DE3119999C2

DE3119999C2 - Tiefziehfähiges Bezugsmaterial für Polster

Info

Publication number: DE3119999C2
Application number: DE3119999A
Authority: DE
Inventors: Werner Dipl.-Ing. 7000 Stuttgart Strien
Original assignee: Keiper Recaro GmbH and Co
Current assignee: Keiper Recaro GmbH and Co
Priority date: 1981-05-20
Filing date: 1981-05-20
Publication date: 1984-11-08
Also published as: DE3119999A1

Abstract

Ein tiefziehfähiges Bezugsmaterial für Polster weist zwischen einer Oberschicht und einer luftundurchlässigen Unterschicht eine sowohl mit der Oberschicht als auch der Unterschicht verbundene Zwischenschicht aus einem tiefziehfähigen Material mit hohem Feuchtigkeitsaufnahmevermögen auf.

Description

Am Polsterkörper 3 liegt eine luftundurchlässige Unterschicht 4 des Bezugsmaterials 2 an. Mit dieser Unterschicht 4 ist ein als Zwischenschicht S dienendes Wollvlies verbunden, das ein sehr hohes Feuchtigkeitsaufnahmevermögen hat, jedoch auch Scherkräfte, wie sie beim Gebrauch des Polsters 1 auftreten, zu übertragen vermag. Die Dicke des Wollvlieses 5 beträgt im Ausführungsbeispiel etwa 6 mm. Die Unterschicht 4 kann mit der Zwischenschicht 5 verklebt sein. Die Unterschicht 4 kann aber auch beispielsweise durch Flammkaschieren to oder Aufrakeln auf die Unterseite der Zwischenschicht 5 aufgebracht werden.

Die der Unterschicht 4 abgekehrte Seite der Zwischenschicht S ist mittels einer im Ausgangszustand etwa 2 bis 3 mm dicken PU-Schaumschicht 6 mit einer Oberschicht 7 verbunden, die aus einem auch bei konventionellen Polstern üblichen textlien Werkstoff besteht

Dank des hohen Feuchtigkeitsaufnahmevermögens der Zwischenschicht S gewährleistet das Polster 1 auch dann ein gutes Hautklima, wenn die Oberschicht 7 selbst kein nennenswertes Feuchtigkeitsaufnahmevermögen hat.

Bei der Herstellung des Bezugsmaterials 2 wird die Verbindung der Zwischenschicht 5 mit der Oberschicht 7 durch Flammkaschieren mit Hilfe der PU-Schaumschicht hergestellt Danach wird die der Oberschicht 7 abgekehrte Seite der Zwischenschicht 5 durch Flammkaschieren oder Aufrakeln beschichtet. Die dabei gebildete, dünne und luftundurchlässige Unterschicht 4 könnte aber auch durch ein anderes Verfahren aufgebracht werden. Zur Herstellung des Polsters 1 wird das Bezugsmaterial 2 so in eine Tiefziehform eingelegt, daß die Oberschicht 7 der Wand der Form zugekehrt ist. Durch Absaugen der Luft wird dann das Bezugsmaterial tiefgezogen, d, h. an die Wand der Tiefziehform angelegt. Danach wird ein schäumfähiges, flüssiges Gemisch in die Form eingebracht und diese verschlossen. Der durch Ausschäumen dieses Gemisches gebildete Polsterkörper 3 füllt den Raum in der Tiefziehform aus und behält nach der Schäumreaktion die durch die Tiefziehform vorgegebene Gestalt bei. Dies gilt auch für das Bezugsmaterial 2. Das Polster 1, das der Tiefziehform entnommen wird, hat deshalb seine endgültige Form.

45

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

50

Claims

1 2 biet zu erschließen. Das Feuchtigkeitsaufnahmevermö- Patentansprüche: gen der für die Oberschicht verwendeten Materialien ist jedoch immer noch für viele Fälle- zu gering. Außerdem

1. Tiefziehfähiges Bezugsmaterial für Polster, mit sind solche Materialien sehr teuer und erhöhen deshalb einer Oberschicht und einer luftundurchlässigen Un- s die Fertigungskosten beträchtlich.

terschicht, gekennzeichnet durch eine so- Nicht tiefziehfähig ist auch in der deutschen Ge-

wohl mit der Oberschicht (7) als auch der Unter- brauchsmusterschrift 79 23 177 beschrieben, bahn-oder

schicht (4) verbundenen Zwischenschicht (5) aus ei- plattenförmiges Material zum Kaschieren von Oberflä-

nem tiefziehfihigen Material mit hohem Feuchtig- chen. Dieses Material weist eine Oberschicht aus einem

keitsaufnahmevermögen. io textlien Stoff, beispielsweise einem Velours, oder einem

2. Bezugsmaterial nach Anspruch 1, dadurch ge- Kunstleder auf. Verbunden ist diese Oberschicht über kennzeichnet, daß das Material der Zwischenschicht eine dünne Schicht aus geschäumtem Kunststoff oder (S) Scherkräfte übertragen kann. eine Folie durch Flammkaschierung oder Warmversie-

3. Bezugsmaterial nach Anspruch 1 oder 2, da- gelung mit einer Zwischenschicht, die aus einem Vlies durch gekennzeichnet, daß die Zwischenschicht (5) 15 aus verschweißbarer Watte besteht Die Unterseite dieein textiler Stoff oder ein Vlies ist ser Zwischenschicht kann durch ein Nesselgewebe ab-

4. Bezugsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis gedeckt sein, wobei die Verbindung ebenfalls durch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenschicht Warmversiegelung oder Flammkaschierung mit Hilfe (5) mit der Oberschicht (7) mittels einer durch einer zwischengefügten Schaumstoffschicht oder Folie Flammkaschieren aufgebrachten, dünnen Polyureth- 20 hergestellt sein kann. Sowohl ein textiler Oberstoff, der anschaumschicht (6) verbunden ist luftdurchlässig ist, als auch ein Kunstleder, das nicht

H biaxial dehnbar ist, schließen ein Tiefziehen dieses Mall terials aus. Nachteilig ist bei diesem bekannten Material

»i auch seine geringe Feuchtigkeitsaufnahmefähigkeit, fj 25 was darauf zurückzuführen ist daß das Vlies, da es aus :'^:: Die Erfindung betrifft ein tiefziehfähiges Bezugsma- Kunststoff besteht Feuchtigkeit nicht absorbieren kann. |f terial für Polster gemäß dem Oberbegriff des Anspru- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein tief- % ches 1. ziehfähiges Bezugsmaterial für Polster zu schaffen, de-J$ Es ist bekannt Polster für Fahrzeugsitze in der Weise ren Hautklima vergleichbar ist mit demjenigen konven-H herzustellen, daß zuerst ein tiefziehfähiges Bezugsmate- 30 tioneller, einen luftdurchlässigen Bezugsstoff aufwei- '§. rial in eine Form eingelegt und durch Absaugen der Luft sender Polster, das aber dennoch preisgünstig ist.
'^;; aus dieser Form tiefgezogen wird. Danach wird das Pol- Diese Aufgabe löst ein Bezugsmaterial mit den Merki ster durch Hinterschäumen des tiefgezogenen Bezugs- malen im Kennzeichen des Anspruches 1. Das Feuchtigw materials gebildet Hierzu wird ein schäumfähiges, flüs- keitsaufnahmevermögen der Zwischenschicht kann so b siges Gemisch in die Form gebracht, die mittels eines 35 groß gewählt werden, daß in der Praxis kein oder zu- ;¥; Deckels verschließbar iot Während des Ausschäumens mindest kein ins Gewicht fallender Unterschied gegen-' füllt das flüssige Gemisch den gesamten Raum zwischen über dem Feuchtigkeitsaufnahmevermögen des Polsterei dem tiefgezogenen Bezugsmateriai und der durch den körpers iines konventionellen Polsters besteht Das ' Deckel gebildeten, anderen Formhälfte aus. Nach Ende Feuchtigkeitsaufnahmevermögen der Oberschicht .: der Schäumreaktion kann das mit dem Bezugsmaterial λο spielt deshalb bei dem erfindungsgemäßen Bezugsmate- !. versehene Polster der Form entnommen werden. Falls rial für das Hautklima keine entscheidende Rolle mehr, N erwünscht, kann ein Polsterträger in die Form eingelegt weshalb die Auswahl des Materials für die Oberschicht : werden. Während des Ausschäumens entsteht dann eine nach denselben Kriterien wie bei konventionellen PoI- \i feste Verbindung zwischen dem Polsterkörper und dem stern erfolgen kann, also auch leichte oder preiswerte T Polsterträger. 45 Materialien eingesetzt werden können.
},;' Um textile Werkstoffe, die üblicherweise als Bezugs- Damit die Zwischenschicht selbst bei starker Bean- ·'; stoffe für Polster verwendet werden, mittels Unterdruck spruchung den Zusammenhalt zwischen der Ober-' tiefziehen zu können, müssen sie eine luftdichte Be- schicht und der Unterschicht gewährleistet, besteht sie : schichtung auf der dem Polster zugekehrten Seite als vorzugsweise aus einem Scherkräfte zu übertragen ver-' Unterschicht erhalten. Diese Unterschicht kann durch 50 mögenden Material.

Flammkaschieren, Aufrakeln oder auf andere Weise Besonders vorteilhaft ist ein textiler Stoff oder ein

aufgebracht werden. Eine derartige Unterschicht hat Vlies als Material für die Zwischenschicht.

;■ jedoch den Nachteil, daß bei der Benutzung des Polsters Zum Zwecke der Verbindung der Zwischenschicht

;i ein Luftdurchtritt nicht möglich ist, was vor allem bei mit der Oberschicht hat sich eine Polyurethanschaum-

i Sitzpolster sehr störend ist. Das Hautklima wird hierbei 55 schicht bewährt, die durch Flammkaschieren aufge-

;^! nämlich allein vom Feuchtigkeitsaufnahmevermögen bracht worden ist. Aber auch ein Verkleben der Zwi-

- der Oberschicht bestimmt, was häufig zu unangenehmer schenschicht mit der Oberschicht kommt beispielsweise

|; Erwärmung der Haut und zu starker Schweißbildung in Frage, soweit der Klebstoff den Luftdurchtritt nicht

;. führt Aus diesem Grunde konnten bisher Sitze mit hin- nennenswert behindert.

derschäumtem Polster nur dort eingesetzt werden, wo 60 Im folgenden ist die Erfindung anhand eines in der

das Hautklima keine oder nur eine untergeordnete RoI- Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels im ein-

Ie spielt. zelnen erläutert. Die Figur zeigt einen Teilschnitt durch

Da die Herstellung von Polstern und Sitzen mit tief- ein Polster.

gezogenem und hinterschäumtem Bezugsmaterial hin- Ein als Ganzes mit 1 bezeichnetes Polster eines nicht

sichtlich der Fertigungskosten günstig ist, wurde ver- 65 dargestellten Fahrzeugsitzes weist ein tiefgezogenes

sucht, mit Hilfe von schweren und voluminösen Stoffen Bezugsmaterial 2 sowie einen Polsterkörper 3 auf. Letz-

als Oberschicht eine Verbesserung des Hautklimas zu terer besteht aus einem Schaummaterial und ist durch

erreichen, um hierdurch ein breiteres Anwendungsge- Hinterschäumendes Bezugsmaterials2 hergestellt.