-
Die Erfindung betrifft ein Unterwerkzeug für eine Abkant-
-
presse zum Abkanten von I3lechen, mit einem auf einem Unterholm angeordneten
Werkzeucjhalter und einem in den Werkzeughalter einsetzbaren Abkantwerkzeug.
-
Es sind derartige Unterwerkzeuge bekannt, bei denen das Abkantwerkzeug
einen unveränderbaren Abkantspalt aufweist, so daß sich mit diesem Abkantwerkzeug
bei vorgegebenem Pressendruck nur ein enger Blechstärkenbereich verarbeiten läßt.
Ändert sich die Blechst&rke, muß das Abkantwerkzeug ausgetauscht und gegen ein
anderes ersetzt werden. Das ist einerseits wegen der aufwendigen Rüstzeiten nachteilig,
andererseits wegen der zahlreich erforderlichen Abkantwerkzeuge. - Darüber hinaus
ist es bekannt, einen drehbaren Vierkantblock als Abkantwerkzeug zu verwenden, dessen
Blockflächen unterschiedlich weite Winkelausnehmungen aufweisen, um unterschiedliche
Blechstärken verarbeiten zu können. Aber auch in diesem Fall ist die Variationskreite
gering, so daß häufiger Wechsel des Abkantwerkzeuges mit den vorbehandelten Nachteilen
erforderlich ist. - In beiden Fällen muß außerdem in Folge unvermeidbarer Verschleißerscheinungen
stets das gesamte Abkantwerkzeug ausgetauscht werden. Das ist kostenaufwendig.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Unterwerkzeug für eine
Abkantpresse der eingangs beschriebenen Art zu Schaffen, dessen Abkantwerkzeug für
das Abkanten beliebiger Blechstärken und Abkantwinkel geeignet ist und bei Verschleißerscheinungen
nur Teilaustausch verlangt.
-
Diese Aufgabe löst die Erfindung bei einem gattungsgemäßen Unterwerkzeug
dadurch, daß der Werkzeughalter als in tiolmlängsrichtung geteilter Werkzeughalter
ausgebildet ist und beide Werkzeughalterhälften quer zur Holmlängsrichtung verstellbar
sind, und daß in jede Werkzeughalterhälfte eine auswechselbare Abkantwange einsetzbar
ist und beide Abkantwangen unter Bildung eines zwischen sich einstellbaren Abkantspaltes
das Abkantwerkzeug bilden. - Nach Lehre der Erfindung läßt sich also der Abkantspalt
nunmehr in Abhängigkeit von der jeweiligen Blechstärke und dem gewünschten Abkantwinkel
schnell und einfach einstellen, so daß eine beachtliche Variationsbreite zum Abkanten
unterschiedlichster Profile zur Verfügung steht. Für die üblicherweise in Frage
kommenden Bleche und Abkantwinkel ist bei dem erfindungsgemäßen Unterwerkzeug ein
Austausch des Abkantwerkzeuges nicht erforderlich. Zur Beseitigung von Verschleißerscheinungen
genügt der bloße Austausch der Abkantwangen.
-
Weitere erfindungswesentliche Merkmale sind im folgenden aufgeführt.
So lehrt die Erfindung, daß die Werkzeughalterhälften mittels jeweils einer oder
mehrerer, über die Werkzeughalterlänge verteilter Stützleisten an dem Unterholm
abstützbar und festlegbar sind und dazu der Unterholm in Holmlängsrichtung verlaufende
Einlegenuten aufweist, in welche die Werkzeughalterhälften jeweils mit einer oder
mehreren, über die Werkzeughalterlänge verteilten undunterseitigen Führungsleisten
eingreifen und die Stützleisten form- und kraftschlüssig einsetzbar sind. Auf diese
Weise wird also dafür Sorge getragen, daß das Abkantwerkzeug
ohne
weiteres in der Lage ist, die im Zuge des Abkantens auftretenden Beanspruchungen
aufzunehmen, obwohl es sich um ein geteiltes und verstellbares Abkantwerkzeug handelt.
Eine besonders einfache und funktionsgerechte Abstützung des Abkantwerkzeuges an
dem Unterholm wird dann erreicht, wenn die Führungsleisten als in Holmlängsrichtung
verlaufende Keilleisten ausgebildet und zwischen die Stützleisten und die Keilleisten
in Holmlängsrichtung über einen vorgegebenen Hub verstellbare und arretierbare,
z. B. mittels Schraubenbolzen fixierbare Stellkeile eingesetzt sind. Die Keilleisten
und Stellkeile ermögichen also eine besonders schnelle und einwandfreie Anpassung
an die auf einen vorgegebenen Abkantspalt eingestellten Werkzeughalterhälften zu
deren Abstützung an bzw. in dem Unterholm. Die Betätigung der Stellkeile kann mechanisch,
pneumatisch oder hydraulisch mittels beispielsweise Zylinderkolbenanordnungen erfolgen.
Die Anordnung der Keilleisten und Stellkeile ist auf beiden Seiten der Werkzeughalterhälften
symmetrisch und möglichst so gewählt, daß sich die Keilleisten und Stellkeile fluchtend
gegenüberliegen. - Weiter lehrt die Erfindung, daß als Stellvorrichtung für die
beiden Werkzeughalterhälften zumindest eine quer zur Holmlängsrichtung in dem Unterholm
gelagerte Stellspindel mit einem Linksgewindeabschnitt und einem Rsechtsgewindeabschnitt
anaeordnet ist, und daß auf den beiden Gewindeabschnitten jeweils eine in dem Unterholm
drehfest geführte Spindelmutter angeordnet ist, welche mit der jeweils zugeordneten
Werkzeughalterhälfte
kraftschlüssig verbunden ist. Durch bloße
Spindelbetätigung läßt sich also der Abkantspalt auf die gewünschte Spaltbreite
einstellen, und zwar stets achssymmetrisch zur Mittelachse des Unterholmes. Denn
die gegenläufigen Gewindeabschnitte sorgen für eine gleichmäßige Verstellung beider
Werkzeughalterhälften gegeneinander und auseinander.
-
Die Betätigung der Spindel kann manuell oder durch einen Stellmotor
programmgesteuert erfolgen. Die Anordnung der Keilleisten und Stellkeile wird man
vorzugsweise achssymmetrisch zu der oder den Stellspindeln verwirklichen, wenn mehrere
Stellvorrichtungen vorgesehen sind. Das kommt auf die Länge des Abkantwerkzeuges
an. Im übrigen sind die Werkzeughalterhälften mit in Holmlängsrichtung verlaufenden
und obenseitig in die Spindelmuttern eingesetzten Anschlußleisten verschraubt.
-
Vorzugsweise sind in den Werkzeughalterhälften die in die Anschlußleisten
eingeschraubten Verbindungsschrauben mit Spiel längsbeweglich gelagert und gegen
die Anschlußleisten verstellbare Justierschrauben eingeschraubt, so daß eine einwandfreie
Mitnahme der Werkzeughalterhälften bei Spindelbetätigung gewährleistet ist. Darüber
hinaus lassen sich die Werkzeughalterhälften bei in Endstellung befindlichen Spindelmuttern
exakt justieren und insoweit auch die Variationsbreite für die Einstellung des Abkantspaltes
regulieren.
-
Die Stellvorrichtung, d. h. die Spindel, die Spindelmuttern, die Anschlußleisten
und teilweise die Verbindungsschrauben sowie Justierschrauben sind zweckmäßigerweise
geschützt in Ausnehmungen des Unterholms und der Werkzeughalterhälften untergebracht.
-
Nach einem Vorschlag mit selbständiger Bedeutung sieht die Erfindung
vor, daß die Abkantwangen beidseitig unterschiedliche
Kantenausbildungen
aufweisen und dadurch beidseitig verwendbar sind, wodurch eine weitere Erhöhung
der Variationsbreite in bezug auf die Abkantwinkel in Abhängigkeit von der Blechdicke
erreicht wird. Die Abkantwangen sind in einfacher Weise an Montageplatten anschließbar,
die Montageplatten in Montagenuten der Werkzeughalterhälften einsetzbar und gegen
eine U-förmige Werkzeugaufnahme bildende Lagerschenkel abstützbar. Dadurch wird
eine einwandfreie Festlegung, gleichsam Einspannung der Abkantwangen in dem Werkzeughalter
erreicht. Schließlich können die Abkantwangen in eine Mehrzahl von Wangenabschnitte
unterteilt sein, so daß die Möglichkeit besteht, die Abkantwangen in vorgegebenen
Bereichen wahlweise gegen Blindstücke, oder andersartige Werkzeuge auszuwechseln,
so daß sich nur dort Werkzeuge befinden, wo das für den Arbeitsprozeß erforderlich
ist.
-
Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin
zu sehen, daß ein Unterwerkzeug für eine Abkantpresse zum Abkanten von Blechen verwirklicht
wird, mit dem sich beliebige Abkantwinkel unter Berücksichtigung unterschiedlicher
Blechdicken erzeugen lassen, weil der Abkantspalt des Abkantwerkzeuges variabel
und einstellbar ist. Folglich verlangt das erfindungsgemäße Unterwerkzeug nur in
seltenen Fällen einen Austausch des Abkantwerkzeuges, so daß im Vergleich zu herkömmlichen
Ausführungsformen die Rüstzeiten und Lagerhaltung für sonst zahlreich erforderliche
Abkantwerkzeuge erheblich reduziert werden. Im Falle von Verschleißerscheinungen
ist darüber hinaus bei dem erfindungsgemäßen Unterwerkzeug nur der Austausch der
Abkantwangen erforderlich, nicht
länge verteilter Stützleisten
5 an dem Unterholm 1 abstützbar.
-
Dazu weist der Unterholrn 1 in Ilolmlängsrichtung verlaufende Einlegenuten
6 auf, in welche die Werkzeughalterhälten 2a,2b jeweils mit einer oder mehreren,
über die Werkzeughalterlänge verteilten unterseitigen Führungsleisten 7 eingreifen
und die Stützleisten 5 form- und kraftschlüssig einsetzbar sind. Grundsätzlich besteht
die Mögichkeit, mit unterschiedlich breiten Stützleisten 5 für die verschiedenen
Einstellungen der Werkzeughalterhälften 2a, 2b und damit des Abkantspaltes 4 zu
arbeiten. Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung mit selbständiger Bedeutung
ist jedoch vorgesehen, daß die Führungsleisten 7 als in Holmlängsrichtung verlaufende
Keilleisten ausgebildet und zwischen die Stützleisten 5 und die Keilleisten 7 in
Holmlängrichtung über einen vorgegebenen Hub IJ verstellbar und arretierbar, z.
B.
-
mittels Schraubenbolzen 8 arretierbare Stellkeile 9 eingesetzt sind.
Der Hub H der Stellkeile 9 auf den Keilleisten 7 läßt sich unschwer so wählen, daß
jede beliebige Abkantspalteinstellung kompensiert werden kann.
-
Als Stellvorrichtung für die beiden Werkzeughalterhälften 2a, 2b ist
zumindest eine quer zur Holmlängsrichtung in dem Unterholm 1 gelagerte Stellspindel
10 mit einem Lingsgewindeabschnitt 11a und einem Rechtsgewindeabschnitt 11b vorgesehen
Auf den beiden Gewindeabschnitten 11a, 11b ist jeweils eine in dem Unterholm 1 drehfest
geführte Spindelmutter 12a, 12b angeordnet, welche mit der jeweils zugeordneten
Werkzeughalterhälfte 2a, 2b kraftschlüssig verbunden ist. Dazu sind die Werkzeughalterhälften
2a, 2b mit in Holmlängsrichtung verlaufenden und obenseitig in die Spindelmuttern
12a, 12b eingesetzten Anschlußleisten 13 verschraubt. In den Werkzeugdagegen
des
gesamten Abkantwerkzeuges, so daß insoweit eine beachtliche Kosteneinsparung erzielt
wird. Im ganzen zeichnet sich das erfindungsgemäße Unterwerkzeug durch ein anpassungsfähiges
und funktionsgerechtes Abkantwerkzeug aus.
-
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher erläutert; es zeigen: Fig. 1 ein erfindungsgemäßes
Unterwerkzeug für eine Abkantpresse in Ansicht von oben bei im Bereich der Stellspindel
teilweise forgebrochenem Abkantwerkzeug, Fig. 2 einen Querschnitt durch den Gegenstand
nach Fig. 1 gemäß Linie A-A und Fig. 3 einen Querschnitt durch den Gegenstand nach
Fig. 1 gemäß Linie B-B.
-
In den Figuren ist ein Unterwerkzeug für eine Abkantpresse zum Abkanten
von Blechen dargestellt, und zwar mit einem auf einem Unterholm 1 angeordneten Werkzeughalter
2 und einem in den Werkzeughalter 2 einsetzbaren Abkantwerkzeug 3. Der Werkzeughalter
2 ist als in llolmlängsrichtung geteilter Werkzeughalter ausgebildet. Beide Werkzeughalterhälften
2a, 2b sind quer zur Holmlängsrichtung verstellbar. In jede Werkzeughalterhälfte
2a, 2b ist eine auswechselbare Abkantwange 3a, 3b einsetzbar. Beide Abkantwangen
3a, 3b bilden unter Bildung eines zwischen sich einstellbaren Abkantspaltes 4 das
Abkantwerkzeug 3. Die Werkzeughalterhälften 2a, 2b sind mittels jeweils einer oder
mehrerer über die Werkzeughalterhalterhälften
2a, 2b sind die
in die Anschlußleisten 13 eingeschraubten Verbindungsschrauben 14 mit Spiel längsbeweglich
gelagert, während gegen die Anschlußleisten 13 verstellbaren Justierschrauben 15
in die Werkzeughalterhälften 2a, 2b eingeschraubt sind. Die Anordnung der Verbindungsschrauben
14 und Justierschrauben 15 ist quer zur Holmlängsrichtung verwirklicht, während
die in die Spindelmuttern 12a, 12b eingesetzten Anschlußleisten 13 in Holmlängsrichtung
verlaufen. Die gesamte Stellvorrichtung ist in Ausnehmungen 16 des Unterholmes 1
und der Werkzeughalterhälften 2a, 2b geschützt untergebracht. - Die Abkantwangen
3a, 3b weisen beidseitig unterschiedliche Abkantwinkel oC,, Radien oder Kanten auf
und sind dadurch auch beidseitig verwendbar. Außerdem sind die Abkantwangen 3a,
3b an Montageplatten 17 anschließbar und die Montageplatten 17 in Montagenuten 18
der Werkzeughalterhälften 2a, 2b einsetzbar sowie gegen eine U-förmige Werkzeugaufnahme
bildende Lagerschenkel 19 abstützbar. Außerdem sind die Abkantwangen 3a, 3b in Wangenabschnitte
unterteilt, was angedeutet ist, so daß die Wangenabschnitte wahlweise gegen Blindstücke
oder andersartige Werkzeuge auswechselbar sind.
-
Leerseite