DE3246904A1 - Imidgruppenhaltige polymere und verfahren zu ihrer herstellung - Google Patents

Imidgruppenhaltige polymere und verfahren zu ihrer herstellung

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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08FMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
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Description

  • Imidgruppenhaltige Polymere und Verfahren zu ihrer Herstellung
  • Gebiet der Erfindung Die Erfindung betrifft imidgruppenhaltige Polymere, die aus imidbildende Gruppen enthaltenden Polymerisaten im Extruder ohne Zusatz von Ammoniak oder primärer Amine hergestellt werden. Von besonderem Interesse sind auf diesem Wege zugängliche Polymerisate mit Schaumstoffcharakter.
  • Stand der Technik .Polymeranaloge chemische Umsetzungen können in bestimmten Fällen statt z.B. im Autoklaven auch im Extruder durchgeführt werden.
  • Aus der DEPS 1 077 872 ist z.B. ein Verfahren zur Herstellung von wasserunlöslichen Derivaten der Polymethacrylsäure im Extruder bekannt. Dabei wird Polymethylmethacrylat durch eine auf 260 - 2700C geheizte Förderschnecke geführt und etwa nach dem ersten Drittel der Schneckenlänge ein Gemisch aus Wasser und Ammoniak (80:20) unter einem Druck von 80 - 120 atü aufgepreßt. Man erhält einen schaumigen Strang, der nach dem Trocknen in Dimethylformamid löslich ist.
  • Ein Verfahren zur Imidisierung eines Polymerisats in einem Extruder, bei dem das Polymerisat mit Ammoniak oder einem primären Amin in einem Extruder unter im wesentlichen w a s s e r f r e i e'n Bedingungen bei einer Temperatur von 200 - 4500C umgesetzt wird und wobei an mindestens einer Entlüftungsöffnung des Extruders unteratmosphärischer Druck herrscht, ist Gegenstand der DE-OS 26 52 118.
  • Beispielhaft belegt ist u.a. die Herstellung imidhaltiger Polymerisate in einem Zwillingsextruder mit tangential entgegengesetzt rotierenden Schnecken. (Schneckendurchmesser 51,4 cm).
  • Das Polymermaterial wird in einer Plastifizierzone aufgeschmolzen und in eine gegen den restlichen Extruder hinsichtlich Gasdurchtritt abgedichteten Reaktionszone gefördert. In dieser Reaktionszone wird der geschmolzenen Masse Ammoniak bzw.
  • Monoalkylamin. entgegengeführt. Im anschließenden Teil wird über zwei Entgasungsöffnungen einmal bei Normaldruck und danach unter Vakuum die geschmolzene imidisierte Masse vollständig von flüchtigen Bestandteilen befreit. Das Produkt verläßt den Extruder in geschmolzener Form.
  • Aufgabe Bei den Verfahren des Standes der Technik muß, um Imidisierung zu erreichen, Ammoniak oder ein Amin dem im Extruder befindlichen Polymer substrat aufgedrückt werden. Die zu imidisierenden Polymersubstrate leiten sich, soweit spezifisch offenbart, .von Acryl- und/oder Methacrylestern ab. Besonders bevorzugt sind Polymethylmethacrylat und Polymerisate aus Monomsersystemen, die mindestens 80 Gew.-7a Methylmethacrylat enthalten. In keinem Falle enthält das Polymersubstrat vor der polymeranalogen Umsetzung Amidfunktionen. Offenbar ist die Einhaltung von "im wesentlichen wasserfreien Bedingungen" die Voraussetzung für die erfolgreiche Durchführung des Verfahrens gemäß DE-OS 26 52 118. Die Verfahren des Standes der Technik sind somit an die Einhaltung ziemlich gravierender Bedingungen geknüpft.
  • Insbesondere dürfte das Verfahren gemäß DE-OS 26 52 118 von der Anwendung von Extrudern des beschriebenen Typs abhängig sein.
  • Damit war das Bedürfnis nach einem einfachen, unter relativ geringen apparativem Aufwand durchführbaren Verfahren gegeben.
  • Imidisierungsreaktionen ohne Zufuhr von Ammoniak oder Amin bzw.
  • ohne externe Amindonatoren sind möglich, wenn bereits potentiell imidbildende Gruppen im zu imidisierenden Polymerisat vorhanden sind. Diesem Lösungsweg schienen aber die Eigenschaften der bekannten, potentiell imidbildende Gruppen enthaltenden Polymeren im Wege zu stehen. In erster Linie handelt es sich dabei um Carboxamidfunktionen im Polymerverband, die sowohl mit sich selbst als mit z.B. Esterfunktionen unter Ausbildung einer Imidbindung und Austritt von Ammoniak bzw.
  • Alkoholen zu reagieren vermögen.
  • Gegen die Anwesenheit von Wasser im Reaktionsgeschehen schienen die Erfahrungen bei der Polymerisation von (Heth)acrylamid zu sprechen. Bei einer Reaktion unter Freisetzung von .ksDoniak erscheint die Einstellung eines hydrolysewirksamen pH-Werts unvermeidbar.
  • Lösung Zur Herstellung imidisierter .Acrylsäure- bzw. Hethacrylsäurepolymerisate wird das Verfahren gemäß Patentanspruch vorgeschlagen.
  • Unter imidbildenden Gruppen im Sinne der vorliegenden Erfindung seien die folgenden verstanden: A, eine Amidgruppe worin R für Wasserstoff oder einen Alkylrest mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, steht; im Zusammenwirken mit B, einer zweiten damit reagierenden funktionalen Gruppe, wobei B entweder eine (unter den Reaktionsbedingungen eine austrittsfähige Gruppe (Leaving Group) -OR' enthaltende Funktion worin R' vorzugsweise für einen Alkylrest mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen einen Phenylrest oder ein Proton (bzw. ein davon abgeleitetes Salz) darstellt oder wobei B eine Nitrilgruppe - C - N oder wobei vorzugsweise B eine zweite Amidgruppe A darstellt.
  • Bevorzugt spielt sich die Imidisierungsreaktion zwischen imidbildenden Gruppen A und B, die sich in verschiedenen.
  • Polymerketten befinden, oder zwischen zwei durch 3 Kohlenstoffatome getrennten funktionalen Gruppen A und B in der Polymerkette ab Im Falle von Acryl- bzw. Methacrylsäurederivaten kann wahrscheinlich ein bedeutender Teil des Reaktionsgeschehens formelhaft wie folgt wiedergegeben werden: Imideinheit C worin R1 und R2 für Wasserstoff oder Methyl stehen und R die vorstehend bezeichneten Bedeutungen besitzt. (Im Falle einer Nitrilgruppe B ist eine weitere hydrolytische Reaktion der primär gebildeten Iminfunktion einbezogen). Die Imideinheiten C nehmen in der Regel 25 - 100 Mol-% der Monomeren in Anspruch, von denen das Polymerisat abgeleitet ist.
  • Bevorzugt ist der Fall, worin die Gruppe A für eine Carboxamidogruppe steht, insbesondere Polymere auf Basis des Methacrylamids. Ganz besonders bevorzugt ist Polymethacrylamid als imidbildende Gruppen enthaltendes Polymerisat. Weiter sind von Interesse die Fälle worin R für Alkyl mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen, speziell für.Methyl, Ethyl, Cyclohexyl u.a. steht.
  • Wenn B nicht einer Carboxamido- oder Nitrilfunktion entspricht, kann die Gruppe wie ersichtlich durch Copolymerisation mit Monomeren der Formel I worin R1 für Wasserstoff oder Methyl und R" für einen Alkylrest mit 1 - 20 Kohlenstoffatomen, einen Phenylrest oder ein Proton bzw. ein anderes Kation, insbesondere ein Alkali- oder Ammoniumkation steht, eingeführt werden.
  • Interessant sind vor allem Monomere der Formel I , worin R" für einen C1-C4-Alkylrest, insbesondere den Methylrest, daneben auch für den Ethyl- oder Butyl steht.
  • Entstehendes Ammoniak kann seinerseits den Imidisierungsprozeß fortsetzen. Die Amidgruppe A kann von dem Monomeren der Formel II hergeleitet sein worin R1 für Wasserstoff oder Methyl und R für Wasserstoff oder einen Alkylrest mit 1 - 20 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen steht.
  • Das imidbildende Gruppen enthaltende Polymerisat ist in der Regel zu 30 bis 100 Gew.-%, vorzugsweise 40 bis 100 Gew.-%, aus Monomeren der Formel II aufgebaut.
  • Über die am Aufbau der Imideinheiten C beteiligten Monomeren vom Typ I und II hinaus können noch weitere Monomere am Aufbau des Polymerisats beteiligt sein. Es sind dies in erster Linie weitere Monomere der Formel I., d.h. das imidisierte Polymere kann außer den Glutar-Imideinheiten C noch Einheiten der Formel D worin R' und R1 bzw. R2 die oben bezeichneten Bedeutungen besitzen, enthalten.
  • Weiter können am Aufbau des imidbildenden Gruppen enthaltenden Polymerisats noch Monomere beteiligt sein, die sich von den Monomeren der Formel dadurch abLeiten, daß der Alkylrest mit 1 - 20 C-Atomen in R't durch Hydroxy- oder Dialkylaminogruppen (mit 1 - 4 Kohlenstoffatomen) substituiert ist (r Monomeren der FormelaIA) und/oderdie monomere Säuren wie die Malein-, Fumar-, Itaconsäure und/oder Styrol und Alkylderivate desselben und /oder Ethylen und/oder Butadien.
  • Das imidbildende Gruppen enthaltende Polymerisat kann zu O - 70 Gew.-%, vorzugsweise 0 - 60 Gew. -%, aus Monomeren der Formel I aufgebaut sein. Ein technisch interessanter Bereich ist 25 - 50 Gew.-% an den die Gruppe B beisteuernden Monomeren.
  • Der Anteil der weiteren, zulässigen Monomeren (s.oben z.B. der Formel IA) am imidbildende Gruppen enthaltenden Polymerisat wird im allgemeinen 30 Gew.-% nicht überschreiten; er liegt in der Regel bei.O - 10, vorzugsweise 0 - 5 Gew.Äc.
  • Im allgemeinen sind die erfindungsgemäß verwendbaren imidbildende Gruben enthaltenden Polymerisate dadurch charakterisierbar, daß sie nach Teilverseifung einer 1,5 °/Oigen Aufschlämmung der Polymerisate in 0,5 zeiger NaOH während 90 Minuten bei 80 - 90°C eine homogene Lösung mit einer Viskosität r?spez von 0,1 - 150 dl/g [in 0,01 %iger NaCl-Lösung} bilden.
  • Besonders geeignet ist Polymethacrylamid, das der folgenden Charakterisierung gehorcht: Die spezifische Viskosität # spez/C soll im Bereich 30 - 1000 ml/g, vorzugsweise 50 - 150 ml/g, liegen.
  • Die Herstellung eines dieser Charakterisierung gehorchenden Polymethacrylamids wird weiter unten und in den Beispielen beschrieben. Weiter sind besonders geeignet Copolymerisate des Methacrylamids mit Methylmethacrylat im Verhältnis 40 - 90 zu 10 - 60 Mol-%, vorzugsweise 70 + 10 zu 30 + 10 Mol-%.
  • Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren werden somit Polymerisate erhalten, deren Einheiten A zu 50 bis 100 %, vorzugsweise zu 70 bis 100 %, imidisiert sind.
  • Herstellung der imidbildende Gruppen enthaltenden Polymerisate Ein im Sinne der vorliegenden Erfindung besonders geeignetes Polymethacrylamid kann wie folgt erhalten werden: Man trägt zunächst das monomere Methacrylamid in Wasser von etwa 50 0C ein. Die Polymerisation kann unter Zusatz von Löslichkeitsverbesserern wie Alkoholen (z.B. Äthanol, Propanol) oder DMF vorteilhafterweise in Gegenwart von Harnstoff (DE-PS 697 481) und gegebenenfalls unter Mitverwendung von Reglern wie Ameisensäure (DE-OS 30 37 967) und/oder Stabilisatoren wie Adipinsäure, Schwefelsäure usw. erfolgen. Der Anteil an Reglern liegt in der Regel bei 0,09 bis 5 Gew.-%, der Anteil an Stabilisatoren bei 0 bis 30 Gew.-%, bezogen auf den gesamten Polymerisationsansatz.
  • Eine so hergestellte relativ hochkonzentrierte, beispielsweise 40 - 80 Gew.-% an Monomeren plus feste Zusatzstoffe enthaltende Monomerenschmelze wird zunächst deutlich oberhalb Raumtemperatur, beispielsweise bei 50 + 5 0C mittels geeigneter Initiatoren, z.B. UV-Initiatoren wie beispielsweise Benzoin, Benzoinderivate wie Benzoinet er, Benzil, Benzildimethylacetal (das Handelsprodukt IRGACURW 51), geeigneten Azoverbindungen wie Azoisobutyronitril, vorzugsweise durch Energiezufuhr, beispielsweise durch UV-Strahlung zur Polymerisation gebracht. Es empfiehlt sich, die UV-Initiatoren der Monomerenschmelze zuletzt zuzusetzen. Vorteilhafterweise nimmt man die Polymerisation auf einer thermoregulierbaren Fläche, z.B. auf einem Band (z.B. nach DE-OS 25 45 290) vor, das zweckmäßigerweise mit einer nicht-metallischen Trennschicht, beispielsweise einer Kunststoffschicht, z.B. einer Polyesterfolie abgedeckt ist. Die Schichtdicke kann etwa 30 + 5 mm betragen. Als Energiequelle kann z.B. kurzwelliges W - der Wellenlänge 300 - 400 nm/Tageslieht verwendet werden, wobei gewöhnlich die Polymerisation bis zum Festwerden des Polymerisats fortgesetzt werden kann. Die Verfahrensprodukte bilden im allgemeinen nach Teilverseifung einer 1,5 %igen Aufschlämmung der Polymerisate in 0,5 7obiger Natronlauge während 90 Minuten bei 80 - 900C eine homogene Lösung mit einer Viskosität von nspez von 1 - 100 dl/g zein 0,01 %2 er Kochsalz-Lösung.
  • Imidisierungsverfahren Die Imidisierung geschieht vorteilhaft in einem Ein- oder Mehrschneckenextruder bei Temperaturen von 150 - 4500, vorteilhaft bei 180- - 2500C, Drücken von 0 - 250 bar, vorteilhaft bei 25 - 100 bar und mittleren-Verweilzeiten von 100 - 1000 Sekunden, vorzugsweise 120 - 300 Sekunden.
  • Je nach gewählten Bedingungen kann das gewünschte Endergebnis hinsichtlich Imidisierung, Vicat-Erweichungstem peratur und/oder Schaumstruktur eingestellt werden.
  • Insbesondere durch Zusätze von Wasser, das entweder direkt oder indirekt (durch den Feststoffgehalt) den zu imidisierenden Produkte zugegeben wird, läßt sich die Schaumstruktur der Polyimide einstellen. Dabei hat sich ein Wassergehalt von 5 - 25 Gew.-%, bezogen auf die eingebrachten Feststoffe, als vorteilhaft erwiesen. Weiterhin ist die Mitverwendung von nicht imidgruppenhaltigen Polymeren und /oder Co-polymeren mit imidgruppenbildenden Anteilen eine vorteilhafte Steuerungsgröße für z.B. den Imidisierungsgrad und die Vicaterweichungstemperatur. Bei Vorliegen reiner Polyimide sind dabei Imidisierungsgrade von 100 % und Vicaterweichungstemperaturen von 2220° erreichbar.
  • Die folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung.
  • Herstellung der imidbildende Gruppen enthaltenden Polymerisate Beispiel 1 Polymerisation von Methacrylamid ohne Regler In ein beheizbares Rührgefäß wird bei 500C Methacrylamid portionsweise in permetiertes Wasser eingetragen bis eine 50 °/Oige Schmelze an Methacrylamid entsteht. Bezogen auf Feststoff werden zu dieser Schmelze 500 ppm Benzoinethylether als 1 °/ge Lösung in Dimethylformamid zugesetzt. Anschließend wird die Schmelze auf ein auf 500C temperiertes bewegliches Polymerisations-Stahlband mit einer 50 um-starken Polyesterfolie als Trennschicht in 20 mm Schichtdicke aufgebracht und im Abstand von 30 cm mit W-Pauslampen vom Typ OSRAM L 40/70W (Strahlungsbereich 200 - 500 nm) bestrahlt. Innerhalb von 2 Stunden polymerisiert dabei die Schmelze zu einem festen Gel, das kontinuierlich vom Polymerisationsband abgenommen wird und nach 48stündiger Lagerung bei Raum-Temperatur zu einem 70 - 75 zeigen mahlbaren Festprodukt auftrocknet. Eine Probe dieses Polymethacrylamids ergibt nach Teilverseifung 1,5 %ig in 0,5 zeiger NaOH während 90 Minuten bei 80 - 90CC eine homogene viskose Lösung mit einem Verseifungsgrad von 11 %, bezogen auf eingesetztes Polymethacrylamid und einem qspez in 0,01 zeiger NaCl von 51 dl/g.
  • Beispiel 2 Polymerisation von Methacrylamid mit Regler Es wurde wie in Beispiel 1 gearbeitet mit dem Unterschied; daß anstelle von 500 ppm Benzoinethylether 1 000 ppm Benzoinethyl- ether sowie 1 % Ameisensäure und 0,5 % Mercaptoethanol, alles bezogen auf Feststoff, eingesetzt wird. Nach Verseifung (Verseifungsgrad 12 %) wurde in 0,01 %iger NaCl ein #spez von 1,43 dl/g erhalten. sPez/C Beispiel 3 Anstelle von Benzoinethylether gemäß Beispiel 1 wurde mit 700 ppm-Irgacure 651 der Firma Ciba-Geigy (Benzildimethyletal), 10 °/g in Dimethylformamid gelöst polymerisiert. Nach Teilverseifung ergaben sich in 0,01 zeiger NaCl-Lösung nspez -Werte von 93 dl/g. spez/C Beispiel 4 Es wurde verfahren wie in Beispiel 3 mit der Anderung, daß zusätzlich 0,13 % Ameisensäure und 0,13 % Mercaptoethanol zugesetzt werden. Nach Teilverseifung ergab sich in 0,01 zeiger NaCl ein qspez -Wert von 4,79 dl/g.
  • Imidisierungsverfahren Beispiel 5 In einem 1,2 m langen Einschneckenextruder (Schneckendurchmesser 45 mm), welcher auf 2200C beheizt war, wurde eine Mischung aus 70 Gew.-% Polymethacrylamid (sp/C = 93 ml/g) mit einer Restfeuchte von 15,5 % H20 und 30 % gegeben und bei einem Druck von 80 bar durch den Extruder geschickt. Erhalten wurde ein dicker, aufgeschäumter weißer Strang mit einer Dichte von 0,142 g/ml und einer Vicat-Erweichungstemperatur von 1430C. Nach IR-Analyse enthält das Produkt neben Polymethacrylimid, etwas Polymethacrylsäuremethylester.
  • Nach Stickstoffbestimmung (5,42 %) entspricht das Ergebnis einer Imidisierung von 99,7 % des eingesetzten Polymethacrylamids.
  • Beispiel 6 Durch den Extruder von Beispiel 1 wurde eine Mischung aus 70 % Polymethacrylamid mit 5,99 % Restfeuchte und 30 % Polymethylmethacrylat bei 2200C und 50 bar gegeben, wobei ein weißer Strang mit einer Dichte von 0,959 und einer Vicat-Erweichungstemperatur von ) 1700C erhalten wurde.
  • Nach IR-Analyse war ganz überwiegend Polymethacrylimid und nur sehr wenig Ester enthalten.
  • Nach Stickstoffbestimmung (5,46 %) wurden 109,1 %, bezogen auf Polymethacrylimid, imidisiert, d.h. ein Teil des PolymethacrylsäuremethylesteU wurde zusätzlich imidisiert.

Claims (20)

  1. Inidgruppenhaltige Polymere und Verfahren zu ihrer Herstellung Patentansprüche Die Verfahren zur Imidisierung eines imidbildende Gruppen enthaltenden Polymerisats im Extruder, dadurch gekennzeichnet, daß man die Inidisierung des imidbildende Gruppen enthaltenden Polymerisats im Extruder, ohne Zusatz von Ammoniak oder von primärem Amin, bei einer Temperatur von 1500 bis 450C vornimmt.
  2. 2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich das imidbildende gruppenenthaltende Polymerisat von Derivaten der Acryl- und/oder der Methacrylsäure herleitet.
  3. 3. Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß die imidbildenden Gruppen aus einer Vielzahl von Garboxamidogruppen A worin R1 für Wasserstoff oder einen Alkylrest mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen zusammen mit einer entsprechenden Anzahl von mit A unter Imidisierung reagierenden Gruppen B bestehen.
  4. 4. Verfahren gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß B ebenfalls aus Garboxamidgruppen A besteht.
  5. 5. Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das imidbildende Gruppen enthaltende Polymerisat Polymethacrylamid ist.
  6. 6. Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß B eine Gruppe worin R' für einen Alkylrest mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise einen Methylrest oder einen Phenylrest oder ein Proton steht, darstellt.
  7. 7. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Inidisierung bei einer Temperatur von 150 bis 2500C vornimmt.
  8. 8. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zu den imidgruppenbildende Gruppen enthaltenden Polymerisaten noch Polyalkylacrylate, Polyalkylmethacrylate oder davon abgeleitete Copolymerisate im Extruder anwesend sind.
  9. 9. Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die mittlere Verweilzeit im Extruder 100 bis 1000 Sekunden, vorzugsweise 120 bis 300 Sekunden, beträgt.
  10. 10. Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Gasdruck im Extruder im Bereich 0 -250, vorzugsweise 25 - 100 bar, liegt.
  11. 11. Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Imidisierung 0 bis 40 Gew.-% Wasser, bezogen auf das vorhandene Polymerisat im Extruder anwesend sind.
  12. 12. Verfahren gemäß Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Imidisierung 5 bis 25 Gew.-% Wasser, bezogen auf das vorhandene Polymerisat im Extruder anwesend sind.
  13. 13. Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Vicat-Erweichungstemperatur (nach DIN 53 460/15 306) des imidisierten Produkts bei 1100bis 2200 liegt.
  14. 14. Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß man die Imidisierung in Anwesenheit eines Lösungsmittels vornimmt.
  15. 15. Imidisiertes Polymerisat hergestellt nach dem Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß es eine Vielzahl von Imideinheiten der Formel C worin R1 und R2 für Wasserstoff, oder einen Methylrest und R für Wasserstoff oder einen Alkylrest mit 1 bis 20, vorzugsweise 1 bis 6, Kohlenstoffatomen stehen, enthält.
  16. 16. Imidisiertes Polymerisat hergestellt nach den Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß es Imideinheiten der Formel C in Anteilen von 25 bis 100 Mol-%, umgerechnet auf die frbnomereinheiten, von denen das Polymerisat abgeleitet ist, enthält.
  17. 17. Imidisiertes Polymerisat gemäß Ansprüchen 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß es neben den Imideinheiten C noch Carboxamidgruppen A worin R1 für Wasserstoff oder einen Alkylrest mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen steht, enthält, in Anteilen von 0 - 75 %, umgerechnet auf die Zahl der Monomeren, von denen das Polymerisat abgeleitet ist.
  18. 18. Imidisiertes Polymerisat, dadurch gekennzeichnet, daß es neben den Imideinheiten der Formel C noch Struktureinheiten enthält, die von den monomeren der Formel I worin R1 für Wasserstoff oder Methyl und R" für einen Alkylrest mit 1 - 20 Kohlenstoffatomen, einen Phenylrest oder ein Proton bzw. ein anderes Kation steht und/oder von Monomeren der Formel IA, die sich von der Formel I dadurch ableiten, daß R' für einen hydroxy- oder dialkylamin-substituierten Alkylrest mit 1 - 20 Kohlenstoffatomen steht oder Struktureinheiten, die von den Monomeren Maleinsäure, Itaconsäure, Fumarsäure, Acrylnitril, Methacrylnitril, Styrol und Alkylderivate desselben, Ethylen oder Butadien abgeleitet sind.
  19. 19. Imidisiertes Polymerisat, hergestellt nach den Ansprüchen 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß es die Struktur eines Schaumstoffs besitzt.
  20. 20. Imidisiertes Polymerisat nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß es eine spezifische Dichte von 0,01 bis 1 besitzt.
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