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Beschreibung
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Die Erfindung bezieht sich-auf ein Verfahren zum Herstellen von Siliziumverbindungen
und mehr im besonderen bezieht sie sich auf einen Katalysator zur Verwendung in
dem grundlegenden Verfahren zum Herstellen von Organosilanen, das das Grundmaterial
zum Herstellen von Silikonmassen ist.
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Dieses grundlegende Verfahren zum Herstellen von Organcsilanen umfaßt
im allgemeinen das Umsetzen eines Organohalogenids mit Silizium in Gegenwart eines
TCatalysators- unter Bildung von Organohalogensilanen. Das Organohalogenid kann
z. B. Methylchlorid, Phenylchlorid, Vinylchlorid oder ein anderes Halogenid sein.
Das Silizium ist vorzugsweise in Form von Siliziumteilchen relativ hoher Reinheit
vorhanden, d. h. eines Siliziummaterials mit mindestens 95 % Silizium.
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Der Katalysator, der in den meisten Verfahren bevorzugt ist, ist ein
Katalysator aus partiell oxidiertem Kupfer, das pulverförmig vorliegt. Dieses grundlegende
Verfahren ist in der US-PS 2 380 995 beschrieben, auf die hiermit Bezug genommen
wird. Mit diesem Verfahren erhält man eine Mischung von Organohalogensilanen, die,
wenn man von Methylchlorid ausgeht, z. B. die folgenden Verbindungen umfassen kann:
Me2SiCl2, Me4Si, Me3SiCl, MeSiCl3, SiCl4, HSiCl3, MeHSiCl2 und Me2HSiCl, wobei Me
für die Methylgruppe steht. Obwohl die meisten dieser Verbindungen eine gewisse
Brauchbarkeit haben, ist die bevorzugteste doch Dimethyldichlorsilan Me2SiCl2.
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Normalerweise führt das Verfahren zu einer beträchtlichen Ausbeute
an Organohalogensilanen. Glücklicherweise ist der größte Teil Me2SiCl2 oder allgemein
Diorganodichlorsilan sowie MeSiCl3 3 oder allgemein Organotrichlorsilan. Obwohl
das Organotrihalogen silan oder Methyltrichlorsilan gewisse Brauchbarkeiten hat,
ist es doch bei weitem bevorzugt, die Ausbeute an Dimethyldichlorsilan
bzw.
Diorganodichlorsilan zu maximieren.
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Das Monomethyltrichlorsiian hat eine begrenzte Brauchbarkeit bei der
Herstellung von Silikonharzen und von trifunktionellen Flüssigkeiten während das
bei weitem mehr bevorzugte difunktionelle Diorganodichlorsilan zum Herstellen einer
Vielfalt von Silikonprodukten eingesetzt werden kann. So kann es z. B.
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als Reaktant bei der Herstellung von Silikonharzen benutzt werden.
Bei weitem vorherrschend ist jedoch sein Einsatz als Zwischenprodukt bei der Herstellung
linearer Diorganopolysiloxane eines weiten Viskositätsbereiches, d. h. von Polymeren
im Viskositätsbeich von 100 bis 10 000 000 Centipoise und von Polymeren im Viskositätsbereich
von 1 000 000 bis 300 000 000 Centi-0 poise, jeweils gemessen bei 25 C.
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Diese höheroviskosen Polymere werden normalerweise als Kautschuke
bezeichnet und man benutzt sie als Grundpolymer bei der Herstellung heiß vulkanisierbarer
Silikonkautschukmassen.
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Die linearen niederviskosen Flüssigkeiten können, wenn sie z.B.
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Triorganosiloxy-Endgruppen aufweisen, als Grundlüssigkeiten bei der
Herstellung verschiedener Silikonfette und anderer Arten von Silikonflüssigkeiten
benutzt werden.
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Obwohl die vorliegende Beschreibung sich in einigen Fällen auf die
Methylgruppe als Organogruppe bezieht, gelten die gleichen Ausführungen auch für
die Fälle, bei denen die Organogruppe im Organohalogensilan-Produkt eine andere
als Methyl ist, wie eine Phenyl,Vinyl-Gruppe usw.
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Ein weites Anwendungsgebiet für solche Diorganodichlorsilane ist bei
der Herstellung on Silanolendgruppen aufweisenden Diorganopolysiloxanen mit einer
Viskosität von 100 bis 1 000 000 bis zu 10 000 000 Centipoise und vorzugsweise von
100 bis zu 1 000 000 Centipoise, jeweils bei 250C. Diese Silanolendgruppen aufweisenden
Polymere werden benutzt bei der Herstellung verschiedener Art kaithärtender Sìlikonkautschukmassen
sowohl von
der Einkomponenten-als auch der Zweikortiponenten-Art.
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Ein Beispiel von linearenJTriorganosiloxyendgruppen aufweisenden Diorganopolysiloxanen
in heiß vulkanisierbaren Silikonkautschukmassen ist z. B. in der US-PS 3 730 932
beschrieben, auf die hiermit Bezug genommen wird.
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Ein Beispiel von Silanolendgruppen aufweisenden Polymeren, die aus
Diorganodihalogensilanen, wie Dimethyldichlorsilan hergestellt werden, ist in den
US-PSen 4 100 129 und 4 250 290 beschrieben, auf die hiermit Bezug genommen wird.
In diesen beiden US-PSen ist die Verwendung der Silanolendgruppen aufweisenden Polymere
als Grundlage zur Herstellung von kalthärtenden Silikonkautschukmassen sowie das
Verfahren zum Herstellen solcher Silanolendgruppen aufweisenden Polymere aus Diorganodihalogensilan
beschrieben. Die genannte US-PS 4 100 129 ist nur ein Beispiel einer Art von kalthärtender
Silikonkautschukmasse, die aus Silanolendgruppen aufweisenden Polymeren erhalten
werden kann. Es gibt viele andere Arten solcher Massen.
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Grundsätzlich können somit die hergestellten Polymere sowohl kalthärtende
als auch heißhärtende Arten sein. Indem man die Diorganodihalogensilane mit Wasser
hydrolysiert, zu dem Hydrolysat einen Alkalimetall-Katalysator hinzugibt und die
erhaltene Mischung auf eine erhöhte Temperatur, d. h. eine Temperatur oberhalb von
1500C erhitzt, destiiliert man vorzugsweise Cyclotetrasiloxane über Kopf und sammelt
sie. Diese Cyclotetrasiloxane werden in relativ reiner Form gesammelt und dann in
einem besonderen Verfahren entweder mit einem Triorgasiloxy-Gruppen aufweisenden
Kettenabbruchsmittel oder mit Wasser in Gegenwart eines Alkalimetallhydroxid-Katalysators
bei erhöhten Temperaturen umgesetzt, um ein lineares Polymer zu erzeugen.
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An der grundlegenden Umsetzung, der Herstellung von Diorganodihalogensilan
sind gegenüber dem in der US-PS 2 380 995 beschriebenen Verfahren viele Verbesserungen
vorgenommen worden, wie unter anderem die - vorgenannten US-PS zeigen. Eine
der
Verh,esserungen ist n der US-PS 3 133 109 beschrieben, bei der eine Strahlmühle
benutzt wird, um die in einem Fließbett reaktor eingesetzten Siliziumteilchen zu
zerkleinern und so die Ausbeute an Organohalogensilanen aus dem Silizium zu erhöhen.
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Ein anderes Beispiel zum Erhöhen der Ausbeute des grundlegenden Verfahrens
ist z. B. in der US-PS 4 281 149 beschrieben, in der das Abschleifen gewisser Siliziunteilchen
aus dem Fließbett beschrieben wird, um die Gesamtausnutzung des Siliziums im Verfahren
zu erhöhen.
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Ein weiteres Beispiel ist in der älteren DE-OS 31 46 206 beschrieben,
auf die hiermit Bezug genommen wird, und die die Klassifizierung gewisser Teilchen
beschreibt, die aus dem Fließbett des Reaktors entnommen und mit dem Vorteil zurückgeführt
werden, daß die Ausbeute an erwünschtem Produkt, bezogen auf die Siliziumteilchen
im Fließbett des Reaktors erhöht wird.
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Grundsätzlich kann der Reaktor entweder ein Rührbett- oder ein Fließbettreaktor
sein. Es wurde jedoch festgestellt, daß die maximale Ausbeute bei dem Verfahren
durch Anwendung eines Fließbettreaktors erhalten wird, wobei man gasförmige Organohalogenide
und Silizium und Kupferkatalysator als kleie Teilchen einsetzt.
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Eine andere Art des Vorgehens zur Maximierung der erwünschten Ausbeute
bei der Umsetzung bestand darin, die Mittel zu studieren, durch die, ausgehend von
einer gegebenen Menge an Silizium und Kupfer-Katalysator, die Ausbeute an Diorganodihalogensilan
maximiert wird. Es ist üblicherweise erwünscht, ein möglichst geringes Verhältnis
von Monoorganotrihalogensilan (im folgenden abgekürzt T genannt) und Diorganodihalogensilan
(im folgenden abgekürzt D genannt) zu erhalten.
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Ein Verfahren, mit dem man vrsuct diese Ausbeute an )iorbanodihalogensilan
auf Kostei der Ausbeute an Monoor(sanctrihalogensilan zu erhöhen, bestand darin,
einen wirksamen Katalysator
zu entwickeln, der die Ausbeute an
Diorganodihalogensilan maximiert. Traditionell wurde ein Kupfer-Katalysator benutzt,
der dbllcherweise mit einem Promoter modifiziert war, wie Zink, det sich als am
wirksamsten erwies. Die Leistungsfähigkeit des Katalysators variierte merklich mit
der anfänglichen Form des Kupfers. Im allgemeinen wurden solche Kupferkatalysatoren
aus Zementkupfer hergestellt, das neben freiem Kupfer und Kupferoxiden verschiedene
Verunreinigungen enthielt, wie Eisen, Zinn, Aluminium, Blei usw.
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Ein Beispiel eines Versuches, diesen ursprünglichen KupferKatalysator
zu verbessern, ist in der US-PS 4 218 387 beschrieben, auf die hiermit Bezug genommen
wird. In dieser PS ist besonders auf die Herstellung eines Xupferoxid-Katalysators.
hingewiesen, der hergestellt ist durch partielle Oxidation von Kupfer, das auf verschiedene
Weise erhalten wurde, wie durch Zementieren. Nach dieser PS findet nur eine partielle
Oxidation bei der Herstellung des Katalysators stattyund die vorteilhaften Ergebnisse
bei dem Einsatz des Katalysators werden auf die Verwendung einer Atmosphäre für
die Oxidation bezogen, deren Sauerstoff-Partialdruck geringer als der in der Luft
ist, wobei ein reduzierender Bestandteil in der zur Oxidation benutzten Atmosphäre
fehlt. Obwohl dieser Katalysator nach der US-PS 4 218 387 eine Verbesserung darstellt,
ist er doch noch nicht so wirksam, wie erwünscht. Bei der 9 erstellung dieses Katalysators
wurde nicht ausreichend auf die physikalischen Eigenschaften der Kupferteilchen
zusätzlich zu der Anwesenheit gewisser Oxide sowie von Kupfermetall in gewissen
Konzentrationen im Katalysator geachtet.
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Es war daher in hohem Maße erwünscht, einen Kupferkatalysator zur
Verwendung in dem in der US-PS 2 380 995 grundsätzlich beschriebenen direkten Verfahren
zur Herstellung von Organohalogensilanen zu schaffen, der eine verbesserte dihalogensilanen
gestattet.
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Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, einen solchen verbesserten
Kupfer-Katalysator für das Direktverfahren zum Herstellen von Organohalogensilanen
aus Silizium und Organohalogeniden zu schaffen.
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Weiter sollte ein solches Verfahren geschaffen werden, das eine verbesserte
Ausbeute an Diorganodihalogensilanen gegenüber den anderen Reaktionsprodukten bei
der Umsetzung von Silizium und Organohalogeniden gestattet. Insbesondere sollte
bei dem Verfahren ein Kupferkatalysator mit einer hohen Oberfläche eingesetzt werden,
um diese verbesserten Ausbeuten an Diorganodihalogensilanen zu erhalten.
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Und schließlich soll da3 direkte Verfahren zum Herstellen von Organohalogensilanen
durch Umsetzung von Organohalogeniden mit Silizium dahingehend verbessert werden,
daß durch Einsatz eines verbesserten Kupfer-Katalysators die Ausbeute an Diorganodihalogensilan
auf Kosten der Ausbeute an Monoorganotrihalogensilan erhöht wird.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum Herstellen von Diorganodihalogensilanen
umfaßt (1) das Bringen eines Organohalogenids in Berührung mit Silizium in Gegenwart
eines Katalysators, der teilweise oxidierte Kupferteilchen mit einer Oberfläche
von mindestens 2 3,5 m /g, bestimmt nach der Stickstoffadsorptions-Methode von Brunauer,
Emmett und Teller, aufweist und (2) das Entfernen des Produktstromes aus Organohalogensilanen
aus der Reaktionszone wobei die organischen Gruppen einwertige Kohlenwasserstoffreste
sind.
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Obwohl das Organohalogenid irgendein Organohalogenid sein kann, ist
es üblicherweise jedoch Methylchlorid, Phenylchlorid oder Vinylchlorid.
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Außer der Oberfläche der Katalysatorteilchen ist es wichtig, daß die
TeiLchengrößenverteiluny des bevorzugten Katalysators
derart ist,
daß 100 % der Teilchenemen kleineren als 35sm Durchmesser haben und 100 % der Teilchen
einen größeren Durchmesser als 011/Im haben.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Teilchengrößenverteilung
derart, daß die Teilchen der 50-sten von 100 gleichen Gruppen (im Englischen"50
percentile") im Bereich von 4 bis 7 Fm liegen und daß der mittlere Bereichsdurchmesser
dieser Teilchen von 3,0 bis 5,5 pm variiert.
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Das wichtigste Kriterium des Kupferkatalysators, der bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren benutzt wird, ist jedoch, soweit es die Identifizierung der Eigenschaften
des Katalysators betrifft, seine Oberfläche.
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Als Ergebnis des Einsatzes des bevorzugten Katalysators erhält man
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ein Reaktionsprodukt, bei dem das Gewichtsverhältnis
von Organotrihalogensilan zu Diorganodihalogensilan, d. h. T/D! kleiner als 0,2
und bevorzugter kleiner als 0,1 ist.
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Generell kann das erfindungsgemäße Verfahren sowohl in einem Festbett-,
einem Rührbett- oder in einem Fließbett-Reaktor ausgeführt werden. Der Festbett-Reaktor
ist eine Kolonne, die die Siliziumteilchen enthält, durch die das Methylchlorid-Gas
hindurchgeführt wird. Ein Rührbett-Reaktor ist ähnlich einem Festbett-Reaktor, mit
der Ausnahme, daß ein mechanisches Rühren dazu benutzt wird, das Bett dauernd in
Bewegung zu halten. Ein Fließbett-Reaktor schließlich ist ein Bett aus Siliziumteilchen
und Kupfer-Katalysatorteilchen, das in dem Gas, das durch den Reaktor geführt wird,
suspendiert ist. Das durch den Reaktor geführte Gas ist ein Organohalogenid, bei
dem das Halogenid in den meisten Fällen Chlor ist und bei dem die Organogruppe irgendein
einwertiger Kohlenwasserstoffrest sein kann, einschließlich Fluoralkylresten. Vorzugsweise
hat das Organohalogenid die Formel RCl, worin R ein einwertiger Kohlenwasserstoffrest
ist.
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Für R können unabhängig voneinander Alkylreste mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen
stehen, wie Methyl, Äthyl, Propyl usw.; einkernige Arylreste, wie Phenyl, Methylphenyl,
Athylphenyl usw.lAlkenylreste, wie Vinyl usw.; Cycloalkylreste, wie Cyclohexyl,
Cycloheptyl usw. Es kann jede bekannte einwertige Kohlenwasserstoffgruppe benutzt
werden. Vorzugsweise steht für R jedoch ein Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen
oder eine Phenylgruppe und am bevorzugtesten ist R Methyl.
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Das Organochlorid, das bei dem erfindungsgemäßen Verfahren im Fließbett-Reaktor
umgesetzt wird, wird auf eine Temperatur oberhalb seines Siedepunktes erhitzt, so
daß es in ein Gas umgewandelt wird, und dann in Form eines Gases mit einer ausreichenden
Geschwindigkeit durch die Kolonne geführt wird, um das Bett aus Siliziumteilchen
und Katalysatorteilchen in der Kolonne zu fluidisieren bzw. zu verwirbeln. Die Siliziumteilchen
des im wesentlichen aus Silizium- und Katalysator-Teilchen bestehenden Fließbettes
sind aus Silizium zusammengesetzt, das in Form von Teilchen mit einer Größe im Bereich
von 10 bis 700 Fm vorhanden ist, wobei die durchschnittliche Teilchengröße größer
als 20 und geringer als 300 /um ist. Der mittlere Durchmesser der Siliziumteilchen
liegt vorzugsweise im Bereich von 100 bis 150 Silizium wird üblicherweise mit einer
Reinheit von 98 Gew.-% Silizium erhalten und danach zerkleinert man es zu Teilchen,
die in den obigen Bereich fallen. Nach dem Zerkleinern zu der richtigen Größe führt
man das Silizium dem Fließbett in dem erforderlichen Maße zu. Mit einem solchen
Fließbett erhält man die maximale Selektivität und Ausbeute an Diorganodihalogensilan.
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Das erfindungsgemäße Verfahren wird bei einer Temperatur im Bereich
von 250 bis 350 0C und bevorzugter bei einer Temperatur im Bereich von 280 bis 3300C
ausgeführt. Unter diesen Bedingungen enthält man die maximale Selektivität hinsichtlich
der
Bildung von Diorganodihalogensilan sowie die maximale Umwandlung
des Organohalogenids und des Siliziums bei einer maximalen Umwandlungsgeschwindigkeit.
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Es ist auch ratsam, das Verfahren unter Druck auszuführen, da dies
die Ausbeute erhöht, d. h. die maximale Umwandlung von Organohalogenid in Diorganodihalogensilan.
Im allgemeinen ist es erwünscht, das Verfahren bei einem Druck von 1 bis 10, bevorzugter
von 1 bis 5 Atmosphären oberhalb des atmosphärischen Druckes auszuführen.
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Unter diesen Bedingungen führt man dem Reaktor die erforderliche Menge
Silizium sowie die erforderliche Menge Kupfer-Katalysator zu. Das Organohalogenid-Gas
wird kontinuierlich durch den Reaktor geführt, um die Silizium- und die Kupfer-Katalysator-Teilchen
zu fluidisierenXund dem Reaktor wird das Organohalogensilan-Produktgas sowie unumgesetztes
Organohalogenid entnommen.
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Diese Gasmischung führt kleine Teilchen des Siliziums und des Kupfer-Katalysators
mit sich und deshalb leitet man sie durch ein oder mehrere Zyklonen, um die größeren
Teilchen davon aus dem Produktgasstrom abzutrennen. Diese Teilchen können für die
weitere Umsetzung in den Reaktor zurückgeführt werden, um die Ausbeute an erwünschtem
Produkt, bezogen auf das Silizium, zu maximieren. Die kleineren Teilchen werden
zusammen mit dem Produktstrom aus den Zyklonen herausgeführt und schließlich der
Strom kondensiert. Das unumgesetzte Organohalogenid trennt man durch Destillation
ab. Das gereinigte Organohalogenid wird erhitzt, um es in den Glaszustand zu überführen
und dann führt man es zur weiteren Herstellung von Organohalogensilanen wieder durch
den Fließbett-Reaktor. Der rohe Organohalogensilan-Produktstrom wird ebenfalls durch
eine Destillationskolonne geführt, um in reiner Form die verschiedenen Fraktionen
von Organohalogensilanen abzudestillieren, die sich während des Verfahrens gebildet
haben. Es ist notwendig, die Diorganohaholgensilane und die anderen Halogensilane
zu destillieren und zu reinigen, so daß sie zur Herstellung von Silikonen benutzt
werden können. Das vorbeschriebene gibt das
allgemeine Verfahren
nach der vorliegenden Erfindung wieder, bei dem der bevorzugte Katalysator benutzt
wird, um Organohalogensilane herzustellen.
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Dieses allgemeine Verfahren kann variiert werden, z. B. gemäß der
US-PS 3 133 109, inden man eine Strahlmühle am Fuße des Fließbett-Reaktors benutzt,
um die größeren Teilchen von Silizium und Kupfer-Katalysator weiter zu zerkleinern,
die in dem Reaktor weiter umgesetzt werden können, um die erwünschten Organohalogensilane
zu bilden.
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Ein weiteres bevorzugtes Verfahren zur besseren Ausnutzung des Siliziummetalles
im Reaktor besteht darin, die kleineren Teilchen des Siliziummetalles, die zum größtmöglichen
Ausmaß im Reaktor umgesetzt worden ind, einer Abriebsoperation zu unterwerfen, um
deren Oberfläche zu reinigen, so daß sie einer weiteren Umsetzung mit dem Organohalogenid
fähig sind.
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Diese besondere Behandlung der kleineren sowie auch der größeren Silizium-
und Kupfer-Katalysatorteilchen ist in der US-PS 4 281 149 beschrieben, auf die hiermit
Bezug genommen wird. Bei man dieser Behandlung schleift/die kleineren Silizium-
und Kupferkatalysatorteilchen ab, so daß der überzug auf den Teilchen oder zumindestens
ein Teil davon entfernt wird und eine reine Oberfläche auf den Teilchen für die
weitere Umsetzung im Fließbett-Reaktor zur Verfügung steht.
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Eine weitere Verbesserung ist in der obengenannten älteren deutschen
OS beschrieben, wobei man die feineren Teilchen aus Silizium und Kupfer-Katalysator
selektiv aus dem Reaktor unter Verwendung von Zyklonen abtrennt, die Teilchen nach
Größen klassifiziert und gewisse dieser Teilchengrößen dann in den Reaktor zurückführt,
um sie weiter zur Herstellung von Organohalogensilanen zu nutzen. Diese Verbesserung
unterscheidet sich von dem Vorgehen nach der US-PS 3 133 109, bei dem die größeren
Siliziumteilchen weiter zerkleinert wurden, so daß man dieses Zerkleinern auch direkt
im Reaktor ausführen konnte, während
es vorteilhaft war, die vorbeschriebene
Klassierung außerhalb des Reaktors durchzuführen.
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Alle drei vorgenannten Verbesserungen können zusammen mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren benutzt werden, da die Hauptfunktion dieser Verbesserungen darin besteht,
die Ausbeute an Organohalogensilanen, bezogen auf das eingesetzte Siliziummetall
zu verbessern.
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Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht vor allem in
einer verbesserten Selektivität, d. h. einer größeren Ausbeute an Diorganodihalogensilan
auf Kosten des Monoorganotrihalogensilans.
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Es muß auch berücksichtigt werden, daß nach dem Einführen der Teilchen
des Kupfer-Katalysators und des Siliziummetalles in den Fließbett-Reaktor der Kupfer-Katalysator
auf dem Silizium anschmilzt, so daß Teilchen einer Kupfer/Silizium-Legierung entstehen,
deren Eigenschaften noch nicht voll definiert wurden.
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Während die Zusammensetzung und das Verhalten dieser Kupfer/Silizium-Legierung
noch studiert werden, ist diese Untersuchung noch nicht abgeschlossen.
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Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren unter Verwendung eines bevorzugten
Kupfer-Katalysators erhält man nach der Inkubationsperiode eine Selektivität bzw.
ein T/D-Verhältnis von allgemein weniger als 0,2 und vorzugswaise von weniger als
0,1.
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Der Kupfer-Katalysator ist vorzugsweise einer aus Zementkupfer.
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Dieses Zementkupfer erhält man, indem man eine Lösung einer Kupferverbindung
über Abfalleisen gießt, wobei von dem Eisen etwas in Lösung geht und sich Kupfer
in Form eines feinen Niederschlages auf dem Abfalleisen abscheidet. Dieser Niederschlag
wird dann einem pyrometallurgischen Verfahren unterworfen, das zur partiellen Oxidation
des Zementkupfers führt. Der bevorzugte Kupferkatalysator zur verwendung in dem
erfindungsgemäßen Verfahren hat einige ziemlich allgemeine Spezifikationen, die
beachtet werden sollten, die man aber nicht in allen Fällen streng einhalten muß.
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So sollte der Gesamtkupfergehalt des Katalysators zwischen 77 und
87 Gew.-% liegen und vorzugsweise mindestens 83 Gew.-% betragen. Die Gesamtredukticnskraft
des Katalysators sollte im Bereich von 70 bis 90 und bevorzugter im Bereich von
75 bis 80 liegen. Ein besonders bevorzugter Wert ist 76,5. Diese Gesamtreduktionskraft,
die abgekürzt als TRP bezeichnet wird, kann bestimmt werden durch Titration mit
einer Standard-Eisen-Sulfatlösung bis zum abrupten Endpunkt unter Verwendung eines
Ferroinindikators. Der Gehalt des Katalysators an metallischem Kupfer variiert im
allgemeinen von 10 bis 20 Gew.-% und vorzugsweise von 15 bis 20 Gew.-%.
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Es ist auch bevorzugt, daß der Katalysator 30 bis 50 Gew.-% des Kupfers
als Kupfer(I)Oxid und vorzugsweise 39 bis 50 Gew.-% als Kupfer(I)Oxid und 30 bis
5G Gew.-% und vorzugsweise 35 bis 43 Gew.-% als Kupfer(II)Oxid aufweist. Im allgemeinen
sollte der Chloridgehalt im Bereich vn 0 bis 0,2 und bevorzugter im Bereich von
0 bis 0,1 Gew.-t liege. Der Sulfatgehalt sollte im allgemeinen im Bereich von 0
bis 1,5 und bevorzugter von 0 bis 0,8 Gew.-% liegen. Der Eisengehalt des Kupferkatalysators
kann im allgemeinen von 0 bis 1,5 Gew.-% und bevorzugter von 0 bis 1,0 Gew.-% variieren,
und der Bleigehalt variiert von 0 bis 0,2 Gew.-% und bevorzugter von 0 bis 0,15
Gew.-%. In gleicher Weise kann der Zinngehalt des Katalysators im Bereich von 0
bis 0,5 Gew.-% liegen und er ist v-srzugsweise 0,4 Gew.-% maximal, während der Wassergehalt
von 0 bis 0,75 Gew.-% variieren kann und vorzugsweise 0,5 Gew.-% maximal ist.
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Obwohl die obigen Werte im allgemeinen von dem Kupfer-Katalysator
eingehalten werden sollten, ist doch festzustellen, daß sie nicht die wichtigsten
Werte für den in der vorliegenden Erfindung bevQrzugten Kupfer-Katalysatcr sind.
Sie sind vielmehr bevorzugte Werte. Sollte der Katalsysator einen oder mehrere dieser
Werte nicht erfüllen, dann kann er in der vorliegenden Erfindung trotzdem benutzt
werden. Wenn jedoch die meisten dieser Werte von dem Katalysator nicht erfüllt werden,
dann kann er in der vorliegenden Erfindung nicht benutzt werden.
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Andere erwünschte Werte des Katalysators nach der vorliegenden Erfindung
sind die scheinbare Dichte die im Bereich von 1,2 bis 1,4 und bevorzugter von 1,24
bis 1,32 g/cm³ liegen sollte sowie die Fisherzahl, die im Bereich von 1,8 bis 2,4
und bevorzugter von 1,9 bis 2,0um variieren sollte. Diese Fisherzahl gibt die Luftdurchlässigkeit
eines Pulver an. Ihr Wert wird mittels halbempirischer Methoden in eine äquivaLente
spezifische Oberfläche oder Teilchengröße umgewandelt. Die Fisherzahl ist z. B.
in AIChE Equipment Testing Procedure:Particle Size Classifiers (1980) erläutert.
Auch die scheinbare Dichte und die Fisherzahl sind erwünschte Spezifikationen für
den Kupfer-Katalysator der yorliegenden Erfindung.
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Wenn der Katalysator die meisten der anderen obengenannten Werte erfüllt,
dann kann er mit vorteilhaften Ergebnissen in dem erer findungsgemäßen Verfahren
benutzt werden. Erfüllt/die Spezifikationen der scheinbaren Dichte und der Fisherzahl
in einem kleinen Grade nicht, d. h. um + 10%, dann könnte er noch immer benutzt
werden, wenn der Katalysator den Rest der obigen Spezifikationsbereiche erfüllt.
Es gibt jedoch eine Größe, die der -Katalysator erfüllen muß und das ist die Oberfläche.
Er muß eine Oberfläche von mindestens 3,5 m²/g nach dem Verfahren der Stickstoffabsorption
von Brunauer, Emmett und Teller, abgekürzt BET, haben. Die in der vorliegenden Anmeldung
enthaltenen Angaben über die Oberflächengröße sind nach BET bestimmte Werte. Die
nach diesem Ver-2 fahren bestimmte Oberflächengröße sollte über 12 m /g nicht hin-2
ausgehen und sie liegt vorzugsweise im Bereich von 3,7 bis 8 m /g.
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2 Die Oberfläche sollte über den vorg-nannten Wert von 12 m nicht
hinausgehen, da sich die Oberflächenmorphologie dann zu sehr ändert. Der vorgena:inte
Oberflächenbereich ist erwünscht, wenn der Kupfer-Katalysator die vorteilhafte Selektivität
aufweisen soll. Es wurde festgestellt, daß die Katalysatorteilchen mit einer großen
Oberfläche zu einer größeren Reaktionsgeschwindigkeit in dem erfindungsgemäßen Verfahren
sowie zu einer höheren Selektivität, d. h. einem geringeren T/D-Verhältnis von weniger
als 0,1, führen. Jm diese nützliche Selektivität im T/D-Gewichtsverhältnis zu erhalten,
ist es nicht nur erwünscht, daß 2 die Oberflache der Teilchen mindestens 3,5 m /g
groß ist, sondern
erwünscht, daß die Teilchen die richtige Teilchengrößenverteilung
aufweisen. Eine Bestimmung der Teilchenmorphologie umfaßt nicht nur die Teilchengrößenverteilung
sondern auch die Oberfläche der Teilchen des Kupferkatalysators. Für die geeignete
Teilchengrößenverteilung ist es erforderlich, daß 100 % der Teilchen des Kupferkatalysators
kleiner als 35 pm und 100 % der Teilchen größer als 0,7 µm sind. Es ist auch erforderlich,
daß in der Teilchengrößenverteflung die 50-ste Gruppe der Teilchen eine Größe im
Bereich von 4 bis 7 und bevorzugter von 4 bis 5 um hat. Weiter ist es erwünscht,
daß der mittlere Durchmesser dieser Teilchen im allgemeinen im Bereich von 3 bis
5,5 und bevorzugter von 3 bis 4 pm liegt.
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Dieser mittlere Bereichsdurchmesser (im Englischen "area mean diameter")
wird vorzugsweIse nach der folgenden Formel errechnet
worin W. der Gewichtsanteil der i-ten Fraktion der Teilchengrößenverteilung und
d. gleich dem arithmetischen mittleren Durchmesser der Teilchen der i-ten Fraktion
ist.
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Von diesen Werten der Teilchengrößenverteilung sind für die vorliegende
Erfindung die Grenzwerte der Teilchengrößenverteilung am wichtigsten, d. h. daß
100 % der Teilchen kleiner als 35 um und 100 % der Teilchen größer als 0,7 µm sind,
sowie daß die Kriterien der 50-sten oder mittleren Teilchengrößengruppe erfüllt
werden.
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Solange der Kupferkatalysator die obigen Oberflächenkriterien sowie
die obigen Grenzen der Teilchengrößenverteilung erfüllt, kann er vorteilhaft im
Rahmen der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden, selbst wenn andere Aspekte
der Teilchengrößenverteilung oder der Elementaranalyse des Kupferkatalysators nicht
vollständig erfüllt werden. Das heißt, daß der Katalysator vorteilhaft in der vorliegenden
Erfindung vorteilhaft eingesetzt werden kann, solange der grate Teil ger obengenannten
Werte
eingehalten wird und die Teilchen eine nach BET bestimmte
Ober fläche im Rahmen des obigen Bereiches haben und sie innerhalb der obigen Grenzen
der Teilchengrößenverteilung liegen.
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Beim Einsatz eines solchen Katalysators und vorzugsweise eines Katalysators,
der alle obengenannten Spezifikationen erfüllt, kann man nach der anfänglichen Inkubationszeit
ein T/D-Gewichtsverhältnis von 0,1 bis 0,2 und bevorzugter von 0,06 bis 0,15 erhalten,
wobei der am meisten bevorzugte Wert kleiner als 0,1 ist.
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Solche Katalysatoren kann man im Handel von der Glidden Catalyst Metals
Division der SCM Corporation, Cleveland, Ohio, oder von der American Chemet Corporation,
Deerfield, Illinois erhalten.
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Diese Katalysatoren werden mittels eines auf Zementkupfer angewandten
pyrometallurgischen Verfahren hergestellt.
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Die Leistungsfähigkeit eines typischen Katalysators in einem Fließbett-Reaktor
ist in Figur 1 gezeigt, die eine graphische Darstellung des T/D-Verhältnisses und
der normalisierten Reaktionsgeschwindigkeit (mit Bezug auf den Siliziummetallverbrauch)
in Abhängigkeit vom verbrauchten Silizium in % wiedergibt. Zu Beginn der Umsetzung
ist das prozentual verbrauchte Silizium sehr gering und das T/D-Verhältnis sehr
hoch. Sobald jedoch 10 % des Siliziums verbraucht worden sind, nimmt das T/D-Verhältnis
zu einem erwünschten Wert hin ab, bleibt. bei etwa diesem Wert und steigt etwas
höher, nachdem etwa 45 % des Siliziums verbraucht worden sind.
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Andererseits beginnt die Reaktionsgeschwindigkeit bei einem sehr geringen
Wert und steigt zu einem Maximum bei einem Verbrauch von etwa 15 % Silizium. Danach
nimmt die Reaktionsgeschwindigkeit zu einem stabilen Wert hin ab, der bei etwa 35
% verbrauchtem Silizium erreicht ist.
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Die Kurve des T/D-Verhältnisses in Abhängigkeit von der Reaktionszeit
beginnt
bei einem sehr hohen Wert, nimmt nach etwa 7(1/2 bis 10 Stunden Reaktionszeit zu
einem geringen Wert hin ab und steigt dann wieder zu einem hohen Wert an, in Abhängigkeit
von dem eingesetzten Kupferkatalysator.
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Nach einer Inkubationszeit von 460 bis 520 Minuten ist es bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren möglich, ein T/D-Verhältnis von weniger als 0,1 zu erhalten.
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Es ist darauf hinzuweisen, daß die Figur 1 für den bevorzugten Katalysator
nicht repräsentativ ist, sondern nur allgemein eine T/D-Kurve sowie eine Reaktwonsgeschwindigkeitskurve
in Abhängigkeit vom prozentualen Siliziumverbrauch zeigt. Das erfindungsgemäße Verfahren
folgt dieser Kurve zwar, doch sind die T/D-Werte innerhalb der obengenannten Bereiche
geringer. So ist es mit dem erfindungsgemäßen Verfahren möglich, einen Organohalogensilanproduktstrom
zu erhalten, in dem das T/D-Verhältnis nach der Inkubationsperiode nach etwa 500
Minuten kleiner als 0,1 ist. Während also das T/D-Verhältnis während der gesamten
Umsetzung nicht immer kleiner als 0,1 ist, ist es jedoch während des Hauptteiles
des Verfahrens vorzugsweise kleiner als 0,1 und führt zu einer maximalen Selektivität
bei der Herstellung von Diorganodihalogensilanen, verglichen mit anderen Verfahren,
die andere Katalysatoren benutzen.
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Mit der Herstellung der Diorganodihalogensilane und vorzugsweise des
Dimethyldichlorsilans ist es möglich, eine ganze Vielfalt von Harzen und Polymeren
herzustellen. Das Dimethyldichlorsilan kann als Ausgangsmaterial zur Herstellung
von Silikonharzen benutzt werden, die aus trifunktionellen Siloxyeinheiten und difunktionellenSiloxyeinheiten
zusammengesetzt sind. Es kann auch mit Wasser umgesetzt bzw. darin hydrolysiert
werden, wobei niedermolekulare lineare Dimethylpolysiloxane entstehen, die Silanolendgruppen
aufweisen. Zu diesen Polymeren kann man eine gewünschte Menge an Alkalimetallhydroxid-Katalysator,
wie Natriumhydroxid, hinzugeben und sie auf Temperaturen oberhalb von 150°C zu erhitze1
um vorzugsweise Octlmethylcylotetrasiloxan durch Abdestillieren
zu
sammeln.
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Zu diesen Tetrasiloxanen in im wesentlichen reiner Form gibt man zwischen
5 und 50 ppm KOH und erhitzt die erhaltene Mischung für 8 bis 24 Stunden in Gegenwart
von Kettenabbruchsmitteln, wie Hexamethyldisiloxan oder Divinyltetramethyldisiloxan
auf eine Temperatur oberhalb von 150°C, um hochmolekulare lineare Polymere herzustellen.
Je geringer die Menge an Kettenabbruchsmittel, um so höher ist das Molekulargewicht
des Polymers und umgekehrt.
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Durch Einsatz saurer Katalysatoren, wie säurebehandeltem Ton, wie
er im Handel von Filtrol Corporation Los Angeles, Kalifornien erhältlich ist oder
von säurebehandeltem Ruß,kann man Flüssigkeiten herstellen, die Trimethylsiloxyendgruppen
aufweisende lineare Dimethylpolysiloxane mit einer Viskosität von 1000 bis 1 000
000 Centipoise bei 25 0C sind. Diese Flüssigkeiten kann man zum Herstellen von Fetten,
Arbeitsflüssigkeiten (im Englischen "channelfluid") Schmiermittelnusw. benutzen.
Diese Materialien haben alle Vorteile der Silikone, d. h. Beständigkeit gegenüber
Wasser, Wettereinwirkung usw.
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Wird der Alkaimetallhydroxid-Katalysator benutzt, dann verwendet man
eine geringe Menge an Kettenabbruchsmittel und erhält einen hochmolekularen Kautschuk,
der ein Polymer mit einer Viskosität im Bereich von 1 000 000 bis 300 000 000 bei
250C ist. In diese Polymere kann man sowohl strecker.de als auch verstärkende Füllstoffe,
Entflammungshemmer und verschiedene andere Arten von Additiven einarbeiten)und die
Masse mit einem Peroxid-Katalysator bei Temperaturen oberhalb von 1000C härten,
um Silikonelastomere herzustellen.
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Diese Polymere mit Vinylendgruppen können auch mit Polysiloxanen mit
Hydroxylendgruppen in Gegenwart eines Platinkatalysators zu Silikonelastomeren umgesetzt
werden.
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Man kann die Cyclotetrasiioxane aber auch mit Wasser umsetzen, oder
sie mit Wasser in Gegenwart eines Alkalimetallhydroxic-
Katalysators
äquilibrieren, um Silanolendgruppen aufweisende Polymere herzustellen, wie Dimethylpolysiloxan
mit einer Viskosität im Bereich von 100 bis 1 000 000 Centipoise bei 25 0C oder
mehr.
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Indem manfisolche Silanolendgruppen aufweisende Polymere ein Alkylsilikat
oder ein Partialhydrolyseprodukt eines Alkalylsilikates und als Katalysator ein
Metallsalz einer Carbonsäure und vorzugsweise ein Zinnsalz einer Carbonsäure einarbeitet,
kann man eine bei Zimmertemperatur vulkanisierbare Silikonkautschukmasse herstellen,
die aus zwei Komponenten besteht. Wenn alle Bestandteile vermischt sind, härtet
die Masse bei Zimmertemperatur zu einem Silikonelastomer. Ein Beispiel einer solchen
Masse ist in der US-PS 3 888 e15 beschrieben.
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Man kann aber auch eine bei Raumtemperatur vulkanisierbare Silikonkautschukmasse,
die nur eine Komponente umfaßt, bilden, indem man in die Silanolendgruppen aufweisenden
Polysiloxan-Polymere ein Vernetzungsmittel einarbeitet, das ein funktionelle Alkoxygruppen
aufweisendes oder ein funktionelle Acyloxygruppen aufweisendes Vernetzungsmittel
ist und dann gibt man noch ein Zinnsalz einer Carbonsäure hinzu. Die erhaltene Masse
wird in einem einzigen Behälter in im wesentlichen wasserfreien Zustand verpackt.
Wird die Abdichtung der Verpackung geöffnet und die Masse in der gewünschten Form
aufgebracht und der atmosphärischen Feuchtigkeit ausgesetzt, dann härtet sie bei
Zimmertemperatur zu einem Silikonelastomer.
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Weist das Vernetzungsmittel funktionelle Alkoxygruppen auf, dann wird
für die nur aus einer Komponente bestehende kalthärtende Silikonmasse als Katalysatorrvorzugsweise
der Titanester benutzt.
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Ist das Vernetzungsmittel dagegen ein Silan mit funktionellen Acyloxygruppen
oder ein Si3an mit anderen funktionellen Gruppen, dann ist der Katalysator vorzugsweise
eine Zinnseife. Ein Beispiel solcher Masse findet sich in der US-PS 4 100 129.
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Zu den nur aus einer Komponente bestehenden kalthärtenden Silikonmassen
können verschiedene Zusätze hinzugegeben werden, die in den vorgenannten US-PS beschrieben
sind, wie selbstbindende Additive, Entflammungshemmer, Pigmente usw.
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Bei der bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
zum Herstellen von Organohaloyensilanen werden 0,5 bis 10 Teile Kupfer-Katalysator
auf 100 Teile Siliziummetall und vorzugsweise 1 bis 3 Teile Kupfer-Katalysator auf
100 Teile Silizium eingesetzt. Dieser Bereich kann jedoch in weitem Rahmen variieren,
da die Umsetzung nicht diskontiuierlich sondern kontinuierlich ausgeführt, wozu
man ein Fließbett benutzt. Die vorgenannten Konzentrationen von Kupfer-Katalysator
und Siliziummetall müssen daher nicht streng eingehalten werden, sondern sie sind
nur allgemein anzuwenden.
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Das Methylchlorid-Gas wird bei der Umsetzung in großem Überschuß benutzt,
da der Gasstrom aus Methylchlorid oder allgemein Organohalogenid kontinuierlich
durch die Teilchen des Siliziummetalles und des Kupfer-Katalysators hindurchgeführt
wird und diese fluidisiert. Silizium-Metall- und KupferKatalysator-Teilchen werden
in den Reaktor eingeführt, und verbrauchter Kupfer-Katalysator und verbrauchtes
Silizium-Metall werden, wie oben beschrieben, aus dem Reaktor herausqenommen, so
daß sich immer ein konstantes Teilchenvolumen in dem Fließbett aus Silizium-Metall
und Kupfer-Katalysator, die in Form einer Legierung vorhanden sind, befindet, um
die erwünschten Organohalogensilane daraus herzustellen.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand von Beispielen näher erläutert,
in denen alle Teile Gewichtsteile sind.
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Beispiel 1 Es wurde ein experimenteller Rührbett-Reaktor im Laboratorium
mit den folgenden Abmessungen aufgebaut und für alle hier beschriebenen Experimente
benutzt.
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Der Reaktor bestand aus einem Rohr aus korrosionsbeständigem Stahl
mit einem inneren Durchmesser von etwa 2,5 cm und einer Länge von etwa 45 cm. Dieses
Rohr war mit elektrischen Doppelzonenheizern ausgerüstet, so daß die etwa 2,5 15
cm messende Reaktionszone im erwünschten isothermen Zustand gehalten wurde.
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Im Reaktor inneren befand sich ein spulenartiger Rührer aus korrosionsbeständigem
Stahl, um die darin enthaltenen Teilchen in Bewegung zu halten. Es wurde eine geeignete
Massenströmungszuführung für den Alkylhalogenid-Reaktanten vorgesehen, sowie eine
Kolonne zum quantitativen Gewinnen der erzeugten Organohalogensilane. Diese wurden
anschließend mittels Gaschromatographie auf ihre Zusammensetzung untersucht.
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In dem vorgenannten Reaktor wurden verschiedene Kupfer-Katalysatoren
getestet, die im folgenden als A, B, C, D, E, F, G, H, I, J bezeichnet sind. Die
Oberflächen dieser Katalysatoren sind in der folgenden Tabelle I zusammen mit der
Inkubationszeit, der Zeit bis zum Erreichen des Gleichgewichtszustandes und des
durchschnittlichen T/D-Verhältnisses nach Inkubationszeit aufgeführt. In jedem Falle
wurde der Reaktor bei einer Temperatur von 3000C und mit einem Rührbett aus Siliziummetall
und Kupfer-Katalysator betrieben, durch das Methylchlorid geleitet wurde.
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In allen Fällen wurde dem Kupfer-Katalysator 0,44 Gew.-% Zinkpulver
als Promotor hinzugegeben. Der Reaktor wurde in jedem Falle unter Atmosphärendruck
betrieben und das eingesetzte Siliziummetall hatte eine Teilchengröße von 37 bis
74 P )und die vorgenannten Katalysatoren wurden in einer Menge von 3 bis 10 Teilen
auf 100 Teile des Siliziummetalles eingesetzt. Es wurden folgende Ergebnisse erhalten:
Tabelle
I normalisierte (CH3)2SiCl2 Dauer bis zum Reaktionsge-Oberfläche im Rohpro- Gleichgewichts-
schwindigkeit nach BET dukt Inkubations- zustand (g/h) Katalysator T/D (Gew.-%)
zeit (min) (min) pro g Si (m²/g) A 0,120 85,5 530 400 0,064 5,2 B 0,104 87,1 580
400 0,037 1,0 C 0,188 77,1 480 510 0,032 1,6 D 0,192 77,4 820 770 0,040 2,7 E 0,138
83,9 1230 1600 0,020 3,6 F 0,085 88,6 460 150 0,136 4,1 G 0,250 77,4 900 770 0,018
2,5 H 0,136 84,6 190 1520 0,071 4,5 I 0,097 87,2 520 230 0,081 3,2 J 0,108 87,1
540 480 0,054 1,3
in der Die Eigenschaften der /vorstehenden Tabelle
I sowie der nachfolgenden Tabelle II aufgeführten Katalysatoren finden sich in der
Tabelle III.
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Beispiel 2 Einige Versuche wurden mit dem bevorzugten Katalysator
der vorliegenden Erfindung sowie mit Katalysatoren ausgeführt, die für das erfindungsgemäße
Verfahren nicht erwünscht sind. Diese Versuche wurden in einem kommerziellen Reaktor
ausgeführt, um die Leistungsfähigkeit der verschiedenen Katalysatoren zu bestimmen.
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In der folgenden Tabelle II finden sich Fälle, in denen die Verwendung
von Katalysatoren der bevorzugten physikalischen und chemischen Eigenschaften zur
Herstellung eines verbesserten Produktes, d. h. eines kleineren T/D-Verhältnisses
führte.
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Die Reaktoren enthielten jeweils ein Fließbett und es erfolgte eine
kontinuierliche Zuführung von Methylchloridgas sowohl als Reaktant als auch, um
die Pulver zu verwirbeln. Auch der andere Reaktant, Siliziumpulver mit einer Teilchengröße
zwischen 10 und 700um wurde kontinuierlich oder zumindest so häufig zu geführt,
daß dies im wesentlichen als kontinuierlich anzusehen ist. Der Katalysator wurde
periodisch zugeführt und zwar in einem Anteil von 1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die
zugeführte Siliziummenge.
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Die Betriebsbedingungen der Reaktoren waren im allgemeinen: Temperatur
280 bis 305 0C Druck etwa 2 bis etwa 2,7 atü
Tabelle II Oberfläche
des Nutzungs Kataly- liches digkeit BET2 (2) dauer sator (h) T/D (1) (m²/g) A 45
0,110 0,220 5,2 A 32 0,100 0,210 5,2 B 94 0,200 0,220 1,0 G 80 0,160 G,244 2,5 M
102 0,188 0,173 1,7 N 53 0,100 0,146 3,7 N 70 0,110 0,216 3,7 0 128 0,080 0,223
3,8 (1) Die Reaktionsgeschwindigkeit ist nach der folgenden Formel ähnlich den in
Tabelle I gezeigten Laboratoriumsergebnissen als normalisierte Geschwindigkeit ausgedrückt:
kg Rohprodukt kg reagierene Masse x h (2) Weitere Eigenschaften der Katalysatoren
finden sich in der Tabelle III
Alle in den Rahmen der vorliegenden
Erfindung fallenden Katalysatoren der Beispiele I und II hatten eine Teilchengröße,
so daß 100 % der Teilchen kleiner als 35zum und 100 % der Teilchen grö-Ber als 0,7oum
waren, bestimmt mit dem Mikro-Meriticshedigraph, der von der Firma Mikro-Heritics,
Norcross, Georgia, erhältlich ist.
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Die Ergebnisse der Tabellen II und III zeigen weiter, daß die Katalysatoren
mit der erwünschten Oberfläche ein kleines T/D-Verhältnis ergaben, während die Katalysatoren
mit einer kleinen Oberfläche ein hohes T/D-Verhältnis ergaben.
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Die Tabelle II zeigt die etwaigen Durchschnittswerte für das T/D-Verhältnis
für die Versuche nach Beispiel 2, während die Figuren 2 und 3 eine graphische Darstellung
der detaillierten Ergebnisse einiger technischer Versuche wiedergeben. Im besonderen
zeigen die Figuren 2 und 3 eine graphische Darstellung von Ergebnissen, die mit
Katalysatoren im Rahmen der vorliegenden Erfindung erzielt wurden. Einer der Katalysatoren
hat Eigenschaften, die ähnlich dem Katalysator 0 der Tabellen II und III sind. Doch
sind die Katalysatoren nicht die gleichen. Diese Ergebnisse sind verglichen mit
Versuchen, die mit dem Katalysator N durchgeführt wurden, der auch ein Katalysator
im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist und dessen physikalis-che Eigenschaften
sowie Betriebseigenschaften ebenfalls in den Tabellen II und III aufgeführt sind.
Der Versuch der Figuren 2 und 3 beg-ann mit einem Katalysator, der ähnlich dem Katalysator
0 war, danach führte man für eine gewisse Zeit den Katalysator N in den Reaktor
ein und dann wieder den Katalysator, der ähnlich dem Katalysator 0 war, usw. Die
Versuche wurden kontinuierlich ausgeführt. Die Figuren 2 und 3 sind aufgenommen,
um einen typischen Vergleich des T/D-Profils von Katalysatoren der vorliegenden
Erfindung in einem technischen Versuch zu zeigen.
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Tabelle III Physikalische Daten für die Tabellen I und II
scheinbare Oberfläche Teilchen- |
Kataly- Dichte nach BET größe (µm) Fischer- |
sator TRP Total Cu Cu° Cu2O CuO (g/cm³) (m²/g) (Median) zahl |
A 73,20 83,4 14,47 40,64 41,40 1,27 5,2 4,6 2,20 |
B 104,8 88,5 20,1 59,6 19,4 1,59 1,0 6,6 3,70 |
C 53,00 85,20 1,55 49,00 49,55 1,29 1,6 --- 3,10 |
D 15,20 79,80 1,40 12,00 84,78 1,00 2,7 --- 3,85 |
E 44,80 81,72 6,57 30,00 60,72 1,45 3,6 --- 1,85 |
F 82,06 12,33 33,96 49,54 1,36 4,1 6,0 3,35 |
G 76,80 83,2 15,81 41,23 38,58 1,65 2,5 5,8 3,25 |
H 77,90 84,0 16,78 40,14 39,48 1,24 4,5 4,6 2,15 |
I 82,5 10,0 38,2 48,3 --- 3,2 --- --- |
J 83,80 8,55 46,52 42,48 --- 1,3 --- --- |
M 83,46 8,5 47,7 40,8 --- 1,7 --- --- |
N 76,63 83,5 16,68 39,07 40,10 1,43 3,7 6,6 --- |
O 73,50 83,55 15,10 39,52 41,75 1,23 3,8 4,5 2,00 |