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Herr
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Wilhelm Burbach Langenselbolder Straße 6455 Neuberg - 1 Herr Heinrich
Burbach Langenselbolder Straße 6455 Neuberg - 1
Presse, insbesondere Kelter, mit
Hydraulikantrieb II Die Erfindung betrifft eine Presse, insbesondere eine Kelter,
mit einem Pressentisch, einem Pressenstempel und einem zwischen Pressentisch und
Pressenstempel angeorndeten Hydraulikantrieb.
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Hydraulikpressen, die einen Pressenstempel gegen einen feststehenden
Pressentisch verfahren, sind bekannt. Hierbei ist der Hydraulikantrieb dem Pressenstempel
unmittelbar zugeordnet und somit ein Teil der Presse selbst. Für den Hydraulikantrieb
wird weiterhin ein Druckmittelerzeuger, nämlich eine Hydraulikpumpe, benötigt, die
mit ähnlicher Präzision herzustellen ist wie der Hydraulikantrieb der Presse selbst.
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Derartige bekannte Pressen haben wegen der erforderlichen
Antriebsaggregate
ein hohes Gewicht und wegen des Kräfteverlaufs über ein entsprechend dimensiontertes
Pressengestell einen großen Raumbedarf und sind vor allem auch entsprechend teuer.
Ein hoher Anschaffungspreis sowie ein großer Raumbedarf sind aber insbesondere bei
nur gelegentlich benötigten Pressen, wie beispielsweise bei Keltern, ein Hinderungsgrund
für die Anschaffung.
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Nun gehören gelegentlich zu landwirtschaftlichen Anwesen Obstplantagen,
deren Früchte in Zeiten des Oberschtsses schwer verkäuflich sind, so daß man sie
entweder an den Bäumen verfaulen läßt oder mit Steuergeldern vernichtet.
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Zur innerbetrieblichen Verwertung solcher Obsternten wäre daher eine
kleine, handliche und billige Presse wünschenswert, also eine Presse, die nicht
mit den vorstehend beschriebenen Nachteilen behaftet ist.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Presse der vorstehend
beschriebenen Art anzugeben, die einfach im Aufbau ist, gering im Gewicht und in
den Herstelikosten, außer Betrieb einen geringen Platzbedarf hat aber dennoch schnell
und einfach in Betriebsbereitschaft versetzt werden kann.
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Die Lösung der gestellten Aufgabe erfolgt bei der eingangs angegeben.en
Presse erfindungsgemäß dadurch, daß der Hydraulikantrieb Teil des Hubantriebs der
Anhängeschiene eines Ackerschleppers ist.
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Die Grundelemente der Presse sind also in der Weise konzipiert, daß
sie in Verbindung mit einem ohnehin meist vorhandenen Ackerschlepper mit einem entsprechenden
Hydraulikantrieb
rasch in eine vollfunktionsfähige Presse umgewandelt
werden können. Bei den funktionswesentlichen Teilen der erfindungsgemäßen Presse
handelt es sich somit im Grunde um Zubehör zu einem Ackerschlepper, das dessen Funktion
wesentlich erweitert.
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Durch die bauliche Vereinigung der Pressenteile mit dem Ackerschlepper
läßt sich in künzest-möglicher Zeit eine voll funktionsfähige Kelter aufbauen, die
beispielsweise zur Erzeugung von Apfelsaft aus im Ueberschuß vorhandenen äpfeln
dienen kann.
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Hierbei ist zu beachten, daß die Anhängeschiene eines Ackerschleppers,
die auch gelegentlich als "Ackerschiene" bezeichnet wird, je nach Schleppergröße
um Beträge zwischen etwa 250 und 400 mm anhebbar bzw. absenkbar ist. Bei einer mittleren
Schleppergröße ist die Anhängeschiene dabei mit einem Gewicht zwischen etwa 900
und 1.300 kg belastbar, bevor das Oberdruckventil des Hydraulikantriebs anspricht.
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Dies ist dann auch der maximale Pressendruck, der auf dem Pressgut
längere Zeit anstehen kann, ohne daß ein Nachstellen erforderlich ist, wie beispielsweise
bei Spindelpressen. Die Folge ist eine hochgradige Entsaftung und damit eine vorteilhafte
Ausnutzung des Kelterguts.
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Die erfindungsgemäße Presse ist dabei nicht nur für Obst, wie Apfel
und Weintrauben, anwendbar, sondern auch beispielsweise für die Entsaftung von Zuckerrüben
zur Zuckerherstellung. Obwohl die Zuckerherstellung in landwirtschaftlichen Betrieben
auf ein Minimum zurückqegangen ist, eignet sich die erfindungsgemäße Presse dadurch
für den Export in Ent-
wicklungsländer , in denen mindestens teilweise
die Eigenherstellung von Zucker durchaus noch üblich ist.
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Auch für andere Verwendungszwecke ist die erfindungsgemäße Presse
durchaus geeignet, beispielsweise auch zum Kompaktieren von Müll, wenn man einen
entsprechenden Einsatz verwendet.
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Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
ist der Pressentisch auf der Anhängeschiene befestigt und mittels dieser gegenüber
dem Pressenstempel heb- und senkbar, während der Pressenstempel an einem Ausleger
befestigt ist, der seinerseits starr aber lösbar an einem Gehäuseteil des Schleppers
befestigt ist, mit dem auch der Hydraulikantrieb verbunden ist.
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Im Gegensatz zum Stand der Technik wird beim Erfindungsgegenstand
somit der Pressentisch gegen den (feststehenden) Pressenstempel verfahren. Hierdurch
wird der zusätzliche Vorteil erzielt, daß die Presse in der Tiefststellung des Pressentisches
beschickt werden kann. Hierbei befindet sich der Pressentisch nur um ein geringes
Maß über dem Erdboden, so daß für die Beschickung keine großen Kräfte erforderlich
sind.
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Der Ausleger für den Pressenstempel, der durchaus auch in seinen waagrechten
und senkrechten Abmessungen verstellbar sein kann, wird alsdann an einem Teil des
Schleppers befestigt, der in Bezug auf den beweglichen Pressentiscn als "ortsfest"
bezeichnet werden kann. In besonders zweckmäßiger Weise kann für die Befestigung
des Auslegers eine serienmäßig an der Hinterachse bzw. am Gehäuse des Differentialgetriebes
befestigte
Aufnahmevorrichtung für plattenförmige-Einsteckelemente landwirtschaftlicher Maschinen
verwendet werden. Bekanntlich dient die Anhängeschiene für die höhenverstellbare
Befestigung aller möglichen Bodenbearbeitungsmaschinen wie Eggen, Pflugscharen,
Kultivatoren sowie für Sämaschinen, Heuwender etc.
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Im Hinblick auf einen kostengUnstigen und platzsparenden Aufbau ist
es besonders vorteilhaft, wenn der Pressentisch aus einem verwindungssteifen, nach
oben offenen, etwa quaderförmigen Kasten besteht, an dem im Bereich der Ecken vier
parallele Führungsschienen für eine mit dem Pressenstempel verbundene Druckplatte
befestigt sind.
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Ein derartiger Kasten bildet, insbesondere dann, wenn sein Boden plan
auf die Anhängeschiene aufgeschraubt ist, ein gegenüber dem Pressendruck ausreichend
starres Gebilde, das gleichzeitig auch noch als Auffangbehälter für den ausgeJ preßten
Saft dient. Hierbei ist zu beachten, daß wegen des besonderen Zusammenwirkens von
Pressentisch und Ausleger die Reaktionskräfte des Preßdrucks über die entsprechend
dimensionierten Hinterachsteile des Ackerschleppers über tragen werden, und daß
infolgedessen die vorstehend genannten Führungsschienen an der Kraftübertragung
nicht beteiligt sind. Die betreffenden Schienen haben also ausschließlich eine Führungsfunktion,
wobei in besonders vorteilhafter weiterer Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes
die Presse auch als Etagenpresse ausgebildet sein kann, d.h. zwischen Pressentisch
und Druckplatte befinden sich noch weitere Zwischenplatten, zwischen denen sich
d-as Preßgut, eingeschlagen in textile Tücher, befindet. Es bedarf
also
keiner besonderen Maßnahmen, um am Pressentisch Elemente für das Auffangen des sich
seitlich fortpflanzenden Preßdrucks vorzusehen. Dieser Druck wird in sich von den
textilen Tüchern aufgefangen.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes ergeben
sich aus den übrigen Unteransprüchen.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes wird nachfolgend
anhand der Figuren 1 bis 4 näher erläutert.
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Es zeigen: Figur 1 eine perspektivische Darstellung des Pressentischsmit
Führungsschienen, montiert auf eine Anhängeschiene, Figur 2 einen Vertikalschnitt
durch die vollständige Presse eingebaut hinter der HinteraGhse eines Ackerschleppers
Figur 3 eine Draufsicht auf den Gegenstand nach Figur 2 und Figur 4 eine Prinzipskizze
des hydraulischen Systems.
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In Figur 1 ist ein Pressentisch 1 dargestellt, der aus einem verwindungssteifen,
nach oben offenen, etwa quaderförmigen Kasten 2 aus etwa 6 mm starkem Stahlblech
besteht und einen Boden 3 und vier Seitenwände 4 aufweist. Auf dem Boden des Kastens
sind, mit Abstand von den Seitenwänden 4 vier Führunosschienen 5 befestigt, beispielsweise
durch Aufschweißen. Die Führungsschienen 5 besitzen einen L-förmigen
Querschnitt,
wobei die Schenkel parallel zu den jeweils benachbarten Seitenwänden 4 verlaufen
und die Außenkanten der Profile jeweils nach außen gerichtet sind, so daß die Profile
einen rechteckigen Querschnitt einschliessen. An ihren freien Enden sind die Führungsschienen
durch Querstreben 6 und 7 miteinander verbunden, wobei die nach dem Einbau der hinteren
SchTepperachse zugekehrte Querstrebe 7 nach unten versetzt angeordnet ist, damit
der nachfolgend noch näher beschriebene Ausleger einen entsprechenden Bewegungsspielraum
hat.
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Im Boden 3 befindet sich noch ein Rohrstutzen 8 für den Ablauf des
beim Preßvorgangs freigesetzten Saftes. Der gesamte Pressentisch ist auf einer Anhängeschiene
9 befestigt, die an beiden Enden Lagerzapfen 10 besitzt, auf deren Bedeutung nachfolgend
noch näher eingegangen wird.
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In den Figuren 2 und 3 ist der hintere Teil eines Ackerschleppers
11 gezeigt, der eine Hinterachse 12 mit einem in einem Gehäuse 13 untergebrachten
Differentialgetriebe sowie zwei Reifen 14 besitzt. An der Hinterachse 12 bzw.
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am Gehäuse 13 ist ein Hubantrieb 15 für die Anhängeschiene 9 befestigt3
der aus einem Hydraulikantrieb 16 mit einer Hubwelle 17 und zwei Hubarmen 18, zwei
Hubstangen 19 und zwei Lenkern 20 besteht, die in der gezeigten Weise spiegelsymmetrisch
zur Längsachse des Schleppers angeordnet sind.
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Die Lenker 20 sind unterhalb der Hinterachse 12 an jeweils einem Gelerlkzapfen
21 und mit ihrem anderen Ende am Laserzapfen 10 der Anhängeschiene 9 befestigt.
Etwa in der Mitte
der Lenker 20 befindet sich je ein Gelenkzapfen
22, an dem die jeweilige Hubstange 19 befestigt ist, die über einen weiteren Gelenkzapfen
23 mit dem jeweiligen Hubarm 18 verbunden ist. Auf diese Weise entsteht ein System
von Parallelogramm-Lenkern, durch die der Pressentisc-h 1 aus der in Figur 2 gestrichelt
dargestellten Position 24 in die ausgezogen dargestellte Position gebracht werden
kann und umgekehrt, sobald der Hydraulikantrieb 16 mit Hydraulikflüssigkeit beaufschlagt
wird.
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Zur Presse gehört weiterhin ein Pressenstempel 25, der über ein Gelenk
26 und zwei L-förmiae Schienen 27 mit einer rechteckigen Druckplatte 28 verbunden
ist, die in vertikaler Richtung zwischen den Führungsschienen 5 geführt ist. Unterhalb
der Druckplatte 28 befindet sich ein Pressenrost 29 mit Distanzleisten 30, so daß
an dieser Stelle Ablaufkanäle für den freigesetzten Saft gebildet werden, der über
den Rohrstutzen 8 aus dem Kasten 2 austritt. Zwischen Druckplatte 28 und Pressenrost
29 befinden sich zur Bildung einer Etagenpresse mehrere kongruente Zwischenplatten
31, zwischen denen sich das Preßgut 32, eingelegt in textile Tücher, befindet. Durch
Zusammenpressen von Druckplatte 28 und Pressenrost 29 läßt sich das Preßgut 32 hochgradig
entsaften.
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Der Pressenstempel 25 ist über einen Ausleger 33 mit dem Gehäuse 13
des Schleppers 11 verbunden. An diesem Gehäuse ist bekanntlich auch der Hydraulikantrieb
16 starr befestigt..
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Der Ausleger 33 hat die Form eines auf den Kopf stehenden "L" bzw.
eines Galgens, dessen horizontaler Schenkel 34, der teleskopartig ausziehbar konstruiert
sein kann, bits etwa in die Mitte der Führungsschienen 5 hineinragt, und dessen
senkrechter
Schenkel 35 mit seinem unteren Ende mit dem Gehäuse 13 verbunden ist. An dem Gehäuse
13 befindet sich serienmäßig eine Aufnahme 36, die normalerweise zur Befestigung
von Ackergeräten dient. Diese Aufnahme hat beispielhaft die Form eines "E", in dessen
Zwischenräume horizontale und parallele Flanschplatten 37 einsetzbar sind. In der
Aufnahme 36 sowie in den Flanschplatten 37 befinden sich miteinander fluchtende
Bohrungen, in die von oben zwei Kupplungsbolzen 38 einsetzbar sind Die Flanschplatten
37 stehen senkrecht zur Längsachse des Schenkels 35 und sind mit diesem passgerecht
verschweißt.
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Aufgrund der getroffenen konstruktiven Maßnahmen läßt sosich wohl
der Pressentisch 1 mittels der Anhängeschiene 9 zwischen die Lenker 20 einsetzen,
als auch der Pressenstempel 25 mit dem Ausleger 33 starr mit der Hinterachse 12
verbinden. Durch Betätigen des Hydraulikantriebs 12 wird der Pressentisch 1 gegen
die Druckplatte 28 gepreßt, wodurch der Entsaftungsvorgang eingeleitet wird. Sofern
der Hub der Hydraulik hierzu nicht ausreichen sollte, ist die Möglichkeit eines
einfachen t'Nachsetzens" gegeben.
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Zu diesem Zweck befindet sich am freien Ende des Auslegers 33 bzw.
eines Teleskoprohres 39 ein Klemmkopf 40, in den der Pressenstempel 25 höhenverstellbar
eingesetzt ist. Die Klemmung erfolgt durch eine nicht dargestellte Klemmschraube,
kann aber auch auf andere Weise bewirkt werden.
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Es ist den Figuren 2 und 3 insbesondere zu entnehmen, daß die vollständige
Presse sich ausgezeichnet in dem freien Raum zwischen den Reifen 14 hinter der Hinterachse
12 unterbringen läßt, ohne daß die Zugänglichkeit zur Beschickung und Saftentnahme
erschwert
wäre, Es bedarf in der Tat nur einer geringen Anzahl zusätzlicher Teile, die einfach
herzustellen und zu befestigen sind, so daß der Schlepper mit den Pressenteilen
zu einer voll funktionsfähigen Presse bzw. Kelter vereinigt werden kann.
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Figur 4 zeigt noch das Konstruktions- bzw. Funktionsprinzip der gesamten
Anordnung in sehr schematischer Darstellung.
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Der Hydraulikantrieb 16, der in den Weg des Kräfteverlaufs zwischen
dem Pressenstempel 25 und dem Pressentisch 1 eingeschaltet ist, ist mit seinem Hydraulikkolben
16a angedeutet. Die Kraftübertragung erfolgt, wie gesagt, sowohl über den Ausleger
33 als auch über Teile der Hinterachse 12 des Schleppers und insbesondere die Lenker
22 des Hubantriebes 15.
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Durch die Lagerung des Pressentischs 1 in den koaxialen Lagerzapfen
10 ist der Pressentisch gegenüber dem Pressenstempel 25 verschwenkbar, so daß ein
Verklemmen der Druckplatte 28 in den Führungsschienen 5 ausgeschlossen ist.
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Allenfalls würde eine gewisse Schiefstellung des Pressentischs gegenüber
der Druckplatte 28 erfolgen, die jedoch von dem Preßgut aufgefangen wird.
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