DE3234086C2 - - Google Patents

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Berta Frey & Soehne Schuhfabrik 8330 Eggenfelden De
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    • AHUMAN NECESSITIES
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    • A43BCHARACTERISTIC FEATURES OF FOOTWEAR; PARTS OF FOOTWEAR
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Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Motorradstiefel nach dem Oberbe­ griff des Anspruchs 1.
Stiefel für den Motorradsport, insbesondere für Motocross, dienen dem Schutz des Beins gegen Steinschlag vom Vorderrad her, gegen Gestrüpp, durch das gefahren wird, und gegen Verletzungen im Fall von Stürzen. Zugleich müssen die Motorradstiefel eine feinfühlige Bedienung der Motorrad-Fußhebel ermöglichen. Aus letzterem Grunde werden sie bevor­ zugt eng anliegend verwendet und sind vorne in gewissem Umfang zusam­ menfaltbar, damit der Winkel des Fußes gegen den Unterschenkel leicht geändert werden kann. Für die Schutzfunktion sind die Motorradstiefel aus sehr festem Leder oder Kunststoff gearbeitet und verfügen in gewissem Umfang über Schutzplatten (DE-GM 74 05 813) oder Polste­ rungen, mit deren Hilfe kleinflächig auftreffende Kräfte verteilt werden sollen und so zu einer nur mäßigen Flächenpressung auf Fuß und Bein führen sollen. Dies kann indessen die für die Fußhebelbedienung erforderliche Flexibilität beeinträchtigen. Auch soll der Druck auf den empfindlichen Ristbereich nicht zu groß werden.
Die eng anliegenden, aber dick und kräftig ausgeführten Stiefel können unter Umständen zu einer relativ schweren Gesamtkonstruktion führen und können beim An- und Ausziehen hinderlich sein. Dies gilt selbst dann, wenn der Schaft durch einen Reißverschluß zu öffnen ist, da auch dann das An- und Ausziehen, insbesondere im Fall eingedrungener Feuchtigkeit, noch Schwierigkeiten bereitet und wegen des engen Anlie­ gens gegebenenfalls auch das Schließen des Reißverschlusses Schwierig­ keiten macht.
Es ist auch ein Motorradstiefel bekannt (DE-OS 29 02 784), der eine durch Kanalstege versteifte Schaftkonstruktion aufweist, wobei die durch die Kanalstege gebildeten Kanäle mit vom Fahrwind beeinflußten Lö­ chern kommunizieren und Frischluft in den Fußbereich des Stiefels bringen sollen. Dem strammen Schließen des Stiefels dienen Schnallen­ verschlüsse. Bei dieser relativ steifen Konstruktion stört die Dickwandig­ keit beim An- und Ausziehen und auch beim Vorbiegen des Stiefelschafts.
Durch die Erfindung soll ein Motorradstiefel geschaffen werden, bei dem die Funktion des Schlagschutzes, der feinfühligen Bewegbarkeit und des schwierigkeitslosen An- und Ausziehens sich nicht gegenseitig stö­ ren. Dies wird durch die im Anspruch 1 gekennzeichnete Erfindung erreicht, also durch eine Polsterung in Form einer aufblasbaren Blase. Diese Blase kann beim An- und Ausziehen des Stiefels entleert sein, so daß ein großes Schlupfvolumen zur Verfügung steht, und kann nach erfolgtem Anziehen des Stiefels und Schließen eines eventuellen Reißver­ schlusses, gegebenenfalls auch erst unmittelbar von Fahrtantritt, aufge­ pumpt werden, so daß der Stiefel eng anliegt, also eine feinfühlige Hebelbedienung zuläßt, ohne daß die Polsterung Biegebewegungen des Stiefels einen nennenswerten Widerstand entgegensetzen würde. Es dient nämlich die mit Luft aufgepumpte Blase als Polsterung, die auftreffende Schlagkräfte großflächig verteilt, wobei trotzdem die Biegefähigkeit des Schaft-Vorderteils nicht behindert ist. Eine aufgrund des steifen Außen­ materials auf kleiner Fläche einwirkende Stoßkraft, beispielsweise auf­ grund eines herangeschleuderten Steins, hat sich bereits vor dem Einwirken auf die Luftblase auf eine größere Fläche verteilt, so daß die Gefahr verringert wird, daß diese Punktkraft an dieser Stelle die Luftblase zusammendrückt und sich erst unter hoher Flächenpressung am darunterliegenden Bein abfängt. Andererseits wird der von der Blase ausgesparte unmittelbare Ristbereich, der am Fuß erhöht druckempfind­ lich ist, auch bei kräftigem Aufpumpen nicht gepreßt, diese Stelle kann durch einen Schaumstofflappen überbrückt sein. Die Festigkeit des Anliegens der Blase am Fuß kann durch die Einstellung des Blasen­ drucks nach den individuellen Wünschen gewählt werden. Die Luftblase liegt nicht unmittelbar am Bein oder Stumpf an, sondern es liegt noch das Schaftfutter dazwischen, das beispielsweise aus Wildleder bestehen kann und somit angenehm und nochmals stoßdämpfend auf der Haut, dem Strumpf oder dem Hosenbein liegt. Zugleich ist die Blase durch das Außenmaterial gegen eventuelle zerstörende Einflüsse geschützt.
Mit Luft aufblasbare Blasen zur Stoßpolsterung in Stiefeln sind an sich bekannt (US-PS 7 46 338). Sie dienen hierbei dem Knöchelschutz und sind in eine Tasche im Knöchelbereich eingesteckt. Auch um Skistiefel optimal an den Fuß anzupassen, sind in die steife Außenschale eventuell austauschbar eingebrachte Luftblasen bekannt (DE-AS 23 08 547), jedoch ist hierbei die gleichzeitige Ermöglichung einer Biegung des Stiefelober­ teils zum Stiefelunterteil nicht beabsichtigt, teilweise nicht einmal er­ wünscht, sondern es soll nur der Stiefel als Ganzes stramm an die Haltung bzw. Bewegung des Fußes einschließlich Unterschenkel des Skifahrers gekoppelt werden.
Diese Maßnahme nach Anspruch 2 dient der Ergänzung des Polstereffekts an Stellen, zu denen die Ausdehnung der Blase oder an denen die Anordnung einer weiteren Blase die Konstruktion zu komplex machen würde.
Um das Füllen und Entleeren der Blase einfach zu gestalten, ist ein entsprechender Nippel vorhanden, der nach dem Auf­ pumpen vergleichbar einem Luftmatratzen-Aufblasnippel verschießbar ist oder ein Ventil etwa nach Art eines Luftreifenventils enthält, und an den eine Pumpe oder sonstige Druckluftquelle angeschlossen werden kann und der zum Entleeren wieder geöffnet werden kann.
Je nach Beurteilung der Lebensdauer der Blase einerseits und des restlichen Motorradstiefels andererseits kann die an sich bekannte Maßnahme (DE-AS 23 08 547) nach Anspruch 3 zweckmäßig sein, gemäß der die Blase austauschbar ist. Für Motocross-Stiefel scheint dieses Bedürfnis allerdings weniger dringend, da dieser Stiefel insgesamt wegen seiner hohen Beanspruchung keine hohe Lebenserwartung hat.
Für eine fest im Stiefel angeordnete Blase ist es wichtig, daß sie ihre Lage relativ zum restlichen Stiefel nicht ändert. Die Maßnahme nach Anspruch 4 führt zu diesem Ergebnis, desgleichen die Maßnahme nach Anspruch 2, die darüber hinaus den Vorteil bietet, daß die Blase zwischen den befestigten, insbesondere angeklebten Rändern verschieb­ lich ist und insofern örtliche Materialspannungen, die sich beim Aufbla­ sen ergeben könnten, ausgleichen kann. Die Maßnahme nach Anspruch 6 ergibt darüber hinaus eine erhöhte Sicherheit gegen Verrutschen, wobei ein Annähen insbesondere im unteren Schaftbereich zweckmäßig wäre. Andererseits erschwert ein solches Annähen, daß die Blase bei einer späteren Schuhreparatur ausgetauscht wird.
Im einfachsten Fall ist die Blase aus zwei entsprechenden Gummizuschnit­ ten, die am Rand miteinander verschweißt sind, hergestellt. Gemäß Anspruch 8 neigt auch der großflächige Blasenteil nicht dazu, sich beim Aufpumpen ballonartig zu vergrößern, so daß ein durch eventuelles Hin- und Herfließen der Luft sich ergebendes "Schwimmen" des Fußes im Stiefel vermieden wird.
Weitere Einzelheiten, Vorteile und Weiterbildungen der Erfindung erge­ ben sich aus der folgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungs­ beispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung. Es zeigt
Fig. 1 einen schematischen Längsschnitt durch einen erfindungsgemäßen (rechten) Motorradstiefel;
Fig. 2 eine Vorderansicht des Stiefels nach Fig. 1;
Fig. 3 einen Querschnitt durch den Stiefel in einer Ebene III-III;
Fig. 4 in vergrößertem Maßstab eine Vorderansicht auf die noch nicht eingebaute, eben ausgebreitete Blase.
Der dargestellte Stiefel weist in üblicher Weise eine Laufsohle 1 und eine Innensohle 2 auf, auf denen der aus einem Oberschuh 3 und der Beinröhre bestehende Schaft 4 sitzt. Die Laufsohle ist in bei Motorrad­ stiefeln üblicher Weise vorne etwas über den Oberschuh 3 gezogen, um dort einen verstärkten Schutz gegen eventuelle Stöße zu bieten.
Der Schaft 4 besteht im wesentlichen aus einem Futter 5 und einem Oberleder 6. Das Oberleder 6 ist an der Vorderseite durch eine aus steif biegsamem Kunststoff bestehende farbige Verblendung 7 mit quer­ verlaufenden Biegefalten 8 ersetzt. Das Oberleder 6 und die Verblen­ dung 7 stellen also das Außenmaterial des Schafts 4 dar. Ein Schaftreißverschluß 9, der nach außen mit einem nach hinten öffnenden Deckleder überdeckt ist, von dem in der Zeichnung nur eine oben überstehende Lasche 10 sichtbar ist, erleichtert das An- und Ausziehen des gegebenenfalls verhältnismäßig eng geschnittenen Stiefels.
Insoweit gleicht der beschriebene Schaft den bekannten Motorradstie­ feln. Zur Verwendung als Motocross-Stiefel ist jedoch zum Schutz insbesondere vor dem Vorderrad abgeschleuderten Steinen entlang der Vorderseite des Schafts 4 eine Polsterung vorhanden.
Diese Polsterung besteht aus einer Luftblase 13, an die sich am oberen Schaftrand und unten im Ristbereich des Oberschuhs jeweils ein Schaum­ stoffpolster 14 bzw. 15 anschließt. Die Blase 13 weist einen Ventilnip­ pel 16 auf, der mit einer farbigen, abgerundeten Deckkappe 17 von außen her unsichtbar gemacht und vor Verschmutzung geschützt ist. Über den Ventilnippel 16 kann die Blase 13 z. B. nach dem Anziehen des Stiefels mit Luft aufgepumpt und zum Ausziehen des Stiefels wieder entleert werden. Zum Aufpumpen stehen an sich bekannte einfache und raumsparende Pumpgeräte zur Verfügung, die sogar mit dem Stiefel fest verbunden sein können (DE-OS 24 56 612).
Die Verblendung 7 ist aufgrund ihrer querrillenartigen Biegefalten 8 in der Richtung nach vorne und nach hinten biegbar und behindert somit weder das Gehen mit dem Stiefel noch die Betätigung von Fußhebeln. Aufgrund ihrer Steifigkeit stellt sie andererseits einen ersten Schutz des Schienbeinbereichs dar und schützt außerdem die Luftblase 13 gegen feine stechende Hindernisse wie Dornen. Im Fall eines Stein­ schlags auf die Verblendung 7 allein würde indessen der Stoß bis zum Schienbein durchdringen. Hier bewirkt die aufgepumpte Luftblase 13 eine Verteilung der Stoßkraft auf eine große Fläche, wobei wiederum die steife Verblendung 7 dazu beiträgt, daß der Stoß sich auch eingangsseitig schon auf einen größeren Flächenbereich der Luftblase 13 verteilt, wodurch normale Steinstöße nicht mehr in der Lage sind, die Luftblase 13 am Auftreffpunkt volkommen zusammenzudrücken und die restliche Bewegungsgröße des Steins doch noch am Unterschenkel abzubremsen.
Die Luftblase 13 bewirkt also eine allseitige Ausbreitung der Stoßkraft und bewirkt außerdem einen festen Sitz des Stiefels. Sofern sie jedoch im aufgeblasenen Zustand ein Hindernis beim An- und Ausziehen darstellen sollte, kann sie für diese Gelegenheiten ohne Schwierigkeit entleert werden. Das Ventil 16 enthält einen entsprechenden, die Ventilwirkung aufhebenden Schaltstift.
Die Schaustoffpolster 14 und 15 decken ebenfalls polsterungswürdige Stellen ab, in denen das Anordnen der aufblasbaren Luftblase Schwie­ rigkeiten bereiten würde, da dort weniger freies Volumen zur Verfü­ gung ist oder die steife Außenabdeckung nicht anbringbar oder nicht erwünscht ist. An den betreffenden Stellen ist indessen auch das dauerhaft größere Volumen dieser Schaumstoffpolster nicht störend.
Fig. 4 zeigt die Blase in noch nicht eingebauter, noch ebener Form. Die Blase besteht aus zwei gleichgeformten Gummi-Stanzlappen, die entlang Randbereichen 21 miteinander durch Vulkanisieren verbunden sind. Ein oberer, großflächiger Blasenteil 22 dient der späteren Auflage auf das Schienbein. Er weist zwei schlitzförmige Durchbrechun­ gen 23 auf, deren Ränder 23′ wiederum Verbindungsorte zwischen dem oberen und dem unteren Gummilappen sind, so daß der großflächige Blasenteil 22 auch beim Aufpumpen seine insgesamt flächige Struktur nicht verliert. Die Schienbeinmitte wird durch den Blasensteg zwischen den Durchbrechungen 23 abgedeckt, die seitlichen Blasenstege schützen den seitlichen Schienbeinbereich.
Unten am großflächigen Blasenteil 22 schließen sich zwei Blasenlappen 24 und 25 an, zwischen denen ein Einschnitt 26 liegt. Der Blasenlap­ pen 24 ist im Stiefel soweit herumgezogen, daß er noch den Innenknö­ chel bedeckt und schützt. Dieser Innenknöchel ist durch das Motorrad selbst vor allem bei Stürzen besonders gefährdet. Der Blasenlappen 25 reicht an der Außenseite bis nahe an den Reißverschluß heran, wobei er sich bis in den Knöchelbereich erstreckt, den Knöchel selbst jedoch nicht mehr voll abdeckt.
Ein taillenartiger Blasenbereich 27 liegt im Bereich der Fesseln und entfaltet seine Schutzwirkung in deren vorderem und vorne links befind­ lichem Bereich. An dieser Stelle hat der Stiefel ein relativ schlankes Aussehen.
Sofern es sich abweichend vom dargestellten Beispiel um einen Stiefel ohne Reißverschluß handelt, kann die Blase an der Bein-Außenseite noch etwas weiter reichen.
Die Darstellungen beziehen sich auf den rechten Stiefel, der linke Stiefel ist in üblicher Weise komplementär ausgeführt.

Claims (8)

1. Motorradstiefel mit einer Sohle und einem gefütterten Schaft sowie mit einer Polsterung im Schaftbereich und einem äußeren Schild in Form eines steifen Außenmaterials im Bereich der Schaftvorderseite, dadurch gekennzeichnet, daß als Schienbein­ schutz-Polsterung entlang der Schaftvorderseite eine zu einem Luftkis­ sen aufblasbare Blase (13) angeordnet ist, die zwischen dem Schaft­ futter (5) und dem Außenmaterial (7) des Schafts liegt, in dessen steifem Teil im Bereich der Schaftvorderseite querverlaufende Falten (8) gebildet sind, und die außer einem großflächigen Blasenteil (22), der das Schienbein überdeckt, beiderseits eines freien Ein­ schnitts (26) für den Ristbereich Lappen (24, 25) aufweist, die sich am Mittelfuß bis in den Knöchelbereich erstrecken.
2. Motorradstiefel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich am oberen und/oder am unteren Ende der Blase (13) noch eine Polsterung in Form eines Schaumstoffkörpers (14, 15) anschließt.
3. Motorradstiefel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Blase austauschbar in einer Tasche am Schaft untergebracht ist.
4. Motorradstiefel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Blase (13) entlang ihrer gesamten Rückfläche mit dem Futter (5) verklebt ist.
5. Motorradstiefel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Blase (13) nur entlang ihren Rändern im Zwickel zwischen dem Futter (5) und dem Außenmaterial (7) befestigt ist.
6. Motorradstiefel nach einem der Ansprüche 1, 2, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Blase (13) entlang überstehenden Randlappen zumindest stellenweise mit dem Futter (5) vernäht ist.
7. Motorradstiefel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Blase (13) aus zwei flächigen Stanzstücken, die entlang ihren Stanzrändern (21) miteinander verbunden sind, besteht.
8. Motorradstiefel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß im großflächigen Blasenteil (22) miteinander verbundene Stellen (23′) der sich gegenüberliegenden Blasenwände über die Fläche verteilt sind.
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