DE3247535C2 - Verfahren zum Herstellen eines verschleißfesten Aluminiumgußwerkstoffes - Google Patents
Verfahren zum Herstellen eines verschleißfesten AluminiumgußwerkstoffesInfo
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Abstract
Verbundmaterial auf Aluminiumbasis zum Gießen und Verfahren zu seiner Herstellung. Bei dem Basismaterial handelt es sich um eine Aluminiumlegierung zum Gießen, die 4-12 Gew.% Si enthält, in der feine Teilchen aus Aluminium oxid mit einer mittleren Teilchengröße von vorzugsweise 0,01-10 μm in einer Menge von 0,5-10 Gew.% (bezogen auf das Gewicht der Aluminiumlegierung) dispergiert sind. Das Mischen der Aluminiumoxidteilchen mit der Aluminiumlegierung wird durchgeführt, während die Temperatur der Alumi nium legierung innerhalb eines Bereiches gehalten wird, in dem die feste Phase und die flüssige Phase der Aluminiumlegierung nebeneinander vorliegen. Wärmebehandelte Gießlinge, wie z.B. Automobilmotorteile, aus diesem Verbundmaterial weisen eine hohe Verschleißfestigkeit auf.
Description
Fig.3 eine perspektivische Darstellung einer aus
60 dem Gußwerkstoff hergestellten Zylinderlaufbuchse,
Fig.4 einen schematischen Schnitt durch eine zur
Aus »Aluminium« (1976, Seiten 302 bis 305) ist es Prüfung der Verschleißfestigkeit des Gußwerkstoffes
bekannt, einige Eigenschaften von Aluminium-Guß- benutzte Prüfeinrichtung,
werkstoffen durch Einbringen und Dispergieren von F i g. 5 ein Diagramm, daß die Beziehung zwischen
Fremdstoffteilchen, wie Al2O3-Teilchen zu beeinflussen. 65 dem Aluminiumoxidteilchen-Gehalt des Gußwerkstof-
Zu diesem Zweck werden feinkörnige Stoffe, wie Bor- fes und der Verschleißfestigkeit des Werkstoffs erläu-
carbid, Aluminiumoxid und Graphit in einer Höchst- tert,
menge von 3% mit Hilfe eines magnetostriktiven F i g. 6 und 7 Mikrophotographien, welche das Gefü-
ge des Gußwerkstoffes vor dem Schmelzen und nach dem Gießen bzw. Wärmebehandeln zeigen,
F ι g. 8 ein Diagramm, das die Beziehung zwischen der
mittleren Teilchengröße der Aluminiumo-vidteilchen in
dem Gußwerkstoff und der Verschleißfestigkeit des Werkstoffs erläutert, und
F i g. 9 ein Diagramm, welches die Ergebnisse eines Abriebtestes erläutert, bei dem der Gußwerkstoff mit
konventionellem Graugußeisen und einer AJuminiunilegierung
mit hohem Siliciumgehalt verglichen wurde.
Als Ausgangslegierung dient eine Aluminiumgußlegierung,
die 4 bis 12 Gew.-°/o Si enthalten muß. Der Si-Gehalt in der Aluminiumlegierung muß mindestens 4
Gew.-% betragen, weil es schwierig ist, eine gute Gießbarkeit des Verbundwerkstoffs zu erzielen bei Verwendung
einer Aluminiumlegierung mit einem geringeren Si-Gehalt, der Si-Gehalt in der Aluminiumlegierung
darf jedoch 12% nicht übersteigen, weil die Anwesenheit einer größeren Menge Si es unmöglich macht, eine
hypoeutektische Zusammensetzung zu erzielen, die für die vorliegende Erfindung wichtig ist Wenn die Temperastur
einer hypereutektischen Zusammensetzung, die mehr als 12% Si enthält, innerhalb eines Bereiches gehalten
wird, in dem die feste Phase und die flüssige Phase der Aluminiumlegierung nebeneinander vorliegen,
tritt eine Auskristallisation von Si in Form von Primärkristallen aus der flüssigen Phase auf und die SiIiciumkristalle
schwimmen nach oben, daJas spezifische Gewicht der Siliciumkristalle (2,4 g/cm3) geringer ist als
dasjenige der flüssigen Phase der Legierung (eiwa 2,7 g/cm3), so daß die Zusammensetzung der Basislegierung
für den erfindungsgemäß herzustellenden Verbundwerkstoff ungleichförmig wird. Darüber hinaus
werden das Aufschwimmen und die Trennung der Siliciumkristalle zu einem Hindernis für das gleichmäßige
Durchmischen der nachfolgend zugegebenen Aluminiumoxidteilchen mit der Aluminiumlegierung.
Neben Si kann die Aluminiumlegierung gewünschtenfalls noch Hilfslegierungselemente enthalten, die zur
Verstärkung der Legierungsstruktur oder zur Stabilisierung der Kristallkörnchen dienen, wie z. B. Cu, Mg, Zn,
Fe, Mn, Ni, Sn und/oder Sb, in Mengen, wie sie in konventionellen Aluminiumlegierungen zum Gießen üblich
sind, oder in etwas größeren oder kleineren Mengen. So ist es beispielsweise möglich, eine geeignete Legierung
auszuwählen aus Aluminiumlegierungen für das Sand-, Metall- oder Schalenform-Gießen gemäß JIS (Japanese
Industrial Standard) H 5202 (Aluminiumlegie/ungen der
Klasse AC), die bis zu 13% Si, bis zu 4,5% Cu, bis zu 1,5% Mg und geringere Mengen Zn, Fe, Mn, Ti und
manchmal Ni enthalten können, und aus Aluminiumlegierungen zum Spritzgießen bzw. Druckgießen gemäß
JIS H 5302 (Aluminiumlegierungen der Klasse ADC), die bis zu 13% Si, bis zu 4% Cu und geringere Mengen
Mg, Zn, Fe, Mn, Ni und Sn enthalten können.
Der Prozentsatz der erfindungsgemäß verwendeten Aluminiumoxidteilchen ist beschränkt auf einen Wert
innerhalb des Bereiches von 0,5 bis 10Gew.-% der Aluminiumlegierung,
weil Verbundwerkstoffe, die unter Zugabe von weniger als 0,5 Gew.-% Aluminiumoxidteilchen
zu der Aluminiumlegierung hergestellt worden sind, eine unzureichende Beständigkeit gegen Verschleiß
und gegen Festfressen (Blockieren) aufweisen und weil auch Verbundwerkstoffe, die unter Zugabe von
mehr als 10% Aluminiumoxidteilchen hergestellt worden sind, eine unzureichende Verschleißfestigkeit aufweisen
und so spröde sind, daß Schwierigkeiten bei der Fertigbearbeitung der Gießlinge auftreten.
Wie oben angegeben, werden vorzugsweise Aluminiumoxidteilchen
mit einer mittleren Teilchengröße innerhalb des Bereiches von etwa O1Cl bis etwa ΙΟμίη
verwendet Es ist zweckmäßig, wenn das erfindungsgemaß verwendete teilchenförmige Aluminiumoxid in
Form von Λ-ΑΙ2Ο3 vorliegt, das hart und stabil ist, wenn
jedoch die mittlere Teilchengröße weniger als 0,01 μπι
beträgt, liegt das teilchenförmige Aluminiumoxid ais γ-AI2O3
vor, das eine geringere Härte aufweist Diesbezüglich ist es besonders bevorzugt, Aluminiumoxidteilchen
mit einer mittleren Teilchengröße von nicht weniger als etwa 0,08 μπι zu verwenden. Andererseits führt
die Verwendung von Aluminiumoxidteilchen mit einer mittleren Teilchengröße von mehr als etwa 10 μπι zu
einer allmählichen Abnahme der Verschleißfestigkeit des Verbundwerkstoffs mit zunehmender mittlerer Teilchengröße
und die Verschleißfestigkeit des Verbundwerkstoffs wird schlecht wenn die mittlere Teilchengröße
der Aluminiumoxidteilchen etwa 15 μπι erreicht
Der Grund dafür ist wahrscheinlich der, daß sich große Aluminiumoxidteilchen leicht von der Gleitkontaktoberfläche
der als Basislegierung verwendeten Aluminiumlegierung abscheiden und auf die Kontaktoberfläche
als Schleifmittel wirken.
Die F i g. 1 der beiliegenden Zeichnungen zeigt eine beispielhafte Apparatur zum Mischen von feinen Aluminiumoxidteilchen
mit einer Aluminiumlegierung zur erfindungsgemäßen Herstellung eines Verbundwerkstoffs
auf Aluminiumbasis. Die Apparatur weist einen zylindrischen Behälter 10 mit einem abnehmbaren Dekkel
12 auf. Im Innern befindet sich eine zylindrische Heizplatte 16, die mit einer elektrischen Heizeinrichtung
18 unter Zwischenschaltung eines Wärmeisoliermaterials 14 zwischen der Heizplatte 16 und der Wand
des Behälters 10 versehen ist. Ein Tiegel 24 ist auf der Platte 20 fest angeordnet, die auf einer Welle 22 befestigt
ist die drehbar ist und in axialer Richtung nach oben und unten bewegt werden kann. Als Rührer für das
Material in dem Tiegel 24 ist eine Schaufel 26 an dem unteren Ende einer Welle 28 befestigt, die sich durch
eine Öffnung in dem Deckel 12 hindurch erstreckt und drehbar ist und in axialer Richtung nach unten und oben
bewegt werden kann. An dem Deckel 12 ist ein Trichter 32 befestigt zur Einführung von Aluminiumoxidteilchen
in die Aluminiumlegierung 30, die in dem Tiegel 24 geschmolzen wird. Der Deckel 12 ist mit einem Gaseinlaß
34 versehen zur Einführung eines inaktiven Gases, wie Stickstoff oder Argon, in das Innere der Apparatur. In
dieser Apparatur wird ein Verbundwerkstoff auf Aluminiumbasis
erfindungsgemäß wie folgt hergestellt:
Zu Beginn wird die Rührschaufel 26 oberhalb der Position des Tiegels 24 gehalten, wie durch die gestrichelte
Linie in der F i g. 1 angezeigt, und aer eine abgemessene Menge einer Aluminiumlegierung zum
(Ver)Gießen, die den Anforderungen der vorliegenden Erfindung entspricht, enthaltende Tiegel 24 wird auf die
drehbare Platte 20 gestellt. Dann wird Stickstoffgas in die Apparatur eingeleitet, um in der Apparatur während
des nachfolgenden Mischverfahrens eine inaktive Gasatmosphäre aufrechtzuerhalten. In diesem Zustand wird
die Heizeinrichtung 18 eingeschaltet, um die Aluminiumlegierung 30 in dem Tiegel 24 zu erhitzen und zum
Schmelzen zu bringen. Der der Heizeinrichtung 18 zugeführte Strom wird so eingestellt, daß die Temperatur
der Aluminiumlegierung 30 innerhalb eines Bereiches gehalten wird, in dem die feste Phase und die flüssige
Phase der Legierung 30 nebeneinander vorliegen. Dieser Temperaturbereich wird vorher durch thermische
Analyse der Aluminiumlegierung festgelegt. Vorzugsweise wird jedoch die Aluminiumlegierung 30 zuerst bis
auf eine Temperatur oberhalb des Schmelzpunktes der Legierung erhitzt, um dadurch die Legierung 30 vollständig
zum Schmelzen zu bringen, und dann wird die Temperatur der Legierung 30 auf einen Wert innerhalb
des obengenannten Bereiches gesenkt. Die Rührschaufel 26 wird nach unten bewegt, so daß sie in die Aluminiumlegierung
30 eintaucht, während die Legierung im ι ι vollständig geschmolzenen Zustand vorliegt. Durch dieses
Verfahren kann das Eintauchen der Rührschaufel 26 in die Legierung 30 glatter durchgeführt werden mit
einem geringeren Widerstand der Legierung gegenüber der Schaufel als im Falle des Eintauchens der Schaufel
26 in die Legierung 30, die teilweise in fester Phase vorliegt Um die Aluminiumlegierung 30 in dem Tiegel
24 in einem gleichmäßig erhitzten Zustand zu halten, werden die Welle 22, welche die Platte 20 trägt, und die
Welle 28 der Rührschaufel 26 kontinuierlich gedreht. Vorzugsweise wird die Rührwelle 28 in entgegengesetzter
Richtung zur Drehrichtung der Trägerplatte 20 gedreht, um ein wirksames Durchrühren unter Scherung
der teilweise flüssigen und teilweise festen Aluminiumlegierung 30 zu erzielen. Bei diesem Rühren nimmt die
Aluminiumlegierung 30, die in dem vorstehend beschriebenen erhitzten Zustand gehalten wird, einen pastenförmigen
Zustand an.
In diesem Zustand wird eine vorgegebene Menge Aluminiumoxidteilchen unter Verwendung des Trichters
32 in die Aluminiumlegierung 30 eingeführt und das Rühren wird fortgesetzt, um die Aluminiumoxidteilchen
in der teilweise geschmolzenen Aluminiumlegierung 30 gleichmäßig zu dispergieren. In dem Mischvorgang ist
es zweckmäßig, daß 5 bis 65 Gew.-% der Aluminiumlegierung 30 in fester Phase vorliegen, weil dann, wenn die
feste Phase weniger als 5% beträgt, die Viskosität der Legierung 30 für eine gleichmäßige Dispersion der Aluminiumoxidteilchen
in der Legierung ungünstig niedrig wird, während dann, wenn die feste Phase mehr als 65%
beträgt, wegen der übermäßig hohen Viskosität der Legierung 30 Schwierigkeiten beim Rühren und damit
beim gleichmäßigen Mischen der Aluminiumoxidteilchen mit der Legierung 30 auftreten.
Vor dem vorstehend beschriebenen Mischen können die Aluminiumoxidteilchen gegebenenfalls einer Oberflächenbehandlung,
beispielsweise einer Plattierung zur Verbesserung der Benetzbarkeil der Aluminiumoxidteilchen
mit der Aluminiumlegierung, unterworfen werden.
Nach dem ausreichenden Mischen wird die Rührschaufel
26 nach oben gezogen und das Erhitzen wird beendet, so daß die Mischung aus der Aluminiumlegierung
und den Aluminiumoxidteilchen abkühlen und erstarren kann. Als Ergebnis erhält man einen Block aus
einem erfindungsgemäß hergestellten Verbundwerkstoff auf Aluminiumbasis. Wenn es erwünscht ist, das
Gießverfahren nach der Herstellung des Verbundwerkstoffs durchzuführen, ist es erlaubt, die Temperatur der
nichterstarrten Mischung aus der Aluminiumlegierung und den Aluminiumoxidteilchen zu erhöhen, um die Aluminiumlegierung
in der Mischung vollständig zum Schmelzen zu bringen. Das Schmelzen kann in der Mischapparatur gemäß F i g. 1 oder alternativ in einer
getrennten Apparatur, die in der Nähe einer Gießvorrichtung angeordnet ist, durchgeführt werden. Die Senkung
der Temperatur der Mischung, sei sie nun beabsichtigt oder nicht während des Zeitraums zwischen
dem Mischen und dem Schmelzen bringt keine Probleme mit sich. Beim Schmelzen vor dem (Ver)Gießen ist es
in der Regel zweckmäßig, den erfindungsgemäß hergestellten Verbundwerkstoff bis auf eine Temperatur zu
erhitzen, die um etwa 1000C oberhalb des Schmelzpunktes
der verwendeten Aluminiumlegierung liegt, wobei es natürlich möglich ist, die Erhitzungstemperatur
zum Schmelzen in Abhängigkeit von dem Typ des angewendeten Gießverfahrens und den angewendeten
Gießbedingungen in geeigneter Weise festzulegen.
In dem erfindungsgemäß hergestellten Verbundwerkstoff bleiben die Aluminiumoxidteilchen auch nach
dem volständigen Schmelzen der Aluminiumlegierung in der Aluminiumlegierung gleichmäßig dispergiert, unabhängig
davon, ob der Verbundwerkstoff vorher erstarren gelassen worden ist oder nicht. Dies ist ein wesentlicher
Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens. Es wurden viele Versuche durchgeführt, bei denen verschiedene
Arten von Keramiken in Form von feinen Teilchen unter Anwendung des vorstehend beschriebenen
Mischverfahrens in einer Aluminiumlegierung gleichmäßig dispergiert wurden, und es wurde dabei
festgestellt, daß ein vollständiges Schmelzen der Aluminiumlegierung nach dem Mischen mit den Keramikteilchen
zu einer Agglomeration. Sedimentation oder zum Aufschwimmen eines beträchtlichen Teils der dispergierten
Keramikteilchen führt, außer wenn es sich bei den Keramikteilchen um solche aus Aluminiumoxid
handelt. Wenn man berücksichtigt, daß das echte spezifische Gewicht von Λ-ΑΙ2Ο3 3,9 g/cm3 beträgt, während
das spezifische Gewicht der erfindungsgemäß verwendeten Aluminiumlegierungen etwa 2,7 g/cm3 beträgt, ist
es sicher, daß das Fortbestehen der gleichmäßigen Dispersion der Aluminiumoxidteilchen in einer geschmolzenen
Aluminiumlegierung nicht nur auf die Werte des spezifischen Gewichts, sondern auch auf einige andere
Faktoren zurückzuführen ist zu denen wahrscheinlich die Oberflächenenergie der Aluminiumoxidteilchen gehört.
Zum (Ver)Gießen eines erfindungsgemäß hergestellten Verbundwerkstoffs auf Aluminiumbasis könne 1
konventionelle Gießverfahren für Aluminiumlegierung angewendet werden. Das Spritzgießen bzw. Druckgießen
des erfindungsgemäß hergestellten Verbundwerkstoffs unter dem Einfluß der Schwerkraft bringt jedoch
manchmal Schwierigkeiten mit sich und liefert keine guten Gießlinge, weil das geschmolzene Metall dieses
Verbundwerkstoffs eine höhere Viskosität hat als konventionelle Aluminiumiegierungen zum Gießen wegen
des Vorliegens von Aluminiumoxidteilchen, die in der geschmolzenen Aluminiumlegierung dispergiert sind. Es
ist daher bevorzugt ein Druckgießverfahren, ein Zentrifugalgießverfahren
oder ein Vakuumgießverfahren zum (Ver)Gießen eines erfindungsgemäß hergestellten Verbundwerkstoffs
anzuwenden.
Die Fig.2 der beiliegenden Zeichnungen zeigt ein
Beispiel für einen Hauptteil einer zum (Ver)Gießen des erfindungsgemäß hergestellten Verbundwerkstoffs geeigneten
Druckgießvorrichtung. Die Druckgießvorrichtung weist eine Kombination aus einer beweglichen
Metallgießform 40 und einer stationären Metallgießform 42 auf, die so geformt sind, daß ein Formhohlraum
44 entsteht In dem dargestellten Falle hat der Formhohlraum 44 eine Gestalt die einer Motor-Zylinderlaufbuchse
60 entspricht wie sie in Fig.3 dargestellt ist in Form eines Hohlzylinders, der an einem Ende mit einem
Flansch versehen ist und sich etwas verjüngt, um die Trennung des Gießlings von den Metallformen zu erleichtern.
Nach dem Verschließen und Einspannen der Metallformen 40, 42 wird die erforderliche Menge geschmolzenes
Metall, die durch vollständiges Schmelzen der Aluminiumlegierung in dem erfindungsgemäß hergestellten
Werkstoff hergestellt worden ist, aus einem Gießfrichter 50 in eine Einspritzhülse 48 gegossen und
ein Kolben 52 für die Injektion wird in der Einspritzhülse 48 nach vorne bewegt, um das geschmolzene Metall
in der Hülse 48 unter Druck zu setzen und das unter Druck stehende geschmolzene Metall durch einen Kanal
46 in den Formhohlraum 44 einzuspritzen. Nach dem Erstarren des Verbundwerkstoffs auf Aluminiumbasis in
dem Formhohlraum 44 wird der Formsatz durch Zurückziehen der beweglichen Metallform 40 geöffnet und
dann wird der zylindrische Gießling durch Vorwärtsbewegen der Ejektionsstifte 54 von der Metallform getrennt.
Die beim (Ver)Gießen eines erfindungsgemäß hergestellten Verbundwerkstoffs auf Aluminiumbasis erhaltenen
Gießlinge werden einer geeigneten Wärmebehandlung unterzogen. In der Regel müssen die Gießlinge
einer stabilisierenden Glühung unterworfen werden, um Dimensionsänderungen der Gießlinge mit dem Ablauf
der Zeit zu verhindern. So ist beispielsweise eine stabilisierende Glühung unerläßlich bei Zylinderlaufbuchsen,
die durch (Ver)Gießen des erfindungsgemäß hergestellten Verbundwerkstoffs auf Auminiumbasis hergestellt
worden sind, weil dann, wenn die Zylinderlaufbuchsen, die einer maschinellen Fertigbearbeitung mit sehr engen
Dimensionstoleranzen unterworfen werden, nicht in geeigneter Weise geglüht worden sind, sich unter dem
Einfluß der sehr strengen thermischen Umgebung in den Brennkraftmaschinen möglicherweise verformen,
was zu einer Erweiterung des Spielraumes zwischen der Zylinderlaufbuchse und dem darin gleitenden Kolben
führt. Neben der stabilisierenden Glühung müssen die Gießlinge in vielen Fällen einer bestimmten Wärmebehandlung
unterworfen werden, die den Gießlingen die erforderliche Festigkeit verleiht. Die Wärmebehandlung
zur Verbesserung der Festigkeit und anderer mechanischer Eigenschaften der Gießlinge wird beispielsweise
in der Art der T5-, T6- oder T7-Wärmebehandlung für konventionelle Aluminiumlegierungen durchgeführt,
um dadurch eine künstliche Aushärtung der Gießlinge zu erzielen.
Nach der Wärmebehandlung und wo erforderlich, werden die Gießlinge einer (maschinellen) Bearbeitung
zum Zwecke der Oberflächenbehandlung (Fertigbearbeitung) unterworfen. So muß beispielsweise der in der
Spritzgußvorrichtung gemäß F i g. 2 geformte zylindrische Gießling zur Herstellung der Zylinderlaufbuchse
gemäß F i g. 3 einem Drehen oder Honen unterworfen werden, um die äußeren und inneren zylindrischen
Oberflächen fertig zu bearbeiten, um so die auf die Schräge des Formhohlraums 44 zurückzuführende Verjüngung
zu korrigieren. Wenn der Verbundwerkstoff der Gießlinge eine übermäßig große Menge Aluminiumoxidteilchen
enthält, führt die (maschinelle) Fertigbearbeitung der Gießlinge zur Oberflächenbehandlung zu
winzigen Rissen in den Gießlingen oder es tritt ein schneller Verschleiß der Fertigbearbeitungswerkzeuge
auf. Es wurde jedoch experimentell bestätigt, daß diese Probleme oder Störungen bei der praktischen Fertigbearbeitung
der Gießünge nur dann auftreten, wenn die Aluminiumoxidteilchen in dem Verbundwerkstoff mehr
als 10 Gew.-% der Aluminiumlegierung, die als Basismetall für den Verbundwerkstoff verwendet wird, ausmachen.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein.
Bei der in diesem Beispiel zum Gießen verwendeten Aluminiumlegierung handelte es sich um die Legierung
ADC 12 gemäß JIS H 5302, ein Äquivalent der Aluminiumlegierung
ASTM SC 114 A, die 11,8 Gew.-% Si und
ίο etwa 2,5% Cu enthielt. Das in diesem Beispiel verwendete
teilcheriförmige Aluminiumoxid hatte eine mittlere Teilchengröße von 0,08 μιη und der Gew.-%-Satz der
Aluminiumoxidteilchen, bezogen auf die Aluminiumlegierung, wurde über den Bereich von 0,5 bis 10,0% variiert,
so daß man 11 Arten von Verbundlegierungen erhielt, die sich nur in ihrem Gehalt an Aluminiumoxidteilchen
voneinander unterschieden.
Jede der Verbundlegierungen wurde hergestellt durch Zugabe der angegebenen Menge Aluminiumoxidteilchen
zu der Aluminiumlegierung unter Rühren, während die Aluminiumlegierung bei 75° C gehalten
wurde, bei der die feste Phase und die flüssige Phase der Legierung nebeneinander vorlagen, und die in einem
pastenartigen Zustand vorlag, unter fortgesetztem Rühren, um die Aluminiumoxidteilchen in der Aluminiumlegierung
gleichmäßig zu dispergieren. Nach dem ausreichenden Durchmischen wurde die erhitzte Mischung
aus der Aluminiumlegierung und den Aluminiumoxidteilchen in zwei Portionen aufgeteilt. Die erste Portion
der Mischung wurde abkühlen und erstarren gelassen und dann auf 686° C, d. h. auf eine Temperatur erhitzt,
die höher war als der Schmelzpunkt (586° C) der Aluminiumlegierung ADC 12, wobei sie geschmolzen wurde,
während die zweite Portion sofort nach Beendigung des Mischens der Aluminiumoxidteilchen mit der Aluminiumlegierung
auf 6860C erhitzt wurde. Unter Verwendung einer Spritzgußvorrichtung (Kokillengußvorrichtung)
des in der F i g. 2 der beiliegenden Zeichnungen gezeigten Typs wurde jede der so hergestellten beiden
Chargen des geschmolzenen Metalls zu einem zylindrischen Körper gegossen. Die Gießbedingungen waren
folgende:
Spritzdruck
Spritzgeschwindigkeit
Metalldüsentemperatur
Gießtemperatur
Formeinspannzeit
49 N/mm2
1,2 m/sec
200-250° C 685° C
12 see
1,2 m/sec
200-250° C 685° C
12 see
Die in diesem Beispiel gegossenen zylindrischen Körper wurden einem stabilisierenden Glühen unterworfen,
das bestand aus einem 3stündigem Erhitzen auf 2400C
und einem anschließenden Abkühlen im Ofen. Danach wurden Teststücke zur Durchführung des Abriebtestes
aus jedem der Gießkörper ausgeschnitten. Die Teststükke hatten die Form eines 5 mm χ 5 mm breiten und
10 mm langen quadratischen Prismas.
Die F i g. 4 der beiliegenden Zeichnungen zeigt eine Abriebstestvorrichtung, wie sie in diesem Beispiel verwendet
wurde. Diese Abriebstestvorrichtung war eine solche vom Stift- und -Scheibentyp, wie er häufig zum
Testen von Legierungen für Automobilmotorteile, wie z. B. Zylinderlaufbuchsen und Kolbenringe, verwendet
wird. Vier identische Teststücke 70 wurden fest in einen scheibenförmigen Halter 72 eingesetzt, der auf einer
drehbaren Platte 74 fest montiert war. Eine Metailscheibe 76, die eine Hartchromplattierung aufwies und an
einem Halter 78 befestigt war, wurde gegen die Stirnflä-
chen (Endflächen) der Teststücke 70 gepreßt durch Aufbringen einer Belastung auf einen Kompressionsstab 80.
Die Ziffer 82 zeigte einen hohlen oder öldurchgang, durch welchen Schmieröl den Kontaktoberflächen der
Metallscheibe 76 und der Teststücke 70 zugeführt wurde. Die Platte 74 wurde so gedreht, daß die Geschwindigkeit
der Gleitbewegung jedes Teststückes 70 über die Stirnfläche der Metallscheibe 76 in einem Falle
3 m/sec, jedoch im anderen Falle 8 m/sec betrug, und in jedem Falle wurde die Drehung fortgesetzt, bis die von
jedem Teststück 70 zurückgelegte Gesamtgleitdistanz 100 km erreichte. Der Druck an den Kontaktoberflächen
wurde bei 4,9 N/mm2 gehalten und als Schmieröl wurde den Kontaktoberflächen auf 80° C erhitztes Motoröl
Nr. 30 mit einer Geschwindigkeit (Rate) von 350—400 ml/min zugeführt.
Zum Vergleich wurden 6 Arten von Verbundlegierungen auf allgemein ähnliche Weise wie die Verbundlegierungen
dieses Beispiels hergestellt, wobei diesmal jedoch der Prozentsatz der Aluminiumoxidteilchen, bezogen
auf die Aluminiumlegierung ADC 12, 11%, 12%, 13%, 14%, 15% bzw. 16% betrug. Diese modifizierten
Verbundlegierungen wurden einzeln vergossen und auf die Vorstehend beschriebene Weise einer stabilisierenden
Glühung unterworfen und aus den Gießkörpern ausgeschnittene Teststücke wurden dem vorstehend beschriebenen
Abriebstest unterworfen. Daneben wurde die Aluminiumlegierung ADC 12 selbst dem gleichen
Test unterworfen.
Die Fig. 5 der beiliegenden Zeichnungen zeigte Ergebnisse
des Abriebstest für die Verbundwerkstoffe des Beispiels 1 und die zu Vergleichszwecken zusätzlich
hergestellten Werkstoffe.
Der Test der Aluminiumlegierung ADC 12 ohne Zugabe von Aluminiumoxidteilchen bei einer Gleitgeschwindigkeit
von 3 m/sec führte zum Auftreten einer Blockierung (eines Festfressens) zwischen den Teststükker.
70 und der mit Chrom plattierten Scheibe 76 während der Anfangsstufe des Tests, bevor der Druck an
den Kontaktoberflächen bis auf den vorgesehenen Wert von 4,9 N/mm2 angestiegen war, und die gleiche Legierung
unterlag beim Test mit der Gleitgeschwindigkeit von 8 m/sec einem starken Verschleiß (Abrieb). Im Gegensatz
dazu wiesen die durch Zugabe von 0,5 — 10% Aluminiumoxidteilchen zu der Aluminiumlegierung hergestellten
Verbundwerkstoffe eine ausgezeichnett Abriebsbeständigkeit (Verschleißfestigkeit) auf. Die Zugabe
von noch größeren Mengen Aluminiumoxidteilchen führte jedoch zu einer Abnahme der Abriebsbeständigkeit
(Verschleißfestigkeit) bis zu einem solchen Ausmaß, daß der Abrieb (Verschleiß) des durch Zugabe von 16%
Aluminiumoxidteilchen hergestellten Verbundwerkstoffs fast gleich demjenigen der Aluminiumlegierung
ADC 12 wurde. Wenn 20% Aluminiumoxidteilchen der Aluminiumlegierung zugesetzt wurden, um diese Tendenz
zu bestätigen, erreichte der Abrieb (Verschleiß) etwa 150 μπι.
Ebenfalls zum Vergleich wurde ein gewöhnliches Graugußeisen (FC 25 nach JIS G 5501) dem gleichen
Abriebstest unter den gleichen Testbedingungen unterworfen. Die Menge des Abriebs (Verschleißes) des Gußeisens
betrug 8 μπι beim Test mit einer Gleitgeschwindigkeit
von 3 m/sec, und sie betrug 15 μπι bei 8 m/sec.
Die Verbundwerkstoffe auf Aluminiumbasis des Beispiels 1 können daher als mit Graugußeisen in bezug auf
die Abriebsbeständigkeit (Verschleißfestigkeit) vergleichbar angesehen werden. Natürlich bieten diese
Verbundwerkstoffe einen wichtigen Vorteil insofern, als sie ein sehr viel niedrigeres spezifisches Gewicht haben.
In dem Abriebstest wurde kein signifikanter Unterschied zwischen den durch einmaliges Erstarrenlassen
der Mischung aus der Aluminiumlegierung und den AIuminiumoxidteilchen
hergestellten groben und den durch sofortiges Erhöhen der Temperatur der Mischung über
den Schmelzpunkt der Legierung hinaus hergestellten Proben festgestellt.
Bei der in diesem Beispiel zum Gießen verwendeten Aluminiumlegierung handelte es sich um die Legierung
AC 8B nach JIS H 5202, die 9.45 Gew.-% Si, etwa 3% Cu und etwa 1 % Mg enthielt. In diesem Beispiel wurden
unter Verwendung verschiedener Mengen von Aluminiumoxidteilchen, die in bezug auf ihre mittlere Teilchengröße
voneinander verschieden waren, mehrere Chargen einer Verbundlegierung hergestellt. Der Prozentsatz
der Aluminiumoxidteilchen, bezogen auf die Aluminiumlegierung, betrug stets 5 Gew.-%. Bei der Herstellung
jeder Charge der Verbundlegierung erfolgte die Zugabe der Aluminiumoxidteilchen zu der Aluminiumlegierung
AC 8B auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1.
während die Aluminiumlegierung bei 560° C gehalten wurde, bei der die feste Phase und die flüssige Phase der
Legierung nebeneinander vorlagen. Nach dem Mischen wurde eine Hälfte jeder Charge abkühlen und erstarren
gelassen und dann auf 685° C erhitzt, eine Temperatur, die höher war als der Schmelzpunkt (585° C) der Aluminiumlegierung
AC 8B, um geschmolzen zu werden, während der restliche Anteil sofort nach Beendigung
des Mischens auf 685° C erhitzt wurde.
Die F i g. 6 der beiliegenden Zeichnungen zeigt eine Mikrophotographie (in 200facher Vergrößerung) des
Gefüges der in diesem Beispiel unter Verwendung von Aluminiumoxidteilchen mit einer mittleren Teilchengröße
von 0,1 μ-m hergestellten Verbundlegierung. In der Photographic werden die weißen Flächen durch die primären
Kristalle von <*-Al gebildet, die grauen Flächen
werden durch Si gebildet, das durch eutektische Reaktion kristallisiert ist, und die schwarzen Punkte werden
durch AI2O3 gebildet. Wie diese Mikrophotographie zeigt, wurde eine gleichmäßige Dispersion der zugegebenen
Aluminiumoxidteilchen in der resultierenden Verbundlegierung durch mikroskopische Betrachtung
jeder in diesem Beispiel hergestellten Probe bestätigt. Unter Verwendung der in Beispiel 1 beschriebenen
Spritzgießvorrichtung wurde jede der so hergestellten Proben aus dem geschmolzenen Metall unter den gleichen
Gießbedingijngen wie in Beispie! 1 zu einem zylindrischen
Körper gegossen. Die in diesem Beispiel gegossenen zylindrischen Körper wurde einer Wärmebehandlung
unterworfen, die der T6-Wärmebehandlung entsprach und eine Kombination aus einer anfänglichen
Erhitzung für 2 Stunden auf 52O0C als Lösungsglühbehandlung,
und einem anschließenden Abschrecken und Halten der Gießkörper 4 Stunden lang bei 180° C, darstellte.
Danach wurden 5 mm χ 5 mm breite und 10 mm lange Teststücke zur Durchführung eines Abriebstests
aus jedem der Gießkörper ausgeschnitten und dem in Beispiel 1 beschriebenen Abriebstest unter den gleichen
Testbedingungen unterworfen.
Die F i g. 7 der beiliegenden Zeichnungen zeigt eine Mikrophotographie (in 200facher Vergrößerung) des
Gefüges des in diesem Beispiel unter Verwendung von Aluminiumoxidteilchen mit einer mittleren Teilchengröße
von 0,1 μπι hergestellten Verbundwerkstoffs, das
nach den vorstehend beschriebenen Gieß- und Wärmebehandlungsverfahren
beobachtet wurde. In der Photographie werden die weißen Flächen von einer feinen
Dendritstruktur der primären Kristalle von «-Al gebildet, die grauen Flächen werden von Si gebildet, das
durch eutektische Reaktion kristallisiert ist, und die schwarzen Flecken werden von AI2O3 gebildet. Es ist
klar, daß die Aluminiumoxidteilchen in der Aluminiumlegierung gleichmäßig dispergiert waren, deren Gefüge
unter dem Einfluß des Schmelzens nach der Zugabe der Aluminiumoxidteilchen und des schnellen Abkühlens in
dem Spritzgießverfahren sehr fein wurde. Durch Vergleich mit der Mikro-Photographic der Fig.6 wurde
bestätigt, daß das Erhitzen der Aluminiumlegierung auf einen Wert über ihren Schmelzpunkt hinaus nach der
Zugabe von Aluminiumoxidteüchen beim Spritzgießen
der geschmolzenen Legierung und bei der Wärmebehandlung des Gießlings praktisch kein Unterschied in
bezug auf die Art der Dispersion der Aluminiumoxidteilchen in der Aluminiumlegierung auftrat, obgleich die
Legierungsmatrix wegen ihrer thermischen Behandlung einige Änderungen erfuhr.
Die Fig.8 der beiliegenden Zeichnungen zeigt Ergebnisse
des Abriebstests, der mit den in Beispiel 2 hergestellten Proben durchgeführt wurde.
Wenn Aluminiumoxidteilchen mit einer mittleren Teilchengröße von weniger als 0,01 μίτι verwendet wurden,
war es, obgleich dies in F i g. 8 nicht dargestellt ist, schwierig, eine gleichmäßige Dispersion der Aluminiumoxidteilchen
in der Aluminiumlegierung zu erzielen wegen der Neigung der Aluminiumoxidteilchen, zu agglomerieren
(wahrscheinlich deshalb, weil Aluminiumoxid in Form dieser feinen Teilchen in der Regel als
/-Al2O3 vorliegt, das ein echtes spezifisches Gewicht
von bis zu 2,28 aufweist) und es trat ein Blockieren (Festfressen) zwischen den Teststücken 70 und der mit
Chrom plattierten Scheibe 76 während der Anfangsstufe des Tests in beiden Fällen des Tests bei Gleitgeschwindigkeiten
von 3 m/sec bzw. 8 m/sec auf. Dieses Blockieren (Festfressen) trat nicht auf und es wurde eine
Verbesserung der Abriebsbeständigkeit (Verschleißfestigkeit) festgestellt, wenn die mittlere Teilchengröße
der der Aluminiumlegierung zugesetzten Aluminiumoxidteilchen 0,01 μπι oder mehr betrug. Wie aus der
F i g. 8 ersichtlich, war die Menge des Abriebs (Verschleißes) sehr gering, wenn die mittlere Teilchengröße
der der Aluminiumlegierung zugesetzten Aluminiumoxidteilchen zwischen 0,08 und ΙΟμπι lag. Die Menge
des Abriebs (Verschleißes) nahm jedoch beträchtlich zu, wenn die mittlere Teilchengröße der Aluminiumoxidteilchen
auf mehr als 10 μπι erhöht wurde. Bei Verwendung
von AlurniniüiTiuxidieilchen mit einer minieren
Teilchengröße von 20 μίτι betrug die Menge des Abriebs
(Verschleißes) des resultierenden Verbundmaterials 150 μπι im Falle des Tests bei der Gleitgeschwindigkeit
von 3 m/sec, und sie betrug 120 μπι bei 8 m/sec.
In dem Abriebstest wurde kein signifikanter Unterschied zwischen den Proben, die durch einmaliges Erstarrenlassen
der Mischung aus der Aluminiumlegierung und den zugesetzten Aluminiumoxidteilchen hergestellt
worden waren, und den Proben, die durch sofortige Erhöhung der Temperatur der Mischung auf einen
Wert über den Schmelzpunkt der Legierung hinaus hergestellt worden waren, beobachtet.
Beispiel 3 Die zum Gießen in diesem Beispiel verwendete Aluminiumlegierung
war die Legierung AC 4C nach JIS H 5202, die 7,10 Gew.-% Si, etwa 0,1% Cu und etwa
0,3% Mg enthielt. Es wurde eine Verbundlegierung hergestellt durch Mischen von Aluminiumoxidteilchen, die
eine mittlere Teilchengröße von 5 μπη hatten, in einer
Menge von 5 Gew.-%, bezogen auf die Aluminiumlegierung, mit der Aluminiumlegierung nach dem in Beispiel
1 beschriebenen Verfahren. Während des Mischens wurde die Aluminiumlegierung bei 590° C gehalten, bei
der die feste Phase und die flüssige Phase der Legierung nebeneinander vorlagen. Die Verbundlegierung wurde
geschmolzen und in dem in Beispiel 1 beschriebenen Spritzgießverfahren verwendet zur Herstellung eines
zylindrischen Gießlings, welcher der in Beispiel 2 beschriebenen T6-Wärmebehandlung unterworfen und
dann einer maschinellen Fertigbearbeitung unterworfen
wurde zur Herstellung einer Zylinderlaufbuchse. Aus dem Gießling wurden nach Durchführung der Wärmebehandlung
Teststücke ausgeschnitten, die dem in Beispiel 1 beschriebenen Abriebstest unterworfen wurden.
In diesem Falle wurde der Test mit 3 verschiedenen Gleitgeschwindigkeiten bei 2 m/sec, 5 m/sec und
8 m/sec durchgeführt. Zum Vergleich wurden ein gewöhnliches Graugußeisen (FC 25) und eine Aluminium-
2;> legierung mit hohem Si-Gehalt (A 390), die 18 Gew.-%
Si enthielt, unter den gleichen Testbedingungen getestet.
Wie aus der F i g. 9 der beiliegenden Zeichnungen ersichtlich, war der in Beispiel 3 hergestellte Verbundwerkstoff
auf Aluminiumbasis in bezug auf seine Abriebsbeständigkeit (Verschleißfestigkeit) der Aluminiumlegierung
mit hohem Si-Gehalt deutlich überlegen und sogar besser als das Graugußeisen. Natürlich wies
dieser Verbundwerkstoff ein weit niedrigeres spezifisches Gewicht auf als das Gußeisen.
In generell ähnlicher Weise wie in Beispiel 3 wurden 5
4Ci Arten von Verbundlegierungen auf Aluminiumbasis hergestellt unter Verwendung von 5 verschiedenen Arten
von Aluminiumlegierung zum Gießen, nämlich von ADC 12 (wie in Beispiel 1 verwendet), von ADC 10 (dit
etwa 9 Gew.-% Si und etwa 3 Gew.-°/o Cu enthielt), von AC 8B (wie in Beispiel 2 verwendet), von AC 4C (wie in
Beispiel 3 verwendet) und von AC 2A (die etwa 4,5 Gew.-% Si und etwa 4 Gew.-% Cu enthielt). Für jede
Aluminiumlegierung betrug der Prozentsatz der zugegebenen Aluminiumoxidteilchen (mit einer mittleren
Teilchengröße von 5 μηπ) 5 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Legierung. Während des Mischens mit den
Aiuminiumoxidteiichen wurden die Aiuminiumlegierungen
ADC 12 und ADC 10 beide bei 575° C gehalten, während die Aluminiumlegierungen AC 8B, AC 4C und
AC 2A bei 560° C, 590° C bzw. 600° C gehalten wurden, um das gleichzeitige Vorliegen der festen Phase und der
flüssigen Phase jeder Aluminiumlegierung sicherzustellen.
Jede dieser Verbundlegierungen wurde geschmolzen und in dem in Beispiel 3 beschriebenen Spritzgießverfahren verwendet zur Herstellung eines zylindrischen Gießlings, der der in Beispiel 3 beschriebenen Wärmebehandlung und danach einer Fertigbearbeitung unterworfen wurde zur Herstellung einer Zylinderlaufbuchse.
Jede dieser Verbundlegierungen wurde geschmolzen und in dem in Beispiel 3 beschriebenen Spritzgießverfahren verwendet zur Herstellung eines zylindrischen Gießlings, der der in Beispiel 3 beschriebenen Wärmebehandlung und danach einer Fertigbearbeitung unterworfen wurde zur Herstellung einer Zylinderlaufbuchse.
Aus jedem Gießling wurden nach der Wärmebehandlung Teststücke ausgeschnitten und diese wurden dem
in Beispiel 1 beschriebenen Abriebstest unterworfen. Bei jedem Test betrug die GleitgeschwindiKkeit kon-
stant 8 m/sec und der Druck an den Kontaktoberflächen
w'irde allmählich erhöh* um den kritischen Kontaktdruck
festzustellen, bei dem eine scharfe Änderung des Drehmoments der Welle, auf der die sich drehende Platte
74 befestigt war, auftrat
Die scharfe Änderung des Drehmoments wurde dem Auftreten einer Blockierung (eines Festfressens) zwischen
den Teststücken 70 und der gegenüberliegenden Scheibe 76 zugeschrieben, so daß der kritische Kontaktdruck
als Blockierungs- bzw. Festfreßbelastung bezeichnet werden kann. Zum Vergleich wurden graues
Gußeisen FC 25, eine Aluminiumlegierung mit hohem Si-Gehalt zum Gießen A 390 und eine Aluminiumlegierung
zum Gießen AC 8B (ohne Zugabe von Aluminiumoxidteilchen) dem gleichen Abriebstest unterworfen.
Die Testergebnisse sind in der folgenden Tabelle angegeben.
Basislegierung
AbOä-Teilchen
(Gew.-%)
(Gew.-%)
Festfreßbelastung (N/mm2)
ADC 12 | 5 | 24,52 |
ADClO | 5 | 18,63 |
AC 8B | 5 | 22,55 |
AC 4C | 5 | 17,65 |
AC 2A | 5 | 16,67 |
FC 25 | 16,67 | |
A 390 | _ | 7,84 |
AC 8B | — | 9,81 |
plattiert Der unter Verwendung dieses Zylinderblocks zusammengebaute Motor wurde einem Haltbarkeitstest (Dauertest) unterzogen, der als Prüfstandtest
durchgeführt wurde. Der Haltbarkeitstest wurde 5 Stunden lang mit einer Motorgeschwindigkeit entsprechend
einer Wagengeschwindigkeit von 100 km/h durchgeführt Der getestete Motor wurde zerlegt, um
den Grad des Abriebs (Verschleißes) sowohl der Oberflächen der Zylinderlaufbuchse als auch der Kolbenringe
zu bestimmen. Die Menge des Abriebs (Verschleißes) der Zylinderlaufbuchse betrug durchschnittlich 8 um
und die Menge des Abriebs (Verschleißes) der Kolbenringe betrug durchschnittlich 5 μΐη. Diese Werte können
als Hinweis für sehr geringe Mengen Abrieb (Verschleiß) angesehen werden und sie bestätigen, daß Zylinderlaufbuchsen
aus einem erfindungsgemäß hergestellten Verbundwerkstoff auf Aluminiumbasis in auf
dem Markt befindlichen Automobilen in der Praxis mit Erfolg verwendet werden können.
Die Erfindung wurde zwar unter Bezugnahme auf spezifische bevorzugte Ausführungsformen näher erläutert,
es ist jedoch für den Fachmann selbstverständlich, daß sie darauf keineswegs beschränkt ist, sondern
daß diese in vielfacher Hinsicht abgeändert und modifiziert werden können, ohne daß dadurch der Rahmen der
vorliegenden Erfindung verlassen wird.
Hierzu 6 Blatt Zeichnungen
30
Die Testergebnisse der vorstehenden Tabelle zeigen, daß die erfindungsgemäß hergestellten Verbundwerkstoffe
auf Aluminiumbasis den konventionellen Aluminiumlegierungen zum Gießen weit überlegen sind und
daß sie sogar besser sind als Graugußeisen in bezug auf die Beständigkeit gegen Festfressen (Blockieren) und
daß diese Verbundwerkstoffe sehr gut geeignet sind für die Herstellung von Zylinderlaufbuchsen mit geringem
Gewicht für Automobilmotoren.
45
Unter Verwendung der Aluminiumlegierung zum Gießen ADC 12 wurde eine Verbundlegierung auf Aluminiumbasis
hergestellt durch Zugabe von Aluminiumoxidteilchen mit einem mittleren Durchmesser -on
0,2 μηι in einer Menge von 5 Gew.-%, bezogen auf das so
Gewicht der Aluminiumlegierung, zu der Aluminiumlegierung, die bis zur Beendigung des gründlichen Durchmischens
bei 575° C gehalten wurde, um das gleichzeitige Vorliegen der festen Phase und der flüssigen Phase
der Legierung sicherzustellen. Die Verbundlegierung wurde auf 68O0C erhitzt zur Herstellung von geschmolzenem
Metall, das Aluminiumoxidteilchen enthielt, das in dem in Beispiel 1 beschriebenen Spritzgießverfahren
verwendet wurde zur Herstellung eines zylindrischen Gießlings. Nach der Wärmebehandlung wurde der
Gießling fertigbearbeitet zu einer Zylinderlaufbuchse mit einem äußeren Durchmesser von 86 mm, einem inneren
Durchmesser von 80 mm und einer Höhe von 136,5 mm.
Eine Vielzahl von auf diese Weise hergestellten Zylinderlaufbuchsen
wurde in einen Zylinderblock eines Automobilmotors eingepaßt unter Verwendung von Kolbenringen
aus Graugußeisen (FC 25) und mit Chrom
Claims (10)
1. Verfahren zum Herstellen eines Al2O3-Teilchen schäften erbrachte bei den genannten Legierungen Ieenthaltenden
verschleißfesten Aluminiumgußwerk- 5 diglich der Zusatz von B4C oder Graphit.
stoffes, bei welchem die Al2O3-Teilchen in einer 4 bis Herkömmliche verschleißfeste Aluminiumlegierun-
12% Silicium enthaltenden Aluminiumlegierung dis- gen, wie solche mit hohem Siliciumgehalt, sind wegen
pergiert werden, dadurch gekennzeichnet, ihres unbefriedigenden Fließvermögens nur schwer zu
daß die Al2O3-Teilchen in einer solchen Menge der vergießen und außerdem neigen aus Legierungen dieses
nur teilweise geschmolzenen Aluminiumlegierung 10 Typs hergestellte Gußerzeugnisse zu Gießfehlern, wie
zugesetzt werden, daß der fertige Werkstoff 0,5 bis Rissen oder dgl.
10 Gew.-% Aluminiumoxid, bezogen auf die Alumi- Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde,
niumlegierung, enthält. ein Verfahren zur Herstellung eines verschleißfesten
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- Aluminiumgußwerkstoffes anzugeben, bei dem hohe
zeichnet, daß Al2O3-Teilchen mit einer mittleren 15 Gewichtsanteile von Al2O3-Teilchen in dem Gußwerk-Teilchengröße
von 0,01 bis 10 μηι verwendet wer- stoff dispergiert sein soüßn.
^en· Diese Aufgabe wird durch das im Anspruch 1 angege-
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekenn- bene Verfahren gelöst.
zeichnet, daß Al2C>3-Teilchen mit einer mittleren Die zu verwendende Aluminiumlegierung kann eine
• ,^Teilchengröße von nicht weniger als 0,08 μπι ver- 20 herkömmliche Aluminiumgußlegierung für Sand-, Me-
iwendet werden, tall^ oder Schalenform-Gießverfahren oder für das
4. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprü- Druckgießen sein und kann geringe Mengen an in der
ehe 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Tempe- derartigen Legierungen üblichen Legierungselementen
ratur der Aluminiumlegierung beim Zusetzen der enthalten.
Al2O3-Teilchen so eingestellt wird, daß 5 bis 65 25 Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in
jGew.-o/o der Aluminiumlegierung in fester Phase den Unteransprüchen beschrieben,
vorliegen. Nachdem die Al2O3-Teilchen mit der nur teilweise
5. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprü- aufgeschmolzenen Aluminiumlegierung vermischt worche
1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Alumi- den sind, kann diese Mischung, in welcher die
niumlegierung zunächst vollständig aufgeschmolzen 30 Al2O3-Teilchen dispergiert sind, sofort auf eine oberhalb
wird und daß vor Zusatz der Al2O3-Teilchen die des Schmelzpunktes der Aluminiumlegierung liegende
Temperatur der Aluminiumlegierung so abgesenkt Temperatur erwärmt werden, um vergossen zu werden,
wird, daß sich die Legierung in dem lediglich teilwei- Die Mischung kann jedoch auch erst zum Erstarren gese
geschmolzenen Zustand befindet. bracht und nachfolgend wiedererwärmt und sodann ab-
6. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprü- 35 gegossen werden.
ehe 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Mi- Der mit Hilfe der Erfindung hergestellte verschleißfeschung
aus der Aluminiumlegierung und den ste Aluminiumwerkstoff besitzt ein geringes spezifi-Al2O3-Teilchen
unmittelbar nach dem Dispergieren sches Gewicht, da er aus einer Aluminiumlegierung mit
zum Vergießen auf eine oberhalb des Schmelzpunk- darin dispergierten Aluminiumoxidteilchen besteht,
tes der Aluminiumlegierung liegende Temperatur 40 Dieser Gußwerkstoff weist jedoch eine weit höhere
erwärmt wird. Verschleißfestigkeit auf als konventionelle Aluminium-1
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekenn- gußlegierungen mit hohem Siliciumgehalt. Hinsichtlich
zeichnet, daß die Temperatur um etwa 1000C über der Verschleißfestigkeit ist der erfindungsgemäß hergedie
Schmelztemperatur der Aluminiumlegierung ge- stellte Aluminiumgußwerkstoff mit Gußeisen vergleichsteigert
wird. 45 bar.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch Der erfindungsgemäß hergestellte Aluminiumgußgekennzeichnet,
daß die Mischung aus der Alumini- werkstoff eignet sich besonders für die Herstellung von
umlegierung und den Al2O3-Teilchen vor dem Erhit- Teilen von Automobilmotoren, die in Gleitberührung
zen zur Erstarrung gebracht wird. mit anderen Teilen stehen, wie z. B. Zylinderlaufbuch-
9. Anwendung des Verfahrens nach wenigstens 50 sen.
einem der Ansprüche 1 bis 8 auf eine Aluminium-Si- Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausfüh-
licium-Legierung, die zusätzlich bis zu 4,5% Kupfer rungsbeispielen und unter Bezug auf die Zeichnung nä-
enthält. her beschrieben.
10. Anwendung des Verfahrens nach wenigstens Es zeigt:
einem der Ansprüche 1 bis 8 auf eine Aluminium-Si- 55 F i g. 1 einen schematischen Schnitt durch eine Vor-
licium- Legierung die zusätzlich bis zu 4,5% Kupfer richtung zum Durchführen des Verfahrens,
und bis zu 1,5% Magnesium enthält. F i g. 2 einen schematischen Schnitt durch eine Druckgußvorrichtung
zum Verarbeiten des Gußwerkstoffes,
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