-
Vorrichtung zum Fördern und Laden groß-
-
kalibriger, patronierter Munition aus Magazinen Die Erfindung bezieht
sich auf eine Vorrichtung zum Fördern und Laden großkalibriger, patronierter Munition
aus Magazinen für fahrzeuggebundene Waffen, wobei das Magazin hinter der Waffe angeordnet
ist und die Patronen über eine angetriebene Ladevorrichtung aus einer Vorratsposition
durch Verlagerung in eine Ladestellung und in eine Ladegasse zur Abschußposition
mittels eines Ansetzers gebracht werden.
-
Derartige Vorrichtungen sind bekannt und dienen als sogenannte Umlaufmagazine
zur Auswahl der gewünschten Munition. Bei diesen Magazinen bestehen folgende Anforderungen:
- raumsparende Lagerung möglichst vieler Patronen, - einfache Zuführung der Patronen
aus dem Magazin zur Waffe,
- Auswahl unterschiedlicher Munitionssorten
in beliebiger Reihenfolge, - vibrationssichere Lagerung von Patronen im Magazin,
insbesondere von Munition mit verbrennbarer Hülse, - Beladen der Waffe bei ausgefallenen
Magazinfunktionen.
-
Bei den bekannten Magazinen werden in der Regel offene Munitionsschalen
benutzt, die an Transportketten in entsprechenden Führungsbahnen bewegt werden,
wobei für die Umlenkungsbewegungen teilweise malteserkreuzartige Führungselemente
eingesetzt werden. Hierbei besteht der Nachteil, daß eine geringe Packungsdichte
dea;J,Xunition vorliegt. Sie benötigen zusätzliche Vorrichtungen, z.B. in Form von
wegschwenkbaren Ladeschalen für den Ansetzvorgang und sind in vielen Fällen für
die Halterung und Lagerung von Munitionen mit verbrennbarer Hülse nicht geeignet.
-
Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine einfache Anordnung der gattungsgemäßen-Art
zu schaffen, die eine dichte Packung der Munition gewährleistet und gleichzeitig
einen Transport mit einer Zwangsführung auf einfache Weise sowie eine Auswahl der
Munitionssorte in beliebiger Reihenfolge ermöglicht.
-
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß dadurch, daß die
Patronen in Magazinhülsen gelagert sind, die ringartig nebeneinander und durch eine
Zwischenwand getrennt übereinander angeordnet sind, wobei alle Magazinhülsen durch
mindestens einen angetriebenen Zahnriemen bzw. eine Kette
umfaßt
werden und der Zahnriemen bzw. die Kette in zugeordnete Aufnahmen am Umfang der
Magazinhülse eingreifen.
-
Hierdurch ensteht mit einfachen Mitteln eine kompakte Anordnung, die
im wesentlichen eine Zwangsführung der Magazinhülsen herbeiführt.
-
Zur günstigen Führung und zum einwandfreien Antrieb wird vorgeschlagen,
daß jeweils ein Zahnriemen nahe den beiden Endbereichen der Magazinhülsen angeordnet
ist.
-
Zur genauen Zuordnung der Munition, unabhängig von Fahrzeugbewegungen
für den Ansetzvorgang, ist vorgesehen, daß die Zwischenwand mindestens im Bereich
der Ladestellung der Waffe eine dem Zahnriemen entsprechende Verzahnung aufweist.
-
Um eine Überführung der Magazinhülsen von einer Reihe in die andere
Reihe zu ermöglichen, wird vorgeschlagen, daß in den Umlenkbereichen der Magazinhülsen
Führungselemente angeordnet sind und der Zahnriemen im Abstand von den Magazinhülsen
geführt ist.
-
Zur Uberführung der Magazinhülsen auf einen Kreisbogen, wird vorgeschlagen,
daß die Abmessungen und Anzahl der Magazinhülsen, die Umlenkbereiche und die Zwischenwand
derart zugeordnet sind, daß die Magazinhülsen bogenförmig von der einen in die andere
Reihe überführt werden und das Zentrum der Magazinhülse im wesentlichen einen Kreisbogen
durchläuft.
-
Damit eine gute Halterung erfolgt und für die Ansetzposition eine
Führung außerhalb der Magazinhülse
gewährleistet ist, wird vorgeschlagen,
daß jede Magazinhülse eine axial verschiebbare Innenhülse mit spreizbaren Elementen
zur Patronenhalterung aufweist und die Innenhülse beim Verlassen der Magazinhülse
die Umklammerung durch die spreizbaren Elemente freigibt.
-
Eine günstige Zentrierung für den Ansetzvorgang erfolgt erfindungsgemäß
dadurch, daß die verschiebbare Innenhülse beim Ausfahren aus der Magazinhülse durch
ein zusätzliches Führungsstück zentriert und zur Waffe geführt wird.
-
Weiterhin wird vorgeschlagen, daß die axiale Führung der Magazinhülsen
an mindestens einer Magazinposition nach vorn und/oder nach hinten beseitigbar ist.
Hierdurch wird ermöglicht, je nach den räumlichen Gegebenheiten verschiedene Positionen
für das Be- und Entladen des Magazins vorzusehen.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch
dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 eine Draufsicht auf ein Bodenstück einer Waffe mit
Magazin, Fig. 2 eine Seitenansicht gemäß Fig. 1, Fig. 3 eine Prinzipdarstellung
eines Magazins in Vorderansicht, Fig. 4 einen Schnitt durch das Magazin, insbesondere
durch eine Munitionshülse, Fig. 5 einen Schnitt gemäß Linie IV-IV der Fig. 4
Fig.
6 einen Schnitt gemäß der Linie VI der Fig. 4, Fig. 7 eine Teilansicht gemäß Pfeil
VII.
-
Bei der dargestellten Vorrichtung sind eine Waffe 1 mit beiden Schildzapfen
2 in einer Lafette 3 gelagert. Sie trägt an ihrem hinteren Ende ein Waffenschloß
4. Hinter der Waffe 1 befindet sich ein Munitionsmagazin 5, welches unterschiedliche
Munitionssorten als Patronen 6,7 aufnimmt. Die einzelnen Patronen 6,7 sind in Magazinhülsen
8 gelagert.
-
Diese Magazinhülsen 8 werden an ihren beiden Enden von zwei Zahnriemen
oder Ketten 9,10 transportiert, die die Magazinhülsen 8 umhüllen. Der Antrieb erfolgt
durch einen hydraulischen Antriebsmotor 11, der auf beide Zahnriemen 9,10 wirkt
und auf der einen Schmalseite des Magazins 5 angeordnet ist. Auf der anderen Schmalseite
befinden sich Umlenkrollen 12.
-
Hinter dem Magazin 5 ist in der Ansetzposition zur Waffe 1 ein Ansetzer
13 in üblicher Bauart angeordnet. In der Ansetzerposition befindet sich auf der
Vorderseite des Magazins ein Führungsstück 14, welches auf entsprechenden Führungsbahnen
15 geführt wird und die Patronen 6,7 sicher in das Bodenstück 4 der Waffe 1 einführt.
Der Abstand zwischen Bodenstück 4 und dem Führungsstück 14 ist so gewählt, daß der
Rücklauf 4' der Waffe nicht beeinträchtigt wird.
-
Die Anordnung der Patronen 6,7 im Magazin 5 erfolgt derart übereinander,
daß beide Munitionsreihen durch eine feststehende Zwischenwand 16 voneinander getrennt
sind. Diese Zwischenwand 16 hat in den beiden Ebenen, in denen die Zahnriemen 9,10
laufen, mindestens auf der Seite, auf der sich die Ansetzerposition befindet, ebenfalls
eine Verzahnung 17. Die
Zahnriemen 9,10 sind im Magazin 5 in der
dargestellten Art und Weise in entsprechenden Kulissen in Gleit-und Nadellagern
18 (vergleiche Fig. 4) geführt. Sie werden von dem Antriebsmotor 11 über Triebräder
19 synchron angetrieben und über die Umlenkrollen 12 auf der anderen Seite des Magazins
5 umgelenkt.
-
Das Triebrad 19 und die Umlenkrollen 12 sind so angeordnet, daß die
Patronen 6,7 in den zugehörigen Magazinhülsen 8 an den Enden der waagerechten Bahnen
zumindest teilweise zwangsgeführt werden. Dieses bewirkt, daß jeweils nur maximal
eine Magazinhülse 8 in jedem der beiden Umkehrbögen 20 nicht zwangsgeführt ist und
daß es für jeden der beiden Umkehrbögen 10 eine Position der Magazinhülsen 8 gibt,
in der alle Hülsen zwangsgeführt sind. Diese Position wird zweckmäßig so gewählt,
daß sie gleichzeitig die Ansetzposition für die Waffe 1 ist.Der Transport der Magazinhülsen
8 erfolgt zweckmäßig in der Richtung des eingezeichneten Pfeiles 21, so daß die
Aufwärtsbewegung der Magazinhülsen 8 durch einen zusätzlichen Zahneingriff 22 zwischen
den Magazinhülsen 8 und Zahnriemen 9,10 unterstützt wird.
-
Nähere Einzelheiten der Führung der Magazinhülsen 8 im Magazin 5 sind
gemäß Fig. 4 dargestellt. Die Magazinhülse 8 trägt zweckmäßig zwei Zahnkränze 23,
24, welche einerseits mit den Zahnriemen 9,10 in Eingriff stehen und andererseits
mit der feststehenden Verzahnung 17 der feststehenden Zwischenwand 16 des Magazins
5. Werden die Zahnriemen 9,10 von dem Antriebsmotor 11 angetrieben, so bewegen sie
die Magazinhülsen 8 mit halber Riemengeschwindigkeit auf den beiden Nagazinebenen
weiter. Das Hülsen- und Munitionsgewicht wird dabei im wesentlichen von den Zahnriemen
9 für die untere Reihe und von den Abrollköpfen
25 auf der feststehenden
Zwischenwand 16 für die obere Reihe getragen. Entsprechende Abstandsringe 26, aus
möglichst gut gleitendem Material, sorgen während des Umlaufes dafür, daß die Magazinhülsen
8 zueinander einen definierten Abstand haben und nicht an unkontrollierten Stellen
aneinanderreiben.
-
Vor allem dürfen sich die Verzahnungen 23,24 nicht berühren. Axial
werden die Magazinhülsen 8 durch entsprechende Borde 27 des Magazins 5 geführt.
-
Gemäß Fig. 4 sind nähere Einzelheiten der Patronenhalterung in den
Magazinhülsen 8 dargestellt. In den Magazinhülsen 8 befinden sich zusätzliche, axial
in Kugelführungen 41 gleitende, verschiebbare Innenhülsen 28, welche in ihrem hinteren
Bereich in entsprechende Ausnehmungen 28' Halteschalen 29 zur Aufnahme der Patronenhülse
tragen. Diese Halteschalen 29 sind im Bereich des Patronenbodens zunächst formschlüssig
an die Patronen 6,7 gepreßt und zwar über die Nocken 31 der Halteschalen 29, welche
in den Ausnehmungen 28' aufliegen.
-
Im vorderen Bereich werden die Halte schalen 29 über Federelemente
30 kraftschlüssig an die Patronenhülse gepreßt. Zusätzlich werden die Patronen im
Bereich des Kalibers 42 Durchmesser C durch Klammerelemente 32 in ihrer Mittelposition
gehalten.
-
Diese Klammerelemente 32 sind dreimal am Umfang der Hülse 28 vorhanden.
Sie werden auf der einen Seite 33 in der Hülse 28 federnd befestigt und greifen
auf der anderen Seite 34 von außen in eine Tasche der Hülse 28 ein.
-
Der Ladeablauf läuft wie folgt ab: Die Zahnriemen 9,10 führen eine
Magazinhülse 8 mit der vorgewählten Munition 6,7 vor die Ausschuböffnung 35 hinter
der im Ladeindex stehenden Kanone 1.
-
Der Ansetzstempel 13 setzt am Munitionsboden an und treibt die Patrone
7, zunächst gemeinsam mit der Innenhülse 28 vorwärts in Richtung Kanone, bis die
drei hinteren Stützschalen 29 mit den Nocken 31 in den Ausnehmungen 28' freigegeben
werden und die vorderen drei Klemmhalterungen 32 mit ihren Enden 34 aus dem Rohr
8 herausfahren. Die Stützschalen 29 rutschen in den Ausnehmungen 28' bis zu den
Anschlägen 36, die hinteren Stützschalen 29 und vorderen Klemmhalterungen 32 öffnen
sich und die Patrone 7 wird allein weiter in den Ladungsraum der Kanone 1 geschoben.
Die ausfahrende Innenhülse 28 hat dabei das Steuer- und Führungsstück 14 mit vorgeschoben.
-
Hierbei ist die Patrone 7 und der Ansetzstempel 13 am weggeschwenkten
Bolzen 37 eines Hubmagnets 38 vorbeigefahren, bis die Patrone 7 den Ladungsraum
der Waffe 1 erreicht hat. Im Rückwärtsgang nimmt der Ansetzstempel 13 über den wieder
in Ausgangsstellung stehenden Bolzen 37 das Steuer- und Führungsstück 14 und die
Innenhülse 28 in die Ausgangsstellung zurück. Beim Anschlag am Gehäuse 5 gibt der
Endschalter 39 ein Signal zum Hub-Magneten 38, der Bolzen 37 wird zurückgezogen
und der Ansetzstempel 13 gleitet durch die Magazinhülse 8 in seine Ausgangsstellung
zurück. Der Magnetschalter 38 hat gleichzeitig das Steuer- und Führungsstück 14
am Gehäuse 40 verriegelt. Dadurch wird verhindert, daß die wieder umlaufenden Magazinhülsen
8 sich an der Öffnung 35 verhaken können.
-
Der Not- und Handbetrieb kann durch Vorziehen des Steuer- und Führungsstückes
14 und Herausziehen der Patrone 7 mit Innenrohr 29 geschehen.
-
Sämtliche im Lader befindlichen Magazinhülsen 8 lassen sich bei Stillstand
des Laders durch ein nicht
näher gezeichnetes Bremsband arretieren
und zusätzlich gegen ungewollte Bewegung sichern.
-
Das Magazin 5 läßt sich an verschiedenen, zum Teil beliebigen, Stellen
für das Nachladen von Hand einrichten. Hierzu ist es lediglich erforderlich, an
der Ladeposition den Führungskragen 27 des Magazinrahmens 5 durch eine verschließbare
Öffnung entsprechend 35 in Fig. 4 zu ersetzen. Geschieht das Laden von der Laderückseite
her, so braucht lediglich die Öffnung analog 35 geöffnet und die Patrone 6,7 in
die Magazinhülse 8 eingeschoben zu werden.
-
Nach Verschließen der Öffnung 35 (hier nicht näher gezeigt) ist der
Lader erneut betriebsfähig.
-
Will man eine entsprechende Ladeposition auf der Vorderseite des Laders
einrichten, so muß auch hier eine Öffnung entsprechend 35 geschaffen werden, durch
die die Innenhülse 28 nach vorne herausgezogen werden kann, bis die Nocken 31 der
Halterung 29 in die Ausnehmungen 28' fallen. In diesem Zustand läßt sich die neue
Patrone 6,7 von vorne in die Magazinhülse 8 einschieben und dort in Transportposition
bringen.
-
Es wird darauf hingwiesen, daß die hinteren Halteschalen 29 die Patrone
6,7 in annähernd ihrer ganzen Länge eng umschließen und stützen, jedoch die eigentliche
Halterung und Klemmung nur an dem dafür vorgesehenen Ring am Patronenboden erfolgt.
Dies ist bei der Benutzung von verbrennbaren Hülsen besonders wichtig.