur langsam Marktbedeutung.
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Polyethylene haben eine sehr geringe Wasserdampfdurchlässigkeit, die Diffusion von Gasen sowie von Aromastoffen und etherischen Substanzen durch Polyethylene ist relativ hoch. Die mechanischen Eigenschaften sind stark abhängig von Molekülgröße und -struktur der Polyethylene. Generell steigen Kristallinitätsgrad und Dichte von Polyethylene mit abnehmendem Verzweigungsgrad und mit Verkürzung der Seitenketten an. Mit der Dichte steigen Schubmodul, Härte, Streckgrenze und Schmelzbereich; es nehmen ab: Schockfestigkeit, Transparenz, Quellbarkeit und Löslichkeit. Bei gleicher Dichte nehmen mit steigender Molmasse der Polyethylene Reißfestigkeit, Dehnung, Schockfestigkeit, Schlagzähigkeit und Dauerstandfestigkeit zu. Je nach Arbeitsweise bei der Polymerisation kann man Produkte mit Paraffinwachs-ähnlichen Eigenschaften (MR um 2000) und Produkte mit höchster Zähigkeit (MR über 1 Mio.) erhalten.
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Die Verarbeitung der Polyethylen-Typen kann nach allen für Thermoplaste üblichen Methoden erfolgen.
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Polypropylen (PP) ist die Bezeichnung für thermoplastische Polymere des Propylens mit der allg. Formel: -(CH2-CH[CH3])n-
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Basis für die Polypropylen-Herstellung war die Entwicklung des Verfahrens zur stereospezifischen Polymerisation von Propylen in der Gasphase oder in Suspension durch Natta. Diese wird mit Ziegler-Natta-Katalysatoren, in zunehmendem Maße aber auch durch Metallocen-Katalysatoren initiiert und führt entweder zu hochkristallinen isotaktischen oder zu weniger kristallinen syndiotaktischen bzw. zu amorphen ataktischen Polypropylenen.
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Polypropylen zeichnet sich durch hohe Härte, Rückstellfähigkeit, Steifheit und Wärmebeständigkeit aus. Kurzfristiges Erwärmen von Gegenständen aus Polypropylen ist sogar bis 140°C möglich. Bei Temperaturen unter 0°C tritt eine gewisse Versprödung der Polypropylene ein, die jedoch durch Copolymerisation des Propylens mit Ethylen (EPM, EPDM) zu wesentlich tieferen Temperaturbereichen verschoben werden kann. Allgemein läßt sich die Schlagzähigkeit von Polypropylen durch Modifikation mit Elastomeren verbessern. Die Chemikalienbeständigkeit ist wie bei allen Polyolefinen gut. Eine Verbesserung der mechanische Eigenschaften der Polypropylene erreicht man durch Verstärkung mit Talkum, Kreide, Holzmehl oder Glasfasern. Polypropylene sind in noch stärkerem Maße als PE oxidations- und lichtempfindlich, weshalb der Zusatz von Stabilisatoren (Antioxidantien, Lichtschutzmittel, UV-Absorber) erforderlich ist.
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Polyether ist eine auf dem Gebiet der makromolekularen Chemie übergreifende Bezeichnung für Polymere, deren organische Wiederholungseinheiten durch Ether-Funktionalitäten (C-O-C) zusammengehalten werden. Nach dieser Definition gehört eine Vielzahl strukturell sehr unterschiedlicher Polymerer zu den Polyethern, z. B. die Polyalkylenglykole (Polyethylenglykole, Polypropylenglykole und Polyepichlorhydrine) als Polymere von 1,2-Epoxiden, Epoxidharze, Polytetrahydrofurane (Polytetramethylenglykole), Polyoxetane, Polyphenylenether (s. Polyarylether) oder Polyetheretherketone (s. Polyetherketone). Nicht zu den Polyethern werden Polymere mit seitenständigen Ether-Gruppen gerechnet, wie u. a. die Celluloseether, Stärkeether und Vinylether-Polymere.
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Zur Gruppe der Polyether zählen weiterhin auch funktionalisierte Polyether, d. h. Verbindungen mit einem Polyether-Gerüst, die an ihren Hauptketten seitlich angeheftet noch andere funktionelle Gruppen tragen wie z. B. Carboxy-, Epoxy-, Allyl- oder Amino-Gruppen usw. Vielseitig verwendbar sind Block-Copolymere von Polyethern und Polyamiden (sog. Polyetheramide oder Polyether-Blockamide, PEBA).
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Als Polyamide (PA) werden Polymere bezeichnet, deren Grundbausteine durch Amid-Bindungen (-NH-CO-) zusammengehalten werden. Natürlich vorkommende Polyamide sind Peptide, Polypeptide und Proteine (Beisp.: Eiweiß, Wolle, Seide). Die synthetischen Polyamide sind bis auf wenige Ausnahmen thermoplastische, kettenförmige Polymere, von denen einige große technische Bedeutung als Synthesefasern und Werkstoffe erlangt haben. Nach dem chemischen Aufbau lassen sich die sogenannte Homo-Polyamide in zwei Gruppen einteilen, die Aminocarbonsäure-Typen (AS) und die Diamin-Dicarbonsäure-Typen (AA-SS; dabei bezeichnen A Amino-Gruppen und S Carboxy-Gruppen). Erstere werden aus nur einem einzigen Monomeren durch z. B. Polykondensation einer ω-Aminocarbonsäure (1) (Polyaminosäuren) oder durch ringöffnende Polymerisation cyclischer Amide (Lactame) (2) hergestellt.
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Neben den Homopolyamiden haben auch einige Co-Polyamide Bedeutung erlangt. Üblich ist bei diesen eine qualitative und quantitative Angabe der Zusammensetzung z. B. PA 66/6 (80:20) für aus 1,6-Hexandiamin, Adipinsäure und ε-Caprolactam im Molverhältnis 80:80:20 hergestellte Polyamide.
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Wegen ihrer besonderen Eigenschaften werden Polyamide, die ausschließlich aromatische Reste enthalten (z. B. solche aus p-Phenylendiamin und Terephthalsäure), unter der Gattungsbez. Aramide oder Polyaramide zusammengefaßt (Beisp.: Nomex®).
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Die am häufigsten verwendeten Polyamid-Typen (v. a. PA 6 und PA 66) bestehen aus unverzweigten Ketten mit mittleren Molmassen von 15 000 bis 50 000 g/mol. Sie sind im festen Zustand teilkristallin und haben Kristallisationsgrade von 30–60%. Eine Ausnahme bilden Polyamide aus Bausteinen mit Seitenketten oder Co-Polyamide aus stark unterschiedlichen Komponenten, die weitgehend amorph sind. Im Gegensatz zu den im allgemeinen milchig-opaken, teilkristallinen Polyamiden sind diese fast glasklar. Die Erweichungstemperatur der gebräuchlichsten Homo-Polyamide liegen zwischen 200 und 260°C (PA 6: 215–220°C, PA 66: 255–260°C).
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Polyester ist die Sammelbezeichnung für Polymere, deren Grundbausteine durch Ester-Bindungen (-CO-O-) zusammengehalten werden. Nach ihrem chemischen Aufbau lassen sich die sogenannte Homopolyester in zwei Gruppen einteilen, die Hydroxycarbonsäure-Typen (AB-Polyester) und die Dihydroxy-Dicarbonsäure-Typen (AA-BB-Polyester). Erstere werden aus nur einem einzigen Monomer durch z. B. Polykondensation einer ω-Hydroxycarbonsäure 1 oder durch Ringöffnungspolymerisation cyclischer Ester (Lactone) 2 hergestellt.
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Verzweigte und vernetzte Polyester werden bei der Polykondensation von drei- oder mehrwertigen Alkoholen mit polyfunktionellen Carbonsäuren erhalten. Zu den Polyestern werden allgemein auch die Polycarbonate (Polyester der Kohlensäure) gerechnet:
AB-Typ-Polyester (I) sind u. a. Polyglykolsäuren, Polymilchsäuren, Polyhydroxybuttersäure [Poly(3-hydroxybuttersäure), Poly(ε-caprolacton)e und Polyhydroxybenzoesäuren.
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Rein aliphatische AA-BB-Typ-Polyester (II) sind Polykondensate aus aliphatischen Diolen und Dicarbonsäuren, die u. a. als Produkte mit endständigen Hydroxy-Gruppen (als Polydiole) für die Herstellung von Polyesterpolyurethanen eingesetzt werden [z. B. Polytetramethylenadipat]. Mengenmäßig die größte technische Bedeutung haben AA-BB-Typ-Polyester aus aliphatischen Diolen und aromatischen Dicarbonsäuren, insbesondere die Polyalkylenterephthalate, mit Polyethylenterephthalat (PET), Polybutylenterephthalat (PBT) und Poly(1,4-cyclohexandimethylenterephthalat)e (PCDT) als wichtigste Vertreter. Diese Typen von Polyestern können durch Mitverwenden anderer aromatischer Dicarbonsäuren (z. B. Isophthalsäure) bzw. durch Einsatz von Diol-Gemischen bei der Polykondensation in ihren Eigenschaften breit variiert und unterschiedlichen Anwendungsgebieten angepaßt werden.
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Rein aromatische Polyester sind die Polyarylate, zu denen u. a. die Poly(4-hydroxybenzoesäure) gehören. Zusätzlich zu den bisher genannten gesättigten Polyestern lassen sich auch ungesättigte Polyester aus ungesättigten Dicarbonsäuren herstellen, die als Polyesterharze, insbesondere als ungesättigte Polyesterharze (UP-Harze), technische Bedeutung erlangt haben.
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Polyester sind in der Regel Thermoplaste. Produkte auf der Basis von aromatischen Dicarbonsäuren besitzen ausgesprochenen Werkstoffcharakter. Die rein aromatischen Polyarylate zeichnen sich durch hohe Thermostabilität aus.
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Als Polyurethane (PUR) werden Polymere bezeichnet, in deren Makromolekülen die Wiederholungseinheiten durch Urethan-Gruppierungen -NH-CO-O- verknüpft sind. Polyurethane werden im Allgemeinen durch Polyaddition aus zwei- oder höherwertigen Alkoholen und Isocyanaten erhalten.
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Je nach Wahl und stöchiometrischem Verhältnis der Ausgangsstoffe entstehen so Polyurethane mit sehr unterschiedlichen mechanischen Eigenschaften, die als Bestandteile von Klebstoffen und Lacken (Polyurethan-Harze), als Ionomere, als thermoplastisches Material für Lagerteile, Rollen, Reifen, Walzen verwendet werden und als mehr oder weniger harte Elastomere in Faserform (Elastofasern, Kurzz. PUE für diese Elastan- oder Spandex-Fasern) oder als Polyether- bzw. Polyesterurethan-Kautschuk (EU bzw. AU)
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Polyurethan-Schäume entstehen bei der Polyaddition, wenn Wasser und/oder Carbonsäuren zugegen sind, denn diese reagieren mit den Isocyanaten unter Abspaltung von auftreibend und Schaum-bildend wirkendem Kohlendioxid. Mit Polyalkylenglykolethern als Diolen und Wasser als Reaktionskomponente gelangt man zu Polyurethan-Weichschäumen, mit Polyolen und Treibgasen aus FCKW (bes. R 11) erhält man Polyurethan-Hartschaumstoffe und Struktur- oder Integralschaumstoffe. Zusätzlich benötigte Hilfsstoffe sind hier z. B. Katalysatoren, Emulgatoren, Schaumstabilisatoren (bes. Polysiloxan-Polyether-Copolymere), Pigmente, Alterungs- und Flammschutzmittel. Zur Herst. von auch kompliziert geformten Gegenständen aus Polyurethan-Schaum hat man in den 70er Jahren die sogenannte RIM-Technik entwickelt (reaction injection molding = Reaktionsspritzguß). Das RIM-Verf. beruht auf raschem Dosieren und Mischen der Komponenten, Injektion des reaktiven Gemisches in die Form und schnellem Aushärten; die Cycluszeit beträgt nur wenige Minuten. Mittels RIM-Technik werden u. a. Autokarosserieteile, Schuhsohlen, Fensterprofile und Fernsehgehäuse erzeugt.
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Polyvinylalkohole (PVAL, gelegentlich auch PVOH) ist dabei die Bezeichnung für Polymere der allgemeinen Struktur
die in geringen Anteilen (ca. 2%) auch Struktureinheiten des Typs
enthalten.
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Handelsübliche Polyvinylalkohole werden als weiß-gelbliche Pulver oder Granulate mit Polymerisationsgraden im Bereich von ca. 100 bis 2500 (Molmassen von ca. 4000 bis 100.000 g/mol) angeboten. Charakterisiert werden die Polyvinylalkohole von Seiten der Hersteller durch Angabe des Polymerisationsgrades des Ausgangspolymeren, des Hydrolysegrades, der Verseifungszahl bzw. der Lösungsviskosität.
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Polyvinylalkohole sind abhängig vom Hydrolysegrad löslich in Wasser und wenigen stark polaren organischen Lösungsmitteln (Formamid, Dimethylformamid, Dimethylsulfoxid); von (chlorierten) Kohlenwasserstoffen, Estern, Fetten und Ölen werden sie nicht angegriffen. Polyvinylalkohole werden als toxikologisch unbedenklich eingestuft und sind biologisch zumindest teilweise abbaubar. Die Wasserlöslichkeit kann man durch Nachbehandlung mit Aldehyden (Acetalisierung), durch Komplexierung mit Ni- oder Cu-Salzen oder durch Behandlung mit Dichromaten, Borsäure oder Borax verringern. Die Beschichtungen aus Polyvinylalkohol sind weitgehend undurchdringlich für Gase wie Sauerstoff, Stickstoff, Helium, Wasserstoff, Kohlendioxid, lassen jedoch Wasserdampf hindurchtreten.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung besteht das polymere Trägermaterial für leichtflüchtige Substanzen wenigstens anteilsweise aus Ethylen/Vinylacetat-Copolymer. Ein weiterer bevorzugter Gegenstand der vorliegenden Anmeldung ist daher ein Duftabgabesystem, dadurch gekennzeichnet, daß das polymere Trägermaterial mindestens 10 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 30 Gew.-%, besonders bevorzugt mindestens 70 Gew.-% Ethylen/Vinylacetat-Copolymer enthält, vorzugsweise vollständig aus Ethylen/Vinylacetat-Copolymer hergestellt ist.
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Ethylen/Vinylacetat-Copolymere ist die Bezeichnung für Copoylmere aus Ethylen und Vinylacetat. Die Herstellung dieses Polymers erfolgt grundsätzlich in einem der Herstellung von Polyethylen mit niedriger Dichte (LDPE; low density polyethylene) vergleichbaren Verfahren. Mit einem zunehmenden Anteil an Vinylacetat wird die Kristallinität des Polyethylens unterbrochen und auf diese Weise die Schmelz- und Erweichungspunkte bzw. die Härte der resultierenden Produkte herabgesetzt. Das Vinylacetat macht das Copolymer zudem polarer und verbessert damit dessen Adhäsion an polare Substrate.
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Die vorstehend beschriebenen Ethylen/Vinylacetat-Copolymere sind kommerziell breit verfügbar, beispielsweise unter dem Warenzeichen Elvax® (Dupont). Im Rahmen der vorliegenden Erfindung besonders geeignete Polyvinylalkohole sind beispielsweise Elvax® 265, Elvax® 240, Elvax® 205 W, Elvax® 200 W sowie Elvax® 360.
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Einige besonders geeignete Copolymere und deren physikalische Eigenschaften sind der nachstehenden Tabelle zu entnehmen:
Produktname | Gew.-% Vinylacetat (bezogen auf das Gesamtgewicht) | Schmelzpunkt |
Elvax® 40 W | 40 | 47°C |
Elvax® 150 | 33 | 63°C |
Elvax® 265 | 28 | 75°C |
Elvax® 240 | 28 | 74°C |
Elvax® 205 W | 28 | 72°C |
Elvax® 200 W | 28 | 71°C |
Elvax® 360 | 25 | 78°C |
Elvax® 460 | 18 | 88°C |
Elvax® 660 | 12 | 96°C |
Elvax® 760 | 9 | 100°C |
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Das erfindungsgemäße Duftabgabesystem kann in einer Ausführungsform ein polymeres Trägermaterial für leichtflüchtige Substanzen in Form von Partikeln enthalten, wobei sich die Partikeln insbesondere in durchströmbaren Kammern der Lüfterradschaufeln befinden können.
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Die Raumform dieser Partikel wird lediglich durch die technischen Möglichkeiten bei deren Herstellung beschränkt. Als Raumform kommen damit alle sinnvoll handhabbaren Ausgestaltungen in Betracht, beispielsweise also Würfel, Quader und entsprechende Raumelemente mit ebenen Seitenflächen sowie insbesondere zylinderförmige Ausgestaltungen mit kreisförmigem oder ovalem Querschnitt. Diese letzte Ausgestaltung umfaßt dabei tablettenförmige Teilchen bis hin zu kompakten Zylinderstücken mit einem Verhältnis von Höhe zu Durchmesser oberhalb 1. Weitere mögliche Raumformen sind Kugeln, Halbkugeln oder ”gestreckte Kugeln” in Form ellipsoider Kapseln ebenso wie reguläre Polyeder, beispielsweise Tetraeder, Hexaeder, Oktaeder, Dodekaeder, Ikosaeder. Denkbar sind weiterhin sternförmige Ausbildungen mit drei, vier, fünf, sechs oder mehr Spitzen oder völlig unregelmäßige Körper, die beispielsweise motivisch ausgestaltet sein können. Als Motive eignen sich in Abhängigkeit von dem Einsatzgebiet der erfindungsgemäßen Mittel zum Beispiel Tierfiguren, wie Hunde, Pferde oder Vögel, florale Motive oder die Darstellung von Früchten. Die motivische Ausgestaltung kann sich aber auch auf unbelebte Gegenstände wie Fahrzeuge, Werkzeuge, Haushaltsgegenstände oder Bekleidung beziehen.
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Aufgrund der zahlreichen Ausgestaltungsmöglichkeiten für die Partikel zeichnen sich die erfindungsgemäßen Mittel nicht nur durch Vorteile bei ihrer Herstellung aus. Aufgrund der vielfältigen Ausgestaltungsformen sind die duftstoffhaltigen Partikel zudem für den Verbraucher optisch deutlich wahrnehmbar und ermöglichen durch die gezielte räumliche Gestaltung dieser Partikel ein für die Produktakzeptanz besonders vorteilhafte Visualisierung der in den erfindungsgemäßen Mittel enthaltenen Duftstoffe, bzw. weiterer optional in diesen Mitteln enthaltenen Aktivsubstanzen. So kann durch die optisch wahrnehmbare Mehrphasigkeit dieser Mittel beispielsweise die unterschiedliche Wirkweise einzelner Aktivsubstanzen verdeutlicht werden.
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Als Partikel werden im Rahmen der vorliegenden Anmeldung Teilchen zusammengefasst, welche eine bei Raumtemperatur feste, das heißt formstabile, nicht fließfähige Konsistenz aufweisen. Bevorzugte Partikel weisen einen mittleren Durchmesser von 0,2 bis 20 mm, vorzugsweise von 0,5 bis 5 mm und insbesondere von 0,5 bis 3,5 mm auf.
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Die Konfektionierung der polymeren Trägermaterialien zu den zuvor beschriebenen Partikeln kann auf alle dem Fachmann zur Verarbeitung dieser Substanzen bekannten Verfahren erfolgen. Bevorzugt werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung die Extrusion das Spritzgießen und das Versprühen zu Polymergranulaten bevorzugt.
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Farbstoffe
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Besonders bevorzugt werden Trägermaterialen für leichtflüchtige Substanzen, die gefärbt sind. Durch die Einfärbung mindestens eines der Trägermaterialien kann eine optische Differenzierung dieses Materials erreicht und der Mehrfachnutzen dieser unterschiedlichen Zusammensetzungen in einfacher Weise verdeutlicht werden. Weiterhin eignen sich die Farbstoffe aber auch als Indikator, insbesondere als Verbrauchsindikator für die eingefärbten Wirkstoffzusammensetzungen.
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Bei der Wahl des Färbemittels muss beachtet werden, dass die Färbemittel eine hohe Lagerstabilität und Unempfindlichkeit gegenüber Licht aufweisen. Gleichzeitig ist auch bei der Wahl geeigneter Färbemittel zu berücksichtigen, dass Färbemittel unterschiedliche Stabilitäten gegenüber der Oxidation aufweisen. Im allgemeinen gilt, dass wasserunlösliche Färbemittel gegen Oxidation stabiler sind als wasserlösliche Färbemittel. Abhängig von der Löslichkeit und damit auch von der Oxidationsempfindlichkeit variiert die Konzentration des Färbemittels. Bei gut wasserlöslichen Färbemitteln werden typischerweise Färbemittel-Konzentrationen im Bereich von einigen 10–2 bis 10–3 Gew.-% gewählt. Bei den auf Grund ihrer Brillanz insbesondere bevorzugten, allerdings weniger gut wasserlöslichen Pigmentfarbstoffen liegt die geeignete Konzentration des Färbemittels dagegen typischerweise bei einigen 10–3 bis 10–4 Gew.-%.
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In einer bevorzugten Ausführungsform besitzt der Farbstoff neben seiner ästhetischen Wirkung zusätzlich eine Indikatorfunktion. Hierdurch wird dem Konsumenten der aktuelle Verbrauchszustand des Duftes angezeigt, so dass er neben dem fehlenden Dufteindruck, der beispielsweise auch auf einem Gewöhnungseffekt seitens des Benutzers beruhen kann, ein weiteres zuverlässiges Anzeichen erhält, wann das Duftabgabesystem durch ein neues zu ersetzen ist.
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Die Indikatorwirkung kann auf verschiedenen Wegen erzielt werden: Insbesondere kann ein Farbstoff verwendet werden, der im Laufe der Anwendungsdauer aus den Partikeln entweicht. Auch kann ein Farbumschlag zum Beispiel durch chemische Reaktionen oder durch Zersetzung hervorgerufen werden.
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Flüchtige Substanzen
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Eine flüchtige Substanz kann ausgewählt sein aus der Gruppe der Duftstoffe, antimikrobiellen Wirkstoffe, Germizide, Fungizide, Luftverbesserungssubstanzen, Stoffe zur Zerstörung von Schlechtgerüchen, medikativ wirkende, inhalierbare Stoffe, insbesondere auch Stoffe zur Stimmungsstimulation sowie pharmazeutisch wirksame Substanzen.
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Beispielsweise können auch Nikotinverbindungen als flüchtige Substanzen verwendet werden. Hierdurch lässt sich eine Applikationsvorrichtung zur Nikotinentwöhnung bereitstellen, wobei die Applikationsvorrichtung entweder regelmäßig periodisch und/oder bei einem akuten Nikotinverlangen im Rahmen einer Entwöhnungsmaßnahme anwenden lässt. Viele der durch den Tabakrauch entstehenden Risiken werden durch die nasale Inhalation von „reinem” Nikotin vermieden.
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Ein weiteres Anwendungsbeispiel ergibt sich aus der Verwendung von beispielsweise Eukalyptus-Ölen, welche bei der Applikation ein Abschwellen der Nasenschleimhäute bewirken können.
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Duftstoffe
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Erfindungsgemäße Duftabgabesysteme umfassen in einer bevorzugten Ausführungsform duftstoffhaltige Partikel auf Basis polymerer Trägermaterialien, wobei der Gewichtsanteil des/der Duftstoffe(s), bezogen auf das Gesamtgewicht der Partikel, vorzugsweise 1 bis 70 Gew.-%, vorzugsweise 10 bis 60 Gew.-%, besonders bevorzugt 20 bis 50 Gew.-%, insbesondere 30 bis 40 Gew.-%, beträgt.
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Als Parfümöle bzw. Duftstoffe können im Rahmen der vorliegenden Erfindung einzelne Riechstoffverbindungen, z. B. die synthetischen Produkte vom Typ der Ester, Ether, Aldehyde, Ketone, Alkohole und Kohlenwasserstoffe verwendet werden. Riechstoffverbindungen vom Typ der Ester sind z. B. Benzylacetat, Phenoxyethylisobutyrat, p-tert.-Butylcyclohexylacetat, Linalylacetat, Dimethylbenzyl-carbinylacetat, Phenylethylacetat, Linalylbenzoat, Benzylformiat, Ethylmethylphenyl-glycinat, Allylcyclohexylpropionat, Styrallylpropionat und Benzylsalicylat. Zu den Ethern zählen beispielsweise Benzylethylether, zu den Aldehyden z. B. die linearen Alkanale mit 8-18 C-Atomen, Citral, Citronellal, Citronellyloxyacetaldehyd, Cyclamenaldehyd, Hydroxycitronellal, Lilial und Bourgeonal, zu den Ketonen z. B. die Jonone, ∝-Isomethylionon und Methyl-cedrylketon, zu den Alkoholen Anethol, Citronellol, Eugenol, Geraniol, Linalool, Phenylethylalkohol und Terpineol, zu den Kohlenwasserstoffen gehören hauptsächlich die Terpene wie Limonen und Pinen. Bevorzugt werden jedoch Mischungen verschiedener Riechstoffe verwendet, die gemeinsam eine ansprechende Duftnote erzeugen. Solche Parfümöle können auch natürliche Riechstoffgemische enthalten, wie sie aus pflanzlichen Quellen zugänglich sind, z. B. Pine-, Citrus-, Jasmin-, Patchouly-, Rosen- oder Ylang-Ylang-Öl. Ebenfalls geeignet sind Muskateller, Salbeiöl, Kamillenöl, Nelkenöl, Melissenöl, Minzöl, Zimtblätteröl, Lindenblütenöl, Wacholderbeeröl, Vetiveröl, Olibanumöl, Galbanumöl und Labdanumöl sowie Orangenblütenöl, Neroliol, Orangenschalenöl und Sandelholzöl.
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Die allgemeine Beschreibung der einsetzbaren Parfüme (siehe oben) stellt dabei allgemein die unterschiedlichen Substanzklassen von Riechstoffen dar. Um wahrnehmbar zu sein, muß ein Riechstoff flüchtig sein, wobei neben der Natur der funktionellen Gruppen und der Struktur der chemischen Verbindung auch die Molmasse eine wichtige Rolle spielt. So besitzen die meisten Riechstoffe Molmassen bis etwa 200 Dalton, während Molmassen von 300 Dalton und darüber eher eine Ausnahme darstellen. Auf Grund der unterschiedlichen Flüchtigkeit von Riechstoffen verändert sich der Geruch eines aus mehreren Riechstoffen zusammengesetzten Parfüms bzw. Duftstoffs während des Verdampfens, wobei man die Geruchseindrücke in ”Kopfnote” (top note), ”Herz- bzw. Mittelnote” (middle note bzw. body) sowie ”Basisnote” (end note bzw. dry out) unterteilt. Da die Geruchswahrnehmung zu einem großen Teil auch auf der Geruchsintensität beruht, besteht die Kopfnote eines Parfüms bzw. Duftstoffs nicht allein aus leichtflüchtigen Verbindungen, während die Basisnote zum größten Teil aus weniger flüchtigen, d. h. haftfesten Riechstoffen besteht. Bei der Komposition von Parfüms können leichter flüchtige Riechstoffe beispielsweise an bestimmte Fixative gebunden werden, wodurch ihr zu schnelles Verdampfen verhindert wird. Bei der nachfolgenden Einteilung der Riechstoffe in ”leichter flüchtige” bzw. ”haftfeste” Riechstoffe ist also über den Geruchseindruck und darüber, ob der entsprechende Riechstoff als Kopf- oder Herznote wahrgenommen wird, nichts ausgesagt.
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Durch eine geeignete Auswahl der genannten Duftstoffe bzw. Parfümöle kann auf diese Weise für erfindungsgemäße Mittel sowohl der Produktgeruch unmittelbar beim Öffnen des fabrikneuen Mittels als auch der Gebrauchsduft beeinflusst werden. Diese Dufteindrücke können selbstverständlich gleich sein, können sich aber auch unterscheiden. Für den letzteren Geruchseindruck ist die Verwendung haftfesterer Riechstoffe vorteilhaft, während zur Produktbeduftung auch leichterflüchtige Riechstoffe einsetzbar sind. Haftfeste Riechstoffe, die im Rahmen der vorliegenden Erfindung einsetzbar sind, sind beispielsweise die ätherischen Öle wie Angelikawurzelöl, Anisöl, Arnikablütenöl, Basilikumöl, Bayöl, Bergamottöl, Champacablütenöl, Edeltannenöl, Edeltannenzapfenöl, Elemiöl, Eukalyptusöl, Fenchelöl, Fichtennadelöl, Galbanumöl, Geraniumöl, Gingergrasöl, Guajakholzöl, Gurjunbalsamöl, Helichrysumöl, Ho-Öl, Ingweröl, Irisöl, Kajeputöl, Kalmusöl, Kamillenöl, Kampferöl, Kanagaöl, Kardamomenöl, Kassiaöl, Kiefernnadelöl, Kopaïvabalsamöl, Korianderöl, Krauseminzeöl, Kümmelöl, Kuminöl, Lavendelöl, Lemongrasöl, Limetteöl, Mandarinenöl, Melissenöl, Moschuskörneröl, Myrrhenöl, Nelkenöl, Neroliöl, Niaouliöl, Olibanumöl, Orangenöl, Origanumöl, Palmarosaöl, Patschuliöl, Perubalsamöl, Petitgrainöl, Pfefferöl, Pfefferminzöl, Pimentöl, Pine-Öl, Rosenöl, Rosmarinöl, Sandelholzöl, Sellerieöl, Spiköl, Sternanisöl, Terpentinöl, Thujaöl, Thymianöl, Verbenaöl, Vetiveröl, Wacholderbeeröl, Wermutöl, Wintergrünöl, Ylang-Ylang-Öl, Ysop-Öl, Zimtöl, Zimtblätteröl, Zitronenöl, Zitronenöl sowie Zypressenöl. Aber auch die höhersiedenden bzw. festen Riechstoffe natürlichen oder synthetischen Ursprungs können im Rahmen der vorliegenden Erfindung als haftfeste Riechstoffe bzw. Riechstoffgemische, also Duftstoffe, eingesetzt werden. Zu diesen Verbindungen zählen die nachfolgend genannten Verbindungen sowie Mischungen aus diesen: Ambrettolid, α-Amylzimtaldehyd, Anethol, Anisaldehyd, Anisalkohol, Anisol, Anthranilsäuremethylester, Acetophenon, Benzylaceton, Benzaldehyd, Benzoesäureethylester, Benzophenon, Benzylalkohol, Benzylacetat, Benzylbenzoat, Benzylformiat, Benzylvalerianat, Borneol, Bornylacetat, α-Bromstyrol, n-Decylaldehyd, n-Dodecylaldehyd, Eugenol, Eugenolmethylether, Eukalyptol, Farnesol, Fenchon, Fenchylacetat, Geranylacetat, Geranylformiat, Heliotropin, Heptincarbonsäuremethylester, Heptaldehyd, Hydrochinon-Dimethylether, Hydroxyzimtaldehyd, Hydroxyzimtalkohol, Indol, Iron, Isoeugenol, Isoeugenolmethylether, Isosafrol, Jasmon, Kampfer, Karvakrol, Karvon, p-Kresolmethylether, Cumarin, p-Methoxyacetophenon, Methyl-n-amylketon, Methylanthranilsäuremethylester, p-Methylacetophenon, Methylchavikol, p-Methylchinolin, Methyl-β-naphthylketon, Methyl-n-nonylacetaldehyd, Methyl-n-nonylketon, Muskon, β-Naphtholethylether, β-Naphtholmethylether, Nerol, Nitrobenzol, n-Nonylaldehyd, Nonylakohol, n-Octylaldehyd, p-Oxy-Acetophenon, Pentadekanolid, β-Phenylethylalkohol, Phenylacetaldehyd-Dimethyacetal, Phenylessigsäure, Pulegon, Safrol, Salicylsäureisoamylester, Salicylsäuremethylester, Salicylsäurehexylester, Salicylsäurecyclohexylester, Santalol, Skatol, Terpineol, Thymen, Thymol, γ-Undelacton, Vanilin, Veratrumaldehyd, Zimtaldehyd, Zimtalkohol, Zimtsäure, Zimtsäureethylester, Zimtsäurebenzylester. Zu den leichter flüchtigen Riechstoffen zählen insbesondere die niedriger siedenden Riechstoffe natürlichen oder synthetischen Ursprung, die allein oder in Mischungen eingesetzt werden können. Beispiele für leichter flüchtige Riechstoffe sind Alkyisothiocyanate (Alkylsenföle), Butandion, Limonen, Linalool, Linaylacetat und -Propionat, Menthol, Menthon, Methyl-n-heptenon, Phellandren, Phenylacetaldehyd, Terpinylacetat, Zitral, Zitronellal.
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Bevorzugt werden die Kunststoffpartikel bei einer Temperatur von 15 bis 30°C, vorzugsweise von 20 bis 25°C, mit dem ausgewählten Duftstoff beladen. Hierzu werden die Partikel mit der entsprechenden Menge des Duftstoffs versetzt und durchmischt. In jedem Fall sollte die Temperatur aber unterhalb der Schmelz- oder Zersetzungstemperatur des Kunststoffs und auch unterhalb des Flammpunkts des Parfumöls liegen. Der Duftstoff wird vorrangig durch Adhäsions-, Diffusions- und/oder Kapillarkräfte vom polymeren Trägermaterial oder von im Partikel enthaltenen weiteren Parfümträgermaterialien aufgenommen, wobei diese im Laufe dieses Vorgangs geringfügig quellen können.
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Antimikrobielle Wirkstoffe, Germizide, Fungizide
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Weitere bevorzugte Bestandteile erfindungsgemäßer Mittel sind Substanzen wie antimikrobielle Wirkstoffe, Germizide, Fungizide, Antioxidantien oder Korrosionsinhibitoren, mit deren Hilfe sich Zusatznutzen, wie beispielsweise die Desinfektion oder der Korrosionsschutz realisieren lassen.
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Zur Bekämpfung von Mikroorganismen können die erfindungsgemäßen Mittel antimikrobielle Wirkstoffe enthalten. Hierbei unterscheidet man je nach antimikrobiellem Spektrum und Wirkungsmechanismus zwischen Bakteriostatika und Bakteriziden, Fungistatika und Fungiziden usw.. Wichtige Stoffe aus diesen Gruppen sind beispielsweise Benzalkoniumchloride, Alkylarlylsulfonate, Halogenphenole und Phenolmercuriacetat.
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Geruchsneutralisierung und deodorierende Wirksubstanzen
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Unter deodorierender Wirkung wird im Rahmen dieser Anmeldung die Abschwächung oder die vollständige Tilgung unerwünschter Gerüche verstanden.
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Aus dem Stand der Technik ist eine Vielzahl von Mittel bekannt, die eine deodorierende Wirkung aufweisen und die für die Anwendung in dem erfindungsgemäßen Lüfterrad geeignet sind.
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So ist beispielsweise Cyclodextrin als geruchsabsorbierendes Agens bekannt, welche sich jedoch jedoch als nachteilig erwiesen haben, da Cyclodextrine unerwünschte Gerüche lediglich reversibel absorbieren. Bei Zutritt von Wasser und/oder Temperaturänderungen werden diese Übelgerüche daher, über einen längeren Zeitraum verteilt, wieder freigesetzt und sorgen damit beim Verbraucher für ein Unbehagen. Hinzu kommt, daß ausschließlich Cyclodextrin als Geruchsabsorber enthaltende Mittel nicht zu einer nachhaltigen Geruchsabsorption führen.
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Als desodorierende Wirkstoffe können auch ein oder mehrere Metallsalze einer unverzweigten oder verzweigten, ungesättigten oder gesättigten, ein- oder mehrfach hydroxylierten Fettsäure mit mindestens 16 Kohlenstoffatomen und/oder einer Harzsäure verwendet werden. Alkalimetallsalze der vorstehend genannten Fettsäuren bzw. Harzsäuren sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung nicht geeignet, da sie keine desodorierende Wirkung aufweisen.
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Ein anderes Mittel zur Geruchsneutralisation ist Aktivkohle oder Zeolithe, die unerwünschte Gerüche adsorptiv an ihre Oberflächen binden. Durch Einstellung bestimmter Porengrößen und Porengrößenverteilungen können bestimmte Sunstanzen bzw. Substanzgruppen durch diese Adsorbentien aus der Umgebungsluft entfernt und an deren Oberfläche gebunden werden.
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Die Mittel zur Geruchsneutralisation können auf bzw. an Trägersubstanzen gebunden sein.
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Als Trägersubstanzen eignen sich allgemein großoberflächige Materialien. Insbesondere sind solche Materialien geeignet, die die den desodorierenden Wirkstoff umfassende Lösung aufnehmen können, ohne daß diese Lösung als Flüssigkeit von dem Träger abfließt und die erlauben, daß die den desodorierenden Wirkstoff enthaltene Lösung ggf. durch Kapillarkräfte an die Oberfläche des Trägers gelangt und dort verdampft bzw. verdunstet. Gegebenenfalls kann die Trägeroberfläche perforiert sein, um einen zusätzlichen Flüssigkeitsaustritt in Form von Dampf bzw. Dunst zu ermöglichen.
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Vorzugsweise umfaßt der Träger Tone; Keramik, Polymere, vorzugsweise gesinterte Polymere, besonders bevorzugt gesintertes Polyethylen; Textilverbundstoffe, vorzugsweise Vliesstoffe; Papiere, beispielsweise Pappe; Molekularsiebe bzw. Zeolithe und/oder Mischungen der vorstehend genannten Materialien. Weitere denkbare Trägermaterialien sind Silicate, poröses Glas, Ionenaustauschharze, Dextrane, sowie Cellulose, insbesondere gekräuselte Cellulose. Besonders bevorzugt umfaßt der Träger Sorbarod®.
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Ferner ermöglicht der Träger, dass desodorierende Mittel in dem zu desodorierenden Raum anzubringen, ohne einen direkten Kontakt zwischen der Flüssigkeit und Gegenständen bzw. Oberflächen in dem zu desodorierenden Raum herbeizuführen. Damit wird vermieden, dass Rückstände durch nicht verdunstende bzw. verdampfende Inhaltsstoffe des desodorierenden Mittels auf Gegenständen bzw. Oberflächen, insbesondere auf textilen Materialien hinterlassen werden.
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Die desodorierenden Mittel können im Wesentlichen fest an dem Trägermaterial gebunden sein oder aber als flüchtige Substanz vom Trägermaterial in die Umgebung emittieret werden.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt
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1a Duftabgabevorrichtung mit geschlossenem Silikonventil
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1b Duftabgabevorrichtung mit geöffnetem Silikonventil
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1c Duftabgabevorrichtung mit flüssigen Duftstoffträger und geschlossenem Silikonventil
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1d Duftabgabevorrichtung mit flüssigen Duftstoffträger und geöffnetem Silikonventil
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2a Duftabgabevorrichtung mit geöffneter, lösbaren Verschlusskappe
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2b Duftabgabevorrichtung mit geschlossener, lösbaren Verschlusskappe
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2c Duftabgabevorrichtung mit einer mit Filmschanier ausgeformtem Verschlusskappe
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3 Duftabgabevorrichtung mit Präsentationselement
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4 Duftpräsentationssystem mit Duftabgabevorrichtungen und Präsentationselementen
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5 Anwendung der Duftabgabevorrichtung an einer Nase
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6 Federnd gelagertes Silikonventil mit X-förmiger Schlitzung
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Duftabgabevorrichtung
- X
- Behälter
- 2
- Wand
- 3
- Wand
- 4
- Trägermaterial
- 5
- Behälteröffnung
- 6
- Silikonventil
- 7
- Verschlusskappe
- 8
- Befestigungsmittel
- 9
- Regal
- 10
- Karton
- 11
- Informationselement
- 12
- Strömungskegel
- 13
- Nase
- 14
- Schlitzung
- 15
- Ventilzylinder
- 16
- Ventillippe
- 17
- Ventilteller
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1a zeigt eine stiftartig ausgebildete Duftabgabevorrichtung 1, die mit einer Schüttung aus kugelförmigen Trägermaterial 4 für eine flüchtige Substanz – vorzugsweise einen Duftstoff – befüllt ist. Am bodenseitigen Ende der Duftabgabevorrichtung befindet sich eine im Wesentlichen kreisrunde Behälteröffnung 5, welche mit einem Silikonventil 6 verschlossen ist. Das Silikonventil 6 weist einen mittig angeordneten X-förmigen Einschnitt auf, was der Detaildarstellung des Silikonventils in 1a entnommen werden kann. Im Ruhezustand der Duftabgabevorrichtung befindet sich das Silikonventil 6 in seiner Verschlussstellung, so dass keine beladene Luft an die Umgebung abgeben wird.
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Die Wände 2 und 3 der im Wesentlichen formstabilen Duftabgabevorrichtung 1 sind quetschbar ausgebildet, was durch die Pfeile in der Abbildung angedeutet ist. D. h. dass die Wände 2, 3 nach dem Zusammenquetschen wieder in ihre Ausgangsposition zurückkehren. Durch das Quetschen entsteht innerhalb der Duftabgabevorrichtung 1 ein erhöhter Druck, der ein Öffnen des in der Behälteröffnung 5 angeordneten Silikonventils 6 und eine Luftströmung mit Duftstoff beladener Luft aus der Duftabgabevorrichtung 1 durch die Trägermaterialschüttung 4 und die Behälteröffnung 5 in die Umgebung bewirkt. Dieser Zustand ist in der 1b gezeigt, wobei die Luftströmung durch die in der Duftabgabevorrichtung verlaufenden Pfeile symbolisiert ist.
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Eine Darstellung des geöffneten Silikonventils ist der entsprechenden Detailansicht von 1b zu entnehmen. Das Silikonventil 6 bleibt nur in seiner Öffnungsstellung, solange der Druck innerhalb der Duftabgabevorrichtung 1 groß genug ist und ein Luftstrom durch das geöffnete Silikonventil 6 geleitet wird. Unterschreitet der Innendruck der Duftabgabevorrichtung 1 einen vordefinierten Wert, schließt das Silikonventil 6 und unterbindet eine weitere Freisetzung von Duftstoff.
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Eine weitere Ausgestaltung der aus 1a–b bekannten Duftabgabevorrichtung ist in 1c–d abgebildet.
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Das Trägermaterial 4 ist hierbei eine Flüssigkeit, welche in einem mit einer permeablen Membran verschlossenen Behälter aufgenommen ist. Die Membran ist derart ausgestaltet, dass Duftstoff oder andere Wirksubstanzen die Membran passieren, das Trägermaterial jedoch nicht.
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Der Behälter kann an einer der Wände 2 oder 3 fixiert sein. Wie bereits eingangs beschrieben, wird durch ein Zusammenquetschen der Behälterwände 2, 3 ein Druck und eine Luftströmung erzeugt, durch die mit Duftstoff beladene Luft aus der Duftabgabevorrichtung in die Umgebung abgegeben wird.
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Die Behälteröffnung 5 kann durch eine abnehmbare Verschlusskappe 7 verschlossen sein. Dies ist in 2a–c gezeigt. Die Verschlusskappe 7 kann – wie in 2a–b abgebildet – vollständig von der Duftabgabevorrichtung 1 lösbar sein, oder wie aus 2c entnehmbar – über ein Scharnier an der Duftabgabevorrichtung 1 angeformt sein.
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3 zeigt eine Kombination der aus den 1–2 bekannten Duftabgabevorrichtung 1 mit einem L-förmig ausgebildeten Karton 10. Die Duftabgabevorrichtung 1 ist über das Befestigungsmittel 8 mit dem Karton 10 verbunden. Der Karton 10 ist beispielsweise frei beweglich oder fest auf einem Verkaufsregal 9 platziert.
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Die Duftabgabevorrichtung 1, das Befestigungsmittel 8 sowie der Karton 10 als Präsentationselement bilden gemeinsam ein Duftpräsentationssystem, wobei der Duftabgabevorrichtung ein Produkt zugeordnet ist und der durch die Duftabgabevorrichtung 1 freigesetzte Duft im Wesentlichen dem durch das Produkt freisetzbaren Duft entspricht.
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Es ist auch möglich eine Mehrzahl derartiger Duftpräsentationssysteme 1, 8, 10 in einem Regal 9 nebeneinander anzuordnen, was exemplarisch in 4 gezeigt ist. Der Karton 8 kann graphische oder textliche Informationselemente 11 aufweisen.
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Die Anwendung der Duftabgabevorrichtung 1 ist in 5 abgebildet. Durch Quetschen der Duftabgabevorrichtung 1 wird eine mit Duftstoff beladene Strömung erzeugt, welche beim Austritt aus der Behälteröffnung 5 einen Strömungskegel ausbildet, was in der 5 durch die gestrichelte Linie angedeutet ist. Der Strömungskegel wird dabei auf die Nase des Benutzers gerichtet, so dass die Duftstoffe gezielt aufgenommen werden können. Durch die kegelförmige Strömung ist gewährleistet, dass die Duftstoffe möglichst lokal und räumlich begrenzt freigesetzt werden.
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Der Strömungskegel 12 weist bevorzugt einen Öffnungswinkel α zwischen 0° und 10° auf. Wie der 5 zu entnehmen ist, ist der Öffnungswinkel α des Strömungskegels 12 gebildet zwischen der Achse 14 senkrecht zur Öffnungsebene des Behälters und einem Schenkel des Strömungskegels 12.
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6 zeigt ein federnd gelagertes Silikonventil 6, wobei das Silikonventil in der Teilabbildung (A) im Ruhezustand, in der Teilabbildung (B) in der Endlage und in der Teilabbildung (C) mit einer geöffneten Schlitzung 14 gezeigt ist.
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Das federnd gelagerte Silikonventil 6 umfaßt einen Ventilzylinder 15 an dem umlaufend eine Ventillippe 16 fixiert ist und an der wiederum der Ventilteller 17, der einen geringeren Durchmesser aufweist als der Ventilzylinder 15 angeordnet ist. Die Ventillippe 16 ist in derart ausgebildet, dass sich der Ventilteller 17 in dem Ventilzylinder 15 auf und ab bewegen kann, was durch die Pfeile in der 6 angedeutet ist.
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Drückt der Benutzer nun auf den Behälter, so dass ein Innendruck entsteht, so hebt sich zunächst der Ventilteller 17 aus seiner Ruhestellung (Teilabbildung (A)) in die Endposition (Teilabbildung (B)). Das Silikonventil 6 ist also derart federnd in bzw. an der Behälteröffnung angeordnet, dass es sich bis zum Erreichen eines definierten Innendrucks im Behälter X aus einer ersten Ruhelage in eine zweite Endlage bewegt.
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Überschreitet nun der Innendruck in dem Behälter eine definierte Größe, so öffnet sich das Silikonventil 6 indem die dreiecksförmigen Segmente der Schlitzung 14 des Silikonventils 6 nach Außen umklappen und mit flüchtiger Substanz beladene Luft an die Umgebung abgegeben wird. (Teilabbildung (C))