DE323522C

DE323522C - Verfahren zum Brennen von Gips unter Unterdruck und Absaugen der Wasserdaempfe

Info

Publication number: DE323522C
Application number: DE1913323522D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1913-01-09
Filing date: 1913-11-21
Publication date: 1920-07-26

Description

Verfahren zum Brennen vom Gips unter Unterdruck und Absaugen der Wasserdämpfe. Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Verfahren zum Brennen von Gips; um aus dem gewöhnlichen, mit zwei Molekülen Kristallwasser versehenen Gips sogenannten gebrannten Gips, Pariser Gips, herzustellen, der, wenn er wiederum mit Wasser in Berührung gebracht wird, bildsam ist und erhärtet.
Nach den üblichen Verfahren erfolgt die Entziehung des überflüssigen Kristallwassers durch Erhitzen unter atmosphärischem Druck in offenen Gefäßen, Pfannen o. dgl. Es wurde aber auch schon vorgeschlagen, beim Brennen des Gipses in einem geschlossenen Gefäß den entstehenden Wasserdampf abzusaugen und die vorhandene Absaugevorrichtung auch zur Erzeugung eines geringen Unterdruckes zu verwerten. Dies geschah bei der bekannter Einrichtung zu dem Zweck, um die durch die Entfernung des überflüssigen Kristallwassers auftretende Verringerung des Gewichts des zu brennenden Gipses auszunutzen, um den Betrieb selbsttätig zu gestalten, d. h. insbesondere. die Entleerung, die Neubeschickung und die Ein= und Ausschaltung des Antriebes in dieser Weise zu regeln.
Die Wirkung der Gewichtsverminderung des Gipses konnte dabei durch Hervorbringung eines geringen Überdruckes unterstützt werden.
Es wurde nun gefunden, daß es möglich ist, den Gips schnell und bei niedrigeren Temperaturen zu brennen als dies bisher geschah, und dabei das nach den bekannten Methoden nie sicher zu vermeidende »Verbrennen« sicher zu vermeiden, wenn das Brennen in hohem Vakuum durchgeführt wird. Durch die hierdurch bedingte Herabsetzung der Dampfspannung genügt eine Temperatur, die weit unter derjenigen bleiben kann, bei der ein Verbrennen des Gipses möglich wäre, um die Austreibung des überflüssigen Kristallwassers sicher zu ermöglichen.
Das neue Verfahren wird praktisch in der Weise ausgeführt, daß das auf den gewünschten Feinheitsgrad gebrachte Ausgangsgut in einen geschlossenen Behälter, der mit einer Luftpumpe in Verbindung steht, eingefüllt, nach luftdichtem Verschluß eine möglichst große Luftleere erzeugt und der Behälter mit Inhalt auf go bis 15o° C erhitzt wird. Der dabei entstehende Wasserdampf wird durch die vorhandene Luftpumpe abgesaugt. Es ist vorteilhaft, zwischen dem Gefäß und der Luftpumpe einen Kondensator für den abgesaugten Dampf einzuschalten.
Der Behälter wird zweckmäßig von einem Dampfraum ummantelt, dem Dampf unter einem Druck von =,q. bis 3 kg oder darüber zugeführt wird, um so den Rohgips auf die gewünschte Temperatur zu bringen.
Selbstverständlich darf der Dampf nicht unmittelbar mit dem zu brennenden Gips in Berührung kommen; es kann aber auch eine aridere Erhitzungsart gewählt werden: Der den Rohgips enthaltende Behälter wird zweckmäßig mit einem Rührwerk versehen, um die Masse in ständiger Bewegung erhalten zu können. Nachdem das überflüssige Wasser entfernt ist, wird> das Gut dem Erhitzungsßehälter in trocknem Zustand entnommen. - Es. kann, fang" erforderlich, noch weiter zerkleinert werden.

Claims

PATENT°ANSPRTICg: Verfahren zum Brennen von Gips, unter Unterdruck und Absaugen der Wasserdämpfe, dadurch gekennzeichnet, daB ein hohes Vakuum angewendet und nur auf Temperaturen von go bis z5o ° C erwärmt wird.