DE3244228A1 - Sitzaufbau - Google Patents
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Description
SC P+G-350 Schaeffler Teppichboden GmbH, 8600 Bamberg
Sitzaufbau
Die Erfindung betrifft einen Sitzaufbau, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit einem luftdurchlässigen, federelastischen
Kern, auf dem als Oberschicht, insbesondere ein elastisches, textiles Gewebe, Gewirke oder Gestrick,
angeordnet ist, an der rückseitig eine elastische Folie vorgesehen ist.
Sitze von Nutζfahrzeugen, wie beispielsweise Traktoren,
Baufahrzeugen oder Lastkraftwagen sollen in der Weise
wasserdicht sein, daß beim Abwaschen und beim Beregnen in den Kern kein Wasser eintritt. Solche Sitze sind deshalb
mit einer wasserdichten Kunststoffolie überzogen. Dabei wird in Kauf genommen, daß die Sitzfläche luftun-
durchlässig und damit niclit atmungsaktiv ist. Dies ist
für den Benutzer unangenehm„
Wasserdichte Sitze werden häufig so hergestelltf daß
die dichte Kunststoffolie,, beispielsweise PVC- oder
PU-Folie, mit einer PU-Masse hinterschäumt wird,,
Dabei wirkt sich die Luftundurchlässigkeit der Kunststoffolie
günstig aus ο Denn sie verhindert„ daß die
aufschäumende PU-Masse auf die Oberfläche austreten
kann.
Aufgabe der Erfindung ist est einen Sitzaufbau der eingangs
genannten Art vorzuschlagen, der einerseits wasserdicht ist und andererseits bei der Benutzung luftdurchlässig
ist.
Erfindungsgemäß ist obige Aufgabe dadurch gelöst, daß
die elastische Folie -wenigsten© im Sitz-Mittelbereich mit Löchern perforiert ist, die bei infolge
Belastung des Sitzes gespannter Oberschicht offen sind
und die bei entlastetem Sitz geschlossen sindf und daß
die Löcher mit dem federelastischen Kern in luftleitender
Verbindung stehen.
Ist der Sitz unbelastet„ dann- sind die Löcher infolge
der Elastizität der Folie zugezogen,, so daß
die Oberschicht gewaschen werden kann, ohne daß Wasser in den Kern eindringt. Regnet es auf den Sitz, fließt
das Wasser auf der Oberschicht oberflächlich ab, ohne in den Kern einzudringen« Sitzt der Benutzer auf dem
Sitz, dann ist dadurch die Oberschicht so gedehnt, daß
die Löcher der Folie offen sind, so daß die Oberschicht nun luftdurchlässig und damit atmungsaktiv
ist.
Eine vorteilhafte Verbindung zwischen dem Kern und der Oberschicht ist vorzugsweise dadurch gebildet, daß
zwischen dem Kern und der Folie eine offenzellige PU-Zwischenschicht aufgeschäumt ist.
In bevorzugter Weiterbildung der Erfindung ist unterhalb
des Kerns eine Luftkammer vorgesehen, aus der bei Belastung des Sitzes Luft durch den Kern und gegebenenfalls
die Zwischenschicht durch die Löcher austritt und die sich bei Entlastung des Sitzes mit Luft füllt. Damit ist
erreicht, daß bei Auf- und Abbewegungen des Benutzers auf dem Sitz Luft zwangsweise durch die Löcher gepreßt
wird. Dies verbessert den Sitzkomfort.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen.
In der Zeichnung zeigen:
Figur 1 einen Sitzaufbau im Schnitt,
Figur 2 eine gegenüber Figur 1 vergrößerte Teilansicht der Oberschicht des Sitzaufbaus, unbelastet,
Figur 3 eine Ansicht entsprechend Figur 2 bei belastetem Sitz,
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■f.
Figur h ein zweites Ausführungsbeispiel eines Sitzaufbaus,
Figur 5 ein drittes Ausführungsbeispiel eines Sitzaufbaus
und
Figur 6 ein viertes Ausführungsbeispiel eines Sitzaufbaus
.
In ein© starre Trägerschale 1 ist ein Sitz 2 eingesetzt.
Der Sitz 2 weist einen Polsterkern 3 auf. Dieser besteht aus einem Gummihaarblock oder einem PU-Formschaumkörper.
Der Polsterkern 3 ist luftdurchlässig. Besteht er aus
einem luftundurchlässigen Material, dann ist er mit vertikalen Luftschächten k versehen.
Auf den Polsterkern 3 ist eine offenzellige PTJ-Zwischenschicht
5 aufgeschäumt. Diese hält an ihrer Oberseite eine Oberschicht 6.
Die Verbindung zwischen dem Polsterkern 3 und der Oberschicht 6 wird durch die Zwischenschicht 5 geschaffen.
Es wird hierfür eine Schaumstoffmatte ein- oder beidseitig mit einer Schäumstoffmasse bestrichen und auf den
Kern 3 gelegt. Anschließend wird die Oberschicht 6 aufgelegt. In einer Form wird sodann der die Schaumstoffmatte
tränkende Schaumstoff zum Aufschäumen gebracht. Damit ist einerseits eine sichere Verbindung zwischen
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der Oberschicht 6 und dem Polsterkern 3 geschaffen. Andererseits bildet die Zwischenschicht 5 eine weiche
Zwischenlage. Die Zwischenschicht und damit auch die Oberschicht können auch musterbildende Einprägungen
aufweisen.
Die Oberschicht 6 geht an ihrem Rand 7 optisch in die Trägerschale 1 über. Ihr Rand 7 ist beispielsweise an
die Trägerschale 1 angeklebt (vgl. Figur i).
Die Oberschicht 6 besteht aus einer PU-Folie 8, die auf
ein textiles, elastisches Gewebe 9 aufkaschiert ist.
Die Folie 8 ist mit Löchern 10 versehen. Diese sind in die Folie 8 entweder vor oder nach dem Aufkaschieren auf das
Gewebe 9 mittels Nadeln hergestellt. Der Durchmesser der Löcher 10 ist so bemessen, daß diese infolge der
Elastizität der Folie 8 geschlossen sind (vgl. Figur 2), solange die Folie 8 nicht gedehnt ist. Beim Dehnen der
Folie 8 (vgl. Figur 3) sind die Löcher 10 offen. Die Löcher 10 werden vorzugsweise in die gespannte Oberschicht
6 gestanzt, wobei sie sich dann bei entspannter Folie 8 wasserdicht schließen.
Die Löcher 10 sind im Mittelbereich des Sitzes 2, also an der Sitzfläche vorgesehen.
Unterhalb des Polsterkerns 3 ist bei den Ausführungsbeispielen eine Luftkammer 11 vorgesehen. Beim Ausführungsbeispiel
nach Figur 1 liegt in der Trägerschale 1 unterhalb des Kerns 3 ein hohles Gummikissen 12. Dessen
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Oberseite weist zu den Luftschachten k gerichtete Durchbrechungen
13 auf. Am Gummikissen 12 ist eine Ventilklappei4
angeordnet, welche über einen durch die Trägerschale 1 ragenden Rohrstutzen 15 mit der Umgebung in
Verbindung steht.
Die Wirkungsweise des Sitzes nach Figur 1 ist etwa
folgende:
Solange der Sitz unbelastet ist, ist die Folie 8 nicht gedehnt, so daß ihre Löcher 10 geschlossen sind« In
diesem Zustand ist die Oberschicht 6 in der Weise wasserdicht, daß auf sie auftreffendes Wasser nicht in den
Polsterkern 3 eindringt» Die Oberschicht 6 kann also zu
Reinigungszwecken abgewaschen werden, oder auch dem Regen ausgesetzt sein, ohne daß der Polsterkern 3. durchnäßt.
Wird der Sitz in Pfeilrichtung L belastet, dann dehnt
sich die Folie 8, wodurch die Löcher 10 Öffnen» Gleichzeitig wird durch die Belastung das Gummikissen 12
zusammengedrückt9 so daß die Ventilklappe ik schließt.
Damit tritt aus der Luftkammer 11 des Gummikissens 12
Luft durch die Durchbrechungen 13 iii die Luftschächte k.
Diese Luftströme gehen durch die Zwischenschicht 5 hindurch
und treten aus den Löchern 10 aus. Die Sitzfläche ist damit intensiv belüftet. Wird der Sitz anschließend
entlastet, dann stelXt sich das Gummikissen 12 zurück, wobei die Ventilklappe 14 geöffnet wird und sich die
Luftkammer 11 und die Luftschächte k erneut füllen.
-» γ —
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3 2 /-! 4
■Hf.
Es wird also bei Belastungswechseln, die beispielsweise
Folgen der Schwingungsbewegung des Fahrzeugs, in dem der Sitz eingebaut ist, sind, stoßweise Luft durch die
Löcher 10 gedrückt.
Beim Ausführungsbeispiel nach Figur k ist anstelle des
Gummikissens 12 eine Gummimatte 16 mit Durchbrechungen
13 vorgesehen. Diese schließt dicht an die Trägerschale 1 an. An zentraler Stelle der Gummimatte 16
ist ein konisch zulaufender Stöpsel 17 oberhalb einer Öffnung 18 der Trägerschale 1 angeordnet. Im entlasteten
Zustand läßt der Stöpsel 17 die Öffnung 18 offen. Im belasteten Zustand schließt der Stöpsel 17 die Öffnung 18,
Die Wirkungsweise des Ausführungsbeispiels nach Figur k
gleicht im wesentlichen der des Ausführungsbeispiels nach Figur 1. Bei Belastung des Sitzes öffnen sich die
Löcher 10 und der Stöpsel 17 schließt die Öffnung 18,
so daß Luft aus den Löchern 10 austritt. Ist der Polsterkern 3 insgesamt luftdurchlässig, dann ist dafür Sorge
getragen, daß seitlich aus dem Sitz Luft nicht entweicht. Am einfachsten ist dies dadurch erreicht, daß die Polyurethanfolie
8 nur in ihrem Mittelbereich mit Löchern versehen ist. Wie aus Figur k ersichtlich, ist der
Rand 7 mit der Gummimatte 16 dicht verbunden.
Beim Ausführungsbeispiel nach Figur 5 sind die Luftkammern
11 unten am Kern 3 ausgebildet. Unten ist der Kern 3 mit einer luftdichten Folie bedeckt, die mit der
Oberschicht 6 verbunden ist. Die Ventilklappe Ik sitzt
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32A4228
q-n der Folie 19· Die Folie 19 kann entfallen, wenn die
Trägerschale 1 selbst luftdicht ist und mit dem Rand 7 luftdicht verbunden ist«,
Die Funktionsweise des Ausführungsbeispiels nach Figur entspricht der bereits beschriebenen Funktionsweise. In
die Luftkammer 11 wird bei Entlastung aufgrund der dem
Kern 3 eigenen Rückstellkraft Luft gesaugt.
Beim Ausführungsbeispiel nach Figur 6 ist in die Trägerschale
1 ein Kompressor 20 eingebaut, welcher bei Belastung des Sitzes 2 Luft durch den Polsterkern 3 und
die geöffneten Löcher 10 drückt.
Im Rahmen der Erfindung liegen zahlreiche weitere Ausführungsbeispiele,
die sich auch durch Kombination der beschriebenen Teilmerkmale ergeben. Bei den beschriebenen
Ausführungsbeispielen wird eine gerichtete Luftströmung erzeugt. Für eine Belüftung kann es jedoch auch genügen,
wenn bei Belastung lediglich miteinander in luftleitender Verbindung stehend© Löcher 10 der Folie 8 geöffnet werden.
Die Folie 8 kann bei einem weiteren Ausführungsbeispiel
eine Latexschicht sein. Die Kunststoffolie oder Latexschicht
kann bei einem weniger komfortablen Sitzaufbau selbst die Oberschicht bilden.
Claims (1)
- Ansprüche[1·! Sitzaufbau,, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit N=rxnem luf tdurchlässigen, federe las ti sehen Kern, auf dem als Oberschicht, insbesondere ein elastisches, textiles Gewebe, Gewirke, oder Gestrick, angeordnet ist, an ι ! der rückseitig eine elastische Folie vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die elastische Folie (8) wenigstens im Sitz-Mittelbereich mit Löchern (ίο) perforiert ist, die bei infolge Belastung des Sitzes gespannter Oberschicht (6) offen sind und die bei entlastetem Sitz (2) geschlossen sind, und daß die Löcher (ΐθ) mit dem federelastischen Kern (3) in luftleitender Verbindung stehen.2. Sitzaufbau nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Löcher (1O) bei statischer Sitzbelastung offen sind.3. Sitzaufbau nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie (8) so auf dem Kern (3) angeordnet ist, daß bei entspanntem Kern (3) ihre Löcher (10) geschlossen sind und daß bei gespanntem bzw. belastetem Kern (3) die Folie (8) dem entspannten Zustand gegenüber gedehnt ist. .k. Sitzaufbau nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Löcher (1O) durch das textile Gewebe, Gewirke oder Gestrick (9) erstrecken.- 10 -BAD ORIGINAL■ζ5. Sitzaufbau nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Kern (3) und der Folie (8) eine offenzellige Zwischenschicht (5) aufgeschäumt ist.6. Sitzaufbau nach Anspruch 5» dadurch gekennzeichnet, daß die PU-Zwischenschicht (5) die Oberschicht (6) mit dem Kern (3) verbindet.7. Sitzaufbau nach einem der vorhergehenden Ansprüche,dadurch gekennzeichnet, daß die Folie (8) eine PU-Folie oder Latexschicht ist.8. Sitzaufbau nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern (3) seitlich luftdicht abgeschlossen ist.9. Sitzaufbau nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb des Kerns (3) eine luftdichte Folie (19) oder Schale vorgesehen ist.10. Sitzaufbau nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Luftkammer (11) vorgesehen ist, aus der bei Belastung des Sitzes (2) Luft durch den Kern (3) und gegebenenfalls die Zwischenschicht (5) durch die Löcher (1O) austritt und die sich bei Entlastung des Sitzes (2) mit Luft füllt.11. Sitzaufbau nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftkammer (11) von einem unter dem Polsterkern (3)- 11BAD ORfQINAL3244223angeordneten hohlen Gummikissen (12) gebildet ist.12. Sitzaufbau nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftkammer (ii) von einer in einer luftdichten Trägerschale (i) angeordneten Gummimatte (i6) gebildet ist. I -13. Sitzaufbau nach Anspruch 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftkammer (ii) im Kern (3) selbst ausgebildet ist.14. Sitzaufbau nach einem der vorhergehenden Ansprüche 10 bis 13» dadurch gekennzeichnet, daß an der Luftkammer (ii) eine Ventilklappe (i4) angeordnet ist.15. Sitzaufbau nach einem der vorhergehenden Ansprüche 10 bis 13» dadurch gekennzeichnet, daß die Luftkammer (11) an einen Kompressor (20) angeschlossen ist.16. Sitzaufbau nach einem der vorhergehenden Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß an einer starren Trägerschale (1) eine Öffnung (18) vorgesehen ist, die bei belastetem Kern (3) mittels eines an diesem angeordneten Stöpsels (17) geschlossen ist.ORIGINAL
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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