DE3247575C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Meßzelle
gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Ein Verfahren zum Messen der Konzentration von beispiels
weise im Blut gelöstem Kohlendioxidgas (Partialdruck des
Kohlendioxidgases) ist bekannt als ein Mittel zur Unter
suchung der metabolischen Funktionen eines lebenden
Körpers. Im allgemeinen wird eine Kohlendioxidgas-Meßzelle
zur Messung der Konzentration verwendet.
Bisher wurde hierzu eine Meßzelle vom Severinghaus-Typ
verwendet, die
genauer beschrieben ist in "A Symposium of pH and Blood Gas
Measurement", S. 126-142, J. & A. Churchill Ltd., 1959.
Fig. 1 zeigt die Kohlendioxidgas-Meßstelle vom
Severinghaus-Typ.
Die Kohlendioxidgas-Meßstelle 100 nach Fig. 1 enthält
ein Außengehäuse 102, einen gaspermeablen Film, eine
gaspermeable Membran 106, die auf einem O-Ring 104 am
unteren Ende des Gehäuses 102 angebracht ist und das
untere Ende des Gehäuses 102 schließt, einen äußeren im
Gehäuse 102 untergebrachten Elektrolyten 108, eine pH-
Elektrode 110 und eine Bezugselektrode 112, die beide im
Gehäuse 102 angeordnet sind und in den Elektrolyten 108
eintauchen. Die Membran 106 ermöglicht es dem in der
Flüssigkeit gelösten Gas, zur Untersuchung durch die
Membran 106 zu wandern, läßt es aber nicht zu, daß Wasser
oder Ionen in der Flüssigkeit durch die Membran 106
treten. Der Elektrolyt 108 ist eine ver
dünnte Lösung von Natriumbicarbonat. Er reagiert mit dem
Kohlendioxid in dem durch die Membran 106 kommenden Gas,
so daß sein pH-Wert geändert wird. Die Bezugselektrode
112, die in den Elektrolyten 108 taucht, arbeitet mit
einer Ag/AgCl-Elektrode. Um das Potential der Elektrode
112 konstant zu halten, enthält der Elektrolyt 108 eine
bestimmte Menge von Chlorid, wie Natriumchlorid
(NaCl). Die Elektrode 112 besteht aus Silber, ist in
Drahtgestalt geformt und wird dann durch eine Elektrolyse
der Elektrode in einer Chlorwasserstofflösung (HCl)
chloriert oder versilbert. Selbst wenn der pH-Wert des
Elektrolyten 108 verändert wird, verändert sich das
Potential der Bezugselektrode 112 nicht.
Die ph-Wert-Elektrode 110 enthält ein Innengehäuse 114, eine
bekannte pH-Wert-empfindliche Glasmembran 116, die in das
untere Ende des Gehäuses 114 reicht, und einen inneren
Elektrolyten 118, der im Gehäuse 114 untergebracht ist,
um einen elektrischen Kontakt mit der Membran 116
aufrechtzuerhalten und beispielsweise aus einer Flüssig
keit vorbestimmten pH-Wertes besteht, beispielsweise
eine Phosphorsäurepufferlösung. Weiterhin ist eine
Innenelektrode 120 im Gehäuse 114 derart angeordnet, daß
sie den elektrischen Kontakt mit dem Elektrolyten 118
hält. Die Elektrode 120 besteht aus einem Ag/AgCl-
Elektrodenmaterial. Das Glas 116 der Elektrode 110 sowie
die Membran 106 stehen einander gegenüber und sind durch
ein hydrophiles Distanzteil 122, wie Cellophan, getrennt.
Der Elektrolyt 108 wandert durch das Distanzteil 122 und
bildet eine äußere Elektrolytschicht 124.
Wird die Membran 106 der Kohlendioxidgas-Meßstelle 100
in eine zu untersuchende Flüssigkeit, wie Blut, getaucht,
so läßt die Membran 106 nur zu, daß das in der Flüssig
keit gelöste Gas durch die Membran auf die Seite der
Elektrodenschicht wandert, ermöglicht es aber dagegen
der Flüssigkeit oder den Ionen nicht, durch die Membran
zu wandern. Das Kohlendioxydgas in dem "Durchsatzgas"
wird mit Wasser in der Schicht 124 umgesetzt und erreicht
einen mit der folgenden Gleichung zu beschreibenden
Gleichgewichtszustand:
CO2 + H2O ⇄ H2CO3 ⇄ H + + HCO3 -.
Durch diese Reaktion erzeugte H +-Ionen verändern den pH-
Wert der Elektrolytschicht 124. Die Glasmembran 116
erfaßt die Veränderung im pH-Wert. Eine vom pH-Wert
abhängige Potentialdifferenz wird in der Grenzschicht
zwischen der Membran 116 und der Schicht 124 erzeugt.
Diese Potentialdifferenz wird durch den Elektrolyt 118
auf die Elektrode 120 übertragen. Eine Potentialdifferenz,
die abhängig von der Veränderung im pH-Wert des äußeren
Elektrolyten ist, wird zwischen der Elektrode 120 und der
Bezugselektrode 112 erzeugt. Dann wird die Potential
differenz durch einen äußeren Potentialdetektor gemessen.
Der Konzentrationswert des Kohlendioxidgases in der
Flüssigkeit kann indirekt vom gemessenen Ergebnis abge
leitet werden.
Die übliche Kohlendioxidgas-Meßzelle weist einen
pH-Wert-empfindlichen Glasfilm 116 als pH-Elektrode 110 auf,
so daß die Veränderung im pH-Wert des äußeren Elektroly
ten 108 ermittelt werden kann. Somit hat die Meßzelle
den Nachteil, daß sie zu groß wird, was
eine große zu untersuchende Flüssigkeitsmenge (wie Blut)
erforderlich macht, um den Meßvorgang durchführen zu
können. Dieser Nachteil läßt sich zu einem gewissen Grade
dadurch beheben, daß die pH-Wert-empfindliche Glasmembran der
pH-Wert-Elektrode 110 kleiner gemacht wird. Wird allerdings
die Glasmembran 116 in der Größe vermindert, so nimmt
ihr Widerstand erheblich zu, was zum Auftreten von
Störungen und zur Schwierigkeit, genaue Messungen zu
machen, führt. Wenn die Membran hinsichtlich ihrer Dicke
116 stark vermindert ist, so läßt sich ihr Widerstand
reduzieren. Da jedoch ihr Material Glas ist, nimmt auch
ihre mechanische Festigkeit ab, was leicht zu Bruch
führt. Da darüber hinaus die pH-Wert-Elektrode 110 so kon
struiert ist, daß sie den inneren Elektrolyten 108, wie
vorher beschrieben wurde, hierin speichert, läßt sich
die Elektrode nicht um mehr als einen gewissen Grad ver
kleinern, mit dem Ergebnis, daß die Kohlendioxidgas-Meßzelle
100, die die pH-Wert-Elektrode speichert, in den
Abmessungen vergrößert werden muß.
Aus der DE-OS 20 02 676 ist eine ionenselektive Elektrode zur Messung der Konzentration von Fluoridionen in Flüssigkeiten
bekannt, die zur Übertragung von Fluoridionen
aus der Flüssigkeit auf ein Kontaktelement eine Halbleiter
membran aufweist aus einem Halbleiter aus einer chemi
schen Verbindung des speziellen Ions, das in der Flüssigkeit
als bewegliches Ion enthalten ist. Das auf der Halbleiter
membran im Zentrum angeordnete Kontaktelement besteht
aus Metall, z. B. Blei oder Wismut, das mit dem Ion der
Halbleitermembran einen elektrisch leitenden Halbleiter bildet. Durch die besondere Ausbildung
dieser Elektrode soll erreicht werden, daß keine zu
Fehlmessungen führende Potentialverschiebung der Gesamt
elektrode stattfindet. Ein eigenes Substrat zur Stützung
der Membran und Vorschriften hinsichtlich der Dicke sind
bei der Elektrode nach der DE-OS 20 02 676 nicht vorhan
den.
Aus der DE-OS 29 38 737 ist eine Elektrode bekannt, bei
der eine Metallplatte aus Platin mit der Kathode über
einer ionenselektiven Membran angeordnet ist, die aus
Teflon oder Polypropylen besteht. Die Platinplatte dient
nicht als mechanische Trägerplatte für eine dünn ausge
führte Membran, sondern lediglich als Kontaktelement und
damit zur Potentialübertragung.
Die DE-OS 27 26 271 beschreibt eine pH-Wert-empfindliche Meßzelle mit
Glaselektroden, bei denen zur Abstützung einer dünnen Glasmembran
eine dicke, massive Schicht aus offen gesinterten, groben
Glaskörnern, d. h. aus elektrisch isolierendem Material,
benutzt wird. Zwischen der Membran und der Glaskörner
schicht liegt eine sehr dünne, metallische Elektroden
kontaktscheibe, die nur einen inneren Teil der Kreis
fläche der ionenselektiven Membranscheibe abdeckt,
also nicht zur Abstützung und zum Tragen der dünnen
Membranscheibe vorgesehen ist. Würde die Konaktscheibe
eine solche Abstützungsfunktion erfüllen, so müßte sie
sich über die gesamte obere Kreisfläche der membran
artigen Scheibe erstrecken, diese ganz abdecken und nach
Art einer Substratplatte mechanisch fest mit ihr verbun
den sein.
Bei der aus der DE-OS 20 13 100 bekannten Elektrode zur Bestimmung der Konzentration von Chloridionen in Lösungen ist
auf eine aus metallischem Silber bestehende Trägerplatte
mittels Elektrolyse eine ionensensitive Schicht aus
Silberchlorid aufgebracht. Die Silberplatte dient zwar
zugleich als mechanischer Träger der Schicht aus Silber
chlorid als auch zur elektrischen Potentialübertragung.
Wesentlicher Bestandteil ist aber, daß als ionen
empfindliches Material Silberchlorid verwendet wird,
welches für Wasserstoffionen und damit den pH-Wert ein ungünstiges Empfindlichkeits
verhalten aufweist.
Aus der DE-AS
26 45 623 ist eine Glaselektrode zur Messung von pH-Werten bekannt, an deren Spitze
ein Fühlelement angeordnet ist, das in einem Gemisch als
eines von vielen ionenselektiven Materialien auch Tantal
pentoxid enthält. Das Glasgemisch des Fühlelements
trägt sich hier jedoch
selbst und ist somit nicht als dünne, auf einem diese stützenden
Substrat aufgebrachte Membran ausgebildet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
äußerst empfindliche Meßzelle zur Bestimmung der Konzentration von in einer Flüssigkeit
gelöstem Kohlendioxid oder Ammoniakgas durch Messen der in dem
Elektrolyten durch Eindringen eines dieser Gase über eine gasper
meable Membran und Reaktion des Gases mit dem Elektrolyten
bewirkten pH-Wert-Änderung anzu
geben, die gegenüber der hierfür bekannten Meßzelle vom Severinghaus-Typ hinsichtlich ihrer Abmessung klein aufgebaut
werden kann und bei verringerten Abmessungen eine niedri
ge Impedanz beibehält, keine Störungen hervorruft und
eine ausgezeichnete mechanische Festigkeit und ein gutes
Ansprechverhalten aufweist.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe bei einer ent
sprechend dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 ausge
führten Meßzelle durch die im kennzeich
nenden Teil des Anspruches 1 angegebenen Merkmale
gelöst.
Obgleich hier die Membran hinsichtlich ihrer Dicke sehr
vermindert ist, bleibt eine ausreichende mechanische
Festigkeit erhalten. Somit läßt sich das pH-Wert-empfindliche
Element hinsichtlich der Größe reduzieren, wodurch die
pH-Wert-Elektrode und die gesamte Meßzelle kleiner aufge
baut werden kann. Da die pH-Wert-empfindliche Membran
dünner gebaut ist als bei der Meßzelle vom Severinghaus-Typ, ist auch die
Impedanz der pH-Wert-empfindlichen Membran reduziert. Störun
gen werden aufgrund eines hohen Signal/Rausch-Verhält
nisses vermieden. So läßt sich das Ansprechverhalten der
Vorrichtung verbessern.
Vorteilhafte und zweckmäßige Ausführungen und Weiterbil
dungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen ange
geben.
Die Erfindung soll nun anhand der Zeichnun
gen näher erläutert werden. In diesen zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt durch den wesentlichen
Teil der bekannten Meßzelle vom Severinghaus-Typ;
Fig. 2 einen Längsschnitt durch eine Ausführungs
form einer Meßzelle der
Erfindung;
Fig. 3 einen Schnitt durch ein vergrößertes pH-Wert-
empfindliches Element der Meßzelle nach
Fig. 2;
Fig. 4 eine Darstellung eines modifizierten Bei
spieles des pH-Wert-empfindlichen Elementes; und
Fig. 5 eine schematische Darstellung für den Fall,
daß eine zu untersuchende Flüssigkeit mit
einer Meßzelle der Erfindung ge
messen wird.
Nach Fig. 2
besitzt eine Meßzelle 10 der Er
findung ein zylindrisches Außengehäuse 12, das an beiden
Enden offen ist. Am unteren Ende des Gehäuses 12 ist eine
gaspermeable Membran 16 unter einem O-Ring 14 gelagert.
Die untere Stirnöffnung des Gehäuses 12 ist durch eine
gaspermeable Membran 16 verschlossen. Die Membran besteht
beispielsweise aus einem synthetischen Harz mit einer
Gaspermeabilität und hydrophoben Eigenschaften, wie
denen eines Teflon-Harzes oder Silikonharzes.
Wird das untere Ende des Gehäuses 12 in eine zu unter
suchende Flüssigkeit getaucht, so ermöglicht es die
Membran 16 nur dem in der Flüssigkeit gelösten Gas,
durch die Membran gegen die Innenseite des Gehäuses 12
zu wandern, läßt aber den Durchtritt von Wasser oder
Ionen durch die Membran 16 nicht zu. Das obere Ende des
Gehäuses 12 ist durch eine obere Stirnplatte 18 geschlos
sen, die lösbar am oberen Ende des Gehäuses 12 befestigt
ist.
Ein Elektrolyt 20 ist im Gehäuse 12 in Kontakt mit der
Membran 16 untergebracht. Nach dieser Ausführungsform
wird die Meßzelle 10 verwendet, um ein
Kohlendioxidgas zu messen. Der Elektrolyt 20 ist eine
verdünnte Lösung von Natriumbicarbonat. Der Elektrolyt
20 reagiert mit dem Kohlendioxid in dem durch die
Membran 12 kommenden Gas. Sein pH-Wert wird dadurch ver
ändert.
Der Elektrolyt 20 weist einen vorbestimm
ten pH-Wert auf, solange er mit dem
Gas nicht reagiert. Zusätzlich enthält der Elektrolyt 20
eine bestimmte Konzentration eines Chlorids, beispiels
weise Natriumchlorids (NaCl), um so das Potential einer
Bezugselektrode, die später beschrieben werden wird,
aufrechtzuerhalten.
Die Meßzelle 10 hat weiterhin eine pH-
Wert-Elektrode 22, die im Gehäuse 12 angeordnet ist. Die
pH-Wert-Elektrode 22 besitzt ein zylindrisches Innen
gehäuse 24, das am unteren Ende offen ist. Dieses Innen
gehäuse 24 ist koaxial zum Gehäuse 12 ausgebildet und
angeordnet und taucht am unteren Ende in den Elektro
lyten 20. Das obere Ende des Gehäuses 24 ist verschlossen.
Das Gehäuse 24 ist am oberen Ende an der oberen Stirn
platte 18 befestigt. Die Elektrode 22 besitzt ein pH-Wert-
empfindliches Element 26, das am unteren Ende des Gehäuses
24 gelagert ist und damit das untere Ende des Gehäuses 24
schließt. Das Element 26 hat, wie Fig. 2 und 3 zeigen,
ein Silizium-Halbleitersubstrat 28,
sowie eine pH-Wert-empfindliche Membran 30, die auf
das Substrat 28 aufgebracht ist. Die Membran 30 wird
durch Vakuumaufdampfen (Kathodenzerstäubung), Versprühen
oder chemisches Bedampfen
wenigstens einer der Verbindungen
Siliziumnitrid (Si3N4), Aluminiumoxid (Al2O3) und Tantal
pentoxid (Ta2O5) auf dem Siliziumsubstrat 28 hergestellt.
Das Element 26 ist auf dem Gehäuse 24 angeordnet, so daß
die Membran 30 unter vorbestimmtem Abstand der Membran 16
gegenübersteht. Weiterhin weist die Elektrode 22 eine
Zuführung 32 auf, die nach außen durch das Gehäuse 24
und die obere Stirnplatte 18 vom Gehäuse 12 geführt ist.
Das untere Ende eines Kerndrahtes 34 der Zuführung 32 ist
mit einem leitenden Harz (Kleber) 36 mit dem Substrat 28
verbunden. Der Kerndraht 34 der Zuführung 32 läßt sich
nicht direkt an das Substrat 28 anlöten. Soll der Kern
draht 34 angelötet werden, so wird
eine Aluminiumelektrodenschicht 38 auf diejenige Seite
des Substrates 28 abgeschieden, die der Seitenfläche des
Substrats 28 gegenüberliegt, auf der die Membran 30 auf
gebracht ist, wie Fig. 4 zeigt. Eine Chrom-Kupfer-(Cr-Cu)-
Elektrodenschicht 40 wird weiter auf die Schicht 38 ab
geschieden. Der Draht 34 wird dann an die Schicht 40
angelötet. Mit der Elektrode 22 kann das Potential er
mittelt werden, das an der Membran 30 des Elementes 26
erzeugt wird.
Im Gehäuse 12 ist eine Distanzplatte 42, die aus einer
Substanz mit einer hydrophilen Eigenschaft, z. B. Cellophan,
besteht, zwischen die Membran 16 und das Element 26 je
nach Erfordernis eingefügt. Ein Teil des Elektrolyten 20
wandert durch die Distanzplatte 42 und bildet hierdurch
eine Elektrolytschicht 44 zwischen der Membran 16 und der
Membran 30.
Die Meßzelle 10 hat außerdem eine Bezugs
elektrode 46, die im Gehäuse 12 angeordnet ist. Die
Elektrode 46 wird am unteren Ende in den Elektrolyten 20
getaucht und geht außen an ihrem oberen Ende von der
Stirnplatte 18 des Gehäuses 12 aus. Die Elektrode 46 ist
aus einem Silberdraht geformt, der nach einer Elektrolyse
in einer Chlorwasserstoffsäurelösung (HCl) auf der Ober
fläche chloriert oder aufgesilbert ist. Das Potential
der Elektrode 46 ist, wie vorher bereits beschrieben
wurde, konstant, da ein Chlorid wie Natriumchlorid (NaCl)
in vorbestimmter Konzentration im Elektrolyten 20 enthal
ten ist.
Die Arbeitsweise mit der Meßzelle 10 soll
nun beschrieben werden.
Der Fall, daß die Konzentration des Kohlendioxids in
einer zu untersuchenden Flüssigkeit wie Blut mit der Meßzelle
10 gemessen wird, soll nun be
schrieben werden. Wie Fig. 5 zeigt, ist die Zelle
10 so gelegt, daß sie am unteren Ende eintaucht, was
bedeutet, daß die Membran 16 in das Blut 48 taucht. Die
Elektroden 22 und 46 der Einrichtung 10 sind jeweils
über Zuführungen 50 mit einem Potentialdetektor 52 ver
bunden. So wandern im Blut 48 enthaltene Gase durch die
Membran 16 und bewegen sich auf den Elektrolyten 20 zu.
Blut oder Ionen wandern nicht durch die Membran 16. Das
wandernde Gas ist nicht nur auf Kohlendioxidgas begrenzt.
Andere Gase, wie z. B. Sauerstoff, die im Blut gelöst
sind, können die Membran 16 ebenso durchsetzen. Gase
außer Kohlendioxid tragen aber nicht zur folgenden Reak
tion bei.
Das Kohlendioxidgas in dem so zur Elektrolytschicht 44
bewegten Gas reagiert mit Wasser im Elektrolyten 20 und
erreicht einen Gleichgewichtszustand, der durch die
folgende Formel beschrieben ist:
CO2 + H2O ⇄ H2CO3 ⇄ H + + HCO3 -.
Die in dieser Reaktion erzeugten H +-Ionen verändern den
pH-Wert der Schicht 44. Die Veränderung des pH-Wertes
wird durch die Membran 30 des Elementes 26 ermittelt.
Eine Potentialdifferenz, abhängig von der Veränderung
im pH-Wert, wird an der Grenze zwischen der Membran 30
und der Schicht 44 erzeugt. Diese Potentialdifferenz wird
durch das Substrat 28 und das Harz 36 an den Kerndraht
34 der Zuführung 32 geführt. Auf diese Weise stellt sich
eine vom pH-Wert in der Schicht 44 abhängige Potential
differenz zwischen dem Kerndraht 34 und der Elektrode 46
ein. Es ist bekannt, daß die Änderung des pH-Werts pro
portional zu log pCO2 der Henderson-Hasselbach-Formel
ist. Die obengenannte Potentialdifferenz wird noch ver
stärkt und durch den Potentialdetektor 52 gemessen. Der
gemessene Wert wird durch eine arithmetische, nicht dar
gestellte Einheit rechnerisch verarbeitet, wodurch die
Konzentration des Kohlendioxidgases im Blut 48 erhalten
wird.
Wie vorher schon beschrieben wurde, wird die pH-Wert-empfind
liche Membran 30 des Elements 26 durch ein Vakuumaufdampfen,
Aufsprühen oder chemisches Bedampfen auf dem
Substrat 28 gebildet. Die Membran 30 ist hierdurch extrem dünn
und gleichförmig ausgebildet. Die Dicke der
Membran 30 beträgt 500 Å bis 5000 Å, vorzugsweise
ist sie zwischen 1000 bis 1500 Å dick. Der
Grund zur Begrenzung der Dicke der Membran 30 besteht
darin, daß, wenn die Membran 30 mit weniger als 500 Å
ausgebildet wird, die Dicke unregelmäßig wird. Defekte,
wie Feinlunker oder Gasporen, können erzeugt werden. Als Folge davon
wird dann das Meßergebnis beeinträchtigt und die
Haltbarkeit der Membran nimmt ab. Wenn dagegen die Dicke
der Membran 30 5000 Å überschreitet, so nimmt die
Impedanz der Membran 30 zu, was dazu führt, daß leicht
Störungen (Rauschen) herbeigeführt werden und die An
sprechgeschwindigkeit verzögert wird.
Das Siliziumsubstrat 28 wird in großem Umfang in der
Halbleiterindustrie verwendet. Seine Oberfläche kann in
preiswerter Weise spiegelblank gemacht werden, indem zur
Verbesserung der Glättung ein Ätzen vorgenommen wird.
Weiterhin erhöht das Substrat 28 als Substrat für die
Membran 30 die mechanische Festigkeit der Membran 30.
Die elektrische Funktion besteht darin, die an der Grenz
fläche zwischen Membran 30 und Schicht 44 erzeugte Poten
tialdifferenz auf den Kerndraht 34 der Zuführung 32 zu
übertragen. In diesem Fall kann somit das Siliziumsubstrat
28 beliebig entweder vom p-Typ oder vom n-Leitfähigkeits
typ sein. Es kann sich beim Siliziumsubstrat 28 ent
weder um ein Einkristall oder um eine polykristalline
Struktur handeln. Es ist notwendig, daß die Membran extrem
dünn und gleichförmig ausgebildet ist. Da das Substrat
28 in oben beschriebener Weise spiegelpoliert werden
kann, läßt sich die Membran ohne Lunkerlöcher schnell
auf dem Substrat 28 ausbilden. Weiterhin hat das Substrat
28 keinen Einfluß auf die Impedanz und auf das Ansprech
verhalten der Membran 30. Die Dicke des Siliziumsubstrats
28 läßt sich auf einen gewünschten Wert einstellen. Die
mechanische Festigkeit der Membran 30 läßt sich somit
bei Verwendung eines dicken Substrats 28 noch erhöhen.
Die so konstruierte Meßzelle 10 hat die
folgenden Merkmale und Vorteile:
Die Elektrode 22 verfügt über ein pH-Wert-empfindliches Element
26, welches das Siliziumsubstrat 28 und die auf dem Sub
strat 28 aufgebrachte pH-Wert-empfindliche Membran 30 umfaßt.
Die Membran 30 ist extrem dünn, hat jedoch noch ausge
zeichnete mechanische Festigkeit aufgrund des Substrats
28. Daher läßt sich das Element 26 auf etwa 1/4 der Größe
einer üblichen Größe reduzieren, was zu einer Vermin
derung in der gesamten Meßzelle 10 führt.
Darüber hinaus ist das Element 26 direkt mit der Zufüh
rung 32 verbunden. Es ist somit nicht notwendig, den
Innenelektrolyten im Gehäuse 24 aufzufüllen. Die Elektrode
22 kann in der Größe vermindert werden, mit dem Ergebnis,
daß die gesamte Meßzelle in der Größe
weiter reduziert wird. Weiterhin wird die Membran 30
dünn ausgebildet. Ihre Impedanz ist somit klein, was zu
einem sehr geringen Störrauschen führt. Die Meßzelle
10 verfügt somit über ein ausgezeichnetes
Ansprechverhalten.
Nach der beschriebenen Ausführungsform wird die Meßzelle
zur Messung von Kohlendioxidgas
verwendet. Die Meßzelle der Erfin
dung ist jedoch nicht auf Kohlendioxidgas beschränkt, sie
kann vielmehr auch für die Messung von Ammoniakgas
Verwendung finden.
Wird die Konzentration des Ammoniakgases, das in der zu
untersuchenden Flüssigkeit gelöst ist, durch die Meßzelle
10 gemessen, so wird eine ver
dünnte Lösung von Ammoniumchlorid als Elektrolyt 20 in
Fig. 2 verwendet. Der Elektrolyt 20 reagiert nur mit dem
Ammoniakgas der Gase, die die Membran 16 durchsetzen.
Sein pH-Wert verändert sich. Der übrige Aufbau der Meßzelle
ist der gleiche wie der der oben
beschriebenen Ausführungsform.
Der Fall, in dem die Konzentration des Ammoniakgases in
einer zu untersuchenden Flüssigkeit durch die Meßzelle
10 gemessen wird, soll nun beschrieben
werden.
Nach Fig. 5 ist die Meßzelle 10 so an
gebracht, daß sie an ihrem unteren Ende eintaucht, d. h.
die Membran 16 wird in die zu untersuchende Flüssigkeit
48 eingebracht. Die Elektroden 22 und 46 der Meßzelle
10 sind jeweils über einen der Zuführungsdrähte 50 mit
dem Potentialdetektor 52 verbunden. Die
Gase, die in der Flüssigkeit 48 vorhanden sind, sättigen die
Membran 16 und bewegen sich zum Elektrolyten 20 hin. Das
so gegen die Elektrolytschicht bewegte, in den Gasen enthaltene
Ammoniakgas reagiert mit dem Wasser in dieser Schicht 44
und erreicht einen Gleichgewichtszustand, der durch die
folgende Formel angegeben ist.
NH3 + H2O ⇄ OH - + NH4 +.
Die durch diese Reaktion erzeugten OH --Ionen verändern
den pH-Wert der Schicht 44. Diese Veränderung des pH-
Wertes wird durch die Membran 30 des Elementes 26 ermit
telt. Eine Potentialdifferenz, abhängig von der Verän
derung im pH-Wert, wird im Grenzbereich zwischen der
Membran 30 und der Schicht 44 erzeugt. Diese Potential
differenz wird durch das Substrat 28 und das leitende
Harz 36 auf den Kerndraht 34 der Zuführung 32 übertragen.
Die vom pH-Wert in der Schicht 44 abhängige Potential
differenz stellt sich zwischen dem Kerndraht 34 und der
Elektrode 46 ein. Dann wird die Potentialdifferenz ver
stärkt und durch den Potentialdetektor 52 gemessen. Der
gemessene Wert wird durch eine nicht dargestellte Rechner
einheit rechnerisch verarbeitet, wodurch der Konzentra
tionswert des Ammoniakgases in der Flüssigkeit 48 erhal
ten wird.
Claims (3)
1. Meßzelle zur Bestimmung der Konzentration von in einer Flüssigkeit
gelöstem Kohlendioxid oder Ammoniakgas durch Messen der in einem
Elektrolyten durch Eindringen eines dieser Gase über eine gasper
meable Membran und Reaktion des Gases mit dem Elektrolyten bewirk
ten pH-Wert-Änderung, mit einem Außengehäuse (12) zylindrischer
Gestalt, dessen unteres offenes Ende durch eine gaspermeable Mem
bran verschlossen ist, welche bei Kontakt mit der zu untersuchen
den Flüssigkeit nur das in dieser gelöste Gas gegen das Gehäuse
durchläßt, einem im Außengehäuse untergebrachten, in Kontakt mit der
gaspermeablen Membran stehenden Elektrolyten (20), der seinen pH-Wert
bei Reaktion mit dem durch die gaspermeable Membran wandernden Gas
verändert und bei Bestimung der Konzentration von Kohlendioxid
eine verdünnte Natriumbicarbonatlösung bzw. bei Bestimmung der
Konzentration von Ammoniakgas eine verdünnte Lösung von Ammonium
chlorid ist, einer Bezugselektrode (46), die im Außengehäuse ange
ordnet ist, teilweise in den Elektrolyten eintaucht, aus einem Silberdraht
gebildet ist, der auf seiner Oberfläche chloriert und versilbert ist
und dessen oberes Ende aus dem Außengehäuse herausreicht, und deren
Potential durch eine entsprechend bemessene Chloridkonzentration im
Elektrolyten konstant gehalten ist, und mit einer pH-Wert-Elektrode
(22) aus einem koaxial zum Außengehäuse angeordneten inneren Gehäu
se (24) zylindrischer Gestalt, welches am unteren offenen Ende mit einem
pH-Wert-empfindlichen Element (26) verschlossen ist, das mit dem Elek
trolyten (20) in Kontakt und der gaspermeablen Membran in einem vorbe
stimmten Abstand gegenüber steht, dadurch gekennzeichnet,
daß das pH-Wert-empfindliche Element (26) ein Siliziumhalbleitersub
strat (28) sowie eine auf diesem Substrat durch Vakuumaufdampfen (Kathoden
zerstäubung), Aufsprühen oder chemisches Bedampfen aufgebrachte, in
Kontakt mit dem Elektrolyten stehende extrem dünn und gleichmäßig mit
einer Dicke von 500 bis 5000 Å ausgebildete pH-Wert-empfindliche Mem
bran (30) aus wenigstens einer der Verbindungen Siliziumnitrid (Si3N4),
Aluminiumoxid (Al2O3) oder Tantalpentoxid (Ta2O5) aufweist, daß die pH-
Wert-Elektrode (22) eine Zuführung (32) enthält, die vom inneren Ge
häuse (24) zum Außengehäuse (12) reicht, und daß der Kerndraht dieser Zu
führung mit dem Siliziumhalbleitersubstrat (28) des pH-Wert-empfindli
chen Elements (26) verbunden ist.
2. Meßzelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kerndraht der
Zuführung (32) über einen leitfähigen Klebstoff (36) mit dem Siliziumhalb
leitersubstrat (28) des pH-Wert-empfindlichen Elements (26) verbunden ist.
3. Meßzelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das pH-Wert-empfind
liche Element (26) eine Aluminiumelektrodenschicht (38) aufweist, die auf
derjenigen Seite angeordnet ist, welche der mit der pH-Wert-empfindlichen
Membran (30) belegten Seite des Siliziumhalbleitersubstrats (28) abge
wandt ist, daß eine Chrom-Kupfer (Cr-Cu)-Elektrodenschicht (40) auf der Alu
miniumelektrodenschicht angeordnet ist, und daß der Kerndraht der Zuführung
(32) an die Chrom-Kupfer-Elektrodenschicht angelötet ist.
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