DE3237501C2

DE3237501C2 - Brillenbügel

Info

Publication number: DE3237501C2
Application number: DE3237501A
Authority: DE
Inventors: Walter H. 7012 Fellbach Bononi
Original assignee: Marwitz and Hauser GmbH
Current assignee: Marwitz and Hauser GmbH
Priority date: 1982-10-09
Filing date: 1982-10-09
Publication date: 1987-01-08
Also published as: IT8360464V0; HK20087A; GB8326715D0; FR2534387B1; FR2534387A1; GB2131199A; JPS5987426A; US4563066A; GB2131199B; DE3237501A1; JPH023975B2

Abstract

Die Verbindung der metallischen Angel mit einer darüber sitzenden Scheide aus weichem, hautfreundlichem Kunststoff soll in fertigungstechnisch einfacher Weise verbessert werden. Dazu wird beim Gießen der Scheide in dieser eine wesentlich härtere kurze Kunststoffhülse (Fig. 3) flachen Querschnitts eingelagert, in die das Angelende mit einer widerhakenartigen Ausbildung eingesteckt werden kann. Damit ist das Angelende weit innerhalb der Scheide fixiert, in Ergänzung zu der Klebeverbindung am eingangsseitigen Teil der Scheide. Speziell bei Korrekturbrillen, bei denen ein dauerhaft korrekter Sitz erforderlich ist, bringt diese Verbindung Vorteile.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Brillenbügel gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ein solcher Brillenbügel ist durch die DE-OS 25 48 552 bekanntgeworden. Die Scheide hat eine mit der Haut vergleichbare Weichheit und daher ergibt dieser Brillenbügel einen angenehmen Tragekomfort. Die Angel hat an einem vom Angelende entfernten Mittelbereich ein flaches I-Profil mit den Widerhaken, so daß an dieser Stelle die formschlüssige unmittelbare Verhakung mit der aufgesteckten Scheide erfolgt. Bedingt durch die aus Komfortgründen erwünschte Weichheit der Scheide läßt sich jedoch auch in Längsrichtung zu leicht strecken. Dies führt dazu, daß die Abstützung des Brillenbügels am Kopf des Brillenträgers unsicher wird, wenn das Angelende in der Scheide rutscht. Auch hat sich gezeigt, daß der Formschluß zwischen der weichen Scheide und den Widerhaken nur wenig belastbar ist. Allgemeiner gesprochen zeigt sich das Problem, etwas sehr Weiches auf einem sehr harten Stab sicher und rutschfest zu befestigen, ohne daß die vorteilhaften Eigenschaften des Weichen leiden.
Aus der US-PS 34 02 005 ist ein ähnlicher Brillenbügel bekannt, wobei ebenfalls entfernt vom Angelende ein Formschlußeingriff unmittelbar zwischen Scheide und Angel bewirkt wird. Allerdings ist die Scheide aus Acetat- Butyrat (in Amerika aus Butyl im Handel), welches Material zwar bei Raumtemperatur zwecks Anpassung des Brillenbügels biegbar ist, aber doch wesentlich härter ist, als der gattungsgemäß vorauszusetzende Silikon-Kautschuk. Demnach existieren die vorgenannten, mit der extrem weichen Scheide verbundenen Probleme nicht.
Gemäß der GB-PS 6 47 864 werden auf das Angelende Gummikappen aufgesteckt, und es versteht sich, daß dieses relativ harte Material ohne besondere Vorkehrungen an jedem konventionellen Bügel hält.
Aus der DE-OS 28 19 141 schließlich ist es bekannt, ein extrem weiches Pad mittelbar über eine eingelagerte Hülse aus härterem Kunststoff an einem metallischen Padhebel zu befestigen. Die Hülse trägt quer abstehende schmale und dünne Plättchen als Stützflügel, damit die Querkraft, mit der das Pad gegen den Nasenrücken gedrückt wird, großflächiger verteilt wird. Bei einem Brillenbügel, der seitlich am Kopf anliegt und auf Zug beansprucht wird, ist jedoch die Hauptbelastungsrichtung eine andere, so daß keine unmittelbare Beziehung besteht.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Brillenbügel der gattungsgemäßen Art so weiterzubilden, daß eine praxisfähige, dauerhafte, qualitativ hochwertige, den Formgestalter ästhetisch nicht einschränkende, sowohl bei der Montage als auch bei der Herstellung einen geringen Aufwand erfordernde Befestigung zwischen der Angel einerseits und der Scheide andererseits ermöglicht wird.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die aus dem kennzeichnenden Teil des Hauptanspruchs ersichtlichen Merkmale gelöst.
Durch die Merkmale des Anspruchs 2 erreicht man, daß seitlich ganz am Ende der Angel die Scheide nicht ausbeult, vielmehr ohne Verlust an Wandungsbreite auch dort eine durchgehend gleiche Breite haben kann.
Durch die Merkmale des Anspruchs 3 verteilt man die Widerhakenkraft auf größere Strecken und braucht die einzelnen Widerhaken nicht so groß zu machen, so daß sie auch dann nicht von außen auffallen, wenn das Material für die Hülse und die Scheide glasklar ist.
Durch die Merkmale des Anspruchs 4 kann man die Hülse leichter auf die Angel aufschieben.
Durch die Merkmale des Anspruchs 5 erreicht man sowohl eine noch bessere Verankerung des Silikon-Kautschuks als auch daß man das Plättchen praktisch nicht sieht.
Die Erfindung wird nunmehr anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels beschrieben. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 die Seitenansicht der Angel eines Brillenbügels,
Fig. 2 den Bereich X aus Fig. 1 im Maßstab 10 : 1,
Fig. 3 die Seitenansicht des Angelendes mit aufgesetzter Hülse in vergrößerter Darstellung,
Fig. 4 eine Ansicht gemäß dem Pfeil A in Fig. 3,
Fig. 5 die Seitenansicht eines Brillenbügels gemäß der Erfindung im fertigen, abgebogenen Zustand.
Gemäß Fig. 1 läuft ein Brillenbügel 11 mit einer Verjüngung 12 in eine Angel 13 aus. Sowohl der Brillenbügel 11 als auch die Angel 13 haben I-Profil. Nach der Verjüngung 12 folgen nach beiden Seiten hin gerichtete, paarweise in beiden Richtungen mit gleichen Flanken versehene Verbreiterungen 14. Ab dort hat die Angel 13 konstantes I-Profil. Auf dieses I-Profil 16 gleichen Querschnitts folgt eine biberschwanzartige Verbreiterung 17, die ebenfalls I-Profil hat, in der Draufsicht von Fig. 4 jedoch nicht so breit wie das I-Profil 16, dafür aber in der Ansicht von Fig. 1 höher ist. Parallel zur geometrischen Längsachse 18 der unabgebogenen Angel 13 erstrecken sich an der Oberseite und an der Unterseite der Verbreiterung 17 eine größere Anzahl feiner Widerhaken 19, 21, deren Spitzen gleiche Entfernung von der geometrischen Längsachse 18 haben. Die Pfeilung der Widerhaken ist dabei wie aus Fig. 2 ersichtlich nach rechts gerichtet. Der Abstand von Widerhaken zu Widerhaken ist 0,6 mm. Die Neigung der hinterschnittenen Flanke jedes Widerhakens ist 30° zur Senkrechten und die Neigung der nicht hinterschnittenen Flanke ist 15° zur Waagerechten. Die Widerhaken 19, 21 sind 0,2 mm hoch. Am linken Ende der Verbreiterung 17 ist diese frei von Widerhaken und endet dort mit einer Rundung 23.
Ein einstückig gespritztes Kunststoffteil 24 ist aus glasklarem Azetat gespritzt. Es hat rechts eine Hülse 25, die I-Profil hat und in der ein Sackloch 26 vorgesehen ist. Dieses Sackloch ist der Höhe nach etwas kleiner als es der Entfernung zwischen den Spitzen 22 der Widerhaken 19 einerseits und der Widerhaken 21 andererseits entspricht. Der Länge nach kann das Sackloch 26 die Verbreiterung 17 aufnehmen.
Wie Fig. 4 zeigt, ist wegen der Wandstärke der Hülse 25 diese breiter als die Verbreiterung 17. Mit zwei deutlichen Absätzen 27, 28 geht die Hülse 25 in ein gemäß Fig. 4 symmetrisch angeordnetes 0,8 mm starkes Plättchen 29 über, das sich gemäß Fig. 3 nach links unten zu erheblich verbreitert, jedoch in der Ansicht der Fig. 4 wesentlich dünner als die Hülse 25 ist. In der vergleichweise großen Fläche des Plättchens 29 sind zwei Ajouren 31, 32 vorgesehen, die durch einen Steg 33 getrennt sind. Die außerhalb der Ajouren 31, 32 stehenbleibenden Randbereiche sind ungefähr genau so breit wie der Steg 33. Wie ein Blick auf Fig. 5 zeigt, nimmt das Plättchen 29 ungefähr mit verkleinertem Randabstand diejenige Tropfenform auf, die am Ende solcher Kunststoffscheiden stets vorgesehen ist. Die Umriß-Linie 34 des Plättchens 29 von der Umriß-Linie des Tropfens 36 (Fig. 5) ist nirgends kleiner als 2 mm, so daß man druckmäßig von außen das Plättchen 29 nicht "sieht".
Das Kunststoffteil 24 ist vom Tropfen 36 einer Scheide 37 aus Silikon-Kautschuk umgossen. Die Scheide 37 hat eine Innenausnehmung 38 entsprechend dem Umriß des I-Profils 16. Im nicht montierten Zustand ist die Scheide 37 gerade. Die Innenausnehmung 38 geht in das Sackloch 26 über.
Bei der Montage ist im Gegensatz zu Fig. 5 die Angel so gerade, wie dies Fig. 1 beispielsweise zeigt und ebenso gerade ist die Scheide 37. Dann wird die Scheide 37 auf die Angel 13 aufgeschoben, bis die Verbreiterung 17 vollständig im Sackloch 26 sitzt und die Spitzen 22 sich wie bei 39 (Fig. 3) gezeigt in die schmale Seitenwand des Sacklochs 26 eingebissen haben.
Vor dem Einschieben wurde auf der Angel 13 ein Primer der Bezeichnung G 790 der Firma Wacker-Chemie aufgebracht und nachdem der Primer getrocknet war, wurde der Kleber E 43 der Firma Wacker-Chemie ebenfalls aufgebracht. Mit dem Verhaken durch die Widerhaken 19, 21 beginnt dann bei Raumtemperatur der Verklebevorgang.
Zumindest am Anfang helfen die Verbreiterungen 14 mit, das rechte Ende der Scheide 37 an Ort und Stelle zu erhalten. Die gemäß Fig. 5 rechte Stirnfläche 41 der Scheide kann durch ein kleines Überwurf-Profil abgedeckt werden.

Claims

1. Brillenbügel mit einer metallischen Angel und einer darauf sitzenden Scheide aus Silikon-Kautschuk einer Shore-D-Härte von 10-30 nach DIN 53 505, wobei die Angel zumindest in einem Teilbereich innerhalb der Scheide ein flaches I-Profil mit an der Schmalseite ausgebildeten, vom Angelende weggerichteten Widerhaken aufweist, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:

a) das I-Profil (17) ist am Angelende ausgebildet und trägt auf eine Länge von etwa 0,5-1 cm vom Angelende verteilt die Widerhaken (19, 21);

b) auf dem mit den Widerhaken (19, 21) versehenen Bereich des I-Profils (17) sitzt mit Vorspannung eine eng angepaßte flache Hülse (25) aus wesentlich härterem Kunststoff als die Scheide (37);

c) die Hülse (25) setzt sich in Verlängerung der Angel (13) einstückig in ein etwa ebenso langes, jedoch flacheres und breiteres Plättchen (29) fort, das mindestens eine Ajoure (31, 32) aufweist;

d) die Hülse (25) mit Plättchen (29) ist von der Scheide (37) umgossen zur Bildung eines zusammenhängenden, auf die Angel (13) aufschiebbaren Teils;

e) soweit die Scheide (37) unmittelbar an der Angel (13) anliegt, ist eine Verklebung mit auf der Angel aufgetragenem Primer und darauf aufgetragenem Klebstoff vorgesehen.

2. Brillenbügel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das I-Profil mit den Widerhaken (19, 21) als Verbreiterung (17) der Angel (13) ausgebildet ist.

3. Brillenbügel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Widerhaken (19, 21) an beiden gegenüberliegenden Schmalseiten des I-Profils (17) vorgesehen sind.

4. Brillenbügel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Angelende als Rundung (23) frei von Widerhaken gestaltet ist.

5. Brillenbügel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Plättchen (29) zwei sich etwa längs erstreckende, durch einen Steg (33) getrennte Ajouren (31, 32) aufweist.