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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Auf-
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richten der Enden von schlauchförmigen Gewebeeinlagen von der zylindrischen
in die radiale Lage zur Vorbereitung der Bildung von Flanschen an Schläuche und
Kompensatoren mit großem Durchmesser.
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Schläuche und Kompensatoren aus Gummi oder dergleichen mit großem
Durchmesser und vielschichtigen Gewebeeinlagen dienen in zunehmendem Maße zum Transport
von flüssigen Medien. Solche Transporte von Flüssigkeiten sind besonders wirtschaftlich,
da sie keina-festen Installationen erfordern. Solche Schläuche met großem Durchmesser
werden meistens mit endständigen Flanschen versehen und so mitein#ander verbunden.
Die Herstellung solcher Flansche stellt einen wesentlichen Kostenfaktor bei-Schläuchen
und Kompensatoren dar. Da die Schläuche aus verschiedenen Gründen jeweils nur einige
Meter lang sind, erfordert eine mittlere Schlauchfördereinrichtung bereits eine
beträchtliche Anzahl von Flanschen.
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Der Aufbau eines Flansches am Schlauchende des Schlauchrohlings erfordert
besondere Vorbereitung da die Einlagen weitgehend spannungsfrei und wellenfrei aufgerichtet
werden müssen. Die Gewebeeinlagen werden dazu von Hand einzeln in die radiale Lage
überführt. Da die Einlagen häufig aus gekreuzten Cordfadenschichten bestehen und
diese obendrein mit Haftfäden zur Festigung der Cordlagen versehen sind, stellt
der Aufrichtvorgang eine außerordentlich schwierige körperliche Arbeit dar, Bei
der Herstellung eines Flansches von Hand können sich außerdem leicht Fehler einschleichen.
Ein Schlauch mit Flansch dieser Art mit allerdings nur wenigen Einlagen ist in der
OS 26 o8 703 beschrieben.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren der ein gangs genannten
Art und die entsprechenden Einrichtungen dazu zu schaffen, die eine elegante und
kostengünstige Aufrichtung der Gewebeeinlagen aus der zylindrischen in die radiale
Lage ermöglichen. Dabei soll eine schonende, zügige und fehlerfreie Arbeitsweise
ermöglicht werden. Auch soll das Verfahren der jeweiligen unterschiedlichen Größe
und Ausbildung des Flansches leicht anpaßbar sein.
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Die Lösung dieser Aufgabe besteht erfindungsgemäß bei dem eingangs
genannten Verfahren darin, daß unter die endständig aufzurichtende zylindrische
Ringzone der Kautschukniischungsschicht und Gewebeeinlage ein zylindrisch abgeplatteter
Schlauchring gelegt wird und die Gewebeeinlage durch Aufblasen des Schlauchringes
in die -radiale Lage überführt wird.
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Die Gewebeeinlage kann dabei aus einer einzelnen Schicht oder aus
einem ganzen Schichtenpaket bestehen. Bevorzugt ist jedoch eine Schicht aus zwei
zur Schlauchrohlingsrichtung sich symmetrisch kreuzende Cordfadenlagen. Mittels
eines derartigen Ringschlauches läßt sich die Gewebelage durch Aufblasen des Schlauchringes
in gleichförmiger Weise und in einem einzigen über die ganze Flanschbreite sich
erstreckenden Vorgang in die radiale Lage überführen.
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Unter der radialen Lage ist dabei nicht nur eine Ausrichtung auf 900
zur Schlauchrohlingsachse zu verstehen.
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Es ist vielmehr auch möglich, je nach Flanschgestaltung und Einlagen
im Flansch von 900 abzuweichen. Auch eine Verformung in eine glockenförmige und
ballige Gestalt hinein ist ohne weiteres möglich.
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Bei dem Verformungsvorgang während des Aufblasen des Schlauchringes
bleiben die einzelnen Schlauchelemente ständig mit dem gleichen Flächeneleme.nt
der Gewebeeinlage in Berührung. Dadurch ergibt sich eine außerordentlich präzise
Aufrichtung der Gewebeeinlage, so daß es nicht zu Wellenbildung oder Lagenverschiebungen
im Flansch kommen kann. Dieser Vorgang kann schnell, fehlerfrei und sicher durchgeführt
werden. Für das Aufrichten ist nur ein geringer Überdruck in dem Schlauchring erforderlich,
da bei Schläuchen mit großem Durchmesser die Winkelverstellung in den Cordlagen
des Gewebes und die Cordfadenstreckung nur klein ist. Die in den Cordlagen eventuell
vorgesehenen Schußfäden können bei dem Aufrichten leicht zerrissen werden.
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Da Schläuche mit großem Durchmesser üblicherweise auch eine große
Anzahl von aufeinander liegenden Gewebeeinlagen aufweisen, kann es zweckmäßig sein,
daß jede endständige Gewebelage einzeln und in der Reihenfolge von außen nach innen
mit einem eigenen zugeordneten Schlauchring durch Aufblasen ausgerichtet wird. Bei
der Herstellung des Schlauchrohlings sind demnach koaxial aufeinander liegende jeweils
zwischen zwei Gewebeeinlagen oder einer Cordfadendoppellage je ein Schlauchring
eingelegt Die Schlauchringe können aufgrund ihrer eventuellen Dehnungsfähigkeit
die gleiche Größe im Durchmesser aufweisen. Die Schlauchringe können aber auch etwas
größer sein als der Lage im Schlauchrohling entspricht. In diesem Fall gelangt der
Schlauchring durch ein geringes Aufblasen an der zylindrischen Innenfläche rundum
zur Auflage. Mittels der dann aufgelegten Schlauchrohlingsschicht wird der Schlauchring
dann radial nach innen gestaucht, wobei gleichzeitig die Luft aus dem Sçhlanchring
wieder abgesaugt wird. Falls sich hierbei kleine Falten bilden, stört dies nicht.
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Wird bei einem derartigen Paket von Gewebeeinlagen und Schlauchringen
zunächst der oberste Schlauchring aufgeblasen, so richtet dieser die oberste Gewebeeinlage
auf.
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Nach Entnahme dieses Schlauchringes kann der zweite darunter liegende
Schlauchring aufgeblasen werden. Dies wird bis zum letzten und ganz unten liegenden
Schlauchring durchgeführt. Auch die dicke außenliegende Kautschuk~ schicht kann
mit einem derartigen Schlauchring in die radiale Lage überführt werden. Die Schlauchringe
können sogar auch dazu dienen, die außen und innen liegenden Kautschukschichten
des Schlauchrohlings an die metallischen Flanschringe des Schlauches anzupressen
und so die erforderliche Gestaltung erzeugen.
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Zur Durchführung des Verfahrens ist es zweckmäßig, dem Schlauchring
eine flache, zylindrische Ringgestalt zu geben. Auf diese Weise kann sich der Schlauchring
beim Aufbau des Schlauches sehr glatt dem Schlauchrohlingskörper anpassen. Da die
Wandstärke des Schlauchringes nur gering ist, trägt ein derartig aufgebauter Schlauchring
nur geringfügig auf. Un dieser Gestaltung Rechnung zu tragen, kann es vorteilhaft
sein, daß der Schlauchring aus am Rande zusammengeschweißten und aufeinander liegenden
zylindrischen Folien besteht. Für das Folienmaterial kann grundsätzlich Gummi oder
elastischer Kunststoff Verwendung finden. Zweckmäßigerweise wird jedoch ein dünnwandiges
Polyurethan verwendet, da es auch bei einer gewissen Steifigkeit noch eine erhebliche
Dehnungsfähigkeit aufweist, ohne daß dies eine dickere Wandstärke erfordert.
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Für den Schlauchring kann man auch gummiertes und dünnwandiges Kreuzgewebe
verwenden, wenn die Fadenrichtungen in symmetrischem Winkel zur Ringachse des Schlauchringes
verlaufen.
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Ein derartiges Material kann vorteilhaft sein, weil es auch bei geringer
Koniktionsklebrigkei* des Schlauches webematerials kaum dazu führt, daß es zu Gleitvorgängen
während des Aufrichtens kommt. Bevorzugt ist dabei ein Nylon- oder Perlongewebe,
das mit Polyurethan beschichtet ist. Die Schlauchringe lassen sich durch Ausschneiden
und Zusammenkleben aus Meterware herstellen.
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Der Ringschlauch sollte mindestens etwa die Breite -der umzuschlagenden
Gewebezone aufweisen.- Falls die Enden der Geweberänder eine besondere Behandlung
erfordern1 kann es auch zweckmäßig sein, daß diese Schlauchringe etwa bis zu 50
% breiter sind.
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Als besondere Gestaltung für die Schlauchringe kann vorgesehen sein,
daß sie aus zwei aufeinander liegenden Schlauchringen bestehen, die an einer Seite
die Ringkanten miteinander verbunden sind. Ein derartiger Doppelschlauch ist in
der Lage, eine verhältnismäßig breite Gewebezone in einem Schritt von der zylindrischen
in die radiale Lage zu überführen. Dabei sind beide Schlauchringe mit je einem Ventil
versehen. Zweckmäßigerweise wird dabei der weiter nach außen liegende Schlauch zuerst
aufgeblasen. In diesem zuerst aufgeblasenen Schlauch sollte außerdem der Luftdruck
stets etwas höher sein, als in dem darunterliegenden Schlauch. Sollten in besonderen
Fällen sogar mehr als zwei Schläuche in einer Stufe zum Einsatz kommen, so ist diese
Reihenfolge von außen nach innen beizubehaltent. Die beiden Schläuche unterstütze#ich
nämlich gegenseitig bei der Aufrichtung der zu verformenden Gewebe zonen. Um den
Aufblasvorgang der Schlauchringe störungsfrei zu ermöglichen sollte das Ventil an
jedem der beiden S6h1guche am äußeren Rand sitzen.
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Dies ermöglicht zusätzlich, daß die Ringschläuche vor dem Einlegen
in die Endzone zwischen den Gewebeeinlagen nur sehr dünn auftragen. Geeignete Polyurethane
sind z.B. in der OS 30 28 970 beschrieben worden.
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Die Erfindung wird in Verbindung mit den Figuren 1 bis 5 beispielsweise
beschrieben. Die dargestellten Figuren stellen verschiedene Ausführungen in bezug
auf den Aufrichtungszustand der Schlauchteile dar.
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In den Figuren 1 bis 3 ist ein Aufrichtungsvorgang des zylindrischen
Schlauchendes dargestellt, daß zwei Cordfadenschichten als Einlage aufweist.
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Nach Figur 1 ist im Querschnitt gesehen auf einem rohrfömigen Dorn
1 ein Schlauchrohling aufgebaut, der aus einer inneren Gummischicht 3, einer Gewebeeinlage
4 und einer äußeren Gummischicht 5 besteht. Die Gewebe schicht 4 besteht aus zwei
symmetrisch zur Schlauchachse sich kreuzenden Kordfadenschichten. Unter der inneren
Schlauchschicht 3 liegt ein Schlauchring 2, der aus einem Doppelbalg gebildet ist.
Beide Bälge können getrennt voneinander durch Ventile 11 aufgeblasen werden. Wie
aus Figur 2 zu entnehmen ist, würde zunächst der obere Balg des Schlauchringes 2
aufgeblasen. Dabei wurden alle Schlauchlagen 3, 4 und 5 soweit sie sich außerhalb
des Flanschringes 6 befinden angehoben. Der Schlauchring 2 wird dabei bis dicht
unter die Projektion des Flanschringes geschoben, um eine möglichst enge Aufrichtung
zu bewirken. Zur endgültigen Aufrichtung des Schlauchendes wir#d auch der untere
Balg des Schlauchringes 2 durch~ Ventil 11 aufgeblasen.
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Sobald das Schlauchende diese radiale Aufrichtung erreicht hat, können
die beiden Bälge des Schlauchringes entfernt werden. Dies ist auch möglich, wenn
die Bälge an dS# innen liegenden Rand miteinander verschweißt sind. Nach Abziehen
des Schlauchringes 2 kann der Schlauch mit dem aufgerichteten Schlauchrand vulkanisiert
werden.
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Die Figur 4 beschreibt einen Ausgangszustand wie die Figur 1, jedoch
mit dem Unterschied, daß zwischen der untersten Gummischicht 3 und der Gewebeeinlage
4 einerseits und der Qewebeeinlage 4 und der äußeren Gummischicht 5 jeweils ein
Schlauchring 2 liegt. Diese werden in Stufen nacheinander wie aus den Figuren 1
bis 3 ersichtlich ist, aufgeblasen. Im Endzustand sind alle Lagen 3,-4 und 5 radial
angehoben und gegen den Metallflansch 8 angepreßt. Die Figur 5 unterscheidet sich
von der vorausgegangenen Figur zusätzlich dadurch, das anstelle von zwei Gewebe
lagen vier Gewebe lagen vorgesehen sind und zusätzlich zwischen den beiden Gewebe
lagen weitere Schlauchringe liegen. Auch bei dieser Ausbildung des Schlauchendes
werden die Schlauchringe von oben nach unten nacheinander aufgeblasen und entfernt,
um alle Lagen in die radiale Ausrichtung-zu überführen. Im Endzustand sind alle
über den Flanschring 10 hinausgehenden Lagen des Schlauches in die radiale Lage
überführt.
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