DE3243508C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Bürste gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Aus dem DE-GM 70 24 225 ist eine Handbürste bekannt, bei der der Vorderbereich gegenüber dem Boden stumpf abgewinkelt ist. Die bekannte Hand- und Nagelbürste ist zwar zur allgemeinen Handreinigung durchaus geeignet, im chirurgischen Bereich läßt sie sich allerdings nicht optimal einsetzen, da das Reinigen der Fingernägel doch einen beträchtlichen Arbeitsaufwand erfordert. Dies gilt um so mehr, wenn man berücksichtigt, daß sich Chirurgen in der Regel vor dem Anziehen der Arbeitshandschuhe ihre Hände etwa 5-10 Minuten lang bürsten sollen.

Es sind daher bereits spezielle chirurgische Handbürsten entwickelt worden, beispielsweise gemäß US-PS 39 66 335, bei der gleichzeitig vier Finger gebürstet werden können, um den Reinigungsprozeß zu beschleunigen. Diese bekannte Bürste hat vier U-förmige Borstenanordnungen. Sehr praktisch ist sie jedoch nicht, da man die Finger verhältnismäßig genau in die Borstenfächer einbringen muß.

Aus der US-PS 34 47 181 ist eine chirurgische Handbürste bekannt, die auf der Oberseite einen Schwamm und an der Unterseite Borsten aufweist. Es handelt sich dabei um ein verhältnismäßig altes Produkt mit geradflächigen Borsten, das keinen hohen Wirkungsgrad hat.

Aus dem DE-GM 19 07 037 ist eine Nagelbürste bekannt, die neben langen Borsten auch kurze Borsten aufweist. Beide Borstenarten sind jedoch in ein und derselben Ebene angeordnet und damti parallel zueinander ausgerichtet. Ein optimaler Zugang zu den Fingerspitzen und damit der Nagelunterseite ist nicht gegeben.

Aus dem DE-GM 76 01 536 ist eine Handbürste bekannt, die außerdem an einer Stirnseite einen Nagelreiniger aufweist. Die Borsten dieser Bürste sind alle gleich lang und gleich dicht angeordnet.

Aus der DE-OS 19 10 888 ist eine Kleiderbürste mit langen und kurzen Borsten bekannt. Eine derartige Bürste ist für Hände und Arme nicht geeignet.

Aus dem DE-GM 74 15 721 ist ein Kehrbesen mit an den Rändern hochgezogenen Borsten bekannt. Dieser ist natürlich auch nicht zum Reinigen der Hände oder Arme geeignet.

Schließlich ist es aus dem DE-GM 18 23 724 bekannt, eine Zahnbürste mit einer Nagelfeile zu versehen, die in den Griff der Zahnbürste eingeklappt oder eingeschoben werden kann. Auch diese Bürste ist nicht zum Reinigen von Händen oder Armen geeignet.

Aufgabe der Erfindung ist es also, eine Bürste zum Reinigen der Hände und Arme zu schaffen, die insbesondere für Chirurgen geeignet ist, und mit der eine sehr gute Reinigung der Arme und Hände, insbesondere der Fingernägel erreicht werden kann.

Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Figuren näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 eine perspektivische Explosionszeichnung einer Bürste;

Fig. 2 eine Seitenansicht der Bürste, bei der die Spitze sich in der Aufbewahrungsstellung befindet;

Fig. 3 eine Seitenansicht der Bürste, bei der sich die Spitze in Arbeitsstellung befindet;

Fig. 4 eine Draufsicht auf die Vorderseite der Bürste;

Fig. 5 eine Draufsicht auf die Rückseite der Bürste;

Fig. 6 eine Seitenansicht eines anderen Ausführungsbeispiels der Bürste, bei der sich die Spitze der Bürste in Arbeitsstellung befindet; und

Fig. 7 einen Schnitt im wesentlichen entlang der Linie 7-7 in Fig. 6.

Die Fig. 1 bis 5 zeigen eine Bürste 10 mit einem Rahmen 12 aus geeignetem Kunststoff, beispielsweise Polyethylen, einem Griff 14 sowie einem rechteckigen Schwamm 16 aus geeignetem Material, beispielsweise Polyurethanschaum.

Der Rahmen 12 hat einen rechteckigen Boden 18, eine Rückseite 20, eine Vorderseite 22 und ein Paar gegenüberliegender Seiten 24 und 26, die sich zwischen der Rückseite 20 und der Vorderseite 22 erstrecken. Der Rahmen 12 weist einen Vorderbereich 28 auf, der von dem Boden 18 auf der Vorderseite 22 in einem spitzen Winkel, beispielsweise 60° bis 70° zum Boden 18, ausgeht. Der Boden 18 hat eine Unterseite 30 und eine gegenüberliegende Oberseite 32. Der Boden 18 hat einen Seitenbereich 34 mit relativ kurzen, beispielsweise 7 mm langen Borsten 36, die nahe der Rückseite 20 von der Unterseite 30 ausgehen. Der Boden 18 weist auch einen Bereich 38 auf, der im wesentlichen den Rest des Bodens 18 ausmacht und relativ lange, beispielsweise 12 mm lange Borsten 40 hat, die von der Unterseite 30 des Bodens 18 ausgehen. Der Vorderbereich 28 weist relativ lange Borsten 41 auf, beispielsweise mit einer Länge von 12 mm, die sich vom Vorderbereich 28 aus nach außen erstrecken und vorzugsweise gleich lang wie die langen Borsten 40 im Bereich 38 des Bodens 18 sind.

Der Rahmen 12 weist an der Rückseite 20 eine aufrechtstehende Rückwand 42, an der ersten Seite 24 eine aufrechtstehende erste Seitenwand 44 und an der zweiten Seite 26 eine aufrechtstehende zweite Seitenwand 46 auf. Die Rückwand 42 und die Seitenwände 44, 46 begrenzen eine Vertiefung 48, die groß genug ist, den Schwamm 16 bündig auf der Oberseite 32 des Bodens 18 aufzunehmen. Die erste Seitenwand 44 hat einen senkrechten ersten Schlitz 50 nahe der Rückseite 20 und in einigem Abstand nach vorne von der Rückseite 20 des Rahmens einen senkrechten zweiten Schlitz 52. Der zweite Schlitz 52 grenzt einen hinteren Bereich 54 und einen Vorderbereich 56 der ersten Seitenwand 44 ab.

Die Bürste 10 hat eine längliche Spitze 60 mit einem inneren Ende 62 und einem keilförmigen äußeren Ende 64. Die Spitze 60 hat einen Halter 66, der drehbar in dem ersten Schlitz 50 gelagert ist, und einen vergrößerten Bereich 68 am Ende des Halters 66 aufweist, der den Halter 66 im ersten Schlitz 50 hält. Die Spitze 60 weist einen gebogenen Bereich 70 auf, der von dem zweiten Schlitz 52 in einer ersten Aufbewahrungsstellung der Spitze 60 aufgenommen wird, wie Fig. 2 zeigt. In dieser Stellung befindet sich das innere Ende 62 der Spitze 60 über der äußeren Oberfläche des hinteren Bereichs 54 der ersten Seitenwand 44, während das äußere Ende 64 der Spitze 60 über der inneren Oberfläche des Vorderbereichs 56 der ersten Seitenwand 44 liegt. Bei dieser Anordnung kann also die Spitze 60 in eine Aufbewahrungsstellung gebracht werden, in der die Spitze 60 am Rahmen 12 liegt. Die Spitze 60 kann auch gemäß Fig. 3 in eine zweite ausgeklappte oder Arbeitsstellung gebracht werden, in der das äußere Ende 64 der Spitze 60 sich vom Rahmen 12 nach außen erstreckt.

Der Schwamm 16 weist eine Vorderseite 72, eine Rückseite 74, die im wesentlichen parallel zur Vorderseite 72 verläuft, ein Paar gegenüberliegender, im wesentlichen paralleler Seiten 76, 78, die sich zwischen der Vorderseite 72 und der Rückseite 74 erstrecken, sowie eine Oberseite 80 und eine Unterseite 82 auf, die im wesentlichen parallel zur Oberseite 80 ist. Der Schwamm 16 ist so dimensioniert, daß er von der Vertiefung 48 so aufgenommen wird, daß die Unterseite 82 des Schwamms 16 der Oberseite 32 des Bodens 18 zugewandt ist und diese berührt, wobei eine äußere Kante 58 des Vorderbereichs 28 in einem querverlaufenden Schlitz 84 in der Vorderseite 72 des Schwamms 16 liegt. Auf diese Weise tritt ein äußerer Teil des Vorderbereichs 28 in den Schwamm 16 ein, um ihn in dem Rahmen 12 ohne die Verwendung von Klebstoff festzuhalten.

Bei Gebrauch wird eine antibiotische Flüssigkeit beispielsweise Polyvidon-Jodkomplex auf den saugfähigen Schwamm 16 gegossen, um Hände und Arme eines Benutzers zu bürsten. Griff 14 und Rahmen 12 können vom Benutzer mit der Hand ergriffen werden, um dessen Hände und Arme zu bürsten. Die kurzen Borsten 36 auf dem Boden 18 können dazu benutzt werden, die Fingernägel des Benutzers zu bürsten, während die langen Borsten 41 auf dem Vorderbereich 28 dazu bestimmt sind, zwischen den Fingern zu bürsten. Die langen Borsten 40 im Bereich 38 des Bodens 18 werden dazu benutzt, den Rest der Finger, Hände und Arme des Benutzers zu bürsten. Darüber hinaus kann die Spitze 60 in die zweite Arbeitsstellung, wie sie in Fig. 3 dargestellt ist, gedreht werden, damit sich der Benutzer mit dem keilförmigen äußeren Ende 64 die Fingernägel reinigen kann. Im übrigen kann beim Bürsten die Spitze 60 in der ersten Aufbewahrungsstellung, die in Fig. 2 dargestellt ist, bleiben.

Ein anderes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Fig. 6 und 7 dargestellt, in denen gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen sind. In diesem Ausführungsbeispiel hat die erste Seitenwand 44 einen länglichen Tunnel 86, der eine Rinne 87 abgrenzt, in der die Spitze 60 gleitet. Der Tunnel 86 hat einen länglichen, äußeren Schlitz 90 und die Spitze 60 einen nach außen gerichteten Vorsprung 92 nahe dem inneren Ende 62, der von dem Schlitz 90 aufgenommen wird. Der Vorsprung 92 der Spitze 60 wird dazu benutzt, diese zwischen einer Aufbewahrungsstellung, in der sich die Spitze 60 in dem Tunnel 86 befindet, und einer äußeren Stellung zu bewegen, in der das äußere Ende 64 der Spitze 60 für die Reinigung von Fingernägeln aus dem Rahmen 12 ragt. Auf diese Weise kann die Spitze 60 aus einer ersten Aufbewahrungsstellung, in der das äußere Ende 64 sich im Tunnel 86 befindet, in eine zweite Arbeitsstellung verschoben werden, in der die äußere Spitze 64 der Spitze 60 frei liegt, um beim Bürsten benutzt zu werden. Die in den Fig. 6 und 7 beschriebene Bürste 10 entspricht in Aufbau und Verwendung der in Fig. 1 bis 5 beschriebenen.

Claims (9)

1. Bürste zum Reinigen der Hände und Arme mit einem Rahmen (12), der einen Boden (18) mit nach unten gerichteten Borsten (40), eine Rückseite (20), eine Vorderseite (22) und ein Paar gegenüberliegender Seiten (24, 26) aufweist, die sich zwischen der Rückseite (20) und der Vorderseite (22) erstrecken, und mit einem gegenüber dem Boden (18) abgewinkelten, ebenfalls mit Borsten (41) versehenen Vorderbereich (28), dadurch gekennzeichnet, daß der Vorderbereich (28) gegenüber dem Boden (18) in einem spitzen Winkel abgewinkelt ist und daß sich die Borsten (41) im Vorderbereich (28) nach außen erstrecken.

2. Bürste nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Griff (14) auf einer Oberseite (32) des Bodens (18).

3. Bürste nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen (12) an der Rückseite (20) eine aufrechtstehende Rückwand (42) und an den gegenüberliegenden Seiten (24, 26) ein Paar gegenüberliegender, aufrechtstehender Seitenwände (44, 46) aufweist, die mit der Rückwand (42) verbunden sind und eine Vertiefung (48) zur Aufnahme des Griffs (14) abgrenzen.

4. Bürste nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Griff (14) einen Schwamm (16) umfaßt.

5. Bürste nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwamm (16) einen querverlaufenden Schlitz (84) auf einer Vorderseite (72) aufweist, der eine Außenkante des Vorderbereichs (28) aufnimmt.

6. Bürste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden (18) an der Rückseite (20) des Rahmens (12) einen Seitenbereich (34) mit relativ kurzen Borsten (36) und einen Bereich (38) mit relativ langen Borsten (40) aufweist, der im wesentlichen den Rest des Bodens (18) aufmacht.

7. Bürste nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Borsten in dem Vorderbereich (28) etwa so lang sind wie die Borsten in dem Bereich (38).

8. Bürste nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Spitze (60) mit einem keilförmigen äußeren Ende (64) und durch eine Vorrichtung zur Befestigung der Spitze (60) an dem Rahmen (12), so daß die Spitze zwischen einer ersten Aufbewahrungsstellung und einer zweiten Arbeitsstellung, in der das äußere Ende (64) frei liegt, bewegbar ist.

9. Bürste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel zwischen Vorderbereich (28) und Boden (18) 60° bis 70° beträgt.