-
-
Beschreibung
-
Die Erfindung betrifft ein Schaukelgerät gemäß Oberbegriff des Anspruches
1.
-
Ein gattungsgemäßes Schaukelgerät, welches insondere für Kinder geeignet
ist, weist einen Schaukelbogen auf, der im allgemeinen aus zwei im wesentlichen
parallelen Kufen besteht, die miteinander wenigstens über einen Sitz miteinander
verbunden sind. Ein solches Schaukelgerät bewegt sich während des Schaukelvorgangs
in einer vertikalen Ebene, der Schaukelebene. Ein Kind, welches in oder auf dem
Sitz des Gerätes sitzt, kann nun mit einem solchen Gerät "schaukeln", wobei die
konvex ausgebildeten Kufen des Schaukelbodens oszillierend auf dem Boden hin- und
her rollen.
-
Es sind nun schon solche Schaukelgeräte bekannt, die neben dem Schaukelbogen
noch mit Rollkörpern, insbesondere Rädern, versehen sind, wobei benachbart den Kufen
vier Räder so angeordnet sind, daß vorne und hinten je ein Radpaar vorgesehen ist
und dann, wenn diese Räder den Boden berühren, die Kufen vom Boden beabstandet sind.
Der Abstand dieser Rollen ist dabei so gewählt, daß ein Kippen des Gerätes über
ein oder zwei Räder ausgeschlossen ist. Ein Schaukeln mit dem Schaukelgerät ist
dann zwar nicht mehr möglich, das Gerät kann aber nun über den Boden gezogen oder
geschoben werden. Die Achsen dieser Räder können verschwenkt oder demontiert werden,
um wieder ein Schaukeln zu ermöglichen.
-
Dieses bekannte Gerät gestattet somit nur, entweder zu schaukeln
oder sich auf den Rädern fortzubewegen.
-
Es ist nun wissenschaftlich festgestellt worden, daß durch Reizung
des Vestibularsystems durch Wiegen oder Schaukeln die Entwicklung eines Kleinkindes
gefördert werden kann (Zeitschrift "Babypost" vom September 1982).
-
Während Neugeborene auf Wasserbetten oder in Hängematten gelegt werden,
schaukeln Kleinkinder mit Hängeschaukeln.
-
Das altbekannte Schaukelpferd wird wieder empfohlen.
-
Hänge schaukeln und Schaukelpferde haben aber für das
Kind
den Nachteil, daß sie sich damit nicht bzw. nur sehr schwer von der Stelle bewegen
können. Sehen sie dann andere gleichaltrige Kinder, die mit Rutscherfahrzeugen,
Tretautos od.dgl. herumfahren, so sinkt ihr Interesse an dem Schaukelgerät, sei
es Hängeschaukel oder Schaukelpferd, sehr schnell. Auch wird niemand ein Schaukelpferd
auf den Spielplatz mitnehmen, an dem sich die Kinder treffen. Der Spielwert eines
herkömmlichen Schaukelgerätes für das Kind sinkt dadurch nach einiger Zeit so stark,
daß das Kind das Gerät nicht mehr benutzt. Das die Entwicklung des Kindes fördernde
Schaukeln wird vernachlässigt.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein gattungsgemäßes Schaukelgerät
zu schaffen, das neben dem Schaukeln gleichzeitig auch eine Fortbewegung gestattet.
-
Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des Anspruches 1 gelöst.
Ein gattungsgemäßes Schaukelgerät weist dazu einen außerzentrisch an dem Gerät angeordneten
und selbst exzentrisch gelagerten Rollkörper auf. Durch diesen exzentrisch gelagerten
Rollkörper, dessen Drehachse senkrecht zur Schaukelebene des Gerätes ausgerichtet
ist, kann die Schaukelbewegung zu einer Längsbewegung des Gerätes ausgenutzt werden.
Besteigt ein Kind das Gerät dann, wenn die Drehachse des exzentrisch gelagerten
Rollkörpers in der niedrigsten Stellung - im folgenden Grundstellung genannt -liegt
und schaukelt dann nach hinten, so verschwenkt sich der Rollkörper so, daß sein
Schwerpunkt unterhalb der Drehachse - im folgenden untere Totstellung genannt -
des Rollkörpers zu liegen kommt. Schaukelt es dann wieder nach vorne, so wird auf
die Drehachse des Rollkörpers eine Kraft ausgeübt, die neben einer in Richtung der
Schwerkraft gerichteten Komponente auch eine Komponente nach vorne aufweist, dem
wieder auf dem Boden aufliegenden Rollkörper wird eine Drehbewegung vermittelt,
das Gerät rollt vorwärts. Dieser "Vorroll"-Effekt wird noch dadurch verstärkt, daß
durch die exzentrische Lagerung des Rollkörpers sich der vordere Teil des Gerätes
noch weiter senken kann. Diese Bewegung geht dann - unter Außerachtlassung der dabei
auftretenden Reibungskräfte - so weit, bis die Drehachse
des Rollkörpers
wieder ihre tiefste Stellung, also die Grundstellung, erreicht hat. Beim Zurückschaukeln,
d.h., beim Entlasten des vorderen Teils des Gerätes kann sich nun, wie schon oben
beschrieben, der Rollkörper wieder in die untere Totstellung zurückdrehen.
-
Bei einem eine kreis- oder kreiszylinderförmige Laufbahn aufweisendem
Rollkörper, der exzentrisch gelagert ist, liegt der Schwerpunkt des Rollkörpers
auf der Verbindungsgeraden von Drehachse und Mittel- oder Zentrumsachse und zwar
je nachdem, wie die Lagerung der Drehwelle ausgebildet ist, von der Drehachse aus
gesehen vor oder hinter der Mittelachse. Gemäß einer besonderen Ausführungsform
der Erfindung liegt der Schwerpunkt des Rollkörpers nun von der Drehachse aus gesehen
hinter der Mittelachse und beabstandet von der obengenannten Verbindungsgerade.
-
Außerdem liegt der Schwerpunkt des Rollkörpers in seiner mit der Rollebene
zusammenfallenden Symmetrieebene, die gleichzeitig auch die Längs- und Schaukelebene
des Gerätes bildet. Im eingebauten Zustand des Rollkörpers soll sich der Schwerpunkt
dann, wenn die Drehachse vertikal unter der Mittelachse liegt, also in der Grundstellung,
auf der dem Sitz des Gerätes zugewandten Seite des Rollkörpers befinden. Dadurch
erreicht man, daß dann, wenn das Gerät nach hinten kippt und der Rollkörper die
untere Totstellung einnimmt, die Einleitung der Vorwärtsbewegung erleichtert wird,
insbesondere eine Rückwärtsbewegung auch dann ausgeschlossen wird, wenn die Drehlage
durch die Schwerkraft einmal, z.B. aufgrund der Reibung, nicht optimal eingestellt
war.
-
Diese Schwerpunktsverlagerung erreicht man gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform durch Anbringen eines Zusatzgewichtes, wodurch das Rad an dieser
Stelle und Seite schwerer wird. Es kann aber entsprechend auf der entgegengesetzten
Seite eine gewichtsmindernde Aussparung in dem Rollkörper vorgesehen sein.
-
Vorteilhafterweise besteht der Rollkörper aus einem exzentrisch gelagerten
Rad, welches in der Längsmittelebene des Gerätes angeordnet ist. Es können aber
auch zwei
symmetrisch zur Längsmittelebene des Gerätes angeordnete
Räder vorgesehen sein, die verdrehfest auf einer mitdrehenden Welle angeordnet sind
und synchron drehen.
-
Der Abstand der Drehachse von der Mittelachse kann veränderbar sein,
z.B. dadurch, daß der Rollkörper auf einem Radius mehrere Bohrungen aufweist, in
die eine Lagerwelle einschiebbar ist.
-
Um nun mit dem Gerät auch stetige Vorwärtsbewegungen ausführen zu
können, ohne daß der Schaukelbogen durch seine Reibung gegenüber dem Boden diese
bremst, ist gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ein zweiter Rollkörper vorgesehen,
dessen Drehachse senkrecht zur Schaukelebene ausgerichtet ist und etwa auf der Mittensenkrechten
zwischen der Drehachse des exzentrisch gelagerten Rades und des hinteren Endes des
Schaukelbogens benachbart dem Schaukelbogen liegt. Vorteilhafterweise weist dieser
zweite Rollkörper die Form einer Walze auf, deren Durchmesser etwa ein Viertel des
Durchmessers des exzentrischen Rades und deren Länge möglichst groß und verglichen
mit der Breite des Gerätes in diesem Bereich so bemessen ist, daß noch eine ausreichend
große Wandstärke des Korpus für die axiale Lagerung der Walze verbleibt. Dieser
zweite Rollkörper dient nun nicht nur dazu, ein Rollen des Gerätes zu gestatten,
er bildet mit einer den Boden berührenden Mantellinie auch eine Kippachse, um die
das Schaukelgerät beim Schaukeln kippt. Ein zu weites Kippen nach hinten wird dabei
dadurch ausgeschlossen, daß der hintere Teil des Schaukelbogens bei weitem Kippen
auf den Boden stößt, während das Kippen nach vorne durch den exzentrisch gelagerten
Rollkörper begrenzt wird und der Kippwinkel nach vorne von der Drehstellung dieses
Rollkörpers abhängt.
-
Liegt das exzentrisch gelagerte Rad in seiner Grundstellung auf dem
Boden auf, so liegt die Drehachse des zweiten Rollkörpers etwa unter dem hinteren
Ende des Sitzes. Es bedarf nun insbesondere beim Schaukelbeginn, beim "Anschaukeln",
eines großen Schwunges, um den vorderen Teil des Schaukelgerätes ausreichend weit
hoch zu heben.
-
Vorteilhafterweise ist deshalb nach einer besonderen
Ausführungsform
der Erfindung zwischen den beiden zuvor beschriebenen Rollkörpern noch ein dritter
Rollkörper, der nur geringfügig von dem zweiten Rollkörper beabstandet und analog
dem zweiten Rollkörper ausgebildet und ausgerichtet ist, vorgesehen. Die Lage der
Drehachse dieses dritten Rollkörpers wird dabei so gewählt, daß dann, wenn der exzentrisch
gelagerte Rollkörper in seiner Grundstellung und dieser in der Mitte liegende, dritte
Rollkörper auf dem Boden liegen, der zweite, hinten liegende Rollkörper vom Boden
beabstandet ist. Etwa dann, wenn der erste Rollkörper sich um 90" so gedreht hat,
daß sich das Zusatzgewicht auf die beiden anderen Rollkörper zubewegt hat, liegen
alle drei Rollkörper auf dem Boden auf, d.h., sie haben eine gemeinsame Tangente.
Wird der erste Rollkörper weiter gedreht, so hebt der in der Mitte liegende, dritte
Rollkörper vom Boden ab und das Schaukelgerät stützt sich nur mehr über die beiden
außenliegenden Rollkörper bzw.
-
eventuell nur über den hinteren, zweiten Rollkörper ab.
-
Beim Weiterdrehen des ersten Rollkörpers, der dem Gerät die Vorwärtsbewegung
vermittelt, gibt es wieder eine Stellung, in der alle drei Rollkörper auf dem Boden
liegen, woraufhin das Gerät über den mittleren Rollkörper weiterkippt und der hintere,
zweite Rollkörper vom Boden abhebt, bis die Grundstellung wieder erreicht wird und
die Bewegung wieder von vorne beginnt.
-
Aus vorgenanntem wird ersichtlich, daß bei zu starkem Zurückschaukeln
der exzentrisch gelagerte, erste Rollkörper vom Boden abheben kann, sodaß dem Gerät
keine Vorwärtsbewegung vermittelt werden kann und das Gerät sich auch nicht vorwärtsbewegt,
soweit diese Vorwärtsbewegung nicht noch aufgrund der Trägheit weitergeführt wird.
Ein Umkippen des Gerätes über den hintersten, zweiten Rollkörper wird dabei durch
den hintersten Teil des Schaukelbogens verhindert.
-
Bei zu starkem Vorwärtsschaukeln jedoch wird der gesamte Schwung für
die Vorwärtsbewegung ausgenutzt, wobei insbesondere der erste Rollkörper auf den
Boden gedrückt wird.
-
Ein Umkippen des Gerätes nach vorne über den ersten Rollkörper wird
nicht nur durch die hinter der Längsmitte angeordnete Lage des Sitzes, sondern auch
durch das vordere
Ende des Schaukelbogens verhindert. Im übrigen
bewegt sich dadurch normalerweise nur das Gerät schneller nach vorne.
-
Unebenheiten des Bodens werden im übrigen dadurch überwunden, daß
der erste Rollkörper einen relativ großen Durchmesser aufweist, der etwa der halben
Gesamthöhe und etwa einem Drittel der Länge des Schaukelbogens entspricht.
-
Der Abstand der einzelnen Rollkörper in der Längsrichtung ist zwar
viel kleiner, als bei den bekannten, mit Rollen versehenen Schaukelpferden7 der,
Durchmesser insbesondere des ersten Rollkörpers ist aber auch viel größer, als der
Durchmesser der bekannten Rollen. Die drei Rollkörper, der erste zumindest in seiner
Grundstellung, stehen nur gering, bei einem Schaukelgerät für Kleinkinder, zwischen
ein und drei Zentimeter über den konvexen Schaukelbogen hinaus, wobei dieser Überstand
für alle Rollkörper gleich groß sein soll. In der unteren Totstellung des ersten
Rollkörpers steht dieser zwar relativ weit über den Schaukelbogen vor, in dieser
Stellung befindet sich das Kind aber gerade in der Zurückbewegung, sodaß ein Kippen
nach vorne nicht passieren kann. Beim Wieder-Vorschaukeln bewegt sich das Gerät
nach vorne, wodurch ein zu starkes Vor schaukeln abgefangen wird. Nach Durchlaufen
der Grundstellung wird zu starkes Vor schaukeln durch das zwangsweise Hochheben
des vorderen Teils des Gerätes abgebremst. Der Umgang mit dem erfindungsgemäßen
Schaukelgerät ist dadurch auch für schaukel-ungeübte Kinder, die zu stark schaukeln,
ungefährlich.
-
Wie schon eingangs gesagt, fördert das Schaukeln die Entwicklung
des Kleinkindes. Beim Schaukeln wird der ganze Körper des Kindes nicht nur insgesamt
bewegt, einzelne Körperteile bewegen sich auch gegenüber anderen, die Gesamtmotorik
des Kindes wird beansprucht. Durch die Kombination des Schaukelns mit einer Vorwärtsbewegung
wird der Spielwert des Gerätes erhöht, das Kleinkind benutzt das erfindungsgemäße
Schaukelgerät wird über einen sehr langen Zeitraum benutzt. Im Anfangsstadium kann
man das Gerät durch die einfach demontierbaren Rollkörper lediglich als im wesentlichen
ortsfestes Schaukelgerät benutzen. Hat das
Kleinkind im Alter von
etwa eineinhalb Jahren den Schaukelvorgang als solchen gelernt, so werden die Rollkörper
an das Gerät montiert, wozu nur Lagerstäbe durch den Korpus des Gerätes in die Rollkörper
gesteckt werden müssen. Ein Gerät für Kleinkinder kann je nach Wachstum des Kindes
bis zu einem Alter von vier Jahren benutzt werden.
-
Eine Lenkung für das Gerät für Kinder ist nicht notwendig, da festgestellt
wurde, daß -gerade Kleinkinder eine Richtungsänderung sehr ruckartig vornehmen und
keine runden Bögen ausfahren. Auch bei mit einer Lenkung versehenen Rutscherfahrzeugen
oder Tretautos wird beobachtet, daß Kleinkinder eine Richtungsänderung sehr oft
durch Verschwenken des gesamten Fahrzeuges im Stillstand vollführen. Geringfügige
Richtungsänderungen können darüberhinaus auch mit diesem Schaukelgerät durch Gewichtsverlagerung
durchgeführt werden. Im übrigen läßt sich ein solches Schaukelgerät aufgrund der
heute gebräuchlichen Kunststoffe im Gewicht sehr leicht ausbilden, wodurch das Gerät
auch durch Abstützen mit den Füßen auf dem Boden und Anheben und Verschwenken des
vorderen, den exzentrisch gelagerten Rollkörper tragenden Teil seine Richtung ändern
kann.
-
Wird das Schaukelgerät wesentlich größer ausgebildet, so kann es
auch noch für Erwachsene benutzt werden. Dabei kann zum einen die Schaukel- und
Vorwärtsbewegung für eine Therapie eingesetzt werden, insbesondere im Rahmen von
Rehabilitationsmaßnahmen. Es ist aber auch als möglich sich mit dem Gerät in der
Freizeit vorwärtszuschaukeln.
-
Geübte Benutzer werden das Gerät dann so benutzen, daß das exzentrisch
gelagerte Rad immer mit dem Boden Kontakt hat und das Gerät vorwärtsbewegt wird.
-
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung sollen anhand eines
in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles im folgenden näher erläutert
werden.
-
Es zeigt: Fig. 1 eine Seitenansicht eines Schaukelgerätes in schematischer
Darstellung; Fig. 2 eine Vorderansicht des Schaukelgerätes gemäß Figur 1 in schematischer
Darstellung, und
Fig. 3 eine Unteransicht des Schaukelgerätes gemäß
Figuren 1 und 2 in schematischer Darstellung.
-
Ein Schaukelgerät 1 weist einen Korpus 2 mit einem Schaukelbogen
3 und einem Sitz 4 für eine das Gerät 1 benutzende Person, insbesondere ein Kleinkind,
zwei Handgriffe 5 und zwei Fußstützen 6 auf.
-
Der Korpus 2 besteht hier aus einem zweischalig hergestelltem Hartschaumstoff,
er kann aber auch aus zwei Schalen eines Hartkunststoffs bestehen. Die beiden Schalen
des Korpus 2 sind in der Längsebene (Achse 7 in Figur 2 und Achse 8 in Figur 3)
miteinander verbunden. Diese Längsebene bildet die sogenannte Schaukelebene, d.h.,
die Ebene, in der die Schaukelbewegung stattfindet.
-
Die Handgriffe 5 und die Fuß stützen 6 liegen, sieht man auf diese
Schaukelebene - vgl. Ansicht gemäß Figur 1 -vor dem Sitz 4, in Figur 1 links davon,
also auf der vorderen Hälfte des Gerätes 1, während der Sitz 4 selbst zwar im wesentlichen
in der hinteren Hälfte des Gerätes 1, aber unmittelbar benachbart der Mitte des
Gerätes 1 angeordnet ist.
-
Die Breite des flächigen Schaukelbogens 3 - quer zur Schaukelebene
(Achsen 7 und 8) - ist im vorderen Teil des Gerätes 1 geringfügig kleiner, als im
hinteren Teil des Gerätes 1, während die Breite des Schaukelbogens 3 im Bereich
zwischen dem Handgriff 5 und dem Sitz 5 nur etwa dreiviertel der maximalen Breite
beträgt. Dies trägt dem Umstand Rechnung, daß in diesem Zwischenbereich die Beine
des das Gerät 1 Benutzenden dann zu liegen kommen, wenn er sich am Boden abstützt.
-
Der Sitz 4 weist - hier - die Form eines Sattels auf, d.h., er hat
eine Sitzfläche 9, eine den Rücken des Benutzers stützende Halblehne 10, eine in
Richtung auf die Handgriffe 5 verlaufende vordere Stützfläche 11 und zwei seitliche
Anlageflächen 12 für die Beine des Benutzers. Die einzelnen Flächen 9 bis 12 gehen
dabei abgerundet ineinander über. Dem Benutzer wird dadurch eine sicherer Halt auch
dann gegeben, wenn er sich nicht an den Handgriffe 5 festhält. Die Handgriffe 5
bestehen hier aus Stäben, die in
den Korpus 2 eingeschoben sind
und deren Achse quer zur Schaukelebene ausgrichtet sind. Die Fuß stützen 6 liegen
beabstandet vom Schaukelbogen 2 und in der Grundstellung, der Ruhestellung des Schaukelgerätes
1 hinter der Lotrechten durch die Handgriffe 5. Die Fußstützen 6 bestehen aus Stäben,
auf die noch eingegangen wird.
-
Insoweit ähnelt das Schaukelgerät 1 noch bekannten Schaukelgeräten.
-
Das Schaukelgerät 1 weist nun einen exzentrisch gelagerten Rollkörper
13 auf, der hier die Form eines Rades hat, einen Durchmesser aufweist, der etwa
einem Drittel der Länge des Schaukelbogens 3 und seine Breite etwa einem Drittel
seines Durchmessers beträgt. Der Abstand der Drehachse 14 des Rollkörpers 13 von
seiner Mittel- oder Zentrumsachse 15 beträgt etwa einem Achtel des Durchmesser des
Rollkörpers 13. Die Drehachse 14 wird durch eine den Rollkörper 13 senkrecht zu
seiner Rollebene durchdringende Bohrung gebildet, in die die Fuß stützen 6 eingeschoben
sind. Um den Rollkörper 13 aufnehmen zu können, weist der Korpus 2 zu einem eine
senkrecht zur Längsebene (Achsen 7 und 8) den gesamten Korpus durchdringende Ausnehmung
16 (vgl. Figur 1) und zum anderen eine den Schaukelboden 3 durchdringende Ausnehmung
17 (vgl. Figur 3) auf. Darüberhinaus ist der aus zwei Schalen bestehende Korpus
2 auch hohl. Durch die beiden Ausnehmungen 16 und 17 besteht der Schaukelbogen 3
in diesem Bereich quasi aus zwei Kufen 3', zwischen denen sich der Rollkörper 13
drehen kann. Die Lagerung des Rollkörpers 13 gegenüber dem Korpus 2 wird durch zwei
Lagerplatten 18 übernommen, die in die senkrecht zur Längsebene den Korpus durchdringende
Ausnehmung 14 so eingesetzt und dort befestigt bzw. zusammen mit dem Korpus 2 geformt
sind, daß ihre Flächenerstreckung parallel zur Längsebene zu liegen kommt. Diese
Lagerplatten 18 weisen je eine Bohrung zur Aufnahme der die Fuß stützen 6 bildenden
Lagerstäbe auf.
-
Gemäß einer nicht dargestellten Ausführungsform kann der Abstand
zwischen der Drehachse und der Mittelachse des exzentrisch gelagerten Rollkörpers
einstellbar sein, indem
der Rollkörper 13 auf einem Radius mehrere
Bohrungen aufweist, in die wechselweise die die Fuß stützen 6 bildenden Stäbe einschiebbar
sind.
-
An dem exzenrisch gelagerten Rollkörper 13 ist weiterhin ein Zusatzgewicht
19 angerodnet, durch das der Schwerpunkt des Rollkörpers nicht nur noch weiter von
der Drehachse 14 des Rollkörpers beabstandet werden kann, sondern durch das der
Schwerpunkt neben die die Drehachse und die Mittelachse verbindende Verbindungsgerade
(in Figur 1 die lotrecht gezeichnete Achse) gelegt werden kann. Das Gewicht liegt
dabei in der Grundstellung des Rollkörpers 13, in dem die Drehachse 14 lotrecht
unter der Mittelachse 15 liegt, auf der dem Sitz 4 zugewandten Seite der Verbindungsgerade.
-
Das Schaukelgerät 1 weist nun zwei weitere Rollkörper 20 und 21 auf,
die hier beide als Walze ausgebildet sind, einen Durchmesser aufweisen, der etwa
einem Viertel des Durchmessers des exzentrisch gelagerten, ersten Rollkörpers entspricht
und deren Länge im wesentlichen von der inneren Weite des Korpus 2 an ihrem Einbauort
entspricht, der dort noch eine Wandstärke aufweisen soll, die eine axiale Lagerung
der beiden Walzen 20 und 21 mittels in Bohrungen des Korpus 2 gelagerten Wellen
22 gestattet. Der zweite Rollkörper 20 liegt in der Grundstellung des Gerätes 1,
in der der erste Rollkörper 13 die Grundstellung einnimmt und auf dem ebenen Boden
aufliegt, etwa lotrecht unter der Lehne 10 des Sitzes 4, während der dritte Rollkörper
21 zwischen den beiden anderen Rollkörpern 13 und 20 im wesentlichen unter dem Schwerpunkt
des mit einem Benutzer besetzten Gerätes 1 und somit lotrecht unter der Mitte der
Sitzfläche 9 liegt. Der dritte, in der Mitte liegende Rollkörper 21, bzw. die mit
dem Boden in Berührung kommende Mantellinie seines Umfanges, bildet somit dann,
wenn sich ein Benutzer auf das Gerät setzt, eine Kippachse für das Schaukelgerät
1. Wie noch weiter unten erläutert, kann beim Schaukeln auch der zweite Rollkörper
20 bzw. dessen entsprechende Mantellinie eine Kippachse bilden.
-
Um den zweiten und den dritten, hier walzenförmigen
Rollkörper
20 und 21 aufzunehmen, ist die obenbeschriebene, den Schaukelbogen 3 durchdringende
Ausnehmung 17 nach hinten verlängert und dort erweitert. Da der zweite und der dritte
Rollkörper 20 und 21 zentrisch drehen und gelagert sind, ist die Ausnehmung 17 in
der Längsebene des Gerätes 1 nur unwesentlich größer, wie die Ausdehnung dieser
beiden Rollkörper.
-
Die Rollkörper 13, 20 und 21 können aus demselben Material gefertigt
sein, wie der Korpus und weisen dann mit Ausnahme der die Drehwelle aufnehmenden
Bohrung keinen Hohlraum auf. Für die Rollkörper kann aber auch ein schweres Material
verwendet werden, wodurch sich der Schwerpunkt des Gesamtgerätes 1 näher an den
Schaukelbogen 3 bringen läßt, was die Sicherheit des Gerätes 1 verbessert. Die Rollflächen
aller drei Rollkörper 13, 20 und 21 sind mit einem Gummiprofil versehen, wodurch
nicht nur das Rollgeräusch verringert wird, sondern auch die Reibung insbesondere
des exzentrisch gelagerten Rollkörpers 13, dessen Drehung für die Vorwärtsbewegung
sorgt, verbessert wird.
-
Die Funktion des Schaukelgerätes 1 soll im wesentlichen anhand der
Figur 1 beschrieben werden. Figur 1 zeigt das Gerät 1 in einer Stellung auf dem
Boden stehend, in der der Schwerpunkt des Gerätes 1 seine tiefste Lage einnimmt.
-
Der exzentrisch gelagerte Rollkörper 13 ist dabei so gedreht, daß
die Drehachse 14 dieses Rollkörpers den kleinsten Abstand zum Boden einnimmt. Das
Zusatzgewicht 19 befindet sich nun in der oberen Hälfte des Rollkörpers 13, allerdings
nicht über der Drehachse 14, sondern in einer auf den Sitz 4 zu verdrehten Stellung.
Setzt sich nun ein Kind auf das Gerät 1 in den Sitz 4 hinein und beginnt über die
durch den dritten, mittleren Rollkörper 21 gebildete Kippachse zu schaukeln, d.h.,
wird der hintere Teil des Gerätes 1 nach unten und der vordere Teil des Gerätes
1 nach oben bewegt, so wird auch der exzentrisch gelagerte Rollkörper 13 vom Boden
abgehoben. Insbesondere durch das Zusatzgewicht 19 dreht sich nun der exzentrisch
gelagerte Rollkörper 13 - hier - im Uhrzeigersinn, bis der Gesamt-
schwerpunkt
dieses Rollkörpers 13 unterhalb der Drehachse 14 desselben zu liegen kommt. Während
dieser Kippbewegung des Gerätes 1 nach hinten, hat der zweite, walzenförmige Rollkörper
20 Kontakt mit dem Boden bekommen und bildet nun die Kippachse des Gerätes 1 gegenüber
dem Boden, während der dritte, mittlere Rollkörper 21 vom Boden abgehoben wird.
Das Gerät 1 kann nun noch etwas weiter nach hinten kippen, die Kippbewegung wird
aber kurz darauf, nämlich in dem Moment, in dem der Schaukelboden 3 auf den Boden
aufkommt, gestoppt, sodaß das Gerät 1 nicht mitsamt dem Kind nach hinten umkippen
kann. Kippt das Kind das Gerät 1 wieder nach vorne, so stößt nach kurzer Zeit der
exzentrisch gelagerte, erste Rollkörper 13 auf den Boden. Dabei hat der Rollkörper
13 nun eine Stellung eingenommen, in der die Drehachse 14 des Rollkörpers 13 vor
dem Auflagepunktdes Rades auf dem Boden zu liegen kommt. Wird die Kippbewegung beim
Vor- " Schaukel n weitergeführt, so wird auf die Drehachse 14 eine Kraft ausgeübt,
die, da der exzentrisch gelagerte Rollkörper 13 am Boden anliegt, zu einem Drehen
dieses Rollkörpers 13 im Sinne einer Vorwärtsbewegung des Gerätes 1 führt. Während
der Vorwärtsbewegung des Gerätes 1 kippt das gesamte Gerät wieder nach vorne, bis
es die Ausgangsstellung erreicht hat. Da das Kind auf dem Gerät 1 hin- und herschaukelt,
kann sich beim Zurückschaukeln der exzentrisch gelagerte zu Rot Rollkörper 13 über
den Totpunkt der Ausgangsstellung hinaus weiter drehen und der gesamte Rhythmus
beginnt von vorne. Diesmal hat aber der Rollkörper 13 schon die richtige Drehrichtung
und die Trägheit der Drehbewegung einerseits und das nun voreilende Zusatzgewicht
andererseits hilft dem Rollkörper die Drehbewegung beizubehalten. Nach einigen Versuchen
erlernt das Kind auch die Schaukelbewegungen so auszuführen, daß der exzentrisch
gelagerte Rollkörper 13 den Bodenkontakt nicht mehr verliert, wodurch der Rollkörper
13 durch die Trägheit der Vorwärtsbewegung unterstützt, weiterhin seine oszillierenden
Drehbewegungen ausführt.
-
Insbesondere bei anfänglichen Fehlversuchen lernt das Kind darüberhinaus
auch die Vorwärts bewegung zu stoppen,
nämlich dann, wenn die Kippbewegung
des Gerätes 1 nach hinten so stark ausgeführt wird, daß das Gerät mit dem hinteren
Teil des Schaukelbogens 3 auf dem Boden aufstößt.
-
Durch das Versehen des Gerätes 1 mit einem tatsächlich vorhandenen
Schaukelbogen 3 und durch die Demontierbarkeit der Rollkörper 13, 20 und 21 kann
das Gerät 1 schon für sehr kleine Kinder von etwa eineinhalb Jahren als Schaukel
benutzt werden, wodurch die Kinder - ohne die zusätzliche Vorwärtsbewegung - in
den Vorgang des Schaukelns eingeführt werden können. Kann das Kleinkind dann sicher
schaukeln, so kann man die drei Rollkörper 13, 20 und 21 montieren und nach wenigen
Versuchen bewegt sich das Kind mit dem Gerät zusätzlich zu dem ihm altbekannten
Schaukeln nach vorne.
-
Während beim Dreirad-, Tretauto- oder Rollerfahren im wesentlichen
nur die Beine bewegt werden, wird beim Bewegen dieses Schaukelgerätes der ganze
Körper des Kindes bewegt, insbesondere wird aber das Vestibularsystem des Kindes
laufend angesprochen, was nach neueren Erkenntnissen der medizinischen Wissenschaft
sehr vorteilhaft für die Entwicklung des Kleinkindes ist.
-
Gegenüber den herkömmlichen Schaukel geräten bietet das obenbeschriebene
Schaukelgerät den Vorteil der Vielfalt der Benutzung, insbesondere durch die Kombination
der Schaukelbewegung mit einer Vorwärtsbewegung. Während viele Kinder schon nach
einigen Monaten ihr herkömmliches Schaukelgerät, wie Schaukelpferd od. dgl., nicht
mehr benutzen - und dadurch auch nicht mehr Schaukeln, d.h., das Vestibularsystem
stark reizen - benutzen Kleinkinder dieses obenbeschriebene Gerät weitaus länger,
da sie sich mit diesem Gerät auch von der Stelle bewegen können.
-
Bezugszeichenliste 1 Schaukelgerät 2 Korpus 3 Schaukelbogen 3' Kufen
4 Sitz 5 Handgriff 6 Fußstütze 7 vertikale Symmetrieachse in Figur 2 8 horizontale
Symmetrieachse in Figur 3 9 Sitzfläche 10 Rücken-Halblehne 11 vordere Stützfläche
12 seitliche Anlageflächen 13 exzentrisch gelagerter, erster Rollkörper 14 Drehachse
des Rollkörpers 13 15 Mittelachse des Rollkörpers 13 16 Ausnehmung 17 Ausnehmung
18 Lagerplatte 19 Zusatz gewicht des Rollkörpers 13 20 walzenförmiger, zweiter Rollkörper
21 walzenförmiger, dritter Rollkörper
Leerseite